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Die 9. Fabel, von den Fröschen

Dem Knechtschaffenen behagt nicht edle Freiheit, wie in dieser Fabel geschrieben steht.

Vor Zeiten wohneten die Frösche frei und ohn alle Sorg in den Lachen und Weihern, aber die lange Weile machte, daß sie mit großem Geschrei vor den Gott Jupiter kamen und von ihm einen König begehrten, der das Übel strafe. Da nun der Gott über ihr Bitten lachte, schrien sie noch heftiger zu ihm. Der gütige Jupiter gedachte den einfältigen Fröschen wohlzutun und warf einen dicken alten Stock zu ihnen in den Weiher, also daß es einen lauten Klaff gab und alle Frösche flohen. Darnach recket einer seinen Kopf über das Wasser, daß er den neuen König möcht erkennen, und berufet alle andern, den König zu besehen. Da schwammen sie hinzu, etliche voller Schreckens, und grüßten ihren Herrn. Als sie aber merkten, daß kein Leben in ihm war, sprangen sie auf ihn und sahen, daß es nichts dann Holz war. Alsobald traten sie ihn mit Füßen und täten den Gott abermal mit großem Schreien um einen König bitten. Jetzund gab Jupiter ihnen den Storch, der tötete sie einen nach dem andern, also daß sie weinend ihre Stimme erhoben: o Gott Jupiter, komm uns zur Hilf, oder wir sterben. Er sprach: um euer unziemlich und ungestümlich Bitten gab ich euch diesen König, den ihr jetzt habt, den müsset ihr behalten, da ihr den guten und sanftmütigen verachtet habt.


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