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An die Sonne.

Sonne sprich, was that die Erde,
Daß du sie so schlimm behandelst,
Und mit frostiger Geberde
Steif an ihr vorüberwandelst?
Willst du mürrisch dich entziehen,
Unser Sehnen kalt verlachen,
Sollen wir die Waldparthien
Unterm Regenschirme machen?
Willst du nicht mehr deiner Rosen,
Die du sonst geküßt, gedenken?
Ach! auch uns're hellen Hosen
Hängen in den dunklen Schränken;
Wolken, gleißnerisch wie Schurken,
Stürmen regnend auf einander,
In den Gärten, statt der Gurken,
Wachsen gelbe Salamander.
Du ertränkst die Rosenblüthen,
Statt mit Wärme sie zu bessern,
Laß doch das – es gibt hienieden
Leute, die am Fasse wässern.
Flehend knie'n des Feldes Saaten,
Einen Strahl von dir zu kapern,
Tauchend aus der Fluth beim Baden
Fühlt man frostig Zähneklappern.
Sonne! nur ein Strahlenpfeilchen,
Mögst in's Wolkenmeer du schießen,
Daß von deiner Gluth ein Theilchen
Sich in's Herz uns könne gießen,
Auch die Rosen und die Veilchen
Möchten gerne neu ersprießen.
Scheinst du Sonne uns ein Weilchen,
Daß wir wonnig dich genießen,
Wird den Leser dieser Zeilchen
Dieser Scherz auch nicht verdrießen. –


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