Jakob Wassermann
Das Gold von Caxamalca
Jakob Wassermann

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18

Nun will ich in aller Kürze erzählen, wie das Todesurteil über den Inka zustande kam.

Um die neunte Morgenstunde berief der General den Don Almagro, den Don Riquelme, den Andrea della Torre und den Alonso de Molina zur Beratung in das Haus des Inka. Dieser saß, von seinen Edlen und Frauen und im weiteren Kreis von den Wachen umgeben, schweigend in der Vorhalle.

Um die zehnte Stunde erschien Alonso de Molina in der Halle und rief ihn ins Haus. Dieselben Männer, die darüber beraten hatten, ob man eine Anklage überhaupt erheben könne, waren gleich darauf als Gerichtshof zusammengetreten. Ein gewisser Anton de Carrion, ein entlaufener Student, wurde zum Verteidiger bestellt.

Hauptbelastungszeuge war Felipillo, dessen Aussagen protokolliert wurden, ohne daß man sich die Mühe nahm, sie auf ihre Wahrheit zu untersuchen. Der General ließ ihn auf das Kruzifix schwören, und er schwor.

Atahuallpa stand vor dem Tribunal wie eine Statue aus Bronze und verschmähte es, sich zu rechtfertigen. Die durch Felipillos fälschende Verdolmetschung hindurchgegangenen Zeugenaussagen der Peruaner schienen zu bestätigen, was die Richter bestätigt haben wollten. Atahuallpa wurde schuldig befunden, und der Spruch lautete dahin, daß er noch am selben Abend auf dem großen Platz in Caxamalca bei lebendigem Leib verbrannt werden sollte.


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