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Das Korps hatte bisher bei allen Gelegenheiten Beweise von seinem Mute, seiner Entschlossenheit und Kühnheit gegeben, die an dem Gelingen keines noch so gewagten Unternehmens zweifeln ließen und für so junge, nicht ausgebildete Soldaten bewunderungswürdig waren. Dieser Geist beurkundete sich überall und zeigte sich auch in einem Wagestücke, dem wohl wenig ähnliche in der Kriegsgeschichte an die Seite gestellt werden können, und welches ich deshalb hier zu erzählen mich verpflichtet fühle.
Als das Korps in Oschatz eingerückt war, erfuhr der Herzog durch einen seiner Adjutanten, den Grafen von Matuschka, daß eine Anzahl Pferde wie auch mehrere von Dresden nach Wittenberg gebrachte sehr bedeutende Geldsummen von dort durch die Lausitz nach Frankfurt a. O. ohne alle militärische Bedeckung, nur von wenigen Beamten begleitet, transportiert werden würden. Sogleich entstand bei allen denen, welchen der Herzog diese Nachricht mitteilte, der sehnliche Wunsch, einer solchen reichen Beute für das Korps teilhaftig zu werden. Da aber die Entfernung nach dem in jener Nachricht bezeichneten Orte der Niederlausitz, durch welchen die Wagen und Pferde kommen würden, von Oschatz ziemlich bedeutend war und das gewünschte Unternehmen die größte Eile erforderte, so beschloß man, dasselbe auf eigentümliche Art und Weise auszuführen. Der Kapitän von Sander, der Volontär Häusler nebst den Oberjägern Sauer, Richter und Stengel, nur mit ihren Waffen und so viel Patronen versehen, als sie irgend bei sich lassen konnten, setzten sich in eine Chaise und fuhren mit Extrapost nach Torgau.
Sie erreichten die Stadt abends spät, wechselten alldort die Pferde und langten, über Herzberg eilend, am andern Morgen mit Tagesanbruch vor Schlieben an. Der Weg führt nicht durch das Städtchen, sondern läuft dicht neben dem Tore hin. Als sie bei demselben ankamen und in die nächste Straße hineinsahen, erblickten sie plötzlich sächsisches Militär. Dem Postillon donnern sie ein Halt zu, stürzen aus dem Wagen und stürmen, ohne zu zaudern oder irgendeine Abrede zu nehmen, die Straße hinauf, an deren Ende sie auf einen Trupp unberittener Dragoner stoßen, welche eben im Begriff sind, ihren Weitermarsch auf Wagen anzutreten.
Mit gefälltem Gewehr dringen sie auf dieselben ein, entreißen ihnen die Säbel und Karabiner und machen in wenigen Minuten zwei Offiziere, siebzehn Soldaten, einen Arzt und einen Furier zu Gefangenen. Zwar will der schnell herbeieilende Kommandeur der Abteilung Gegenwehr leisten, da er aber sieht, daß seine Soldaten bereits entwaffnet sind, so ergibt er sich gleichfalls. Nachdem dieses alles geschehen, entstand bei den Siegern die Besorgnis, daß, wenn sich die Gefangenen von ihrer ersten Bestürzung erholt haben würden, sie leicht wahrnehmen möchten, daß die ganze Anzahl ihrer Besieger nur fünf Mann betrage, wodurch die Sache für sie leicht eine ungünstige Wendung nehmen könnte. Schnell läßt sich daher Kapitän von Sander von den gefangenen Offizieren das Ehrenwort geben, daß sie nichts Feindliches gegen ihn beginnen, auch ihre Mannschaft unter ihrem Befehl so lange behalten wollten, bis der Herzog über selbige verfügt haben würde. Um indes das die kleine Schar umgebende Volk einigermaßen in Respekt zu halten, befiehlt er zugleich mit lauter Stimme dem eiligst herbeigerufenen Magistrate, für 3000 Mann Quartier bereitzuhalten, indem der Herzog binnen einer Stunde an der Spitze seines Korps einrücken würde, und übergibt dann die sämtlichen Gefangenen dem Oberjäger Stengel mit dem Auftrage, sie zum Herzog zu geleiten. Als solches glücklich vollbracht, setzte das Kommando, welches nur noch vier Mann zählte, seine Reise nach Luckau weiter fort.
Unterwegs ward in Erfahrung gebracht, daß daselbst eine wohl 150 Mann starke Besatzung sächsischer Dragoner liegen solle. Doch diese Kunde bringt die Kühnen nicht von ihrem Vorsatz ab; einstimmig beschließen sie, das Äußerste zu wagen und nicht auf halbem Wege umzukehren. In dem Dorfe Hohen-Buckow requiriert der Kapitän von Sander ein Reitpferd, schwingt sich auf dasselbe und bildet so die Kavallerie der Schar, die den ersten Angriff machen soll. Unbemerkt kommt er dicht vor Luckau an, einige hundert Schritt hinter ihm folgt die Infanterie in der Postchaise. Die am Tore stehende Schildwache sieht den Reiter kommen, nichts Arges ahnend. Aber plötzlich steht derselbe vor ihr, ergreift sie und entwaffnet sie sogleich. Der Volontär Häusler eilt jetzt herbei, kein Augenblick ist zu verlieren, er zwingt die Schildwache, ihm den nächsten Weg nach der Wache zu zeigen, dies geschieht. Der Gefangene führt ihn nach dem in dem Städtchen befindlichen großen Zuchthause, in welchem die Wache ist. Man pocht stark an die mit Eisen beschlagene Tür, sie wird geöffnet, und Häusler, den beiden anderen Unteroffizieren um einige fünfzig Schritte mutig vorausgeeilt, blickt in einen mit Dragonern angefüllten Hof. Ohne sich zu besinnen, stürmt er mit gefälltem Gewehr hinein, ruft den erschrockenen Sachsen zu, ob sie Pardon haben wollen, oder ob die hinter ihm stehende Kompagnie schonungslos sofort auf sie Feuer geben solle. Da erschallt von allen Seiten »Pardon!« – Häusler springt nun nach den Gewehrbänken, wirft die daran gelehnten Karabiner zur Erde und faßt den nächsten Dragoner kräftig bei der Brust. Währenddessen kommen auch die beiden anderen Unteroffiziere. Den noch immer verdutzten Dragonern strecken sie ihre Bajonette sogleich entgegen, und es gelingt den drei Braven, ohne Widerstand die ganze Wache von 18 Mann gefangenzunehmen. Die Züchtlinge, welche an den Fenstern ihrer Gefängnisse das Schauspiel mit angesehen hatten, jubelten laut: »Es leben unsere Befreier, die tapferen Österreicher,« als die gefangenen und entwaffneten Dragoner aus dem Hofe geführt wurden.
Häusler und die beiden Unteroffiziere Richter und Sauer bringen dieselben nach dem Marktplatze, wo sich die Stadtbehörde und eine Menge Volk bereits versammelt hatten. Kapitän von Sander fordert von ersterer, daß sich sämtliche im Orte befindliche Truppen ergeben sollen, und droht, daß, wenn seinen Worten nicht Folge geleistet würde, die Stadt es bereuen werde, indem er den Herzog mit dem Korps jeden Augenblick erwarte. Der Magistrat willigt ein und bittet nur, die gefangenen Dragoner nicht wegzuführen, da es die Sicherheit erheische, das Zuchthaus bewachen zu lassen. Diesem gerechten Begehren wurde nachgegeben und bestimmt, daß bis zur Ankunft des Herzogs die Dragoner die nötigen Wachtposten in der Anstalt wieder besetzen sollten, jedoch ohne Waffen, welche auf dem Rathause deponiert werden mußten.
Die Anzahl sämtlicher Gefangenen belief sich auf 2 Unteroffiziere und 32 Dragoner; der Offizier des Detachements war abwesend. Kaum anderthalb Stunden hatte dieser Vorgang gedauert; es war 10 Uhr morgens, als die Expedition Luckau verließ und mit frischen Pferden weiter nach Lübben eilte, woselbst den eingezogenen Erkundigungen gemäß die Wagen und Pferde um jene Stunde eintreffen sollten. Als die kleine Schar in dem Städtchen anlangte, fand sie zu ihrem größten Erstaunen den Magistrat auf ihre Ankunft schon vorbereitet. Derselbe bat vor allem um Schonung der Stadt. Doch auf das Verlangen des Kapitäns von Sander, ihm die von Wittenberg eben angekommenen Wagen und Pferde auszuliefern, erhielt er die niederschlagende Antwort, daß durch einen von Luckau nach Lübben heimlich abgesandten Boten die nahe Ankunft des braunschweigischen Korps gemeldet sei, worauf schleunigst vor kaum einer Stunde der Transport die Stadt verlassen habe. Nachdem zehn Dragoner, welche in dem Orte einquartiert lagen, für Gefangene erklärt und dem Magistrat übergeben waren, fuhr das Kommando dem Transport in aller Hast nach.
Anfangs erblickten die Verfolgenden deutlich die Spuren der Pferde und Wagen, aber bald befanden sie sich im Spreewalde; jedwede Spur hörte hier auf, und ungewiß blieb es, welche Richtung des Weges jene genommen hatten. Vergebens bot Sander dem Postillon dreißig Dukaten und eine lebenslängliche Versorgung mit Weib und Kind, wenn er ihn auf den rechten Weg bringe. So jagte also die Schar 5 bis 6 Stunden fruchtlos in ihrem Wagen umher, doch endlich waren die Pferde erschöpft, zwei derselben mußten ausgespannt werden, und man sah sich genötigt, aus einem nahegelegenen Gehöfte andere zu requirieren. Die Bauern wollten jedoch solchen Anforderungen nicht Genüge leisten; es kam bei ihrem Widersetzen zu Tätlichkeiten, die damit endeten, daß die Bauern ihre Pferde in den Wald trieben. Das Kommando ward nun gezwungen, nach Lübben zurückzukehren, wo dasselbe zwischen 7 und 8 Uhr ziemlich erschöpft ankam. Aber jetzt stand den Kühnen das Schlimmste bevor. Die angekündigte Einquartierung des braunschweigischen Korps hatte natürlicherweise in Lübben nicht stattgefunden. Auf dem Marktplatze trafen sie den Landeshauptmann Grafen von Einsiedel von einer großen Menge Menschen umringt, welche, versammelt durch die in die Stadt geflüchteten Bauern, deren Pferde hatten in Anspruch genommen werden sollen, aufgereizt zu sein schienen; doch hielten die gespannten Hähne und die gefällten Bajonette der sorgsam umherspähenden beiden Unteroffiziere die zur Wiedervergeltung Aufgeforderten gehörig in Schranken. Der Landeshauptmann war von dem ganzen Vorgange unterrichtet und äußerte gegen Sander, wie er genau wisse, daß der Herzog mit seinem Korps nicht in der Richtung nach Lübben marschiere, sondern Leipzig in Verbindung mit den Österreichern bereits besetzt habe. Graf Einsiedel mochte aber, und auch wohl mit Recht, Besorgnis hegen, daß jede tätliche Maßregel gegen das Kommando für ihn und die Stadt nur nachteilige Folgen haben könnte. Die Menge blieb daher ruhig, den Zurückkehrenden wurde Speise und Trank gereicht, und bald eilten dieselben mit frischen Pferden noch in der Nacht Torgau zu, nachdem der Volontär Häusler von einem Einwohner erfahren hatte, daß die Wagen und Pferde ohne alle Bedeckung Lübben kurz vor der Ankunft des Kommandos daselbst auf der nach Frankfurt führenden kleinen Straße verlassen hätten und es ihnen zweifelsohne gelungen sein würde, wenn sie einen des Weges kundigen Boten gehabt, solche einzuholen und zu nehmen. Am 23. abends erreichten die Braven glücklich Leipzig, das Hauptquartier des Herzogs. Die in Schlieben gefangenen Dragoner hatte der Oberjäger Stengel daselbst schon eingebracht.
Einfügung des Herausgebers.
Mit seinem Freikorps schloß sich also der Herzog der österreichischen Armee an. Er kam in diesem Verband aber nicht recht zu Taten, wie er sie ersehnte. Der Kaiser Napoleon hatte gegen die Österreicher in Sachsen seinen Generaloberst Andoche Junot, Herzog von Abrantes, marschieren lassen, den der König Jérôme von Westfalen mit seiner Armee unterstützen sollte. Aber der Herzog von Abrantes wurde bei Berneck in Oberfranken am 8. Juli 1809 von den Österreichern angegriffen und geschlagen. In diesem Treffen zeichnete sich Friedrich Wilhelm mit seinen Braunschweigern besonders aus. Als Junot sich in übereilter Flucht zurückzog, faßte der Herzog Friedrich Wilhelm den Entschluß, den König Jérôme, der gerade in Schleiz angekommen war, zu überfallen. Es wäre ein dankbares Unternehmen gewesen, denn wie sah es im Hauptquartier und mit der Armee des Königs Jérôme Napoleon eigentlich aus? Wir haben ein treffliches Zeugnis von einem Zeitgenossen, der dabei war. »Nie wurde eine Armee schlechter geführt als diese. Des Morgens brach man mit Nachzüglern auf und kam abends mit Nachzüglern an. Alles gab Befehle, aber niemand bekam einen. Die Kriegskommissare plünderten, die Offiziere soffen, die Soldaten marodierten, die Generale spielten und balgten sich mit den Mädchen herum; man wußte nicht, wer eigentlich befahl. Der König ließ sich von einem Teil seines Hofstaates begleiten, und da kam eine ganze Menge Wagen, Pferde und unnützer Leute mit. Ich erinnere mich eines Biwaks nahe dem Gebirge von Böhmen und einer plötzlichen Unruhe, die alles in Bewegung brachte. Man sah die Kammerherren in ihren seidenen Strümpfen und gestickten Kleidern verzweifelt umherrennen. Der Schatten eines Braunschweigers hätte hingereicht, die ganze Armee zu zerstreuen.« Aber König Jérôme hatte es vorgezogen, das Prävenire zu spielen, und der Herzog fand das Nest in Schleiz leer. »Ich glaube, Jérôme läuft gleich nach Kassel,« spottete Friedrich Wilhelm.
Doch die Entscheidung dieses großen Feldzuges war bei Wagram in zweitägiger Schlacht schon gefallen. Der Erzherzog Karl, der Sieger von Aspern, dem ein ganzes sehnendes Deutschland zugejubelt hatte, war nach Wagram kriegsmüde. Wie sollte auch dieser Erzherzog mit seiner Kriegstheorie von »der strategischen Linie«, von »den beherrschenden Punkten«, mit seiner ganz veralteten Kriegsanschauung dem korsischen Gewaltmenschen gewachsen sein, der von all dem Brimborium einer grauen Theorie nichts hielt, der es aber verstand, im rechten Moment Bukette von hundert Geschützen zusammenzuflechten und auf die schwächste Stelle des Gegners überlegene Gewaltmassen zu werfen! Am 12. Juli wurde der Waffenstillstand zu Znaim geschlossen, ein Waffenstillstand, dem der Frieden bald folgen mußte. Herr von Wachholtz erzählt weiter:
Aber inmitten dieser günstigen Lage der Dinge traf uns, ein Blitzstrahl aus heiterer Himmelshöhe, die Nachricht von der am 6. und 7. Juli verlorenen Schlacht bei Wagram und dem im Lager von Znaim zwischen dem Erzherzoge Karl und dem Kaiser der Franzosen abgeschlossenen Waffenstillstände. Alle Hoffnungen, die der Herzog auf eine Dauer des Waffenglücks schon gebaut hatte, waren entschwunden, und unsere Verhältnisse zu den Österreichern ließen ernste Besorgnisse erwarten, da mit jener Nachricht zugleich der Befehl eintraf, daß die gesamte Heeresabteilung des Generals von Kienmayer bis zum 27. Sachsen und Bayern verlassen und sich nach Böhmen zurückziehen sollte. Folgte der Herzog dieser Weisung, so verlor er die von ihm ausbedungene Unabhängigkeit. Seine Kriegskasse war erschöpft, in Böhmen, einem befreundeten Lande, konnte er uns nicht lange unterhalten. Alle Anzeichen deuteten darauf hin, daß der Krieg nicht fortgesetzt werden würde, vielmehr in dem Waffenstillstände nur die Präliminarien des Friedens zu erblicken wären. Welches Los erwartete uns? Der Krieg hatte alle Hilfsquellen Österreichs erschöpft, eine Verringerung seiner Heeresmacht war unzweifelhaft. Konnten wir unter solchen Umständen wohl erwarten, in den kaiserlichen Dienst aufgenommen zu werden? Nach Preußen durften wir nicht zurückkehren. Vertrauungsvoll blickten wir auf den Herzog, auf ihn allein unsere Zuversicht setzend. Aber der edle und kühne Fürst hatte schon beschlossen, seine Krieger nicht zu verlassen und ihr Schicksal zu teilen. Sobald er die Niederlage der Österreicher erfahren und gleichfalls die Anweisung erhalten, mit seinem Korps Kantonierungen in Böhmen zu beziehen, hatte er den Plan gefaßt, an der Spitze der Schar dennoch in Norddeutschland vorzudringen. Die Wahrscheinlichkeit des Gelingens dieses kühnen Unternehmens wurde durch das Gerücht erhöht, daß eine bedeutende Expedition von England abgegangen sei, um in Norddeutschland zu landen und die dort ausbrechende Insurrektion zu unterstützen. Der Oberst von Dörnberg und Kapitän von Oppen wurden, andere Namen annehmend, eiligst abgesandt, um den von dem Korps einzuschlagenden Weg näher zu prüfen, die Engländer aufzusuchen und, falls eine Landung nicht erfolgt sei, nach England zu gehen, um uns von dort jedwede Unterstützung entgegenzusenden. Schon überließen sich mehrere meiner Kameraden der Hoffnung, daß, bestätige, sich die Landung der Engländer, dadurch die Lage der Sachen vielleicht eine andere Gestalt gewinnen und der Waffenstillstand wieder zum Kriege führen könne. Jedoch ward alles so viel als möglich für unseren Zug vorbereitet. Zuvörderst mußte Zeit gewonnen werden, um den Soldaten einige Ruhe zu gönnen und sie für die baldigen Anstrengungen zu stärken. Das Korps marschierte daher den 21. Juli nach Zwickau, dem Anfangspunkte unserer neuen Operationslinie. Dieser Marsch konnte nicht auffallen, da uns die Gegend zur Kantonierung bis zum 27. Juli angewiesen war. Ich ließ jetzt Tag und Nacht sämtliche Schneider der Stadt bei verschlossenen, mit Wachen besetzten Türen arbeiten, sie vermochten aber nicht die erforderliche Anzahl von Montierungsstücken zu liefern. Viele der neu angeworbenen Soldaten mußten deshalb noch eine Zeitlang in ihrem buntscheckigen Anzüge einhergehen. Was in Böhmen an Mannschaft noch lag, und die Stämme vom Korps, welche zurückgeblieben, erhielten den Befehl, sich sogleich nach Zwickau zu verfügen. Unter ihnen befanden sich mehrere Offiziere, die teils verwundet, teils auch in Geschäften versandt waren. Der Herzog entwickelte für die möglichste Verstärkung und zweckmäßigste Ausrüstung des Korps hier eine nie rastende Tätigkeit: von des Tages Frühe bis zum späten Abend war er beschäftigt, nur wenige Stunden sich Ruhe gönnend. Die Nachrichten indes, welche von der Stellung der feindlichen Truppen einliefen, lauteten günstig. Thielmann war mit den Sachsen gegen Dresden gerückt, um General Am Ende, der sich nach dem Abzuge des Königs von Westfalen der Hauptstadt wieder bemächtigt hatte, aus derselben zu vertreiben; General Gratien war mit den Holländern nach Erfurt und König Jérôme mit seinen Garden nach Kassel gegangen. Der einzuschlagende Weg des Korps nach dem Norden Deutschlands schien also wenigstens für den Anfang vom Feinde frei, und da ein noch längeres Verweilen in Zwickau die Absichten des Herzogs nur verdächtigt hätte, so schien jetzt zur Ausführung des kühnen Wagnisses der Zeitpunkt gekommen zu sein. Wir erhielten den Befehl, am 24. nach Altenburg zu gehen.
Bis dahin hatte der Herzog es noch nicht für ratsam gehalten, von seinem Vorhaben dem Korps Mitteilung zu machen; jetzt aber, in dem Augenblicke, in welchem er die gefährliche Bahn betrat, erachtete er es für notwendig, den Offizieren seinen Entschluß offen darzulegen, um sich von ihren Gesinnungen zu überzeugen und denen, die durch Verhältnisse und Rücksichten verhindert wären, ihm zu folgen, Gelegenheit zu einem ehrenvollen Rücktritte zu geben, sich selbst aber der Ergebenheit und der Treue derer zu versichern, die bei ihm ausharren würden, um nicht vielleicht in der Stunde der Gefahr verlassen zu werden. Als wir daher am Morgen des 24. Juli aus Zwickau marschiert waren, ließ er die Tore der Stadt sofort hinter sich verschließen, indem er zugleich den Befehl gab, unter keiner Bedingung irgendeinem Einwohner dieselben zu öffnen. Auf einer nahegelegenen Wiese ward haltgemacht, und redete er seine um sich versammelten Offiziere also an: »Sie wissen, meine Herren, den Zweck der Bildung des Korps, und es ist Ihnen bekannt, daß hauptsächlich die Absicht damit verbunden gewesen, nach Norddeutschland vorzudringen, dessen unglücklichen Bewohnern zu Hilfe zu eilen und uns mit ihnen zu verbinden, um die Freiheit unseres Vaterlandes wieder zu erkämpfen und die Unbilde zu rächen, die ein übermütiger Feind diesem zugefügt. Ich erkenne dankbar und mit Freuden die Gesinnungen an, welche Sie zu mir führten, um unter meinem Befehle für deutsche Freiheit und Unabhängigkeit zu fechten, und habe ich bis jetzt in dem Vertrauen, das Sie mir schenkten, und dem tapferen Benehmen, welches sie bei allen Gelegenheiten zeigten, einen hinlänglichen Lohn für die Opfer, die ich brachte, und für die Sorge, welche ich dem Korps widmete, gefunden. Jetzt ist bei der kaiserlich österreichischen Armee ein Waffenstillstand mit unserem Feinde abgeschlossen worden.
Bei der Lage der Dinge kann – wenn ein Frieden die Folge davon sein sollte – derselbe Deutschlands Schmach und Erniedrigung nur vermehren. Ob ich und mein Korps in dem Waffenstillstand mit einbegriffen sind, ist mir zurzeit noch unbekannt; worüber ich aber heute schon in Gewißheit bin, ist der Entschluß, daß ich Bonaparte, dem Unterdrücker Deutschlands, niemals zu huldigen oder mich ihm zu unterwerfen willens bin.
In der bei Errichtung des Korps mit Sr. Majestät dem Kaiser von Österreich abgeschlossenen Konvention habe ich mir unter gewissen Umständen die Unabhängigkeit des Korps vorbehalten; ein solcher ist jetzt eingetreten, und ich habe daher den Entschluß gefaßt, mir mit dem Korps Bahn nach Norddeutschland zu brechen, an dessen Küsten, wie es heißt, Engländer gelandet sind, mit welchen ich mich zu vereinigen beabsichtige. Eine zahlreiche englische Armee steht im Begriff, auf Hollands Grund und Boden Fuß zu fassen; es kann daher dieser Zug selbst für Österreichs Waffen glückliche Folgen noch mit sich führen; wenigstens sind wir es uns und der Sache, für die wir das Schwert gezogen haben, schuldig, dasselbe nicht ruhen zu lassen, solange noch irgendwo in und für Deutschland gekämpft wird. Und sollte endlich alles verloren gehen, so habe ich selbst für diesen Fall Bedacht genommen und vorbereitende Maßregeln eingeleitet, über welche mich schon heute auszusprechen es hier weder der Ort noch die Zeit ist. Ich hege das feste Vertrauen zu Ihnen, meine Herren, daß Sie von gleichen Gefühlen mit mir durchdrungen sind und mir auch dorthin folgen wollen. Jedoch glaube ich es nicht unterlassen zu dürfen, Sie auf die mannigfachen Schwierigkeiten und Hindernisse aufmerksam zu machen, welche ein kriegskundiger Feind uns in den Weg, den ich Sie zu führen gedenke, legen wird. Es ist möglich, daß mehrere unter Ihnen sich befinden, welche Rücksichten und Pflichten zu erfüllen haben, die sie verhindern, ferner bei mir auszuharren. Diejenigen daher, welche auszuscheiden sich veranlaßt finden möchten, entbinde ich hiermit ihres mir gegebenen Wortes; den anderen Herren aber, die mir weiter folgen werden, erteile ich hiermit die Versicherung, daß neben dem lohnenden Bewußtsein ihres, deutscher Männer würdigen Schrittes, ich es für immer mir werde angelegen sein lassen, ihr Wohlergehen an das meinige zu knüpfen.«
Obwohl schon manche mit dem Entschluß des Herzogs vertraut gewesen waren, so machte doch diese Eröffnung, welche eine augenblickliche Entscheidung erheischte, einen tiefen Eindruck. Keiner von uns konnte sich die Gefahren eines solchen Unternehmens verhehlen. Aber diese Gefahren bestanden nicht allein in denjenigen, die den Soldaten im Felde gewöhnlich bedrohen, sie trugen noch einen eigentümlichen Charakter, wir wurden vom Feinde nicht als rechtmäßige Soldaten angesehen, sondern als Räuber, Rebellen, Insurgenten; das Völkerrecht sollte auf uns keine Anwendung finden. Wer gefangen in feindliche Hände fiel, konnte nicht auf eine Behandlung nach Kriegsgebrauch rechnen, Verräter ward er genannt, und als solchen traf ihn Gefängnis, Mißhandlung, ja vielleicht ein schimpflicher Tod. Ein gleiches Schicksal erwartete diejenigen, welche verwundet wurden und wegen Eile des Marsches nicht mitgenommen werden konnten. – Und wenn das Korps im blutigen Kampfe zersprengt wurde, welches Los fiel uns zu? – Aber dieses Los konnte nicht allein durch feindliche Übermacht, es konnte durch den Tod des Herzogs herbeigeführt werden, dessen Kühnheit und Mut, stets an der Spitze seiner Krieger zu fechten, keine Gefahr scheute. – Es war also ein Augenblick der ernstesten Art.
Als der Herzog zu reden aufhörte, trat eine feierliche Stille in dem um ihn geschlossenen Kreise ein. Man las deutlich in dem Antlitze eines jeden das augenblickliche Nachdenken über das, was zu tun sei. Nach einer Weile entstand ein Flüstern, das zum Gemurmel heranwuchs. Da trat der Rittmeister von Otto zum Herzoge und bat um Erteilung des Abschiedes mit dem Hinzufügen, daß er glaube, der größte Teil seiner Kameraden werde ein gleiches tun. Und es folgten auch seinem Beispiele in der Tat die meisten der Offiziere des Husarenregiments; von denen der Infanterie jedoch nur wenige der jüngeren. Der Herzog gewährte auf der Stelle deren Ansuchen. Als er dieses getan, bestimmte er sofort das Avancement bei dem Husarenregimente, da sämtliche Stabsoffiziere und Rittmeister bis auf den Rittmeister Schrader aus demselben geschieden waren. Dieser avancierte sogleich zum Major und die Sekondeleutnants von Wulffen und von Erichsen, zwanzigjährige Jünglinge, zu Eskadronkommandeuren. Es sei fern von mir, die Offiziere, welche sich hier vom Korps trennten, zu tadeln; ich kenne ihre Verhältnisse nicht und bin überzeugt, daß allein in diesen der Beweggrund ihres Abschiedes zu suchen war; auch will ich gern einräumen, daß es für einen Mann, der seiner Familie Rücksichten schuldete, eines nicht gewöhnlichen Entschlusses bedurfte, um ihn zur Teilnahme an einem so gewagten Unternehmen zu bestimmen; auch will ich endlich gestehen, daß manche Unordnung und Verwirrung, welche nicht selten in die Angelegenheiten und den Gang des Dienstes beim Korps störend einwirkte, hier und da, besonders bei der Kavallerie, manche Unzufriedenheit erregt hatte und nicht den günstigsten Erfolg erwarten ließ, sie zu diesem Entschluß vermochte. Aber ich muß es tadelnswert finden, daß sich einige der Abgehenden bemühten, ihre Unteroffiziere und Husaren gleichfalls zum Austritt zu bewegen; Bemühungen, welche jedoch nur wenig Anklang fanden. Der edle Herzog, auf dessen gefurchter Stirn sich getäuschte Erwartungen und Unwillen deutlich malten, sah sich jetzt in der größten Verlegenheit; er hatte laut sein Vorhaben kundgetan und mußte, komme es, wie es wolle, dasselbe ausführen. Wenn aber jene scheidenden Offiziere ihre Bemühungen fortsetzten, ihr Zureden, ihre Vorstellungen mehr Eingang fanden und die von ihnen erweckten Gesinnungen sich vielleicht gar in die Reihen der Infanterie verbreiteten, so sah er sich von der Mehrzahl seiner Truppen verlassen, auf die Führung einer nur unbedeutenden Schar beschränkt, mit welcher nichts unternommen werden konnte; ja, endlich gar genötigt, seinen Plan aufzugeben und sich allein als einzelner Flüchtling nach England überzuschiffen. Es mußten deshalb sofort Maßregeln getroffen werden, um solchen Einflüsterungen vorzubeugen; den ausgeschiedenen Offizieren ward befohlen, sich augenblicklich vom Korps zu entfernen, und darauf der Marsch fortgesetzt.
Nachdem wir wohl zwei Stunden marschiert waren, ließ der Herzog plötzlich wieder haltmachen. Die Kavallerie und Infanterie mußte sich um ihn scharen, und er eröffnete nun auch den Soldaten sein Vorhaben, doch hinzufügend, daß das Ausscheiden jener Offiziere, bei der wahrscheinlichen Beendigung des Krieges mit Österreich, nur allein die heimatlichen Verhältnisse derselben, nicht aber die Besorgnis vor den Gefahren des Unternehmens veranlaßt haben könne. »Ich halte mich überzeugt,« so endete er, »daß ihr selbige nicht scheuen, daß ihr mutig und kühn auf dem weiten Wege gegen den stets zahlreicheren Feind kämpfen werdet, damit wir das glorreiche Ziel, welches wir uns gesetzt, dann siegend erreichen!« – Diese in voller Kraft und Begeisterung gesprochenen Worte wurden durch den allgemeinen Ruf: »Wir bleiben bei dem Herzoge! mag es gehen, wie es will, wir wollen mit ihm leben und sterben!« – erwidert. Der Herzog befahl hierauf, um die Überzeugung zu gewinnen, daß die Soldaten sämtlich ihm gern folgten, einen jeden einzeln noch einmal zu fragen, ob er bei dem Korps bleiben wolle. Es fanden sich ungefähr 200 Mann, welche abzugehen wünschten. Sie wurden sogleich entlassen und mit Reisegeld versehen. Unsere Stärke betrug jetzt, nachdem eine Anzahl Rekruten in die Stelle der Ausgeschiedenen augenblicklich getreten war, 2010 Mann, nämlich:
2 Bataillone Jäger (Brigadier des Korps
war Oberstleutnant von Bernewitz). |
||
1. Bataillon (Komm. Major von
Fragstein) |
500 | Mann |
2. Bataillon (Komm. Major von
Reichmeister) |
500 | " |
1 Kompagnie Scharfschützen (Komm.
Major von Scriver) |
150 | " |
das neuerrichtete freie Jägerbataillon
(Komm. Major von Herzberg) |
150 | " |
1 Regiment Husaren (Komm. Major
von Schrader) |
550 | " |
2 Eskadrons Ulanen (Komm. Rittmeister
G. von Wedell) |
80 | " |
Artillerie: vier Geschütze (Komm. Kapitän
Genderer) |
80 | " |
_____ | ||
2010 | Mann |
Chef des Stabes war Oberst von Dörnberg.
Als der Herzog diese Angelegenheit beendet hatte, setzten wir den Marsch nach Altenburg fort, woselbst wir die Nacht biwakierten. Am 25. brachen wir zeitig auf. – Die Hauptkolonne des Korps ging nach Borna, das erste Bataillon, welches die Arrièregarde bildete, nach Lobstedt. Wir stießen hier auf sächsische Kavalleriepatrouillen, die sich bei unserer Annäherung schnell entfernten; dem Leutnant von Rochow von den Husaren glückte es, einen ansehnlichen Transport Militäreffekten der Sachsen zu ereilen und zu nehmen. Des Tages Hitze war groß, unter unseren schwarzen Röcken fühlten wir die Sonnenstrahlen doppelt, und erschöpft kamen wir in Borna an; hier ruhten wir bis gegen Abend. Beim Grauen des Morgens erreichte das Korps die Nähe Leipzigs. Vor der Stadt aber waren mehrere feindliche Kavallerievedetten, welche zu einem hier stehenden Kommando von fast 200 Pferden gehörten, das von unserem Anmarsche benachrichtigt sein mußte, uns entgegengestellt. Der Herzog ließ sofort die Husaren und die von dem Major von Scriver befehligte Kompagnie grüner Jäger sich formieren, um den mit seinem ganzen Haupttrupp anrückenden Feind zu vertreiben. Die Jäger waren im hohen Korn postiert, als ein Chok der feindlichen Kavallerie eine Eskadron unserer Husaren zurückwarf; Major von Scriver konnte wegen der noch herrschenden Dämmerung nicht sogleich seine exponierte Lage wahrnehmen, als sich auch schon der Feind zwischen den Jägern befand und auf sie einhieb. Die Kompagnie büßte 19 Mann ein, welche niedergehauen wurden, ehe die Husaren den Feind wieder verjagten. Auch mußten wir den Volontär von Helldorf, welcher schwer verwundet wurde, zurücklassen. Daß die sächsische Kavallerie ihre Säbel gegen unsere Jäger gebrauchte, um dieselben, solange sie noch Waffen trugen und sich wehrten, kampfunfähig zu machen, darin handelte sie recht; sie tat nur ihre Pflicht; daß sie aber mehrere von den Schützen, welche verwundet sich ergeben mußten und solchergestalt wehrlos geworden waren, mißhandelte, ja sogar einem derselben nachher noch die Hände abhieb und ihn so sich selbst überließ, ziemte sich wahrlich nicht und war wider allen Kriegsbrauch. Nach einem kräftigen Angriffe der Husaren mußten die Sachsen, der Übermacht weichend, sich zurückziehen. Als es Tag geworden, rückten wir in Leipzig ein. Die Einwohner der Stadt, von unseren Hörnern aus dem Schlummer geweckt, erstaunten, die Schwarzen durch die Gassen marschieren zu sehen, denn aus Leipzig hatten die Zeitungen verbreitet, daß wir gänzlich versprengt und von der Erde vertilgt wären. Da das Korps im Sturmmarsche einzog, so fielen in der Freude des Sieges einige Unordnungen vor, denen jedoch bald gesteuert wurde. Zwischen dem Halleschen und Grimmaschen Tore lagerten wir bis zum Abend. Mehreren an die städtische Behörde erlassenen Requisitionen wurde augenblicklich genügt.
Dem Herzoge war jetzt vor allem daran gelegen, so bald als möglich Halle zu erreichen, teils um das linke Saaleufer zu gewinnen, damit der Übergang an irgendeinem anderen Orte nicht von einem anrückenden Feinde ihm streitig gemacht werden könnte; teils auch, um aus dem Bereich des Obersten Thielmann zu kommen, da, wie zu vermuten war, derselbe bei der Nachricht von unserem Marsche uns sogleich aufsuchen würde. Und wirklich geschah dieses auch. Thielmann, nachdem er auf die Kunde von unserem Einrücken in Leipzig am 25. Juli Dresden verlassen hatte, traf am 27. mit Infanterie und Kavallerie schon dort ein und verfolgte über Merseburg bis Lauchstedt den Herzog. Das Korps war schon zu weit voraus, vielleicht mochten auch die zwischen ihm und dem König Jerome obwaltenden Zerwürfnisse ihn von der Überschreitung der Grenze des Königreichs Westfalen abhalten. Er verfolgte uns von dort nicht weiter. In Halle kamen wir spät in der Nacht an. Man empfing uns mit Jubel, Herzlichkeit und Begeisterung; einige Studenten veranstalteten einen großen Kommers, überall zeigte sich die lebhafteste Teilnahme für unseren kühnen Herzog. In der ausgelassensten Freude über unsere Ankunft riß man die westfälischen Adler von den öffentlichen Gebäuden ab und bewarf sie mit Kot. Ein Kaufmann, in dessen Hause mir mein Quartier angewiesen war – denn der Herzog hatte bestimmt, daß das Korps hier einquartiert werden solle, da dasselbe seit dem Abmarsch von Zwickau stets im Biwak gewesen sei –, erzählte mir, wie im Monat Mai ein Kommando Schillscher Husaren auch seinen Einzug in Halle gehalten habe und unter denselben Ausbrüchen der lautesten Freude empfangen worden. »Halle ist ja keine westfälische, sondern eine preußische Stadt,« fügte er seinen Worten hinzu und bat mich, einen vor ihm stehenden, wohl mit einigen zwanzig Flaschen Wein gefüllten Korb anzunehmen, um denselben unter meine Leute zu verteilen.
Das Korps bekam hier eine bedeutende Anzahl Rekruten, und hätten wir nicht selbst den Enthusiasmus der braven Einwohner gedämpft, so wäre wahrlich die halbe Stadt mit uns gezogen.