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Jenni
oder
Der Atheist und der Weise

Von Herrn Sherloc

Übersetzt von Herrn de la Caille

Mein Herr, Sie wünschen etliche Einzelheiten über unsern Freund, den ehrenwerten Freind und seinen seltsamen Sohn. Die Muße, die ich endlich nach dem Rücktritt des Mylord Peterborough genieße, erlaubt mir, Ihren Wunsch zu erfüllen. Sie werden ebenso erstaunt sein, wie ich es war, und Sie werden meine Empfindungen teilen.

Sie haben den jungen, unglücklichen Jenni, Freinds einzigen Sohn, den sein Vater mit nach Spanien nahm, als er im Jahre 1705 Feldprediger in unserer Armee war, kaum gesehen. Sie reisten nach Aleppo, bevor der Mylord Barcelona belagerte. Sie haben recht, wenn Sie sagen, Jenni sei einer der liebenswürdigsten und einnehmendsten Menschen gewesen und habe Mut und Geist kundgetan. Es ist so: wer ihn sah, mußte ihn lieben. Sein Vater hatte ihn zuerst für die Kirche bestimmt. Der junge Mann zeigte jedoch Abneigung gegen diesen Beruf, der so viel Kunst, Vorsicht und Feinheit verlangt. So glaubte dieser kluge Vater ein Verbrechen und eine Dummheit zu begehen, wenn er der Natur Zwang antue.

Jenni war noch nicht zwanzig Jahre alt. Er wollte durchaus als Freiwilliger den Sturm auf Mont-Joui mitmachen, das wir eroberten, und bei dem der Prinz von Hessen fiel. Unser armer Jenni wurde verwundet, gefangen und nach der Stadt gebracht. Hier folgt die getreue Erzählung der Geschehnisse, angefangen vom Angriff auf Mont-Joui bis zur Einnahme von Barcelona. Dieser Bericht stammt von einer Katalanerin, die ein wenig zu frei und ein wenig zu naiv war; solche Erzählungen dringen nicht ins Herz des Weisen. Ich fand den Bericht in ihrem Hause, als ich im Gefolge des Mylord Peterborough nach Barcelona kam. Sie werden ihn als treues Bild der Sitten des Landes lesen, ohne Ärgernis zu nehmen.


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