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Setz dich, mein Kind!«
Der Oberst trat an seinen Schreibtisch und hängte einen grünen Lampenschirm über die einfache niedrige Leselampe; Ejna verstand sehr wohl, daß dies aus Rücksicht für sie geschah – damit sie nicht im vollen Licht sitzen sollte während der unangenehmen Mitteilung, die, wie sie vermutete, nun folgen würde.
Sie setzte sich auf das altmodische niedrige Sofa, das mit dunkelblauem, aus dem Bekleidungsamt stammendem Tuch bezogen war, und ließ ihre Hände auf der Schreibmappe in ihrem Schoß ruhen. Ihr Gesicht hatte noch immer den trotzigen Ausdruck, und die hübschen Augenbrauen waren wie in ungeduldigem Warten zusammengezogen.
Der Oberst ging einigemal auf und ab, nahm dann plötzlich entschlossen den Kabinettsbefehl vom Schreibtisch und wandte sich an seine Tochter.
»Siehst du, Ejna – ich meinte, du solltest es zuerst von mir hören – dieses Papier bringt noch andre Neuigkeiten als meine Beförderung. Dein – was ich sagen wollte – der neue Kriegsminister ist ernannt – leider wurde es nicht Otto Brinks Vater; er ist obendrein noch übersprungen.«
Ejna schrak zusammen; ihre dunkelgrauen Augen, die in diesem Augenblick beinahe schwarz erschienen, sahen den Vater fragend an.
»Dann wird er also gar nicht General?«
Der Oberst schüttelte den Kopf.
»Nein, keinesfalls. In zwei Monaten wird er pensioniert. übrigens ist es uns allen überraschend gekommen – ich glaubte bestimmt, er –«
Ejna war aufgestanden.
»Ich danke dir, Vater, daß du es mir selbst ... aber, wenn du mir nicht mehr zu sagen hast, dann ...«
»Aber das habe ich, liebe Ejna,« unterbrach sie der Oberst. »Du hast solche Eile, von deinem alten Vater fortzukommen, mein Kind.«
»Nein, Vater, das habe ich nicht,« versetzte Ejna, die sich Mühe gab, freundlich zu sprechen und ihre Ungeduld und Enttäuschung nicht durchklingen zu lassen; »aber ich weiß schon alles, was du mitteilen willst. Du willst mir sagen, daß Oberst Brink nach dieser Enttäuschung und wenn er jetzt pensioniert wird, seinem Sohn nicht den Zuschuß geben kann, den er ihm versprochen hat, und daß Otto und ich nun nicht zum Januar heiraten können, wie wir gehofft hatten; das ist ja so einfach, Vater, doch ganz selbstverständlich.«
»Ejna, Ejna!« sagte der Oberst betrübt. »Was ist das für ein kalter, gleichgültiger Ton – du machst mir manchmal wirklich Angst, Kind!«
»Vater, ich werde nächstens siebenundzwanzig. Möchtest du, daß ich mich wie eine Siebzehnjährige gebärde? Du meinst, es sei sonderbar, daß ich diese Angelegenheit, die ihr alle als eine Lebensfrage für mich betrachtet, so ruhig aufnehme; aber ich war darauf vorbereitet und habe mir lange die Möglichkeit vorgestellt, daß dergleichen geschehen könnte.«
»Du sagst, wir betrachteten diese Sache als eine Lebensfrage für dich. Aber ist es denn nicht so, Kind?«
Ejna schwieg und sah zu Boden, um des Vaters prüfendem Blick zu entgehen.
»Vater,« begann sie nach einer kleinen Pause, »ich bin nicht wie ihr andern; ich kann nicht von Tag zu Tag hoffen und glauben und mich auf etwas freuen, wie ihr es könnt. Kannst du das nicht verstehen, Vater? Ich kann ja nichts dafür, daß ich so bin. Ja, ich wage niemals recht an etwas zu glauben, ich bin immer ängstlich – zweifle stets! Aber das hat wohl auch sein Gutes – wahrscheinlich bringt mir das Leben keine so großen Enttäuschungen, weil ich stets aufs Schlimmste gefaßt bin.«
»Nun laß uns einmal vernünftig und vertrauensvoll miteinander reden, mein Kind,« sagte Oberst Staal und zwang seine Tochter sanft auf ihren Stuhl zurück. »Nicht wahr, wenn es jemand gut mit dir meint, so ist es dein alter Vater? Sag mal, Ejna, wäre es nicht möglich, daß ihr heiratetet, wenn ich euch – anstatt der tausend Kronen, die Oberst Brink euch versprochen – sagen wir einmal fünfhundert Kronen jährlich beisteuerte?«
»Ach, Vater,« versetzte Ejna, indem sie betrübt den Kopf schüttelte, »ihr habt wahrlich selbst wenig genug!«
»Ja, ja, Kind, aber jetzt bekommen wir mehr; es geht ja doch vorwärts. Das Geld könnte ich wohl aufbringen.«
»Fünfhundert Kronen? Jahr für Jahr? Du, der vorhin ärgerlich war, weil Mutter neue Gardinen haben wollte? Nein, Vater, du meinst es ja gut, aber es ist gewiß am besten, nicht mehr davon zu reden.«
»Aber was willst du denn tun, Kind?«
»Das weiß ich noch nicht.«
»Ich fürchte, du willst etwas tun, was du später bereuen wirst.«
»Was meinst du, Vater?«
»Deine Verlobung aufheben. Ja, es hilft nichts, daß du mich so ansiehst, Ejna, du hast ihm doch dein Wort gegeben. Ihr seid ja doch verlobt, selbst wenn es noch heimlich ist.«
»Ach, ein so großes Geheimnis ist es gerade nicht mehr, Vater. Die Garnison weiß gut Bescheid darum. Aber wenn du sagst, daß ich Otto Brink mein Wort gegeben habe, so muß ich dir sagen, daß es unter gewissen Voraussetzungen und Bedingungen geschehen ist, und daß also von Verlobung aufheben und sein Wort brechen nicht die Rede sein kann.«
»Ich verstehe dich nicht, Ejna!« sagte Oberst Staal mit einem ratlosen Blick auf seine Tochter. »Du liebst Otto doch. Du hättest wirklich ausgezeichnete Partieen machen können, aber er ist ja der einzige, aus dem du dir etwas machst – nicht wahr? Und wenn man einen Mann liebt, so heiratet man ihn auch, wenn's irgend möglich ist.«
»Ja, wenn man von der Liebe leben könnte, Vater.«
»O, so redet ein junges Mädchen nicht, wenn es seinen Bräutigam liebt.«
»Es ist wohl möglich, daß ein junges Mädchen nicht so spricht, aber ich bin eben ein altes Mädchen, das bald die Dreißig erreicht hat.«
»Ach, Unsinn, du brauchst nicht vom Alter zu reden! Du siehst aus, als wärest du zwanzig.«
Ejna nickte ruhig und deutete auf den Lampenschirm.
»Ja, in dieser Beleuchtung.«
»Du weißt wohl, daß –«
Ejna schüttelte ungeduldig den Kopf.
»Das ist ja auch ganz gleichgültig, Vater; sprich doch nicht davon! Ich weiß wohl, daß du es in guter Absicht sagst – du bist stets so gut zu mir, Vater; ich will es dir auch nur gleich sagen, ich glaube nicht, daß aus meiner Heirat mit Otto etwas werden kann.«
Der Oberst sah sie betrübt an.
»Willst du wirklich des Geldes wegen die Verlobung aufheben, Ejna?«
»Ja, Vater, weil wir nicht von seinem Gehalt leben können – auch nicht, wenn du uns den Zuschuß geben würdest, wie du vorhin vorschlugst.«
»Es tut mir sehr weh, dich so sprechen zu hören.« Oberst Staals Stimme zitterte vor Aufregung; er hatte sich erhoben und ging im Zimmer hin und her. »Und wie wird Otto dies aufnehmen? Hast du auch daran gedacht?« Er blieb vor ihr stehen. »Bedenke doch, Kind, daß das Glück eines andern Menschen von dir abhängt.«
»Daran denke ich ja gerade, Vater!« antwortete Ejna ruhig und sah den Vater voll an.
»Du meinst also, er werde deine sonderbaren Vernunftgründe gelten lassen? Meinst du, er werde die Sache mit denselben Augen ansehen wie du? Er, der dich so innig liebt und über dir alles andre vergißt?«
»Ja, Vater. Wenn er alles vergißt, muß ich gerade für uns beide zu denken versuchen – ehe es zu spät ist.«
»Du sprichst ja, als ob eine Ehe mit einem unvermögenden Offizier geradezu ein Unglück wäre.«
»Für mich würde es das sein.«
»Wenn ihr euch liebt?«
»Das kann die Sache wohl schwieriger machen – peinlicher, meine ich, aber es ändert meine Ansicht nicht.«
»Ich begreife dich nicht, Kind! Es gibt doch viele Menschen in bescheidenen Verhältnissen, die eine glückliche Ehe führen. Deine Mutter und ich zum Beispiel; wir heirateten sogar mit Schulden.«
»Ja, und das quält euch noch bis auf den heutigen Tag.«
»Ejna!« Der Oberst sah seine Tochter mit strengen Blicken an. »Deine Mutter und ich haben niemals, hörst du – niemals bereut, daß wir uns geheiratet haben.«
»Es nützt ja auch nichts, etwas zu bereuen, was einmal geschehen ist und woran man nichts mehr ändern kann.«
Oberst Staal wollte auffahren, aber Ejna fuhr fort: »Du darfst nicht böse werden, daß ich dir so antworte; du selbst wolltest ja vernünftig und vertrauensvoll mit mir reden, nicht wahr? Du sagst, ihr habt nie bereut, daß ihr einander nahmt; damit meinst du vielleicht, daß ihr beide zu wohlerzogene Menschen waret, um einander etwas vorzuwerfen. Denn glaube doch ja nicht, daß euch das Leben, das ihr geführt habt, nicht seinen Stempel aufgedrückt hätte; dieses Leben in Armut oder, was schlimmer ist – in vergoldetem Elend. Ja, sei nicht böse, Vater, aber ehrlich gesagt, wieviel ist denn von dem flotten und lustigen Offizier, der du in deiner Jugend gewesen sein sollst, noch übrig? Und Mutter – findest du, daß sie noch dem Bilde dort gleicht?« Damit deutete sie auf ein Bild über dem Schreibtisch, das Frau Staal als zwanzigjährige Braut vorstellte – eine junge, zarte Schönheit mit dem reizendsten, schelmischsten Lächeln um den Mund. »Sieh dieses Lächeln, Vater, leuchtet nicht geradezu Petersens Humor aus diesem Antlitz?«
»Nein, nicht Petersen, sondern du siehst deiner Mutter ähnlich, Ejna, das weißt du wohl,« antwortete Oberst Staal ärgerlich.
»Ja, ja,« sagte sie, »äußerlich vielleicht, aber die Frische, die in diesem Gesicht ist, den strahlenden Blick und das fröhliche Lächeln habe ich niemals gehabt. Das ist ganz Petersen. Und du wirst selbst zugeben müssen, daß Mutter jetzt nicht mehr viel von Petersens Humor und Frische hat. Sie ist genau wie du in der Tretmühle verbraucht, zu der sich das Leben für die gestaltet, die ewig mit dem Pfennig rechnen müssen.«
»Dann ist also unsere Ehe ein abschreckendes Beispiel für dich gewesen?«
»Nicht die eurige allein, Vater; ich habe auch bei andern meine Beobachtungen gemacht.«
»Wenn man dich sprechen hört, sollte man nicht glauben, daß du dir jemals etwas aus Otto gemacht hättest. Ich versichere dir, Ejna, wenn man einander wirklich lieb hat, wird man durch jede Entbehrung und jedes Opfer nur fester aneinander geknüpft.«
»Ich nicht, Vater! Ich liebe Otto so sehr, wie ich überhaupt einen Menschen zu lieben vermag; aber ein Leben voller Entsagung mit ihm zu teilen, wäre mir unmöglich. Das hielte ich einfach nicht aus. Ich will nicht behaupten, daß das ein besonders edler Zug von mir ist, aber so bin ich nun einmal.«
»So bist du nun einmal,« wiederholte Oberst Staal und trat zu ihr hin. »Aber könntest du nicht versuchen, nur ein wenig anders zu werden, nur in dieser einen Richtung, mein liebes Kind?«
Ejna biß sich auf die Lippen und schüttelte den Kopf. Oberst Staal zog vorsichtig, aber unsagbar zärtlich die Tochter an seine Brust.
»Ja, ja, mein Kind, dann sprechen wir nicht mehr davon; hoffentlich wirst du es nie bereuen.«
Man hörte Stimmen im Flur, und Ejna löste sich sanft aus ihres Vaters Armen; der Bursche Sievertsen öffnete die Tür und ließ zwei Offiziere eintreten, die sozusagen zum Hause gehörten.
Der erste war Hauptmann Ström, der frühere Adjutant des Obersten, eine hohe, magere Gestalt mit leuchtenden schwarzen Augen und einem flotten Schnurrbart. Der andre war der jetzige Adjutant, Oberleutnant Poulsen, ein etwas beleibter blonder Mensch von auffallend untertänigem Wesen. Er stammte aus einer alten Unteroffiziersfamilie, war selbst Sohn eines Unteroffiziers, und man hätte nicht behaupten können, daß sein Gesicht besondere Intelligenz ausdrückte. Viel eher lag auf seinen Zügen eine Art entzückter Verwunderung darüber, daß er selbst wirklich in den Stand aufgenommen war, zu dem seine Familie durch mehrere Generationen ehrfurchtsvoll aufgesehen hatte. Wer ebenso untertänig, wie er in Gegenwart seiner Vorgesetzten war, ebenso hochmütig und großsprecherisch zeigte er sich gegen seine Untergebenen. Unter seinen Kameraden galt er als »ganz netter Kerl«, der aber allzu laut lachte und sich ab und zu ein bißchen filzig zeigte; auch verschmähte er eine Einladung niemals.
»Darf ich mir erlauben, Herrn Oberst meine besten Glückwünsche darzubringen!« Mit diesen Worten verbeugte sich Ström ehrerbietig, begrüßte dann Ejna und sah sich hierauf fragend im Zimmer um.
»Danke vielmals, Ström; Sie sind allzu liebenswürdig« (man hörte an dem Tonfall, daß der Oberst Ström gern hatte) »und immer galant,« fügte er lächelnd hinzu und drohte mit dem Finger, als er den Rosenstrauß entdeckte, den Ström in der Hand hielt. »Das müssen Sie der neuen Frau Oberst selbst überreichen. Aber bitte, nehmen Sie Platz, es ist wohl gleich Teezeit! – Guten Abend, Poulsen, haben Sie Ihre Frau nicht mitgebracht? – So, im Wohnzimmer; es ist wirklich sehr freundlich von Ihnen, daß Sie gleich kommen. Ja, nun sind wir wohl die längste Zeit zusammengewesen, Poulsen, aber deshalb verlieren wir uns ja nicht aus den Augen!«
Poulsen verbeugte sich lächelnd, Ström aber trat zu Ejna hin, um, wie er sagte, der erste zu sein, der sich mit der höchst geistreichen Frage an sie wende, auf die sie jetzt mindestens einen Monat lang ständig gefaßt sein müsse, nämlich: »Freuen Sie sich, daß Sie hier in der Garnison bleiben?«
Ejna mußte wider Willen lächeln; obgleich seine Worte einen Unterton von Sarkasmus hatten, war sie ihm von Herzen dankbar, daß er, ohne eine Antwort abzuwarten, zur Schilderung aller der Vorteile überging, die sich ihr als der Tochter des Regimentskommandeurs in der Garnison böten. Über eines war sie sich indes vollkommen klar: er und alle die andern Offiziere wußten genau, was es für sie bedeutete, daß Oberst Brink nicht Kriegsminister geworden war, und sie begriff sofort, daß er nur so eifrig auf sie einredete, um ihr Zeit zu lassen, sich zu sammeln.
Ejna Staal stand zu Hauptmann Ström in einem ganz besondern Verhältnis. Er verkehrte seit vielen Jahren im Hause ihrer Eltern, und als er vor sieben Jahren der Adjutant ihres Vaters geworden war, hatte sie täglich an den Ausritten der beiden teilgenommen.
Es war in der Stadt kein Geheimnis, daß Ström damals bis über beide Ohren in die schöne Tochter seines Vorgesetzten verliebt gewesen war, daß er um sie angehalten, aber einen Korb bekommen hatte, und daß er, um seinen Schmerz zu verwinden, einen halbjährigen Urlaub genommen hatte und ins Ausland gereist war. Als er zurückkehrte, schien er die Sache ganz überwunden zu haben. Er verkehrte in der Familie des Obersten wie früher, und das Verhältnis schien ganz das alte zu sein. Natürlich suchte er nicht mehr so auffallend Ejnas Gesellschaft, aber er wich ihr auch nicht aus. Er war ein sehr natürlicher Mensch, ein großer Philosoph und entschiedener Feind aller Affektion und Wichtigtuerei.
Während Ström sich mit Ejna unterhielt, versicherte Poulsen mit glänzenden Augen und überschwenglichen Worten dem Oberst ein Mal übers andre, alle Offiziere seien hochentzückt, daß sie den Herrn Oberst in der Garnison behalten dürften, schaute aber dabei immer wieder zu Ejna hinüber, denn er war grenzenlos neugierig, zu erfahren, wie sich Fräulein Ejnas Verlobung mit Oberleutnant Brink nun, nachdem Oberst Brink nächstens den blauen Brief bekommen mußte, gestalten würde. Ejna bemerkte wohl, daß er sie beobachtete, und sie bekam dadurch einen Vorschmack von der Tortur, die ihrer in der kleinen Provinzstadt harrte; Poulsens beständig auf sie gerichtete kleine, stechende Augen machten sie schließlich ganz nervös. Endlich konnte der Adjutant auch nicht länger an sich halten.
»Der Kabinettsbefehl war heute abend recht vielseitig,« begann er, verbindlich lächelnd. »Was meinen Herr Oberst zu dem neuen Kriegsminister? Das war eine Überraschung, nicht wahr?«
Oberst Staal sah ihn verdutzt an, und ein ängstlicher Seitenblick streifte seine Tochter. Er konnte Poulsen nicht begreifen. Nun war er seit drei Jahren Adjutant, da hätte er doch wahrhaftig Gelegenheit genug gehabt, gute Sitten zu lernen. Er selbst hatte ihm gar manchen Wink gegeben, aber offenbar war es ganz unmöglich, diesem Menschen Takt beizubringen.
Doch ehe der Oberst antworten konnte, war Hauptmann Ström aufgestanden und hatte sich so gestellt, daß er Ejna verdeckte.
»Dieser Kabinettsbefehl hat uns gewiß nicht mehr überrascht als der, der seinerzeit meldete, daß Sie endlich Oberleutnant geworden seien.«
Der Adjutant brach in ein lautes Gelächter aus und machte die höchst unerwartete Bemerkung, daß »Ström immer recht habe« und stets »furchtbar komisch« sei.
In diesem Augenblick zeigte sich Petersens frohes Gesicht an der Tür. Sie nickte Ström kameradschaftlich zu, wandte sich dann an ihren Vater und sagte in fröhlichem Ton: »Es ist angerichtet!«