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Was hatte der geheimnißvolle Doctor Ox mit alledem bezweckt? Ein phantastisches Experiment und weiter nichts.
Nachdem seine Gasleitung eingerichtet war, hatte er zuerst die öffentlichen Gebäude, dann die Privathäuser und zuletzt die Straßen von Quiquendone mit reinem Oxygen gesättigt, ohne ihnen nur ein Atom Hydrogen zukommen zu lassen.
Wenn dies vollständig geschmack- und geruchlose Gas in so hoher Dosis die Atmosphäre durchdringt und somit eingeathmet wird, erzeugt es in den Organismen die ernstesten Störungen. Lebt man in einem mit Oxygen gesättigten Dunstkreise, so wird man aufgeregt, überreizt, ja förmlich entflammt.
Kaum aber kommt man in die gewöhnliche Atmosphäre zurück, so wird man wieder zu seinem früheren Selbst, was am deutlichsten aus dem Erlebniß der beiden Herren erhellt, die oben an der Sturmglocke in athmungsfähige Luft kamen. Das Oxygen hält sich nämlich mittels seiner Schwere in den unteren Luftschichten.
Wenn man unter solchen Bedingungen lebt und dies Gas einathmet, das physiologisch den Körper ebenso umgestaltet wie den Geist, so stirbt man rasch wie jene Thoren, die in diesem Leben über alles Maß hinausgehen.
Die Quiquendonianer konnten also von Glück sagen, daß eine weise Fügung die Explosion herbeiführte und so den gefährlichen Versuchen des Doctor Ox ein Ende machte.
Um die Sache in möglichster Kürze zusammenzufassen und zum Abschluß zu bringen: Sollten denn Tugend, Muth, Talent, Phantasie und alle anderen Eigenschaften und Fähigkeiten des Geistes nur eine Oxygenfrage sein?
Es ist das allerdings die Theorie des Doctor Ox, aber wir haben das Recht, sie anzuzweifeln, und was mich für meine Person betrifft, so weise ich ihre Glaubwürdigkeit ganz entschieden zurück – trotz der phantastischen Experimente, zu deren Schauplatz die ehrwürdige Stadt Quiquendone erkoren ward.