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Aus den Tiefen des Schmerzes steigt es wie der Dampf der Täler an den Bergwänden in die Höhe, sich an alle Felsen und Bäume klammernd, um endlich das Himmelsgewölbe zu berühren, von wo es als strömender Regen oder als zerschmetternder Hagel, oder als Schnee, der alles verhüllt, wieder herunterfällt. Die Natur und du, Seele, ihr macht es ganz gleich. Es ist ein Äußern, das sich immer wiederholt. Dein Schmerz ist in den Abgründen verborgen und muß doch immer wieder empor, schweigsam wie die Dünste, aber unaufhaltsam, sich verdichtend, je nach der Macht dessen, was dich getroffen hat, und das nicht zur Ruhe kommen kann. Was in dir zittert und kocht und gährt und wühlt, das kann nicht verborgen bleiben. Es nimmt oft weder Namen noch Gestalt an, so wenig wie die Nebel, aber es ist doch so stark wie das, was die Wetter braut und niederfällt in unaufhaltsamer Gewalt.
Der Schmerz hat sogar erst die Furchen in dir gezogen, in denen er weiter gewühlt hat, bis tiefe Schrunnen und ganze Bergschlünde und gähnende Abgründe entstanden sind, die du selbst nicht mehr messen, in welche du garnicht mehr hinunterblicken kannst; denn sie sind so unermeßlich tief. Dein Schmerz ist so groß, als stünde er ganz allein in der Welt, in einer weiten Wüste des Unverstandes, des scheinbaren Wohlergehens andrer Leute, des Nichtbegreifens deiner Qual, oder gar des Vermehrens derselben. Du und dein Schmerz, ihr seid ganz allein, in einem einzigen gewaltigen Ringen, in welchem du immer unterliegst. Denn Seele, das weißt du wohl, daß du noch niemals stärker gewesen bist, als der Schmerz, sondern immer schwach und hilflos ihm gegenüber, wenn du auch noch so sehr gemeint hast, du könntest ihn niederkämpfen und fortwischen aus deinem Herzen, aus deinem Leben. Er ist da, er tritt dich mit Füßen, er liegt auf deiner Brust, und wie sehr du auch keuchst, und um Gnade flehst, er hat kein Erbarmen, er schlägt dir seine furchtbaren Tatzen in die Flanken, in die Nieren, in die Kehle, er würgt dich, er schüttelt dich wie der Sturm den Baum, er nimmt dir die Möglichkeit, empor- oder hinauszuschauen, oder seine Gegenwart einen Augenblick zu vergessen. Für dich hört die Welt auf, so lange er da ist in seiner entsetzlichen Gewalt. Die Sonne hat ihren Schein verloren, der Wald sein Grün, der Tag sein Licht, die Nacht ihre Ruhe. Du bist nur eine Masse von Qual, so elend, daß du verschmachtest, und kein Wasser gibt es, das deinen Durst stillen kann, auf der ganzen Erde fließt es nicht. Dein Durst ist größer als die Wasser der weiten Erde, dein Schmerz ist größer, als alles, was sonst Schmerzen stillt. Worte sind leerer Schall, du kannst sie garnicht verstehen. Gedanken gibt es nicht mehr, du kannst ihnen kein Gehör geben, denn sie haben alle dieselbe Gestalt; sie gleichen deinem Schmerze, der sie ganz unterjocht hat und gefangen hält. Es dringt kein Ton bis zu dir, Teilnahme nicht, du siehst sie kalt die Teilnahme, die man dir zeigt, denn sie hilft dir nicht.
Schmerz, Schmerz, Schmerz, das ist das einzige, das du verstehen kannst, in der wühlenden Qual. Es kommt dir auch kein Geber, nicht einmal ein Seufzer mehr, denn zum Seufzen ist dir die Brust zu enge. Da geht keine Luft hinein und auch keine heraus, es steht alles still in dir, und ist doch nicht tot. Wenn es nur tot wäre, das wäre leichter als die übermenschliche Qual, als das Gefühl, daß alles dunkel geworden ist wie im Grabe, für immer und immer, und daß es nie wieder Tag werden kann für dich. Sagte man dir, daß du im Leben noch einmal lächeln wirst, so würdest du es für eine Kränkung ansehen; lächeln, wenn das Herz gebrochen ist! Ja lächeln so wie die Mater Dolorosa lächelt, die das Haupt ihres einzigen Sohnes an die Brust drückt und ihm noch unter strömenden Tränen zulächelt, weil es ihr ist, als könnte ihr Lächeln ihm den Tod weniger bitter machen!
Aber dem Grabe von dem, was man besessen und verloren, die Hoffnung, die nicht mehr ist und nicht wieder sein kann, der Liebe, die gestorben ist, diesem Grabe lächelt man nicht zu, und darüber weg meinst du, wirst du nie mehr gehen; darüber weg lächeln? Nein, das scheint ganz unmöglich. Alles ist unmöglich, das Leben und das Sterben gar. Denn du hast ihn gerufen, den Tod, du hast ihn angefleht, dich mitzunehmen, und er hat sich abgewandt, und hat dich nicht aus den Krallen des Schmerzes befreien wollen. Dem Tode könntest du zulächeln, wenn er dich von hinnen tragen wollte, aber er geht vorüber und hat den Blick nicht einmal nach dir gewandt. Warum? O warum? Du warest so bereit, mit ihm zu gehen! Statt dessen geht er hin und rafft hinweg, was noch gern leben wollte, was noch keinen Schmerz gekannt und kein Unglück und keine Bitternis und kein Verzagen und keine Not und alles nicht, woran du verschmachtest, Seele, und er muß doch fort, er muß die Erde verlassen, ob er sie auch schön findet und gern noch ihr leuchtendes Grün und ihre Sonne und ihre ruhevollen Freuden genießen könnte, die dir alle nicht mehr sind; denn du hast keine Kraft und dennoch keine Ruhe. Du bist immer müde, immer und immer müde, so müde, Seele, du meinst einen Stein auf dem Haupte zu tragen, und einen auf dem gekrümmten Rücken, und Blei in den Füßen und die Arme wie zerbrochen. Du möchtest dich gern zu deinem Schmerz ins Grab hinein legen; denn du meinst nach dem Grabe kommt nichts mehr für dich! Ja, Seele, du weißt, daß du in sehr tiefen Schlünden bist, du hast die Abgründe gemessen, und die Steilheit der umgebenden Wände, an denen kein Emporklimmen und kein Entkommen mehr ist, sondern nur stählernes Grauen, unerbittliche Höhe und dunkle Nacht, kein Sonnenstrahl dringt in deine Schlünde mehr hinein, und doch, Seele, die Sonne steht noch immer über dir, an derselben Stelle, sie ist auch noch warm und groß, und sie allein hat die Macht, den Schmerz niederzuzwingen, gegen den die ganze Erde machtlos ist. Die Sonne hat allerlei Kraft, die du nur nicht kennst. Die Sonne weckt auf deinen Gräbern Blumen, an die du nicht geglaubt, die Sonne hat sogar für die Tiefen deiner Verzweiflung Verständnis, wie hell sie auch erscheint und wie wenig sie aussieht, als könnte sie Leid begreifen, sie die immer lacht.
Die Sonne ruft die Saaten ans Licht, welche deine Tränenströme begossen haben. Du meinst, du habest keine Saat gesät, du glaubst, dein Korn ist verdorrt in deiner Hand, denn der Schmerz ist wie der Sturmwind darüber hingegangen und kein Halm kann mehr erstehen, Und doch ist dem nicht so. Ganz im verborgenen Winkel deiner Leiden, Seele, da steht die Saat leise auf, da keimt etwas, das du garnicht bemerkt hast. Aber Gott hat es bemerkt, und seine Engel haben es gehütet, vielleicht gerade derjenige, den du für Wüstensturm gehalten hast. Gerade der Gottesbote, der dir alles nahm, der dich zerschmetterte und zu Staub zermalmte, der hat mit einem Blicke die grüne Stelle belebt in dir, an welcher du genesen und dir selbst beweisen sollst, daß du noch ein Mensch bist, und daß du nicht aufgehört hast, zu sein, weil alles aufgehört hat um dich her, was deine Welt war.
Sogar die Trostesworte, die dir dein ganzes Leben heilig waren, sind nun nichts mehr in deiner Qual, du meinst, die trösten wollen, wissen nicht, daß man nicht mehr leben kann, daß man nur eine Wunde, eine Masse von Weh ist, und keine Ehre und kein Gefühl und keinen Verstand mehr hat, nur leiden, leiden, leiden.
Doch liebe Seele, die dich trösten wollen, die wissen es wohl, die haben es vor Jahren selbst erfahren, sie sind in der Hölle gewesen, sie haben die heißen Nächte im Bett gesessen, mit dem tobenden Herzen zwischen den Händen und gedacht, daß jeden Augenblick der letzte sein wird, oder zum letzten gemacht werden wird, wenn die Hand nicht durch ein Wunder zurückgehalten wird, die nach dem pochenden Herzen zielt. Gott allein weiß, wie verlassen sich seine armen Menschenkinder manchmal fühlen können, denn die äußerste Grenze der Qual teilt keiner dem andern mit, weil er fürchtet, man wird an seinem Verstande zweifeln und ihn noch tiefer ins Elend stoßen, statt ihm zu helfen. Die Leute, die soviel Weh noch nicht kennen, zweifeln leicht an dem Verstande des Verzweifelnden, sie wissen nicht, wie dunkel es in einem völlig gesunden Hirne aussehen kann, Sie vergessen, daß wir allesamt Gefangene sind in der Schädelzelle, und daß das Gehirn in tobenden Wellen an die engen Wände anschlägt und keinen Ausgang findet, darum leicht zu dem einzigen Ausweg greift, der offen scheint, anstatt zu warten, daß das Gehirn austobt und ein wenig stiller wird. Die Seele hat nur das einzige Instrument, so lange sie auf die Erde verurteilt ist.
Das ist freilich sehr klein und sehr unbedeutend für der Seele gewaltige Ewigkeit. Sie kommt vielleicht schon aus hundert anderen Existenzen, reich beladen mit Wissen und mit Schuld, die zu sühnen sie noch einmal auf die Erde gesandt ist, oder beladen mit dem allerheiligsten Berufe des Märtyrertums, das vielen zur Hilfe werden soll, die sonst an der Erde zweifeln und verzweifeln würden, und die nur durch dein Heldentum, Seele, den Pfad der Ewigkeit finden und betreten. Denn wir sind alle für alle da, und unser Leid ist gebucht, unsere Kraft berechnet. Die soll hinaus wirken in weiten Umkreis. Nur brauchen wir es nicht zu wissen. Wir sind wie die Mönche in jenem strengen Orden, die Tag und Nacht schreiben und arbeiten, aber nie erfahren dürfen, wozu ihre Arbeit benutzt worden ist, oder wohin sie getragen worden und wirken soll.
Wir wissen nicht, ob wir nicht gegenseitig den Schmerz uns von den Schultern nehmen dürfen, und was der eine trägt, andern erspart bleiben darf. Freilich würden sich nur wenige bereit finden, wenn man sie früge, den andern durch eigne Pein Pein zu ersparen, nur die Mütter würden ohne Zaudern sich in alle Höllen stürzen, damit ihrem Kinde eine Stunde der Angst erspart bliebe.
Wir wissen nicht, warum wir leiden und glauben, daß das schwerer ist, als wenn wirs wüßten. Aber dem ist nicht so. Wir haben ein zu beschränktes Gehirn, um zu begreifen, wie wir in dem Weltall stehen und wirken sollen und warum uns die Dornenkrone zuerkannt wird, die wir nicht begehrt haben. Wissen wir, ob wir sie nicht begehrt haben, ob wir nicht gefragt worden sind, ob wir ein furchtbares Erdenleben auf die Schultern nehmen wollen, bevor wir begonnen haben? Wissen wir, ob wir nicht als höchste Ehre erlesen haben, leidensvoll und schwer geprüft zu sein, oder ob nicht unsere Einsicht so groß war, daß wir gesehen, durch eine schwere Erdenlaufbahn weit, weit höher zu kommen, als wenn unser Los leicht und das Erdenleben bequem gemacht worden wäre? Wissen wir, ob wir nicht gewählt wie Herkules am Scheidewege? Wissen wir, ob wir nicht mit Enthusiasmus das Herbe auf unsere Schultern genommen, als wir nicht wußten, daß wir es mit menschlichem Gehirn, anstatt mit der göttlichen Seele tragen müßten? Vielleicht haben wir wie im Blitz gesehen, was uns so dunkel erscheint und so unerträglich und haben wir gemeint, als Helden das Erdenleben durchwandern zu können, und scheitern nun an der Übermacht des Erlebten, da wir nicht mit der schwachen Gehirnkraft gerechnet, die wir vergessen oder für größer hielten, als sie ist. Wissen wir das alles?
Vielleicht erschien uns im Augenblick der Ewigkeit das Erdenleiden wie eine Stunde, und dachten wir nicht, daß es uns auf der Erde endlos lang erscheinen würde.
Vielleicht ist es unser letztes Erdenwandern, und darum die allergrößte, letzte, furchtbarste Prüfung, ein wahres Höllenfeuer, damit das Metall, was in uns steckt, in so reinem Guß herausströmt, daß es reif wird für andere Höhen und anderes Licht und andere Kraft. 0 nicht schwach werden, Seele, nicht verzagen! Nicht denken: »Ich kann nicht mehr!« Denn, wenn dein Gehirn nicht mehr kann, und dein Herz nicht, und die Nieren nicht, und die Eingeweide sich winden, dann kannst du, Seele, immer noch, denn du bist ewiges Metall in der Weißglühhitze, bei der das Hirn siedet und die Augen verbrennen. Und du sollst rein und lauter aus der Qual hervorgehen, Du fragst dich oft, ob du wirklich so großer Leiden wert bist? Ja, du beginnst erst zu begreifen, daß du überhaupt einen Wert hast, an dem Maße der Leiden, an dem Grade der Hitze, die man dir zumutet. Still halten, es ist bald überstanden, es dauert nicht ewig. Denn ewige Pein kann es nicht geben, gewiß nicht auf der Erde, deren Endlichkeit uns nur zu deutlich jeden Augenblick entgegen tritt. Jeder Augenblick kann der letzte, der dir bestimmten oder von dir ausgewählten Qual sein, jeder Augenblick kann dir Befreiung oder wenigstens zeitweilige Abkühlung bringen, in dem Glühofen der Schmerzen. Harre nur aus! Nur noch ein klein wenig, Seele, harre aus, ich bitte dich! Das Licht ist nahe, die Sonne steht über deinem Haupte, die Sonne ewiger Kraft, ewiger Helle, ewigen Verstehens. Du siehst doch, daß du wert und edel sein mußt, Seele, sonst fände man es nicht der Müde lohnend, dich so zu schleifen und zu glühen und zu schmelzen und wieder in die Glut zu werfen, zu walzen und noch einmal in erneute Glut zu schleudern, bis du als derjenige herauskommst, der du hast sein wollen.
Ja du hast gemeint, Seele, in einer Erdenlaufbahn vielleicht niedrere zu überspringen, und hast Stolz gewähnt, soviel Leid tragen zu können, und nun wirst du beim Worte genommen, und du zitterst sehr, und meinst zu Grunde zu gehen, und fragst warum, und begreifst nicht, was dir soviel Leid zugezogen, da du dir keiner Schuld bewußt bist.
Dein Fehler liegt darin, daß du dich, Seele, mit dem, was du bewohnst, verwechselst und meinst, dein Gehirn leidet, dein Herz leidet, deine Gesundheit leidet, und nicht denkst, daß du höher stehst, als dein Hirn, dein Herz, deine Gesundheit, deine Kraft, daß du eben aus einem ganz anderen Stoff gemacht bist, der all das Glühen vertragen kann, und nicht zaudert und nicht erschrickt.
Die Welt, aus der du kommst, hat einen ganz anderen Maßstab für das Erträgliche und Unerträgliche, und nur, daß du das kleine Erdenmaß anlegst, ist, woran du meinst, zu Grunde zu gehen, sage nur immer: Ich leide, das tut ja nichts, ich bin unglücklich, das tut ja nichts, ich bin schwach, das tut ja nichts, das einzige, das wert ist, beachtet zu werden, ist der zurückgelegte Weg, die Ferne von dem kleinlichen Erniedrigenden, die immer größer wird: denn du wanderst höherem Ziele zu, Seele, du wirst den Staub deines Leibes abschütteln, aber nicht bevor du das erreicht hast, was du erreichen wolltest, bevor du der Erde Schwäche, Kleinheit, Weiblichkeit noch einmal zu ertragen gelobtest.
Wehre dich nicht, Seele, gegen die Feuerglut. Würde man von Leidensgluten sprechen, wenn sie kühl wären und wenn sie garnicht zählten und garnichts erreichten?
Ein dunkler Instinkt lehrt uns Menschen, diejenigen für heilig zu erklären, die mehr erduldet als die andern. Warum denn? War es nicht im Gefühl und vielleicht im Bewußtsein, daß sie für ein schöneres, heiligeres Leben geglüht wurden, und der göttlichen Nähe teilhaftig werden sollten? Wer bist du, Seele, daß du mit Gott haderst, oder daß du zu zagen wagst, du seist nicht? Hast du dir nicht schon oft mitleidig zugesehen, wie du leidest, als wärest du ein zweiter außer dir selbst Stehender, der genau weiß, daß der leiden muß, dem er zusieht. Du weißt überhaupt viel mehr, als du zu wissen vorgibst. Und es ist deine eigene Schuld, daß du es deinem Gehirn so dunkel werden lässest, daß du nicht mehr verstehst, wohin du geführt wirst, wohin du wahrscheinlich selbst begehrt hast, geführt zu werden. Du weißt nicht, was du sühnst, aus Mitleid, damit dir die Selbstverachtung erspart wird und deine Mitmenschen dich für heilig ansehen statt für einen armen Sünder, der vergangene Schuld büßt. Seele! Sei nicht so zaghaft, du bist zu edel dafür. Das Erdenleben ist es nicht wert, daß du ihm so große Wichtigkeit leihst. Betrachte es doch als das, was es ist und nicht als mehr, nicht als dein ein und alles, nicht als den Anfang und das Ende deiner selbst. Du kommst aus weiten Fernen und wanderst in noch weitere Fernen, und auf deinem Wege mußt du eben den Glühofen der Erde auch durchwandern, sonst erlangst du die Reife nicht, die du erreichen kannst und die dir neue Tore öffnet. Mut, schwache Seele! Mut, zaghafte Seele! Mut, ungläubige Seele! Natürlich bist du müde, das tut ja nichts! Sei müde, aber standhaft! Sei müde, aber geduldig! Sei müde, aber geläutert! Es wird etwas aus deinen Augen leuchten, das allen andern Seelen Mut einflüstert, und sie hoffen lehrt und sie glauben lehrt, daß sie mehr sind als Herz und Hirn und Nieren! Seele! Leide und sei standhaft! Leide und verzage nicht!