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3000. Daher ist es, daß alles und das einzelne, was im Weltall ist, das Reich des Herrn vorbildet, und zwar so sehr, daß das Weltall mit seinen Sternen, seiner Atmosphäre, seinen drei Reichen nichts anderes ist, als eine Schaubühne, welche vorbildet die Herrlichkeit des Herrn, die in den Himmeln ist.

Im Tierreiche nicht nur der Mensch, sondern auch jedes einzelne Tier, bis auf die kleinsten und geringsten unter ihnen, bilden vor, z.B. die Raupen, die auf der Erde kriechen und sich von Kräutern nähren; wenn die Zeit ihrer Begattung bevorsteht, sofern sie dann Puppen werden, und bald auch mit Flügeln versehen, und so sich vom Boden in die Atmosphäre, ihren Himmel, emporschwingen, und daselbst ihre Freude und ihre Freiheit genießen, unter sich spielen, und aus den Blumen die beste Nahrung haben, Eier legen, und so für Nachkommenschaft sorgen; und die dann in ihrem himmlischen Zustande sind, sind auch in ihrer Schönheit; daß dies Vorbildungen sind aus dem Reiche des Herrn, kann jeder sehen.

3001. Daß nicht mehr ist als ein einziges Leben, das des Herrn ist, das einfließt und macht, daß der Mensch lebt, ja daß sowohl die Guten als die Bösen leben, kann aus dem erhellen, was in der Erklärung des Wortes in Nr. 1954, 2021, 2536, 2658, 2706, 2886 bis 2889 gesagt und gezeigt worden ist.

Jenem Leben entsprechen die aufnehmenden (Wesen), die durch jenen göttlichen Einfluß belebt werden, und zwar so, daß sie glauben aus sich zu leben. Dies ist die Entsprechung des Lebens mit den Aufnahmegefäßen des Lebens: so wie die Aufnahmegefäße sind, so leben sie. Die Menschen, die in Liebe und Liebtätigkeit sind, sind in Entsprechung, denn sie stimmen überein, und es wird von ihnen das Leben gleichartig aufgenommen. Diejenigen aber, die im Entgegengesetzten der Liebe und der Liebtätigkeit sind, sind nicht in Entsprechung, weil das Leben selbst nicht gleichartig aufgenommen wird; daher sowie der Anschein des Lebens bei ihnen ist, so sind sie.

Dieses kann aus vielem erläutert werden, z.B. aus den Bewegungs- und Sinnesorganen des Körpers, in die durch die Seele Leben einfließt; welcher Art diese sind, solcher Art sind auch ihre Handlungen und Sinnesempfindungen; sowie auch aus den Gegenständen, in denen das Licht der Sonne einfließt, welcherlei aufnehmende Formen sie sind, so gestalten sich ihre Färbungen gemäß ihrer Beschaffenheit. Aber in der geistigen Welt sind alle Modifikationen, die aus dem Einfluß des Lebens entstehen, geistige, daher solche Unterschiede der Einsicht und der Weisheit.

3002. Hieraus kann auch erhellen, wie alle natürlichen Formen, sowohl die belebten als die unbelebten, Vorbilder sind von geistigen und himmlischen Dingen im Reiche des Herrn, d.h. daß alles und das einzelne in der Natur vorbildet in dem Maße und in der Art, als es entspricht.

3003. Die Fortsetzung über die Vorbildungen und Entsprechungen wird am Ende des folgenden Kapitels folgen.

3213. In der Geisterwelt gibt es unzählige und beinahe fortwährende Vorbilder, welche sind Gestalten geistiger und himmlischer Dinge, nicht unähnlich denen in der Welt. Woher sie kommen, durfte ich aus einem langen Umgang mit Geistern und Engeln wissen. Sie fließen ein aus dem Himmel und aus den Vorstellungen und Reden der Engel dort, denn die Vorstellungen und daher Reden der Engel, wenn sie zu den Geistern herniederkommen, stellen sich vorbildlich dar auf verschiedene Weise. Gutartige Geister können aus denselben wissen, was die Engel unter sich reden, denn inwendig in den Vorbildern ist etwas Engelhaftes, das man, weil es anregend ist, inne wird, auch in Ansehung der Beschaffenheit.

Die Engelsvorstellungen und -Reden können den Geistern nicht anders vorgestellt werden, denn eine Engelsvorstellung enthält unendlich mehr als die Vorstellung eines Geistes, und wenn sie nicht gestaltet und vorbildlich und so sichtbar durch Bilder dargestellt würde, so würde ein Geist kaum etwas davon verstehen, denn das meiste ist unaussprechlich. Wenn es aber vorgebildet wird durch Gestalten, dann wird es in Ansehung des allgemeineren begreiflich. Und wunderbar, in dem was vorgebildet wird, ist auch nicht das Kleinste, das nicht etwas Geistiges und Himmlischen ausdrückt, was in der Vorstellung der Engelsgesellschaft ist, aus der das Vorbild herabfließt.

3214. Es kommen zuweilen vorbildliche Darstellungen geistiger und himmlischer Dinge in einer solchen Ordnung nacheinander, daß man sich wundern muß; es sind Gesellschaften, bei denen sie geschehen, und ich durfte mehrere Monate bei ihnen sein. Aber jene Vorbildungen sind von solcher Art, daß wenn ich nur eine einzige in ihrer Ordnung erwähnen und schildern wollte, mehrere Blätter damit gefüllt würden. Sie sind überaus reizend, denn fortwährend tritt etwas neues Unerwartetes ein; und zwar bis das, was vorgebildet wird, vollständig durchgemacht wird. Und wenn alles durchgemacht ist, so kann man es mit einem Blick überschauen, und dann wird zugleich gegeben wahrzunehmen, was das einzelne bedeutet. Die guten Geister werden in geistige und himmlische Vorstellungen auch auf diese Art eingeweiht.

3215. Die Vorbilder, die den Geistern vorkommen, sind von unglaublicher Mannigfaltigkeit, doch sind die meisten gleich den Dingen auf der Erde und in ihren drei Reichen. Damit man wisse, wie beschaffen sie sind, sehe man was früher darüber berichtet wurde: Nr. 1521, 1532, 1619-1625, 1807, 1808, 1971, 1974, 1977, 1980, 1981, 2299, 2601, 2758.

3216. Damit man noch besser wisse, wie es sich mit den Vorbildern im anderen Leben verhält, nämlich mit denen, die in der Geisterwelt erscheinen, so mögen auch hier einige Beispiele stehen:

Wenn bei den Engeln die Rede ist von den Lehren der Liebtätigkeit und des Glaubens, dann erscheint zuweilen in der unteren Sphäre, wo die entsprechende Gesellschaft von Geistern ist, die Vorstellung einer Stadt oder von Städten, mit Palästen darinnen, von solcher Baukunst, daß man staunen muß, so daß man sagen möchte, dort und von daher sei jene Kunst selber, nebst Häusern von verschiedenem Aussehen. Und was wunderbar, in dem allem und jedem gibt es auch nicht den kleinsten Punkt oder das kleinste Sichtbare, was nicht etwas aus der Vorstellung und Rede der Engel vorbildet.

Hieraus kann erhellen, wie unzählig vieles darin liegt. Ferner was bezeichnet ist durch die Städte, die den Propheten erschienen im Wort, z.B. was durch die Heilige Stadt oder das neue Jerusalem, wie auch was durch die Städte im prophetischen Wort, nämlich die Lehren der Liebtätigkeit und des Glaubens: Nr. 402, 2449.

3217. Wenn bei den Engeln vom Verständigen die Rede ist, dann erscheinen in der Welt der Geister unterhalb jener, oder in den Gesellschaften, die entsprechen, Pferde, und zwar in einer Größe, Gestalt, Farbe, Haltung, gemäß den Vorstellungen, welche die Engel vom Verständigen haben, dieselben auch verschieden ausgeschmückt.

Es gibt auch einen Ort etwas tief ein wenig zur Rechten, welcher der Wohnplatz der Verständigen genannt wird, wo fortwährend Pferde erscheinen; und zwar aus dem Grund, weil sie im Denken sind über das Verständige. Wenn nun in deren Gedanken die Engel einwirken, bei denen die Rede ist vom Verständigen, so werden Pferde gegenwärtig dargestellt.

Hieraus konnte erhellen, was durch die den Propheten erschienen Pferde, und auch durch die im Wort genannten Pferde bezeichnet ist, nämlich Verständiges: Nr. 2760-2762.

3218. Wenn die Engel in Neigungen und zugleich in Rede darüber sind, dann fällt solches in der unteren Sphäre bei den Geistern in vorbildliche Arten von Tieren. Ist die Rede von guten Neigungen, so stellen sich schöne, sanfte und nützliche Tiere dar, wie sie im vorbildlichen Gottesdienst in der jüdischen Kirche bei Opfern gebraucht wurden, als: Lämmer, Schafe, Böckchen, Ziegen, Widder, Ziegenböcke, Kälber, Farren, Ochsen; und dann stellt alles, was je an dem Tier erscheint, irgendein Abbild ihres Denkens vor, was auch den gutartigen Geistern gegeben wird inne zu werden.

Hieraus kann erhellen, was durch die Tiere in den Gebräuchen der jüdischen Kirche bezeichnet wurde, und was durch ebendieselben, wenn sie im Worte genannt sind, nämlich Neigungen: Nr. 1823, 2179, 2180.

Hingegen aber die Rede der Engel von bösen Neigungen stellt sich dar durch garstige, wilde und unnützliche Tiere, als durch Tiger, Bären, Wölfe, Skorpione, Schlangen, Mäuse und dergleichen, wie sie auch im Wort durch dieselben bezeichnet werden.

3219. Wenn die Engel in Rede sind über Erkenntnisse und über Vorstellungen und über den Einfluß, dann erscheinen in der Geisterwelt wie Vögel, die gebildet sind je nach dem Gegenstand ihrer Rede. Daher kommt es, daß Vögel im Wort Vernünftiges, oder das was dem Denken angehört, bedeuten: Nr. 40, 745, 776, 991.

Einst kamen mir Vögel zu Gesicht, einer war dunkel und häßlich, zwei aber edel und schön; und als ich sie sah, siehe, da fielen auf mich etliche Geister, mit solcher Heftigkeit, daß sie den Nerven und Gebeinen einen Schrecken einjagten. Ich meinte, daß nun wie einigemal früher böse Geister mich angreifen würden, in der Absicht, mich zu verderben, aber es war nichts der Art. Als der Schrecken aufhörte nach Entfernung der einfallenden Geister, redete ich mit ihnen, und fragte, was es wäre, sie sagten, sie seien aus einer Engelsgesellschaft heruntergefallen, in der die Rede war von Gedanken und dem Einfluß, und daß sie in der Meinung gewesen seien, das was dem Denken angehöre, fließe von außen ein, nämlich durch die äußeren Sinne, dem Schein gemäß; aber die himmlische Gesellschaft, in der sie waren, es fließe von innen herein; und weil sie im Falschen waren, seien sie von da heruntergefallen, nicht herabgeworfen worden, denn die Engel werfen keinen von sich herab, sondern weil in Falschheit, seien sie von selbst heruntergefallen, und dies sei die Ursache gewesen.

Hierdurch wurde zu wissen gegeben, daß die Rede im Himmel über die Gedanken und den Einfluß durch Vögel vorgebildet wird, und zwar denen, die im Falschen sind, durch dunkle und häßliche Vögel, die aber im Wahren, durch edle und schöne Vögel; und wurde zugleich belehrt, daß alles Denken von innen her einfließe, nicht aber von außen her, obwohl es so scheint; und es wurde gesagt, es sei gegen die Ordnung, daß das Spätere einfließe ins Frühere, oder das Gröbere ins Feinere, somit der Körper in die Seele.

3220. Wenn von dem, was zur Einsicht und Weisheit gehört, und von den Gefühlen (perceptionibus) und Erkenntnissen bei den Engeln die Rede ist, dann bewirkt der Einfluß von da in die entsprechenden Gesellschaften von Geistern Vorbildungen von solchen Dingen, die sich im Pflanzenreich befinden, z.B. von Paradiesen, Weinbergen, Wäldern, Auen mit Blumen, und mehrere Schönheiten, die über alle Einbildung des Menschen hinausgehen. Daher kommt es, daß das, was der Weisheit und Einsicht angehört, im Wort beschrieben wird durch Paradiese, Weinberge, Wälder, Auen, und daß, wo diese genannt werden, solches bezeichnet wird.

3221. Die Reden der Engel werden zuweilen vorgebildet durch Wolken und durch die Formen, Farben, Bewegungen und Versetzungen derselben. Bejahendes des Wahren durch weiße und aufsteigende Wolken, Verneinendes durch dunkle und sinkende Wolken. Bejahendes des Falschen durch finstere und schwarze Wolken; Übereinstimmungen und Nichtübereinstimmungen durch verschiedene Verbindungen und Trennungen von Wolken, und zwar in einem Blau, wie es dem Nachthimmel eigen ist.

3222. Außerdem werden die Liebestriebe und deren Neigungen vorgebildet durch Flammen, und zwar in unbeschreiblicher Mannigfaltigkeit. Die Wahrheiten aber durch Lichtscheine und durch unzählige Lichtveränderungen. Hieraus kann erhellen, woher es kommt, daß durch Flammen im Wort bezeichnet wird Gutes, das der Liebe angehört, und durch Lichter Wahres, das dem Glauben angehört.

3223. Es gibt zweierlei Licht, wodurch der Mensch erleuchtet wird: das Weltlicht und das Himmelslicht. Das Weltlicht ist von der Sonne, das Himmelslicht ist vom Herrn.

Das Weltlicht ist für den natürlichen oder äußeren Menschen und für diejenigen Dinge, die in der Welt sind; die Dinge, die dort sich befinden, obwohl es nicht scheint, daß sie jenem Lichte angehören, gehören ihm dennoch an, denn vom natürlichen Menschen kann nichts begriffen werden, wenn nicht durch solches, was in der Sonnenwelt existiert und erscheint, und so wenn es nicht vom dortigen Licht und Schatten eine Gestaltung hat. Alle Vorstellungen von Zeit und Raum, die im natürlichen Menschen so viel ausmachen, daß er ohne sie nicht denken kann, gehören ebenfalls dem Weltlicht an.

Das Himmelslicht aber ist für den geistigen oder inneren Menschen; das inwendigere Gemüt des Menschen, worin seine verstandesmäßigen Vorstellungen, die immaterielle genannt werden, sich befinden, ist in jenem Licht. Dies weiß der Mensch nicht, obwohl er seinen Verstand ein Sehen nennt und ihm Licht zuschreibt. Die Ursache ist, weil solange er in Weltlichem und Leiblichem ist, er nur ein Gefühl von solchem hat, was dem Weltlicht angehört, nicht aber von solchem, was dem Himmelslicht angehört.

Das Himmelslicht ist vom Herrn allein; der ganze Himmel ist in diesem Licht. Dieses, nämlich das Himmelslicht, ist unermeßlich vollkommener als das Weltlicht; was im Weltlicht einen einzigen Strahl macht, das macht im Himmelslicht deren viele tausend; im Himmelslicht ist Einsicht und Weisheit. Jenes Licht ist es, das einfließt in das Weltlicht, das im äußeren oder natürlichen Menschen, und macht, daß er die Gegenstände sinnlich wahrnimmt. Würde jenes Licht nicht einfließen, so hätte der Mensch durchaus keine Wahrnehmung, denn das was dem Weltlicht angehört, hat sein Leben von da her.

Zwischen diesen zweierlei Lichtern, oder zwischen dem was im Himmelslicht und im Weltlicht ist, findet eine Entsprechung statt, wann der äußere oder natürliche Mensch eins macht mit dem inneren oder geistigen (Menschen), d.h. wenn jener diesem dient, und was alsdann vorhanden ist im Weltlicht, sind Vorbilder von solchem, was im Himmelslicht.

3224. Zu verwundern ist, daß der Mensch noch nicht weiß, daß sein verständiges Gemüt in einem Licht sich befindet, das ganz verschieden ist vom Weltlicht. Aber die Lage ist die, daß denen, die im Weltlicht sind, das Himmelslicht gleichsam Finsternis ist, und denen, die im Himmelslicht, das Weltlicht gleichsam Finsternis. Dies kommt hauptsächlich von der Liebe, welche die Wärme des Lichtes ist. Die, welche in den Trieben der Liebe zu sich und zur Welt sind, somit allein in der Wärme des Weltlichtes, solche werden lediglich nur angeregt von Bösem und Falschem, und dieses ist es, was die Wahrheiten, die dem Himmelslicht angehören, auslöscht. Die aber in der Liebe zum Herrn und der Liebe gegen den Nächsten sind, somit in geistiger Wärme, die dem Himmelslicht angehört, solche werden angeregt von Gutem und Wahrem, welches das Falsche auslöscht, aber doch findet bei diesen eine Entsprechung statt.

Geister, die allein in dem, was dem Weltlicht angehört, und daher in Falschem aus Bösem sind, solche haben im anderen Leben zwar Licht aus dem Himmel, aber ein solches Licht, wie das blöde ist, und wie es von einer feurigen Kohle oder einem glühenden Scheit ausfließt, aber dieses Licht erlischt sogleich, wenn das Himmelslicht nahe kommt und wird Finsternis. Die, welche in diesem Licht sich befinden, sind in Phantasien, und was sie in den Phantasien sehen, halten sie für wahr, und es gibt für sie keine anderen Wahrheiten. Ihre Phantasien sind auch gebunden an schmutzige und unflätige Gegenstände, woran sie sich sehr ergötzen. So denken sie wie Verrückte und Wahnsinnige, über das Falsche vernünfteln sie nicht, ob es so sei, sondern bejahen es im Augenblick, aber über Gutes und Wahres ist bei ihnen fortwährendes Vernünfteln, das auf Verneinung ausgeht: denn Wahres und Gutes, das vom Himmelslicht, fließt ins inwendigere Gemüt ein, und dieses ist bei ihnen verschlossen, daher das Licht außen und um dasselbe herum einfließt, und von der Art wird, daß es nur und allein vom Falschen, das ihnen als wahr erscheint, modifiziert wird.

Wahres und Gutes kann nur anerkannt werden bei denen, welchen jenes inwendigere Gemüt geöffnet ist; daß das Licht vom Herrn in dasselbe einfließt und je wie es geöffnet ist, in dem Maß wird jenes anerkannt. Jenes Gemüt ist allein bei denjenigen geöffnet, die in der Unschuld sind, in der Liebe zum Herrn und in Liebtätigkeit gegen den Nächsten; nicht aber bei denen, die in Wahrem des Glaubens und nicht zugleich in Gutem des Lebens sind.

3225. Hieraus kann nun erhellen, was Entsprechung und woher dieselbe, dann was vorbildliche Darstellung und woher. Daß nämlich eine Entsprechung ist zwischen dem was dem Himmelslicht und dem Weltlicht angehört, d.h.: zwischen dem was dem inneren oder geistigen Menschen angehört und was dem äußeren oder natürlichen angehört; und daß vorbildliche Darstellung ist alles, was existiert in dem was dem Weltlicht angehört, d.h.: alles was im äußeren oder natürlichen Menschen, in Beziehung auf das was dem Himmelslicht angehört, d.h., was aus dem inneren oder geistigen Menschen ist.

3226. Unter die ausgezeichneten Fähigkeiten, die der Mensch in sich hat, obwohl er es nicht weiß, und die er ins andere Leben, wenn er dahin nach der Ablösung vom Körper übergeht, mit sich bringt, gehört, daß er inne wird, was die Vorbilder bedeuten, die im anderen Leben erscheinen. Ferner, daß er die Empfindungen seiner Seele vollständig in einem Augenblick ausdrücken kann, was er in mehreren Stunden in der Welt nicht konnte, und zwar durch Vorstellungen aus dem Gebiet des Himmelslichts, die unterstützt und wie in Schwung versetzt werden durch Darstellungsbilder, die zu der Sache, wovon die Rede, passen und von der Art sind, daß sie nicht beschrieben werden können. Und weil der Mensch nach dem Tod in jene Fähigkeiten kommt und darüber im anderen Leben nicht belehrt zu werden braucht, so kann daraus erhellen, daß der Mensch in ihnen ist, d.h. daß sie in ihm sind, wenn er im Leibe lebt, obwohl er dies nicht weiß.

Daß es so ist, davon ist die Ursache, weil beim Menschen ein fortwährender Einfluß durch den Himmel vom Herrn ist. Jener Einfluß umfaßt Geistiges und Himmlisches, was in sein Natürliches fällt und sich dort vorbildlich darstellt. Es wird im Himmel bei den Engeln nichts anderes gedacht, als über Himmlisches und Geistiges was zum Reich des Herrn gehört. Aber in der Welt kaum etwas anderes als über Leibliches und Natürliches, was sich bezieht auf das Reich, in dem er ist, und auf die Lebensbedürfnisse, die er hat. Und weil Geistiges und Himmlisches des Himmels, das einfließt, sich beim Menschen in seinem Natürlichen vorbildlich darstellt, darum bleibt es ihm eingepflanzt, und ist der Mensch darin wenn er das Körperliche ablegt und das Weltliche verläßt.

3227. Fortgesetzt wird über die Vorbildungen und Entsprechungen am Ende des folgenden Kapitels.

3337. Was Entsprechungen und was Vorbildungen sind, kann aus demjenigen erhellen, was früher gesagt und gezeigt wurde, daß nämlich zwischen demjenigen, was dem Himmelslicht und Weltlicht angehört, Entsprechungen sind, und was in jenem, was dem Weltlicht angehört, sich findet, Vorbildungen seien: Nr. 3225. Aber was und wie beschaffen das Himmelslicht, kann dem Menschen nicht so bekannt sein, weil der Mensch im Gebiet des Weltlichts ist; und in dem Maß, als er in diesem, erscheint ihm das was im Himmelslicht ist, als Finsternis, ja als nichts. Diese zwei Lichter sind es, die alle Einsicht des Menschen machen, sofern Leben einfließt.

Die Einbildung des Menschen ist nichts anderes als Formen und Gestalten solcher Dinge, die er mit dem leiblichen Gesicht aufgefaßt hatte, wunderbar verändert, und sozusagen modifiziert. Die inwendigere Einbildung aber, oder sein Denken ist nichts anderes als Formen und Gestalten solcher Dinge, die er mit dem Gesicht des Gemüts aufgefaßt hatte, noch wunderbarer verändert, und sozusagen modifiziert. Das, was davon entsteht, ist an sich unbeseelt, wird aber durch den Einfluß des Lebens vom Herrn beseelt.

3338. Nebst jenen Lichtern gibt es auch Wärmen, die ebenfalls aus zweierlei Quellen sind: die Wärme des Himmels aus seiner Sonne, die der Herr ist, und die Wärme der Welt aus ihrer Sonne, die das unseren Augen sichtbare Tagesgestirn ist.

Die Himmelswärme äußert sich beim inneren Menschen durch geistige Liebestriebe und Neigungen, die Weltwärme aber äußert sich beim äußeren Menschen durch natürliche Liebestriebe und Neigungen. Jene Wärme macht das Leben des inneren Menschen, diese aber das Leben des äußeren; denn ohne eine Liebe und Neigung kann der Mensch ganz und gar nicht leben.

Zwischen jenen zwei Wärmen sind auch Entsprechungen; jene Wärmen werden Liebestriebe und Neigungen durch den Einfluß des Lebens des Herrn, und daher kommt es dem Menschen vor, als ob es keine Wärmen wären, aber dennoch sind sie es, denn wenn der Mensch daher keine Wärme hätte, sowohl in betreff des inneren, als in betreff des äußeren Menschen, so würde er im Augenblick ganz tot hinsinken; dies leuchtet einem jeden daraus ein, daß der Mensch, je mehr er von Liebe entzündet wird, um so mehr auch erwärmt, und je mehr die Liebe zurücktritt, er um so mehr erstarrt.

Diese Wärme ist es, durch die des Menschen Wille lebt, durch das Licht aber, von dem oben die Rede war, sein Verstand.

3339. Im anderen Leben erscheinen jene Lichter und auch jene Wärmen lebhaft. Die Engel leben im Licht des Himmels, und auch in jener Wärme, von der gesagt worden. Vom Licht haben sie Einsicht, von der Wärme haben sie Neigung zum Guten; denn die Lichter, die vor ihrem äußeren Gesicht erscheinen, sind ihrem Ursprung nach aus der göttlichen Weisheit des Herrn, und die Wärmen, die von ihnen ebenfalls empfunden werden, sind von der göttlichen Liebe des Herrn; daher je mehr die Geister und Engel in der Einsicht des Wahren sind, und in der Neigung zum Guten, desto näher sind sie dem Herrn.

3340. Jenem Licht entgegengesetzt ist die Finsternis, und jener Wärme entgegengesetzt ist die Kälte; darinnen leben die Höllischen. Die Finsternis haben sie aus dem Falschen, worin sie sind, und die Kälte vom Bösen; und je entfernter sie vom Wahren sind, desto größer ist bei ihnen die Finsternis, und je entfernter sie vom Guten sind, desto größer ist bei ihnen die Kälte.

Wenn man in die Höllen sehen darf, wo solche sind, erscheint eine finstere Wolke, in der sie sich befinden. Und wenn ein Dunst von dort ausfließt, werden wahrgenommen die Unsinnigkeiten, die ausdünsten vom Falschen, und die Gehässigkeiten vom Bösen.

Zuweilen wird ihnen auch Licht gegeben, es ist jedoch wie ein Irrlicht, aber dieses verlöscht bei ihnen, und wird Finsternis, sobald sie in das Licht des Wahren blicken; und es wird ihnen zuweilen Wärme gegeben, jedoch wie die eines unreinen Bades. Aber diese verwandelt sich bei ihnen in Kälte, sobald sie etwas Gutes verspüren.

Es wurde einer in jene finstere Atmosphäre, wo die Höllischen, geschickt, um zu wissen, wie es sich mit den dort Befindlichen verhalte, aber er wurde vom Herrn durch Engel beschirmt. Von da aus redete er mit mir und sagte: es sei dort eine so unsinnige Wut gegen das Gute und Wahre, und hauptsächlich gegen den Herrn, daß er darob staunen müsse, wie man irgend widerstehen könnte, denn sie schnaubten nichts anderes als Haß, Rache, Mord, mit einer solchen Heftigkeit, daß sie alle in der ganzen Welt umbringen wollten. Daher, wenn jene Wut nicht fortwährend vom Herrn abgetrieben würde, so ginge das ganze Menschengeschlecht zugrunde.

3341. Weil die Vorbildungen im anderen Leben nur entstehen können durch unterschiedene Verbindungen von Licht und Schatten, so muß man wissen, daß alles Licht, folglich alle Einsicht und Weisheit vom Herrn ist, und daß aller Schatten, folglich alle Unsinnigkeit und Torheit vom Eigenen ist, das der Mensch, Geist und Engel hat. Aus diesen beiden Quellen fließen her und stammen ab alle Wechsel von Licht und Schatten, die sich im anderen Leben finden.

HG 3342

3342. Alle Rede der Geister und Engel geschieht auch durch Vorbilder, denn durch wunderbare Abwechslungen von Licht und Schatten stellen sie das, was sie denken, dem äußeren und zugleich dem inneren Gesicht dessen, mit dem sie reden, lebhaft vor, und durch angemessene Änderungen des Zustandes der Neigungen flößen sie es ein.

Die Vorbildungen, die in den Reden vorkommen, sind nicht denen gleich, von denen früher gehandelt worden, sondern stellen sich schnell und augenblicklich ein mit den Vorstellungen, die ihrer Rede angehören, gleich wie wenn etwas in einer langen Reihenfolge beschrieben und dies zugleich im Bilde vor Augen gestellt wird; denn, was wunderbar, die geistigen Dinge selbst, welche es auch sein mögen, können durch bildliche Gestalten, die dem Menschen unbegreiflich sind, vorbildlich dargestellt werden, worin enthalten ist, was zum Innewerden des Wahren, und noch inwendiger, was zum Innewerden des Guten gehört.

Solches geschieht auch im Menschen, denn der Mensch ist ein mit einem Leibe bekleideter Geist; wie daraus erhellen kann, daß jede mit dem Ohr vernommene Rede, wenn sie verinnerlicht wird, in Vorstellungen, die den sichtbaren nicht unähnlich sind, und von diesen in verständige übergeht, und so entsteht das Innewerden des Sinnes der Worte.

Wer über dieses gehörig nachdenkt, kann hieraus merken, daß in ihm ein Geist sei, der sein inwendiger Mensch ist, wie auch, daß er eine solche Redeweise habe nach der Abscheidung des Leibes, weil er in dergleichen ist wenn er lebt, aber daß er in ihr ist, ihm nicht offenbar wird wegen der Dunkelheit, ja Finsternis, welche die irdischen, leiblichen und weltlichen Dinge herbeiführen.

3343. Die Rede der Engel des inwendigeren Himmels ist eine noch schöner und lieblicher vorbildliche; aber die Vorstellungen, die vorbildlich gestaltet werden, können nicht mit Worten ausgedrückt werden, und wenn sie mit einigen ausgedrückt würden, so würden sie nicht nur über die Fassungskraft, sondern auch über den Glauben hinausgehen.

Geistiges, was dem Wahren angehört, wird (dargestellt) durch Modifikationen des himmlischen Lichts, in dem Gefühle, die auf unzählige Weisen wunderbar wechseln; und Himmlisches, was dem Guten angehört, durch allerlei Veränderungen der himmlischen Flamme oder Wärme; so setzen sie alle Gefühle in Bewegung.

In diese inwendigere Rede kommt auch der Mensch nach der Abscheidung des Leibes, aber nur der im geistig Guten ist, d.h. im Guten des Glaubens, oder was das gleiche, in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, wenn er in der Welt lebt; denn inwendig hat er sie in sich, obwohl er es nicht weiß.

3344. Die Rede aber der Engel des noch inwendigeren oder dritten Himmels ist auch vorbildlich, aber von solcher Art, daß sie mit gar keiner Vorstellung begriffen, somit auch nicht beschrieben werden kann.

Auch diese Vorstellungsweise ist inwendig im Menschen, aber in demjenigen, der in himmlischer Liebe ist, d.h. in der Liebe zum Herrn, und er kommt nach Abscheidung des Leibes in sie, wie er in sie geboren ist, obwohl nichts davon mit irgendeiner Vorstellung von ihm begriffen werden könnte, solange er im Leibe lebte.

Mit einem Wort, durch die den Vorstellungen beigefügten Vorbilder bekommt die Rede gleichsam Leben, am allerwenigsten beim Menschen, weil er in der Wörtersprache ist; mehr bei den Engeln des ersten Himmels; noch mehr bei den Engeln des zweiten; am meisten aber bei den Engeln des dritten Himmels, denn diese sind zunächst im Leben des Herrn: alles, was vom Herrn, ist in sich lebendig.

3345. Eben hieraus kann erhellen, daß die Reden der Ordnung nach inwendiger sind, aber dennoch so beschaffen, daß die eine herkommt von der anderen der Ordnung nach, und daß die eine ist in der anderen der Ordnung nach.

Des Menschen Rede ist bekannt, wie sie beschaffen ist, wenn auch das Denken, aus dem jene Rede (herkommt), und dessen Analytisches seinem Wesen nach gar nicht erforscht werden kann; der guten Geister oder der Engel des ersten Himmels Rede und Denken, aus dem jene (Rede kommt), ist eine inwendigere, worin noch mehr Wunderbares und Unerforschliches; der Engel des zweiten Himmels Rede und Denken, aus dem wiederum jene, ist eine noch inwendigere, worin noch Vollkommeneres und Unaussprechlicheres; der Engel aber des dritten Himmels Rede und Denken, aus dem wiederum jene, ist die inwendigste, worin ganz Unaussprechliches.

Und obwohl alle Reden so beschaffen sind, daß sie als andere oder verschiedene erscheinen, so ist es dennoch eine, weil die eine die andere bildet, und die eine in der anderen ist. Was aber in der äußeren vorkommt, ist Vorbild der inwendigeren.

Dies kann der Mensch nicht glauben, der seine Gedanken nicht über das Weltliche und Leibliche erhebt, und deswegen meint, das Inwendigere bei ihm sei nichts, während doch das Inwendigere bei ihm alles ist, und das Äußerliche, d.h. das Weltliche und Leibliche, in das er alles setzt, verhältnismäßig kaum etwas ist.

3346. Damit ich dieses wüßte, und für gewiß, ward mir aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn verliehen, nun mehrere Jahre lang mit Geistern und Engeln zu reden. Mit den Geistern oder Engeln des ersten Himmels in ihrer Sprache selbst, auch zuweilen mit den Engeln des zweiten Himmels in der ihrigen, aber die Rede der Engel des dritten Himmels erschien mir nur als eine Strahlung des Lichts, worin ein Innewerden aus der Flamme des Guten, die darin war.

3347. Ich hörte die Engel reden von den menschlichen Gemütern, und ihrem Denken und der Rede daraus; sie verglichen sie mit der äußeren Form des Menschen, die aber doch entsteht und besteht aus unzähligen Formen, die inwendig sind, als aus den Gehirnen, Mark, Lungen, Herz, Leber, Speicheldrüse, Milz, Magen und Gedärmen, außerdem aus mehreren anderen, z.B. aus denen, die der Zeugung in beiden Geschlechtern gewidmet sind, und um sie her aus unzähligen Muskeln, und endlich aus Häuten; und daß dieses alles zusammengewoben ist aus Gefäßen, und zwar aus Gefäßen und Fasern innerhalb der Gefäße und Fasern, aus denen kleinere Gänge und Formen (sich bilden), somit aus unzählig vielem. Dieses alles wirkt gleichwohl zusammen, jedes auf seine Weise, zur Bildung der äußeren Form, in der nichts von dem, was innerhalb ist, erscheint.

Dieser Form, nämlich der äußeren, verglichen sie die menschlichen Gemüter und deren Gedanken, und daher Reden. Aber die der Engel verglichen sie dem, was inwendig ist, das verhältnismäßig unbestimmt ist und auch unbegreiflich.

Auch verglichen sie die Fähigkeit zu denken der Fähigkeit der Eingeweide, der Form der Nervenfasern gemäß zu wirken, wobei sie sagten, die Fähigkeit gehöre nicht den Nervenfasern an, sondern dem Leben in den Fasern, wie die Fähigkeit zu denken nicht dem Gemüt angehört, sondern dem Leben, das vom Herrn in dasselbe einfließt.

Solche Vergleichungen werden, wenn sie von den Engeln geschehen, zugleich auch durch Vorbilder anschaulich gemacht, durch welche die inwendigeren Formen, von denen die Rede war, bis auf das unbegreiflich Kleinste sowohl sichtbar als verständlich dargestellt werden, und zwar in einem Augenblick. Aber die Vergleichungen durch Geistiges und Himmlisches, wie sie bei den himmlischen Engeln geschehen, übertreffen diejenigen Vergleichungen, die durch Natürliches geschehen, an Schönheit der Weisheit ungemein weit.

3348. Es waren Geister von einem anderen Weltkörper ziemlich lange bei mir als ich ihnen die Weisheit unseres Erdkreises erzählte: daß unter die Wissenschaften, um deren willen sie für Gebildete gelten, auch das Analytische gehöre, wodurch sie das, was dem Gemüt und seinen Gedanken angehört, zu erforschen sich bemühen, und daß sie dieses Metaphysik und Logik nennen, daß sie aber kaum über die Begriffsbestimmungen (terminos) und einige vielfach anwendbare Regeln hinausgekommen seien; und daß sie über Begriffe streiten, z.B. was Form, was Substanz, was das Gemüt, was die Seele sei, und daß sie mittelst jener allgemeinen vielfach anwendbaren Regeln über die Wahrheiten heftig streiten.

Da vernahm ich von ihnen, daß solches allen Sinn und Verstand der Sache entziehe, wenn man nur bei den Begriffen davon stehen bleibe, und darüber nach künstlichen Regeln denke. Sie sagten, solches seien nur blaue Nebel, die man den Verstandesaugen vormache, und das heiße den Verstand in den Staub herabziehen. Sie setzten hinzu, bei ihnen sei es nicht so, sondern sie haben klarere Vorstellungen von den Sachen dadurch, daß sie nichts von solchen (Künsteleien) wissen.

Ich durfte auch sehen, wie weise sie waren: sie bildeten auf wunderbare Weise das menschliche Gemüt vor als eine himmlische Form, und seine Neigungen als die ihm angemessenen Tätigkeitssphären, und zwar so geschickt, daß sie von den Engeln belebt wurden. Sie bildeten auch vor, wie der Herr solche Neigungen, die an sich unangenehm sind, in angenehme umwandle. Es waren Gelehrte von unserer Erde zugegen, die konnten im mindesten nichts begreifen, obwohl sie von solchen Dingen im Leben des Leibes philosophisch viel gesprochen haben.

Als jene deren Gedanken wiederum inne wurden, daß sie nur bei den Begriffen stehenbleiben und die Neigung haben, über einzelnes zu disputieren, ob es so sei, nannten sie das einen Hefenschaum.

3349. Aus dem bisher Gesagten kann erhellen, was Entsprechungen sind, und was Vorbildungen. Aber außer demjenigen, was am Ende der vorigen Kapitel: Nr. 2987-3003, und Nr. 3213-3227 gesagt und gezeigt wurde, sehe man auch, was darüber sonst, nämlich Folgendes:

daß alles im Buchstabensinn des Wortes Vorbilder und Bezeichnungen derjenigen Dinge, die im inneren Sinn des Wortes seien: Nr. 1404, 1408, 1409, 2763.

Daß das Wort durch Mose und die Propheten durch Vorbildliches und Bezeichnendes beschrieben worden sei, und daß es in einem anderen Stil nicht geschrieben werden konnte, damit es einen anderen Sinn hätte, durch den eine Gemeinschaft des Himmels und der Erde sein sollte: Nr. 2899.

Daß der Herr deswegen ebenfalls durch Vorbilder geredet habe, und auch, weil Er aus dem Göttlichen Selbst redete: Nr. 2900.

Woher die Vorbilder und Bezeichnungen, die im Wort und in den Gebräuchen: Nr. 2179.

Daß die Vorbilder hergekommen seien von den Bezeichnungen der Alten Kirche, und diese von den Innewerdungen der Ältesten Kirche: Nr. 920, 1409, 2896, 2897.

Daß die Uralten ihre Vorbilder auch aus Träumen hatten: Nr. 1977.

Daß Chanoch diejenigen seien, welche die Innewerdungen der Uralten gesammelt haben: Nr. 2896.

Daß im Himmel fortwährend Vorbilder des Herrn und Seines Reiches seien: Nr. 1619.

Daß die Himmel voll von Vorbildern seien: Nr. 1521, 1532.

Daß die Vorstellungen sich in verschiedene Vorbilder verwandeln in der Geisterwelt: Nr. 1971, 1980, 1981.

Vorbilder, durch welche Kinder in die Einsicht eingeleitet werden: Nr. 2299.

Daß die Vorbilder in der Natur vom Einfluß des Herrn seien: Nr. 1632, 1881.

Daß in der gesamten Natur Vorbilder des Reiches des Herrn seien: Nr. 2758.

Daß im äußeren Menschen solches ist, was entspricht, und was nicht entspricht dem inneren: Nr. 1563, 1568.

3350. Damit offenbar werde, wie beschaffen die Vorbilder sind, darf ich noch ein Beispiel anführen:

Ich hörte sehr viele Engel des inwendigeren Himmels, die miteinander oder in Genossenschaft ein Vorbild formierten. Die Geister um mich her konnten es nicht innewerden, denn nur aus einem Einfluß des inwendigeren Gefühls (affectionis).

Es war ein Chor, in dem sie, so viel ihrer waren, miteinander das gleiche dachten und das gleiche redeten. Durch Vorbildungen formierten sie eine goldene Krone mit Diamanten um das Haupt des Herrn; dies geschah zugleich durch schnell erfolgende Reihen von solchen Vorbildungen, wie sie dem Denken und der Rede eigen sind, wovon Nr. 3342, 3343, 3344 die Rede war. Und, was wunderbar, obwohl es sehr viele waren, dachten und redeten denn doch alle wie einer, somit bildeten sie vor wie einer, und zwar weil niemand aus sich etwas tun, noch weniger den übrigen vorstehen und den Chor führen wollte, (wer dies tut, scheidet augenblicklich von selber aus), sondern sie ließen sich von einander führen, somit alle im besonderen und im allgemeinen vom Herrn. In solche Harmonien werden alle Guten, die ins andere Leben kommen, gebracht.

Nachher wurden sehr viele Chöre gehört, die Verschiedenes vorbildlich darstellten, und obwohl es mehrere Chöre waren, und mehrere in einem jeden Chor, so handelten sie dennoch wie einer, denn aus der Form von verschiedenen ergab sich eines, in dem himmlisch Schönes.

So kann der ganze Himmel, der aus Myriaden von Myriaden besteht, eines tun, dadurch, daß sie in wechselseitiger Liebe sind, denn so lassen sie sich vom Herrn führen; und was wunderbar, je mehr es sind, d.h. je mehrere Myriaden, die den Himmel bilden, desto pünktlicher und vollkommener geschieht alles und jedes; und auch einem je inwendigeren Himmel die Engel angehören, denn alle Vollkommenheit nimmt einwärts zu.

3351. Diejenigen, welche die Chöre damals bildeten, waren aus dem Gebiet der Lungen, somit aus dem geistigen Reich des Herrn, denn sie wirkten sanft auf das Atmen ein. Aber es waren unterschiedene Chöre: die einen gehörten zum freiwilligen Atmen, die anderen zu dem von selbst geschehenden.

3352. Die Fortsetzung über die Entsprechungen und Vorbildungen, hauptsächlich über die im Wort vorkommenden, am Ende des folgenden Kapitels.

3472. Daß alles und jedes, was im Buchstabensinn des Wortes steht, Vorbilder geistiger und himmlischer Dinge des Reiches des Herrn in den Himmeln, und im höchsten Sinn Vorbilder des Herrn selbst sind, kann aus demjenigen erhellen, was bisher gezeigt wurde, und was ferner, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, gezeigt werden soll. Weil aber der Mensch sich so weit vom Himmel entfernt, und sich in die unterste Natur, ja ins Irdische versenkt hat, so widerstreitet es ihm ganz, wenn gesagt wird, daß das Wort noch Höheres in sich berge, als er aus dem Buchstaben auffaßt, und noch mehr, wenn gesagt wird, daß es Unbegreifliches (enthält), nur was der Weisheit der Engel angemessen ist, und noch mehr, daß es eigentlich Göttliches enthält, was den Verstand der Engel unendlich übersteigt. Es erkennt zwar die Christenheit an, daß das Wort göttlich sei, daß es aber so göttlich, leugnet sie, wo nicht mit dem Mund, so doch im Herzen; und das ist auch nicht zu verwundern, weil das Irdische, worin der Mensch heutigen Tages ist, das Höhere nicht begreift, noch begreifen will.

3473. Daß das Wort im Buchstaben solches in sich birgt, wird den Geistern oder Seelen, die ins andere Leben kommen, öfters zu sehen vorgestellt; und wenn dies geschah, durfte ich etliche Male dabei sein, wie erhellen kann aus den Erfahrungen, die im ersten Teil: "Von der Heiligen Schrift oder dem Wort, daß sie göttliche Dinge in sich berge, die den guten Geistern und Engeln offen vorliegen", Nr. 1767-1776 und 1869-1879 angeführt wurden, aus dem dieses, was unmittelbar folgt, der Bestätigung wegen, weiter berichtet werden darf.

3474. Ein Geist kam zu mir, nicht lange nach seinem Verscheiden aus dem Leibe, was ich daraus schließen konnte, daß er noch nicht wußte, daß er im anderen Leben sei, indem er meinte, er lebe in der Welt. Ich wurde inne, daß er den Studien ergeben gewesen sei, von denen ich mit ihm redete; aber dann wurde er auf einmal in die Höhe gehoben, worüber ich mich wunderte, ich vermutete, daß er von denen sei, die nach Hohem gestrebt haben, denn solche werden gewöhnlich in die Höhe gehoben; oder daß er den Himmel ins Hohe gesetzt habe, solche pflegen ebenfalls in die Höhe gehoben zu werden, damit sie dadurch erfahren, der Himmel sei nicht im Hohen, sondern im Inneren.

Aber bald vernahm ich, daß er zu den engelischen Geistern gehoben worden sei, die vorne ein wenig zur Rechten auf der ersten Schwelle des Himmels sind; von da aus redete er mit mir, und sagte, daß er Höheres sehe, als je menschliche Gemüter fassen könnten. Als dies geschah, las ich das erste Kapitel des fünften Buches Mose vom judäischen Volk, daß gesandt worden seien, die das Land Kanaan, und was dort sei, auskundschaften sollten. Als ich dieses las, sagte er, daß er vom buchstäblichen Sinn nichts vernehme, sondern was im geistigen Sinn, und dieses sei so wunderbar, daß er es nicht beschreiben könne. Dies war auf der ersten Schwelle des Himmels der engelischen Geister. Was wird es nicht sein in jenem Himmel selber, und was nicht im Engelshimmel.

Einige Geister, die bei mir waren, und früher nicht geglaubt hatten, daß das Wort von solcher Art sei, fingen alsdann an, es zu bereuen, daß sie nicht geglaubt haben. Sie sagten in jenem Zustand, daß sie nun glauben, weil sie ihn haben sagen hören, er habe es gehört, gesehen und sei inne geworden, daß es so sei. Aber andere Geister beharrten noch in ihrem Unglauben, und sagten, daß es nicht so sei, sondern es seien Phantasien, darum wurden auch diese plötzlich erhoben, und redeten von da aus mit mir und bekannten, daß es nichts weniger sei als Phantasie, weil sie wirklich inne werden, daß es so sei, mit einem feineren Gefühl, als je einem Sinn im Leben des Leibes gegeben werden könne.

Bald wurden auch andere in ebendenselben Himmel erhoben, und unter ihnen einer, der mir im Leben des Leibes bekannt war, dieser bezeugte das gleiche, indem er unter anderem sagte, daß er vor Staunen die Herrlichkeit des Wortes in dessen innerem Sinn nicht beschreiben könne; aus einer Art von herzlichem Bedauern dann redend, äußerte er, es sei zu verwundern, daß die Menschen gar nichts von solchem wissen.

Zweimal nachher sah ich andere, die in den zweiten Himmel unter die Engelsgeister erhoben wurden, und von da aus mit mir redeten, ich las dann 5. Mose das dritte Kapitel vom Anfang bis Ende, sie sagten, sie seien bloß im inwenigeren Sinn des Wortes, und versicherten alsdann, daß auch nicht ein Strichlein sei, worin nicht etwas Geistiges wäre, das mit dem übrigen aufs Schönste zusammenhinge, denn daß die Namen Sachen bezeichnen. So wurden sie ebenfalls bestärkt, weil sie früher nicht geglaubt hatten, daß alles und jegliches im Wort vom Herrn eingegeben worden sei. Dies wollten sie auch in Gegenwart anderer mit einem Schwur bekräftigen, aber es wurde nicht gestattet.

3475. Daß in den Himmeln aneinander fort solche Vorbilder vorkommen, dergleichen im Wort sind, ist früher einige Male gesagt und gezeigt worden. Jene Vorbilder sind von der Art, daß die Geister und Engel sie in viel hellerem Licht sehen, als es das mittägliche der Welt ist. Jene Vorbilder sind so beschaffen, daß man, was man in der äußeren Form sieht, inne wird, was es bedeutet in der inwendigen, und in diesem noch Inwendigeres; denn es sind drei Himmel: im ersten Himmel erscheinen jene in der äußeren Form mit dem Innewerden, was sie in der inwendigen bedeuten; im zweiten Himmel erscheinen jene, sowie sie beschaffen in der inwendigen Form, mit dem Innewerden, wie beschaffen sie sind in der noch inwendigeren; im dritten Himmel erscheinen dieselben in einer Form, die noch inwendiger ist als jene und welche die inwendigste ist.

Was im ersten Himmel erscheint, ist nur das Allgemeine von jenen Dingen, die im zweiten Himmel erscheinen, und diese sind das Allgemeine von denen, die im dritten; somit ist im denjenigen, was in ersten Himmel erscheint, inwendig das, was im zweiten, und in diesem inwendig das, was im dritten; und weil es so stufenweise sich darstellt, kann erhellen, wie vollkommen, weisheitsvoll und zugleich wie selig dasjenige ist, was im innersten Himmel, und daß es ganz unaussprechlich ist, denn tausend und aber tausend stellen ein einziges Besondere eines Allgemeinen dar.

Alle und jede jener Vorbilder schließen solches in sich, was sich auf das Reich des Herrn bezieht, und dieses solches, was sich auf den Herrn selbst bezieht. Die im ersten Himmel sind, sehen in ihren Vorbildern solches, was in der inwendigeren Sphäre des Reiches vorhanden ist, und darin, was in der noch inwendigeren Sphäre, und so Vorbilder des Herrn, aber von ferne. Die im zweiten Himmel sind, sehen in ihren Vorbildern solches, was in der inwendigsten Sphäre des Reiches ist, und darin Vorbilder des Herrn näher; die aber im dritten, sehen den Herrn selbst.

3476. Hieraus kann man wissen, wie es sich mit dem Wort verhält; denn das Wort ist vom Herrn dem Menschen und auch den Engeln gegeben, daß sie durch dasselbe bei Ihm sein möchten. Denn das Wort ist das Mittel, das die Erde mit dem Himmel, und durch diesen mit dem Herrn vereinigt.

Sein buchstäblicher Sinn ist es, der den Menschen vereinigt mit dem ersten Himmel; und weil im buchstäblichen Sinn der innere ist, der vom Reich des Herrn handelt, und in diesem der höchste Sinn ist, der vom Herrn handelt, und diese Sinne der Ordnung nach ineinander sind, so wird hieraus klar, von welcher Art die Vereinigung durch das Wort mit dem Herrn ist.

3477. Es wurde gesagt, daß fortwährend Vorbilder in den Himmeln sind, und zwar solche, welche die größten Geheimnisse der Weisheit in sich schließen. Diejenigen, die vor dem Menschen aus dem Buchstabensinn des Wortes offen daliegen, sind so wenige, im Verhältnis wie die Wasser des Ozeans zu den Wassern eines ganz kleinen Sees.

Von welcher Art die Vorbilder in den Himmeln sind, kann aus denjenigen erhellen, die mehrmals früher aus Gesichten berichtet wurden, wie auch aus Folgendem:

Einigen wurde (was ich sah) vorgebildet ein breiter Weg und ein schmaler Weg, der breite, der zur Hölle, und der schmale, der zum Himmel führen würde. Der breite war bepflanzt mit Bäumen und Blumen und dergleichen, was in der äußeren Form schön und angenehm erschien, aber es waren da Ottern und Schlangen verschiedener Gattung verborgen, die sie nicht sahen. Der schmale Weg war sichtbar nicht so geziert mit Bäumen und Blumenbeeten, sondern er erschien traurig und düster, aber auf demselben waren Engel als Kinder auf das Schönste geschmückt in den lieblichsten Paradiesen und Blumenbeeten, die sie jedoch nicht sahen. Sie wurden dann gefragt, welchen Weg sie gehen wollten, sie sagten, den breiten, aber plötzlich wurden ihnen die Augen geöffnet, und auf dem breiten sahen sie Ottern, auf dem schmalen aber Engel. Und dann wurden sie wieder gefragt, welchen Weg sie gehen wollten, dann schwiegen sie stille, und je mehr ihnen das Gesicht geöffnet wurde, sagten sie, sie wollen den schmalen gehen, und je mehr ihnen des Gesicht geschlossen wurde, sie wollen den breiten gehen.

3478. Auch wurde einigen die Stiftshütte mit der Lade vorgebildet; denn die am Wort in hohem Grade Freude gehabt haben, da sie in der Welt lebten, denen wird solches auch zu sehen vorgestellt; so damals die Stiftshütte mit all ihrem Zugehör, nämlich mit den Vorhöfen, den Teppichen umher, den Vorhängen inwendig, dem goldenen oder Rauchaltar, dem Tische, wo die Brote, dem Leuchter, dem Gnadenstuhl mit den Cherubim. Und dann wurde den gutartigen Geistern innezuwerden gegeben, was das einzelne bedeutete.

Es waren die drei Himmel, die durch die Stiftshütte vorgebildet wurden, und der Herr selbst durch das Zeugnis in der Lade, auf welcher der Gnadenstuhl. Und je mehr ihnen das Gesicht geöffnet wurde, desto Himmlischeres und Göttlicheres sahen sie darin, wovon sie keine Kenntnis hatten im Leben des Leibes, und was wunderbar, es war nicht das kleinste dort, was nicht ein Vorbild wäre, bis auf die Haken und Ringe hinaus. Um nur zu sagen vom Brot, das auf dem Tisch, in demselben als in einem Vorbild und Wahrzeichen wurden sie inne jene Nahrung, von der die Engel leben, somit die himmlische und geistige Liebe mit ihren Wonnen und Seligkeiten, und in jenem und in diesem den Herrn selbst, als das Brot oder Manna vom Himmel; außer mehrerem aus der Gestalt, Lage, Zahl der Brote, und aus dem Gold, das dort ringsumher, und aus dem Leuchter, von dem jenes erleuchtet, Vorbildungen von noch mehr und unaussprechlichen Dingen gewährte; so im übrigen.

Aus diesem konnte mir auch einleuchten, daß die Bräuche und Vorbilder der jüdischen Kirche alle Geheimnisse der christlichen Kirche in sich enthielten; sodann daß diejenigen, denen die Vorbilder und Bezeichnungen des Wortes des Alten Testaments eröffnet werden, die Geheimnisse der Kirche des Herrn auf Erden, während sie in der Welt leben, und die Geheimnisse der Geheimnisse, die im Reich des Herrn in den Himmeln, wenn sie ins andere Leben kommen, wissen und inne werden können.

3479. Die Juden, die vor der Ankunft des Herrn, wie auch die nachher gelebt haben, hatten keine andere Meinung von den Bräuchen ihrer Kirche, als daß der Gottesdienst bloß im Äußeren bestehe, was sie vorbildeten und bezeichneten, darum bekümmerten sie sich nicht; denn sie wußten nicht, und wollten nicht wissen, daß es ein Inwendiges des Gottesdienstes und des Wortes gebe, somit daß ein Leben nach dem Tode, folglich daß ein Himmel sei, denn sie waren ganz sinnlich und körperlich; und weil sie in dem vom Inneren getrennten Äußeren waren, war der Gottesdienst in Beziehung auf sie nichts anderes als ein Götzendienst, deswegen waren sie sehr geneigt zur Verehrung jedweder Götter, wenn sie nur beredet wurden, daß solche sie glücklich machen könnten.

Aber weil jene Nation von der Art war, daß sie in äußerer Heiligkeit konnten sein, und so die Gebräuche, durch welche die himmlischen Dinge des Reiches des Herrn vorgebildet wurden, heilig halten, und eine heilige Ehrfurcht haben vor Abraham, Jischak und Jakob, und auch vor Mose und Aharon, und nachher vor David, durch die der Herr vorgebildet wurde, und hauptsächlich eine heilige Scheu haben vor dem Wort, in dem alles und jedes Vorbilder und Bezeichnungen göttlicher Dinge sind, darum ist in jener Nation eine vorbildliche Kirche eingesetzt worden. Wenn aber jene Nation das Inwendige bis zur Anerkennung gewußt hätte, dann hätte sie dasselbe entweiht und so wäre sie, wann im äußeren Heiligen zugleich im inneren Unheiligen gewesen, also hätte gar keine Gemeinschaft der Vorbilder mit dem Himmel durch jene Nation stattfinden können. Daher kommt es, daß das Inwendigere ihnen nicht entdeckt wurde, nicht einmal, daß der Herr innen sei, um ihre Seelen selig zu machen.

Weil der jüdische Stamm mehr als die übrigen Stämme so geartet war, und sie heute noch wie ehemals die Bräuche, die außerhalb Jerusalems beobachtet werden können, heilig halten, auch eine heilige Ehrfurcht vor ihren Vätern, und vornehmlich eine heilige Scheu vor dem Wort des Alten Testaments haben, und vorhergesehen wurde, daß die Christen dieses ganz verwerfen, und auch ihr Inneres mit Unheiligem verunehren würden, darum ist jene Nation bis daher erhalten worden, nach den Worten des Herrn bei Matth.24/34. Anders, wenn die Christen, wie sie das Innere wissen, auch als inwendige Menschen leben würden; in diesem Fall würde jene Nation vor mehreren Jahrhunderten wie andere Nationen ausgerottet worden sein.

Aber mit jener Nation verhält es sich so, daß ihr äußerlich Heiliges oder das Heilige des Gottesdienstes ihr Inneres mitnichten erregen kann, denn dieses ist unrein durch den Schmutz der Selbstliebe und durch den Schmutz der Weltliebe, und auch durch den Götzendienst, sofern sie das Äußere verehren ohne Inneres; und weil sie so nichts vom Himmel in sich haben, so können sie auch nichts vom Himmel ins andere Leben mitbringen, außer wenigen, die in gegenseitiger Liebe und so nicht in Verachtung anderer im Vergleich mit sich leben.

3480. Es wurde auch gezeigt, wie die Unreinigkeiten bei jener Nation nicht verhinderten, daß das Inwendigere des Wortes, oder dessen Geistiges und Himmlisches dennoch im Himmel sich darstellte; denn die Unreinigkeiten wurden entfernt, so daß sie nicht wahrgenommen wurden, auch ihr Böses ins Gute gewendet, so daß nur das äußere Heilige zur Grundlage diente; so stellte sich vor den Engeln, ohne zwischenliegende Hindernisse, das Inwendige des Wortes dar. So wurde offenbar, wie jenes inwendig götzendienerische Volk Heiliges, ja den Herrn selbst vorbilden konnte, somit wie der Herr inmitten ihrer Unreinigkeiten wohnen konnte: 3. Mose 16/16. Folglich die Ähnlichkeit einer Kirche dort haben, denn eine lediglich vorbildliche Kirche ist ein Bild der Kirche, (aber) nicht Kirche.

Bei den Christen kann dieses nicht so geschehen, weil sie das Inwendigere des Gottesdienstes kennen, aber demselben nicht glauben. Somit können sie nicht in einem äußeren vom inneren getrennten Heiligen sein; ausgenommen bei denjenigen, die im Leben des Glaubens sind. Durch Gutes bei ihnen geschieht eine Gemeinschaft, wobei unterdessen Böses und Falsches entfernt wird, und alsdann wird, was zu verwundern, alles und jedes im Wort, das von diesen gelesen wird, vor den Engeln offenbar, und das auch, obwohl sie nicht auf dessen Sinn merken, was mir durch mehrere Erfahrung gezeigt wurde, denn das Innere bei ihnen, das nicht so wahrnehmbar ist, dient als Grundlage.

3481. Ich war oft im Gespräch mit den Juden, die im anderen Leben sind, (sie erscheinen vorne im Unterland unter der Fläche des linken Fußes) und einmal auch über das Wort, über das Land Kanaan und über den Herrn.

Über das Wort, daß die größten Geheimnisse darin seien, die den Menschen nicht offenbar sind, dieses bejahten sie. Sodann daß alle Geheimnisse darin vom Messias und Seinem Reich handeln, auch hiermit waren sie einverstanden, aber als ich sagte, daß Messias in der hebräischen Sprache eben das heiße, was Christus in der griechischen, wollten sie es nicht hören. Als ich weiter sagte, der Messias sei der Heiligste, und Jehovah in Ihm, und kein anderer werde unter dem Heiligen Israels und unter dem Gott Jakobs verstanden; und weil Er der Heiligste, so können in Seinem Reich nur solche sein, die heilig sind, nicht in der äußeren Form, sondern in der inneren, somit die nicht in schmutziger Weltliebe, und in der Selbsterhebung anderen Völkern gegenüber, und in Haß unter sich, konnten sie dieses nicht hören.

Hernach, daß das Reich des Messias, nach den Weissagungen, ein ewiges sein, und die, die Ihm angehören, auch in Ewigkeit das Land besitzen werden. Wenn das Reich von der Welt wäre, und sie ins Land Kanaan eingeführt würden, so wäre das nur für wenige Jahre, solange ein Menschenleben währt, abgesehen davon, daß alle diejenigen, die gestorben sind, nachdem sie aus dem Land Kanaan vertrieben worden, eine solche Seligkeit nicht genießen würden; und daß sie hieraus hätten wissen können: durch das Land Kanaan sei das Himmelreich vorgebildet und bezeichnet worden; und um so mehr, da sie nun wissen, daß sie im anderen Leben seien und ewig leben werden. Es sei also klar, daß der Messias dort Sein Reich habe. Außerdem könne durch die neue Erde, das neue Jerusalem, und durch den neuen Tempel bei Hesekiel nichts anderes bezeichnet werden, als ein solches Reich des Messias. Auf dieses konnten sie nicht antworten; nur haben sie darüber, daß die, die vom Messias ins Land Kanaan eingeführt würden, und nach so wenigen Jahren sterben, und jene Seligkeit, die sie dort haben würden, verlassen müßten, bitterlich geweint.

3482. Die Redeweise im Wort, obwohl sie dem Menschen einfach, und an einigen Stellen roh vorkommt, ist die Redeweise der Engel selbst, aber die äußerste (ultima); denn die Rede der Engel, die geistig ist, wenn sie in menschliche Worte fällt, kann in keine andere Rede fallen, als in eine solche, denn die einzelnen Dinge dort bilden vor, und die einzelnen Worte bezeichnen.

Die Alten, weil sie Umgang hatten mit Geistern und Engeln, hatten keine andere Rede, sie war voll von Vorbildern, und im einzelnen war ein geistiger Sinn. Die Bücher der Alten waren auch so geschrieben, denn so zu reden und so zu schreiben, war das Streben ihrer Weisheit. Wie weit sich nachher der Mensch vom Himmel entfernt hat, kann man auch hieraus abnehmen; jetzt weiß er nicht einmal, daß im Wort etwas anderes ist, als was im Buchstaben vorkommt, nicht einmal, daß ein geistiger Sinn darin sei. Alles, was über den Buchstabensinn hinausgeht, nennt man mystisch, und es wird schon deswegen verworfen.

Daher kommt es auch, daß heutzutage die Gemeinschaft mit dem Himmel unterbrochen ist, so sehr, daß von wenigen geglaubt wird, daß ein Himmel sei, und was zu verwundern, von Gelehrten und Gebildeten viel weniger, als von Einfältigen.

3483. Alles was je im Weltall erscheint, ist ein Vorbild des Reiches des Herrn, so durchaus, daß es gar nichts in der Luft- und Sternenwelt, auf der Erde und in ihren drei Reichen gibt, das nicht nach seiner Art vorbildete. Denn alle und jede Dinge in der Natur sind die äußersten Bilder. Denn aus dem Göttlichen ist Himmlisches, das Sache des Guten, aus dem Himmlischen Geistiges, was Sache des Wahren, aus jenem und diesem Natürliches.

Hieraus kann erhellen, wie grob, ja wie irdisch und auch verkehrt die menschliche Einsicht ist, die der von einem höheren Einfluß oder einer wirkenden Ursache getrennten und enthobenen Natur jegliches zuschreibt. Auch meinen diejenigen, die so denken und reden, sie seien weiser als andere, dadurch nämlich, daß sie alles der Natur zuschreiben; während umgekehrt es Engelsverständigkeit ist, nichts der Natur zuzuschreiben, sondern alles und jedes dem Göttlichen des Herrn, also dem Leben, nicht einem toten Ding.

Die Gebildeten wissen, daß das Bestehen ein fortwährendes Entstehen ist, aber doch widerstreitet es der Neigung zum Falschen, und daher dem Bildungswahn, zu sagen, daß die Natur immerfort bestehe, wie sie entstanden war, aus dem Göttlichen des Herrn. Weil nun alles und jedes vom Göttlichen besteht, d.h. fortwährend entsteht, und alles und jedes, was davon her ist, nicht anders als Vorbilder derjenigen Dinge sein kann, durch die sie entstanden sind, so folgt, daß das sichtbare Weltall nichts anderes ist als eine Schaubühne, die das Reich des Herrn vorbildet, und daß dieses eine Schaubühne ist, die den Herrn selbst vorbildet.

3484. Durch sehr viele Erfahrungen wurde ich belehrt, daß nur ein einziges Leben ist, welches ist des Herrn, das einfließt und macht, daß der Mensch lebt, ja daß sowohl die Guten als die Bösen leben.

Jenem Leben entsprechen die Formen, welche sind Substanzen, die durch den fortwährenden göttlichen Einfluß so belebt werden, daß es ihnen scheint, als lebten sie aus sich. Dies ist die Entsprechung der Organe mit dem Leben. Aber wie beschaffen die aufnehmenden Organe sind, in solcher Art leben sie.

Diejenigen Menschen, die in der Liebe und Liebtätigkeit sind, sind in der Entsprechung, denn das Leben selbst wird von ihnen angemessen aufgenommen. Diejenigen aber, die in solchem sind, was gegen die Liebe und Liebtätigkeit ist, sind nicht in der Entsprechung, weil das Leben selbst nicht angemessen aufgenommen wird; dadurch entsteht ein solches Leben, wie sie beschaffen sind.

Dies kann erläutert werden durch die natürlichen Formen, in die das Sonnenlicht einfließt. Wie beschaffen die aufnehmenden Formen sind, so sind die Modifikationen des Lichtes. In der geistigen Welt sind die Modifikationen geistig, daher wie beschaffen dort die aufnehmenden Formen sind, solche Einsicht und solche Weisheit haben sie. Daher kommt es, daß die guten Geister und Engel als die eigensten Formen der Liebtätigkeit erscheinen, hingegen die bösen und höllischen Geister als Formen des Hasses.

3485. Die Vorbildungen, die im anderen Leben vorkommen, sind Scheinbarkeiten, aber lebendige, weil sie vom Licht des Lebens sind; denn das Licht des Lebens ist die göttliche Weisheit, die vom Herrn allein. Daher ist alles, was von jenem Licht entsteht, wirklich; nicht wie das, was vom Licht der Welt. Deswegen haben diejenigen, die im anderen Lebens sind, öfters gesagt: das, was sie dort sehen, sei wirklich, und was der Mensch sieht, beziehungsweise nicht wirklich, weil jenes lebt, und so ihr Leben unmittelbar anregt, dieses aber nicht lebt, also auch das Leben nicht unmittelbar anregt, außer in solcher Art und in solchem Maß, als bei ihnen das, was dem Weltlicht angehört, sich angemessen und entsprechend verbindet mit demjenigen, was dem Himmelslicht angehört. Hieraus nun kann erhellen, was Vorbildungen und was Entsprechungen.

 

Von der Entsprechung aller,
sowohl der inneren als der äußeren Organe und Glieder des Menschen,
mit dem Größten Menschen, welcher ist der Himmel

3624. Wunderbares darf ich jetzt berichten und beschreiben, was, soviel ich weiß, noch niemand bekannt, und nicht einmal jemand in den Sinn gekommen ist, daß nämlich der ganze Himmel so gebildet ist, daß er entspricht dem Herrn, nämlich Seinem Göttlich-Menschlichen; und daß der Mensch so gebildet ist, daß er, mit allem und jedem bei ihm, entspricht dem Himmel, und durch den Himmel dem Herrn.

Dies ist das große Mysterium, das nun enthüllt werden soll, von dem hier und am Ende der folgenden Kapitel (gehandelt wird).

3625. Daher kommt es, daß einigemal im Vorhergehenden, wo vom Himmel und den Engelsgesellschaften die Rede war, gesagt wurde, daß sie zu einem Gebiet des Leibes, als zu dem des Hauptes, oder der Brust, oder des Unterleibes, oder irgendeines Gliedes oder Organes darin gehören; und zwar infolge der oben gedachten Entsprechung.

3626. Daß eine solche Entsprechung stattfindet, ist gar wohl bekannt im anderen Leben, nicht allein den Engeln, sondern auch den Geistern, und selbst den Bösen. Die Engel wissen daraus die größten Geheimnisse, die im Menschen, und die größten Geheimnisse, die in der Welt und ihrer ganzen Natur sind. Davon habe ich mich öfters überzeugen können, auch dadurch, daß, wenn ich von einem Teile des Menschen redete, sie nicht allein wußten den ganzen Bau, die Tätigkeit und den Nutzzweck desselben Teiles, sondern auch unzählig mehreres, als ein Mensch überhaupt fähig ist, zu erforschen, ja zu verstehen, und zwar in seiner Ordnung und in seiner Reihenfolge. Und zwar durch den Einblick in die himmlische Ordnung, der sie folgten, und der die Ordnung jenes Teiles entsprach, weil sie also in den Urgründen (principiis) sind, so wissen sie ebendaher das, was aus ihnen sich ergibt.

3627. Es ist allgemeine Regel, daß nichts entstehen und bestehen kann aus sich, sondern aus einem anderen, d.h. durch ein anderes; und daß nichts erhalten werden kann in seiner Form, wenn nicht aus einem anderen, d.h. durch ein anderes, wie aus allem und jedem in der Natur erhellt.

Daß der menschliche Leib auswendig in der Form erhalten wird von den Atmosphären, ist bekannt. Wenn es nicht auch inwendig von einer wirkenden oder lebendigen Kraft erhalten würde, so würde er im Augenblick zusammenfallen. Alles, was nicht zusammenhängt mit einem Früheren, als es ist, und durch das Frühere mit dem Ersten, geht auf der Stelle zugrunde.

Daß der Größte Mensch, oder der Einfluß aus ihm, jenes Frühere ist, wodurch der Mensch in seinem ganzen und einzelnen im Verband erhalten wird mit dem Ersten, d.h. mit dem Herrn, wird aus dem folgenden klar werden.

3628. Hierüber bin ich durch viele Erfahrung belehrt worden, und zwar, daß nicht allein das, was dem menschlichen Gemüt, nämlich was seinem Denken und seiner Neigung angehört, den geistigen und himmlischen Dingen, die des Himmels vom Herrn sind, entsprechen, sondern auch, daß im allgemeinen der ganze Mensch, und im besonderen alles, was im Menschen ist, sogar, daß es nicht den kleinsten Teil, nicht einmal das Kleinste eines Teiles gibt, das nicht entspricht; ferner, daß der Mensch von daher entsteht und fortwährend besteht. Wie auch, daß, wenn nicht eine solche Entsprechung des Menschen mit dem Himmel und durch den Himmel mit dem Herrn, also mit einem Früheren als er ist, und durch Früheres mit dem Ersten wäre, er nicht einen Augenblick bestehen, sondern in nichts zerfließen würde.

Es sind immer zwei Kräfte, die ein jedes Ding in seinem Zusammenhang und in seiner Form erhalten, nämlich eine Kraft die auswendig wirkt, und eine Kraft die inwendig wirkt, in deren Mitte dasjenige sein muß, was erhellen wird, also auch der Mensch in seinen einzelnen, auch den allerkleinsten Teilen.

Daß es die Atmosphären sind, die von außen durch fortwährendes Drücken oder Aufliegen, und die dadurch wirkende Kraft, den ganzen Leib im Zusammenhang erhalten, ist bekannt; wie auch, daß die Atmosphäre der Luft durch den Einfluß die Lungen (erhält); und ebendieselbe ihr Organ, welches das Ohr ist, mit seinen Formen, die gemäß der Modifikationen derselben eingerichtet sind. Und ebenso erhält die ätherische Atmosphäre die inwendigeren zusammengehörigen Teile; denn sie fließt ungehindert durch alle Poren ein, und hält die inwendigeren Eingeweide des ganzen Leibes, beinahe durch ein gleiches Drücken oder Aufliegen, und die dadurch wirkende Kraft, in ihren Formen unzertrennt. Wie auch ebendieselbe Atmosphäre ihr Organ (erhält), welches das Auge ist, mit seinen Formen, die darin gemäß der Modifikationen derselben eingerichtet sind. Wenn diesen nicht entsprechen würden innere Kräfte, die gegen jene äußeren Kräfte eine Gegenwirkung ausüben, und so die inmitten befindlichen Formen zusammen und im Gleichgewicht erhalten, so würden sie keinen Augenblick bestehen.

Hieraus wird klar, daß durchaus zweierlei Kräfte sein müssen, wenn etwas entstehen und bestehen soll. Die Kräfte, die von innen einfließen und wirken, sind aus dem Himmel, und durch den Himmel vom Herrn, und haben in sich Leben. Dies zeigt sich besonders klar am Organ des Gehörs: wenn nicht inwendigere Modifikationen wären, die dem Leben angehören, und denen die auswendigeren Modifikationen, die der Luft angehören, entsprächen, so würde kein Gehör existieren; und auch am Organ des Gesichtes (zeigt es sich): wenn kein inwendigeres Licht wäre, das dem Leben angehört, und welche das auswendigere Licht, das der Sonne angehört, entspräche, würde gar kein Gesicht existieren.

So verhält es sich mit allen übrigen Organen und Gliedern im menschlichen Leibe. Es sind die auswendig wirkenden Kräfte, die natürlich sind, und an sich nicht lebendig, und es sind die inwendig wirkenden und an sich lebendigen Kräfte, die ein jedes Ding erhellen, und machen, daß es lebt, und zwar gemäß der Form, wie sie ihr zum Nutzzweck gegeben ist.

3629. Daß es sich so verhält, können nur wenige glauben, aus dem Grund, weil man nicht weiß, was das Geistige und was das Natürliche ist, und noch weniger, wie sie voneinander unterschieden sind, sodann was Entsprechung, und was Einfluß ist, und daß das Geistige, wenn es in die organischen Formen des Leibes einfließt, solche lebendige Formen darstellt, wie sie erscheinen, und daß ohne solchen Einfluß und Entsprechung auch nicht das kleinste Teilchen des Leibes Leben haben und sich bewegen kann.

Wie sich dieses verhält, darüber bin ich durch lebendige Erfahrung belehrt worden; nicht nur, daß der Himmel im allgemeinen einfließt, sondern auch die Gesellschaften insbesondere; sodann welche Gesellschaften, und wie beschaffen diejenigen sind, die in dieses und jenes Organ des Leibes, und in dieses und jenes Glied desselben (einfließen). Sodann, daß es nicht eine einzige Gesellschaft ist, sondern daß es sehr viele sind, die auf ein jedes Organ oder Glied einwirken; und daß in jeder Gesellschaft sehr viele sind; denn je mehrere es sind, desto besser und stärker ist die Entsprechung, weil die Vollkommenheit und Stärke von der einmütigen Menge mehrerer kommt, die zusammenwirken in himmlischer Form. Daraus ergibt sich nach Verhältnis der Mehrheit eine um so vollkommenere und stärkere Einwirkung auf das einzelne.

3630. Hieraus konnte erhellen, daß die einzelnen Eingeweide und Glieder, oder Bewegungs- und Empfindungsorgane, den Gesellschaften im Himmel, gleichsam ebenso vielen unterschiedenen Himmeln entsprechen, und daß aus jenen Gesellschaften, d.h. durch diese Himmel Himmlisches und Geistiges beim Menschen einfließt, und zwar in angemessene und geeignete Formen, und so die Wirkungen hervorbringen, die dem Menschen erscheinen. Aber diese Wirkungen erscheinen dem Menschen nicht anders, als wie natürliche, somit unter einer ganz anderen Form und unter einer ganz anderen Gestalt, so daß man gar nicht erkennen kann, daß sie von dort herkommen.

3631. Einmal wurde mir auch ganz lebhaft gezeigt, welche und was für Gesellschaften es sind, und wie diejenigen einfließen und wirken, die das Gebiet des Angesichtes zusammenbilden, und in die Muskeln der Stirne, der Wangen, des Kinnes und Nackens einfließen, und wie sie miteinander verkehren; und um dieses lebhaft darzustellen, durften sie das Angesicht auf verschiedene Arten durch den Einfluß ausgestalten. Ebenso (wurde gezeigt), welche und was für Gesellschaften in die Lippen, in die Zunge, in die Augen, in die Ohren einfließen; und ich durfte auch mit ihnen reden, und so vollständig belehrt werden.

Hieraus konnte auch erhellen, daß alle, die in den Himmel kommen, Organe oder Glieder des Größten Menschen sind, wie auch, daß der Himmel nie geschlossen wird, sondern je mehrere (hineinkommen), desto stärker der Trieb, desto stärker die Kraft, und desto stärker das Wirken ist. Ferner, daß der Himmel des Herrn unermeßlich ist, und zwar so unermeßlich, daß es allen Glauben übersteigt. Die Einwohner unseres Erdballs sind verhältnismäßig sehr wenige, und beinahe wie ein kleiner See im Verhältnis zum Weltmeer.

HG 3632

3632. Die göttliche und daher himmlische Ordnung kommt erst bei dem Menschen in seinem Leiblichen zum Abschluß, nämlich in seinen Gebärden, Handlungen, Gesichtsmienen, in seiner Rede, seinen äußeren Sinnesempfindungen und deren Lustreizen. Dieses ist das Äußerste der Ordnung und das Äußerste des Einflusses, das alsdann sich endigt. Aber das Inwendigere, das einfließt, ist nicht so beschaffen, wie es im Äußeren erscheint, sondern hat ein ganz anderes Angesicht, eine andere Miene, eine andere Sinnesempfindung, ein anderes Vergnügen. Die Entsprechungen lehren, wie beschaffen es ist, dann auch die Vorbildungen, von denen gehandelt wurde.

Daß es anders ist, kann aus den Handlungen erhellen, die vom Willen ausgehen, und aus den Reden, die vom Denken ausgehen; die Handlungen des Leibes sind nicht so beschaffen im Willen, und der Ausdruck der Worte ist auch nicht so beschaffen im Denken. Hieraus wird auch klar, daß die natürlichen Handlungen von Geistigem ausgehen, denn was dem Wollen und was dem Denken angehört, ist geistig; und auch, daß sich dieses in jenen entsprechend, aber dennoch anders ausprägt.

3633. Alle Geister und Engel erscheinen sich als Menschen, mit einem solchen Antlitz und mit einem solchen Leib, mit Organen und Glieder, und das aus dem Grund, weil ihr Innerstes zu einer solchen Gestalt hinstrebt. Wie der erste Keim des Menschen, der aus der Seele des Vaters ist, zur Bildung des ganzen Menschen im Ei und Gebärleib hintreibt, obwohl dieser erste Keim nicht in der Gestalt des Leibes ist, sondern in einer anderen höchst vollkommenen, die dem Herrn allein bekannt; und weil das Innerste ebenso bei einem jeden zu einer solchen Form hinstrebt und hintreibt, darum erscheinen dort alle als Menschen.

Und außerdem ist der ganze Himmel von der Art, daß ein jeder gleichsam der Mittelpunkt aller ist; denn er ist der Mittelpunkt der Einflüsse durch die himmlische Form von allen aus, daher geht das Bild des Himmels in einen jeden über, und macht ihn sich gleich, also zu einem Menschen; denn wie beschaffen das Allgemeine ist, so beschaffen ist der Teil des Allgemeinen; denn die Teile müssen ihrem Allgemeinen ähnlich sein, damit sie demselben angehören.

3634. Der Mensch, der in der Entsprechung ist, nämlich der in der Liebe zum Herrn und in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und daher im Glauben, ist seinem Geiste nach im Himmel und mit dem Leib in der Welt; und weil er so mit den Engeln zusammenwirkt, so ist er auch ein Bild des Himmels, und weil der Einfluß aller oder des Allgemeinen in die Einzelnen oder die Teile geht, so ist er auch ein kleiner Himmel, unter menschlicher Gestalt; denn der Mensch ist vermöge des Guten und Wahren Mensch, und unterschieden von unvernünftigen Tieren.

3635. Es sind im menschlichen Leibe zwei Organe, welche die Quellen all seiner Bewegung, auch aller Handlung und äußeren, bloß körperlichen Empfindung sind, nämlich das Herz und die Lungen. Diese zwei entsprechen solchermaßen dem Größten Menschen oder dem Himmel des Herrn, daß die himmlischen Engel dort das eine Reich, und die geistigen Engel das andere Reich bilden; denn das Reich des Herrn ist ein himmlisches und ein geistiges. Das Himmlische Reich besteht aus denjenigen, die in der Liebe zum Herrn sind, das Geistige Reich aus denjenigen, die in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten: Nr. 2088, 2669, 2715, 2718, 3235, 3246.

Das Herz und sein Reich im Menschen entspricht den Himmlischen, die Lunge und ihr Reich entspricht den Geistigen; auch fließen dieselben ein in dasjenige, was dem Herz und den Lungen angehört, und zwar so, daß sie auch entstehen und bestehen durch den Einfluß von dort her.

Aber von der Entsprechung des Herzens und der Lungen mit dem Größten Menschen soll, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, insonderheit gehandelt werden.

3636. Allgemeine Wahrheit ist, daß der Herr die Himmelssonne ist, und daß von daher alles Licht im anderen Leben kommt; und daß den Engeln und Geistern oder denjenigen, die im anderen Leben sind, gar nichts vom Weltlicht erscheint, und auch, daß das Weltlicht, das von der Sonne kommt, für die Engel nichts anders als Finsternis ist. Von der Himmelssonne oder vom Herrn kommt nicht nur das Licht, sondern auch die Wärme; aber es ist ein geistiges Licht und eine geistige Wärme. Das Licht erscheint vor ihren Augen als Licht, aber es hat in sich Einsicht und Weisheit, weil es von daher ist, und die Wärme wird von ihren Sinnen empfunden als Wärme, aber es ist Liebe in ihr, weil sie von daher ist. Deshalb wird auch die Liebe genannt geistige Wärme, und bildet auch die Lebenswärme des Menschen; und die Einsicht wird genannt geistiges Licht, und bildet auch das Lebenslicht des Menschen.

Aus dieser allgemeinen Entsprechung stammen die übrigen ab; denn alles und jedes bezieht sich auf das Gute, das Sache der Liebe ist, und auf das Wahre, das Sache der Einsicht ist.

3637. Der Größte Mensch ist der ganze Himmel des Herrn in Beziehung auf den Menschen, aber der Größte Mensch im höchsten Sinn ist allein der Herr; denn aus Ihm ist der Himmel, und Ihm entspricht alles daselbst.

Weil das Menschengeschlecht durch das Leben des Bösen und die daraus hervorgehenden Beredungen des Falschen ganz verdorben worden war, und weil dann beim Menschen das Untere zu herrschen anfing über sein Oberes, oder das Natürliche über sein Geistiges, so daß Jehovah oder der Herr durch den Größten Menschen, d.h. den Himmel nicht mehr einfließen und dasselbe in Ordnung bringen konnte, deshalb ward das Kommen des Herrn in die Welt notwendig, damit Er so das Menschliche annahm, und dasselbe göttlich machte, und durch dasselbe die Ordnung wieder herstellte, so daß auf Ihn als den einzigen Menschen der ganze Himmel sich beziehen und Ihm allein entsprechen konnte, nachdem diejenigen, die im Bösen und daher im Falschen waren, unter die Füße, somit aus dem Größten Menschen hinausgeworfen worden waren.

Daher wird gesagt, daß diejenigen, die im Himmel sind, im Herrn seien, ja in Seinem Leibe; denn der Herr ist das Ganze des Himmels, und in Ihm bekommen alle und jede dort ihre Wohnstätten und Geschäfte.

3638. Daher kommt es, daß im anderen Leben alle Gesellschaften, soviel deren immer sind, ihre beständige Lage behalten in Beziehung auf den Herrn, Der als die Sonne dem ganzen Himmel erscheint; und was wunderbar und kaum von jemand geglaubt, weil nicht begriffen werden kann, ist, daß die Gesellschaften dort immer die gleiche Lage behalten in Beziehung auf jeden daselbst, mag er sein und sich wenden und drehen, wo und wie er immer will, so daß die Gesellschaften, die rechts erscheinen, immer zu seiner Rechten, die links, immer zur Linken sind, obwohl er mit seinem Angesicht und Leib die Richtungen (plagas) wechselt. Dies durfte ich auch vermöge der Wendung meines Körpers sehr oft beobachten.

Hieraus wird klar, daß die Form des Himmels so beschaffen ist, daß er beständig den Größten Menschen in Beziehung auf den Herrn darstellt; und daß alle Engel nicht allein beim Herrn, sondern im Herrn sind, oder was gleich, daß der Herr bei ihnen und in ihnen ist, sonst würde dieses Verhältnis nicht bestehen.

3639. Alle Lagen dort verhalten sich daher in Beziehung auf den menschlichen Leib nach den Richtungen von ihm aus, d.h. rechts, links, vorne, hinten, in jeglicher Stellung, wie auch nach den Flächen, wie zur Fläche des Hauptes, seiner Teile, als: der Stirne, der Schläfen, der Augen, der Ohren; zur Fläche des Leibes, z.B. zur Fläche der Achseln, der Brust, des Bauches, der Lenden, Knie, Füße, Fußsohlen; dann auch über dem Haupt und unter den Fußsohlen, in jeder Richtung. Auch auf dem Rücken, vom Hinterhaupt abwärts. Aus der Lage selbst wird erkannt, welche Gesellschaften es sind, und zu welchen Gegenden der Organe und Glieder des Menschen sie gehören, was niemals trügt; aber mehr noch von ihrer Sinnesart und ihrem Charakter in Ansehung der Neigungen.

3640. Auch die Höllen, deren sehr viele sind, haben eine sich gleichbleibende Lage, so daß man schon aus der Lage wissen kann, welche und welcherlei es sind. Mit ihrer Lage verhält es sich ebenso: alle sind unter dem Menschen in Flächen, die sich in jeder Richtung unter den Fußsohlen erstrecken. Einige (Geister) von dort erscheinen auch über dem Haupt und hin und wieder anderwärts, aber nicht weil sie dort ihre Lage haben; denn es ist nur die beredende Phantasie, die über die Lage eine täuschende und falsche Meinung beibringt.

3641. Alle, sowohl die im Himmel als die in der Hölle sind, erscheinen aufrecht, mit dem Haupt oben und mit den Füßen unten, aber dennoch sind sie an sich und nach der Anschauung der Engel in einer anderen Stellung, nämlich die im Himmel mit dem Haupt zum Herrn gerichtet, Welcher dort ist die Sonne und der allgemeine Mittelpunkt, von dem jede Stellung und Lage (bestimmt wird).

Hingegen die Höllischen sind vor dem Blick der Engel mit dem Haupt unten und mit den Füßen oben, somit in entgegengesetzter und auch in schiefer Stellung; denn für die Höllengeister ist das unten, was für die Himmelsgeister oben, und für die Höllengeister das oben, was für die Himmelsgeister unten.

Hieraus wird einigermaßen klar, wie der Himmel mit der Hölle gleichsam eines machen, oder zugleich in Lage und Stellung gleichsam ein Ganzes darstellen kann.

3642. An einem Morgen war ich im Umgang mit Engelsgeistern, die nach Gewohnheit im Denken und Reden zusammenwirkten. Dieses drang auch bis zur Hölle, in die es sich fortsetzte, so daß es schien, als ob sie mit ihnen zusammenwirkten. Aber die Sache war die, daß das Gute und Wahre, das bei den Engeln war, durch einen wunderbaren Wechsel sich ins Böse und Falsche bei den Höllischen verwandelte, und zwar stufenweise, wie es hinabfloß, wo die Hölle zusammenwirkte durch Beredungen des Falschen und Begierden des Bösen.

Die Höllen, obwohl sie außerhalb des Größten Menschen sind, werden dennoch auf solche Art gleichsam zu einem Ganzen gemacht, und dadurch in der Ordnung erhalten, gemäß derer sie Genossenschaften (consociationes) bilden; so regiert der Herr aus dem Göttlichen auch die Höllen.

3643. Es wurde wahrgenommen, daß die in den Himmeln in einer heiteren Lichtsphäre sind, gleich dem Morgen- und Mittagslicht, und auch dem zum Abend sich neigenden, ebenso daß sie in der Wärme sind, wie im Frühling, Sommer und Herbst. Daß hingegen die in der Hölle in einer dicken, nebeligen und finsteren Atmosphäre sich befinden, wie auch in der Kälte. Es wurde wahrgenommen, daß dazwischen im allgemeinen ein Gleichgewicht stattfindet.

Ferner, daß die Engel, soweit sie in der Liebe, Liebtätigkeit und daher im Glauben sind, ebensoweit in Lichtschein und Frühlingswärme sich befinden; und die Höllischen, soviel sie in Haß und daher im Falschen sind, ebensoweit in der Finsternis und in der Kälte sind.

Das Licht im anderen Leben hat in sich Einsicht, die Wärme Liebe, die Finsternis Unsinnigkeit und die Kälte Haß.

3644. Alle Menschen im ganzen Weltkreis haben ihre Lage entweder im Größten Menschen, d.h. im Himmel oder außerhalb desselben in der Hölle, in betreff ihrer Seele, oder was gleich ist in betreff ihres Geistes, der nach dem Hingang des Leibes leben wird. Dies weiß der Mensch nicht, solange er in der Welt lebt, aber dennoch ist er dort, und wird von dort aus regiert. Im Himmel sind sie gemäß dem Guten der Liebe und daher dem Wahren des Glaubens, in der Hölle gemäß dem Bösen des Hasses und daher dem Falschen.

3645. Das ganze Reich des Herrn ist ein Reich von Zwecken und Nutzleistungen. Es wurde mir verliehen, jene göttliche Sphäre, nämlich von Zwecken und Nutzleistungen, recht klar innezuwerden, und dabei solches, was man nicht kundgeben kann. Aus jener Sphäre fließt hervor, und durch dieselbe wird regiert alles und jedes. In dem Maße, als die Triebe, Gedanken und Handlungen den Zweck wohl zu tun von Herzen in sich haben, ist der Mensch Geist und Engel im Größten Menschen, d.h. im Himmel. In dem Maß aber, als der Mensch den Zweck übel zu tun von Herzen hat, ist er außerhalb des Größten Menschen, d.h. in der Hölle.

3646. Mit den unvernünftigen Tieren verhält es sich in Ansehung der Einflüsse und Entsprechungen ebenso wie mit den Menschen, daß nämlich bei ihnen ein Einfluß aus der geistigen Welt stattfindet und ein Zufluß aus der natürlichen Welt, wodurch sie erhalten werden und leben. Aber die Wirkung selbst stellt sich verschiedenartig dar, gemäß den Formen ihrer Seelen, und daher auch ihrer Leiber.

Es verhält sich dies wie Weltlicht, das in die verschiedenen Gegenstände des Erdreichs in gleichem Grad und in gleicher Art einfließt, dennoch aber verschiedenartig wirkt in verschiedenen Formen, in einigen schöne Farben, in anderen unschöne erzeugt. So wenn das geistige Licht in die Seelen der Tiere einfließt, wird es ganz ungleich aufgenommen, und betätigt sie daher ganz anders, als wenn es in die Seelen der Menschen (einfließt); denn diese sind auf einer höheren Stufe und in einem vollkommeneren Zustande, und sind so geartet, daß sie aufwärts, also zum Himmel und zum Herrn blicken können. Daher kann sie der Herr mit Sich verbinden, und ihnen ewiges Leben geben.

Dagegen die Seelen der Tiere sind so geartet, daß sie nicht anders können, als niederwärts blicken, somit allein auf Irdisches, und so nur an dieses sich anschließen, deswegen gehen sie auch zugleich mit dem Leibe zugrunde.

Die Zwecke sind es, die zeigen, was für ein Leben der Mensch hat, und was für eines das Tier. Der Mensch kann geistige und himmlische Zwecke haben, und sie sehen, anerkennen, glauben und von ihnen angeregt werden. Dagegen die Tiere können keine anderen Zwecke haben als natürliche. Also kann der Mensch in der göttlichen Sphäre von Zwecken und Nutzleistungen sein, die im Himmel waltet und die den Himmel bildet, die Tiere aber können in keiner anderen Sphäre sein als in einer von Zwecken und Nutzleistungen, die auf der Erde waltet. Zwecke sind nichts anderes als Liebestriebe, denn was man liebt, das hat man zum Zweck.

Daß die meisten Menschen zwischen ihrem Leben und dem Leben der Tiere nicht zu unterscheiden wissen, kommt daher, weil sie im äußeren gleich sind, und ihnen bloß irdische, leibliche und weltliche Dinge am Herzen liegen, und die, die so geartet sind, glauben auch, sie seien in Ansehung des Lebens den Tieren gleich, und würden wie jene, nach dem Tod zerstäubt werden; denn was himmlische und geistige Dinge sind, wissen sie nicht, weil sie sich nicht darum bekümmern. Daher kommt der Wahnsinn unseres Zeitalters, daß man sich den Tieren gleichstellt, und keinen inneren Unterschied sieht. Hingegen wer himmlische und geistige Dinge glaubt, oder leidet, daß das geistige Licht einfließt und wirkt, der sieht ganz das Gegenteil, nämlich daß er, und wie hoch er über den unvernünftigen Tieren steht.

Aber über das Leben der unvernünftigen Tiere soll, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, besonders gehandelt werden.

3647. Wie dieses sich verhält, ist auch gezeigt worden: ich durfte einige sehen und wahrnehmen, die soeben ins andere Leben kamen, die im Leben ihres Leibes bloß auf irdische Dinge geblickt und nichts anderes zum Zweck gehabt hatten, auch durch keine Kenntnisse ins Gute und Wahre eingeweiht worden waren, sie gehörten dem Schiffer- und Landvolk an. Sie schienen, wie auch wahrgenommen wurde, so wenig Leben zu haben, daß ich meinte, sie könnten nicht wie andere Geister ewiges Leben erlangen, sie waren wie wenig beseelte Maschinen. Aber die Engel waren angelegentlich für sie besorgt, und durch die Fähigkeit, die sie als Menschen hatten, flößten sie ihnen das Leben des Guten und Wahren ein. Daher wurden sie mehr und mehr vom tierischen Leben ins menschliche Leben eingeführt.

3648. Es findet auch ein Einfluß vom Herrn durch den Himmel in die Subjekte des Pflanzenreiches statt, z.B. in die Bäume jeder Gattung und in deren Fruchtentwicklungen, und in Pflanzen verschiedener Gattung und deren Vermehrungen. Wenn nicht das Geistige vom Herrn inwendig fortwährend auf deren Grundformen, die in den Samen sind, einwirken würde, so würden sie gar nicht aufkeimen und wachsen in einer so wunderbaren Weise und Entwicklung. Aber die Formen darin sind so beschaffen, daß sie kein Leben aufnehmen.

Von jenem Einflusse kommt es her, daß sie das Bild des Ewigen und Unendlichen in sich tragen, wie daraus erhellt, daß sie immerfort den Trieb haben, ihre Gattung und ihre Art fortzupflanzen, und so gleichsam ewig zu leben, und sogar das Weltall zu füllen. Dies liegt in jedem Samen.

Aber der Mensch schreibt alles dieses, was so wundervoll ist, der Natur selbst zu, und glaubt an keinen Einfluß aus der geistigen Welt, weil er ihn im Herzen leugnet. Obwohl er wissen könnte, daß nichts bestehen kann als durch das, wodurch es entsteht, d.h. daß das Bestehen ein fortwährendes Entstehen, oder was gleich ist, daß die Erzeugung (productio) eine fortwährende Schöpfung ist; daß daher die ganze Natur eine das Reich des Herrn vorbildlich darstellende Schaubühne ist, man sehe Nr. 3483.

Aber auch von diesen Dingen und von deren Entsprechung mit dem Größten Menschen soll, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, anderswo die Rede sein.

3649. Fortsetzung über den Größten Menschen und die Entsprechung mit ihm am Ende der folgenden Kapitel.

3741. Das Himmelreich ist gleich einem Menschen, weil das einzelne dort dem Herrn allein, nämlich Seinem Göttlich-Menschlichen entspricht, Der allein Mensch ist: Nr. 49, 288, 565, 1894. Vermöge der Entsprechung, der Ebenbildlichkeit und Ähnlichkeit mit Ihm heißt der Himmel der Größte Mensch.

Aus dem Göttlichen des Herrn ist alles Himmlische, das dem Guten angehört, und alles Geistige, das dem Wahren angehört, im Himmel. Alle Engel daselbst sind Formen oder Substanzen, die gebildet sind gemäß der Aufnahme der göttlichen Dinge, die vom Herrn (ausgehen). Göttliches des Herrn, das bei ihnen aufgenommen wird, ist es, was genannt wird Himmlisches und Geistiges, wenn nämlich göttliches Leben und göttliches Licht in ihnen als den Aufnehmenden vorhanden ist und modifiziert wird.

Daher kommt es, daß auch die materiellen Formen und Substanzen beim Menschen ebenfalls so geartet sind, aber in einem niedrigeren Grad, weil sie gröber und mehr zusammengesetzt sind; auch diese sind Formen, die geistige und himmlische Dinge aufnehmen, wie augenscheinlich erhellt aus ganz sichtbaren Zeichen, z.B. das Denken fließt ein in die organischen Formen der Zunge, und erzeugt die Rede; die Regungen der Seele stellen sich sichtbar dar im Angesicht; der Wille geht durch die Muskelformen in Handlungen über und so fort. Das Denken und Wollen, die dies erzeugen, sind geistige und himmlische (Kräfte), die Formen aber und die Substanzen, die jene aufnehmen und zum tun bringen (mittunt in actum), sind materiell. Daß diese ganz zur Aufnahme von jenen gebildet sind, ist offenbar. Hieraus erhellt, daß sie von jenen stammend, und daß, wenn sie nicht von jenen abstammten, sie nicht als solche existieren könnten.

3742. Daß ein einziges Leben ist, und zwar vom Herrn allein, und daß die Engel, Geister und Menschen nur Empfänger (recipientes) des Lebens sind, ist mir durch eine so vielfältige Erfahrung kund geworden, daß nicht einmal der kleinste Zweifel übrig blieb.

Der Himmel selbst ist in dem Innewerden, daß es so ist, und zwar so sehr, daß die Engel den Einfluß deutlich inne werden, sodann auch, wie es einfließt, wie auch in welchem Maß und auf welche Art sie es aufnehmen. Wenn sie in einem völligeren Stand der Aufnahme sind, dann sind sie in ihrem Frieden und ihrer Seligkeit, wo nicht, im Stand der Unruhe und einer gewissen Bangigkeit. Aber gleichwohl wird ihnen das Leben des Herrn zugeeignet, so daß sie innewerden, als ob sie aus sich leben; dennoch aber wissen sie, daß sie nicht aus sich leben. Die Zueignung des Lebens des Herrn kommt aus Seiner Liebe und Barmherzigkeit gegen das ganze Menschengeschlecht, sofern Er nämlich Sich und das Seine geben will, und sofern Er wirklich gibt, so viel sie aufnehmen, d.h. insoweit sie als seine Ähnlichkeiten und Bilder im Leben des Guten und Wahren sind; und weil ein solcher göttlicher Trieb fortwährend aus dem Herrn ist, wird Sein Leben zugeeignet.

3743. Die aber, die nicht in der Liebe zum Herrn und in der Liebe gegen den Nächsten sind, folglich nicht im Leben des Guten und Wahren, können nicht anerkennen, daß ein einziges Leben ist, das einfließt; noch weniger, daß dieses Leben vom Herrn ist, sondern sie alle werden unwillig, ja weisen es schnöde ab, wenn gesagt wird, daß sie nicht von sich leben. Die Selbstliebe ist es, die das tut, und was auffallend ist, obwohl ihnen durch lebhafte Erfahrungen im anderen Leben gezeigt wird, daß sie nicht von sich leben, und sie dann überzeugt sagen, daß es so sei, beharren sie gleichwohl nachher in der gleichen Meinung und wähnen, daß, wenn sie von einem anderen leben würden und nicht von sich, all ihre Lebenslust verloren ginge; ohne zu wissen, daß es ganz das Gegenteil ist.

Daher kommt es, daß die Bösen sich das Böse aneignen, weil sie nicht glauben, daß das Böse von der Hölle ist, und daß das Gute ihnen nicht zugeeignet werden kann, weil sie glauben, daß Gute sei von ihnen, und nicht vom Herrn. Aber dennoch sind die Bösen und auch die Höllischen, Leben vom Herrn aufnehmende Formen, aber solche Formen, daß sie das Gute und Wahre entweder verwerfen, oder ersticken, oder verkehren; und so wird bei ihnen Gutes und Wahres, das aus dem Leben des Herrn ist, zu Bösem und Falschem.

Es verhält sich damit wie mit dem Sonnenlicht, das obwohl einzigartig und weißglänzend, gleichwohl, sowie es durch die Formen hindurchgeht oder in sie einfließt, sich verschieden gestaltet. Daher entstehen schöne und angenehme Farben, und auch unschöne und unangenehme.

3744. Hieraus nun kann erhellen, wie beschaffen der Himmel ist, und woher es kommt, daß er der Größte Mensch genannt wird. Wie dort die Verschiedenheiten in Beziehung auf das Leben des Guten und Wahren unzählig sind, so verhalten sie sich gemäß der Aufnahme des Lebens vom Herrn; sie stehen ganz in dem Verhältnis, in dem die Organe, Glieder und Eingeweide im Menschen stehen, die alle Formen sind, die in fortdauernd verschiedener Weise Leben aufnehmen von ihrer Seele oder vielmehr durch die Seele vom Herrn, und doch, obwohl eine solche Verschiedenheit bei ihnen stattfindet, gleichwohl zusammen einen Menschen bilden.

3745. Wie groß und von welcher Art die Verschiedenheit ist, kann erhellen aus der Verschiedenheit im menschlichen Leibe. Es ist bekannt, daß kein Organ und Glied dem anderen gleich ist, z.B. das Organ des Gesichts ist nicht gleich dem Organ des Gehörs, ebenso das Organ des Geruchs und das Organ des Geschmacks, und auch das Organ des Tastsinnes, das sich durch den ganzen Leib verbreitet, so auch die Glieder, z.B. die Arme, Hände, Lenden, Füße, Fußsohlen; und auch die Eingeweide, die inwendig verborgen liegen, z.B. diejenigen, die dem Haupt angehören, nämlich das große und das kleine Gehirn, das verlängerte Mark und das Rückenmark, mit allen kleinen Organen, Eingeweiden, Gefäßen und Fibern, aus denen sie bestehen, sodann diejenigen, die zum Leib unterhalb des Hauptes gehören, z.B. das Herz, die Lungen, der Magen, die Leber, die Bauchspeicheldrüse, die Milz, die Gedärme, das Gekröse, die Nieren und auch diejenigen, die der Zeugung gewidmet sind, in beiderlei Geschlecht.

Daß diese samt und sonders einander ungleich sind in Ansehung ihrer Formen und in Ansehung ihrer Verrichtungen, und zwar so ungleich, daß sie ganz verschieden sind, ist bekannt; ebenso die Formen innerhalb der Formen, die auch von solcher Verschiedenheit sind, daß nicht eine Form, nicht einmal ein Teilchen dem anderen ganz gleich ist, nämlich so gleich, daß es an die Stelle des anderen gesetzt werden könnte, ohne daß es eine, wenn auch noch so kleine Störung gäbe.

Diese Leibesteile entsprechen samt und sonders den Himmeln, aber so, daß das, was körperlich und materiell ist beim Menschen, dort himmlisch und geistig ist; und sie entsprechen so, daß sie von daher entstehen und bestehen.

HG 3746

3746. Im allgemeinen beziehen sich alle Verschiedenheiten auf das Gebiet des Hauptes, auf das Gebiet der Brust, auf das Gebiet des Unterleibes und auf das Gebiet der Zeugungsglieder. Ebenso überall auf das, was das Inwendigere und was das Auswendigere ist.

3747. Ich redete einige Male mit den Geistern über die Gebildeten unseres Zeitalters, daß sie nichts wissen, als den Menschen in einen Inwendigen und einen auswendigen zu scheiden, und zwar nicht, weil sie sich auf das Inwendigere der Gedanken und Neigungen bei sich besinnen, sondern weil sie es aus dem Wort des Herrn wissen; und daß sie gleichwohl nicht wissen, was der inwendige Mensch ist, und sogar, daß mehrere zweifeln, ob einer sei, und es auch leugnen, aus dem Grund, weil sie nicht ein Leben des inwendigen, sondern des auswendigen Menschen leben; und daß sie hauptsächlich irre geführt werden dadurch, daß die unvernünftigen Tiere ihnen gleich erscheinen in betreff der Organe, Eingeweide, Sinne, Begierden und Affekte; und es wurde gesagt, daß die Gebildeten von solchen Dingen weniger wissen als die Einfältigen, und daß sie gleichwohl sich dünken, viel mehr zu wissen; denn sie streiten über den Verkehr zwischen Seele und Leib, sogar über die Seele selbst, was sie sei, da doch die Einfältigen wissen, daß die Seele der inwendige Mensch ist, und daß ihr Geist es ist, der nach dem Tod des Leibes leben wird, sodann daß er der eigentliche Mensch ist, der im Leib wohnt.

Außerdem, daß die Gebildeten mehr als die Einfältigen sich den unvernünftigen Tieren gleichstellen, und alles der Natur zuschreiben, und kaum etwas dem Göttlichen. Sodann daß sie nicht bedenken, der Mensch könne, was den unvernünftigen Tieren nicht möglich ist, an den Himmel und an Gott denken, und so über sich selbst erhoben, folglich durch Liebe mit dem Herrn verbunden werden, und es so nicht anders sein könne, als daß er nach dem Tode ewig lebe; und daß sie hauptsächlich nicht wissen, daß alles und jegliches beim Menschen abhängt durch den Himmel vom Herrn, und daß der Himmel der Größte Mensch ist, dem alles und jedes, was im Menschen ist, entspricht, und auch jegliches in der Natur.

Ferner, daß, wenn sie dieses hören und lesen werden, solches ihnen wohl unbegreiflich sein wird, so daß sie, wofern es nicht die Erfahrung bestätigen sollte, es als ein Hirngespinst verwerfen würden. Ebenso wenn sie hören werden, daß drei Lebensgrade im Menschen sind, wie drei Lebensgrade in den Himmeln sind, d.h. drei Himmel, und daß der Mensch den drei Himmeln so entspricht, daß er selbst im Abbild ein ganz kleiner Himmel ist, wenn er im Leben des Guten und Wahren ist, und durch dieses Leben ein Bild des Herrn.

Ich wurde über jene Lebensgrade belehrt, daß der letzte Lebensgrad es ist, welcher der äußere oder natürliche Mensch genannt wird, durch den der Mensch den Tieren in Ansehung der Begierden und Phantasien gleich ist; und daß der andere Grad es ist, welcher der inwendige und vernünftige Mensch heißt, durch den der Mensch über den Tieren steht; denn durch denselben kann er das Gute und Wahre denken und wollen, und dem natürlichen Menschen gebieten, indem er dessen Begierden und den daher (kommenden) Phantasien Einhalt tut, und sie auch verwirft; und überdies kann er bei sich den Himmel, ja über das Göttliche nachdenken, was die unvernünftigen Tiere gar nicht können. Und daß der dritte Lebensgrad es ist, der dem Menschen ganz unbekannt, und daß gleichwohl dieser es ist, durch den der Herr in das vernünftige Gemüt einfließt, woher ihm die Fähigkeit kommt zu denken als ein Mensch, woher er das Gewissen und das Innewerden des Guten und Wahren hat und auch vom Herrn die Erhebung zu Ihm hin.

Aber diese Dinge liegen den Vorstellungen der Gebildeten dieses Zeitalters ferne, die nur disputieren, ob etwas sei, und so lange nicht wissen können, daß es sei, und weniger noch was es sei.

3748. Ein gewisser Geist, der, während er in der Welt lebte, unter den Gelehrten hochberühmt war, gar geschickt zur Begründung des Falschen, aber sehr unwissend in Beziehung auf Gutes und Wahres, meinte, wie früher in der Welt, er wisse alles; denn solche glauben, sie seien die Weisesten, und es sei ihnen nichts verborgen. Und wie sie im Leibesleben waren, so geartet sind sie auch im anderen Leben; denn alles, was einem Lebenssache ist, d.h. seiner Liebe und Neigung angehört, folgt ihm, und wohnt ihm inne, wie die Seele ihrem Leibe, weil er seine Seele in betreff ihrer Beschaffenheit danach gebildet hat.

Dieser, der jetzt ein Geist war, kam zu mir, und redete mit mir, und weil er so beschaffen war, fragte ich ihn: Wer versteht mehr? Der viel Falsches weiß, oder der wenig Wahres? Er antwortete: der wenig Wahres, weil er meinte, das Falsche, das er wußte, sei wahr gewesen, und er somit weise. Dann wollte er vernünfteln über den Größten Menschen und über den Einfluß in das Einzelne des Menschen von daher. Weil er aber nichts davon verstand, sagte ich ihm, wie er es verstehe, daß das Denken, das geistig ist, das ganze Angesicht bewege und sich in demselben auspräge, und auch alle Sprachorgane bewege, und zwar genau dem geistigen Innewerden dieses Denkens gemäß; und daß der Wille die Muskeln des ganzen Leibes und tausend Fibern, die zerstreut sind, zu einer Handlung bewege, da jenes, was bewegt, geistig ist, und dieses, was bewegt wird, leiblich. Aber er wußte nicht, was er antworten sollte.

Ich redete ferner vom Trieb (conatu), ob er wisse, daß der Trieb die Handlungen und Bewegungen erzeuge, und daß in der Handlung und Bewegung ein Trieb sein müsse, daß sie entstehe und bestehe. Er sagte, das wisse er nicht, daher wurde ihm gesagt, wie er dann vernünfteln wolle, da er nicht einmal die ersten Grundbegriffe wisse, und daß dann die Vernünftelei sich verhalte wie ein zerstreuter, zusammenhangloser Staub, den das Falsche so zerstiebt, daß man am Ende nichts weiß, und somit nichts glaubt.

3749. Ein gewisser Geist kam unvermutet zu mir, und wirkte auf das Haupt ein. Aus den Einwirkungen in die Körperteile lernt man auch die Geister kennen. Ich war begierig zu erfahren, wer und woher er wäre; aber nachdem er eine Zeitlang geschwiegen hatte, sagten die Engel, die bei mir waren, daß er von den Geistern bei einem heute noch in der Welt lebenden Gelehrten, hergenommen sei, der, nämlich der Gelehrte, den Ruf der Gelehrsamkeit vor anderen erlangt hatte. Durch jenen vermittelnden Geist konnte man dann sich auch mit dem Denken jenes Menschen ins Vernehmen setzen.

Ich fragte den Geist, welche Vorstellung sich jener Gelehrte von dem Größten Menschen und von dessen Einfluß und der Entsprechung daher machen könne? Er sagte, er könne sich keine machen. Hierauf fragte ich, welche Vorstellung er vom Himmel habe, er sagte: keine, bloß Lästerungen, z.B. daß man dort mit musikalischen Instrumenten spiele, und zwar mit solchen, womit das Landvolk eine Art von Musik hervorzubringen pflege. - Und doch ist er vor anderen geachtet, und man glaubt, daß er wisse, was der Einfluß, und was die Seele und was ihr Verkehr mit dem Leibe sei. Vielleicht glaubt man auch, daß er vor anderen wisse, was der Himmel.

Hieraus kann erhellen, von welcher Art diejenigen heutzutage sind, die andere lehren, daß sie nämlich voller Ärgernisse sind gegen das Gute und Wahre des Glaubens, obwohl sie etwas anderes öffentlich kund geben.

3750. Was für eine Vorstellung vom Himmel auch diejenigen haben, von denen man glaubt, daß sie vor anderen Gemeinschaft mit dem Himmel und Einfluß von daher haben, ist mir auch lebhaft gezeigt worden. Die, die über dem Haupte erscheinen, sind solche, die in der Welt als Götter verehrt werden wollten, und bei denen die Selbstliebe durch die Stufen der Gewalt und durch die hieraus entspringende eingebildete Freiheit den höchsten Grad erreicht hat. Sie sind zugleich trügerisch unter dem Schein der Unschuld und Liebe zum Herrn.

Solche erscheinen hoch über dem Haupte aus der Einbildung ihrer Erhabenheit, aber gleichwohl sind sie unter den Füßen in der Hölle. Einer von ihnen ließ sich zu mir herab, und es wurde von anderen gesagt, er sei in der Welt Papst gewesen. Er redete mit mir gar freundlich, und zuerst von Petrus und seinen Schlüsseln, die er gehabt zu haben meinte; aber als er gefragt wurde über die Gewalt, in den Himmel einzulassen alle, die ihm beliebte, hatte er eine so grobe Vorstellung vom Himmel, daß er etwas wie eine Türe darstellte, durch die man eingehe. Er sagte, er habe sie den Armen unentgeltlich aufgetan, aber die Reichen seien geschätzt worden, und das, was sie gegeben hätten, sei heilig gewesen.

Auf die Frage, ob er glaube, daß diejenigen, die er hineingelassen hatte, dort geblieben seien, sagte er, das wisse er nicht; wenn sie nicht (wollten), so sollten sie hinausgehen. Ferner wurde gesagt, ihr Inwendigeres könnte er nicht wissen, und ob sie würdig seien, oder vielleicht Räuber, die in die Hölle kommen müßten?, er sagte, darum habe er sich nicht bekümmert. Wenn sie nicht würdig seien, so könne man sie ja fortschicken. Er wurde aber belehrt, was unter den Schlüsseln Petri verstanden werde, nämlich der Glaube der Liebe und Liebtätigkeit, und weil der Herr allein einen solchen Glauben gebe, so sei es der Herr allein, Der in den Himmel einlasse, und daß Petrus niemand erscheine, und daß er ein einfacher Geist sei, der nicht mehr Gewalt habe, als ein anderer. Vom Herrn hatte er keine andere Meinung, als daß er zu verehren sei, insofern Er eine solche Gewalt gebe. Hingegen wenn Er sie nicht gebe (dachte er, wie man inne wurde), sei Er nicht mehr zu verehren. Ferner, als ich mit ihm vom inwendigen Menschen redete, hatte er von ihm eine unsaubere Vorstellung.

Was für ein Gefühl von Freiheit, Vollgenugsamkeit, Behaglichkeit er atmete, als er auf seinem Throne im Konsistorium saß, und aus dem Heiligen Geist zu reden glaubte, wurde mir lebhaft gezeigt. Er wurde in den gleichen Zustand versetzt, in dem er sich befand, als er dort gewesen war; denn im anderen Leben kann ein jeder leicht in den Lebenszustand, den er in der Welt hatte, versetzt werden, weil der Zustand seines Lebens einen jeden nach dem Tod erwartet, und es wurde mir ein solches Atmen, das er damals gehabt hatte, mitgeteilt: es war frei mit angenehmen Behagen, langsam, regelmäßig, tief, die Brust füllend, aber wenn man ihm widersprach, dann war in seinem Unterleib, infolge des Anhaltens des Atems (ex respirationis continus), etwas gleichsam sich Wälzendes und Schleichendes; und da er meinte, das sei Göttlich, was er aussprach, ward er dies inne aus einem mehr stillen und gleichsam zustimmenden atmen.

Es wurde mir nachher gezeigt, von welchen (Geistern) solche Päpste dann regiert werden, nämlich von der Sirenenrotte, die über dem Haupt sind, und die eine solche Natur und Lebensweise sich zu eigen gemacht haben, daß sie sich in alle möglichen Neigungen einschmeicheln, in der Absicht zu herrschen und sich andere zu unterwerfen, aber auch jeden um ihrer selbst willen zu verderben, welche die Heiligkeit und Unschuld nur als Mittel brauchen. Sie fürchten für sich und handeln vorsichtig, stürzen aber, wenn sich die Gelegenheit gibt, um ihrer selbst willen in Grausamkeiten hinein ohne alle Barmherzigkeit.

 

Hier, von der Entsprechung mit dem Herzen und der Lunge

3883. Was der Größte Mensch sei, und was die Entsprechung mit ihm, wurde früher gesagt, daß nämlich der Größte Mensch ist der ganze Himmel, der im allgemeinen die Ähnlichkeit und das Bild des Herrn ist, und daß eine Entsprechung des Göttlichen des Herrn besteht mit den himmlischen und geistigen Dingen daselbst, und der himmlischen und geistigen Dinge dort mit den natürlichen Dingen, die in der Welt, und hauptsächlich mit den Dingen, die beim Menschen sind; somit des Göttlichen des Herrn durch den Himmel oder Größten Menschen mit dem Menschen und mit dem einzelnen, das beim Menschen ist, und zwar in solcher Art, daß der Mensch daher sein Dasein, d.h. sein Bestehen hat.

3884. Weil in der Welt ganz unbekannt ist, daß eine Entsprechung des Himmels oder Größten Menschen mit dem einzelnen beim Menschen stattfindet, und daß der Mensch von daher sein Dasein und Bestehen hat, und daher als widersinnig und unglaublich erscheinen muß, was darüber gesagt werden wird, so mag dasjenige, was ich davon wirklich erfahren habe, und daher mir zur völligen Gewißheit geworden ist, berichtet werden.

Als mir einst der inwendigere Himmel aufgetan wurde, und ich dort mit den Engeln redete, durfte ich Folgendes beobachten. Man muß aber wissen, daß obwohl ich dort war, ich dennoch nicht außer mir war, sondern im Leibe; denn der Himmel ist im Menschen, an was für einem Ort er auch immer sein möge; so kann, wenn es dem Herrn wohlgefällt, der Mensch im Himmel sein und dennoch nicht vom Leibe weggeführt werden, daher war mir vergönnt, die allgemeinen Wirkungen des Himmels so deutlich wahrzunehmen, wie das, was mit einem Sinn (des Leibes wahrgenommen wird). Vier Wirkungen waren es, die ich damals wahrnahm:

Die erste auf das Gehirn an der linken Schläfe; diese Wirkung war eine allgemeine, betreffend die Organe der Vernunft, denn die linke Seite des Gehirns entspricht den vernünftigen oder verständigen Dingen, die rechte aber den Neigungen oder den Willensdingen.

Die zweite allgemeine Wirkung nahm ich wahr auf das Atmen der Lunge; dieselbe leitete sonst mein Atmen, aber vom Inwendigeren aus, so daß ich nicht nötig hatte, mit einer Kraft meines Willens den Odem zu holen oder zu atmen. Das eigentliche Atmen des Himmels ist von mir damals deutlich wahrgenommen worden. Dasselbe ist ein inwendiges, und darum für den Menschen nicht wahrnehmbares; aber es fließt durch eine wunderbare Entsprechung in das Atmen des Menschen ein, das ein äußeres ist oder dem Leib angehört. Wenn der Mensch dieses Einflusses beraubt würde, so würde er augenblicklich tot niederfallen.

Die dritte Wirkung, die ich wahrnahm, ging auf die zusammenziehende und ausdehnende Bewegung des Herzens, die dann bei mir sanfter (molior) war als irgend sonst. Die Zeiten des Pulsschlags waren regelmäßig, innerhalb eines jeden Atemholens erfolgten ungefähr drei (Pulsschläge), jedoch von solcher Art, daß sie in die Lungenbewegungen ausliefen, und so die Lungenbewegungen regierten. Wie die Herzregungen sich in die Lungenregungen hineinschmiegten (se insinuabant) durfte ich am Ende eines jeden Atemzugs einigermaßen beobachten. Die Pulsschläge waren so leicht zu beobachten, daß ich sie hätte zählen können; sie waren unterschieden und sanft.

Die vierte allgemeine Wirkung war auf die Nieren, die ich auch wahrnehmen durfte, aber nur dunkel.

Aus diesem wurde klar, daß der Himmel oder der Größte Mensch Herzschläge und Atemzüge hat, und daß die Herzschläge des Himmels oder des Größten Menschen eine Entsprechung haben mit dem Herzen und mit seinen zusammenziehenden und ausdehnenden Bewegungen, und daß die Atemzüge des Himmels oder des Größten Menschen eine Entsprechung haben mit der Lunge und ihren Atemzügen; daß aber beides für den Menschen nicht beobachtbar ist, weil nicht wahrnehmbar, darum, weil es inwendige Dinge sind.

3885. Einst auch, als ich von den Vorstellungen, die von der leiblichen Sinnlichkeit herstammen, weggeführt wurde, erschien mir ein himmlisches Licht. Jenes Licht selbst führte mich nämlich mehr und mehr davon weg; denn im Himmelslicht ist geistiges Leben: man sehe Nr. 1524, 2776, 3167, 3195, 3339, 3636, 3643. Als ich in diesem (Licht) war, erschienen mir die leiblichen und weltlichen Dinge wie unter mir; dennoch nahm ich sie wahr, aber als von mir entfernter und als mich nicht angehend. Es schien mir, als ob ich im Himmel wäre mit dem Haupt, nicht mit dem Leibe.

In diesem Zustand durfte ich auch das allgemeine Atmen des Himmels beobachten, sodann wie beschaffen es war: es war inweniger, leicht, von selbst erfolgend (spontanea), und sich verhaltend zu meinem Atmen wie drei zu eins. Ebenso durfte ich auch die Erwiderungen der Herzschläge beobachten; ferner wurde ich von den Engeln belehrt, daß daher alle und jede auf der Erde die Herzschläge und die Atemzüge haben; und daß sie in ungleichen Zeitteilen geschehen, davon sei Ursache, weil der Herzschlag und das Lungenatmen, die in den Himmeln sind, in etwas Stätiges übergehen, und so in ein Streben, das von der Art ist, daß es jene Bewegungen verschieden hervorbringt, gemäß dem Zustand eines jeden.

3886. Aber man muß wissen, daß es, was die Pulsschläge und Atemzüge in den Himmeln betrifft, vielerlei Unterschiede gibt, und zwar so viele, als es Gesellschaften gibt; denn sie richten sich nach den Zuständen ihres Denkens und Strebens, und diese nach den Zuständen des Glaubens und der Liebe. Aber der allgemeine Pulsschlag und das allgemeine Atmen verhält sich so, wie oben gesagt wurde.

Einst durfte ich die Herzschläge derjenigen beobachten, die zur Gegend des Hinterhauptes gehörten; und zwar die Pulsschläge der Himmlischen daselbst besonders, und die Pulsschläge der Geistigen besonders. Die der Himmlischen waren still und sanft, die der Geistigen aber stark und schwingend. Die Momente des Pulsschlags der Himmlischen verhielten sich zu dem der Geistigen wie fünf zu zwei; denn der Pulsschlag der Himmlischen fließt in den Pulsschlag der Geistigen ein und geht so aus und über in die Natur.

Und was wunderbar ist, die Rede der himmlischen Engel wird nicht gehört von den geistigen Engeln, sondern wahrgenommen unter einer Art von Herzschlag, und zwar aus dem Grund, weil die Rede der himmlischen Engel den geistigen Engeln nicht verständlich ist, denn jene geschehen durch Neigungen, die der Liebe angehören, hingegen die der Geistigen durch verständige Vorstellungen; man sehe Nr. 1647, 1759, 2157, 3343; jene gehören zum Gebiet des Herzens, diese aber zu dem der Lungen.

3887. Im Himmel oder im Größten Menschen sind zwei Reiche, das eine wird genannt das himmlische, das andere das geistige.

Das himmlische Reich wird gebildet von den Engeln, die himmlisch genannt werden, und das sind diejenigen, die in der Liebe zum Herrn gewesen sind, und daher in aller Weisheit; denn sie sind vor anderen im Herrn, und daher vor anderen im Stand des Friedens und der Unschuld. Sie erscheinen anderen als Kinder; denn der Zustand des Friedens und der Unschuld stellt jene Erscheinung dar. Vor ihnen lebt gleichsam alles, was dort ist, denn was unmittelbar vom Herrn kommt, das lebt. Dies ist das himmlische Reich.

Das zweite Reich wird genannt das geistige. Dieses wird gebildet von den Engeln, die geistige genannt werden; und daselbst sind diejenigen, die in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten gewesen sind. Die Freude (jucunditatem) ihres Lebens setzen sie darein, daß sie anderen wohltun können ohne Vergeltung; das ist für sie Vergeltung, wenn sie anderen Gutes tun dürfen. Je mehr sie das wollen und verlangen, in desto größerer Einsicht und Seligkeit sind sie; denn jeder wird im anderen Leben mit Einsicht und Seligkeit vom Herrn begabt, gemäß dem Nutzen, den er aus Willensneigung leistet. Dies ist das geistige Reich.

Diejenigen, die im himmlischen Reich des Herrn sind, gehören alle zum Gebiet des Herzens, und die im geistigen Reich, gehören alle zum Gebiet der Lungen. Der Einfluß vom himmlischen Reich ins geistige verhält sich ebenso, wie der Einfluß des Herzens in die Lungen; sodann wie der Einfluß alles dessen, was dem Herzen angehört, in das, was den Lungen angehört; denn das Herz regiert im ganzen Leib und in seinen einzelnen Teilen durch die Blutgefäße, und auch die Lunge in seinen einzelnen Teilen durch das Atmen; daher findet überall im Leib gewissermaßen ein Einfluß des Herzens in die Lungen statt, aber gemäß den Formen daselbst und gemäß den Zuständen. Daher entsteht alles Empfinden und alles Handeln, das dem Leibe eigen ist.

Dies kann man auch sehen an den im Mutterleibe befindlichen und kaum erst geborenen Kindern: diese können keine leibliche Empfindung haben und keine willkürliche Handlung, ehe ihnen die Lungen geöffnet sind, und daher der Einfluß des einen in das andere möglich ist. In der geistigen Welt verhält es sich ebenso, aber mit dem Unterschied, daß dort nichts Leibliches und Natürliches ist, sondern Himmlisches und Geistiges, welches ist das Gute der Liebe und das Gute des Glaubens. Daher richten sich die Herzbewegungen bei ihnen nach den Zuständen der Liebe, und die Atmungsbewegungen nach den Zuständen des Glaubens. Der Einfluß des einen ins andere macht, daß sie geistig empfinden und geistig handeln.

Dieses kann dem Menschen nur widersinnig erscheinen, weil er vom Guten der Liebe und vom Wahren des Glaubens keine andere Vorstellung hat, als daß es etwas Abgezogenes (abstracta quaedam) sei, ohne das Vermögen etwas zu bewirken, während doch das Gegenteil stattfindet, nämlich daß daher alles Innewerden und Empfinden und alle Kraft und Tätigkeit kommt, auch im Menschen.

3888. Jene zwei Reiche stellen sich im Menschen dar durch jene zwei Reiche, die bei ihm sich finden, nämlich durch das Willensreich und durch das Verstandesreich, welche zwei das menschliche Gemüt, ja den Menschen selbst bilden. Der Wille ist es, dem der Herzschlag entspricht, und der Verstand ist es, dem das Atmen der Lunge entspricht. Daher kommt es auch, daß im Leib des Menschen ebenfalls zwei Reiche sind, nämlich das des Herzens und das der Lungen.

Wer dieses Geheimnis weiß, kann auch wissen, wie es sich verhält mit dem Einfluß des Willens in den Verstand, und des Verstandes in den Willen, folglich mit dem Einfluß des Guten der Liebe ins Wahre des Glaubens und umgekehrt, somit wie es sich verhält mit der Wiedergeburt des Menschen.

Diejenigen aber, die bloß in fleischlichen Vorstellungen (in ideis corporeis) sind, d.h. im Willen des Bösen und im Verstand des Falschen, können dies nicht begreifen; denn solche können von geistigen und himmlischen Dingen nicht anders denken als sinnlich und fleischlich, mithin eben nur aus der Finsternis über das, was dem himmlischen Licht oder dem Glaubenswahren angehört, und aus der Kälte über das, was der himmlischen Flamme oder dem Liebeguten angehört, beides, nämlich jene Finsternis und jene Kälte, löscht das Himmlische und Geistige so sehr aus, daß es ihnen wie nichts erscheint.

3889. Damit ich wissen möchte, nicht nur, daß eine Entsprechung sei des Himmlischen, das der Liebe angehört, mit den Bewegungen des Herzens, und des Geistigen, das dem Glauben aus der Liebe angehört, mit den Bewegungen der Lunge, sondern auch, wie es sich damit verhalte, durfte ich eine geraume Zeit unter den Engeln sein, die mir dies in lebendiger Wirklichkeit zeigen sollten:

Dieselben formierten durch eine wunderbare und mit keinen Worten beschreibliche fließende Bewegung in Windungen (fluxionem in gyros) ein Abbild des Herzens und ein Abbild der Lungen mit allen inwendigeren und auswendigeren Verwebungen darinnen. Dann folgten sie der Strömung des Himmels in freiwilliger Weise, denn der Himmel strebt in eine solche Form infolge des Einflusses der Liebe vom Herrn. So stellten sie das einzelne, was im Herzen, dar, und danach die Vereinigung zwischen Herz und Lungen, die sie auch vorbildeten durch die Ehe des Guten und Wahren.

Daraus wurde auch klar, daß das Herz dem Himmlischen, das Sache des Guten ist, entspricht, und die Lunge dem Geistigen, welches ist Sache des Wahren, und daß die Verbindung von beiden in materieller Form sich verhält wie die des Herzens und der Lungen; und es wurde gesagt, daß es sich ebenso verhält im ganzen Leibe, nämlich in seinen einzelnen Gliedern, Organen und Eingeweiden, mit dem, was dort dem Herzen angehört, und was dort den Lungen angehört, denn wo nicht beide wirken, und ein jedes für sich seine Geschäfte, kann in demselben keine Lebensbewegung aus einem wollenden Grundtrieb, noch eine Lebensempfindung aus einem verständigen Grundtrieb, stattfinden.

3890. Früher wurde einigemal gesagt, daß der Himmel oder der Größte Mensch in unzählige Gesellschaften unterschieden sei, und im allgemeinen in ebenso viele, als Organe und Eingeweide im Leibe sind, und daß die einzelnen Gesellschaften zu je einem derselben gehören: Nr. 3745. Sodann daß die Gesellschaften, obwohl sie unzählig und verschieden sind, dennoch als eines wirken, wie alles, was im Leibe, obwohl es verschieden ist, eines (ist). Die Gesellschaften, die dort zum Gebiet des Herzens gehören, sind himmlische Gesellschaften und sind in der Mitte oder im Innersten, die aber zum Lungengebiet gehören, sind geistige, und sind ringsumher und im Auswendigeren.

Der Einfluß vom Herrn geht durch die Himmlischen in die Geistigen, oder durch die Mitte in die Umgebungen, d.h. durch das Innerste zum Auswendigeren. Dies kommt daher, weil der Herr durch die Liebe oder Barmherzigkeit einfließt; daher kommt alles Himmlische, das in Seinem Reiche ist; und durch die Liebe oder Barmherzigkeit in das Gute des Glaubens; daher kommt alles Geistige, das in Seinem Reiche ist, und zwar mit unsäglicher Verschiedenheit. Aber die Verschiedenheit kommt nicht vom Einfluß her, sondern von der Aufnahme.

HG 3891

3891. Daß nicht nur der ganze Himmel wie ein Mensch atmet, sondern auch die einzelnen Gesellschaften im Verein, ja auch alle Engel und Geister, wurde mir bezeugt durch sehr viele lebendige Erfahrungen, so daß mir kein Zweifel übrig blieb; ja es wundern sich die Geister, wenn jemand daran zweifelte.

Aber weil wenige sind, die von den Engeln und Geistern eine andere Vorstellung haben, als wie von einem Unmateriellen, und daß sie daher nur Gedanken, somit wohl kaum Substanzen seien, weniger daß sie wie die Menschen des Gesichtssinnes, des Gehörsinnes und des Tastsinnes sich erfreuen, und noch weniger, daß sie ein Atmen haben, und daher auch ein Leben wie ein Mensch, aber ein inwendigeres, wie das Leben eines Geistes im Verhältnis dem eines Menschen, darum dürfen weitere Erfahrungen angeführt werden.

Einst wurde mir vorhergesagt, ehe ich schlafen ging, es seien mehrere, die gegen mich konspirierten (sich verschwörten), mit der Absicht, mich umzubringen durch Erstickung, aber ich achtete nicht auf ihre Drohungen, weil ich beschirmt war vom Herrn; darum schlief ich sorglos ein. Aber da ich um Mitternacht erwachte, empfand ich deutlich, daß ich nicht von mir selbst atmete, sondern aus dem Himmel; denn der Atem war nicht mein, aber dennoch atmete ich.

Auch sonst durfte ich unzählige Male die Beseelung oder das Atmen der Geister und auch der Engel empfinden, dadurch, daß sie in mir atmeten und daß mein Atem dennoch zugleich da war, unterschieden von dem ihrigen. Aber dieses kann niemand fühlen, als wenn des Inwendigere geöffnet und dadurch Gemeinschaft mit dem Himmel gegeben ist.

3892. Von den Uralten, die himmlische Menschen waren und vor den übrigen in der Liebe zum Herrn, bin ich belehrt worden, daß sie kein äußeres Atmen, wie ihre Nachkommen, gehabt haben, sondern ein inwendiges, und daß sie geatmet haben mit den Engeln, mit denen sie in Genossenschaft waren, aus dem Grund, weil sie in himmlischer Liebe waren.

Ich wurde auch belehrt, daß die Zustände ihres Atmens sich genau verhalten habe nach den Zuständen ihrer Liebe und ihres Glaubens; worüber man sehe was Nr. 608, 805, 1118, 1119, 1120 berichtet wurde.

3893. Es waren Engelschöre, die miteinander den Herrn priesen, und zwar aus Herzensfreudigkeit; ihre Lobpreisung wurde zuweilen gehört wie aus einem süßen Gesang, denn die Geister und Engel haben unter sich eine laute Stimme, und sie hören einander so gut wie ein Mensch den anderen, aber der menschliche Gesang ist, was Lieblichkeit und Harmonie betrifft, die dort himmlisch ist, mit jenem nicht zu vergleichen. Aus der Verschiedenheit des Tones nahm ich wahr, daß es mehrere Chöre waren. Von den Engeln, die bei mir waren, wurde ich unterrichtet, daß jene zum Gebiet der Lungen und ihrer Verrichtungen gehörten; denn ihnen kommt der Gesang zu, weil dieses das Geschäft der Lungen ist.

Dieses wurde mir auch durch Erfahrung zu wissen gegeben: sie durften nämlich mein Atmen regieren, was so sanft und süß und auch so innerlich geschah, daß ich kaum etwas von meinem Atmen empfand. Ich wurde auch unterrichtet, daß diejenigen, die dem unfreiwilligen (unwillkürlichen) und dem freiwilligen (willkürlichen) Atmen gewidmet sind, sich voneinander unterscheiden. Es wurde gesagt, daß die, die dem unfreiwilligen Atmen gewidmet sind, zugegen seien, wenn der Mensch schläft, denn sobald der Mensch schläft, hört das Freiwillige seines Atmens auf, und es beginnt das Unfreiwillige des Atmens.

3894. I. Weil, wie Nr. 3892 gesagt worden, das Atmen der Engel und Geister sich ganz den Zuständen ihrer Liebe und daher Glaubens verhält, so ergibt sich daraus, daß nicht eine Gesellschaft atmet wie die andere, ferner daß die Bösen, die in der Selbst- und Weltliebe, und daher im Falschen sind, nicht in der Genossenschaft der Guten leben können, sondern daß, wenn sie ihnen nahe kommen, es ihnen scheint, als ob sie nicht atmen könnten, sondern gleichsam erstickt würden, und daß sie daher wie halbtot und wie Steine hinunterfallen bis in die Hölle, wo sie ihr Atmen wieder bekommen, das sie mit den dortigen gemein haben.

Hieraus kann erhellen, daß diejenigen, die im Bösen und Falschen sind, nicht im Größten Menschen oder im Himmel sein können; denn wenn ihr Atmen bei der Annäherung dort aufzuhören anfängt, dann verschwindet auch all ihr Wahrnehmen und Denken, und auch all ihr Trieb, Böses zu tun und das Falsche einzureden, und mit dem Trieb all ihre Tätigkeit und Lebensbewegung, daher können sie nicht anders als sich jählings von da hinabstürzen.

3894. II. Weil es so ist, und die Gutartigen, wenn sie ins andere Leben kommen zuerst in das Leben zurückversetzt werden, das sie in der Welt hatten: Nr. 2119, somit auch in die Lieblingsneigungen und Vergnügungen jenes Lebens, darum können sie, ehe sie vorbereitet sind, noch nicht in der Genossenschaft der Engel sein, auch in betreff des Atmens. Deshalb werden sie, wenn sie vorbereitet werden zuerst eingeweiht ins Engelsleben durch übereinstimmendes Atmen, und dann kommen sie zugleich in inwendigere Gefühle (perceptiones) und in eine himmlische Freiheit. Dieses geschieht in der Gesellschaft von mehreren oder in Chören, in denen der eine ebenso atmet wie der andere, ferner ebenso fühlt und ebenso aus Freiheit handelt. Wie dieses geschieht, ist mir ebenfalls in lebendiger Wirklichkeit gezeigt worden.

3895. Die Beredung vom Bösen und Falschen, auch die Beredung vom Wahren ist, wenn der Mensch im Leben des Bösen ist, so beschaffen im anderen Leben, daß sie andere gleichsam erstickt, und auch gutartige Geister, ehe sie ins engelische Atmen eingeweiht sind. Deshalb werden diejenigen, die im (Streben) der Beredung sind, vom Herrn entfernt und in der Hölle niedergehalten, wo einer dem anderen nicht schaden kann; denn dort ist die Beredung des einen beinahe gleich der des anderen, und daher stimmen die Atmungen überein. Einige, die in einer solchen Beredung waren, kamen zu mir in der Absicht, mich zu ersticken, und führten auch etwas von Erstickung herbei, aber ich wurde vom Herrn befreit. Alsdann wurde ein Kind vom Herrn geschickt, von dessen Gegenwart sie so geängstet wurden, daß sie kaum atmen konnten. In diesem Zustand wurden sie gehalten bis zu flehentlichen Bitten, und so wurden sie in die Hölle hinuntergestoßen.

Auch die Beredung des Wahren ist, wenn der Mensch im Leben des Bösen ist, so beschaffen, daß sie sich einredet, das Wahre sei wahr, aber nicht um eines guten, sondern um eines bösen Zweckes willen, um nämlich dadurch Ehrenstellen, Ruhm und Vermögen zu gewinnen. Die Allerschlimmsten können in einer solchen Beredung sein, auch in einem scheinbaren Eifer, daß sie alle zur Hölle verdammen, die nicht im Wahren sind, wenn auch immerhin im Guten. Über diese Beredung sehe man Nr. 2689, 3865. Wenn solche ins andere Leben kommen, glauben sie anfangs, sie seien Engel, aber zu einer Engelsgesellschaft können sie nicht nahen. Infolge ihrer Selbstberedung werden sie dort gleichsam erstickt. Diese sind es, von denen der Herr geredet hat bei Matth.7/22,23: "Viele werden sagen zu Mir an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in Deinem Namen geweissagt, und in Deinem Namen Dämonen ausgetrieben, und in Deinem Namen viele Taten getan? Aber dann werde Ich ihnen bekennen: Ich kenne euch nicht, weichet von Mir, ihr Übeltäter".

3896. Die Fortsetzung vom Größten Menschen und von der Entsprechung am Ende des folgenden Kapitels.


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