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die in der Heiligen Schrift oder im Wort des Herrn aufgedeckt worden, sind enthalten in der Auslegung, die der innere Sinn des Wortes ist; über die Beschaffenheit dieses Sinnes sehe man nach, was von ihm aus der Erfahrung gezeigt worden ist: Nr. 1767-1777, 1869-1879; und überdies im Zusammenhang Nr. 1-5, 64, 65, 66, 167, 605, 920, 937, 1143, 1224, 1404, 1405, 1408, 1409, 1502, 1540, 1659, 1756, 1783, 1807.
die gesehen worden in der Geisterwelt und im Himmel der Engel, sind jedem Kapitel vorausgeschickt und angehängt worden; in diesem ersten Teile:
1. Von der Auferweckung des Menschen von den Toten und seinem Eingang in das ewige Leben: Nr. 168-181.
2. Von des Auferweckten Eingang in das ewige Leben: Nr. 182-189.
3. Fortsetzung vom Eingang des Menschen ins ewige Leben: Nr. 314-319.
4. Wie die Seele des Menschen oder sein Geist dann beschaffen ist: Nr. 320-323.
5. Einige Beispiele von Geistern, wie sie bei Leibesleben über die Seele oder den Geist gedacht haben: Nr. 443-448.
6. Vom Himmel und der himmlischen Freude: Nr. 449-459.
7. Fortsetzung von dem Himmel und der himmlischen Freude: Nr. 531-546.
8. Fortsetzung von dem Himmel und der himmlischen Freude: Nr. 547-553.
9. Von den Gesellschaften, die den Himmel bilden: Nr. 684-691.
10. Von der Hölle: Nr. 692-700.
11. Von den Höllen derer, die in Haß, Rache und Grausamkeit ihr Leben zugebracht haben: Nr. 814-823.
12. Von den Höllen derer, die in Ehebruch und Geilheit ihr Leben zugebracht haben; dann von den Höllen der Ränkevollen und der Zauberinnen (Praestigiatricum): Nr. 824-831.
13. Von den Höllen der Geizigen, und von dem unsauberen Jerusalem und den Räubern in der Wüste; dann von den unflätigen Höllen derer, die in lauter Wollüsten gelebt haben: Nr. 938-946.
14. Von anderen Höllen, die von den früheren verschieden sind: Nr. 947-970.
15. Von den Abödungen: Nr. 1106-1113.
16. Von der Ältesten Kirche, die Mensch oder Adam genannt wurde: Nr. 1114-1129.
17. Von den Vorsündflutlichen, die untergingen: Nr. 1265-1272.
18. Von der Lage des Größten Menschen, dann von dem Ort und der Entfernung im anderen Leben: Nr. 1273-1278.
19. Fortsetzung von der Lage und dem Ort, sowie auch von der Entfernung und Zeit im anderen Leben: Nr. 1376-1382.
20. Von der Wahrnehmung der Geister und Engel und von den Sphären im anderen Leben: Nr. 1383-1400.
21. Fortsetzung von den Wahrnehmungen und von den Sphären im anderen Leben: Nr. 1504-1520.
22. Vom Lichte, in dem die Engel leben: Nr. 1521-1534.23. Fortsetzung von dem Licht, in dem die Engel leben; und von ihren Paradiesen und Wohnungen: Nr. 1619-1633.
24. Von der Sprache der Geister und Engel: Nr. 1634-1650.
25. Fortsetzung von der Sprache der Geister und deren Verschiedenheiten: Nr. 1757-1764.
26. Von der Heiligen Schrift oder dem Worte, daß es Göttliches in sich schließe, das den guten Geistern und den Engeln offen zutage liegt: Nr. 1767-1777.
27. Fortsetzung von der Heiligen Schrift oder dem Worte: Nr. 1869-1879.
28. Einiges von den Geistern und Engeln im allgemeinen: Nr. 1880-1885.
168. Da ich, wie schon bemerkt worden, der Reihe nach angeben darf, wie der Mensch vom Leben des Leibes eingeht in das Leben der Ewigkeit, so ist mir, damit man es wisse, wie der Mensch auferweckt wird, nicht durch das Gehör mitgeteilt, sondern durch lebendige Erfahrung gezeigt worden.
169. Ich wurde in einen Zustand der Empfindungslosigkeit in Rücksicht der leiblichen Sinne, somit beinahe in den Zustand der Sterbenden versetzt, während jedoch das innere Leben, samt dem Denken unversehrt blieb, damit ich das, was mit denen, die gestorben sind und auferweckt werden, vorgeht, wahrnähme und im Gedächtnis behielte, mit einem dem Leben angemessenen Atmen, später mit stillem Atmen.
170. Es waren himmlische Engel zugegen, welche die Gegend des Herzens besetzt hatten, so daß ich dem Herzen nach mit ihnen vereinigt zu sein schien, zuletzt insoweit, daß kaum noch etwas von dem Meinigen mir übriggelassen war, außer dem Denken, und dem Wahrnehmen aus diesem (perceptio inde); und dies etliche Stunden lang.
171. Ich wurde so dem Verkehr mit den Geistern in der Geisterwelt entrückt, welche meinten, ich sei aus dem Leben des Leibes abgeschieden.
172. Außer den himmlischen Engeln, welche die Gegend des Herzens besetzt hielten, saßen auch zwei Engel bei dem Haupte; und ich erfuhr, daß es einem jeden so geschehe.
173. Die Engel, die bei dem Haupte saßen, waren die stillsten, indem sie ihre Gedanken nur mit dem Angesichte mitteilten, so daß ich wahrnahm, daß mir gleichsam ein anderes Angesicht beigebracht wurde, und zwar ein zweifaches, weil es ihrer zwei waren. Wenn die Engel wahrnehmen, daß ihre Angesichter angenommen werden, so wissen sie, daß der Mensch gestorben ist.
174. Nachdem sie ihr Angesichter erkannt hatten, brachten sie einige Veränderungen um die Gegend des Mundes bei, und teilten so ihre Gedanken mit; denn durch die Gegend des Mundes zu sprechen ist den Himmlischen gemein; es ward mir gegeben ihre Gedankensprache zu verstehen.
175. Ich empfand einen aromatischen Geruch, wie von einem einbalsamierten Leichnam; denn wenn himmlische Engel zugegen sind, so wird der Leichengeruch als ein aromatischer empfunden, und wenn diesen die bösen Geister empfinden, so können sie sich nicht nahen.
176. Inzwischen ward ich in betreff der Gegend des Herzens ziemlich enge mit dem Himmlischen vereinigt gehalten, was ich fühlte und auch durch das Pulsieren empfand.
177. Es ward mir kund gegeben, daß die Gedanken, die der Mensch im Augenblick des Todes hat, wenn sie fromm und heilig sind, von den Engeln festgehalten werden. Auch ward mir kund gegeben, daß die, welche sterben, meistens ans ewige Leben denken, selten an ihr Wohlsein und Glück, daher die Engel sie im Gedanken an das ewige Leben erhalten.
178. In diesen Gedanken werden sie ziemlich lange von den himmlischen Engeln erhalten, ehe sie zurücktreten und den geistigen Engeln überlassen werden, denen sie sodann zugesellt werden. Inzwischen wissen sie nichts anderes, als sie leben noch im Leibe, wiewohl nur dunkel.
179. Die Lebenssubstanzen werden, sobald die inneren Teile des Körpers erkalten, vom Menschen ausgeschieden, mögen sie sein wo sie wollen, selbst wenn sie in tausend labyrinthartigen Windungen eingeschlossen wären; denn die Wirksamkeit der Barmherzigkeit des Herrn, die ich früher als eine lebendige und kräftige Anziehung empfand, ist so stark, daß nichts zum Leben Gehöriges zurückbleiben kann.
180. Die himmlischen Engel, die bei dem Haupte saßen, waren, nachdem ich gleichsam auferweckt war, noch einige Zeit bei mir, und sprachen nur stille. Ich entnahm aus ihrer Gedankensprache, daß sie zunichte machten alle Täuschungen und Falschheiten, indem sie dieselben zwar nicht als Spielereien verlachten, sich aber nichts darum bekümmerten. Ihre Sprache ist eine Gedankensprache ohne etwas Tönendes, und in ihr fangen sie auch an mit den Seelen zu sprechen, bei denen sie zuerst sind.
181. Noch ist der Mensch, der so von den Himmlischen auferweckt ist, in einem dunklen Leben; wenn die Zeit da ist, daß er den geistigen Engeln übergeben werden soll, so treten nach einigem Zögern die Himmlischen ab, sobald die Geistigen herzugetreten sind; und es wurde gezeigt, wie diese dahin wirken, daß er in den Genuß des Lichtes komme, wovon man die Fortsetzung sehe in dem, was dem nun folgenden Kapitel vorausgeschickt worden ist.
182. Wenn die himmlischen Engel bei dem Auferweckten sind, so verlassen sie ihn nicht, denn sie lieben einen jeden; ist aber eine Seele von der Art, daß sie nicht mehr in der Gemeinschaft der Himmlischen sein kann, so sehnt sie sich von ihnen weg, und wenn dies geschieht, so kommen geistige Engel, die ihr den Genuß des Lichtes verschaffen, denn vorher hat sie nichts gesehen, sondern bloß gedacht.
183. Es wurde (mir) gezeigt, wie diese Engel ans Werk gehen, sie scheinen gleichsam die Haut des linken Auges gegen die Nasenwand hin aufzuwickeln, damit das Auge geöffnet und der Genuß des Lichtes verliehen würde. Der Mensch fühlt nicht anders, als daß es so geschehe, es ist aber Schein.
184. Wenn sie das Häutchen scheinbar aufgewickelt haben, so erscheint einiges Licht, aber noch dunkel, wie wenn der Mensch beim ersten Erwachen durch die Augenlider blickt; und er ist in einem ruhigen Zustand, noch bewacht von den Himmlischen. Alsdann erscheint etwas Schattiges von einer himmlischen Farbe mit einem Sternchen; jedoch ward vernommen, daß dies mit Mannigfaltigkeit geschehe.
185. Nachher scheint etwas sanft vom Angesicht ausgewickelt zu werden, und es wird ihm Bewußtsein (perceptio) beigebracht. Die Engel sorgen alsdann so sehr als möglich dafür, daß keine Vorstellung von ihm kommt, als eine sanftere oder liebevolle, und es wird ihm zu erkennen gegeben, daß er ein Geist ist.
186. Jetzt fängt er sein Leben an; dieses ist zuerst glücklich und fröhlich, denn es ist ihm, als ob er ins ewige Leben gekommen sei. Dies wird vorgebildet durch ein weißglänzendes, schön ins Gelbe spielendes Licht, durch das sein erstes Leben bezeichnet wird, daß es nämlich ein himmlisches nebst einem geistigen sei.
187. Daß er hernach in die Gesellschaft guter Geister aufgenommen wurde, ist vorgebildet worden durch einen Jüngling, der auf einem Pferde sitzt und dieses der Hölle zulenkt, aber das Pferd kann sich keinen Schritt vorwärts bewegen. Er wird als ein Jüngling vorgestellt, weil er, sobald er ins ewige Leben kommt, unter Engeln ist, und es ihm so vorkommt, als ob er in der Blüte der Jugend wäre.
188. Das folgende Leben wurde dadurch vorgestellt, daß er vom Pferde stieg und zu Fuß ging, weil er das Pferd nicht von der Stelle bringen kann, und es wird ihm kundgegeben, daß er mit Kenntnissen des Wahren und Guten ausgerüstet werden soll.
189. Nachher erschienen schiefe, allmählich aufwärts führende Pfade, die bedeuten, daß er durch Kenntnisse des Wahren und Guten, und durch Erkenntnisse seiner selbst nach und nach zum Himmel geführt werden solle, denn ohne Selbsterkenntnis und Kenntnisse des Wahren und Guten kann niemand dorthin geführt werden. Die Fortsetzung sehe man am Ende dieses Kapitels.
314. Wenn dem Auferweckten oder der Seele der Genuß des Lichtes verliehen worden ist, so daß er sich umsehen kann, so leisten ihm die geistigen Engel, von denen früher die Rede war, alle Dienste, die er in diesem Zustand irgend wünschen mag, und belehren ihn über die Dinge, die im anderen Leben sind, jedoch soweit er sie fassen kann. Wenn er im Glauben war und es wünscht, zeigen sie ihm auch die Wunder und Herrlichkeiten des Himmels.
315. Wenn er dagegen nicht von der Art ist, daß er belehrt werden will, dann verlangt der Auferweckte oder die Seele aus der Gesellschaft der Engel weg, was die Engel genau inne werden, denn im anderen Leben findet eine Mitteilung aller Denkvorstellung statt, und wenn er von ihnen weg verlangt, dann verlassen nicht sie ihn, sondern er trennt sich von ihnen. Die Engel lieben einen jeden, und sehnen sich nach nichts so sehr, als Dienste zu leisten, zu unterrichten und in den Himmel mitzunehmen, darin besteht ihr größtes Vergnügen.
316. Wenn die Seele sich also trennt, wird sie von guten Geistern aufgenommen, und ist sie in deren Gesellschaft, so werden ihr ebenfalls alle Dienste erwiesen. Wenn aber ihr Leben in der Welt von der Art war, daß sie nicht in der Gesellschaft der Guten hat sein können, so verlangt sie auch von ihnen weg, und dies so lange und so oft, bis sie sich zu solchen gesellt, die mit ihrem Leben in der Welt ganz übereinstimmen, bei denen sie gleichsam ihr Leben findet; und dann führen sie, was zu verwundern ist, mit ihnen ein ähnliches Leben, wie im Leibe.
Wenn sie aber in dieses Leben zurückgesunken sind, dann entsteht von da an ein neuer Lebensanfang, einige werden nach einem größeren, andere nach einem kleineren Zeitraum von da gegen die Hölle hin gebracht; die aber, die im Glauben an den Herrn waren, werden von jenem neuen Lebensanfang an stufenweise zum Himmel geführt.
317. Aber einige kommen langsamer, andere schneller zum Himmel, ja ich sah sogar, daß einige unmittelbar nach dem Tode in den Himmel erhoben wurden. Bloß zwei Beispiele mögen erwähnt werden:
318. Es kam einer zu mir und sprach mit mir. Aus gewissen Zeichen konnte man schließen, daß er kürzlich erst aus dem Leben abgeschieden sei. Zuerst wußte er nicht, wo er war, und meinte er sei in der Welt, und als ihm zu wissen gegeben wurde, daß er im anderen Leben sei und nun nichts habe, wie Haus, Güter und dergleichen, sondern sich in einem anderen Reich befinde, in dem er alles dessen beraubt sei, was er in der Welt gehabt, geriet er in Angst, und wußte nicht, wohin er sich wenden und wo er wohnen sollte. Es wurde ihm aber gesagt, der Herr allein sorge für ihn und für alle, dann wurde er sich selbst überlassen, damit er denken möchte wie in der Welt, und er dachte nach (denn die Gedanken aller können im anderen Leben deutlich wahrgenommen werden), was er jetzt wohl tun wolle, weil er ohne alles das sei, wovon er hätte leben können. Als er aber in dieser Angst war, wurde er unter himmlische Geister versetzt, die aus dem Gebiet des Herzens waren, diese erwiesen ihm alle Dienste, die er nur irgend wünschte; darauf wieder sich selbst überlassen, fing er an nach der Liebe zu denken, wie er eine so große Huld wieder vergelten könnte, woraus hervorging, daß er bei Leibesleben in der tätigen Liebe des Glaubens gestanden hatte, daher er sogleich in den Himmel erhoben wurde.
319. Auch einen anderen sah ich von den Engeln unmittelbar in den Himmel erhoben werden, und daß er vom Herrn angenommen und ihm die Herrlichkeit des Himmels gezeigt wurde. Außer vielen anderen Erfahrungen, daß dies mit einigen nach einiger Zeit geschah.
320. Was im allgemeinen das Leben der Seelen oder der neuangekommenen Geister nach dem Tode betrifft, so hat sich durch viele Erfahrungen herausgestellt, daß der Mensch, wenn er ins andere Leben kommt, nicht weiß, daß er im anderen Leben ist, sondern meint, er sei noch in der Welt, ja in seinem Leibe; so sehr daß, wenn man ihm sagt, er sei ein Geist, er sich verwundert und staunt. Und dies sowohl aus dem Grund, weil er ganz ist wie ein Mensch, nach den Sinnen, Begehrungen und Gedanken, als auch darum, weil er während seines Lebens in der Welt nicht geglaubt hat, daß es einen Geist gebe, und einige, daß ein Geist nicht so beschaffen sein könne.
321. Das andere ist, daß ein Geist viel schärfere Sinnesvermögen und viel vorzüglichere Denk- und Redegaben hat, als während er im Leibe lebte, so sehr, daß sie kaum verglichen werden können; wiewohl dies die Geister nicht wissen, bevor ihnen vom Herrn eine Reflexion darüber gegeben wird.
322. Man hüte sich vor der falschen Meinung, als ob die Geister keine Sinne (sensitivum) hätten, noch viel schärfer als im Leben des Leibes, das Gegenteil weiß ich von tausend und tausend Erfahrungen; und wenn man es nicht glauben will, infolge der Vorurteile, die man von einem Geist hat, so möge man es behalten, wenn man ins andere Leben kommt, wo die eigene Erfahrung es glaublich machen wird.
Sie haben nicht nur den Gesichtssinn, denn sie leben im Licht, und die Guten und die Engelgeister und Engel in einem so starken Licht, daß das Mittagslicht in der Welt kaum damit verglichen werden kann. Über das Licht in dem sie leben und sehen, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden. Sie haben den Gehörsinn, einen so feinen, daß ihr Gehör im Leibe demselben nicht gleichgesetzt werden kann. Sie redeten mit mir nun etliche Jahre lang beinahe unausgesetzt, doch von ihrer Rede ebenfalls, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden. Sie haben den Geruchssinn, von dem, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, ebenfalls im Folgenden. Sie haben einen äußerst feinen Tastsinn, daher die Schmerzen und Qualen in der Hölle; denn auf den Tastsinn beziehen sich alle Sinnestätigkeiten (sensationes) zurück, die nur ein Verschiedenartiges und Mannigfaltiges des Tastsinnes sind. Sie haben Begierden und Erregungen (affectiones), mit denen diejenigen auch nicht verglichen werden können, die sie bei Leibesleben hatten, wovon mehreres, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden. Sie denken viel scharfsinniger und klarer, als sie bei Leibesleben dachten, in einer einzigen Denkvorstellung erfassen sie mehr als in tausenden, wenn sie im Leben des Leibes dachten. Sie redeten unter sich so scharfsinnig, gründlich, gewandt und klar, daß der Mensch staunen würde, wenn er nur etwas davon vernehme. Kurz sie haben gar nichts verloren, daß sie nicht wären wie Menschen, aber vollkommenere, ohne Knochen und Fleisch und den Unvollkommenheiten daher.
Sie erkennen an und werden inne, daß während sie im Leibe lebten, der Geist es war, der empfand, daß dieser, obwohl er im Leibe erschien, doch nicht dem Leibe angehörte, daher nach Ablegung des Leibes viel feinere und vollkommenere Empfindungen (sensationes) leben. Das Leben besteht in der Empfindung (in sensu), denn ohne Empfindung gibt es kein Leben, und wie die Empfindung, so ist da Leben, was einem jeden bekannt sein kann.
323. Es folgen am Ende des Kapitels einige Beispiele von denen, die im Leben des Leibes anders dachten.
443. Im anderen Leben stellt sich deutlich heraus, welche Meinungen man bei Leibesleben hatte von der Seele, vom Geist und vom Leben nach dem Tode, denn wenn man in einem Zustand gehalten wird, wie wenn man noch im Leibe wäre, dann denkt man ebenso, und das Denken teilt sich so deutlich mit, als wenn man sich offen ausspräche. So ward ich an einem, der kurz zuvor verschieden war, gewahr, was er auch gestand, daß er zwar einen Geist geglaubt hatte, jedoch einen solchen, der ein dunkles Leben führen werde, und dies aus dem Grunde, weil, wenn das Leben des Körpers entzogen werde, nur etwas Dunkles zurückbleibe; denn er setzte das Leben in den Körper; daher er sich den Geist nur wie ein Gespenst vorstellte, und sich hierin dadurch bestärkte, daß, wie er sah, auch die Tiere ein Leben haben, beinahe wie die Menschen. Er wunderte sich nun, daß die Geister und Engel im höchsten Lichte leben, in höchster Einsicht, Weisheit und Seligkeit, mit einer solchen Wahrnehmungsfähigkeit, daß es kaum beschrieben werden kann; also durchaus nicht in einem dunklen, sondern in einem klaren und höchst bewußtseinsvollen (distinctissima) Leben.
444. Ich sprach mit einem, der, solange er in der Welt lebte, glaubte, der Geist sei nicht ausgedehnt; infolge welchen Prinzips er auch kein Wort zulassen wollte, das eine Ausdehnung in sich schlösse.
Ich fragte, was er nun von sich denke, da er eine Seele oder ein Geist sei, und doch Gesicht, Gehör, Geruch, einen feinen Tastsinn, ferner Begierden und ein Denken habe, und alles dies so, daß er sich ganz wie im Körper seiend vorkomme. Er wurde nun in der Vorstellung festgehalten, in der er war, als er so dachte in der Welt; da sagte er denn, daß der Geist ein Denken sei. Aber es wurde (mir) verliehen zu antworten, wie wenn er in der Welt gelebt hätte, ob er nicht wisse, daß das körperliche Sehen nicht existieren kann ohne ein Gesichtsorgan oder Auge, wie denn nun das innere Sehen oder das Denken? Ob nicht auch ihm eine organische Substanz (zukommen müsse), von der es ausgehe? Dann erkannte er an, daß er im Leben des Leibes an jener Einbildung gelitten habe, daß er meinte, der Geist sei bloß ein Denken ohne alles Organische oder Ausgedehnte *)Anmerkung des Übersetzers siehe im Anschluß an diesen Absatz).
Es wurde weiter bemerkt, wenn die Seele oder der Geist nur ein Denken wäre, so hätte der Mensch nicht eines so großen Gehirns bedurft, während doch das ganze Gehirn ein Organ innerer Sinne sei, wenn es dies nicht wäre, so könnte die Hirnschale hohl sein und das Denken immer noch in derselben den Geist treiben (spiritum agere). Aus diesem allein, und dann auch aus dem Wirken der Seele auf die Muskeln bis dahin, daß so große Bewegungen entstehen, hätte er abnehmen können, daß der Geist organisch oder eine organische Substanz ist. Infolgedessen gestand er seinen Irrtum ein, und wunderte sich, daß er so albern habe sein können.
*)Anm.d.Übers.: Es ist hier von keiner materiellen, d.h. unter den Gesetzen der Materie stehenden Ausdehnung, sondern bloß von einer substantiellen, d.h. von einer solchen die Rede, die bloß unter geistigen Gesetzen steht, und daher bloße Erscheinung ist, wie denn auch tiefer unten Nr. 5658 ausdrücklich gesagt wird: "Im Himmel, aus dem die Entsprechungen stammen, gibt es keine Schwere und keine Ausdehnung (in coelo, unde correspondientiae, non datur gravitas, nec extensio), weil es keinen Raum daselbst gibt. Es erscheint zwar Schweres und Ausgedehntes bei den Geistern, allein es sind Erscheinungen, entspringend aus den Zuständen des Guten und Wahren im höheren Himmel".
Ebenso in dem Werk von der ehelichen Liebe, Abs.158: "Was infolge seines Ursprungs geistig ist, ist nicht im Raum, sondern es ist in den Erscheinungen des Raumes (illa quae ex origine spiritualia sunt, non sunt in spatio, sed sunt in apparentiis spatii); dies ist auch etwas Bekanntes in der Welt, weshalb gesagt wird, von dem Geistigen könne keine Ausdehnung und kein Ort ausgesagt werden (quod de spiritualibus non praedicari possit extensum nec locus). Dies ist gesagt worden, damit man wisse, daß die Seelen und Gemüter der Menschen nicht im Raum sind, wie ihre Körper (quod Animae et Mentes hominum non sint in spatio, sicut corpora illorum), weil sie, wie gesagt, infolge ihres Ursprungs himmlisch und geistig sind".
Dann wieder eheliche Liebe Abs.220: "Weil die Seele eine geistige Substanz ist, der keine Ausdehnung, sondern Erfüllung zukommt (quia anima est substantia spiritualis, cui non est extensio, sed impletio) und aus der kein Teil herausgenommen, sondern nur ein Ganzes hervorgebracht werden kann, ohne daß sie irgendeinen Verlust erlitte (e qua non est exsumptio partis, sed est productio totius, absque aliqua jactura ejus)" usw.
Damit ist zu verbinden, was in der Wahren christl.Religion (V.C.R.) Abs.29 gesagt wird: "In der geistigen Welt gibt es keine materiellen Räume und ihnen entsprechende Zeiten, gleichwohl aber gibt es Erscheinungen derselben (apparentiae illorum), und die Erscheinungen verhalten sich gemäß den Unterschieden der Zustände, in denen die Gemüter der Geister und Engel daselbst sind; weshalb die Zeiten und Räume daselbst sich den Erregungen ihres Willens und den aus diesen hervorgehenden Gedanken ihres Verstandes gemäß gestalten. Diese Erscheinungen sind aber reell (apparentiae allae sunt reales), weil sie beständig (constantes) sind, gemäß ihren Zuständen. Die gewöhnliche Meinung vom Zustand der Seelen nach dem Tod und daher auch der Engel und Geister ist, daß sie nicht in einem Ausgedehnten (quod non sint in aliquo Extenso), folglich nicht in Raum und Zeit seien, welcher Vorstellung zufolge von den Seelen nach dem Tode gesagt wird, sie seien in einem Pu oder Wo, und die Geister und Engel seien Luftgestalten (pneumata), unter welchen man sich nichts anderes denkt, als einen Äther, eine Luft, einen Hauch oder Wind, während sie doch substantielle Menschen sind, und unter sich leben wie die Menschen der natürlichen Welt auf Räumen und in Zeiten, die, wie gesagt, bestimmt (determinata) sind gemäß den Zuständen ihrer Gemüter. Wäre es anders, d.h. ohne diese, könnte jenes Universum, in dem die Seelen anlanden, und in dem die Engel und Geister wohnen, durch ein Nadelöhr gezogen oder auf der Spitze eines Haares konzentriert werden, was auch möglich wäre, wenn dort keine substanzielle Ausdehnung wäre (si non Extensum substantiale ibi foret); weil es aber daselbst eine solche gibt, so wohnen die Engel dort unter sich so gesondert und geschieden, ja noch geschiedener als die Menschen, die eine materielle Ausdehnung haben. ... Die Zeiten und Räume verendlichen daher alles und jedes, was in beiden Welten ist, und daher kommt es, daß die Menschen nicht bloß in Ansehung ihrer Körper, sondern auch in Ansehung ihrer Seelen endlich (finiti) sind, desgleichen die Engel und Geister. Aus diesem allem kann man schließen, daß Gott unendlich, d.h. nicht endlich ist, weil Er als Schöpfer, Bildner und Macher des Weltalls alles verendlicht hat (finivit), und es verendlicht hat durch Seine Sonne, in deren Mitte Er ist, und die aus dem göttlichen Wesen, das aus Ihm als Sphäre hervorgeht, besteht. Hier und von daher ist das erste der Verendlichung", usw.
Dann Abs.35: "Da von der Liebe und Weisheit keine Räume und Zeiten ausgesagt werden können, sondern statt derselben Zustände, so folgt, daß die Ausbreitung (Expansum) um die Sonne des Engelshimmels kein Ausgedehntes (non sit Extensum), gleichwohl aber im Ausgedehnten der natürlichen Sonne ist", usw.
Abs.475: "Der Himmel ist über dem Haupte, die Hölle unter den Füßen, gleichwohl jedoch nicht in der Mitte des von den Menschen bewohnten Erdballs, sondern unterhalb der Erden jener Welt, die auch aus geistigem Ursprung sind, und daher nicht im Ausgedehnten, sondern in der Erscheinung des Ausgedehnten (non in extenso, sed in apparentia extensi)".
Endlich im Werk vom Himmel Abs.85: "Wer aus der Natur und bloß aus ihrem Lichte denkt, denkt durchaus nicht anders als aus dem Ausgedehnten, das vor seinen Augen erscheint (ab extenso quale est coram oculis); allein solche betrügen sich sehr, wenn sie ebenso vom Himmel denken. Das Ausgedehnte, das dort ist, ist nicht wie das Ausgedehnte in der Welt (extensum quod ibi, non est sicut extensum quod in mundo); in der Welt ist das Ausgedehnte abgegrenzt, und daher meßbar (determinatum, et inde mensurabile) im Himmel aber ist das Ausgedehnte nicht abgegrenzt und daher nicht meßbar".
445. Ferner wurde gesagt, daß die Gelehrten nichts anderes glauben, als daß die Seele, die nach dem Tode leben soll, oder der Geist, ein abstraktes Denken sei, geht deutlich daraus hervor, daß sie das Wort Ausdehnung und Worte, die sich auf Ausgedehntes beziehen, darum nicht zulassen wollen, weil das Denken, abgesehen von einem Subjekt, nicht ausgedehnt ist, sondern das Subjekt des Denkens und die Objekte des Denkens ausgedehnt sind, und die Menschen die Objekte, die nicht ausgedehnt sind, verendlichen und sie zu Ausgedehntem machen damit sie dieselben fassen, woraus deutlich erhellt, daß die Gelehrten unter der Seele oder dem Geist nichts anderes begreifen, als ein bloßes Denken; und somit, daß sie gar nicht anders glauben können, als daß sie verschwinden werden, wenn sie sterben.
446. Ich sprach mit Geistern über die Meinung der Menschen, die heutzutage leben, daß sie keinen Geist glauben, weil sie ihn nicht mit Augen sehen und nicht durch die Wissenschaften begreifen, und daß sie somit nicht bloß leugnen, daß der Geist ausgedehnt, sondern auch, daß er eine Substanz sei, weil sie darüber streiten, was Substanz ist. Und weil sie leugnen, daß er ausgedehnt ist, und über die Substanz streiten, so leugnen sie auch, daß der Geist an einem Ort ist, und folglich auch, daß er im menschlichen Leib ist; da doch der Einfältigste wissen kann, daß seine Seele oder sein Geist in seinem Leib ist. Als ich dies sagte, wunderten sich die Geister, die zu den Einfältigeren gehörten, daß die Menschen heutzutage so töricht sind; und als sie die Worte hörten, über die Streit ist, z.B. Teile außerhalb der Teile und dergleichen, so nannten sie solches Ungereimtheiten, Spielereien und Possen, mit denen die Gemüter sich nicht befassen sollten, weil sie den Weg zur Einsicht verschließen.
447. Ein erst kürzlich ins andere Leben eingetretener Geist, der mit mir redete, fragte, als er hörte, daß ich vom Geiste sprach: Was ist ein Geist? er meinte nämlich, er sei noch ein Mensch. Ich sagte ihm, ein Geist sei in jedem Menschen und der Mensch sei in Ansehung seines Lebens ein Geist, und der Körper diene ihm nur zum Leben auf der Erde, und Bein und Fleisch oder der Körper sei gar nicht das, was gelebt und gedacht habe. Als er noch Anstand nahm, fragte ich, ob er irgendeinmal von der Seele etwas gehört habe, er sagte: was ist die Seele? ich weiß nicht, was Seele ist. Dann wurde mir gegeben, ihm zu sagen, daß er nun eine Seele sei oder ein Geist, was er daraus wissen könne, daß er über meinem Haupte sei und nicht auf der Erde stehe, ob er denn dies nicht wahrnehmen könne. Da floh er erschrocken weg und schrie: ich bin ein Geist, ich bin ein Geist.
Ein gewisser Jude meinte, er lebe noch ganz im Leibe, insoweit, daß er kaum eines anderen belehrt werden konnte, und als ihm gezeigt worden war, daß er ein Geist sei, so fuhr er doch immer fort zu sagen, er sei ein Mensch weil er sehe und höre. Von der Art sind die, welche in der Welt fleischlich waren.
Es hätte noch sehr vieles angeführt werden können, es ist jedoch bloß dies beigebracht worden zur Bestätigung, daß der Geist im Menschen es ist, der empfindet, nicht der Körper.
448. Ich habe mit vielen, die während ihres Leibeslebens mir bekannt waren, geredet, und zwar lange, Monate und Jahre hindurch, mit so deutlicher (jedoch innerer) Stimme, wie mit Freunden in der Welt. Zwischen hinein kamen auch einige Gespräche mit ihnen vor über den Zustand des Menschen nach dem Tode, sie wunderten sich sehr, daß niemand bei Leibesleben weiß oder glaubt, daß er also leben wird nach dem Leben des Leibes, da es doch eine Fortsetzung des Lebens ist, und zwar in der Art, daß er aus einem dunklen Leben in ein klares übergeht; und die im Glauben an den Herrn waren, in immer größere Klarheit. Sie wollten, ich solle ihren Freunden sagen, daß sie leben und solle denselben auch schreiben, welches ihre Zustände seien, wie ich denn auch ihnen mehreres erzählte von dem Zustand ihrer Freunde, allein ich sagte, wenn ich sagen oder schreiben würde, so würden sie es nicht glauben, sie würden es Phantasien nennen und darüber spotten, und Zeichen oder Wunder fordern, ehe sie glauben. Ich würde mich so ihrer Verhöhnung aussetzen: - und daß dies wahr ist, werden wohl auch wenige glauben, denn sie leugnen im Herzen, daß es Geister gibt; und die es nicht leugnen, wollen doch nichts davon hören, daß jemand mit Geistern sprechen könne. Ein solcher Glaube in Ansehung der Geister war in den alten Zeiten nie, sondern heutzutage, wo sie durch hirnverrücktes Vernünfteln (cerebroso ratiocinio) erforschen wollen, was die Geister sind, die sie alles Sinnes berauben durch Definitionen und Voraussetzungen, und zwar je gelehrter sie sein wollen, desto mehr.
449. Was der Himmel und die himmlische Freude ist, weiß noch niemand. Die, welche über jenen und über diese gedacht haben, haben sich eine so allgemeine und so grobe Vorstellung davon gebildet, daß es kaum eine ist. Von den Geistern, die unmittelbar aus der Welt ins andere Leben ankommen, konnte ich sehr gut erfahren, was für einen Begriff vom Himmel und von der himmlischen Freude sie sich gebildet hatten; denn, sich selbst überlassen, denken sie ebenso, wie wenn sie noch in der Welt wären, nur einige Beispiele darf ich anführen.
450. Einige, die in der Welt sogar vor anderen im Wort erleuchtet zu sein schienen, hatten sich eine so falsche Vorstellung vom Himmel gemacht, daß sie meinten, sie seien im Himmel, wenn sie in der Höhe seien und könnten von da aus das, was unten ist, regieren, somit in eigener Herrlichkeit und in Auszeichnung vor anderen sein. Diese nun, da sie in solcher Einbildung standen, wurden, damit sie ihren Irrtum einsehen möchten, in die Höhe erhoben, und es ward ihnen gestattet, von da aus etwas unten zu regieren. Aber sie wurden mit Beschämung gewahr, daß dies ein Himmel in der Einbildung sei und daß der Himmel nicht in der Höhe bestehe, sondern überall sei, wo ein solcher ist, der in der Liebe und Liebtätigkeit steht oder in dem das Reich des Herrn ist, nicht aber, wo man über andere hervorragen will; denn größer sein wollen als andere, ist nicht Himmel, sondern ist Hölle.
451. Einer, der bei Leibesleben mächtig war vor anderen, behielt auch im anderen Leben bei, daß er herrschen wollte. Dem wurde aber gesagt, daß er in einem anderen Reich sei, das ewig ist, und daß sein Herrschen auf der Erde gestorben sei, und daß nun niemand nach anderem geschätzt werde als nach dem Guten und Wahren und nach der Barmherzigkeit des Herrn, in der er steht. Ferner, daß es mit diesem Reich sich verhalte wie auf Erden, wo keiner ob anderem geschätzt wird als wegen des Vermögens und wegen der Gunst bei dem Fürsten. Das Vermögen sei hier das Gute und das Wahre und die Gunst bei dem Fürsten sei die Barmherzigkeit des Herrn; wolle er anders herrschen, so sei er ein Rebell, denn er sei in eines anderen Reich. Als er dies hörte, schämte er sich.
452. Ich sprach mit Geistern, die meinten, der Himmel und die himmlische Freude bestehen darin, daß sie die Größten seien; allein es wurde ihnen gesagt: im Himmel ist der Größte, wer der Kleinste ist, denn wer der Kleinste sein will, hat die größte Seligkeit; und weil die größte Seligkeit hat, wer der Kleinste ist, so folgt hieraus, daß er der Größte ist. Was ist der Größte sein anderes, als der Seligste sein? Danach streben die Mächtigen durch ihre Macht und die Reichen durch ihren Reichtum. Und weiter wurde gesagt, daß der Himmel nicht darin bestehe, daß man begehrt der Kleinste zu sein, um der Größte zu sein, denn alsdann strebt und begehrt man der Größte zu sein, sondern das ist der Himmel, daß man von Herzen anderen wohler will als sich, und anderen dienen um ihrer Seligkeit willen, aus keiner selbstischen Absicht, sondern aus Liebe.
453. Einige haben eine so grobe Vorstellung vom Himmel, daß sie meinen, er sei bloß eine Einlassung; ja er sei ein Zimmer, in das man durch eine Türe, die aufgetan werde, eingelassen und von denen, die daselbst Türhüter sind, eingeführt werde.
454. Einige (meinten), daß er bestehe in einem müßigen Leben, bei dem sie von anderen bedient werden, allein es wurde ihnen gesagt, daß keine Seligkeit je darin bestehe, daß man Ruhe und davon Seligkeit habe, denn so würde jeder die Seligkeit der anderen um seiner selbst willen haben wollen, und wenn jeder, so hätte sie keiner. Ein solches Leben wäre nicht ein tätiges, sondern ein müßiges, in dem sie erstarren würden, während ihnen doch bekannt sein könnte, daß es ohne ein tätiges Leben kein Lebensglück gibt. Das Engelsleben besteht im Nutzenschaffen und in dem Guten der Liebtätigkeit; denn sie empfinden nichts Seligeres, als die aus der Welt ankommenden Geister zu unterweisen und zu belehren, den Menschen zu dienen und die bösen Geister bei ihnen zu regieren, daß sie nicht über die Schranken hinausgehen, und jenen Gutes einzuflößen. Dann die Toten zum Leben der Ewigkeit aufzuwecken, und nachher, wenn sie können, wofern nämlich die Seelen so geartet sind, sie in den Himmel einzuführen. In dergleichen empfinden sie mehr Seligkeit, als je beschrieben werden könnte; so sind sie Ebenbilder des Herrn; so lieben sie den Nächsten mehr als sich, und darum ist es ein Himmel. Im Nutzenschaffen also und aus dem Nutzenschaffen und gemäß dem Nutzenschaffen, d.h. gemäß dem Guten der Liebe und der Liebtätigkeit ist die Engelsseligkeit.
Denen aber, welche die Vorstellung hatten, die himmlische Freude bestehe darin, daß man müßig sei und in Muße ewige Freude einatme, wurde, nachdem ihnen obiges gesagt war, zu ihrer Beschämung auch noch zu empfinden gegeben, was das für ein Leben ist, und sie fanden, daß es ein höchst trauriges ist, und daß sie, da so alle Freude verlorengeht, nach kurzer Zeit Widerwillen und Ekel vor demselben hatten.
455. Einer unter den im Wort am besten Unterrichteten hatte, als er in der Welt lebte, die Vorstellung von der himmlischen Freude, daß sie in dem Lichte der Herrlichkeit bestehe, gleich dem Lichte, wenn die Sonnenstrahlen golden erscheinen, somit ebenfalls in einem müßigen Leben. Damit er nun einsehe, daß er im Falschen sei, ward ihm ein solches Licht gegeben, und er empfand inmitten des Lichtes eine solche Wonne, wie wenn er, was er auch sagte, im Himmel wäre. Aber er konnte es nicht lange darin aushalten, denn nach und nach wurde er desselben überdrüssig und die Freude wurde zu Nichts.
456. Die am meisten Gebildeten sagten, die himmlische Freude bestehe in einem Leben ohne Leistung des Guten der Liebtätigkeit, bloß im Loben und Preisen des Herrn, und das sei das tätige Leben. Aber es wurde gesagt, den Herrn loben und preisen sei nicht ein solches tätiges Leben, sondern eine Wirkung dieses Lebens, denn der Herr bedürfe keiner Lobpreisungen, sondern wolle, daß man Gutes der Liebtätigkeit leiste, und diesem gemäß empfange man vom Herrn Seligkeit. Allein jene Gebildetsten konnten sich in diesem Guten der Liebtätigkeit doch keine Freude, sondern nur Knechtschaft denken. Daß es aber die höchste Freiheit und mit unaussprechlicher Seligkeit verbunden sei, das bezeugen die Engel.
457. Fast alle, die aus der Welt ins andere Leben kommen, meinen, die Hölle sei für jeden die gleiche und der Himmel sei für jeden der gleiche, während doch in beiden überall unabsehbare Verschiedenheiten und Mannigfaltigkeiten sich befinden und nie einer eine ganz gleiche Hölle noch je einer einen ganz gleichen Himmel hat wie der andere. Wie es denn auch nirgends einen Menschen, Geist und Engel gibt, der einem anderen ganz gleich wäre. Als ich nur dachte, daß es zwei ganz ähnliche oder gleiche gebe, entsetzten sich die in der Geisterwelt und im Engelshimmel und sagten, daß alle Einheit sich bilde aus der Übereinstimmung vieler; und daß die Einheit so beschaffen sei wie die Übereinstimmung, und daß nie eine Einheit schlechthin bestehen könne, sondern eine harmonische Einheit. So bildet jede Gesellschaft in den Himmeln eine Einheit und alle Gesellschaften zusammengenommen, d.h. der gesamte Himmel eine Einheit; und dies vom Herrn allein durch die Liebe. Ein Engel zählte nur die allerallgemeinsten Gattungen der Freuden der Geister oder des ersten Himmels auf, (und es waren) ungefähr gegen 478; hieraus konnte geschlossen werden, wie viel unzählige, weniger allgemeine Gattungen und wie viel unzählbare Arten von einer jeden Gattung es gibt; und sind so viele hier, wie viel unabsehbare Gattungen von Seligkeiten müssen im Himmel der engelischen Geister und noch mehr im Himmel der Engel sein!
458. Böse Geister meinten einige Male, es gebe einen anderen Himmel als den des Herrn. Es wurde ihnen auch erlaubt, allenthalben, wo sie nur immer könnten, zu suchen; allein sie fanden gleichwohl zu ihrer Beschämung nirgends einen anderen Himmel, denn es rennen die bösen Geister in Unsinn dahin, sowohl aus Haß gegen den Herrn, als aus höllischem Schmerz und machen sich solche Phantasien.
459. Der Himmel gibt es drei: der erste ist, wo die guten Geister, der zweite, wo die engelischen Geister, der dritte, wo die Engel sind. Es werden sowohl die Geister, als die engelischen Geister und die Engel unterschieden in Himmlische und in Geistige. Himmlische sind die, welche durch die Liebe Glauben empfangen haben vom Herrn, wie die von der Ältesten Kirche, von der gehandelt worden ist; Geistige sind die, welche durch Erkenntnisse des Glaubens vom Herrn Liebtätigkeit empfangen haben und, nachdem sie selbige empfangen, aus ihr handeln (ex qua accepta agunt).
Die Fortsetzung folgt am Ende dieses Kapitels.
537. Ein gewisser Geist machte sich an meine linke Seite, und fragte, ob ich wüßte, wie er in den Himmel kommen könnte. Dem durfte ich antworten, die Einlassung in den Himmel sei allein Sache des Herrn, Der allein wisse, wie einer beschaffen ist.
Von dieser Art sind sehr viele, die aus der Welt kommen, daß sie nichts anderes suchen, als in den Himmel zu kommen, während sie gar nicht wissen, was der Himmel und was die himmlische Freude ist, daß nämlich der Himmel ist gegenseitige Liebe, und daß die himmlische Freude die Freude aus derselben ist; daher diejenigen, die es nicht wissen, zuerst belehrt werden, was der Himmel und was die himmlische Freude ist, auch durch lebendige Erfahrung; z.B. ein aus der Welt ebenfalls neu angekommener Geist, der gleicherweise den Himmel begehrte; damit er inne werde, wie der Himmel beschaffen ist, wurde sein Inwendiges aufgeschlossen, damit er etwas von der himmlischen Freude empfinden möchte; nachdem er sie aber empfunden, fing er an zu jammern und sich zu krümmen, und flehte, man möchte ihn befreien, indem er sagte, er könne vor Beklemmung nicht leben. Sein Inwendiges wurde daher gegen den Himmel zu verschlossen und er so wieder hergestellt.
Hieraus kann man abnehmen, von welcher Gewissenspein und von welcher Angst diejenigen gequält werden, die nur ein klein wenig zugelassen werden, während sie nicht dazu fähig sind.
538. Einige trachteten ebenfalls in den Himmel hinein, nicht wissend, was der Himmel ist. Denen wurde gesagt, wenn sie nicht im Glauben der Liebe seien, so sei es ebenso gefährlich in den Himmel zu kommen, wie in eine Flamme; sie begehrten aber gleichwohl hinein. Als sie zur ersten Vorhalle oder in die untere Sphäre der engelischen Geister kamen, wurden sie so betroffen, daß sie sich jählings rückwärts herabstürzten. Hierdurch wurden sie belehrt, wie große Gefahr es sei, dem Himmel auch nur sich zu nähern, bevor man vorbereitet ist vom Herrn, die Glaubensgefühle (fidei affectiones) aufzunehmen.
539. Einer, der bei Leibesleben sich aus Ehebrüchen nichts machte, wurde auch, weil er es begehrte, zur ersten Schwelle des Himmels zugelassen. Als er dahin kam, fing er an beängstigt zu werden, und einen leichenhaften Gestank von sich zu fühlen, bis er es nicht mehr aushielt. Es kam ihm vor, als wäre er des Todes, wenn er noch weiter käme. Er wurde daher von da in das untere Land hinabgestürzt, und erzürnte sich, daß er an der ersten Schwelle des Himmels schon in solche Qualen kam, weil in eine den Ehebrüchen entgegengesetzte Sphäre; er ist unter den Unseligen.
540. Beinahe allen, die ins andere Leben kommen, ist unbekannt, was himmlische Wonne und Seligkeit ist, weil sie nicht wissen, was und wie beschaffen die innerliche Freude ist. Sie machen sich bloß nach den leiblichen und weltlichen Fröhlichkeiten und Freuden einen Begriff von ihr. Was sie daher nicht wissen, das halten sie für nichts, während doch leibliche und weltliche Freuden im Vergleich damit nichtig und unrein sind. Darum werden die Gutgearteten, die nicht wissen was himmlische Freude ist, damit sie es wissen und erkennen, zuerst in paradiesische Orte gebracht, die alle Vorstellung der Einbildungskraft übertreffen, wovon, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden; da meinen sie dann, sie seien ins himmlische Paradies gekommen. Sie werden jedoch belehrt, daß das nicht die wahrhaft himmlische Seligkeit sei, und dürfen deshalb die inwendigeren Zustände der Freude erfahren, die bis zu ihrem Innersten sich erfühlen lassen. Hernach werden sie in den Zustand des Friedens versetzt, bis in ihr Innerstes hinein, und bekennen dann, daß nichts davon irgend auszusprechen, noch auszudenken sei; endlich in den Zustand der Unschuld, ebenfalls bis zu ihrer innersten Empfindung. Dadurch wird ihnen zu erfahren gegeben, was das wahrhaft geistige und himmlische Gute ist.
541. Einige, die nicht wußten, was himmlische Freude ist, wurden unversehens in den Himmel erhoben. Sie wurden in jenen Zustand versetzt, daß sie alsdann erhoben werden konnten, sie wurden nämlich eingeschläfert in betreff des Leiblichen und der Einbildungen. Von da hörte ich einen zu mir sagen, jetzt erst empfinde er, wie große Freude im Himmel ist, und er sei gar sehr betrogen gewesen, daß er eine andere Vorstellung gehabt, und nunmehr fühle er das Innerste von sich, unbeschreiblich Größeres als je im höchsten Grad eines Vergnügens bei Leibesleben, und er nannte das unrein, woran man sich (hier) ergötzt.
542. Welche in den Himmel entrückt werden, um zu wissen wie er beschaffen sei, denen werden entweder das Leibliche und die Einbildungen eingeschläfert, denn mit dem Leiblichen und den Einbildungen, die man aus der Welt mitbringt, kann niemand in den Himmel eingehen; oder sie werden mit einer Sphäre von Geistern umgeben, durch die auf wunderbare Weise das gemildert wird, was unrein ist, und was eine Nichtübereinstimmung verursacht, einigen wird das Innere aufgeschlossen; so und anders, je nach ihrem Leben und den von daher erhaltenen Richtungen (secundum eorum vitas et inde tractas indoles).
543. Einige verlangten zu wissen, was himmlische Freude ist, darum ward ihnen vergönnt, das Innerste von sich zu empfinden bis zu dem Grad, daß sie es nicht mehr aushalten konnten. Aber gleichwohl war es nicht die Freude der Engel, kaum war es wie die kleinste der Engel; was mir durch Mitteilung ihrer Freude wahrzunehmen gegeben wurde. Sie war so gering, daß sie gleichsam etwas kühl war und doch nannten sie selbige überaus himmlisch, weil ihre innerste.
Hieraus erhellte, nicht allein, daß es Grade gibt, sondern auch, daß das Innerste des einen kaum sich nähert dem Äußersten oder Mittleren des anderen. Dann auch, daß wenn jemand sein Innerstes empfängt, er in seiner himmlischen Freude ist, und daß er ein noch Innerlicheres nicht aushält, und es ihm schmerzbringend wird.
544. Einige wurden in den Himmel der Unschuld des ersten Himmels eingelassen, und indem sie von da aus mit mir redeten, bekannten sie, daß es ein Zustand von solcher Freude und Fröhlichkeit sei, daß man sich gar keine Vorstellung davon machen könne. Es war aber dies bloß im ersten Himmel; denn es sind drei Himmel, und in einem jeden ist ein Stand der Unschuld mit seinen unzähligen Mannigfaltigkeiten.
545. Damit ich aber wissen könnte, was und wie beschaffen der Himmel und die himmlische Freude ist, ward mir oft und lange vom Herrn gegeben, die Wonnen der himmlischen Freuden zu empfinden; daher ich es, weil aus lebendiger Erfahrung, zwar wissen, aber durchaus nicht beschreiben kann.
Damit man aber nur eine Vorstellung davon haben möge, so ist sie das Gefühl (Affectio) von unzähligen Wonnen und Freuden, die etwas gleichzeitig Allgemeines darstellen. In diesem Allgemeinen oder in diesem allgemeinen Gefühl sind Harmonien von unzähligen Gefühlen, die nicht klar geschieden zur Empfindung gelangen, sondern nur dunkel, weil die Empfindung eine ganz allgemeine ist. Gleichwohl jedoch durfte ich inne werden, daß Unzähliges darin sich findet, so geordnet, daß es durchaus nicht beschrieben werden kann. Jenes Unzählige fließt, wie es ist, aus der Ordnung des Himmels. Eine solche Ordnung ist in den einzelnen und kleinsten Teilen des Gefühls, die nur als eine ganz allgemeine Einheit sich darstellen und empfunden werden, je nach der Empfänglichkeit dessen, in welchem sie sich äußeren. Mit einem Worte, unsäglich vieles in der geordnetsten Form ist in einem jeden Allgemeinen, und nichts ist, das nicht lebt und anregt und zwar das Innerste, denn die himmlischen Freuden gehen vom Innersten aus.
Es wurde auch empfunden, daß die Freude und Wonne wie aus dem Herzen kommt, indem sie sich überaus sanft verbreitet durch alle innersten Fibern, und von diesen in die zusammengesetzten Fibern, mit einem so innigen Gefühl von Wonne, daß die Fiber gleichsam nichts ist als Freude und Lust, und jede Empfindung und jedes Gefühl aus ihr in gleicher Weise lebend aus Seligkeit. Die Freude der Vergnügungen des Körpers verhält sich zu jenen Freuden, wie ein dichter und stechender Klumpen zu einem reinen und sanftesten Lüftchen.
546. Damit ich wüßte, wie es sich mit denen verhält, die in den Himmel verlangen, und nicht von der Art sind, daß sie dort sein könnten, erschien mir, als ich in einem himmlischen Verein war, ein Engel als ein Kind, um das Haupt ein Kränzchen von glänzend blauen Blumen, und die Brust umwunden mit Sträußen von anderen Farben. Hieraus durfte ich erkennen, daß er in einem Verein war, in dem die Liebtätigkeit waltet.
Dann wurden in denselben Verein einige gutgeartete Geister zugelassen, die sogleich, wie sie eintraten, viel verständiger wurden, und redeten wie die engelischen Geister.
Hernach wurden eingelassen, die aus sich selbst kindlich sein wollten, und deren Zustand mir vorgebildet wurde durch ein Kind, das Milch aus dem Munde von sich gab; ebenso verhalten sich solche.
Darauf wurden zugelassen, die aus sich selbst verständig zu sein meinten; ihr Zustand stellte sich dar durch ihre Gesichter, die spitzig, doch nicht unschön (acutae, satis pulchrae) aussahen; sie erschienen mit einem spitzigen Hut, aus dem ein Stachel (hervorragte); aber sie sahen nicht aus wie menschliche fleischerne Gesichter, sondern wie Bildsäulen ohne Leben. Von dieser Art ist der Zustand derer, die meinen, aus sich selbst geistig zu sein, oder aus sich selbst Glauben haben zu können.
Andere zugelassene Geister, die nicht daselbst verweilen konnten, wurden bestürzt und beängstigt, und flohen von da weg.
547. Die Seelen alle, die ins andere Leben kommen, wissen nicht, was der Himmel und was die himmlische Freude ist. Die meisten meinen, es sei eine Freude, in die sie eingelassen werden können, wie sie auch immer gelebt haben, auch die, welche den Nächsten gehaßt und das Leben in Ehebrüchen hingebracht haben, gar nicht wissend, daß der Himmel die gegenseitige und keusche Liebe ist, und daß die himmlische Freude die aus dieser hervorgehende Seligkeit ist.
548. Mit Geistern, die aus der Welt neu ankamen, sprach ich einige Male über den Zustand des ewigen Lebens. Es müsse nämlich ihnen daran liegen zu wissen, wer der Herr des Reiches, was für eine Regierung und die Regierungsform ist; gerade wie denen, die in der Welt in ein anderes Reich kommen, denen nichts wichtiger ist als zu wissen, wer und von welcher Art der König, was für eine Regierung und noch mehreres, was in jenem Reich ist. Wieviel mehr in diesem Reich, in dem sie in Ewigkeit leben sollen? Und es wurde gesagt, der Herr allein regiere nicht bloß den Himmel, sondern auch das Weltall, denn wer das eine regiert, muß auch das andere regieren. Ferner, das Reich, in dem sie jetzt seien, sei das des Herrn, und dieses Reiches Gesetze seien ewige Wahrheiten, die alle sich gründen auf das eine Gesetz, daß man den Herrn lieben soll über alles und den Nächsten wie sich selbst; ja jetzt noch mehr. Wenn sie den Engeln gleich werden wollen, so müssen sie den Nächsten mehr lieben als sich selbst.
Als sie das hörten, konnten sie nichts antworten, weil sie bei Leibesleben wohl so etwas gehört, aber nicht geglaubt hatten. Sie verwunderten sich, daß eine solche Liebe im Himmel und daß es möglich sei, daß jeder den Nächsten mehr liebe als sich selbst, da sie doch gehört haben, man soll den Nächsten lieben wie sich selbst. Aber sie wurden belehrt, daß alles Gute im anderen Leben ins Endlose fortwachse und das Leben im Leibe von der Art sei, daß man nicht weiter kommen könne, als den Nächsten wie sich selbst zu lieben, weil man noch im Körperlichen sei. Hingegen wenn dies entfernt ist, dann werde die Liebe reiner und zuletzt eine engelische, welche ist den Nächsten mehr lieben, als sich selbst.
Daß eine solche Liebe möglich ist, kann man ersehen an der ehelichen Liebe einiger, die lieber sterben wollten, als dem Gatten ein Leid geschehen lassen. An der Liebe der Eltern gegen die Kinder, indem eine Mutter lieber Hunger leidet, als daß sie ihr Kind darben sieht. Auch bei den Vögeln und anderen Tieren, - wie auch an der aufrichtigen Freundschaft, indem man für Freunde sich in Gefahren begibt; sogar an der höflichen und erheuchelten Freundschaft, die den Schein der aufrichtigen annehmen will, indem man denen, denen man wohl will, das Bessere anbietet und dergleichen im Munde führt, obwohl nicht im Herzen. Endlich an der Natur der Liebe, deren Art es ist, daß sie sich eine Freude daraus macht, anderen zu dienen, nicht um ihrer selbst, sondern um des anderen willen.
Allein dies konnten die nicht begreifen, die sich selbst mehr als andere liebten, und die gewinnsüchtig bei Leibesleben gewesen waren; am allerwenigsten die Geizigen.
549. Von solcher Art ist der engelische Zustand, daß jeder seine Wonne und Seligkeit dem anderen mitteilt; denn es gibt im anderen Leben eine völlig durchgreifende (exquisitissima) Mitteilung und Empfindung aller Gefühle und Gedanken, daher jeder seine Freude allen mitteilt, und alle einem jeden, so daß ein jeder gleichsam der Mittelpunkt aller ist; dies ist die himmlische Form. Daher, je mehrere es sind, die das Reich des Herrn ausmachen, desto größer die Seligkeit, denn nach dem Verhältnis der Mehrzahl nimmt sie zu. Daher kommt es, daß die himmlische Seligkeit unaussprechlich ist.
Eine solche Mitteilung aller an die einzelnen und der einzelnen an alle findet statt, wo einer den anderen mehr liebt als sich selbst. Wenn dagegen einer sich selbst mehr wohl will als einem anderen, dann herrscht die Selbstliebe, die nichts von sich einem anderen mitteilt als die Vorstellung von sich selbst, die ganz schmutzig ist, und wenn man sie empfindet, sogleich ausgeschieden und verworfen wird.
550. Gleichwie im menschlichen Leibe alles und jedes zusammenwirkt zu den allgemeinen und besonderen Nutzzwecken aller, so ebenfalls im Reich des Herrn, das wie ein Mensch ist und auch genannt wird der Größte Mensch. Dort trägt in dieser Weise jeder näher und entfernter und auf vielfache Weisen das Seinige bei zu den Seligkeiten eines jeden, und zwar nach einer vom Herrn allein eingeführten und fortwährend befestigten Ordnung.
551. Daher, daß der gesamte Himmel sich auf den Herrn bezieht, und alle und jede einzig auf Ihn im ganzen und im allereinzelnsten, kommt die Ordnung, daher die Einheit, die gegenseitige Liebe und daher die Seligkeit; denn so bezwecken die einzelnen das Heil und die Seligkeit aller, und alle die der einzelnen.
552. Daß alle Freude und Seligkeit im Himmel vom Herrn allein kommt, ist mir durch mehrere Erfahrungen gezeigt worden, von denen ich die folgende hierorts berichten darf:
Ich sah, daß einige engelische Geister mit dem größten Eifer einen Leuchter mit seinen Lampen und Blumen auf das Zierlichste zur Ehre des Herrn bildeten. Ich durfte eine oder zwei Stunden lang sehen, wieviel Mühe sie sich gaben, daß alles und jedes schön und vorbildlich werde, in der Meinung, sie tun es von selbst. Aber ich durfte deutlich wahrnehmen, daß sie gar nichts von selbst erfinden könnten. Endlich nach einigen Stunden sagten sie, sie hätten einen sehr schönen vorbildlichen Leuchter zur Ehre des Herrn gebildet, und waren innigst darüber erfreut. Allein ich sagte, daß sie überall nichts aus sich selbst erfunden und gebildet hätten, sondern der Herr allein für sie. Zuerst wollten sie es kaum glauben, weil sie aber engelische Geister waren, wurden sie erleuchtet und bekannten, daß dem so sei.
Ebenso verhält es sich mit den übrigen Vorbildungen und mit allem und jedem eines Gefühls und eines Gedankens, und also mit den himmlischen Freuden und Seligkeiten, daß auch das Allerkleinste bei ihnen vom Herrn allein ist.
553. Die, welche in gegenseitiger Liebe sind, nähern sich im Himmel fortwährend dem Lenz ihrer Jugend, und je mehrere tausend Jahre sie leben, zu einem desto lieblicheren und seligeren Lenz, und dies in Ewigkeit fort mit fortwährendem Zuwachs, je nach den Fortschritten und Graden der gegenseitigen Liebe, der Liebtätigkeit und des Glaubens.
Solche aus dem weiblichen Geschlechte, die ältlich und an Altersschwäche gestorben sind und im Glauben an den Herrn, in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und in glücklicher ehelicher Liebe mit dem Manne gelebt haben, kommen nach einer Folge von Jahren mehr und mehr in die Blüte des Jugend- und des Jünglingsalters und in eine Schönheit, die alle je durch Anschauung zu erlangende Vorstellung von Schönheit übertrifft; denn die Güte und Liebtätigkeit ist es, die gestaltet, und ein Ebenbild von sich darstellt und macht, daß das Liebliche und Schöne der tätigen Liebe aus den einzelnsten Teilen des Angesichts herausstrahlt, so daß sie eigentliche Gestalten der Liebtätigkeit sind. Einige bekamen sie zu sehen und erstaunten.
Die Gestalt der Liebtätigkeit, von der man im anderen Leben eine lebendige Anschauung hat, bringt es so mit sich, daß die Liebtätigkeit selbst es ist, die abbildet und abgebildet wird, und zwar so, daß der ganze Engel, hauptsächlich das Angesicht gleichsam Liebe ist, die deutlich sowohl zur Erscheinung kommt, als empfunden wird. Diese Gestalt ist, wenn sie geschaut wird, unaussprechliche Schönheit, die mit Liebe das eigentliche innerste Leben des Gemüts anregt. Durch die Schönheit dieser Gestalt werden im Bilde dargestellt die Wahrheiten des Glaubens, die auch aus derselben zum Innewerden kommen.
Die, welche im Glauben an den Herrn gelebt haben, d.h. im Glauben der tätigen Liebe, werden zu solchen Gestalten oder zu solchen Schönheiten im anderen Leben; alle Engel sind solche Gestalten, mit unzähliger Mannigfaltigkeit; aus solchen (besteht) der Himmel.
684. Es sind drei Himmel: der erste, wo die guten Geister, der zweite, wo die engelischen Geister, der dritte, wo die Engel sind; und einer innerlicher und reiner als der andere; somit unter sich ganz geschieden. Sowohl der erste Himmel, als der zweite, und der dritte, ist geschieden in unzählige Gesellschaften, und jede Gesellschaft besteht aus vielen, die durch Harmonie und Einmütigkeit gleichsam eine Person bilden; und alle Gesellschaften zusammen gleichsam einen Menschen.
Die Gesellschaften sind unter sich geschieden je nach den Unterschieden der gegenseitigen Liebe und des Glaubens an den Herrn; welche Unterschiede so unzählig sind, daß nicht einmal die allgemeinsten Gattungen aufgezählt werden können. Auch gibt es nicht das geringste eines Unterschieds, das nicht auf das Geordnetste darauf angelegt wäre, daß es einmütigst mitwirke zur allgemeinen Einheit, und die allgemeine Einheit zur Einmütigkeit der einzelnen, und von daher zu der allen aus den einzelnen, und den einzelnen aus allen entspringenden Seligkeit. Daher denn ein jeder Engel und eine jede Gesellschaft ein Bild des gesamten Himmels und gleichsam ein kleiner Himmel ist.
685. Wunderbare Zusammengesellungen sind im anderen Leben. Sie verhalten sich vergleichsweise wie die Verwandtschaften auf Erden, daß man nämlich sich anerkennt als Eltern, als Kinder, als Brüder, als Blutsverwandte, als Verschwägerte; solchen Unterschieden gemäß ist die Liebe. Die Unterschiede sind endlos, die sich mitteilenden Wahrnehmungen so fein, daß sie nicht geschildert werden können.
Gar keine Rücksicht wird genommen auf Eltern, Kinder, Verwandte und Verschwägerte auf der Erde, auch nicht auf irgendeine Person, wer sie auch war, somit nicht auf Würden, nicht auf Reichtümer und dergleichen, sondern allein auf die Unterschiede der gegenseitigen Liebe und des Glaubens, zu deren Aufnahme man das Vermögen empfing vom Herrn, da man in der Welt lebte.
686. Es ist des Herrn Barmherzigkeit, das ist die Liebe gegen den gesamten Himmel und das gesamte Menschengeschlecht, somit allein der Herr, Der alles und jegliches zu Gesellschaften bestimmt. Diese Barmherzigkeit ist es, welche die eheliche Liebe, und aus dieser die Liebe der Eltern gegen die Kinder erzeugt, welche die Grund- und Hauptliebearten sind, aus denen in endloser Mannigfaltigkeit alle übrigen Arten der Liebe, die in höchster Geschiedenheit in Gesellschaften geordnet sind.
687. Weil der Himmel so beschaffen ist, so kann kein Engel oder Geist je ein Leben haben, er sei denn in einer Gesellschaft, und so in der Harmonie vieler. Eine Gesellschaft ist nichts anderes als eine Harmonie mehrerer, denn es gibt überall kein Leben von jemand, das getrennt wäre von dem Leben anderer. Ja es kann durchaus kein Engel, oder Geist, oder Verein einiges Leben haben, d.h. vom Guten angeregt werden (und) wollen, noch vom Wahren angeregt werden (und) denken, er habe denn eine Verbindung durch mehrere seiner Gesellschaft mit dem Himmel und mit der Geisterwelt. Ebensowenig kann das Menschengeschlecht, ein Mensch, wer und wie beschaffen er auch sei, irgend leben, d.h. vom Guten angeregt werden, (d.i.) wollen, vom Wahren angeregt werden, (d.i.) denken, er sei denn in gleicher Weise verbunden mit dem Himmel, durch die Engel bei ihm, und mit der Geisterwelt, ja mit der Hölle durch die Geister bei ihm. Denn jeder ist, wenn er im Leibe lebt, in einer gewissen Gesellschaft von Geistern und Engeln, obwohl er dies gar nicht weiß, und wenn er nicht durch die Gesellschaft, in der er ist, verbunden ist mit dem Himmel und mit der Geisterwelt, so kann er auch nicht eine Minute leben.
Es verhält sich dies wie bei dem menschlichen Leibe: welcher Teil desselben nicht mit den übrigen verbunden ist durch Fibern und Gefäße, und so durch die Verhältnisse der Funktionen, der ist kein Teil des Leibes, sondern wird sogleich ausgeschieden und als leblos weggeworfen.
Die Gesellschaften selbst, in denen und mit welchen die Menschen bei Leibesleben gewesen sind, wurden ihnen gezeigt als sie ins andere Leben kamen; wenn sie in dieselbe Gesellschaft nach dem Leben des Leibes kommen, so kommen sie in ihr eigentlichstes Leben, das sie im Leibe hatten, und von diesem Leben fangen sie ein neues an, und so gemäß ihrem Leben, das sie im Leibe führten, gehen sie entweder hinab zur Hölle, oder werden erhoben zum Himmel.
688. Weil eine solche Verbindung aller mit jeden und jeder mit allen besteht, so findet eine gleiche auch bei dem allereinzelnsten einer Regung und bei dem allereinzelnsten eines Gedankens statt.
689. Infolge hiervon besteht ein Gleichgewicht aller und jeder in Ansehung der himmlischen, geistigen und natürlichen Dinge, so daß keiner denken, fühlen und handeln kann als aus mehreren, und gleichwohl meint jeder, er tue es ganz frei aus sich.
Ebenso gibt es überall nichts, das nicht im Gleichgewicht erhalten wird von seinem Gegensatz und den Mittelgliedern des Gegensatzes, so daß ein jeder durch sich und mehrere zugleich im vollkommensten Gleichgewicht lebt. Daher auch niemanden Böses widerfahren kann, ohne daß es sogleich ins Gleichgewicht gesetzt wird; und wenn ein Übergewicht des Bösen stattfindet, dann wird das Böse oder der Böse nach dem Gesetze des Gleichgewichts gezüchtigt, wie von ihm selbst, aber überall nur für den Zweck, daß daraus Gutes hervorgehe.
In solcher Form und dem Gleichgewicht aus ihr besteht die himmlische Ordnung, die vom Herrn allein gebildet, betätigt und erhalten wird in Ewigkeit.
690. Außerdem ist zu wissen, daß durchaus nie eine Gesellschaft der anderen ganz und vollkommen ähnlich ist, auch keiner in der Gesellschaft einem anderen, sondern es besteht eine zusammenstimmende und harmonische Verschiedenheit aller, und diese Verschiedenheiten sind vom Herrn so geordnet, daß sie zu einem Zweck hinstreben, was durch die Liebe und den Glauben an Ihn geschieht, daher die Einheit.
Folglich gibt es nie einen ganz und vollkommen gleichen Himmel und eine dergleichen himmlische Freude für einen wie für den anderen, sondern wie sich die Verschiedenheiten der Liebe und des Glaubens verhalten, so auch der Himmel und die Freude in ihnen.
691. Dies im allgemeinen von den Gesellschaften aus vielfältiger und langer Erfahrung, wovon, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden besonders.
692. Der Mensch hat, wie vom Himmel, so auch von der Hölle nur eine ganz allgemeine Vorstellung, die so dunkel ist, daß sie beinahe keine ist. Eine Vorstellung, wie sie etwa von der Erde diejenigen haben können, die nicht aus ihren Waldhütten hinausgekommen sind, und nichts wissen von den Kaisertümern, noch von den Königreichen, geschweige von den Regierungsformen, und noch weniger von den Gesellschaften und den Lebensweisen der Gesellschaften; bevor sie dies wissen, können sie nur eine ganz allgemeine Vorstellung von der Erde haben, die von solcher Art, daß sie fast keine ist. So denn auch vom Himmel und der Hölle; während doch in beiden überall Unzähliges ist und unendlich mehreres als auf einem Weltkörper. Wie Unzähliges daselbst ist, kann allein daraus erhellen, daß gleichwie nie einer den gleichen Himmel (wie der andere) hat, so auch nie einer die gleiche Hölle; und daß alle Seelen, die nur immer von der ersten Schöpfung an in der Welt gewesen sind, dahin kommen und versammelt werden.
693. Wie die Liebe zum Herrn und gegen den Nächsten und die Freude und Seligkeit aus derselben den Himmel ausmacht, so macht der Haß gegen den Herrn und gegen den Nächsten, und die Strafe und Qual von daher die Hölle aus. Vom Haß gibt es unzählige Gattungen und noch unzähligere Arten, und ebenso viele Höllen gibt es auch.
694. Wie der Himmel vom Herrn durch gegenseitige Liebe gleichsam einen Menschen und eine Seele ausmacht, und so einen Zweck bezielt, welcher ist, alle in Ewigkeit zu erhalten und zu beseligen, so dagegen macht die Hölle vom Eigenen durch die Selbst- und Weltliebe, das ist durch den Haß, einen Teufel und eine Gesinnung aus, und bezielt so einen Zweck, welcher ist: alle in Ewigkeit zu verderben und zu verdammen. Ihr Streben ist als solches tausend- und abertausendmal (von mir) empfunden worden. Würde daher nicht der Herr in jeglichem Augenblick, auch dem allerkleinsten, alle erhalten, so gingen sie verloren.
695. Es wird aber in die Höllen eine solche Form und eine solche Ordnung vom Herrn gebracht, daß alle gefesselt und gebunden gehalten werden von ihren Begierden und Einbildungen, in denen ihr eigentliches Leben besteht, welches Leben, weil es das des Todes ist, sich in schreckliche Qualen verwandelt. Diese Qualen sind so groß, daß sie nicht geschildert werden können, denn die höchste Lust ihres Lebens besteht darin, daß einer den anderen strafen, martern und quälen kann, sogar durch in der Welt ganz unbekannte Künste, mit denen sie scharfe Empfindungen (exquisitos sensus) beibringen können, ganz wie wenn sie im Körper wären; dann auch gräßliche und schauderhafte Einbildungen, nebst Schrecken und Grausen und mehreres dergleichen. Die teuflische Rotte empfindet darin so großes Vergnügen, daß, wenn sie die Schmerzen und Qualen ins Unendliche vermehren und verstärken könnten, sie nicht einmal dann ruhen, sondern vielmehr noch ins Endlose fort entbrennen würden. Aber der Herr wendet ihre Bestrebungen ab, und lindert die Qualen.
696. Ein solches Gleichgewicht besteht bei allem und jedem im anderen Leben, daß das Böse sich selbst straft, so daß im Bösen auch die Strafe des Bösen ist; ebenso im Falschen, das auf den zurückfällt, der im Falschen ist. Daher bringt ein jeder selbst die Strafe und Qual über sich, und rennt dann in die teuflische Rotte hinein, welche dergleichen verübt.
Der Herr verweist nie jemand in die Hölle, sondern will alle aus der Hölle herausführen. Noch weniger bringt Er in die Qual, sondern weil der böse Geist selbst hineinrennt, wendet der Herr alle Strafe und Qual zum Guten und zu einigem Nutzen. Es kann überall keine Strafe geben, es sei denn beim Herrn der Zweck eines Nutzens, denn das Reich des Herrn ist das Reich der Zwecke und Nutzwirkungen. Aber die Nutzwirkungen, welche die Höllischen leisten können, sind sehr gering; wenn sie in denselben sind, so sind sie nicht so in der Qual, werden aber, sobald der Nutzen aufhört, in die Hölle zurückgeschickt.
697. Bei jedem Menschen sind wenigstens zwei böse Geister und zwei Engel. Der Mensch hat durch die bösen Geister Gemeinschaft mit der Hölle und durch die Engel mit dem Himmel. Ohne die Gemeinschaft nach beiden Seiten hin könnte der Mensch gar keine Minute leben; also ist ein jeder Mensch in einer Gesellschaft von Höllischen, was er gar nicht weiß. Aber ihre Qualen werden ihm nicht mitgeteilt, weil er in der Vorbereitung zum ewigen Leben ist. Jene Gesellschaft, in der er war, wird ihm im anderen Leben je zuweilen gezeigt, denn er kommt wieder zu ihr und so in das Leben, das er in der Welt hatte, und infolge hiervon strebt er entweder zur Hölle, oder wird er zum Himmel erhoben. Also ist der Mensch, der nicht im guten der Liebtätigkeit lebt und sich nicht vom Herrn leiten läßt, einer von den Höllischen, und wird nach dem Tode auch ein Teufel.
698. Außer den Höllen gibt es auch Abstreifungen, von denen im Worte vorkommt. Denn der Mensch nimmt von den wirklichen Sünden her unzählig Böses und Falsches ins andere Leben mit sich, häuft es an und verknüpft es; die rechtschaffen gelebt habe, gleichfalls. Ehe nun diese in den Himmel erhoben werden können, muß ihr Böses und Falsches zerstreut werden; diese Zerstreuung (dissipatio) wird Abstreifung (vastatio) genannt. Der Abstreifungen gibt es mehrere Gattungen, und die Zeiten der Abstreifung sind größer und kleiner, einige werden innerhalb ganz kurzer Zeit in den Himmel entrückt, einige sogleich nach dem Tode.
699. Damit ich die Qual derer, die in der Hölle, namentlich die Abstreifung derer, die auf der unteren Erde sind, sehen möchte, bin ich mehrmals dahin hinabgelassen worden (hinabgelassen werden in die Hölle heißt nicht von einem Ort an den anderen versetzt werden, sondern ist ein Hineinlassen in eine höllische Gesellschaft, während der Mensch an demselben Orte bleibt). Aber bloß diese Erfahrung darf ich berichten:
Ich wurde deutlich gewahr, daß mich gleichsam eine Säule umgab; diese Säule wurde fühlbar verstärkt, und es ward mir eingegeben, daß dies die eherne Mauer sei, von der im Worte vorkommt, und die aus engelischen Geistern gebildet war, damit ich sicher zu den Unseligen hinabgelassen werden könnte. Als ich daselbst war, hörte ich jämmerliche Wehklagen, und zwar diese: ach Gott, ach Gott, erbarme Dich unser, erbarme Dich unser, und das lange. Es wurde auch gestattet, mit jenen Unseligen zu reden, und zwar ziemlich viel. Hauptsächlich beklagten sie sich über die bösen Geister, daß sie nach nichts anderem begehrten und für nichts glühten, als sie zu quälen. Sie waren in Verzweiflung, indem sie sagten, sie glauben, die Qual werde ewig währen, aber ich durfte sie trösten.
700. Weil es so viele Höllen gibt, so soll, damit sie der Ordnung nach besprochen werden, im Folgenden gehandelt werden: 1. Von den Höllen derer, die das Leben in Haß, Rachehandlungen und Grausamkeit hingebracht haben. 2. Von den Höllen derer, die in Ehebrüchen und Unzüchtigkeiten (waren), dann von den Höllen der Ränkespieler und der Zauberinnen. 3. Von den Höllen der Geizigen; und dabei von dem unsauberen Jerusalem, und den Räubern in der Wüste; dann von den kotigen Höllen derjenigen, die in lauter Wollüsten gelebt haben. 4. Hernach von anderen Höllen, die von jenen unterschieden sind. 5. Endlich von denen, die in der Abstreifung sind.
Dieses sehe man in den Vorbemerkungen und am Schluß der folgenden Kapitel.
814. Solche, die einen tödlichen Haß haben, und daher Rache schnauben, und nur auf den Tod des anderen ausgehen und nicht eher ruhen, werden in der tiefsten, leichenhaften Hölle gehalten, wo ein gar übler Gestank wie von Leichen ist; und wunderbar ist es, daß solche sich dort an diesem Gestank so sehr ergötzen, daß sie ihn den lieblichsten Gerüchen vorziehen. Von dieser Art ist ihre wüste Natur und infolgedessen ihre Phantasie; aus dieser Hölle dünstet wirklich ein solcher Gestank aus. Wenn diese Hölle geöffnet wird, was selten geschieht und nur ein klein wenig, so wallt daraus ein so großer Gestank hervor, daß die in der Nähe befindlichen Geister nicht da verweilen können. Einige Genien oder vielmehr Furien, die von dort herausgelassen wurden, auf daß ich wissen möchte, wie sie beschaffen sind, steckten die Sphäre mit einem so giftigen und verpestenden Gestank an, daß die Geister, die um mich her waren, nicht bleiben konnten, und zugleich hatte er die Wirkung auf meinen Magen, daß ich mich erbrechen mußte.
Sie offenbarten sich durch ein Kind von nicht unschönem Gesicht, mit einem verborgenen Dolch, das sie zu mir schickten, und das ein Gefäß in der Hand trug, wodurch mir zu wissen gegeben wurde, daß sie die Absicht hatten, (mich) entweder mit einem Dolch oder mit Gift, unter dem Schein der Unschuld zu morden. Sie selbst hingegen hatten einen nackten, ganz schwarzen Leib. Aber bald wurden sie in ihre leichenhafte Hölle zurückgeworfen. Da ward mir zu sehen gegeben, wie sie hinabstürzten. Sie gingen nach der Linken hin, auf der Fläche des linken Schlafs, und zwar auf eine große Entfernung ohne niederzusteigen, hernach aber stürzten sie hinab, zuerst in ein Feuer, das erschien, sodann in einen feurigen Rauch wie von einem Ofen, bald unter jenem Ofen nach vorne zu, wo mehrere sehr finstere Höhlen sind, die hinabführen. Auf dem Wege hegten und beabsichtigten sie fortwährend Böses, und zwar hauptsächlich gegen Unschuldige ohne Ursache. Als sie durch das Feuer fielen, jammerten sie sehr.
Damit sie erkannt würden, woher und wie beschaffen sie sind, haben sie, wenn sie herausgelassen werden, einen gewissen Kreis, an welchem wie eherne Stacheln geheftet sind, die sie mit den Händen drücken und drehen, und dies ist das Zeichen, daß sie von dieser Art und gebunden sind.
815. Die, welche ein solches Vergnügen am Haß, und daher an Rachehandlungen haben, daß sie nicht bloß damit sich begnügen, den Leib, sondern auch begehren die Seele zu verderben, die doch der Herr erlöst hat, - werden hinabgelassen durch eine sehr finstere Öffnung gegen die untersten Orte der Erde zu, tief je nach dem Grade des Hasses und daher der Rache, und es wird ihnen alsdann großer Schrecken und Schauder eingejagt, und sie werden zugleich in der Rachsucht gehalten, und je mehr diese zunimmt, desto tiefer werden sie hinabgelassen. Nachher werden sie an einen Ort unter der Gehenna gebracht, wo gräßliche, große, dickbauchige Schlangen erscheinen, und zwar so nach dem Leben, wie wenn sie völlig dergleichen wären. Von diesen werden sie mit Bissen gequält, die sie auch ebenso scharf empfinden. Dergleichen wird von den Geistern empfindlich gefühlt, es entspricht ihrem Leben, wie das Leibliche bei denen, die im Leibe sind, und unterdessen leben sie da in wüsten Phantasien, ganze Jahrhunderte lang, bis sie nicht mehr wissen, daß sie Menschen gewesen sind. Anders kann ihr Leben, das sie durch solchen Haß und Rachsucht sich angeeignet hatten, nicht getilgt werden.
816. Weil es unzählige Gattungen und noch unzähligere Arten des Hasses und der Rache gibt, und die eine Gattung nicht die gleiche Hölle wie die andere hat, und es somit unmöglich ist, jede einzelne der Ordnung nach aufzuzählen, darum darf ich berichten, was gesehen worden ist:
Es kam einer zu mir, der wie ein Edler aussah (sie erschienen mir wie am hellen Tage, ja noch heller, aber vor dem inneren Gesicht, weil mir, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, gegeben worden ist mit Geistern umzugehen), der gab mir gleich bei seiner Ankunft verstellterweise durch Winke zu verstehen, daß er mir vieles mitzuteilen habe, und fragte mich, ob ich ein Christ sei, ich antwortete ihm, ich sei einer. Er sagte, er sei ebenfalls einer, und wünschte, mit mir allein zu sein, da er mir etwas erzählen möchte, das andre nicht hören dürften. Ich antwortete aber, im anderen Leben könne man nicht allein sein, wie die Menschen auf Erden es zu sein glauben, und es seien mehrere Geister zugegen. Er trat jedoch näher herzu, und machte sich an das Hinterhaupt gegen den Rücken zu. Nun merkte ich, daß er ein Meuchelmörder war, und als er daselbst war, fühlte ich wie einen Stich durch das Herz, und bald auch im Gehirn, von welcherlei Stich ein Mensch leicht sterben würde; weil ich aber vom Herrn beschützt war, fürchtete ich nichts. Welches Kunstgriffs er sich bediente, weiß ich nicht. Er glaubte, ich sei tot, und sagte zu anderen, er sei eben von einem Menschen gekommen, den er so getötet habe, und zwar durch etwas Tödliches von hinten her. Er sagte, er verstehe die Kunst (es so einzurichten), daß der Mensch es nicht wisse, ehe er tot niederfalle, und daß man nicht anders von ihm glaube, als er sei unschuldig. Hierdurch ward zu wissen gegeben, daß er kürzlich aus dem Leben abgeschieden sei, wo er eine solche Freveltat begangen hatte.
Die Bestrafung solcher ist schauderhaft. Nachdem sie Jahrhunderte lang höllische Qualen ausgestanden, bekommen sie endlich ein scheußliches und äußerst mißgestaltetes Gesicht, so daß es kein Gesicht mehr ist, sondern wie blaßgelbes Werg (stuppeum luridum); so ziehen sie dann alles Menschliche aus, und es hat dann jeder, der sie sieht, ein Grauen vor ihnen, daher sie wie wilde Tiere an finsteren Orten umherschweifen.
817. Es kam einer aus einer höllischen Kammer, die zur linken Seite ist, zu mir her und sprach mit mir. Es ward mir wahrzunehmen gegeben, daß er zu den Frevlern gehöre. Was er in der Welt begangen hatte, wurde in folgender Weise entdeckt:
Er wurde in die Unterwelt (inferiorem terram) nach vorne hin etwas links ziemlich tief hinabgelassen und fing dort an, eine Grube auszuwerfen, wie die Totengräber; daraus entstand der Verdacht, daß er einen Mord bei Leibesleben begangen habe. Dann erschien eine mit schwarzen Tüchern umhängte Totenbahre, und bald stand einer von der Bahre auf und kam zu mir, und erzählte treuherzig, er sei gestorben und meine, er sei von jenem vergiftet worden. Er habe dies auch um die Todesstunde gedacht, ohne jedoch zu wissen, ob ein Verdacht vorhanden sei. Als der verruchte Geist dies hörte, gestand er, daß er solches begangen habe. Auf das Geständnis folgte die Bestrafung: zweimal wurde er in die schwarze Grube, die er aufgegraben hatte, hineingeworfen, und wurde schwarz wie die Mumien der Ägypter, sowohl im Angesicht als am Leib, und so wurde er in die Höhe gehoben und vor Geistern und Engeln herumgeführt, und es wurde ausgerufen, welch ein Teufel. Auch wurde er kalt gemacht und gehörte so zu den kalten Höllischen, und ward in die Hölle versetzt.
818. Unter den Hinterbacken ist eine schauderhafte Hölle, wo die daselbst Befindlichen sich mit Messern zu erstechen scheinen, indem sie mit Messern auf die Brust anderer zielen, wie Furien, aber das Messer wird ihnen immer im Augenblick des Stoßes genommen. Es sind solche, die andere so sehr gehaßt hatten, daß sie dieselben grausam zu töten trachteten, und daher eine so entsetzliche Natur annahmen. Es wurde mir diese Hölle geöffnet, aber nur ein wenig, wegen ihrer entsetzlichen Grausamkeiten, damit ich sehen möchte, wie der tödliche Haß beschaffen ist.
819. Zur Linken, gleichlaufend mit den unteren Teilen des Körpers, ist ein See, der ziemlich groß und länger als breit ist. Um sein vorderes Ufer her erscheinen denen, die daselbst sind, Ungetüme von Schlangen, wie sie in Sümpfen sind, mit verpestendem Dunst. Am linken Ufer, von da weiter weg erscheinen solche, die Menschenfleisch, ja sich selbst einander essen, indem sie sich mit den Zähnen an anderer Schultern hängen. Zur Linken noch weiter weg erscheinen große Fische, Walfisch-Ungetüme, die den Menschen verschlingen und ausspeien. Am entferntesten, d.h. auf dem entgegengesetzten Ufer, erscheinen die häßlichsten Gesichter, besonders alte Weiber, so mißgestaltet, daß sie nicht geschildert werden können. Sie laufen wie wahnsinnig hin und her. Am rechten Ufer sind die, welche mit grausamen Instrumenten einander umzubringen trachten. Die Instrumente sind verschieden je nach den Abscheulichkeiten des Herzens. Inmitten des Sees ist es überall schwarz, wie Versumpftes.
Einige Male sah ich, welche zu diesem See geführt werden, und verwunderte mich darüber. Ich wurde aber von einigen, die von daher kamen, belehrt, diese sagten, daß es solche seien, die inneren Haß gegen den Nächsten gehegt haben, und daß der Haß, sooft Gelegenheit gegeben war, ausgebrochen sei, worin sie dann ihre größte Lust empfunden hätten. Und es habe ihnen nichts größere Freude gemacht, als den Nebenmenschen vor die Gerichte zu ziehen und zu machen, daß über ihn Strafen verhängt wurden, und wenn die Ahndungen des Gesetzes es nicht verhindert hätten, (ihn) umzubringen.
In dergleichen verwandeln sich der Haß und die Grausamkeiten der Menschen nach dem Leben des Leibes. Ihre ihnen daraus entstehenden Phantasien sind, wie wenn sie lebten.
820. Solche, die Straßenraub, und solche, die Seeräuberei bei Leibesleben getrieben haben, lieben vor allen anderen Flüssigkeiten stinkenden und stark riechenden Harn, es kommt ihnen auch vor, als ob sie in dergleichen wohnten, sodann auch in übel riechenden Pfützen. Ein Räuber näherte sich mir und knirschte mit den Zähnen; der Ton des Zähneknirschens wurde, was zu verwundern ist, so deutlich gehört, wie wenn es von einem Menschen wäre, obwohl sie keine Zähne haben. Er bekannte, daß er viel lieber in garstiger Jauche leben wolle, als in den klarsten Wassern, und daß der Harngestank es sei, an dem er sich ergötze. In Mistjauchen-Behältern, sagte er, wolle er lieber als sonstwo verweilen, und dort seine Wohnung haben.
821. Es gibt solche, die äußerlich ein ehrliches Gesicht haben und ein ehrenhaftes Leben führen, so daß niemand anders vermuten kann, als daß sie ehrbar seien. Da sie auf alle Weise sich bestreben, so zu erscheinen, in der Absicht, sich zu Ehrenstellen aufzuschwingen und unbeschadet des guten Namens Gewinn zu machen, darum gehen sie auch nicht offen zu Werke, sondern berauben durch andere mit listigen Kunstgriffen andere ihrer Güter, sich nichts darum bekümmernd, wenn die Familien, die sie berauben, Hungers sterben müßten. Was sie auch, wenn es nicht vor der Welt offenbar würde, wirklich selbst tun würden ohne Gewissen; sie sind jedoch so, wie wenn sie es wirklich getan hätten. Sie sind heimliche Räuber, und die Art ihres Hasses ist mit Hochmut, Gewinnsucht, Unbarmherzigkeit und Betrug verbunden.
Solche wollen im anderen Leben unsträflich sein, indem sie sagen, sie haben nichts Böses getan, weil es nicht aufgedeckt worden, und um sich schuldlos zu erweisen, ziehen sie die Kleider aus, stellen sich nackt hin, indem sie so ihre Unschuld bezeugen. Wenn sie geprüft werden, so wird an jedem Wort und an jeder Denkvorstellung ihre ganze Beschaffenheit wahrgenommen, was sie nicht wissen.
Solche suchen im anderen Leben ihre Genossen, auf die sie auch nur immer stoßen mögen, gewissenlos zu morden; und sie haben ein Beil bei sich und einen Hammer in der Hand und scheinen einen anderen Geist bei sich zu haben, dem sie rücklings einen Streich versetzen, jedoch nicht bis zum Blutvergießen, weil sie sich vor dem Tode fürchten. Auch können sie diese Werkzeuge nicht aus der Hand werfen (was sie jedoch mit größter Mühe versuchen, um nicht als solche zu erscheinen), damit ihr roher Sinn vor den Geistern und Engeln zur Erscheinung komme. Sie sind in mittlerem Abstand unter den Füßen gegen vorne zu.
822. Es gibt eine Art des Hasses gegen den Nächsten, bei der sie ihre Freude daran haben, Unrecht zu tun und jeden zu reizen, und je mehr sie ihm Schaden zufügen können, desto mehr machen sie sich damit ein Vergnügen. Dergleichen gibt es vom untersten Pöbel sehr viele, auch gibt es bei ihnen Gleichgesinnte, die nicht zum Pöbel gehören, sondern äußerlich gesitteter sind, infolge des höflichen Betragens, zu dem sie erzogen sind, und wegen der Strafen des Gesetzes. Solche erscheinen nach dem Tode am oberen Teil des Leibes nackt, mit fliegenden Haaren; sie stürzen einer auf den anderen los, mit den Händen haltend des andern Schultern, und reizen sie so; sie springen dem anderen auf den Kopf, kommen nach kurzen Rückgängen wieder und schlagen mit Fäusten heftig zu. Diejenigen, die gesitteter waren, und von denen oben die Rede war, machen es ebenso, aber sie grüßen sich vorher, und schleichen hinten herum, und versetzen ihnen so eins mit der Faust; wenn sie sie aber im Gesicht sehen, grüßen sie, und gehen wieder hinten herum, und schlagen mit der Faust darein, so bewahren sie den Schein; sie erscheinen links in mittlerer Höhe, in einiger Entfernung.
823. Alles, was der Mensch getan hat bei Leibesleben, das kommt im anderen Leben nach und nach wieder, sogar alles, was er gedacht hat. Wenn Feindschaften, Haß und Betrug wiederkehren, so stellen sich auch die Personen, gegen die man Haß gehegt und heimliche Umtriebe gemacht hat, gegenwärtig dar, und zwar augenblicklich; so verhält es sich im anderen Leben, von welcher Gegenwart, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden. Und die Gedanken, die er gegen sie gehabt hat, liegen offen zutage, denn es findet ein Innewerden aller Gedanken statt, daher die kläglichen Zustände, der verborgene Haß dort offen ausbrechen. Bei denen, die böse sind, kommen ihre Übeltaten und Gedanken auf diese Weise alle lebendig wieder. Bei denen aber, die gut sind, nicht so, alle ihre Zustände des Guten, ihre Freundschaft und Liebe mit höchster Wonne und Seligkeit.
Hier von den Höllen derer, die ihr Leben in Ehebrüchen und Unzüchtigkeiten hingebracht haben; dann von den Höllen der Hinterlistigen (dolosorum) und der Zauberinnen (praestigiatricium).
824. Unter der Ferse des linken Fußes ist die Hölle, wo diejenigen sind, die ihre Freude an Grausamkeit und zugleich an Ehebrüchen hatten, und in denselben die höchste Lust ihres Lebens empfanden. Zu verwundern ist, daß die, welche bei Leibesleben grausam waren, auch vor anderen Ehebrecher waren. Die von solcher Art waren, befinden sich in dieser Hölle. Hier verüben sie Grausamkeiten in unsäglichen Weisen: Sie machen sich mittelst ihrer Phantasien Gefäße, wie zum Zerstampfen (quasi trituratoria), wie man sie für das Kraut (olera) hat, und Werkzeuge zum Zerdreschen (instrumenta trituratoria), mit denen sie so zermalmen und quälen, die sie können; dann auch eine Art breiter Beile, wie sie die Henker haben, so wie auch Bohrer, mit denen einer den andern grausam mißhandelt, außer anderem Gräßlichen.
Dort befinden sich einige von den Juden, die in dieser grausamen Weise einst mit den Heiden verfuhren; und heutzutage wächst diese Hölle hauptsächlich von denen an, die zu der sogenannten Christenheit gehören, und die ganze Lust ihres Lebens in Ehebrüche gesetzt hatten, und meistens auch grausam sind. Zuweilen verwandelt sich ihre Lust in den Gestank von Menschenkot, der, wenn diese Hölle geöffnet wird, dick hervorqualmt. Er wurde in der Geisterwelt empfunden, und da bin ich davon fast in Ohnmacht gefallen. Dieser Kotgeruch nimmt abwechselnd die Hölle ein, und hört abwechselnd wieder auf; es ist ihre Lust an Ehebrüchen, die sich in einen solchen argen Geruch verwandelt.
Im Verlauf der Zeit, wenn sie ihre Periode (aetatem) in dergleichen zugebracht haben, werden sie einsam gelassen, und sitzen in der Qual, und werden wie scheußliche Totengerippe, aber gleichwohl leben sie.
825. In der Fläche der Fußsohlen vorne, in ziemlicher Weite, ist die Hölle, die Gehenna genannt wird, wo sich unzüchtige Weiber befinden, die ihre ganze Lust in Ehebrüche gesetzt, und die Ehebrüche nicht bloß für erlaubt, sondern auch für ehrbar gehalten, und Arglose und Unschuldige unter mancherlei Schein der Ehrbarkeit zu solchen verlockt haben. Es erscheint daselbst wie etwas Feuriges, dergleichen bei einer großen Feuersbrunst in der Luft aufzuleuchten pflegt. Auch ist eine Hitze dabei, was mir durch die von da in mein Angesicht ausströmende Wärme zu empfinden gegeben wurde; und ein Gestank ungefähr wie von verbrannten Knochen und Haaren, der von da ausdünstet. Diese Hölle verwandelt sich zuweilen in gräßliche Schlangen, die sie beißen; sie wünschen sich dann den Tod, können aber nicht sterben.
Einige von da Losgelassene kamen zu mir und sagten, daß daselbst eine (große) Hitze sei, und daß, wenn ihnen gestattet wird, einer Gesellschaft guter Geister sich zu nähern, diese Hitze sich in schneidende Kälte verwandle, und dann walle bei ihnen die Hitze und die Kälte von einem Äußersten zum anderen, wodurch sie ebenfalls jämmerlich gequält werden. Aber gleichwohl haben sie ihre Zwischenzeiten (interstitia), innerhalb derer sie in der Brunst ihrer feurigen Wollust sind; aber, wie gesagt, ihre Zustände wechseln.
826. Es waren einige von beiderlei Geschlecht, aus der sogenannten Christenheit, die im Leben ihres Leibes die Ehebrüche nicht bloß für erlaubt, sondern auch für heilig gehalten, und so denn eine Gemeinschaft der Ehen (communia conjugia), wie sie dieselben gottloser Weise nannten, unter dem Schein der Heiligkeit gehabt hatten. Ich sah, daß sie in die Gehenna geschickt wurden, als sie aber dorthin kamen, ging eine Veränderung vor: das Feurige der Gehenna, das mehr ins Rötliche fällt, wurde infolge ihrer Ankunft mehr weißglühend, und man bemerkte, daß sie nicht zusammenstimmen könnten; weshalb denn diese ruchlose Rotte von da ausgeschieden und in eine Gegend nach hinten versetzt wurde, und zwar wie man sagte, in eine andere Welt, wo sie in Sümpfe versenkt werden sollten, und von da in eine neue Gehenna, die für sie sei. Man hörte in der Gehenna etwas Zischendes, das nicht beschrieben werden kann, aber das Zischen oder Sumsen der Gehenna war gröber, als das von diesen, welche die Heiligkeit durch Ehebrüche geschändet hatten.
827. Diejenigen, die mittelst der ehelichen Liebe und der Liebe zu den Kindern Schlingen legen, indem sie sich so benehmen, daß der Ehemann keinen Verdacht hat, daß die Gäste nicht keusch, arglos und Freunde seien, und unter solchem und manchem anderen Schein um so sicherer Ehebruch treiben; die sind in der Hölle unter den Hinterbacken, im garstigsten Auswurf, und werden abgeödet, bis sie wie Knochen werden, weil sie zu den Hinterlistigen gehören. Solche wissen nicht einmal, was Gewissen ist.
Ich sprach mit ihnen, und sie wunderten sich, daß jemand ein Gewissen habe, und daß man sage, Ehebrüche seien gegen das Gewissen. Es wurde ihnen gesagt, daß solchen gewissenlosen Ehebrechern ebenso unmöglich sei, in den Himmel zu kommen, wie es einem Fisch ist in die Luft, oder einem Vogel in den Äther (zu kommen), weil sie, wenn sie sich nur nähern, wie ein Ersticken empfinden, und dergleichen Lust sich in greulichen Gestank verwandelt. Ferner daß es nicht anders geschehen könne, als daß sie in die Hölle verstoßen werden, und am Ende wie knöchern werden, mit wenigem Leben, weil sie ein solches Leben sich angeeignet haben, bei dessen Verlust so wenig wahrhaft menschliches Leben übrigbleibe.
828. Die, welche nichts brünstiger begehren, als Jungfrauen zu entehren, d.h., denen die Jungfrauschaften und der Raub der Jungfrauschaften zur höchsten Lust gereichen, ohne alle Absicht auf Ehe und auf Kinder, und die, wenn sie der Jungfrauschaft Blüte geraubt, sie nachher im Stich lassen, ihrer überdrüssig werden, und sie dem Schimpf preisgeben, diese, weil sie ein solches Leben geführt haben, das gegen die natürliche, die geistige und die himmlische Ordnung, und nicht allein gegen die eheliche Liebe, die im Himmel höchst heilig gehalten wird, sondern auch gegen die Unschuld ist, die sie verletzen und morden, indem sie unschuldige (Mädchen), denen die eheliche Liebe hätte eingeflößt werden können, ins buhlerische Leben einführen (es ist bekannt, daß es die erste Blüte der Liebe ist, welche die Jungfrauen in eine keusche, eheliche Liebe einführt, und die Seelen der Gatten verbindet); und weil die Heiligkeit des Himmels sich gründet auf die eheliche Liebe und auf die Unschuld, sie aber solche innerliche Mörder sind: - so haben sie im anderen Leben die schwerste Strafe auszustehen. Es kommt ihnen vor, als ob sie auf einem wütenden Pferde säßen, das sie in die Höhe wirft, so daß sie gleichsam mit Lebensgefahr vom Pferd abgeworfen werden. Ein solcher Schrecken wird ihnen eingejagt. Hierauf scheint es ihnen, als befänden sie sich unter dem Bauch des wütenden Pferdes, und bald, als schlüpften sie durch den hinteren Teil des Pferdes in dessen Bauch, und plötzlich ist es ihnen, als ob sie in dem Bauch einer garstigen Buhldirne wären, welche Dirne sich in einen großen Drachen verwandelt, und hier bleiben sie eingehüllt in der Qual. Diese Strafe kehrt oftmals wieder, inner Jahrhunderten und Jahrtausenden, bis sie von Schauder vor solchen Begierden erfüllt werden. Von ihren Sprößlingen wurde mir gesagt, daß sie schlimmer seien, als andere Kinder, weil sie so etwas vom Vater her erblich an sich haben, daher auch selten Kinder aus der Begattung von solchen geboren werden, und die, welche geboren werden, nicht lange am Leben bleiben.
829. Die, welche bei Leibesleben unzüchtig denken, und alles was andere reden, ins Unzüchtige verkehren, auch das Heilige, und zwar auch noch als Erwachsene und als Greise, da doch keine natürliche Lüsternheit mehr dazu anreizt, lassen auch im anderen Leben nicht ab, so zu denken und zu reden. Und weil dort ihre Gedanken sich mitteilen, und zuweilen bei anderen Geistern zu unzüchtigen Darstellungen werden, woraus dann Ärgernisse entstehen, so ist ihre Strafe, daß sie vor den Geistern, die sie verletzt hatten, waagrecht hingeworfen, und wie eine Rolle von der Linken zur Rechten schnell herumgewalzt werden, hernach schief in anderer Lage, und so wieder in einer anderen, nackt vor allen, oder halbnackt, je nach der Beschaffenheit ihrer Geilheit, und zugleich wird ihnen Scham eingejagt. Dann werden sie mit Kopf und Füßen überzwerch wie eine Achse umgedreht; es wird ihnen ein Widerstreben beigebracht, und zugleich Schmerz; denn es wirken zwei Kräfte, eine herumwärts und die andere rückwärts; so geschieht es denn mit schmerzhafter Verziehung. Wenn dies vorüber ist, so wird ihnen Gelegenheit gegeben, sich dem Anblick der Geister zu entziehen, und ihnen Scham eingeflößt. Es gibt aber gleichwohl solche, die sie versuchen, ob sie noch auf dergleichen bestehen; solang sie aber im Zustand der Scham und des Schmerzes sind, hüten sie sich davor. So sind sie für sich verborgen, obwohl sie wissen, wo sie sind. Diese Strafe erschien vorwärts in einiger Entfernung.
Es gibt auch Buben, Jünglinge und junge Männer, die nach der Torheit ihres Alters und ihrem geilen Trieb die abscheulichen Grundsätze angenommen haben, daß die Frauen, besonders die jungen und schönen, nicht für den Mann da sein dürfen, sondern für sie und ihresgleichen; während der Mann nur der Hausvater und Erzieher der Kinder bleibe. Diese werden im anderen Leben auch erkannt am bübischen Ton der Rede. Sie befinden sich daselbst hinter dem Rücken in einiger Höhe. Diejenigen unter ihnen, die sich in ihren Grundsätzen und in einem denselben gemäßen wirklichen Leben verhärtet haben, werden im anderen Leben jämmerlich gestraft, indem sie hin und her verrenkt oder verdreht werden (per colluxationes et reluxationes, seu contorsiones et retorsiones), und zwar von Geistern, die ihnen durch Kunst die Einbildung von einem Körper, und zugleich ein körperliches Schmerzgefühl beibringen können. Durch dieses Hin- und Herreißen (reverberationes) und die zugleich beigebrachten Gegenstrebungen werden sie so zerfleischt, daß es ihnen unter unmenschlichen Schmerzen vorkommt, als seien sie gleichsam in kleine Stücke zerrissen. Und dies so oft, bis sie von Schauder vor solchen Lebensgrundsätzen durchschüttert, ablassen, so zu denken.
830. Diejenigen, die mit scharfsinniger Hinterlist (acuto dolo) die Menschen betrügen, indem sie ein freundliches Gesicht und Rede zeigen, inwendig aber giftige Ränke verbergen, und so die Menschen einnehmen, in der Absicht, sie zu verderben, deren Hölle ist noch grauenhafter, als die Hölle der Mörder. Es kommt ihnen vor, als lebten sie unter Schlangen; und je verderblicher ihre Tücken waren, desto gräßlichere und giftigere und desto mehrere Schlangen erscheinen, die sie umgeben und quälen. Sie wissen nicht anders, als daß es Schlangen seien, sie fühlen die gleichen Schmerzen, und die gleichen Qualen, was wohl wenige glauben werden, es ist aber dennoch war. Sie sind diejenigen, die mit Vorbedacht Ränke spielen, und darin die Lust ihres Lebens empfinden.
Der Heimtückischen (dolosorum) Strafen sind verschieden, je nach der Natur der Hinterlist (doli) eines jeden. Im allgemeinen werden sie in den Gesellschaften nicht geduldet, sondern ausgeschlossen; denn alles, was ein Geist denkt, wissen und durchschauen die Nachbarn sogleich, somit ob Hinterlist und welcherlei Hinterlist da ist. Daher sie, aus den Gesellschaften verstoßen, endlich einsam dasitzen, und dann mit breitem Gesicht erscheinen, so breit, wie vier oder fünf Gesichter anderer zusammengenommen, mit breitem, fleischfarbigem Hut. (So) sitzen sie wie Bilder des Todes in der Qual.
Es gibt andere, die von Natur tückisch (dolosi) sind, somit nicht mit Vorbedacht, und nicht heimlicher Weise unter anderer Miene: diese werden gleich erkannt, und ihr Denken wird deutlich wahrgenommen. Auch brüsten sie sich damit, wie wenn sie als listig erscheinen wollten. Diese haben keine solche Hölle. Doch mehr von den Ränkevollen, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden.
831. Es gibt Frauen, die ihren Neigungen gefrönt, und bloß sich und der Welt gelebt, und das ganze Leben und alle Lebensfreude in den äußeren Anstand gesetzt hatten, und daher auch in der bürgerlichen Gesellschaft mehr als andere geschätzt waren; infolgedessen sie von ihrem wirklichen Leben und dem angeeigneten Wesen her die Fertigkeit erlangt haben, durch ihre anständigen Manieren in die Begierden und Freuden anderer sich einzuschleichen, unter dem Schein der Ehrbarkeit, aber mit der Absicht zu herrschen. Daher denn ihr Leben ein heuchlerisches und ränkevolles wurde. Sie hatten gleich anderen die Kirchen besucht, aber in keiner anderen Absicht, als um ehrbar und fromm zu erscheinen. Im übrigen waren sie ohne Gewissen, zu Schandtaten und Ehebrüchen äußerst geneigt, wenn sie nur verheimlicht werden konnten. Solche denken im anderen Leben ebenso. Was Gewissen ist, wissen sie nicht, sie verlachen diejenigen, die das Gewissen nennen. Sie schleichen sich in jedwede Neigungen anderer ein, indem sie Ehrbarkeit, Frömmigkeit, Barmherzigkeit, Unschuld erheucheln, die für sie die Mittel zu täuschen sind, und sooft ihnen die äußeren Fesseln genommen werden, rennen sie in die größten und schändlichsten Verbrechen.
Diese sind es, die im anderen Leben Magierinnen (magae) oder Zauberinnen (praestigiatrices) werden, von denen es einige gibt, die man Sirenen nennt; und dort ergreifen sie Künste, die in der Welt unbekannt sind: sie sind wie Schwämme, die abscheuliche Kunstgriffe einsaugen, und mit solchem Geschick, daß sie dieselben mit Gewandtheit ausüben können. Die in der Welt unbekannten Künste, die sie dort erlernen, sind: daß sie wie anderswo reden können, so daß man eine Stimme hört wie von guten Geistern, an einem anderen Ort. Daß sie zu gleicher Zeit gleichsam bei mehreren sein können, indem sie so andere bereden, sie seien gleichsam überall gegenwärtig. Daß sie reden wie mehrere zugleich, und an mehreren Orten zugleich. Daß sie das, was von guten Geistern, und auch was von engelischen Geistern einfließt, abwenden, und es alsbald auf verschiedene Weise zu ihren Gunsten verkehren können. Daß sie die Gestalt (similitudinem) eines anderen annehmen können durch Vorstellungen, die sie auffangen und ausprägen. Daß sie jedem eine Neigung zu ihnen einflößen, indem sie sich in den eigentlichen Zustand der Neigung des anderen einschleichen, sich plötzlich dem Anblick entziehen und unsichtbar werden. Vor den Geistern eine weißglänzende Flamme ums Haupt darstellen, und zwar vor mehreren, was ein engelisches Zeichen ist. Unschuld heucheln auf verschiedene Arten, auch indem sie Kinder vorstellen, die sie küssen. Sie geben auch anderen, gegen die sie einen Haß haben, ein, sie sollen sie umbringen, weil sie wissen, daß sie doch nicht sterben können; nachher klagen sie dann diese als Mörder an, und breiten es aus. Sie regten aus (meinem) Gedächtnis alles auf, was ich Böses gedacht und getan hatte, und zwar in sehr geschickter Weise; als ich im Schlaf war, redeten sie ganz wie aus mir mit anderen, so daß die Geister beredet wurden, und zwar Falsches und Unflätiges; und so mehreres dergleichen.
Ihre Natur ist so überredend, daß man in ihr nichts Zweifelhaftes ahnt, daher ihre Vorstellungen nicht, wie die der anderen Geister, mitgeteilt werden. Auch haben sie gleichsam Schlangenaugen, wie man sagt, indem sie mit ihrem Gesicht und ihrer Vorstellung überall gegenwärtig sind. Diese Zauberinnen oder Sirenen werden hart gestraft. Einige in der Gehenna, andere in einem Hof (curia) unter Ottern. Andere durch Verziehungen und verschiedene Zusammenstoßungen mit dem größten Schmerz und Qual. Im Verlauf der Zeit werden sie ausgeschieden und werden wie Totengerippe vom Kopf bis zur Ferse.
Die Fortsetzung folgt am Ende des Kapitels.
Hier von den Höllen der Geizigen; und von dem unsauberen Jerusalem, und den Räubern in der Wüste. Sodann von den kotigen Höllen derjenigen, die in lauter Vergnügungen gelebt haben
938. Die Geizigen sind die allerschmutzigsten, und denken am allerwenigsten an ein Leben nach dem Tod, an die Seele, und an den inneren Menschen; sie wissen nicht einmal, was der Himmel ist. Weil sie am allerwenigsten ihre Gedanken erheben, sondern sie ganz eingießen und versenken ins Leibliche und Irdische. Daher, wenn sie ins andere Leben kommen, wissen sie lange nicht daß sie Geister sind, sondern meinen, sie seien noch ganz im Leibe. Die Vorstellungen ihres Denkens, die vom Geiz gleichsam körperlich und irdisch wurden, verwandeln sich in gräßliche Einbildungen; und was unglaublich, jedoch wahr ist, es kommt den schmutzig Geizigen vor, als wohnten sie in Kellern, wo ihre Gelder sind, und als würden sie dort von Mäusen angefallen. Wie sehr sie aber auch beunruhigt werden, so gehen sie doch nicht von da weg, bis sie ermüdet sind. So winden sie sich endlich aus diesen Gräbern heraus.
939. In was für schmutzige Einbildungen sich die Denkvorstellungen derer, die schmutzig geizig waren, verwandeln, ergibt sich aus ihrer Hölle, die tief unter den Füßen liegt. Es qualmt von da ein Dampf heraus, wie der Dampf von Schweinen, denen in einem Trog die Haut abgezogen worden; dort sind der Geizigen Wohnsitze. Welche dahin kommen, erscheinen zuerst schwarz, und es kommt ihnen vor, als ob sie hier durch das Abschaben der Haare, wie bei den Schweinen zu geschehen pflegt, weiß würden, so erscheinen sie sich auch alsdann; aber dennoch bleibt, wohin sie auch kommen mögen, ein Merkmal davon zurück, daß sie solche seien.
Ein gewisser schwarzer Geist, der noch nicht in seine Hölle gebracht worden war, weil er noch in der Geisterwelt verweilen sollte, wurde dort hinabgelassen; derselbe war nicht so geizig gewesen, aber dennoch hatte er, solange er lebte, boshaft nach anderer Güter getrachtet. Als er nun daselbst anlangte, flohen die Geizigen von da weg und sagten, er sei ein Räuber, weil schwarz, und wolle sie so morden; denn die Geizigen fliehen solche, weil sie sehr für ihr Leben fürchten. Als sie endlich erfuhren, er sei kein solcher Räuber, sagten sie ihm, wenn er weiß werden wolle, so müßten ihm, wie den Schweinen, welche Angesichts erschienen, die Haare abgestreift werden, so würde er weiß werden. Das wollte er aber nicht, und wurde nun (wieder) unter die Geister versetzt.
940. In dieser Hölle sind großenteils Juden, die schmutzige Geizhälse waren, deren Gegenwart, auch wenn sie zu anderen Geistern kommen, an dem Mäusegestank empfunden wird. Weil von den Juden die Rede ist, so darf ich berichten, wie jämmerlich ihr Zustand nach dem Tode ist, nämlich derer, die schmutzige Geizhälse gewesen waren, und aus angeborenem Hochmut andere neben sich verachtet hatten, weil sie meinten, sie seien allein die Auserwählten. Dann von ihren Städten, und den Räubern in der Wüste.
Infolge der Einbildung, die sie bei Leibesleben gefaßt, und in der sie sich bestärkt haben, daß sie nach Jerusalem kommen werden, und damit in das heilige Land, das sie besitzen sollten, indem sie nicht wissen wollten, daß unter dem neuen Jerusalem verstanden wird das Reich des Herrn in den Himmeln und auf Erden, erscheint ihnen, wenn sie ins andere Leben kommen, zur Linken der Gehenna, ein wenig vorwärts, eine Stadt, in der sie haufenweise ankommen. Allein diese Stadt ist kotig und stinkend, daher sie das unsaubere Jerusalem genannt wird. Hier laufen sie hin und her durch die Gassen, im Schlamm und Kot bis über die Knöcheln, klagend und heulend. Städte sehen sie mit Augen, auch Gassen, sie haben eine Vorbildung von dergleichen, wie bei hellem Tage. Ich habe auch einige Male Städte gesehen.
Es erschien mir ein Finsterling (quidam obscurus), der aus diesem unsauberen Jerusalem kam. Es wurde wie ein Tor aufgetan, um ihn her waren Irrsterne, besonders zu seiner Linken. Die Irrsterne um einen Geist her bedeuten in der Geisterwelt Falschheiten (anders ist es, wenn es keine Irrsterne sind). Er näherte sich mir, und machte sich an mein linkes Ohr oberhalb, das er gleichsam mit dem Mund berührte, um mit mir zu reden. Er redete aber nicht mit lauter Stimme, wie andere, sondern inwenig in sich hinein, immerhin jedoch so, daß ich es hörte und verstand. Er sagte, er sei ein jüdischer Rabbiner, und sei lange Zeit her in jener kotigen Stadt gewesen. Er sagte auch, die Gassen daselbst seien nichts als Schlamm und Kot, in dem man gehen müsse; und daß er keine andere Speise zu essen habe, als Kot. Ich fragte, warum er, da er doch ein Geist sei, zu essen begehre? Er sagte, er esse, und wenn er zu essen begehre, werde ihm nichts anderes gereicht als Kot, daher er sehr jammerte. Er fragte nun, was zu tun sei, indem er sagte, er finde nicht Abraham, Jischak und Jakob, von denen ich ihm einiges erzählte und (sagte), daß man sie vergeblich suche, und dieselben, wenn man sie finde, gar nichts helfen könnten, außer anderem, was noch geheimer ist. Ich sagte, es sei kein anderer zu suchen, als allein der Herr, Welcher ist der Messias, den sie im Leben verachtet haben, und Er regiere den ganzen Himmel und die ganze Erde, und von keinem anderen komme Hilfe. Er fragte ängstlich und zu wiederholten Malen: wo ist Er? Ich sagte, man finde Ihn überall, und Er höre und kenne alle. Aber da zogen ihn andere jüdische Geister zurück.
941. Es ist auch eine andere Stadt zur Rechten der Gehenna, aber zwischen der Gehenna und dem Pfuhl, wo, wie es ihnen scheint, die Besseren von den Juden wohnen, aber diese Stadt verändert sich ihnen je nach ihren Phantasien, bald verwandelt sie sich in Dörfer, bald in einen Sumpf, bald wiederum in eine Stadt. Sie haben daselbst Furcht vor Räubern, und solange sie in dieser Stadt sind, sind sie sicher.
Zwischen beiden Städten ist gleichsam ein dreieckiger finsterer Raum, da sind die Räuber, die Juden sind, aber die schlimmsten von ihnen, die alle, auf die sie irgend stoßen, jämmerlich quälen. Diese Räuber nennen die Juden aus Furcht den Herrn, und die Wüste, in der sie sind, nennen sie die Erde. Damit sie sicher vor den Räubern in diese Stadt zur Rechten kommen mögen, ist an der Grenze im Eck ein guter Geist, der die Kommenden empfängt. Wenn sie zu ihm kommen, bücken sie sich zur Erde, und werden dann unter seinen Füßen eingelassen, und das ist der Gebrauch der Einlassung in diese Stadt.
Ein Geist kam plötzlich zu mir; ich fragte, woher er komme, er sagte, er fliehe und fürchte sich vor den Räubern, welche die Leute töten, zermetzeln, verbrennen, braten, und suche nun, wo er sicher sein könne. Ich fragte, woher er wäre, und aus welchem Land. Er wagte aus Furcht nichts anderes zu antworten, als daß das Land (terra) des Herrn sei, denn die Wüste nennen sie das Land, und die Räuber den Herrn. Es kamen hernach Räuber, die sehr schwarz waren, und in einem Baßton redeten, wie die Riesen, und, was zu verwundern ist, wenn sie herkommen, (wirklich) einen fühlbaren Schrecken und Schauder einjagen. Ich fragte, wer sie wären; sie sagten, sie suchen Beute. Ich fragte, wo sie ihre Beute hintragen wollten, ob sie nicht wissen, daß sie Geister seien, und daß sie weder Beute wegnehmen, noch zusammenscharren können, und daß dergleichen nur Einbildungen der Bösen seien. Sie antworteten, sie seien in der Wüste und gehen auf Raub aus, und quälen die, auf die sie stoßen. Sie anerkannten endlich, während sie bei mir waren, daß sie Geister seien, aber gleichwohl konnten sie nicht dahin gebracht werden, anders zu glauben, als daß sie im Leibe lebten.
Es sind Juden, die so herumschweifen, und im Munde führen töten, niedermetzeln, verbrennen, braten, und dies gegen alle, selbst wenn sie Juden, oder Freunde sind.
Hieraus ward auch offenbar, von welcher Gesinnung sie sind, obwohl sie in der Welt nicht wagen, so etwas sich merken zu lassen.
942. Nicht weit von dem unsauberen Jerusalem ist auch noch eine andere Stadt, die genannt wird das Gericht der Hölle (Judicium Gehennae); daselbst sind die, welche aus eigener Gerechtigkeit sich den Himmel zusprechen, und die andere verdammen, die nicht nach ihren Einbildungen leben. Zwischen dieser Stadt und der Hölle erscheint wie eine Brücke, ziemlich schön, von blasser oder grauer Farbe, wo ein schwarzer Geist ist, den sie fürchten, und der sie vom Übergang zurückhält; denn auf der anderen Seite der Brücke erscheint die Hölle (gehenna).
943. Die, welche bei Leibesleben bloß auf Vergnügungen ausgingen, und nur ihren Neigungen frönen und in Pracht und Herrlichkeit leben wollten, allein ihnen selbst und der Welt sich widmend, göttliche Dinge für nichts achtend, ohne Glauben und Liebtätigkeit: - solche werden nach dem Tode zuerst in ein Leben eingeführt, das demjenigen, das sie in der Welt hatten, ähnlich ist. Es ist ein Ort vorne zur Linken, ziemlich tief, wo nichts als Vergnügungen, Spiele, Tänze, Schmausereien und Unterhaltungen sind; dahin werden solche versetzt, und dann wissen sie nicht anders, als daß sie (noch) in der Welt seien: allein die Szene ändert sich; nach einiger Zeit werden sie hinabgelassen in die Hölle (Infernum) unter den Hinterbacken, die ganz kotig ist; denn ein solches Vergnügen, das bloß körperlich ist, verwandelt sich im anderen Leben in Kotiges; ich sah sie dort Mist tragen und jammern.
944. Frauen, die von einem niedrigen und gemeinen Stand her reich wurden, und aus Stolz darauf sich ganz den Vergnügungen und einem üppigen und müßigen Leben hingegeben hatten, indem sie, wie Königinnen, auf Pfühlen lagerten, am Spieltisch und zur Tafel saßen, und sich um nichts anderes bekümmerten, geraten im anderen Leben, wenn sie zusammenkommen, arg aneinander, zerschlagen und zerreißen sich, und ziehen sich an den Haaren, und werden wie Furien.
945. Anders aber diejenigen, die in Vergnügungen oder Annehmlichkeiten des Lebens geboren, und die von Kindheit an zu dergleichen erzogen worden sind, wie die Königinnen und andere von edler Herkunft, so wie auch die Reichen; solche, obwohl in Vergnügungen und in Pracht und Glanz (aufgewachsen), sind, wofern sie nur zugleich im Glauben an den Herrn und in Liebtätigkeit gegen den Nächsten gelebt haben, im anderen Leben unter den Seligen: denn (daß man) den Genüssen des Lebens, der Macht und dem Reichtum entsagen, und so durch Leiden den Himmel verdienen (müsse), das ist falsch; aber sowohl die Vergnügungen, als die Macht und den Reichtum für nichts achten gegenüber (respectiva ad) dem Herrn, und das Leben der Welt für nichts gegenüber dem himmlischen Leben, das ist es, was im Worte verstanden wird.
946. Ich redete mit Geistern davon, daß wohl wenige glauben werden, es gebe so vieles und von solcher Art im anderen Leben, aus dem Grund, weil der Mensch keinen anderen Begriff hat von seinem Leben nach dem Tod, als einen ganz allgemeinen dunklen, der keiner ist, und in dem sie sich bestärkt haben durch das, daß sie eine Seele oder einen Geist nicht mit Augen sehen. Und daß die Gelehrten, obwohl sie behaupten, es gebe eine Seele oder einen Geist, dennoch, weil sie an erdichteten Wörtern und Ausdrücken hängen, die das Verständnis der Dinge vielmehr verdunkeln, ja verlöschen, und weil sie sich selbst und der Welt, selten aber dem allgemeinen Besten und dem Himmel, leben, noch weniger als die sinnlichen Menschen glauben.
Die Geister, mit denen ich geredet, haben sich verwundert, daß der Mensch von solcher Art ist, da er doch weiß, daß es in der Natur selbst, und in jedem ihrer Reiche, so viel Wunderbares und Mannigfaltiges gibt, das er nicht kennt, wie z.B. im Inwendigen des menschlichen Ohres, von dem man ein ganzes Buch mit erstaunlichen und unerhörten Dingen füllen könnte, welchen ein jeder Glauben schenkte. Dagegen, wenn von der geistigen Welt, aus der doch alles und jedes, was in den Reichen der Natur ist, entsteht, etwas gesagt wird, so glaubt es kaum jemand; wie gesagt, infolge der vorgefaßten und bestärkten Meinung, daß es nicht ist, weil man es nicht sieht.
947. Denjenigen, die hinterlistig (dolosi) sind, und alles durch arglistige Ränke erlangen zu können meinen, und sich darin bei Leibesleben bestärkt hatten, durch den guten Erfolg, den sie davon hatten, kommt es vor, als wohnten sie in einer Tonne zur Linken, welche die höllische Tonne (Tonna infernalis) heißt. Über derselben ist eine Decke, und außerhalb auf pyramidenförmigem Gestell eine Scheibe (orbiculus), die sie für das Weltall halten, das sie zu beaufsichtigen und zu regieren hätten; ganz so kommt es ihnen vor. Diejenigen von ihnen, die Unschuldige auf hinterlistige Art verfolgt hatten, sind hier jahrhundertelang. Es wurde mir gesagt, daß einige schon zwanzig Jahrhunderte hier zugebracht haben.
Wenn sie herausgelassen werden, so haben sie eine solche Phantasie, daß sie glauben, das Weltall sei eine Scheibe (orbis), um die sie herumgehen, und die sie mit Füßen treten, indem sie sich für die Götter des Weltalls halten. Einige Male erschienen sie mir, und ich redete mit ihnen von ihrer Einbildung. Weil sie aber von solcher Art in der Welt gewesen waren, so konnten sie nicht davon abgebracht werden.
Ich ward auch einige Male inne, mit welch feiner Hinterlist sie die Gedanken verdrehen, und augenblicklich anderswohin ziehen, und anderes unterschieben können, so daß man kaum erkennen konnte, daß es von ihnen herkam. Und dies in solcher Art, daß es unglaublich ist. Weil sie so geartet sind, werden sie gar nicht zu den Menschen gelassen, denn sie flößen auf so geheime und verborgene Weise Gift ein, daß man es gar nicht merken kann.
948. Es ist auch zur Linken eine andere Tonne (so kommt es ihnen nämlich vor), in dieser sind einige, die bei Leibesleben gemeint hatten, sie hätten, wenn sie Böses taten, Gutes getan, und umgekehrt, so daß sie ins Böse das Gute setzten. Diese verweilen dort eine Zeitlang, und werden dann der Vernunft beraubt, und wenn sie diese verloren, sind sie wie im Schlaf, und nichts von dem, was sie alsdann tun, wird ihnen zugerechnet. Aber gleichwohl kommt es ihnen vor, sie seien wachend. Wird ihnen die Vernunft wieder gegeben, so kommen sie wieder zu sich, und sind wie andere Geister.
949. Zur Linken vorwärts ist ein Gewölbe (camera) wo gar kein Licht, sondern lauter Finsternis ist, daher es das dunkle Gewölbe (camera obscura) heißt. Hier sind die, welche nach den Gütern anderer getrachtet, und ihren Sinn beständig auf dieselben gerichtet, und sie auch, ohne sich ein Gewissen daraus zu machen, weggenommen hatten, so oft sie es unter einem scheinbaren Vorwand gekonnt. Es sind hier solche, die, solange sie in der Welt lebten, in ziemlich hohen Würden gestanden, und die Ehre der Klugheit in arglistige Ränke gesetzt hatten. In diesem Gewölbe beratschlagen sie sich untereinander, gerade wie einst bei Leibesleben, durch welche betrügerische Mittel sie andere hintergehen wollen. Finsternis nennen sie hier eine Lust. Es wurde mir ihr Bild gezeigt, und ich sah es, wie am hellen Tage, und wie die, welche hier sind und betrüglich gehandelt haben, am Ende werden, daß nämlich ihr Gesicht greulicher wird, als das eines Toten, bleifarbig, wie bei den Leichnamen, mit abscheulichen Falten und Gruben (cum lacunis horrendis); so leben sie in Angstqual dahin.
950. Es fuhr eine Horde Geister von der Seite der Hölle (gehenna) her in die Höhe nach vorne, und aus ihrer Sphäre erkannte man (denn die Beschaffenheit der Geister kann man, sobald sie nahen, schon an ihrer Sphäre erkennen), daß sie den Herrn gering schätzten, und allen Gottesdienst verachteten. Ihre Rede war wellenförmig. Einer von ihnen, der ärgerliche Dinge gegen den Herrn vorbrachte, wurde sogleich hinabgeworfen gegen die eine Seite der Hölle hin. Sie schwebten vorne über das Haupt hin, in der Absicht, solche zu treffen, mit denen sie sich verbinden könnten, um andere zu unterjochen. Sie wurden aber auf dem Weg aufgehalten, und es ward ihnen gesagt, sie sollten ablassen, weil dies ihnen übel bekommen würde, so hielten sie denn inne. Dann sah man sie: sie waren von Angesicht schwarz, und um das Haupt hatten sie eine weiße Binde, wodurch bezeichnet wird, daß sie den Gottesdienst, so wie auch das Wort des Herrn, für etwas Schwarzes ansahen, das nur dazu diene, das gemeine Volk in den Banden des Gewissens zu halten. Ihre Wohnung ist in der Nähe der Hölle (gehenna), wo fliegende, (jedoch) nicht giftige Drachen sind, daher sie die Drachenwohnung (Domicilium draconum) heißt. Weil sie aber nicht hinterlistig sind, so ist ihre Hölle nicht so hart. Solche schreiben auch sich selbst und ihrer Klugheit alles zu und rühmen sich; sie fürchten niemand, es ward ihnen aber gezeigt, daß schon ein Zischen sie in Schrecken setzen und in Flucht jagen kann. Als sie ein Zischen hörten, glaubten sie aus Schrecken, die ganze Hölle komme herauf sie zu holen, und aus Helden wurden sie auf einmal wie Weiber.
951. Die, welche sich bei Leibesleben für heilig gehalten hatten, sind in der unteren Erde vor dem linken Fuß; daselbst erscheinen sie sich zuweilen mit glänzendem Angesicht, was von den Vorstellungen herkommt, die sie von ihrer Heiligkeit haben. Ihr Ausgang ist aber, daß sie dort gehalten werden in der größten Begierde, in den Himmel aufzufahren, den sie in der Höhe glauben. Ihre Begierde wird immer größer und verwandelt sich mehr und mehr in Angst, die ungeheuer zunimmt, bis daß sie anerkennen, daß sie nicht heilig sind. Wenn sie von da herausgelassen werden, wird ihnen ihr eigener Geruch, der stinkend ist, zu empfinden gegeben.
952. Es glaubte einer, er habe in der Welt heilig gelebt, darum, daß er von den Menschen für heilig gehalten wurde, und so den Himmel verdiente. Er sagte, er habe ein frommes Leben geführt, sei dem Gebet obgelegen, und meinte, es sei genug, wenn jeder nur auf sein eigenes Wohl bedacht sei, und für sich selbst sorge. Er sagte auch, daß er ein Sünder wäre und leiden wollte, selbst wenn er von anderen unter die Füße getreten würde, was er christliche Geduld nannte, und daß er der Kleinste sein wollte, um der Größte im Himmel zu werden. Als dieser geprüft wurde, ob er auch jemanden etwas Gutes, oder Werke der Liebtätigkeit getan habe, oder habe tun wollen, sagte er, er wisse nicht worin diese bestehen, nur daß er heilig gelebt habe. Da er nur sein Hervorragen über andere zum Zweck hatte, die er somit für geringer als sich, hielt, erschien er zuerst, weil er sich selbst für heilig gehalten, in menschlicher Gestalt, weiß bis zu den Lenden, verwandelte sich aber zuerst in Dunkelblau und hernach in Schwarz; und weil er herrschen wollte über andere, und sie neben sich verachtete, wurde er schwärzer als andere.
Von denjenigen, welche die Größten im Himmel sein wollen, sehe man Nr. 450, 452.
953. Ich wurde durch einige Wohnstätten des ersten Himmels geführt, und es ward mir von da in der Ferne ein ungeheures tobendes Meer mit großen Wogen, dessen Grenze unabsehbar war, zu schauen gegeben, und es wurde gesagt, daß solche Phantasien diejenigen haben, die groß in der Welt haben sein wollen, unbekümmert darum, ob auf rechtem oder unrechtem Wege, wenn sie sich nur Ruhm verschaffen könnten. Sie sehen ein solches Meer, mit der Furcht, darin ertränkt zu werden.
954. Die Einbildungen, die man bei Leibesleben hatte, verwandeln sich im anderen Leben in andere, die aber gleichwohl ihnen entsprechen. So z.B. die, welche auf Erden gewalttätig und unbarmherzig waren, deren Gewalttätigkeit und Unbarmherzigkeit verwandelt sich in unglaubliche Grausamkeit, und es ist ihnen, als ob sie alle Genossen, auf die sie irgend stoßen mögen, töteten, und auf verschiedene Arten peinigten, woran sie so großes Gefallen finden, daß solches ihre höchste Lust ist.
Die, welche blutdürstig waren, haben ihre Lust daran die Geister zu peinigen bis aufs Blut, denn sie glauben, die Geister seien Menschen, sie wissen es nicht anders, und wenn sie welches sehen (denn solcherlei ist ihre Einbildung, daß sie gleichsam Blut sehen), haben sie sehr große Freude darüber.
Aus dem Geiz entspringen Einbildungen, daß ihnen vorkommt, als würden sie von Mäusen und dergleichen angefallen, je nach der Art des Geizes.
Die, welche ihre Lust bloß in Wollüste gesetzt hatten, die sie für den letzten Zweck, für das höchste Gut, und gleichsam für ihren Himmel hielten, lieben es sehr, in Kloaken zu weilen, indem sie daselbst ihre höchste Lust empfinden. Einige in urinhaften und stinkenden Pfützen, andere in kotigen, usf.
955. Außerdem gibt es verschiedene Strafen, mit denen im anderen Leben die Bösen sehr hart heimgesucht werden, und in die sie verfallen, wenn sie wieder in ihre schnöden Begierden hineinkommen. Durch dieselben bekommen sie Scham, Schrecken und Schauder vor solcherlei, bis daß sie zuletzt davon ablassen. Die Strafen sind verschieden, im allgemeinen sind es Strafen der Zerfleischung (lacerationis), Strafen der Zerreißung (discerptionis), Strafen unter Verhüllungen (sub velis), usw.
956. Die, welche hartnäckig auf Rache sinnen, und die sich für größer als alle anderen halten, indem sie die übrigen für nichts im Vergleich mit sich ansehen, haben die Strafe der Zerfleischung, die so beschaffen ist: sie werden am Leib und im Gesicht verunstaltet, so daß kaum noch ein menschlicher Überrest erscheint. Das Gesicht wird wie ein runder breiter Kuchen, die Arme erscheinen wie Lappen, nach deren Ausbreitung ein solcher in der Höhe wie ein Rad herumgetrieben wird, immer dem Himmel zu, und es wird vor allen ausgerufen, daß er so beschaffen sei, bis daß Scham das Innerste durchdringt. So flehend, wird er zur Abbitte gezwungen, und ihm scharf geboten. Hernach wird er in einen kotigen Pfuhl versetzt, der in der Nähe des schmutzigen Jerusalems ist, und hier wird er gewälzt und untergetaucht, daß er wie Kot wird. Und das geschieht einige Male, bis ihm solche Begierde benommen ist. In diesem kotigen Pfuhl sind bösartige Frauen aus der Gegend der Harnblase.
957. Welche bei Leibesleben sich zur anderen Natur gemacht haben, anders zu reden und anders zu denken, hauptsächlich die unter dem Schein der Freundschaft nach den Gütern anderer getrachtet haben, die schweifen umher, und überall, wohin sie kommen, fragen sie, ob sie bei ihnen sein können, indem sie sagen, sie seien arm, und wenn sie aufgenommen werden, trachten sie aus der ihnen zur Natur gewordenen Begierde nach allem. Wenn ihre Beschaffenheit sich herausstellt, werden sie gestraft und fortgejagt, und zuweilen erbärmlich zerrissen, auf verschiedene Art, je nach der Natur der arglistigen Verstellung, die sie sich angeeignet: einige am ganzen Leib, andere an den Füßen, andere an den Lenden, andere an der Brust, andere am Kopf, andere bloß in der Gegend des Mundes. Man bringt sie dazu, daß sie hin und her geworfen werden und wieder zurückprallen (adiguntur in reciprocas reverberationes), auf eine Weise, die nicht beschrieben werden kann. Es sind gewaltsame Zusammenstoßungen und so Verziehungen der Teile, daß sie glauben, in kleine Teile zerrissen zu sein. Es wird auch ein Gegenstreben beigebracht, so daß der Schmerz größer wird.
Solche Zerreißungsstrafen (discerptionis poenae) gibt es in großer Mannigfaltigkeit, und sie werden nach Zwischenräumen so oft wiederholt, bis Furcht und Grauen vor der Täuschung durch Unwahrheiten eingejagt ist. Jede Bestrafung nimmt etwas hinweg.
Die Zerreißer (Discerptores) sagten, sie hätten eine solche Lust am Strafen, daß sie nicht ablassen wollten, selbst wenn es ewig fortdauern würde.
958. Es gibt Scharen von Geistern, die umherschweifen, und von den Geistern gar sehr gefürchtet werden; sie machen sich an die Rückenseite unten, und foltern durch schnelle Hin- und Herrenkungen (torquent per recitrocationes citas), denen niemand Einhalt tun kann, und machen dabei mit Geräusch eine zusammen- und zurückschränkende Bewegung nach den oberen Teilen (dirigentes motum constrictorium et restrictorium versus superiora), in der Form eines nach oben zugespitzten Kegels. Jeder nun, der in diesen Kegel hinein, besonders, wer gegen seine Spitze hin versetzt wird, wird jämmerlich zerrissen in allen Teilchen der Gelenke. Es sind arglistige Gleißner (simulatores dolosi), die hineinversetzt und so bestraft werden.
959. Einst wachte ich Nachts vom Schlaf auf, und hörte Geister um mich her, die im Schlaf mir nachstellen wollten, aber bald schlummerte ich ein, und hatte einen bösen Traum. Als ich jedoch erwachte, waren zu meiner Verwunderung sogleich Strafgeister da, und straften die Geister erbärmlich, die mir im Schlaf nachgestellt hatten, indem sie ihnen gleichsam Körper, die auch erschienen, und körperliche Sinne beibrachten, und so sie marterten durch gewaltsames Zusammenstoßen der Teile, vor- und rückwärts (per violentas collisiones partium cis et retro ... torquebant), verbunden mit Schmerzen, die durch die Gegenstrebungen verursacht wurden. Gerne hätten die Strafgeister sie, wäre es möglich gewesen, umgebracht, daher die äußerst große Heftigkeit. Es waren meistens Sirenen, von denen Nr. 831 die Rede war.
Die Bestrafung dauerte lange und erstreckte sich um mich herum auf mehrere Scharen; und zu meiner Verwunderung wurden alle herausgefunden, die (mir) nachgestellt hatten, obwohl sie sich verbergen wollten. Weil es Sirenen waren, versuchten sie viele Künste, um der Strafe zu entwischen, aber sie vermochten es nicht. Bald wollten sie sich in eine inwendigere Natur hineinversetzen, bald glauben machen, daß es andere seien, bald die Strafe auf andere ableiten durch Übertragungen der Vorstellungen, bald verstellten sie sich (mentitae sunt) in Kinder, die man quäle, bald in gute Geister, bald in Engel und dergleichen mehr; aber alles vergeblich.
Daß sie so hart bestraft wurden, wunderte mich, aber ich ward inne, daß so etwas Übermäßiges stattfinde (quod tale sit enorme), infolge einer Notwendigkeit, weil der Mensch sicher schlafen müsse, und daß, wenn das nicht geschähe, das Menschengeschlecht zugrunde ginge, daher aus Notwendigkeit eine so große Strafe verhängt werde. Ich vernahm, daß das gleiche auch geschehe bei anderen Menschen, die sie im Schlaf meuchlings zu überfallen trachten, obwohl der Mensch nicht darum weiß; denn wem nicht gegeben ist, mit Geistern zu reden, und mit dem inneren Sinn bei ihnen zu sein, der kann nichts von derart hören, geschweige sehen, während doch stets ähnliches bei anderen vorkommt. Der Herr behütet den Menschen gar sehr, wenn er schläft.
960. Es gibt einige arglistige Geister, die, während sie im Leibe lebten, insgeheim Ränke spielten, und einige derselben, die durch arge Kunstgriffe sich wie in Engel verstellten, um zu täuschen, diese lernen im anderen Leben, sich in eine feinere Natur zurückzuziehen, und sich den Augen anderer zu entrücken, indem sie sich so vor aller Strafe sicher glauben. Aber sie erdulden nicht nur wie andere die Strafen des Zerreißens, je nach der Natur und Bosheit ihrer Arglist, sondern sie werden auch zusammengeklebt (conglutinantur), und je mehr sie, wenn dies geschieht, sich aufzulösen oder voneinander loszuwinden suchen, desto enger werden sie gebunden. Die Strafe ist mit einer größeren Qual verbunden, weil sie ihren heimlicheren Tücken entspricht.
961. Einige verwenden aus Gewohnheit, andere aus Verachtung beim gewöhnlichen Gespräch Redensarten der Heiligen Schrift zu Ausdrücken des Scherzes oder Spottes, in der Meinung, daß sie so in zierlicher Weise scherzen oder spotten. Aber solche Gedanken und Reden verknüpfen sich mit ihren körperlichen und schmutzigen Vorstellungen, und fügen ihnen im anderen Leben großen Schaden zu; denn sie stellen sich wieder dar zugleich mit Unheiligem. Solche erdulden ebenfalls die Strafen des Zerreißens, bis sie sich dergleichen abgewöhnt haben.
962. Es gibt auch eine Strafe des Zerreißens für die Gedanken, so daß die inneren Gedanken streiten mit den äußeren, was mit einer mehr inwendigen Qual geschieht.
963. Unter den Bestrafungen kommt häufig vor der Überwurf einer Decke (superinjectio Veli); damit verhält es sich so, daß sie infolge der Phantasien, die sie sich eingeprägt, unter einer weithin ausgebreiteten Decke zu sein glauben. Es ist gleichsam eine zusammenhängende Wolke, die gemäß ihrer Phantasie verdichtet wird. Unter derselben laufen sie mehr oder weniger geschwind hin und her, mit brennender Begierde, daraus hervorzubrechen, bis sie ermüdet sind. Dies dauert gewöhnlich eine Stunde lang, mehr oder weniger, und geschieht mit verschiedener Qual, je nach dem Grad der Begierde, sich herauszuarbeiten. Die Decke (Velum) ist für die, welche, obwohl sie die Wahrheit sehen, aus Eigenliebe sie doch nicht anerkennen wollen, und sich beständig darüber ärgern, daß dem so ist. Einige haben unter der Decke eine solche Angst und Schrecken, daß sie daran verzweifeln, jemals befreit werden zu können, was mir einer sagte, der daraus befreit worden ist.
964. Es gibt auch eine andere Gattung von Decke, die darin besteht, daß sie gleichsam in ein Tuch eingewickelt werden, so daß sie sich gebunden glauben an Händen, Füßen und am Leib, und es wird ihnen eine heftige Begierde eingeflößt, sich herauszuwickeln. Weil ein solcher auf einmal (per unam vicem) eingewickelt worden ist, glaubte er, leicht ausgewickelt werden zu können, wenn er aber sich auszuwickeln beginnt, geht es in die Länge fort, indem die Auswicklung immer fortdauert, bis daß er verzweifelt.
965. Soviel von den Höllen und den Strafen. Die Höllenqualen sind nicht, wie einige glauben, Gewissensbisse; denn die, welche in der Hölle sind, hatten kein Gewissen, daher sie auch im Gewissen nicht gequält werden können. Die, welche ein Gewissen hatten, sind unter den Seligen.
966. Was zu merken ist, niemand erduldet im anderen Leben eine Strafe oder Qual wegen seines Erbbösen, sondern wegen des wirklichen Bösen, das er begangen hat.
967. Wenn die Bösen gestraft werden, sind immer Engel dabei, welche die Strafe mäßigen, und die Schmerzen der Unglückseligen lindern, aber wegnehmen können sie dieselbe nicht, weil ein solches Gleichgewicht von allem im anderen Leben besteht, daß das Böse sich selbst bestraft; und wenn dieses nicht durch Abstrafungen weggenommen würde, müßten solche notwendig ewig in einer Hölle zurückgehalten werden, da sie sonst die Vereine der Guten feindselig anfallen, und die vom Herrn eingesetzte Ordnung, auf der das Heil des Weltalls beruht, gewaltsam stören würden.
968. Einige hatten aus der Welt die Vorstellung mitgebracht, daß man mit dem Teufel nicht reden dürfe, sondern ihn fliehen müsse. Sie wurden aber belehrt, daß es denen, die der Herr beschirmt, gar nicht schadet, selbst wenn sie von der ganzen Hölle sowohl äußerlich, als innerlich umwogt würden, was mir aus vieler und wundervoller Erfahrung zu erkennen gegeben wurde, so daß mich zuletzt keine Furcht, selbst nicht vor den schlimmsten aus der Höllenschar abhielt, mit ihnen zu reden; was mir auch gestattet wurde, damit ich wüßte, wie sie beschaffen sind.
Denen, die sich wunderten, daß ich mit ihnen redete, durfte ich ferner sagen, daß dies mir nicht nur keinen Schaden bringe, sondern auch, daß diejenigen Teufel sind im anderen Leben, welche Menschen gewesen waren, und da sie in der Welt lebten, ihr Leben in Haß, Rache und Ehebrüchen hingebracht hatten, und einige damals vor anderen hoch geehrt gewesen waren. Daß sogar einige unter ihnen seien, die ich bei Leibesleben gekannt hatte; und daß der Teufel nichts anderes bedeutet, als eine solche Höllenschar. Und überdies, daß die Menschen, solange sie im Leibe leben, wenigstens zwei Geister aus der Hölle bei sich haben, neben diesen aber auch zwei Engel aus dem Himmel; von welchen jene Höllengeister bei den Bösen herrschen, bei den Guten aber unterjocht sind, und dienen müssen. Daß somit falsch sei, wenn man glaubt, es habe einen Teufel von Anfang der Schöpfung an gegeben, einen anderen, außer den Menschen, die so beschaffen waren.
Als sie das hörten, staunten sie, und bekannten, daß sie eine ganz andere Meinung vom Teufel und von der teuflischen Schar gehabt haben.
969. In einem so großen Reich, wo alle Menschenseelen von der ersten Schöpfung her zusammenkommen, und zwar aus diesem Weltkörper beinahe tausendmal tausend in jeder Woche, und wo alle ihre eigene Gemütsart und ihre eigene Natur, verschieden von derjenigen der anderen, haben, und eine Mitteilung aller Vorstellungen eines jeden stattfindet, und gleichwohl das Ganze und Einzelne in Ordnung zu bringen ist, und zwar fortwährend, - kann es nicht anders sein, als daß unsäglich vieles daselbst existiert, was nie in eines Menschen Vorstellung gekommen ist. Und weil von der Hölle, wie vom Himmel, kaum jemand eine andere, als eine dunkle Gesamtvorstellung gefaßt hat, so kann dergleichen nicht anders als fremdartig und wunderbar erscheinen, hauptsächlich aus dem Grund, weil man meint, die Geister haben gar kein Gefühl, während sie doch ein feineres haben als die Menschen. Auch wird ihnen von bösen Geistern, durch Kunstgriffe, die in der Welt unbekannt sind, ein Gefühl beigebracht, das beinahe körperlich und noch viel gröber ist.
970. Am Ende dieses Kapitels folgt von den Abödungen.