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Des ersten Buches Mose

34. Kapitel

4422. Vor diesem Kapitel sind die Worte des Herrn zu erklären bei Matth.24/42-51, welche die letzten sind in dem Kapitel über die Vollendung des Zeitlaufs oder die Zukunft des Herrn, und dem Buchstaben nach also lauten:

"Wachet also, denn ihr wisset nicht, zu welcher Stunde euer Herr kommt. Das aber wisset, daß, wenn der Hausherr wüßte, in welcher Nachtwache der Dieb kommt, er wohl wachen würde, und nicht einbrechen ließe in sein Haus. Darum machet auch ihr euch bereit, weil zu der Stunde, wo ihr es nicht meint, des Menschensohn kommen wird. Wer ist also der treue und kluge Knecht, den sein Herr über sein Gesinde gesetzt hat, daß er ihnen Speise gebe zu rechter Zeit? Selig ist der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, also tuend findet! Wahrlich, Ich sage euch, er wird ihn über alle seine Güter setzen. Wenn aber jener böse Knecht in seinem Herzen sprechen wird: Mein Herr verziehet zu kommen, und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, zu essen und zu trinken mit den Trunkenen, so wird der Herr desselbigen Knechtes kommen an einem Tage, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, da er es nicht weiß, und wird ihn zerhauen, und (ihm) sein Teil geben mit den Heuchlern; daselbst wird sein Heulen und Zähneknirschen".

Was diese Dinge in sich schließen, kann man aus dem Zusammenhang deutlich erkennen, denn es wurde in diesem ganzen Kapitel bei dem Evangelisten von der letzten Zeit der Kirche gehandelt, die im inneren Sinn durch die Vollendung des Zeitlaufs und die Ankunft des Herrn bezeichnet wird. Daß es sich so verhalte, kann man aus der Erklärung alles dessen, was in jenem Kapitel (enthalten ist), deutlich erkennen, was man daher in dem, was den zunächst vorangehenden Kapiteln vorausgeschickt wurde, nachsehen möge:

vor 1. Mose 26: Nr. 3353-3356;

1. Mose 27: Nr. 3486-3489;

1. Mose 28: Nr. 3650-3655;

1. Mose 29: Nr. 3751-3757;

1. Mose 30: Nr. 3897-3901;

1. Mose 31: Nr. 4056-4060;

1. Mose 32: Nr. 4229-4231;

1. Mose 33: Nr. 4332-4235;

was sie im Zusammenhang enthalten haben, ist dort ebenfalls gesagt worden, nämlich Folgendes: Wenn die nach der Ankunft des Herrn errichtete christliche Kirche zu veröden, d.h. vom Guten abzuweichen beginnt, dann wird man

1. anfangen, nicht zu wissen, was das Gute und das Wahre sei, sondern darüber streiten;

2. wird man es verachten;

3. dann auch im Herzen nicht anerkennen;

4. später wird man es entweihen;

5. und weil noch Glaubenswahres und Gutes der tätigen Liebe übrigbleiben wird bei einigen, die Auserwählte genannt werden, so wird der Zustand des Glaubens alsdann beschrieben;

6. und hierauf der Zustand der tätigen Liebe;

7. zuletzt wird von dem Anfang einer neuen Kirche gehandelt; und

8. von dem Zustand des Guten und Wahren innerhalb der sogenannten Kirche, wenn sie verworfen und eine neue angenommen wird.

Aus diesem Zusammenhang kann man deutlich ersehen, was diese Worte, die oben angeführt wurden, und die letzten dieses Kapitels sind, in sich schließen, daß sie nämlich eine Ermahnung enthalten für diejenigen, die innerhalb der Kirche sind, daß sie im Guten des Glaubens beharren sollen, und wenn nicht, daß sie werden zugrunde gehen.

4423. Wie es sich mit der Verwerfung der alten Kirche und der Annahme der neuen verhält, weiß kaum jemand. Wer das innere des Menschen und seine Zustände, und infolgedessen den Zustand des Menschen nach dem Tode nicht kennt, kann es nicht anders auffassen, als daß diejenigen, die aus der alten Kirche sind und bei denen das Gute und das Wahre verwüstet ist, d.h. nicht mehr im Herzen anerkannt wird, zugrunde gehen werden, entweder wie die Vorsündflutlichen durch eine Sündflut, oder wie die Juden durch Vertreibung aus ihrem Lande, oder auf andere Weise. Eine Kirche aber geht, wenn sie verödet, d.h. nicht mehr in irgendeinem Guten des Glaubens ist, hauptsächlich zugrunde in bezug auf den Zustand ihres inneren Wesens, somit in bezug auf den Zustand im anderen Leben. Es entfernt sich alsdann der Himmel von den Menschen, und folglich auch der Herr, und geht auf andere über, die an ihrer Stelle angenommen werden; denn ohne daß irgendwo auf Erden eine Kirche ist, gibt es keine Gemeinschaft des Himmels mit den Menschen. Die Kirche ist nämlich gleichsam das Herz und die Lungen des Größten Menschen auf Erden: Nr. 468, 637, 931, 2054, 2853.

Die alsdann der alten Kirche angehören und somit vom Himmel entfernt sind, befinden sich gleichsam in einer Überschwemmung in bezug auf ihr inneres Wesen, und zwar in einer Überschwemmung, die über das Haupt (geht). Diese Überschwemmung nimmt der Mensch selbst, während er im Körper lebt, nicht wahr, aber nach dem Tode kommt er in dieselbe. Diese Überschwemmung erscheint deutlich im anderen Leben, und zwar wie ein nebelhafter Dunst, von dem sie umgeben sind, und durch den sie vom Himmel getrennt werden. Der Zustand derer, die sich in diesem nebelhaften Dunste befinden, bewirkt, daß sie durchaus nicht sehen können, was das Wahre des Glaubens ist, und noch weniger, was das Gute desselben; denn das Himmelslicht, in dem Einsicht und Weisheit ist, kann in diesen Dunstnebel nicht eindringen; dies ist der Zustand der verwüsteten Kirche.

4424. Was die oben angeführten Worte des Herrn im inneren Sinn in sich schließen, kann ohne Erklärung erhellen, denn der Herr hat hier nicht durch Vorbildliches und Sinnbildliches, sondern durch Vergleichungen geredet; nur was die Worte des letzten Verses bedeuten, soll gesagt werden, nämlich: "Er wird ihn zerhauen, und (ihm) seinen Teil geben mit den Heuchlern; daselbst wird sein Heulen und Zähneknirschen".

"Er wird ihn zerhauen" bedeutet die Trennung und Entfernung von dem Guten und Wahren; von denjenigen nämlich, die in den Erkenntnissen des Guten und Wahren sind, (wie es diejenigen sind, die sich innerhalb der Kirche befinden), und doch ein böses Leben führen, wird gesagt, daß sie zerhauen (oder zerteilt) werden, wenn sie von jenem entfernt werden; denn die Erkenntnisse des Guten und Wahren werden im anderen Leben von ihnen getrennt, und sie selbst im Bösen festgehalten, und daher auch im Falschen. Der Grund ist, damit sie nicht vermittelst der Erkenntnisse des Guten und des Wahren mit dem Himmel verkehren, und vermittelst des Bösen und des Falschen daraus mit der Hölle verkehren, und so zwischen beiden schweben; dann auch, damit sie nicht das Gute und Wahre entweihen, was geschieht, wenn es mit Bösem und Falschem vermengt wird.

Ähnliches wird auch bezeichnet durch die Worte des Herrn an den, der sein Talent in der Erde verbarg: "Nehmet von ihm das Talent, und gebet es dem, der zehn Talente hat. Denn einem jeden der hat, wird gegeben werden, daß er Überfluß hat; von dem aber, der nicht hat, wird auch genommen werden, was er hat": Matth.25/28,29; dann auch durch das, was der Herr sagt bei Matth.13/12, Mark.4/25 und Luk.8/18.

"Und ihm seinen Teil geben mit den Heuchlern" bedeutet sein Schicksal, das der Teil desselben ist mit denen, die äußerlich im Wahren erscheinen in bezug auf die Lehre, und im Guten in bezug auf das Leben, aber innerlich nichts Wahres glauben, und nichts Gutes wollen, die (somit) Heuchler sind. Auf solche Weise sind sie zerteilt. Deshalb erscheinen sie, wenn ihnen das Äußere genommen wird, wie es bei allen im anderen Leben geschieht, so wie sie sind in bezug auf ihr Inneres, nämlich ohne Glauben und Liebtätigkeit. Diese trugen sie aber gleichwohl zur Schau, um andere für sich zu gewinnen, in der Absicht, um Ehre, Gewinn und Ruhm zu erlangen. Diejenigen, die innerhalb der verwüsteten Kirche leben, sind fast alle von dieser Art, denn sie haben das Äußere, aber kein Inneres, worüber Nr. 4423.

"Daselbst wird sein Heulen und Zähneknirschen" bedeutet ihren Zustand im anderen Leben. Heulen ihren Zustand in Ansehung des Bösen, und Zähneknirschen ihren Zustand in Ansehung des Falschen; denn die Zähne bedeuten im Worte das unterste Natürliche, im echten Sinne die Wahrheiten desselben, und im entgegengesetzen Sinne die Falschheiten desselben; diesen entsprechen auch die Zähne. Deswegen bezeichnet Zähneknirschen ein Zusammenstoßen des Falschen mit dem Wahren. Von denen, die im bloßen Natürlichen sind, und in diesen infolge der Täuschungen ihrer Sinne, und nichts glauben, was sie nicht durch diese sehen, sagt man, sie seien im Zähneknirschen, und im anderen Leben erscheinen sie auch so, wenn sie über die Glaubenswahrheiten aus ihren Sinnestäuschungen Schlüsse ziehen. In einer Kirche, die in bezug auf das Gute und Wahre verwüstet ist, gibt es viele solche.

Ähnliches wird auch an einer anderen Stelle durch Zähneknirschen bezeichnet, wie bei Matth.8/12: "Die Söhne des Reichs werden hinausgeworfen werden in die äußere Finsternis; daselbst wird sein Heulen und Zähneknirschen": Söhne des Reiches sind die, welche in der verwüsteten Kirche sind. Die Finsternis bezeichnet die Falschheiten: Nr. 4418; in Finsternis sind sie, wenn sie in dem nebelhaften Dunstkreis sind, von dem oben. Zähneknirschen bezeichnet den Zusammenstoß des Falschen mit dem Wahren daselbst.

Ebenso anderwärts, wie bei Matth.13/42,50; 22/13; 25/30; Luk.13/28.

 

34. Kapitel

1. Und es ging aus Dinah, die Tochter der Leah, die sie dem Jakob geboren, um die Töchter des Landes zu sehen.

2. Da sah sie Schechem, der Sohn Chamors, des Chiviters, des Fürsten des Landes, und nahm sie, und lag bei ihr, und schwächte sie.

3. Und seine Seele hing an Dinah, der Tochter Jakobs, und er liebte das Mädchen, und redete zu dem Herzen des Mädchens.

4. Und Schechem sprach zu Chamor, seinem Vater, und sagte: Nimm mir diese Tochter zum Weibe.

5. Und Jakob hörte, daß er Dinah, seine Tochter, geschändet habe; und seine Söhne waren bei seiner Herde (aegnisitione) auf dem Felde; und Jakob schwieg, bis sie kamen.

6. Und es ging aus Chamor, der Vater Schechems, zu Jakob, um mit ihm zu reden.

7. Und die Söhne Jakobs kamen vom Felde, als sie das hörten; und es verdroß die Männer, und sie wurden sehr zornig, weil er eine Freveltat begangen an Israel, zu liegen bei der Tochter Jakobs, und also sollte es nicht geschehen.

8. Und Chamor redete mit ihnen, und sprach: Schechem, mein Sohn, es sehnt sich seine Seele nach eurer Tochter, gebet sie ihm doch zum Weibe.

9. Und verschwägert euch mit uns, eure Töchter gebet uns, und unsere Töchter nehmet für euch.

10. Und wohnet bei uns, und das Land soll (offen) vor euch sein, wohnet daselbst; Geschäfte treibend durchziehet es, und erwerbet euch Besitz in demselben.

11. Und Schechem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Lasset mich Gnade finden in euren Augen, und was ihr zu mir saget, das will ich geben.

12. Verlanget reichlich von mir Morgengabe und Geschenk, und wie ihr zu mir sprechet, so will ich geben; nur gebet mir das Mädchen zum Weibe.

13. Und es antworteten die Söhne Jakobs dem Schechem und Chamor, seinem Vater, mit Trug, und sie redeten (so), weil er geschändet hatte Dinah, ihre Schwester.

14. Und sie sprachen zu ihnen: das können wir nicht tun, daß wir unsere Schwester geben einem Manne, der Vorhaut hat, denn es ist uns eine Schmach.

15. Nur unter der Bedingung wollen wir euch willfahren, wenn ihr werdet so wie wir, daß ihr beschneidet bei euch alles Männliche.

16. Und dann werden wir euch unsere Töchter geben, und eure Töchter nehmen für uns, und wir werden bei euch wohnen, und wir werden ein Volk sein.

17. Aber wenn ihr nicht höret auf uns, euch zu beschneiden, so werden wir unsere Tochter nehmen, und davonziehen.

18. Und ihre Worte waren gut in den Augen Chamors, und in den Augen Schechems, seines Sohnes.

19. Und der Jüngling zögerte nicht, solches zu tun, denn er hatte Wohlgefallen an der Tochter Jakobs; und er war geehrt vor allen im Haus seines Vaters.

20. Und Chamor kam, und Schechem sein Sohn, zu dem Tore ihrer Stadt, und redeten mit den Männern ihrer Stadt, und sprachen:

21. Diese Männer sind friedlich unter uns, und wollen im Lande wohnen, und ihr Geschäft treibend es durchziehen, und siehe, das Land liegt weit offen vor ihnen; ihre Töchter wollen wir uns zu Frauen nehmen, und unsere Töchter wollen wir ihnen geben.

22. Doch nur so wollen uns die Männer willfahren, unter uns zu wohnen und ein Volk zu sein, wenn wir bei uns beschneiden alles Männliche, so wie sie beschnitten sind.

23. Ihr Erworbenes und ihr Angekauftes und all ihr Vieh, wird es nicht uns gehören? nur lasset uns ihnen beistimmen, daß sie bei uns wohnen.

24. Und es hörten auf Chamor und auf Schechem, seinen Sohn, alle, die ausgingen aus dem Tore seiner Stadt, und sie beschnitten alles Männliche, alle, die ausgingen aus dem Tore der Stadt.

25. Und es geschah nach drei Tagen, als sie in Schmerzen waren, nahmen die beiden Söhne Jakobs, Schimeon und Levi, die Brüder Dinahs, jeder sein Schwert, und gingen kecken Mutes in die Stadt, und töteten alles Männliche.

26. Auch Chamor und Schechem, seinen Sohn, töteten sie mit der Schärfe des Schwertes, und nahmen Dinah aus dem Hause Schechems und gingen davon.

27. Auch die anderen Söhne Jakobs kamen über die Erschlagenen, und plünderten die Stadt, weil sie geschändet hatten ihre Schwester.

28. Ihre Herden, und ihre Rinder, und ihre Esel, und was in der Stadt, und was auf dem Feld war, nahmen sie.

29. Und alle ihre Reichtümer, und alle ihre Kinder, und ihre Frauen nahmen sie gefangen, und machten sie zur Beute, und alles, was im Hause war.

30. Und Jakob sprach zu Schimeon und zu Levi: Ihr habt mich ins Unglück gebracht, und mich stinkend (d.h. verhaßt) gemacht bei den Bewohnern des Landes, den Kanaaniten und Peresiten, und ich (habe wenig) Leute an Zahl, und sie werden sich versammeln gegen mich, und werden mich schlagen, und ich werde vertilgt werden samt meinem Hause.

31. Und sie sprachen: Soll man etwa wie eine Buhldirne behandeln unsere Schwester?

 

Inhalt

4425. Es wird hier im inneren Sinn von Jakobs Nachkommen gehandelt, daß sie alles Wahre der Lehre, das in der Alten Kirche gewesen war, vernichteten. Chamor und Schechem mit dem Volke ihrer Stadt bildeten dieses Wahre vor; denn das Vorbild der Kirche bei den Nachkommen Jakobs bestand nur im Äußeren ohne das Innere, die vorbildliche Kirche bei den Alten dagegen im Äußeren, (verbunden) mit dem Inneren.

 

Innerer Sinn

4426. Vers 1-4: Und es ging aus Dinah, die Tochter der Leah, die sie dem Jakob geboren, um die Töchter des Landes zu sehen. Da sah sie Schechem, der Sohn Chamors, des Chiviters, des Fürsten des Landes, und nahm sie, und lag bei ihr, und schwächte sie. Und seine Seele hing an Dinah, der Tochter Jakobs, und er liebte das Mädchen, und redete zu dem Herzen des Mädchens. Und Schechem sprach zu Chamor, seinem Vater, und sagte: Nimm mir diese Tochter zum Weibe.

"Und es ging aus Dinah" bedeutet die Neigung zu allem, was dem Glauben angehört, und daher die Kirche;

"die Tochter der Leah, die sie dem Jakob geboren" bedeutet, im Äußeren;

"um die Töchter des Landes zu sehen" bedeutet, um die Neigungen des Wahren zu erkennen, und die Kirchen, die daraus stammen;

"da sah sie Schechem", bedeutet das Wahre;

"der Sohn Chamors, des Chiviters" bedeutet von den Alten;

"des Fürsten des Landes" bedeutet die Hauptsache bei den Kirchen;

"und nahm sie, und lag bei ihr, und schwächte sie" bedeutet, daß er nicht anders verbunden werden konnte mit der Neigung zum Wahren, das durch die Söhne Jakobs, ihre Brüder, bezeichnet wurde;

"und seine Seele hing an Dinah, der Tochter Jakobs" bedeutet die Hinneigung zur Verbindung;

"und er liebte das Mädchen, und redete zu dem Herzen des Mädchens" bedeutet die Liebe;

"und Schechem sprach zu Chamor, seinem Vater" bedeutet das Denken aus dem Wahren bei den Alten;

"und sagte: Nimm mir diese Tochter zum Weibe" bedeutet, daß er verbunden werden wollte mit der Neigung dieses Wahren.

4427. "Und es ging aus Dinah", 1. Mose 34/1, bedeutet die Neigung zu allem, was dem Glauben angehört, und daher die Kirche.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Dinahs, insofern sie die Neigung zu allen Wahrheiten bezeichnet, und daher die Kirche; worüber Nr. 3963, 3964; denn die zwölf Söhne Jakobs bildeten alles vor, was zum Glauben gehört, also alles der Kirche Angehörige: Nr. 2129, 2130, 3858, 3926, 3939; daher bezeichnet Dinah, die nach den zehn Söhnen Jakobs von der Leah und deren Mägden geboren war die Neigung derselben, somit die Kirche; denn die Kirche geht hervor aus der Neigung zum Wahren, und zwar so sehr, daß es einerlei ist, ob man sagt die Neigung zum Wahren oder die Kirche; denn durch die Neigung des Wahren wird der Mensch zur Kirche.

4428. "Die Tochter der Leah, die sie dem Jakob geboren", 1. Mose 34/1, bedeutet im Äußeren.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Leahs, insofern sie die Neigung zu dem äußeren Wahren bezeichnet, worüber Nr. 3793, 3819; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, insofern er im höchsten Sinn den Herrn bezeichnet in Ansehung des göttlich Wahren im Natürlichen, worüber Nr. 3305, 3509, 3525, 3546, 3576, 4234, 4337; und im bezüglichen Sinn die äußere Kirche oder, was dasselbe ist, das Äußere der Kirche, worüber Nr. 3305, 4286.

Hieraus erhellt, daß die Tochter Leahs, die sie dem Jakob geboren, bedeutet die Neigung zum Wahren im Äußeren.

4429. "Um die Töchter des Landes zu sehen", 1. Mose 34/1, bedeutet, um die Neigungen des Wahren kennen zu lernen, und die Kirchen, die daraus hervorgehen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, insofern es ein Erkennen bezeichnet, worüber einige Male im vorigen; aus der Bedeutung der Töchter, insofern sie Neigungen bezeichnen und die Kirchen daraus, worüber Nr. 2362, 3024, 3963; und aus der Bedeutung des Landes, hier des Landes Kanaan, insofern es die Gegend bezeichnet, wo die Kirche ist, und daher auch die Kirche selbst, worüber Nr. 662, 1066, 1067, 1262, 1733, 1850, 2117, 2118, 2928, 3355, 3705, 3686.

Was durch das, was in diesem Verse enthalten ist, bezeichnet wird, kann man erkennen aus dem, was folgt; denn es wird von dem Vorbild der Kirche gehandelt, das bei den Nachkommen Jakobs errichtet werden sollte. Daß dieses Vorbild bei ihnen nicht errichtet werden konnte, bevor sie in bezug auf die inneren Wahrheiten völlig abgeödet waren, d.h., bevor sie dieselben nicht mehr kannten, sehe man Nr. 4289. Innere Wahrheiten sind alle jene, die durch die Religionsgebräuche (Ritualia) vorgebildet und bezeichnet werden, die ihnen geboten waren; denn alle Religionsgebräuche bildeten vor und bezeichneten etwas im Reiche des Herrn in den Himmeln, und daher etwas im Reiche des Herrn auf Erden, d.h. in der Kirche. Die Dinge, die vorgebildet und bezeichnet wurden, sind hier innere Wahrheiten.

Daß alles und jedes, was den Nachkommen Jakobs befohlen wurde, als das Vorbild der Kirche bei ihnen errichtet wurde, und wovon in den Büchern Mose, vorzüglich im zweiten und dritten (geredet wird), Vorbild und Beziehung der himmlischen und geistigen Dinge des Reiches des Herrn war, ist überall in den Erklärungen gezeigt worden. Alle diese Dinge waren den Nachkommen Jakobs unbekannt, weil diese so beschaffen waren, daß sie sie entweiht haben würden, wenn sie dieselben gekannt hätten: Nr. 301, 302, 303, 2520, 3398, 3479, 3769, 4281, 4293; daher kamen sie nicht eher in diese Vorbildungen, als bis sie in bezug auf die inneren Dinge völlig verödet waren. In diesem Kapitel wird daher von diesen Wahrheiten gehandelt, und daß sie dieselben vernichteten.

Die Vorbildungen, die den Nachkommen Jakobs geboten wurden, waren keine neuen, sondern mehrenteils solche, die früher bei den Alten im Gebrauch gewesen waren; aber die Alten verehrten nicht die äußeren Dinge, wie die Nachkommen Jakobs, oder die Juden und die Israeliten, sondern die inneren Dinge. Durch die inneren erkannten sie den Herrn selbst an. Die Überreste der Kirchen waren von alter Zeit her noch in dem Lande Kanaan, vorzüglich bei denen, die Chittäer und Chiviter genannt wurden; daher kommt es, daß durch diese Völkerschaften die Wahrheiten vorgebildet werden, die der Kirche angehörten.

Hieraus kann man nun einigermaßen deutlich erkennen, was bezeichnet wird dadurch, daß "Dinah, die Tochter des Jakob von der Leah, ausging, um die Töchter des Landes zu sehen"; denn durch Dinah wird die äußere Kirche vorgebildet, wie sie bei den Nachkommen Jakobs errichtet werden sollte; und durch die Töchter des Landes werden die Kirchen bei den Alten bezeichnet. Daß Töchter überall im Worte im inneren Sinn Kirchen bezeichnen, sehe man Nr. 2362, 3024; wo dieses gezeigt worden, und daß Land die Gegend und das Volk bezeichnet, wo die Kirche ist, also auch die Kirche selbst: Nr. 662, 1066, 1067, 1733, 1850, 2117, 2118, 2928, 3355, 3705, 3686.

4430. "Da sah sie Schechem", 1. Mose 34/2, bedeutet das Wahre.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung von Schechem, insofern er das Wahre bezeichnet, hier das Wahre der Kirche von der alten Zeit her.

Daß dies durch Schechem vorgebildet wird, kommt daher, daß bei der Völkerschaft, wo Schechem war, Überreste der Kirche waren. Daß sie zu den redlichen Völkerschaften gehörte, erhellt aus der Aufrichtigkeit, mit der Chamor und Schechem zu Jakob und seinen Söhnen redete: 1. Mose 34/8-12; und aus der Einwilligung, daß Schechem die Dinah zum Weibe nehmen wollte: 1. Mose 34/18-24; und weil es so war, so wurde das Wahre der Kirche durch sie vorgebildet; und außerdem war die Stadt Schechem die erste Station für Abraham, als er aus Syrien in das Land Kanaan kam: 1. Mose 12/6; und nun auch die erste für Jakob, der auch von Syrien her(kam), wo er sein Zelt aufschlug, Hütten machte, und einen Altar errichtete: 1. Mose 33/17-20.

Daß durch die Reisen oder Wanderungen Abrahams und Jakobs das Fortschreiten zu den Wahrheiten des Glaubens und zu dem Guten der Liebe vorgebildet wurde, das im höchsten Sinn beim Herrn stattfand, und im bezüglichen Sinn beim Menschen stattfindet, der vom Herrn wiedergeboren wird, ist schon einige Male gezeigt worden; daher wurde durch Schechem das Erste des Lichtes bezeichnet: Nr. 1440, 1441; somit auch das inwendigere Wahre, denn das ist das Erste des Lichtes.

Aber in diesem Kapitel wird im inneren Sinn von den Nachkommen Jakobs gehandelt, wie sie das Erste des Lichtes oder das inwendigere Wahre bei sich auslöschten. Die Söhne Jakobs bezeichnen in diesem Sinn, das der innere historische Sinn ist, ihre ganze Nachkommenschaft, denn im inneren Sinn des Wortes wird nur von den Dingen gehandelt, die sich auf das Reich des Herrn, somit auf Seine Kirche beziehen. Die Söhne Jakobs selbst bildeten keine Kirche, sondern ihre Nachkommen, und zwar nicht früher, als bis sie aus Ägypten auszogen, in der Wirklichkeit aber nicht früher, als bis sie in das Land Kanaan kamen.

Was übrigens diese von Schechem benannte Stadt anbelangt, so wurde sie von Alters her Schalem genannt, wie dies erhellt aus den Worten 1. Mose 33/18: "Jakob kam nach Schalem, der Stadt Schechems, die im Lande Kanaan ist"; daß durch Schalem Ruhe bezeichnet wird, und durch "die Stadt Schechems" die inwendigeren Glaubenswahrheiten, und daß der Mensch in den Zustand der Ruhe gelangt, wenn er zu jenen Wahrheiten kommt, sehe man Nr. 4393; später aber wurde dieselbe Stadt Schechem genannt, wie man ersehen kann bei

Jos.24/32: "Die Gebeine Josephs, welche die Söhne Israels aus Ägypten heraufbrachten, begruben sie in Schechem, in dem Teile des Feldes, das Jakob von den Söhnen Chamors, des Vaters Schechem, um hundert Kesitha gekauft".

Richt.9/28: "Es sprach Gaal, der Sohn Ebeds, zu den Bürgern Schechems, wer ist Abimelech und wer ist Schechem, daß wir ihm dienen? ist er nicht der Sohn Jerubaals, und Sebul sein Statthalter? dienet den Männern Chamors, des Vaters Schechems, und warum sollen wir diesen dienen?".

Dieselbe Stadt wurde später Sichar genannt, wie man deutlich sieht bei Joh.4/5,6: "Jesus kam in die Stadt Samariens, Sichar genannt, nahe dem Felde, das Jakob seinem Sohne Joseph gab; daselbst war der Brunnen Jakobs".

Daß durch diese Stadt das inwendigere Wahre bezeichnet wird, erhellt aus diesen Stellen, dann auch aus anderen, wo sie genannt wird; und auch bei

Hos.6/8,9: "Gilead ist eine Stadt von Übeltätern, besudelt mit Blut, und gleich den Räuberscharen, die den Männern auflauern, die Zunft der Priester; sie töten auf dem Wege nach Schechem, weil sie Frevel verübten, im Hause Israels habe ich Schändliches gesehen": sie töten auf dem Wege nach Schechem, bedeutet hier, daß sie die Wahrheiten bis auf die inwendigeren vertilgen, also alle äußeren; die Vertilgung auch des inneren Wahren wird dadurch bezeichnet, daß Abimelech diese Stadt zerstörte und mit Salz bestreute: Richt.9/45.

4431. "Der Sohn Chamors, des Chiviters", 1. Mose 34/2, bedeutet, von den Alten her.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Sohnes, der hier Schechem ist, insofern er das inwendigere Wahre bezeichnet, worüber Nr. 4430; daß Sohn das Wahre bezeichnet, sehe man Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 3373, 4257; und aus der vorbildlichen Bedeutung Chamors, insofern er der Vater dieses Wahren ist, somit von den Alten, denn das Wahre, das inwendiger war in den Religionsgebräuchen und in den Vorbildungen, floß aus der Kirche, die bei den Alten war, und weil es sich so verhält, wird Chamor auch der Chiviter genannt.

Die Völkerschaft der Chiviter nämlich war es, durch das solches Wahre bei den Alten bezeichnet wurde, weil sie von Alters her in solchem gewesen waren, daher kommt es, daß Chamor hier der Chiviter genannt wird, denn durch alle Völkerschaften im Lande Kanaan wurde etwas Gutes oder Wahres der Kirche zur Zeit der Alten bezeichnet, denn die Älteste Kirche, die himmlischer Art war, hatte dort bestanden: Nr. 4116. Später aber wendeten sich diese Völkerschaften, wie die übrigen, bei denen die Kirche war, zum Götzendienst, deshalb wird auch durch ebendieselben die Abgötterei bezeichnet. Weil jedoch durch Chiviter von Alters her das inwendigere Wahre bezeichnet wurde und sie zu den redlicheren Völkerschaften gehörten, bei denen die Bosheit nicht so vollendet, d.h. das Wahre der Kirche nicht so vernichtet war, wie bei anderen, deshalb wurden, vermöge der Vorsehung des Herrn, die chivitischen Gibeoniten erhalten, zufolge des Bundes, den Joschua und die Fürsten mit ihnen schlossen: Jos.9/15. Daß sie Chiviter waren, sehe man Jos.9/7; 11/19.

Hieraus erhellt nun, woher es kommt, daß durch Schechem, den Sohn Chamors, des Chiviters, das inwendige Wahre von den Alten her bezeichnet wurde.

4432. "Des Fürsten des Landes", 1. Mose 34/2, bedeutet die Hauptsache bei den Kirchen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Fürsten; insofern er das Hauptsächliche bezeichnet, worüber Nr. 1482, 2089; und aus der Bedeutung des Landes, insofern es die Kirche bezeichnet, worüber Nr. 662, 1066, 1067, 1262, 1733, 1850, 2117, 2118, 2928, 3355, 3705, 3686.

4433. "Und nahm sie, und lag bei ihr, und schwächte sie", 1. Mose 34/2, bedeutet, daß er nicht anders verbunden werden konnte mit der Neigung zu dem Wahren, das durch die Söhne Jakobs, ihre Brüder, bezeichnet wurde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "sie nehmen, bei ihr liegen und sie schwächen", insofern es bezeichnet, verbunden werden, aber nicht in gesetzmäßiger Weise, das durch Verlobung stattfindet. Daß aber durch diese Worte bezeichnet wird, daß er nicht auf andere Weise verbunden werden konnte, kann man nicht deutlich erkennen, wenn man nicht weiß, wie die Sache sich verhält:

Das innere Wahre, das von den Alten (stammte), und durch "Schechem, den Sohn Chamors, des Chiviters" bezeichnet wird, ist das Wahre, welches das Innere der Kirche bei den Alten war, somit das Innere in ihren Satzungen, Rechten und Gesetzen, mit einem Worte in den Religionsgebräuchen und ähnlichem. Diese Wahrheiten waren ihre Lehren, gemäß denen sie lebten, und zwar Lehren der Liebtätigkeit, denn in alter Zeit hatten diejenigen, die der echten Kirche angehörten, keine anderen Lehren. Dieselben können inwendigere Wahrheiten genannt werden in bezug auf die Lehren, aber das inwendigere Gute in bezug auf das Leben.

Wenn irgendeine Kirche bei dem aus Jakob stammenden Volke errichtet werden sollte, so mußten sie notwendig in jenes Wahre und Gute eingeweiht werden; denn wenn nicht die inneren Dinge in den äußeren sind, d.h., wenn man nicht an das Innere denkt, wenn man in dem Äußeren ist, und wenn man nicht zugleich von dem Inneren angeregt wird, oder wenigstens vom Äußeren wegen des Inneren, so ist nichts von einer Kirche vorhanden, denn das Innere macht die Kirche aus, weil in diesem der Herr ist: in diesem nämlich ist das Geistige und Himmlische, was von Ihm ist.

Aber das von Jakob stammende Volk, d.h. das israelitische und jüdische Volk, konnte in jenes (Innere) nicht auf rechtmäßige Weise eingeweiht werden, was durch Verlobung geschieht, deswegen, weil ihr äußerer Gottesdienst nicht in Entsprechung stand, denn von ihren Vätern, nämlich von Abraham, Jischak und Jakob hatten sie den von Eber eingeführten Gottesdienst empfangen; daß dieser aber in seinem Äußeren verschieden war von dem Gottesdienst der Alten Kirche, sehe man Nr. 1238, 1241, 1343, 2180; und weil dieser Gottesdienst verschieden war, konnten die inneren Wahrheiten, die bei den Alten waren, nicht mit jenem verbunden werden in gesetzlicher Weise, das durch Verlobung geschieht, sondern nur auf die Weise, die hier beschrieben wird.

Hieraus kann man erkennen, was es bedeute, daß er nicht anders verbunden werden konnte mit der Neigung zu dem Wahren, das durch die Söhne Jakobs, die Brüder der Dinah bezeichnet wurde. Aber dennoch konnte eine Verbindung in dieser Weise geschehen nach einem Gesetze, das auch den Alten bekannt war, worüber 2. Mose 22/15; 5. Mose 22/28,29; gleichwohl aber war dieses Volk so beschaffen, daß es durchaus keine Verbindung des inwendigeren Wahren, das von den Alten stammte, mit dem Äußeren des Gottesdienstes, der bei den Nachkommen Jakobs war, annehmen konnte: Nr. 4281, 4290, 4293, 4307, 4314, 4316, 4317; deshalb konnte bei diesem Volke keine Kirche errichtet werden, sondern statt dieser nur ein Vorbild der Kirche: man sehe Nr. 4281, 4288, 4307.

Daß dies Volk so beschaffen war, daß es nicht nur die inneren Wahrheiten nicht aufnehmen konnte, sondern auch dieselben bei sich völlig vernichtete, ist hier dadurch vorgebildet,

daß die Söhne Jakobs dem Schechem und Chamor mit Trug antworteten: 1. Mose 34/13,

und hernach, daß Schimeon und Levi die Stadt schlugen mit der Schärfe des Schwertes, und Schechem und Chamor töteten: 1. Mose 34/25,26,

und daß die anderen Söhne über die Erschlagenen kamen, und die Stadt plünderten, und ihre Herden, ihre Rinder, und was in der Stadt, auf dem Felde und im Hause war, wegnahmen: 1. Mose 34/27-29.

Hieraus erhellt, was durch die Weissagung Jakobs, damals Israels, bezeichnet wird: "Schimeon und Levi, die Brüder, Werkzeuge des Frevels sind ihre Schwerter; in ihren Rat komme nicht meine Seele, mit ihrer Versammlung vereinige sich nicht meine Ehre, denn in ihrem Zorn haben sie den Mann getötet, und in ihrem Mutwillen lähmten sie den Stier; verflucht sei ihr Zorn, denn er ist gewaltsam, und ihr Grimm, weil er so schwer ist; ich will sie zerteilen in Jakob, und sie zerstreuen in Israel": 1. Mose 49/5-7.

4434. "Und seine Seele hing an Dinah, (der Tochter Jakobs)", 1. Mose 34/3, bedeutet die Hinneigung zur Verbindung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "die Seele an etwas hängen", insofern es eine Hinneigung bezeichnet. Daß diese auf Verbindung gerichtet ist, ist klar, weil das, was Sache der ehelichen Liebe ist, im inneren Sinn die geistige Verbindung in sich schließt, nämlich die des Wahren mit dem Guten, und des Guten mit dem Wahren. Daß das, was der ehelichen Liebe angehört, im inneren Sinn diese Verbindung in sich schließt, kommt daher, weil die eheliche Liebe ihren Ursprung aus der Ehe des Wahren und Guten und des Guten und Wahren herleitet, man sehe Nr. 2618, 2727, 2728, 2729, 2737, 2803, 3132; deshalb werden auch im Worte die Verkehrungen des Guten unter den Ehebrüchen und die Verfälschungen des Wahren unter der Hurerei verstanden: Nr. 2466, 2729, 2750, 3399. Hieraus kann man deutlich erkennen, daß unter allem, was von Schechem und von Dinah in diesem Kapitel berichtet wird, im inneren Sinn nichts anderes verstanden wird, als die Verbindung des Wahren, die durch Schechem vorgebildet wird, mit der Neigung zum Wahren, die durch Dinah, somit daß durch die Worte: "Seine Seele hing an Dinah", die Hinneigung zur Verbindung bezeichnet wird.

Weil in diesem ganzen Kapitel von der ehelichen Liebe des (Schechem) zu Dinah gehandelt wird, und daß er sie zum Weibe verlangte, und weil durch das, was zur ehelichen Liebe gehört, eine geistige Verbindung bezeichnet wird, so darf ich aus dem Worte bestätigen, daß die Ehen, und was sich auf dieselbe bezieht, nichts anderes daselbst in sich schließen; z.B. bei

Joh.Offenb.19/7,9: "Lasset uns freuen und jauchzen und Ihm die Herrlichkeit geben; denn gekommen ist die Hochzeit des Lammes, und sein Weib hat sich bereitet, (selig sind) die, welche zum Hochzeitsmahle des Lammes geladen sind".

Joh.Offenb.21/2,9,10: "Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, herabsteigend von Gott aus dem Himmel, zubereitet wie eine Braut, die für ihren Mann geschmückt ist. Einer der sieben Engel redete mit mir, und sprach: Komm, ich will dir die Braut, das Weib des Lammes zeigen; und er entrückte mich im Geist auf einen großen und hohen Berg, und zeigte mir die große Stadt, das heilige Jerusalem, herabsteigend aus dem Himmel von Gott": daß durch das Bräutliche und Eheliche hier nichts anderes bezeichnet wird, als die Verbindung des Herrn mit der Kirche, und zwar durch das Wahre und Gute, erhellt deutlich; denn die Heilige Stadt und das neue Jerusalem ist nichts anderes als die Kirche. Daß die Stadt das Wahre der Kirche bezeichne, sehe man Nr. 402, 2268, 2449, 2451, 2712, 2943, 3216; daß Jerusalem die geistige Kirche bezeichnet: Nr. 402, 2117, 3654.

Mal.2/11,14,15: "Treulos handelte Jehudah, und Greuel geschah in Israel und in Jerusalem, denn Jehudah hat die Heiligkeit Jehovahs entweiht, weil es geliebt und sich verlobt hat mit der Tochter eines fremden Gottes. Jehovah ist Zeuge zwischen dir und zwischen dem Weibe deiner Jugend, gegen das du treulos gehandelt hast": wo lieben und sich verloben die Tochter eines fremden Gottes bedeutet, sich mit dem Falschen verbinden anstatt mit dem Wahren, welches das Weib der Jugend ist.

Hes.16/20,45: "Du nahmst deine Söhne und deine Töchter, die du mir geboren hattest, und opfertest sie zum Verzehren; war denn zu wenig deine Hurerei? Du bist die Tochter deiner Mutter, die ihren Mann und ihre Söhne verstieß, und du bist die Schwester deiner Schwestern, die ihre Männer und ihre Söhne verstießen": hier (ist die Rede) von den Greueltaten Jerusalems, und weil diese aus dem Bösen und Falschen hervorgingen, so werden sie in diesem Kapitel durch solche Dinge beschrieben, die der Ehe entgegengesetzt sind, nämlich durch Ehebrüche und Hurerei; die Ehemänner, die sie verstießen, sind das Gute, ihre Söhne sind die Wahrheiten und die Töchter die Neigungen derselben.

Jes.54/1,5,6,13: "Frohlocke, Unfruchtbare, die nicht geboren hat; brich in Jubel aus und jauchze, die keine Wehen fühlte; denn mehr sind die Söhne der Verlassenen, als die Söhne der Vermählten. Der Schmach deiner Witwenschaft wirst du nicht ferner gedenken, denn dein Gemahl ist, der dich erschuf, Jehovah Zebaoth Sein Name, und dein Erlöser, der Heilige Israels, der Gott der ganzen Erde wird er genannt; denn wie ein verlassenes und im Geiste betrübtes Weib hat dich Jehovah gerufen, wie ein Weib der Jugend, wenn es verstoßen wird, spricht dein Gott. Alle deine Söhne werden gelehrt sein von Jehovah, und groß der Friede deiner Söhne": Weil durch Ehe die Verbindung des Wahren und Guten und des Guten und Wahren bezeichnet wird, so kann man deutlich erkennen, was verstanden wird unter Ehemann und Eheweib, unter Söhnen und Töchtern, unter Witwen, Verstoßenen, und unter gebären, Wehen haben, verlassen werden, unfruchtbar sein, denn diese Dinge beziehen sich auf die Ehe; von allen diesen wurde, was sie im geistigen Sinn bedeuten, bei den Erklärungen oftmals nachgewiesen.

Jes.62/1,4,5: "Wegen Zion werde ich nicht schweigen, und wegen Jerusalem nicht ruhen; man wird nicht mehr zu dir sagen: Du Verlassene, sondern dein Land wird heißen das Vermählte, denn Jehovah wird Wohlgefallen an dir haben, und dein Land wird vermählt werden, denn wie ein Jüngling sich vermählt mit einer Jungfrau, so werden sich mit dir vermählen deine Söhne, und wie der Bräutigam sich freuet seiner Braut, so wird sich dein Gott über dich freuen".

Wer nicht den inneren Sinn des Wortes kennt, kann meinen, solche Dinge im Worte seien nur Vergleichungen, wie es deren mehrere in der gewöhnlichen Sprache gibt, und daß daher die Kirche verglichen werde mit einer Tochter, einer Jungfrau, einer Gattin, somit das, was Sache des Glaubens und der Liebtätigkeit ist, mit dem, was sich auf die Ehe bezieht; aber im Worte sind alle Dinge Vorbildungen von Geistigem und Himmlischem, und wirkliche Entsprechungen; denn das Wort steigt aus dem Himmel herab, und weil es von da herabkommt, so ist es in seinem Ursprung Göttliches, Himmlisches und Geistiges, dem das entspricht, was dem buchstäblichen Sinne angehört; daher kommt es, daß das, was sich auf die himmlische Ehe bezieht, die eine Verbindung des Guten und Wahren ist, in die Entsprechendes fällt, somit in das, was sich auf die irdischen Ehen bezieht. Daher kommt es auch, daß der Herr das Himmelreich, d.h. Sein Reich im Himmel, und sein Reich auf Erden, das die Kirche ist, verglichen hat: "mit einem Könige, der seinem Sohne Hochzeit machte, und mehrere zu derselben einlud": Matth.22/1-14; und auch mit "zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen, und ausgingen dem Bräutigam entgegen": Matth.25/1-13.

Und der Herr nannte auch diejenigen, die zur Kirche gehören, Söhne der Hochzeit (d.h. Hochzeitsgäste): Matth.9/15: "Jesus sprach: Können wohl die Söhne der Hochzeit trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam wird von ihnen genommen werden, und dann werden sie fasten".

Daher wird auch die Neigung zum Guten und die Neigung zum Wahren die Freude und Fröhlichkeit des Bräutigams und der Braut genannt, weil die himmlische Freude aus diesen Neigungen hervorgeht und in diesen Neigungen besteht; wie bei

Jes.62/5: "Deine Söhne werden sich dir vermählen, und wie die Freude des Bräutigams über die Braut, so wird Jehovah, dein Gott, Sich über dich freuen".

Jerem.33/11: "Die Stimme der Freude und die Stimme der Fröhlichkeit, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, die Stimme derer, die da sagen: Danket dem Jehovah, denn Jehovah ist gütig".

Jerem.7/34; 16/9; 25/10: "Ich will aufhören lassen in den Städten Jehudahs und in den Straßen Jerusalems die Stimme der Freude und die Stimme der Fröhlichkeit, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, weil zur Verwüstung sein wird das Land".

Joh.Offenb.18/22,23: "Das Licht der Leuchte soll nicht mehr leuchten in Babylon, und die Stimme des Bräutigams und der Braut soll nicht mehr gehört werden in ihr".

Weil die Ehen auf Erden durch wahre, eheliche Liebe der himmlischen Ehe entsprechen, welche die des Guten und Wahren ist, deshalb entsprechen die Gesetze, die im Worte über die Verlobungen und Ehen gegeben sind, ganz und gar den geistigen Gesetzen der himmlischen Ehe; z.B. daß sie nur eine Gattin haben sollten: Mark.10/2-8; Luk.16/18; denn so verhält es sich in der himmlischen Ehe, daß nämlich das Gute nur verbunden werden kann mit seinem Wahren, und das Wahre mit seinem Guten; wenn es mit einem anderen Wahren als mit seinem eigenen (verbunden würde), so könnte das Gute gar nicht bestehen, sondern würde zerteilt werden und zugrunde gehen.

In der geistigen Kirche bildet die Gattin das Gute vor und der Mann das Wahre, aber in der himmlischen Kirche bildet der Gatte das Gute vor und die Ehefrau das Wahre; und was ein Geheimnis ist, sie bilden es nicht nur vor, sondern sie entsprechen ihm auch in der Wirklichkeit.

Auch die Gesetze, die im Alten Testament über die Ehen gegeben wurden, stehen gleichfalls in Entsprechung mit den Gesetzen der himmlischen Ehe, z.B. die, die 2. Mose 21/7-11; 22/15,16; 34/16; 4. Mose 36/6; 5. Mose 7/3,4; 22/28,29 (angeführt sind); und auch die Gesetze über die verbotenen Grade: 3. Mose 18/6-20; worüber im einzelnen, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, an einer anderen Stelle (die Rede sein wird).

Daß die Grade und die Gesetze der Ehe aus den Gesetzen des Wahren und Guten, welche die der himmlischen Ehe sind, ihren Ursprung haben, und sich auf dieselben beziehen, erhellt bei

Hes.44/22: "Die Priester, die Leviten, sollen keine Witwe, noch Verstoßene sich zum Weibe nehmen, sondern Jungfrauen vom Samen des Hauses Israel, aber eine Witwe, welche die Witwe eines Priesters war, dürfen sie nehmen": hier wird von der heiligen Stadt, dem neuen Jerusalem und dem himmlischen Kanaan gehandelt, die bekanntlich das Reich des Herrn und seine Kirche bezeichnen; wie auch durch Leviten nicht die Leviten, und durch Witwe und Verstoßene nicht eine Witwe und Verstoßene bezeichnet werden, sondern solche Dinge, denen sie entsprechen.

4435. "Und er liebte das Mädchen, und redete zu dem Herzen des Mädchens", 1. Mose 34/3, daß dies die Liebe bedeutet, erhellt ohne Erklärung.

4436. "Und Schechem sprach zu Chamor, seinem Vater", 1. Mose 34/4, bedeutet das Denken aus dem Wahren bei den Alten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "sprechen" in den historischen Teilen des Wortes, insofern es das Innewerden und das Denken daraus bezeichnet, worüber Nr. 3395; und aus der vorbildlichen Bedeutung Schechems, des Sohnes Chamors, insofern er das Wahre bei den Alten bezeichnet, worüber Nr. 4430, 4431. Hieraus erhellt, daß "Schechem sprach zu Chamor, seinem Vater", das Denken aus dem Wahren bei den Alten bezeichnet.

4437. "Und sagte: Nimm mir diese Tochter zum Weibe", 1. Mose 34/4, bedeutet, er wolle verbunden werden mit der Neigung dieses Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Tochter, hier Dinah, insofern sie die Neigung des Wahren bezeichnet, das durch die Söhne Jakobs, ihre Brüder, bezeichnet wurde, worüber Nr. 4427, 4433; und aus der Bedeutung von "zum Weibe nehmen", insofern es bezeichnet verbunden werden, worüber Nr. 4434.

4438. Vers 5-7: Und Jakob hörte, daß er Dinah, seine Tochter, geschändet hatte; und seine Söhne waren bei seiner Herde auf dem Felde; und Jakob schwieg, bis sie kamen. Und es ging aus Chamor, der Vater Schechems, zu Jakob, um mit ihm zu reden. Und die Söhne Jakobs kamen vom Felde, als sie das hörten; und es verdroß die Männer, und sie wurden sehr zornig, weil er eine Freveltat begangen an Israel, zu liegen bei der Tochter Jakobs, und also sollte es nicht geschehen.

"Und Jakob hörte, daß er Dinah, seine Tochter, geschändet hatte" bedeutet jene Verbindung sei nicht gesetzlich; Jakob bezeichnet hier die äußere Alte Kirche;

"und seine Söhne waren bei seiner Herde auf dem Felde" bedeutet, daß seine Nachkommen bei seiner Religion blieben;

"und Jakob schwieg, bis sie kamen" bedeutet die Beratung aus den Glaubenswahrheiten, die er und seine Nachkommen besaßen;

"und es ging aus Chamor, der Vater Schechems, zu Jakob, um mit ihm zu reden" bedeutet die Beratung über das Wahre seiner Kirche;

"und die Söhne Jakobs kamen vom Felde" bedeutet, daß sie sich berieten nach ihrer Religion;

"als sie das hörten, und es verdroß die Männer, und sie wurden sehr zornig" bedeutet, daß sie im Bösen waren gegen das Wahre der Kirche bei den Alten;

"weil er eine Freveltat begangen an Israel, zu liegen bei der Tochter Jakobs, und also sollte es nicht geschehen" bedeutet, jene Verbindung sei in ihren Augen unerlaubt und gegen das Wahre, das sie besaßen.

4439. "Und Jakob hörte, daß er Dinah, seine Tochter, geschändet hatte", 1. Mose 34/5, bedeutet, jene Verbindung sei nicht gesetzlich; nämlich die Verbindung mit der Neigung des Wahren, das der äußeren Kirche angehörte, die hier durch Jakob vorgebildet wurde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schänden, insofern es die nicht gesetzliche Verbindung bezeichnet; denn durch die Ehen wird die gesetzliche Verbindung bezeichnet: Nr. 4434; daher wird durch Schändung derselben die nicht gesetzliche Verbindung bezeichnet, worüber man sehe Nr. 4433; aus der vorbildlichen Bedeutung Dinahs insofern sie die Neigung zu allen (Satzungen) des Glaubens und daher die Kirche bezeichnet, worüber Nr. 4427; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, der hier die äußere Alte Kirche bezeichnet.

Daß durch Jakob hier die äußere Alte Kirche bezeichnet wird, kommt daher, weil diese Kirche bei seinen Nachkommen errichtet werden sollte, und auch errichtet worden wäre, wenn seine Nachkommen die inneren Wahrheiten aufgenommen hätten, die bei den Alten waren.

Daß durch Jakob diese Kirche hier vorgebildet wird, erhellt auch aus dem Zusammenhang in diesem Kapitel, denn er hatte keinen Anteil an dem Beschluß seiner Söhne die Stadt zu überfallen, und Chamor und Schechem zu töten; deswegen sagte er auch zu Schimeon und Levi: "Ihr habt mich ins Unglück gebracht, und mich stinkend gemacht bei den Bewohnern des Landes": 1. Mose 34/30; und in der Weissagung vor seinem Tode: "In ihren Rat komme nicht meine Seele, mit ihrer Versammlung vereinige sich nicht meine Ehre, weil sie in ihrem Zorn getötet haben den Mann, und in ihrem Mutwillen gelähmt den Stier": 1. Mose 49/6. Und außerdem wird im Worte an mehreren Stellen durch Jakob die äußere Alte Kirche vorgebildet: Nr. 422, 4286; der Grund, weshalb Jakob diese vorbildet, ist, weil er im höchsten Sinn das göttlich Natürliche des Herrn vorbildet, dem die äußere Kirche entspricht; durch seine Söhne aber werden seine Nachkommen bezeichnet, die das Wahre, das die Alten hatten, bei sich austilgten, und auf solche Weise das zerstörten, was jener Kirche angehörte; so daß bei ihnen nur das Vorbildliche derselben blieb; worüber Nr. 4281, 4288, 4289, 4303.

4440. "Und seine Söhne waren bei seiner Herde auf dem Felde", 1. Mose 34/5, bedeutet, daß seine Nachkommen bei seiner Religion verblieben.

Dies erhellt aus der Bedeutung seiner Söhne, insofern sie seine Nachkommen bezeichnen; aus der Bedeutung der Herde, insofern sie die äußeren Wahrheiten bezeichnet, worüber Nr. 1435, 4391; und aus der Bedeutung des Feldes, insofern es die Kirche bezeichnet, worüber Nr. 2971, 3766. Daher wird dadurch, daß seine Söhne bei seiner Herde auf dem Felde waren, bezeichnet, daß sie in seiner Religion verblieben, wenn eine solche Art von Kirche, wie sie bei ihnen war, auch Religion (religiosem) genannt werden darf, da es ein äußerer Gottesdienst ohne den inneren war.

4441. "Und Jakob schwieg, bis sie kamen", 1. Mose 34/5, bedeutet die Beratung aus den Glaubenswahrheiten, die er und seine Nachkommen hatten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schweigen, insofern es bezeichnet, nachdenken und stillschweigend beraten; und aus der Bedeutung von "bis sie kamen", nämlich die Söhne, insofern es bezeichnet, daß die Beratung aus den Glaubenswahrheiten gewesen sei, die sie und ihre Nachkommen hatten. Daß die Söhne Wahrheiten bezeichnen, sehe man Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 3373, 4257; weil die Beratung mit den Söhnen stattfand, also mit den Wahrheiten, die durch die Söhne Jakobs bezeichnet werden, deshalb war sie aus dem Wahren, das sie und ihre Nachkommen hatten.

4442. "Und es ging aus Chamor, der Vater Schechems, zu Jakob, um mit ihm zu reden", 1. Mose 34/6, bedeutet die Beratung über das Wahre seiner Kirche.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Chamors, des Vaters Schechems, insofern er das Wahre bei den Alten bezeichnet, worüber Nr. 4430, 4431; aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, insofern er die äußere Alte Kirche bezeichnet, worüber Nr. 4439; und aus der Bedeutung von "mit ihm reden", insofern es bezeichnet beraten; daher wird durch diese Worte die Beratung über das Wahre dieser Kirche bezeichnet.

Wer nicht weiß, daß die Namen im Worte Sachen bedeuten, wird sich wundern, daß durch diese Worte: "Und es ging aus Chamor, der Vater Schechems, zu Jakob, um mit ihm zu reden" bezeichnet wird die Beratung des Wahren der Kirche bei den Alten mit dem Wahren, das nach der Alten Kirche bei den Nachkommen Jakobs eingeführt werden sollte. Nicht wundern aber wird sich der, welcher weiß, daß ein solcher innerer Sinn im Worte ist; nicht einmal diejenigen, die sich mit der Schreibart der Alten aus ihren Büchern bekanntgemacht haben; denn es war bei ihnen allgemein gebräuchlich, die Gegenstände gleichsam redend einzuführen, z.B. die Weisheit, die Einsicht, die Wissenschaft und dergleichen; und auch ihnen Namen beizulegen, durch die ihre Beschaffenheit ausgedrückt wurde. Die Götter und Halbgötter der Alten waren nichts anderes, und auch die Personen, die sie erdichteten, um die Dinge geschichtsartig zu verbinden.

Die alten Weisen hatten diese Sitte von der Alten Kirche, die über einen großen Teil der asiatischen Länder verbreitet war: Nr. 1238, 2385; denn die Angehörigen der Alten Kirche verbanden die heiligen Dinge durch Vorbildliches und Sinnbildliches miteinander; die Alte Kirche aber hatte dieses aus der Überlieferung der Uralten, die vor der Sündflut lebten: Nr. 920, 1409, 1977, 2896, 2897, und diese vom Himmel; denn sie standen in Gemeinschaft mit dem Himmel: Nr. 784, 1114-1125; denn der erste Himmel, welcher der unterste von den dreien ist, befindet sich in solchem Vorbildlichen und Sinnbildlichen; daher kommt es, daß das Wort in einem solchen Stil geschrieben ist.

Aber das Wort hat vor den Schriften der Alten den Vorzug, daß die einzelnen Dinge in fortlaufender Reihenfolge Himmlisches und Geistiges vom Reiche des Herrn vorbilden, und im höchsten Sinne den Herrn selbst; und daß auch das Historische selbst so beschaffen ist; und was noch mehr ist, daß es wirkliche Entsprechungen sind, und zwar solche, die durch die drei Himmel sich fortsetzen vom Herrn aus.

4443. "Und die Söhne Jakobs kamen vom Felde", 1. Mose 34/7, bedeutet, daß sie sich berieten nach ihren Religionsgrundsätzen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Söhne Jakobs, insofern sie das von demselben abstammende Volk bezeichnen, bei dem das Vorbildliche der Kirche errichtet worden; und aus der Bedeutung des Feldes, insofern es das Religiöse bezeichnet, worüber Nr. 4440. Daß sie davon herkamen, bedeutet, daß es Beratung aus diesem war, dies folgt aus dem Zusammenhang, dann auch daraus, daß es ihre Religion ist, von der das Kommen ausgesagt wird.

4444. "Als sie das hörten; und es verdroß die Männer, und sie wurden sehr zornig", 1. Mose 34/7, bedeutet, sie waren im Bösen gegen das Wahre der Kirche bei den Alten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "verdrießen und sehr zornig werden", insofern es bezeichnet, im Bösen sein. Daß (sie dies waren) gegen das Wahre der Kirche bei den Alten, geht daraus hervor, weil gegen Schechem den Sohn Chamors, durch den das Wahre bei den Alten bezeichnet wurde, wie Nr. 4430, 4431 gesagt worden.

Daß sie im Bösen waren, erhellt aus dem Folgenden, daß sie nämlich mit Hinterlist redeten: 1. Mose 34/13, und dann, als Schechem und Chamor in ihre Worte eingewilligt hatten, dieselben töteten: 1. Mose 34/26-29; daher kommt es, daß durch "verdrießen und sehr zornig sein" hier bezeichnet wird, daß sie im Bösen waren.

Es hat den Anschein, als ob es Eifer gewesen sei, weil er bei ihrer Schwester gelegen war, nach den gleich folgenden Worten: "Weil er eine Freveltat begangen an Israel, zu liegen bei der Tochter Jakobs, und also sollte es nicht geschehen", und am Ende des Kapitels: "Sie sprachen: Soll man etwa wie eine Buhldirne behandeln unsere Schwester?": 1. Mose 34/31; aber es war nicht Eifer; denn Eifer kann niemals stattfinden bei dem, der im Bösen ist, sondern nur bei dem, der im Guten ist; denn der Eifer hat Gutes in sich, Nr. 4164; zwar hatte die Religion, die bei ihren Nachkommen war, Gutes in sich, denn alles und jedes desselben bildete Himmlisches und Geistiges vor, das dem Reiche des Herrn angehörte, aber in Ansehung derjenigen, die derselben anhingen, hatte sie nichts Gutes, denn sie waren nur im Äußeren ohne das Innere, wie oben gezeigt worden.

Es verhält sich dies wie die Religion desselben Volkes, der sie noch heutigentags anhängen: sie erkennen Moses und die Propheten an, somit auch das Wort; dieses ist heilig in sich, aber in bezug auf sie ist es nicht heilig, denn bei allen Aussprüchen desselben haben sie nur sich selbst im Auge und somit machen sie das Wort selbst weltlich, ja sogar irdisch, denn daß etwas Himmlisches in demselben sei, wissen sie nicht, und bekümmern sich auch nicht einmal darum. Diejenigen, die in einem solchen Zustand sind, können nicht im Guten sein, wenn sie ihrer Religion ergeben sind, sondern im Bösen; es fließt nämlich nichts Himmlisches ein, weil sie dies bei sich auslöschen.

Nach einem Gesetz, das auch in der Alten Kirche bekannt war, sollte der, welcher eine Jungfrau schwächte, ihr eine Morgengabe geben, und sie zur Ehefrau nehmen, nach den Worten bei

2. Mose 22/15,16: "Wenn ein Mann eine Jungfrau überredet, die nicht verlobt war, und bei ihr liegt, soll er eine Morgengabe geben, und sie zur Ehefrau nehmen; wenn ihr Vater verweigert, sie ihm zu geben, soll er (ihm) Silber darwägen, so viel die Morgengabe der Jungfrau (beträgt)".

5. Mose 22/28,29: "Wenn ein Mann ein Mädchen, eine Jungfrau, findet, die nicht verlobt ist, und sie ergreift und bei ihr liegt, und sie entdeckt werden, soll der Mann, der bei ihr lag, dem Vater des Mädchens fünfzig Sekel Silber geben, und sie soll sein Weib sein, weil er sie geschwächt hat; und er soll sie nicht verstoßen können alle Tage seines Lebens".

Daß eben dieses Gesetz den Alten bekannt war, erhellt offenbar aus Schechems Worten zu dem Vater und den Brüdern des Mädchens: "Und Schechem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Laßt mich Gnade finden in euren Augen, und was ihr zu mir saget, das will ich geben. Verlanget reichlich von mir Morgengabe und Geschenk, und wie ihr zu mir sprechet, so will ich euch geben; nur gebet mir das Mädchen zum Weibe": 1. Mose 34/11,12; und weil Schechem dieses Gesetz erfüllen wollte, und die Brüder Dinahs einwilligten, wenn er würde wie sie, indem alles Männliche beschnitten würde, gemäß den folgenden Worten: "Jedoch unter der Bedingung wollen wir euch willfahren, wenn ihr werdet wie wir, so daß ihr beschneidet bei euch alles Männliche, und dann wollen wir euch unsere Töchter geben, und eure Töchter nehmen für uns, und wir wollen bei euch wohnen, und ein Volk sein": 1. Mose 34/15,16. Hieraus erhellt, daß sie nicht nach dem Gesetze handelten, also nicht aus dem Guten, sondern gegen das Gesetz, und somit aus dem Bösen.

Nach dem Gesetze war es zwar, daß sie keine Ehe eingehen sollen mit (fremden) Völkerschaften, worüber 2. Mose 34/16: "Nimm nicht von ihren Töchtern für deine Söhne, daß ihre Töchter ihren Göttern nachhuren, und machen, daß deine Söhne ihren Götter nachhuren".

5. Mose 7/3,4: "Du sollst dich nicht verschwägern mit den Völkerschaften, und deine Töchter nicht geben ihren Söhnen, und nicht nehmen ihre Töchter für deine Söhne; denn sie werden deine Söhne von mir abwenden, zu deinen fremden Göttern": aber dieses Gesetz wurde gegeben in Hinsicht auf götzendienerische Völkerschaften damit sie sich nicht durch die Ehen vom wahren vorbildlichen Gottesdienste zum Götzendienst wendeten; denn wenn sie Götzendiener wurden, konnten sie nicht mehr das Himmlische und Geistige des Reiches des Herrn vorbilden, sondern das Entgegengesetzte, das höllischer Art ist; denn alsdann riefen sie irgendeinen teuflischen Geist von der Hölle hervor, den sie verehrten, und auf den sie die göttlichen Vorbildungen anwendeten. Deswegen wird gesagt, sie sollten ihren Götter nicht nachhuren. Ferner auch deswegen, weil durch Völkerschaften Böses und Falsches bezeichnet wurde, mit dem das Gute und Wahre, das sie vorbildeten, nicht vermischt werden durfte, also nicht das Teuflische und Höllische mit dem Himmlischen und Geistigen: Nr. 3024 E. Aber niemals war es ihnen verboten, eine Ehe zu schließen mit solchen Völkerschaften, die ihren Gottesdienst annahmen, und nachdem sie beschnitten worden, Jehovah anerkannten; solche nannten sie Fremdlinge, die sich bei ihnen aufhielten; von diesen heißt es bei

2. Mose 12/48,49: "Wenn sich bei dir ein Fremder aufhält, und das Pascha Jehovahs halten will, so werde von ihm beschnitten alles Männliche, und dann soll er hinzutreten, es zu halten, und er soll sein wie ein Eingeborener des Landes, einerlei Gesetz soll sein dem Eingeborenen und dem Fremdling, der sich aufhält in eurer Mitte".

4. Mose 9/14: "Wenn bei euch ein Fremdling sich aufhält, so soll er das Passah feiern dem Jehovah, nach der Satzung des Passah, und nach den Gebräuchen desselben soll er es feiern; einerlei Satzung soll sein für den Fremdling wie für den Eingeborenen": daß sie Fremdlinge genannt werden, die sich in ihrer Mitte und bei ihnen aufhielten, kam daher, weil durch "sich aufhalten" bezeichnet wurde unterrichtet werden, und somit durch Fremdling diejenigen, die sich in den Satzungen und Lehren unterrichten ließen. Daß "sich aufhalten" und "Fremdling sein" dies bedeute, sehe man Nr. 1463, 2025, 3672.

4. Mose 15/14-16: "Und wenn ein Fremdling sich bei euch aufhält, der eine Feuerung lieblichen Geruches Jehovah darbringt, so soll er ebenso tun, wie ihr tut; wie viele ihrer zur Versammlung kommen, einerlei Satzung soll für euch und für den Fremdling sein, der bei euch sich aufhält, eine ewige Satzung für eure Geschlechter; wie ihr, so soll auch der Fremdling sein vor Jehovah; ein Gesetz und ein Recht soll sein für euch und für den Fremdling, der sich bei euch aufhält".

3. Mose 19/34: "Wie ein Eingeborener aus euch, soll auch der Fremdling sein, der sich aufhält bei euch".

3. Mose 24/22: " Ein Recht soll sein für euch, wie für den Fremdling, so für den Eingeborenen".

Daß diese Satzung nicht nur Jakob und seinen Söhnen, sondern auch Schechem und Chamor bekannt war, erhellt aus ihren Worten; denn die Satzungen, Rechte und Gesetze, die dem israelitischen und jüdischen Volke gegeben wurden, waren keine neuen, sondern solche, die früher in der Alten Kirche waren, und in der zweiten Alten (Kirche), welche die hebräische von Eber genannt wurde, wie mehrmals gezeigt worden. Daß daher dieses Gesetz ihnen bekannt war, erhellt aus den Worten der Söhne Jakobs: "Es sprachen die Söhne Jakobs zu Chamor und Schechem: Das können wir nicht tun, daß wir unsere Schwester geben einem Manne, der Vorhaut hat, denn es ist uns eine Schmach. Jedoch unter der Bedingung wollen wir euch willfahren, wenn ihr werdet, wie wir, und beschneidet bei euch alles Männliche. Und dann werden wir euch unsere Töchter geben und eure Töchter nehmen für uns, und wir werden bei euch wohnen, und wir werden ein Volk sein": 1. Mose 34/14-16; und aus den Worten Chamors und Schechems, insofern sie nicht nur einwilligten, sondern auch sich und alles Männliche in ihrer Stadt beschneiden ließen: 1. Mose 34/18-24.

Hieraus erhellt, daß Schechem ein solcher ward, wie der Fremdling, wovon im Gesetze, und daß er so die Tochter Jakobs zum Weibe nehmen konnte; somit war es eine Freveltat, daß jene sie töteten, was auch Jakob vor seinem Tode bezeugte: 1. Mose 49/5-7.

Daß nicht nur Jehudah, sondern auch Moses, ferner die Könige der Juden und Israeliten, sowie auch mehrere aus dem Volke Frauen von den Heiden heirateten, ist offenbar aus den historischen Teilen des Wortes; daß aber dieselben ihre Satzungen, Rechte und Gesetze annahmen, und als Einsassen (peregrinis) anerkannt wurden, ist nicht zu bezweifeln.

HG 4445

4445. "Weil er eine Freveltat begangen an Israel, zu liegen bei der Tochter Jakobs, und also sollte es nicht geschehen", 1. Mose 34/7, bedeutet, die in ihren Augen unerlaubte Verbindung sei gegen das Wahre, das bei ihnen (galt).

Dies erhellt aus der Bedeutung (der Worte): "eine Freveltat begehen, zu liegen bei der Tochter Jakobs", insofern es eine unerlaubte Verbindung bezeichnet. Daß "bei ihr liegen und auf solche Weise entehren", eine nicht gesetzliche Verbindung bezeichnet, sehe man Nr. 4439.

"In Israel" wird gesagt, weil durch Israel das Innere der Kirche bezeichnet wird, und hernach wird die Tochter Jakobs genannt, weil durch Jakob das Äußere der Kirche bezeichnet wird. Daß Israel das Innere der Kirche bezeichnet, und Jakob das Äußere, sehe man Nr. 4286, 4292, 4439.

Daß dies in ihren Augen unerlaubt erschien, obwohl es erlaubt war, kann man deutlich erkennen aus dem, was Nr. 4444 und anderwärts gesagt und gezeigt worden ist.

4446. Vers 8-12: Und Chamor redete mit ihnen und sprach: Schechem, mein Sohn, es sehnt sich seine Seele nach eurer Tochter, gebet sie ihm doch zum Weibe. Und verschwägert euch mit uns, eure Töchter gebet uns, und unsere Töchter nehmet für euch. Und wohnet bei uns, und das Land soll (offen) vor euch sein, wohnet daselbst; Geschäfte treibend durchziehet es, und erwerbet euch Besitz in demselben. Und Schechem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Lasset mich Gnade finden in euren Augen, und was ihr zu mir saget, das will ich geben. Verlanget reichlich von mir Morgengabe und Geschenk, und wie ihr zu mir sprechet, so will ich geben; nur gebet mir das Mädchen zum Weibe.

"Und Chamor redete mit ihnen und sprach" bedeutet das Gute der Kirche bei den Alten;

"Schechem, mein Sohn" bedeutet das Wahre daher;

"es sehnt sich seine Seele nach eurer Tochter, gebet sie ihm doch zum Weibe" bedeutet die Sehnsucht nach Verbindung mit dieser neuen (Kirche), die dem äußeren Ansehen nach der alten ähnlich erscheint;

"und verschwägert euch mit uns, eure Töchter gebet uns, und unsere Töchter nehmet für euch" bedeutet die Vereinigung des Guten und Wahren;

"und wohnet bei uns" bedeutet das Leben;

"und das Land soll (offen) vor euch sein, wohnet daselbst" bedeutet die Kirche, die eine (ist);

"Geschäfte treibend durchziehet es, und erwerbet euch Besitz in demselben" bedeutet die Glaubenslehren aus dem Gemeinsamen, die übereinstimmen sollen;

"und Schechem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern" bedeutet die Beratung des Wahren aus dem alten göttlichen Stamme mit dem Guten und Wahren dieser Religion;

"lasset mich Gnade finden in euren Augen, und was ihr zu mir saget, das will ich geben" bedeutet, wenn sie ihrerseits gleiche Gesinnung hegten, so sei er seinerseits mit ihnen einverstanden;

"verlanget reichlich von mir Morgengabe und Geschenk, und wie ihr zu mir sprechet, so will ich geben" bedeutet, daß er dasjenige, was bei ihnen sei, annehmen und zu dem seinigen machen wolle;

"nur gebet mir das Mädchen zum Weibe" bedeutet, nur möge Verbindung eintreten.

HG 4447

4447. "Und Chamor redete mit ihnen, und sprach", 1. Mose 34/8, bedeutet das Gute der Kirche bei den Alten.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Chamors, insofern er von den Alten (abstammt), worüber Nr. 4431; also das Gute der Kirche von ihnen; denn das Gute der Kirche ist der Vater, und das Wahre daher, das hier Schechem bezeichnet, ist der Sohn; daher wird auch durch Vater im Worte das Gute, und durch Sohn das Wahre bezeichnet.

Hier wird gesagt das Gute der Kirche bei den Alten, nicht aber das Gute der Alten Kirche, und zwar deswegen, weil unter der Kirche bei den Alten die von der Ältesten Kirche abstammende Kirche verstanden wird, die vor der Sündflut war, und unter der Alten Kirche die Kirche, die nach der Sündflut (bestand); von diesen beiden Kirchen ist in dem Vorhergehenden einige Male gehandelt worden. Auch wurde gezeigt, daß die Älteste Kirche, die vor der Sündflut war, eine himmlische, aber die Alte Kirche, die nach der Sündflut, eine geistige war. Von dem Unterschied beider wurde auch schon oft gehandelt.

Die Überreste der Ältesten Kirche, die eine himmlische war, waren noch im Lande Kanaan, und dort besonders bei denen, die Chittäer und Chiviter genannt wurden. Daß sie nicht anderswo war, kam daher, weil die Älteste Kirche, die der Mensch oder Adam genannt wurde: Nr. 478, 479, im Lande Kanaan war, deshalb war dort auch der Garten Eden, durch den die Einsicht und Weisheit der Menschen jener Kirche bezeichnet wurde: Nr. 100, 1588; und durch die Bäume daselbst ihr Innewerden: Nr. 103, 2163, 2722, 2972; und weil Einsicht und Weisheit durch diesen Garten oder dies Paradies bezeichnet wurde, so wird auch die Kirche selbst darunter verstanden, und weil die Kirche, auch der Himmel, und weil der Himmel, auch im höchsten Sinn der Herr; daher kommt es, daß das Land Kanaan auch im höchsten Sinn den Herrn bedeutet, im bezüglichen Sinne den Himmel und auch die Kirche, und im besondern Sinn den Menschen der Kirche: Nr. 1413, 1437, 1607, 3038, 3481, 3705; auch kommt es daher, daß "Land" ohne nähere Bestimmung im Worte ähnliches bedeutet: Nr. 566, 662, 1066, 1067, 1413, 1607, 3355; und daß der neue Himmel und die neue Erde die neue Kirche in bezug auf ihr Inneres und Äußeres bezeichnet: Nr. 1733, 1850, 2117, 2118 E, 3355 E.

Daß die Älteste Kirche im Lande Kanaan war, sehe man Nr. 569; und daß daher die Vorbildungen der Orte stammen, und deshalb dem Abram befohlen wurde, dahin zu ziehen, ferner daß dieses Land seinen Nachkommen aus Jakob gegeben wurde, damit nämlich die Vorbildungen der Orte erhalten werden konnten, gemäß denen das Wort geschrieben werden sollte: Nr. 3686. Daß daher alle Orte daselbst, wie auch die Berge und Flüsse, sowie auch alle Grenzen ringsum vorbildlich wurden: Nr. 1585, 1866, 4240.

Hieraus erhellt, was unter der Kirche bei den Alten hier verstanden wird, nämlich die Überreste von der Ältesten Kirche; und weil diese bei den Chittäern und Chivitern waren, so erlangten auch Abraham, Jischak und Jakob mit ihren Frauen bei den Chittäern Grabstätten im Lande derselben: 1. Mose Kapitel 23; 49/29-32; 50/13; und Joseph bei den Chivitern: Jos.24/32.

Die Überreste jener Kirche bildete Chamor, der Vater Schechems, vor; deswegen wird durch ihn das Gute der Kirche bei den Alten bezeichnet, somit auch der Ursprung des inwendigeren Wahren aus dem Göttlichen stamme: Nr. 4399.

Was für ein Unterschied sei zwischen der Ältesten Kirche, die vor der Sündflut und zwischen der Alten Kirche, die nach der Sündflut, sehe man Nr. 597, 607, 608, 640, 641, 765, 784, 895, 920, 1114-1128, 1238, 1327, 2896, 2897.

4448. "Schechem, mein Sohn", 1. Mose 34/8, bedeutet das Wahre daher.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Schechems, insofern er das inwendigere Wahre bezeichnet, worüber Nr. 4430, also das Wahre daher, nämlich aus dem Guten, das Chamor ist: Nr. 4447; denn alles Wahre der Kirche kommt von dem Guten derselben; anderswoher kommt das Wahre niemals.

Dieses Wahre, das durch Schechem vorgebildet wird, wird das inwendigere Wahre genannt, und ist in seinem Wesen nichts anderes als das Gute der Liebtätigkeit; denn die Älteste Kirche lebte, weil sie himmlisch war, in dem Guten der Liebe zum Herrn, und daher im Innewerden alles Wahren. Die Menschen dieser Kirche waren nämlich fast wie die Engel, sie verkehrten auch mit ihnen, daher ihr Innewerden, und deswegen vernünftelten sie niemals über irgendeine Glaubenswahrheit, sondern weil sie es inne wurden aus dem Himmel, sagten sie, so verhalte es sich; und zwar so sehr, daß sie nicht einmal den Glauben nennen wollten, sondern statt dessen die Liebtätigkeit; man sehe Nr. 202, 337, 2715, 2718, 3246. Daher kommt es, daß unter dem inwendigeren Wahren hier das Gute der Liebtätigkeit verstanden wird. Daß bei Chamor, dem Chiviter, und seinem Sohn Schechem, die Überreste jener Kirche waren, sehe man Nr. 4447.

Anders verhielt es sich mit der Alten Kirche, die geistig war: diese war nicht wie die Älteste Kirche in der Liebe zum Herrn, sondern in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, und zur Liebtätigkeit konnten sie nicht anders kommen, als durch das Glaubenswahre, von dem sie kein Innewerden hatten, wie die Ältesten. Daher fing man damals an über das Wahre Erörterungen anzustellen, ob es sich so verhalte.

Über den Unterschied zwischen den Himmlischen, die ein Innewerden hatten, und den Geistigen, die es nicht haben, sehe man Nr. 2088, 2669, 2708, 2715, 3235, 3240, 3246, 3887.

4449. "Es sehnt sich seine Seele nach eurer Tochter, gebet sie ihm doch zum Weibe", 1. Mose 34/8, bedeutet die Sehnsucht nach Verbindung mit dieser neuen (Kirche), die dem äußeren Ansehen nach der Alten gleich erscheint.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Sehnens der Seele, insofern es eine Sehnsucht bezeichnet; aus der vorbildlichen Bedeutung Dinahs, die hier die Tochter ist, insofern sie die Neigung zum Wahren bezeichnet, somit die Kirche, denn die Kirche ist Kirche infolge der Neigung des Wahren; eine solche wird unter dieser neuen hier verstanden, und aus der Bedeutung von "sie zum Weibe geben", insofern es eine Verbindung bezeichnet, worüber Nr. 4434.

Hinsichtlich dessen, daß diese neue Kirche, die bei den Nachkommen Jakobs errichtet wurde, dem äußeren Ansehen nach der Alten ähnlich erschien, muß man wissen, daß die Satzungen, Rechte und Gesetze, die dem israelitischen und jüdischen Volke von Mose gegeben wurden, den Satzungen, Rechten und Gesetzen, die in der Alten Kirche (herrschten), nicht unähnlich waren, z.B. über die Verlobungen und Ehen, über die Dienstboten, über die Tiere, die zur Speise tauglich oder untauglich waren, über die Reinigungen, über die Feste, die Tabernakel, das ewige Feuer, und über anderes mehr; so auch die (Satzungen) von den Altären, den Brandopfern, Schlachtopfern, Trankopfern, die in der zweiten Alten Kirche, die von Eber (abstammte), angenommen waren. Daß diese schon früher bekannt waren, als sie diesem Volke befohlen wurden, erhellt deutlich aus den historischen Teilen des Wortes, so z.B. in betreff dessen, daß Altäre, Brandopfer und Schlachtopfer (bekannt waren), wird von Bileam berichtet, daß er befohlen habe, man solle sieben Altäre errichten, und auf ihnen Brandopfer und Schlachtopfer von jungen Rindern und Widdern darbringen: 4. Mose 23/1,2,14,15,29; und außerdem von den Heiden an vielen Orten, daß sie deren Altäre zerstören sollten; und auch von den Propheten Baals, daß sie opferten und Elias sie tötete.

Hieraus kann man deutlich erkennen, daß die Opfer, die dem Volke Jakobs befohlen wurden, nicht neu waren; und so auch nicht die übrigen Satzungen, Rechte und Gesetze. Aber weil diese Dinge bei den Heiden götzendienerisch wurden, vorzüglich dadurch, daß sie durch dieselben irgendeinen unheiligen Gott anbeteten, und so die Dinge, die Göttliches vorbildeten, zum Höllischen hinwendeten, abgesehen davon, daß sie noch mehreres hinzufügten, deshalb wurden, damit der vorbildliche Gottesdienst, welcher der Alten Kirche eigen war, wieder hergestellt würde, ebendieselben (Satzungen) wieder eingeführt.

Hieraus kann man ersehen, daß diese neue Kirche, die bei den Nachkommen Jakobs errichtet wurde, dem äußeren Ansehen nach der Alten ähnlich erschien.

4450. "Und verschwägert euch mit uns, eure Töchter gebet uns, und unsere Töchter nehmet für euch", 1. Mose 34/9, bedeutet die Vereinigung des Guten und Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "sich verschwägern", insofern es eine Vereinigung bezeichnet, worüber Nr. 4434; aus der Bedeutung der Töchter, insofern sie die Neigungen bezeichnen, also das Gute, worüber Nr. 489, 490, 491, 2362, 3963; die (Vereinigung) mit den Wahrheiten wird bezeichnet durch "gebet uns, und nehmet euch"; denn durch Schechem und durch die Söhne Jakobs werden die Wahrheiten bezeichnet, wie oben gezeigt wurde.

Hieraus erhellt, daß durch jene Worte die Vereinigung des Guten und Wahren bezeichnet wird, d.h., daß diese neue Kirche nicht nur der äußeren, sondern auch der inneren Gestalt nach der Alten ähnlich werden sollte durch die Vereinigung.

4451. "Und wohnet bei uns", 1. Mose 34/10, bedeutet das Leben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von wohnen, insofern es leben bezeichnet, worüber Nr. 1293, 3384, 3613, also bedeutet "bei uns wohnen" zusammenleben und eine Kirche bilden.

4452. "Und das Land soll (offen) vor euch sein, wohnet daselbst", 1. Mose 34/10, bedeutet die Kirche, die eine ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Landes, insofern es die Kirche bezeichnet, worüber Nr. 566, 662, 1066, 1067, 1413, 1607, 3355, 4447; und aus der Bedeutung von "bei uns wohnen", insofern es bezeichnet zusammenleben, worüber Nr. 4451; somit daß es eine Kirche sein sollte.

4453. "Geschäfte treibend durchziehet es, und erwerbet euch Besitz in demselben", 1. Mose 34/10, bedeutet die Glaubenslehren (Dogmen) aus dem Gemeinsamen, daß sie nämlich übereinstimmen sollten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Geschäfte treiben", insofern es bezeichnet: sich Kenntnisse erwerben und auch mitteilen, worüber Nr. 2967; daher bedeutet "Geschäfte treibend das Land durchziehen", eingehen in die Kenntnisse des Wahren und Guten, die durch Schechem, den Sohn Chamors, und durch seine Stadt bezeichnet werden; und aus der Bedeutung von "Besitz erwerben in demselben", insofern es bezeichnet eins ausmachen, also übereinstimmen; denn diejenigen, die miteinander das Land besitzen, machen eins aus, und stimmen überein.

Daß "Geschäfte treiben" bezeichnet, sich Kenntnisse erwerben und auch mitteilen, kommt daher, daß es im Himmel, wo das Wort nach seinem inneren Sinne wahrgenommen wird, keinerlei Geschäftsbetrieb gibt, denn es ist daselbst weder Gold, noch Silber, noch solcherlei Dinge, mit denen in der Welt Geschäfte getrieben werden; deswegen wird, wenn "Geschäfte treiben" im Worte gelesen wird, das gleiche im geistigen Sinn verstanden, und solches wahrgenommen, was entspricht: im allgemeinen Erwerbung und Mitteilung von Kenntnissen, und im besonderen das, was genannt wird; wenn z.B. Gold genannt wird, wird das Gute der Liebe und Weisheit verstanden: Nr. 113, 1551, 1552; wenn Silber, das Wahre der Einsicht und des Glaubens: Nr. 1551, 2048, 2954; wenn Schafe, Widder, Ziegenböcke, Lämmer, mit denen in alter Zeit Handel getrieben wurde, wird solches verstanden, was Schafe, Widder, Ziegenböcke und Lämmer bezeichnen usw.; zum Beispiel:

Hes.Kap.27: "Sprich zu Tyrus: die du wohnest an den Eingängen des Meeres, Handel treibest mit den Völkern auf vielen Inseln; Tharschisch, die Handeltreibende mit dir, aus der Menge aller Güter; in Silber, in Eisen, in Zinn und Blei; solches hat man gebracht auf deine Märkte. Javan, Thubal und Meschech, sind deine Kaufleute, in Menschenseelen (Sklaven) und ehernen Geschirren haben sie Handel mit dir getrieben. Die Söhne Dedans sind deine Kaufleute; viele Inseln sind der Markt für deine Hand. Syrien trieb Handel mit dir, mit der Menge deiner Werke; Jehudah und das Land Israel, waren deine Kaufleute, in Weizen, Minnith und Pannaz, und in Honig und Öl und Balsam machten sie Handel mit dir. Damaskus trieb Handel mit dir, in der Menge deiner Worte, wegen der Menge aller Güter, mit Wein von Chesbon, und Wolle von Zachar. Und Dan und Javan haben Gesponnenes gebracht auf deine Märkte. Dedan handelt mit dir in feinen Decken zum Wagen; die Araber und alle Fürsten von Kedar, diese Kaufleute deiner Hand, in Lämmern, Widdern und Böcken handelten sie mit dir. Kaufleute von Scheba und Raema handelten mit dir in dem Vorzüglichsten jedes Gewürzes, und mit allen kostbaren Steinen und Gold haben sie Handel mit dir getrieben. Charan und Channeh und Eden, die Kaufleute von Scheba, Aschur, Kilmad, handelten mit dir. Diese handelten mit dir mit Kostbarkeiten, mit Ballen von blauen und gestickten (Tüchern), und mit Kisten kostbarer Kleider, mit Stricken gebunden und in Zedernholz bei deinem Handel; daher wurdest du angefüllt, und sehr geehrt im Herzen der Meere".

Aus diesen und mehreren anderen Stellen im Worte erscheint es deutlich, daß Handelsgeschäfte, Verkehr, Märkte und Waren nichts anderes bezeichnen, als was Sache der Erkenntnisse des Guten und Wahren ist; denn was hat das prophetische Wort mit dem Handel von Tyrus zu schaffen, wenn nicht dadurch Geistiges und Himmlisches bezeichnet wird? Und weil es sich so verhält, so kann man deutlich erkennen, daß nicht nur durch die Waren andere Dinge bezeichnet werden, sondern auch durch die hier genannten Völker, bei denen solches sich findet; ferner, daß man nicht wissen kann, was diese Dinge bezeichnen, außer vermöge des inneren Sinnes, z.B. was Tharschisch, Javan, Thubal, Meschech, die Söhne Dedans, Syrien, Jehudah, Israel, Dan, Javan, Dedan, Araber, Scheba, Raema, Charan, Channeh, Eden, Aschur, Kilmad; ferner was ihre Handelswaren, wie Silber, Eisen, Zinn, Blei, eherne Geschirre, Weizen, Minnith, Pannaz, Honig, Öl, Balsam, Wein von Chesbon, Wolle von Zachar, Gesponnenes, feine Decken zum Wagen; Lämmer, Widder, Böcke, Gewürze, kostbares Gestein, Gold, Ballen von Hyazinth, Gesticktes, gebundene Stricke, Zedernholz (bedeuten). Diese und ähnliche Dinge bedeuten Gutes und Wahres, das der Kirche und dem Reiche des Herrn angehört, und die Erkenntnisse desselben. Deswegen wurde hier von Tyrus gehandelt, weil durch Tyrus Erkenntnisse bezeichnet werden: Nr. 1201.

Und weil solche Handelswaren, oder Gutes und Wahres, in der Kirche und in dem Reiche des Herrn sind, erhielt auch das Land Kanaan, durch das die Kirche und das Reich des Herrn bezeichnet wurde, von den ältesten Zeiten her von den Handelswaren oder Handelsgeschäften seinen Namen, denn Kanaan bezeichnet solches in der Grundsprache.

Hieraus erhellt nun, was bezeichnet wird durch "Geschäfte treibend das Land durchziehen".

4454. "Und Schechem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern", 1. Mose 34/11, bedeutet die Beratung des Wahren aus dem alten göttlichen Stamme mit dem Guten und Wahren dieser Religion.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, insofern es hier ein Beraten bezeichnet; aus der vorbildlichen Bedeutung Schechems, insofern er das Wahre aus dem alten göttlichen Stamme bezeichnet, wovon Nr. 4447; aus der Bedeutung des Vaters, hier des Jakob, insofern er das Gute des Wahren bezeichnet, worüber Nr. 4273, 4337; und aus der Bedeutung der Brüder, hier der Söhne Jakobs, insofern sie Wahrheiten bezeichnen, wovon oben.

Daß Schechem das Wahre aus altem, göttlichem Stamme bezeichne, erhellt aus dem, was Nr. 4447 berichtet wurde; denn Chamor, der Chiviter, gehörte mit seinem Volke und seiner Familie im Lande Kanaan zu den Überresten der Ältesten Kirche, die eine himmlische war. Diese Kirche stammte mehr als alle Kirchen im Weltall aus dem Göttlichen, denn sie war im Guten der Liebe zum Herrn. Ihr Wille und Verstand bildete eine Einheit, also ein Gemüt. Deswegen hatten sie ein Innewerden des Wahren aus dem Guten, denn bei ihnen floß der Herr durch den inneren Weg in das Gute ihres Willens ein, und durch dieses in das Verstandesgute oder das Wahre. Daher kommt es, daß diese Kirche im Vorzug vor den anderen "Mensch" genannt wurde: Nr. 477, 478, 479; und auch das Ebenbild Gottes, Nr. 51, 473, 1013; daraus erhellt, warum von Chamor und Schechem gesagt wird, sie seien aus dem alten göttlichen Stamme, wie auch im vorigen: Nr. 4399. Daß die Älteste Kirche, die Mensch, oder in hebräischer Sprache Adam genannt wurde, im Lande Kanaan war, wie Nr. 4447 gesagt wurde, erhellt deutlich von ihren Nachkommen, die Nephilim genannt wurden: 1. Mose 6/4; daß diese im Lande Kanaan waren, wird gesagt 4. Mose 13/33, man sehe Nr. 581. Land Kanaan aber hieß damals die ganze Landstrecke vom Flusse Ägyptens bis zum Flusse Euphrat: 1. Mose 15/18.

4455. "Lasset mich Gnade finden in euren Augen, und was ihr zu mir saget, das will ich geben", 1. Mose 34/11, bedeutet, wenn gleiche Gesinnung von ihrer Seite sei, so sei dies auch von seiner Seite der Fall.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Gnade finden in jemandes Augen", insofern es eine Redewendung ist, die eine Zuneigung ausdrückt, worüber Nr. 3980, hier die Neigung dazu, daß er geben wolle, was sie zu ihm sagten. Daß aber durch diese Worte bezeichnet wird, daß von seiner Seite das Gemüt beistimme, wenn ebenso von ihrer Seite, erhellt aus dem Zusammenhang im inneren Sinn; denn "geben, was sie sagen" bezeichnet in diesem Sinn, eins mit ihnen sein in Ansehung des Wahren und Guten.

4456. "Verlanget reichlich von mir Morgengabe und Geschenk, und wie ihr zu mir sprechet, so will ich geben", 1. Mose 34/12, bedeutet, er wolle dasjenige, was bei ihnen sei, annehmen und zu dem seinigen machen, nämlich das Äußere der Kirche, welches das ihrige war, mit dem inneren, welches das seinige, (verbinden), und diese sollten zusammen eine Kirche bilden.

Dies geht deutlich hervor aus der Bedeutung von "geben, wie ihr sprechet", insofern es bezeichnet, eins mit ihnen sein in bezug auf das Wahre und Gute, worüber Nr. 4455.

Die Morgengabe selbst und das Geschenk, von dem er sagt, sie sollten es reichlich von ihm verlangen, bedeutet volle Übereinstimmung; denn die Morgengabe, die der zu verlobenden Jungfrau gegeben wurde, war das Unterpfand, daß von beiden Seiten Übereinstimmung stattfinde. Er sagt, daß sie reichlich von ihm Morgengabe und Geschenk verlangen sollten, also über das Vorgeschriebene hinaus, das fünfzig Silberstücke betrug, aus dem Grunde, weil er bei ihr gelegen hatte, bevor er ihre Religion angenommen hatte, und weil es in dem Belieben Jakobs stand, einzuwilligen oder zu verweigern, gemäß dem auch bei den Alten bekannten Gesetze, worüber 2. Mose 22/15,16; vorzüglich, weil die Verbindung gewünscht wurde, nämlich des inwendigeren Wahren, das Schechem, mit der Neigung des Äußeren, die Dinah bezeichnet.

Daß die Morgengabe das Kennzeichen der Übereinstimmung und so die Bestätigung der Einweihung war, kommt daher, weil Geld darwägen oder geben ein Zeichen war, daß (das Erkaufte) das seinige war, somit daß die Jungfrau ihm angehörte; und es annehmen, bezeichnete das Gegenseitige, somit daß die Braut dem Bräutigam, und der Bräutigam der Braut angehörte.

4457. "Nur gebet mir das Mädchen zum Weibe", 1. Mose 34/12, bedeutet, es möge nur Verbindung stattfinden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "zum Weibe geben", insofern es eine Verbindung bezeichnet, worüber Nr. 4434; es heißt hier, es möge nur Verbindung stattfinden, weil noch nicht eingewilligt war.

4458. Vers 13-17: Und es antworteten die Söhne Jakobs dem Schechem und Chamor, seinem Vater, mit Trug, und sie redeten (so), weil er geschändet hatte Dinah, ihre Schwester. Und sie sprachen zu ihnen: das können wir nicht tun, daß wir unsere Schwester geben einem Manne, der Vorhaut hat, denn es ist uns eine Schmach. Nur unter der Bedingung wollen wir euch willfahren, wenn ihr werdet so wie wir, daß ihr beschneidet bei euch alles Männliche. Und dann werden wir euch unsere Töchter geben, und eure Töchter nehmen für uns, und wir werden bei euch wohnen, und wir werden ein Volk sein. Aber wenn ihr nicht höret auf uns, euch zu beschneiden, so werden wir unsere Tochter nehmen, und davonziehen.

"Und es antworteten die Söhne Jakobs dem Schechem und Chamor, seinem Vater, mit Trug" bedeutet die böse Meinung und Absicht hinsichtlich des Wahren und Guten der Kirche bei den Alten;

"und sie redeten (so), weil er geschändet hatte Dinah, ihre Schwester" bedeutet, daß der Anfang zur Verbindung, die nicht anders sein konnte, durch seine Annäherung geschehen sei;

"und sie sprachen zu ihnen: das können wir nicht tun" bedeutet, daß sie es mißbilligten;

"daß wir unsere Schwester geben einem Manne, der Vorhaut hat" bedeutet, wenn sie nicht in dem Vorbildlichen das Wahre und Gute der Kirche erkenneten, und von dem abständen, was es bezeichnete;

"denn es ist uns eine Schmach" bedeutet, daß es gegen sie wäre;

"nur unter der Bedingung wollen wir euch willfahren, wenn ihr werdet so wie wir" bedeutet den Beitritt zu ihrer Religion;

"daß ihr beschneidet bei euch alles Männliche" bedeutet die äußere Vorbildung allein, und daß sie ihnen dann als rein gelten sollten;

"und dann werden wir euch unsere Töchter geben, und eure Töchter nehmen für uns" bedeutet, daß so Verbindung (eintrete);

"und wir werden bei euch wohnen" bedeutet in bezug auf das Leben,

"und wir werden ein Volk sein" bedeutet, in bezug auf die Lehre;

"aber wenn ihr nicht höret auf uns, euch zu beschneiden" bedeutet, wenn sie nicht abstünden von ihren Wahrheiten, und den äußeren Vorbildungen sich anschlössen;

"so werden wir unsere Tochter nehmen, und davonziehen" bedeutet, daß (dann) keine Verbindung (stattfinde).

4459. "Und es antworteten die Söhne Jakobs dem Schechem und Chamor, seinem Vater, mit Trug", 1. Mose 34/13, bedeutet die böse Meinung und Absicht hinsichtlich des Wahren und Guten der Kirche bei den Alten.

Dies erhellt aus der Vorbildung Schechems, insofern er das Wahre bei den Alten bezeichnet, oder was das gleiche ist, das Wahre aus dem alten göttlichen Stamm, worüber Nr. 4399, 4454; aus der vorbildlichen Bedeutung Chamors, insofern er das Gute bezeichnet, aus dem jenes Wahre (stammt), worüber Nr. 4399, 4431, 4447, 4454; und aus der Bedeutung des Truges, insofern er eine böse Meinung und Absicht bezeichnet; denn der Trug schließt im allgemeinen Böses in sich gegen einen anderen, und gegen das, was er redet und tut; denn wer Trug übt, der denkt und beabsichtigt Verschiedenes von dem anderen, was auch aus der Wirkung, von der in diesem Kapitel (die Rede ist), deutlich wird.

Daraus erhellt, daß durch: "es antworteten die Söhne Jakobs dem Schechem und Chamor, seinem Vater, mit Trug", die böse Meinung und Absicht hinsichtlich des Wahren und Guten der Kirche bei den Alten, bezeichnet wird.

Die Söhne Jakobs oder seine Nachkommen konnten keine andere Meinung und Absicht hinsichtlich des Wahren und Guten des inneren Menschen haben, als eine böse, weil sie im Äußerlichen ohne Inneres waren: Nr. 4281, 4293, 4307, 4429, 4433; auch machten sie sich ganz und gar nichts aus inneren Dingen, und verachteten sie deshalb völlig. So geartet ist dieses Volk auch heutzutage, und so geartet sind alle, die nur in den äußeren Dingen leben. Diejenigen, die nur im Äußerlichen leben, wissen nicht einmal, was es heißt, im Inneren sein, denn sie wissen nicht, was das Innere ist.

Wenn jemand vor ihnen das Innere nennt, so bejahen sie entweder, daß es ein solches gebe, weil sie dies aus ihrer Lehre wissen; dann bejahen sie es aber mit Trug, oder sie leugnen es, wie mit dem Herzen, so mit dem Munde, denn sie gehen nicht über das Sinnliche hinaus, das Sache des äußeren Menschen ist. Daher kommt es, daß sie nicht an irgendein Leben nach dem Tode glauben, und (meinen), wenn sie nicht mit dem Körper auferstehen, so könne es keine Auferstehung geben. Deswegen wurde es gestattet, daß sie eine solche Meinung von der Auferstehung haben, denn sonst würden sie gar keine haben, sie setzen nämlich das Ganze des Lebens in den Körper, nicht wissend, daß das Leben ihres Körpers aus dem Leben ihres Geistes kommt, der nach dem Tode fortlebt.

Diejenigen, die nur im Äußerlichen sind, können niemals einen anderen Glauben haben, denn die äußeren Dinge verdrängen bei ihnen alle Fähigkeit des (tieferen) Denkens, daher allen Glauben an innere Dinge. Weil eine solche Unwissenheit heutzutage herrscht, so muß gesagt werden, was es heiße im Äußeren sein ohne Inneres.

Die, welche ohne Gewissen sind, leben alle nur im Äußerlichen, denn der innere Mensch bekundet sich durch das Gewissen, und alle haben kein Gewissen, die das Wahre und Gute denken und tun, nicht um des Wahren und Guten willen, sondern um ihretwillen, ihrer Ehre und ihres Gewinnes halber, und so auch diejenigen, die es nur aus Furcht vor dem Gesetz und für ihr Leben tun, denn wenn nicht ihr Ruf, ihre Ehre, Gewinn und Leben in Gefahr käme, würden sie sich gewissenlos in jede Schandtat stürzen. Dies zeigt sich deutlich im anderen Leben bei denen, die so beschaffen waren im Leben des Körpers, weil dort das Inwendige offen hervortritt, so erscheinen sie fortwährend in dem Streben, andere zugrunde zu richten. Darum sind sie in der Hölle, und werden dort in geistiger Weise in Banden gehalten.

Damit man auch noch wisse, was es heißt, im Äußeren sein, und was im Inneren, und daß diejenigen, die allein im Äußeren sind, nicht begreifen können, was das Innere sei, und deshalb auch nicht davon angeregt werden können (denn niemand wird angeregt von dem, was er nicht begreift), so möge als Beispiel dienen, daß der Geringste sein, bedeutet der Größte sein im Himmel, und daß niedrig sein, bedeutet hoch sein, ferner, daß arm und dürftig sein, bedeutet reich sein und Überfluß haben. Die nur im Äußerlichen sind, können das nicht begreifen, denn sie denken, daß der Kleinste niemals der Größte sein könne, noch der Demütige hoch, noch der Arme reich und der Dürftige in Überfluß. Dennoch verhält es sich durchaus so im Himmel. Und weil sie es nicht begreifen können, können sie auch nicht davon angeregt werden, und wenn sie darüber aus dem Körperlichen und Weltlichen, in dem sie sind, nachdenken, so ist es ihnen zuwider.

Daß es sich so im Himmel verhalte, wissen sie ganz und gar nicht, und solange sie nur in äußeren Dingen sind, wollen sie es nicht wissen, und können es sogar nicht wissen, denn wer im Himmel weiß, anerkennt und von Herzen, d.h. aus Neigung glaubt, daß er keine Macht aus sich selber habe, sondern daß er alle Macht vom Herrn hat, der wird der Kleinste genannt, und doch ist er der Größte, weil er Macht vom Herrn hat. Ebenso verhält es sich mit dem, der niedrig ist, daß er hoch ist; denn wer demütig ist, anerkennt und glaubt aus Neigung, daß er keine Macht aus sich habe, keine Einsicht und Weisheit aus sich, und nichts Gutes und Wahres aus sich, demselben wird Macht, Einsicht des Wahren, Weisheit des Guten vor anderen vom Herrn gegeben. Desgleichen, daß der Arme und Dürftige reich und im Überfluß ist, denn arm und dürftig heißt der, welcher von Herzen und aus Neigung glaubt, daß er nichts aus sich besitzt, nichts weiß, noch weise ist aus sich, und nichts aus sich vermag. Ein solcher ist im Himmel reich und im Überfluß, denn der Herr gibt ihm allen Reichtum; er ist nämlich weiser als die anderen, und reicher als die übrigen, er wohnt in den prächtigsten Palästen, Nr. 1116, 1626, 1627; und ist im Besitze aller himmlischen Reichtümer.

Auch Folgendes diene als Beispiel: Wer nur im Äußerlichen lebt, kann durchaus nicht begreifen, daß die himmlische Freude darin besteht, den Nächsten mehr als sich zu lieben und den Herrn über alles, und daß die Glückseligkeit sich nach dem Maß und der Beschaffenheit dieser Liebe verhalte, denn wer nur im Äußerlichen ist, liebt sich mehr als den Nächsten, und wenn er die anderen liebt, so ist es, weil sie ihn begünstigen, und somit liebt er sie um seinetwillen, daher sich in ihnen und sie in sich. Wer so beschaffen ist, kann nicht wissen, was es heißt, die anderen mehr als sich lieben, ja er will es nicht wissen, noch kann er es wissen; wenn ihm daher gesagt wird, daß der Himmel in solcher Liebe bestehe: Nr. 548, so ist dies ihm zuwider. Daher kommt es, daß diejenigen, die im Leben des Körpers so beschaffen waren, sich keiner himmlischen Gesellschaft nähern können, und daß sie sich, wenn sie sich nähern, aus Widerwillen schleunigst in die Hölle hinabstürzen.

Weil heutzutage nur wenige wissen, was es heißt, im Äußerlichen sein, und was im Innerlichen sein, und weil die meisten glauben, daß, wer im Innerlichen ist, nicht im Äußeren sein könne, und umgekehrt, so sei es mir erlaubt, zur Erläuterung noch ein Beispiel anzuführen: es sei dies die Ernährung des Körpers und die der Seele:

Wer in bloß äußerlichen Vergnügungen lebt, der pflegt seinen Leib, befriedigt die Gelüste seines Magens, liebt es wohl zu leben, und findet in leckeren Speisen und Getränken den höchsten Genuß. Wer aber im Innerlichen ist, hat auch ein gewisses Wohlgefallen an solchen Dingen, aber seine herrschende Neigung besteht darin, daß der Körper mit Wohlbehagen durch die Speisen ernährt werde um seiner Gesundheit willen, zu dem Zwecke, damit eine gesunde Seele in einem gesunden Körper wohne, also hauptsächlich wegen der Gesundheit seiner Seele, wozu die Gesundheit des Körpers als Mittel dient. Wer ein geistiger Mensch ist, bleibt nicht dabei stehen, sondern strebt nach Gesundheit der Seele oder des Gemütes, als Mittel zur Erlangung von Einsicht und Weisheit, nicht wegen seines Ruhmes oder wegen Ehrenstellen und Gewinn, sondern wegen seines Lebens nach dem Tode. Wer geistig ist in einem inwendigeren Grade, der sucht Einsicht und Weisheit zu erlangen als ein Mittel, damit er als ein nützliches Glied im Reiche des Herrn dienen könne, und wer ein himmlischer Mensch ist, damit er dem Herrn dienen könne. Ihm ist die körperliche Speise ein Mittel, um die geistige Speise zu genießen, und die geistige Speise ein Mittel, um die himmlische Speise zu genießen; und weil sie so dienen müssen, so entsprechen auch diese Speisen. Daher werden sie auch Speisen genannt. Hieraus kann man deutlich erkennen, was es heißt, nur im Äußerlichen, und was im Innerlichen sein.

Das jüdische und israelitische Volk, von dem in diesem Kapitel im inneren historischen Sinne gehandelt wird, mit Ausnahme derer, die als kleine Kinder gestorben sind, ist zum größten Teile so beschaffen, denn sie sind vor allen anderen im Äußerlichen, denn sie sind im Geize. Diejenigen, die Gewinn und Erwerb um keines anderen Nutzens willen lieben als wegen des Goldes und Silbers, und in den Besitz desselben alle Lust ihres Lebens setzen, sind in dem Äußersten oder Untersten, weil das, was sie lieben, ganz irdisch ist. Die aber Gold und Silber um irgendeines Nutzens willen lieben, erheben sich zufolge des Nutzzweckes über das Irdische. Der Nutzzweck selbst, den der Mensch liebt, bestimmt sein Leben, und unterscheidet ihn von anderen. Der böse Zweck macht ihn höllisch, der gute Zweck macht ihn himmlisch; und nicht einmal der Zweck selbst, sondern die Liebe zum Zweck, denn in seiner Liebe besteht das Leben eines jeden.

4460. "Und sie redeten (so), weil er geschändet hatte Dinah, ihre Schwester", 1. Mose 34/13, bedeutet der Anfang zur Verbindung, die nicht anders sein konnte, sei durch Annäherung geschehen.

Dies kann erhellen aus der Erklärung der Worte: "er nahm sie, und lag bei ihr, und schwächte sie", durch die bezeichnet wird, daß er nicht anders verbunden werden konnte mit der Neigung des Wahren, das durch "die Söhne Jakobs, ihre Brüder" bezeichnet wird, man sehe Nr. 4433. Daß er sie schändete, schließt hier das gleiche in sich.

4461. "Und sie sprachen zu ihnen: das können wir nicht tun", 1. Mose 34/14, bedeutet, daß sie es mißbilligten, und erhellt ohne Erklärung.

4462. "Daß wir unsere Schwester geben einem Manne, der Vorhaut hat", 1. Mose 34/14, bedeutet, wenn sie nicht in dem vorbildlichen das Wahre und Gute der Kirche erkenneten und von dem abständen, was jenes bedeutet.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Vorhaut, insofern (die Entfernung derselben) eine äußere vorbildliche Handlung ist, zum Zeichen, daß sie der Kirche angehörten. Daher wurde es gebräuchlich zu sagen Beschneidung und Vorhaut, wenn sie zwischen denen unterschieden, die der Kirche angehörten, und denen, die ihr nicht angehörten, denn die Beschneidung bedeutet das Abstehen von unreinen Liebesarten, nämlich von der Selbst- und Weltliebe, und die Annäherung zu den himmlischen Liebesarten, die auf den Herrn und auf den Nächsten gerichtet sind, also ein Hinzutreten zur Kirche. Daher kommt es, daß durch jene Worte ein Hinzutreten zu ihrer Religion bezeichnet wird, wie auch, daß sie gleich ihnen in den Vorbildungen das Wahre und Gute der Kirche setzen sollten, indem sie sich entfernten von den inneren Dingen, die durch jenes bezeichnet werden; widrigenfalls seien sie ihnen nicht gleich, gemäß dem, was folgt: "Nur unter der Bedingung wollen wir euch willfahren, wenn ihr werdet so wie wir".

Daß Beschneidung ein Zeichen der Reinigung von unlauteren Liebesarten ist, sehe man Nr. 2039, 2632; und daß von denen, die in solchen Liebesarten sind, gesagt wird, sie hätten Vorhaut: Nr. 2049, 3412, 3413.

Kaum jemand weiß heutzutage, was die Beschneidung im besonderen bedeute: deswegen soll es gesagt werden: durch die Zeugungsglieder bei beiden Geschlechtern wird das bezeichnet, was sich auf die Verbindung des Guten und Wahren bezieht; aber diese bezeichnen sie nicht nur, sondern sie entsprechen demselben auch wirklich. Am Ende der Kapitel ist gezeigt worden, daß alle Organe und Glieder des Menschen eine Entsprechung mit geistigen Dingen im Himmel haben, somit auch die Organe und Glieder, die zur Zeugung bestimmt sind. Diese entsprechen der Ehe des Guten und Wahren; aus dieser Ehe stammt auch die eheliche Liebe, man sehe Nr. 2618, 2727, 2728, 2729, 2803, 3132, 4434.

Weil die Vorhaut das Zeugungsglied bedeckt, so entsprach sie in der Ältesten Kirche der Verdunklung des Guten und Wahren, aber in der Alten Kirche der Verunreinigung derselben; denn bei dem Menschen der Ältesten Kirche konnte, weil er ein innerlicher Mensch war, das Gute und Wahre nur verdunkelt, nicht aber verunreinigt werden; dagegen bei dem Menschen der Alten Kirche konnte, weil er verhältnismäßig ein äußerer Mensch war, das Gute und Wahre verunreinigt werden, denn das Äußere, nämlich die äußeren Liebesarten sind es, die verunreinigen. Deswegen wußten diejenigen, die der Ältesten Kirche angehörten, nichts von Beschneidung, sondern nur die, welche der Alten angehörten.

Von dieser ging auch die Beschneidung auf mehrere Völker über; und sie wurde dem Abraham und seinen Nachkommen nicht als etwas Neues auferlegt, sondern als etwas Unterlassenes, das wiederhergestellt werden sollte, und sie wurde für seine Nachkommen ein Zeichen, daß sie der Kirche angehörten. Aber dieses Volk wußte nicht, was sie bedeutete, und wollte es auch nicht wissen; denn sie setzten ihre Religion in lauter Vorbildungen, die das Äußere bilden, daher verdammte es gemeiniglich die Unbeschnittenen, während doch die Beschneidung nur ein vorbildliches Zeichen der Reinigung von der Selbst- und Weltliebe war, und diejenigen, die davon gereinigt sind, in geistiger Weise beschnitten sind, und Beschnittene am Herzen genannt werden, z.B.

5. Mose 30/6: "Jehovah, Gott, wird dein Herz beschneiden, und das Herz deines Samens, zu lieben Jehovah, deinen Gott, von deinem ganzen Herzen und von deiner ganzen Seele".

5. Mose 10/16,18: "Ihr sollt beschneiden die Vorhaut eures Herzens, und euren Nacken nicht mehr verhärten".

Jerem.4/3,4: "Pflüget ein Neues, und beschneidet die Vorhaut eures Herzens".

Diejenigen aber, die in der Selbstliebe und Weltliebe sind, werden Unbeschnittene genannt, obgleich sie beschnitten waren, wie

Jerem.9/24,25: "Siehe, die Tage kommen, in denen Ich heimsuchen werde alle Beschnittenen mit Vorhaut, Ägypten und Jehudah, und Edom, und die Söhne Ammons, und Moab, und alle Abgeschnittene des Winkels, die in der Wüste wohnen; denn alle Völkerschaften sind unbeschnitten, und das ganze Haus Israel ist unbeschnitten am Herzen".

Hieraus erhellt auch, daß mehrere Völkerschaften beschnitten worden, denn es wird gesagt: "Ich werde heimsuchen alles Beschnittene in der Vorhaut", daß es somit nichts Neues war, und bei den Nachkommen Jakobs nur deshalb, damit sie dadurch unterschieden würden, wie oben gesagt worden; die Philister waren nicht beschnitten, weshalb auch im allgemeinen unter den Unbeschnittenen die Philister verstanden werden: 1.Sam.14/6; 17/26,36; 31/4; 2.Sam.1/20 und anderswo.

4463. "Denn es ist uns eine Schmach", 1. Mose 34/14, bedeutet, es sei gegen sie.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Schmach, insofern sie das bezeichnet, was gegen ihre Religion, und somit was gegen sie selbst war.

4464. "Nur unter der Bedingung wollen wir euch willfahren, wenn ihr werdet so wie wir", 1. Mose 34/15, bedeutet den Beitritt zu ihrer Religion.

Dies geht hervor aus der Bedeutung von willfahren, insofern es ein Beitreten bezeichnet, und aus der Bedeutung von "werden so wie wir", insofern es bezeichnet, daß sie nur in den äußeren Dingen sein sollten, nicht aber in den inneren, denn dann wären sie so wie sie; man sehe Nr. 4459. Es ist daselbst, nämlich Nr. 4459, gezeigt worden, was es heißt, nur im Äußerlichen sein, und was im Innerlichen.

Hier soll gesagt werden, warum der Mensch im Innerlichen sein muß: Es kann jedem, der nachdenkt, bekannt sein, daß der Mensch vermittelst seines Inneren Gemeinschaft habe mit dem Himmel, denn der ganze Himmel ist im Inwendigen. Wenn der Mensch in Ansehung seiner Gedanken und Neigungen, d.h. dessen, was dem Verstande und dem Willen angehört, nicht im Himmel ist, so kann er nach dem Tode nicht dahin kommen, denn dann besteht keine Gemeinschaft. Der Mensch verschafft sich im Leben des Körpers durch das Wahre, das Sache des Verstandes und durch das Gute, das Sache des Willens ist, diese Gemeinschaft, und wenn er sich dieselbe alsdann nicht verschafft, so geschieht es nachher nicht, denn nach dem Tode kann sein Gemüt nicht gegen das Inwendigere hin geöffnet werden, wenn es nicht im Leben des Körpers geöffnet war.

Der Mensch weiß nicht, daß ihn gemäß des Lebens seiner Neigungen eine gewisse geistige Sphäre umgibt, welche Sphäre den Engeln wahrnehmbarer ist, als die Sphäre des Duftes dem feinsten Sinne in der Welt. Wenn sein Leben nur im Äußeren war, z.B. in den Vergnügungen, die er aus dem Hasse gegen den Nächsten schöpfte, aus der Rachbegierde und Grausamkeit, aus den Ehebrüchen, aus seiner hohen Stellung und der Verachtung anderer, daher aus heimlichen Beraubungen, aus Geiz, aus List, aus Üppigkeit und ähnlichem, dann ist die geistige Sphäre, die ihn umgibt, so häßlich, wie in der Welt die Geruchssphäre aus Leichen, aus Dünger, aus übelriechendem Unrat und dergleichen. Diese Sphäre nimmt der Mensch, der ein solches Leben geführt hat, nach dem Tode mit sich; und weil er ganz und gar in dieser Sphäre ist, so kann er nirgends anders sein als in der Hölle, wo solche Sphären sind. Von den Sphären im anderen Leben, und woher sie (stammen), sehe man Nr. 1048, 1053, 1316, 1504-1519, 1695, 2401, 2489.

Diejenigen aber, die im Innerlichen sind, d.h., die ihre Lust am Wohlwollen und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten hatten, und besonders die, welche ihre Seligkeit in der Liebe zum Herrn fanden, diese umgibt eine angenehme und liebliche Sphäre, welche die himmlische selbst ist, und deswegen sind sie im Himmel.

Die Sphären, die im anderen Leben empfunden werden, entstehen alle aus den Liebesarten und den Neigungen daraus, in denen sie waren, folglich aus dem Leben; denn die Liebesarten und die Neigungen aus ihnen machen das Leben selbst aus; und weil sie aus den Liebesarten und den Neigungen aus ihnen entstehen, so entstehen sie aus den Absichten und Zwecken, wegen welcher der Mensch auf solche Weise will und handelt; denn jeder hat zum Zweck, was er liebt. Daher bestimmen die Zwecke das Leben des Menschen, und bilden dessen Beschaffenheit. Daher stammt vorzüglich seine Sphäre. Dies wird im Himmel auf das feinste wahrgenommen, und zwar deshalb, weil der gesamte Himmel in der Sphäre der Endzwecke ist.

Hieraus erhellt, wie beschaffen der Mensch ist, der im Inneren, und wie beschaffen der ist, der nur im Äußeren lebt, und warum er nicht bloß in dem Äußeren, sondern auch in dem Inneren sein muß. Aber darum bekümmert sich der Mensch nicht, der bloß im Äußerlichen ist, wie scharfsinnig er auch in den Dingen des bürgerlichen Lebens sein mag, und wie berühmt er sich auch durch wissenschaftliche Gelehrsamkeit gemacht habe, denn er ist so geartet, daß er glaubt, es gebe nichts, was man nicht mit den Augen sehe, und mit dem Tastsinn fühle, und somit weder Himmel noch Hölle; und wenn ihm gesagt würde, daß er gleich nach dem Tode in das andere Leben komme, und daselbst vollkommener als im Körper sehen, hören, reden und empfinden werde, so würde er es als etwas Paradoxes oder als eine Phantasie verwerfen, obwohl es sich doch wirklich so verhält; und ebenso, wenn jemand sagen würde, die Seele oder der Geist, der nach dem Tode lebt, sei der Mensch selbst, nicht aber der Körper, den er in der Welt besitzt.

Hieraus folgt, daß diejenigen, die nur im Äußerlichen sind, sich nichts darum bekümmern, was vom Innerlichen gesagt wird, während doch dieses allein sie glücklich und selig macht in dem Reiche, in das sie kommen, und in dem sie ewig leben werden. Der größte Teil der Christen befindet sich in einem solchen Unglauben. Daß sie (wirklich) in einem solchen Unglauben sind, wurde mir zu erkennen gegeben durch diejenigen, die aus der christlichen Welt in das andere Leben kamen, und mit denen ich redete, denn im anderen Leben können sie nicht verbergen, was sie gedacht haben, weil hier die Gedanken ganz deutlich hervortreten. Auch können sie nicht verheimlichen, was sie als ihre Zwecke betrachteten, d.h., was sie liebten, weil sich dieses durch ihre Sphäre offenbart.

4465. "Daß ihr beschneidet bei euch alles Männliche", 1. Mose 34/15, bedeutet, daß sie das äußere Vorbildliche allein (annehmen sollten), und dann für sie rein wären.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "beschneiden alles Männliche", insofern es das äußere Vorbildliche bezeichnet, als Zeichen, daß sie der Kirche angehörten, hier, daß sie ihrer Religion zugetan seien; worüber Nr. 4462. Daß sie auf diese Weise in ihren Augen rein wären, folgt hieraus, denn die Nachkommenschaft Jakobs setzte die Reinheit und Heiligkeit nicht in das Innere, sondern in das Äußere.

4466. "Und dann werden wir euch unsere Töchter geben, und eure Töchter nehmen für uns", 1. Mose 34/16, bedeutet, daß so Verbindung (sein werde).

Dies geht deutlich aus dem hervor, was Nr. 4434 über die Ehe gesagt wurde; daß nämlich die Ehe im geistigen Sinne die Verbindung des Guten und Wahren bezeichne. "Euch unsere Tochter geben, und eure Tochter für uns nehmen" bedeutet gegenseitige Ehen schließen.

4467. "Und wir werden bei euch wohnen", 1. Mose 34/16, bedeutet die Verbindung, nämlich in Ansehung des Lebens.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "bei euch wohnen", insofern es ein Zusammenleben bezeichnet, worüber Nr. 1293, 3384, 3613, 4451.

4468. "Und wir werden ein Volk sein", 1. Mose 34/16, bedeutet, auch in Ansehung der Lehre werde Verbindung (stattfinden).

Dies erhellt aus der Bedeutung des Volkes, insofern es das Wahre der Kirche und somit die Lehre bezeichnet, worüber Nr. 1259, 1260, 3295, 3581. "Ein Volk sein" bezeichnet somit Verbindung vermittelst der Lehre.

Zwei Stücke sind es, welche die Menschen der Kirche verbinden, nämlich das Leben und die Lehre. Wenn das Leben verbindet, so trennt die Lehre nicht, wenn aber nur die Lehre verbindet, wie es heutzutage innerhalb der Kirche geschieht, dann trennen sich (die Menschen) gegenseitig, und bilden so viele Kirchen, als es Arten der Lehre gibt; während doch die Lehre um des Lebens willen da ist, und das Leben aus der Lehre (stammt).

Daß sie sich trennen, wenn die Lehre allein verbindet, geht daraus hervor, daß der, welcher der einen Lehre zugetan ist, den anderen verdammt, bisweilen zur Hölle; daß aber die Lehre nicht trennt, wenn das Leben verbindet, erhellt daraus, daß derjenige, der im Guten des Lebens ist, den anderen, der eine andere Ansicht hat, nicht verdammt, sondern dies seinem Glauben und Gewissen überläßt, und zwar sogar diejenigen nicht verdammt, die außerhalb der Kirche sind; denn er sagt in seinem Herzen, daß Unwissenheit niemanden verdammen könne, wenn er in Unschuld und gegenseitiger Liebe lebe, wie die Kinder, die auch in Unwissenheit sind, wenn sie sterben.

4469. "Aber wenn ihr nicht höret auf uns, euch zu beschneiden", 1. Mose 34/17, bedeutet, wenn sie nicht von ihren Wahrheiten abständen, und die äußeren Vorbildungen annehmen würden.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 4462 erklärt worden ist.

Was in diesen Versen von den Söhnen Jakobs gesagt wurde, schließt eine Gesinnung in sich, die entgegengesetzt ist derjenigen, die bei Chamor und Schechem stattfand, somit auch das Entgegengesetzte im inneren Sinn, wie aus den Erklärungen erhellt. Die Ursache ist, weil sie mit Trug redeten, wie 1. Mose 34/13 gesagt wird, und wer mit Trug redet, der meint etwas anderes als der, mit dem er redet: Nr. 4459.

4470. "So werden wir unsere Tochter nehmen, und davonziehen", 1. Mose 34/17, bedeutet, daß (dann) keine Verbindung (sein werde).

Dies erhellt aus der Bedeutung der Ehe, insofern sie eine Verbindung des Guten und Wahren bezeichnet, worüber Nr. 4466, daher bedeutet: "die Tochter nehmen und fortziehen", sie nicht zur Ehe geben, somit daß keine Verbindung sei.

Die Söhne Jakobs sprechen hier gleichsam wie Jakob, ihr Vater; denn sie sagen nicht: "Wir werden unsere Schwester nehmen", sondern "unsere Tochter", die Ursache erhellt aus dem inneren Sinn, weil es nämlich Sache des Vaters war, zu verweigern oder zu bestätigen, gemäß dem Gesetze, worüber 2. Mose 22/15,16; aber weil hier von der Nachkommenschaft Jakobs und deren Religion gehandelt wird, so sind es seine Söhne, durch die dies vorgebildet wird, und die hier anstatt des Vaters antworten. Jakob selbst konnte nicht, weil durch ihn hier die Alte Kirche vorgebildet wird: Nr. 4439.

4471. Vers 18-24: Und ihre Worte waren gut in den Augen Chamors, und in den Augen Schechems, seines Sohnes. Und der Jüngling zögerte nicht, solches zu tun, denn er hatte Wohlgefallen an der Tochter Jakobs; und er war geehrt vor allen im Hause seines Vaters. Und Chamor kam, und Schechem sein Sohn, zu dem Tore ihrer Stadt, und redeten mit den Männern ihrer Stadt, und sprachen: Diese Männer sind friedlich unter uns, und wollen im Lande wohnen, und ihr Geschäft treibend es durchziehen, und siehe, das Land liegt weit offen vor ihnen; ihre Töchter wollen wir uns zu Frauen nehmen, und unsere Töchter wollen wir ihnen geben. Doch nur so wollen uns die Männer willfahren, unter uns zu wohnen und ein Volk zu sein, wenn wir bei uns beschneiden alles Männliche, so wie sie beschnitten sind. Ihr Erworbenes und ihr Angekauftes und all ihr Vieh, wird es nicht uns gehören? nur lasset uns ihnen beistimmen, daß sie bei uns wohnen. Und es hörten auf Chamor und auf Schechem, seinen Sohn, alle, die ausgingen aus dem Tore seiner Stadt, und sie beschnitten alles Männliche, alle, die ausgingen aus dem Tore der Stadt.

"Und ihre Worte waren gut in den Augen Chamors" bedeutet Beipflichtung in bezug auf das Leben;

"und in den Augen Schechems, seines Sohnes" bedeutet, in bezug auf die Lehre;

"und der Jüngling zögerte nicht, solches zu tun" bedeutet das Verlangen der Annahme;

"denn er hatte Wohlgefallen an der Tochter Jakobs" bedeutet an der Religion dieser Kirche;

"und er war geehrt vor allen im Hause seines Vaters" bedeutet das Hauptsächlichste aus den Wahrheiten der Kirche bei den Alten;

"und Chamor kam, und Schechem, sein Sohn, zu dem Tore ihrer Stadt" bedeutet das Gute und Wahre der Kirche bei den Alten, das in ihrer Lehre (lag);

"und redeten mit den Männern ihrer Stadt, und sprachen" bedeutet die Überredung;

"diese Männer sind friedlich unter uns" bedeutet die Übereinstimmung;

"und wollen im Lande wohnen" bedeutet in Ansehung des Lebens;

"und ihr Geschäft treibend es durchziehen" bedeutet, in Ansehung der Lehre;

"und siehe, das Land liegt weit offen vor ihnen" bedeutet die Ausdehnung;

"ihre Töchter wollen wir uns zu Frauen nehmen, und unsere Töchter wollen wir ihnen geben" bedeutet die Verbindung;

"doch nur so wollen uns die Männer willfahren, unter uns zu wohnen" bedeutet, daß sie übereinstimmen würden in Ansehung des Lebens;

"und ein Volk zu sein" bedeutet in Ansehung der Lehre;

"wenn wir bei uns beschneiden alles Männliche, so wie sie beschnitten sind" bedeutet, wenn sie dadurch in das Vorbildliche und Sinnbildliche jener eingeweiht würden in bezug auf das Äußere allein;

"ihr Erworbenes und ihr Angekauftes" bedeutet, in Ansehung ihres Wahren;

"und all ihr Vieh" bedeutet in Ansehung des Guten;

"wird es nicht uns gehören?" bedeutet, daß es ähnlich und von einer Gestalt sei;

"nur lasset uns ihnen beistimmen, daß sie bei uns wohnen" bedeutet, wenn wir einwilligen;

"und es hörten auf Chamor und auf Schechem, seinen Sohn" bedeutet die Beistimmung;

"alle, die ausgingen aus dem Tore seiner Stadt" bedeutet, daß sie von der Lehre der Alten Kirche sich entfernten;

"und sie beschnitten alles Männliche, alle, die ausgingen aus dem Tore der Stadt" bedeutet die Annäherung zu dem Äußerlichen.

4472. "Und ihre Worte waren gut in den Augen Chamors", 1. Mose 34/18, bedeutet die Beipflichtung in bezug auf das Leben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "ihre Worte waren gut", insofern es eine Beipflichtung bezeichnet, und aus der vorbildlichen Bedeutung Chamors, insofern er das Gute der Kirche bei den Alten bezeichnete, worüber Nr. 4447; hier das Leben, denn das Leben gehört dem Guten an, so wie die Lehre, die Schechem bezeichnet, Sache des Wahren ist, wie nun folgt.

Die Ursache, warum nicht das Gute, sondern das Leben hier durch Chamor vorgebildet wird, ist, weil er dem Äußerlichen der Söhne Jakobs beipflichtete.

4473. "Und in den Augen Schechems, seines Sohnes", 1. Mose 34/18, bedeutet in bezug auf die Lehre.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Schechems, insofern er das Wahre der Kirche bei den Alten bezeichnet, das aus dem Guten (stammt), das Chamor bezeichnet, worüber Nr. 4454, hier aber bezeichnet Schechem die Lehre, aus dem Grunde, der Nr. 4472 (angegeben wurde).

4474. "Und der Jüngling zögerte nicht, solches zu tun", 1. Mose 34/19, bedeutet das Verlangen der Annahme.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "nicht zögern, das zu tun, was gesagt wird", insofern es ein Verlangen nach Beipflichtung, also nach der Annahme bezeichnet.

4475. "Denn er hatte Wohlgefallen an der Tochter Jakobs", 1. Mose 34/19, bedeutet, an der Religion ihrer Kirche.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Dinahs, die hier die Tochter Jakobs ist, insofern sie die Neigung zum Wahren der Alten Kirche bezeichnet; denn diese wird durch Jakob vorgebildet: Nr. 4439; nach der Verbindung mit der Neigung des Wahren dieser Kirche oder, was das gleiche, mit dieser Kirche bestand ein Verlangen, weil aber die Kirche bei den Nachkommen Jakobs war, die hier durch seine Söhne vorgebildet wird, die an der Stelle des Vaters redeten: Nr. 4470, so wurde sie ganz äußerlich, und Chamor und Schechem willigten ein, diese anzunehmen; deshalb wird nun durch die Tochter Jakobs die Religion dieser Kirche bezeichnet.

4467. "Und er war geehrt vor allen im Hause seines Vaters", 1. Mose 34/19, bedeutet das Hauptsächlichste unter den Wahrheiten der Kirche bei den Alten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des "Geehrt sein vor allen", insofern es das Hauptsächlichste bezeichnet. "Geehrt sein vor allen" ist fast dasselbe wie ein Fürst, und daß dieser das Hauptsächlichste bezeichnet, sehe man Nr. 1482, 2089; aber "geehrt vor allen im Hause seines Vaters", wird er genannt, nicht Fürst, weil Chamor und Schechem aus den Überresten der Ältesten Kirche waren: Nr. 4447, 4454, und in dieser Kirche hieß derjenige geehrt, der in der Alten Kirche ein Fürst (genannt wurde).

Daß hier das Hauptsächlichste von den Wahrheiten der Alten Kirche bezeichnet wird, kommt daher, weil es von Schechem gesagt wird, daß aber durch ihn das Wahre der Kirche bei den Alten vorgebildet werde, sehe man Nr. 4454.

4477. "Und Chamor kam, und Schechem, sein Sohn, zu dem Tore ihrer Stadt", 1. Mose 34/20, bedeutet das Gute und Wahre der Kirche bei den Alten, das in ihrer Lehre (lag).

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Chamors, insofern er das Gute der Kirche bei den Alten bezeichnet, worüber Nr. 4447, aus der vorbildlichen Bedeutung Schechems, insofern er das Wahre daraus bezeichnet, worüber Nr. 4454; und aus der Bedeutung der Tore der Stadt, insofern sie die Lehre des Wahren bezeichnen, worüber Nr. 2943.

4478. "Und redeten mit den Männern ihrer Stadt, und sprachen", 1. Mose 34/20, bedeutet die Überredung.

Dies geht deutlich hervor aus der Bedeutung von "reden", insofern es ein Wollen und auch Einfließen bezeichnet, worüber Nr. 2951, 3037; hier überreden, weil, wer etwas will, in der Überzeugung ist, und wer durch diese Einfluß übt, seine Überzeugung mitteilt; und die Männer der Stadt sind diejenigen, die in den Lehrwahrheiten sind, hier in den gleichen Wahrheiten mit Schechem; denn eine Stadt war in alten Zeiten nichts anderes als eine Familie eines Volksstamms. Das Zusammenwohnen derer, die von derselben Familie waren, wurde Stadt genannt, und weil im inneren Sinn nicht die Familie verstanden wird, sondern ihre Beschaffenheit in Ansehung des Lebens und der Lehre, so wird durch Stadt das Wahre der Lehre bezeichnet, und durch Bewohner das Gute der Lehre, man sehe Nr. 402, 2268, 2449, 2451, 2712, 2943, 3216; aber wenn die Einwohner der Stadt Männer der Stadt genannt werden, dann wird nicht das Gute der Lehre, sondern deren Wahres bezeichnet, denn im Worte bezeichnen Männer die Wahrheiten: Nr. 3134.

4479. "Diese Männer sind friedlich unter uns", 1. Mose 34/21, bedeutet die Übereinstimmung, hier in bezug auf die Lehren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Männer, insofern sie Wahrheiten bezeichnen, worüber Nr. 3134, daher auch Lehren, denn die in eins zusammengefaßten und anerkannten Wahrheiten der Kirche werden die Lehren genannt; und aus der Bedeutung der Friedlichen, insofern sie ein Übereinstimmen bezeichnen, denn im geistigen Sinn werden diejenigen Friedliche genannt, die in Ansehung der Lehrbestimmungen und des Dogmatischen der Kirche übereinstimmen.

4480. "Und wollen im Lande wohnen", 1. Mose 34/21, bedeutet, in Ansehung des Lebens.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "wohnen", insofern es das Leben bezeichnet, worüber Nr. 4467; durch Land wird hier wie anderwärts die Kirche bezeichnet: Nr. 662, 1066, 1067, 1262, 1733, 1850, 2117, 2118 E, 2928, 3355, 4447. Deshalb wird durch "im Lande wohnen" die Gleichheit des Lebens mit dem, was der Kirche angehört, bezeichnet.

Alles, was im Wort geschrieben steht, ist in sich und in seinem Wesen geistig. Daß das Wort geistig sei, ist bekannt, aber sein Geistiges erscheint nicht im Buchstaben, denn im Buchstaben ist es weltlich, besonders in den historischen Teilen; wenn es aber von einem Menschen gelesen wird, dann wird das Weltliche, was darin ist, geistig in der geistigen Welt, d.h. bei den Engeln; denn diese können nicht anders als geistig über eine jede Sache denken, also auch über das Wohnen im Lande. Geistig denken heißt an die Dinge denken, die dem Reiche des Herrn angehören, somit auch an das, was sich auf die Kirche bezieht.

4481. "Und ihr Geschäft treibend es durchziehen", 1. Mose 34/21, bedeutet in Ansehung der Lehre.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "das Land Geschäfte treibend durchziehen", insofern es das Eingehen in die Erkenntnisse des Guten und Wahren bezeichnet, worüber Nr. 4453, also in die Lehre, denn sie enthält und lehrt diese Erkenntnisse.

4482. "Und siehe, das Land liegt weit offen vor ihnen", 1. Mose 34/21, bedeutet die Ausdehnung, nämlich des Wahren, das Sache der Lehre ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Landes, insofern es die Kirche bezeichnet, worüber Nr. 4480, und aus der Bedeutung von "weit offen", insofern es die Ausdehnung in Ansehung des Wahren bezeichnet, also in bezug auf diejenigen Dinge, die Sache der Lehre sind.

Im Worte bedeuten die Dinge, die nach ihren Maßen beschrieben werden, im inneren Sinn nicht Maße, sondern die Beschaffenheiten des Zustandes, denn Maße schließen Räumliches in sich, im anderen Leben aber gibt es keine Räume, sowie auch keine Zeiten, sondern diesen entsprechen die Zustände; man sehe Nr. 2625, 2837, 3356, 3387, 3404, 4321; und weil es so ist, so bezeichnen die Längen, Breiten und Höhen, die sich auf gemessene Räume beziehen, solches, was Sache des Zustandes ist. Daß die Länge das Heilige bedeutet, die Höhe das Gute und die Breite das Wahre, sehe man Nr. 650, 1613, 3433, 3434. Daher kommt es, daß durch das weit offene Land bezeichnet wird die Ausdehnung des Wahren, das Sache der Lehre in der Kirche ist.

Wer nicht weiß, daß es im Worte etwas anderes Geistiges gibt, als das, was im buchstäblichen Sinn hervortritt, der muß sich wundern, wenn man sagt, daß durch ein weit offenes Land die Ausdehnung des Wahren bezeichnet werde, das Sache der Lehre in der Kirche ist. Daß es sich aber gleichwohl so verhält, kann man aus den Stellen erkennen, in denen die Breite im Worte genannt wird, wie

Jes.8/8: "Aschur wird eindringen in Jehudah, überschwemmen und durchschreiten, bis an den Hals wird es reichen, und die Ausbreitungen seiner Flügel werden sein die Fülle der Breite des Landes".

Ps.31/9: "Jehovah, du hast mich nicht überliefert in die Hand des Feindes, du hast meine Füße in die Breite gestellt".

Ps.118/5: "Aus der Bedrängnis rief ich zu Jehovah, Er antwortete mir in der Breite".

Hab.1/6: "Ich rege die Chaldäer auf, ein bitteres und schnelles Volk, das einhergeht in die Breiten des Landes".

Durch Breiten wird hier nichts anderes bezeichnet als das Wahre der Kirche. Daß die Breite dies bezeichnet, kommt daher, weil in der geistigen Welt oder im Himmel der Herr der Mittelpunkt aller ist, denn Er selbst ist dort die Sonne. Diejenigen, die im Zustand des Guten sind, sind innerlicher gemäß der Beschaffenheit und dem Maß des Guten, in dem sie sind; daher wird Höhe vom Guten ausgesagt. Diejenigen, die in einem gleichen Grade des Guten sind, sind auch in dem gleichen Grade des Wahren, und somit gleichsam in gleicher Entfernung oder sozusagen in der gleichen Peripherie. Daher wird Breite von den Wahrheiten ausgesagt, und deswegen wird unter Breite nichts anderes verstanden von den Engeln, die bei dem Menschen sind, wenn er das Wort liest; z.B. in den historischen Teilen, wo von der Bundeslade, von dem Altar, dem Tempel, von den Räumen außerhalb der Städte gehandelt wird, da werden durch die Ausmessungen in bezug auf die Längen, Breiten und Höhen die Zustände des Guten und Wahren erkannt. Ebenso wo von der neuen Erde, dem neuen Jerusalem und von dem neuen Tempel (die Rede ist), bei Hesek. Kapitel 40-47. Daß durch diese Dinge der Himmel und die neue Kirche bezeichnet wird, kann man aus dem einzelnen daselbst erkennen. So auch bei Johannes, wo von dem neuen Jerusalem gesagt wird, daß es viereckig sein werde, und seine Länge so groß wie seine Breite: Joh.Offenb.21/16.

Die Dinge, die in der geistigen Welt inwendiger sind, werden durch Höheres bezeichnet, und die, welche äußerlicher, durch das Untere: Nr. 2148, denn der Mensch begreift das Inwendigere und Auswendigere nicht auf andere Weise, während er in der Welt ist, weil er sich im Raum und in der Zeit befindet, und das, was dem Raume und der Zeit angehört, in die Vorstellungen seines Denkens eindringt und die meisten derselben erfüllt.

Hieraus erhellt auch, daß die Maße, die Begrenzungen des Raumes sind, wie z.B. die Höhen, Längen und Breiten, im geistigen Sinn das bezeichnen, was die Zustände der Neigungen des Guten und der Neigungen des Wahren näher bestimmt.

4483. "Ihre Töchter wollen wir uns zu Frauen nehmen, und unsere Töchter wollen wir ihnen geben", 1. Mose 34/21, bedeutet die Verbindung.

Dies geht offenbar aus dem hervor, was Nr. 4466 erklärt wurde, wo dieselben Worte sind.

4484. "Doch nur so wollen uns die Männer willfahren, unter uns zu wohnen", 1. Mose 34/22, bedeutet, sie würden in Ansehung des Lebens übereinstimmen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von willfahren, insofern es ein Übereinstimmen bezeichnet, und aus der Bedeutung von wohnen, insofern es das Leben bezeichnet, wovon Nr. 4451, 4452.

4485. "Und ein Volk zu sein", 1. Mose 34/22, bedeutet in Ansehung der Lehre.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Volkes, insofern es die Lehre bezeichnet, worüber gleichfalls Nr. 4468.

4486. "Wenn wir bei uns beschneiden alles Männliche, so wie sie beschnitten sind", 1. Mose 34/22, bedeutet, wenn sie dadurch in das Vorbildliche und Sinnbildliche jener eingeweiht würden, in Ansehung des Äußeren allein.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "beschnitten werden", insofern es das äußere Vorbildliche bezeichnete, als ein Zeichen, daß sie der Kirche angehörten, hier der Religion, in der die Nachkommen Jakobs lebten, worüber Nr. 4462, und weil sie die Religion derselben annahmen, die nur in Äußerlichem bestand: Nr. 4281, 4293, 4307, deshalb wird gesagt: "gleich wie sie beschnitten sind".

Hieraus erhellt, daß durch "alles Männliche beschneiden, so wie sie beschnitten sind" bezeichnet wird, wenn sie dadurch in das Vorbildliche und Sinnbildliche jener in bezug auf das Äußerliche allein eingeweiht würden; was dies noch außerdem in sich schließe, wird aus dem Folgenden erhellen.

4487. "Ihr Erworbenes und ihr Angekauftes", 1. Mose 34/23, bedeutet, in Ansehung ihrer Wahrheiten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Erworbenen und des Angekauften, insofern es Wahrheiten bezeichnet. Aber darin unterscheiden sie sich, daß das Erworbene, weil es sich auch auf das Vieh bezieht, das Gute des Wahren bezeichnet, denn durch Vieh wird solches bezeichnet; aber das Gute des Wahren ist das Gute im Willen und in der Tat: Nr. 4337, 4353, 4390; ihr Angekauftes hingegen, das anderwärts Angekauftes um Silber heißt, bezeichnet das Wahre. Jenes, nämlich das Gute des Wahren, wird das himmlisch Wahre genannt, dieses aber das geistig Wahre: Nr. 2048. Jenes, nämlich das himmlisch Wahre, ist das Wahre, das Sache des Lebens geworden, dieses aber, nämlich das geistig Wahre, ist das Wahre, das Sache der Lehre ist.

4488. "Und all ihr Vieh", 1. Mose 34/23, bedeutet, in Ansehung des Guten.

Dies geht offenbar hervor aus der Bedeutung des Viehs, insofern es das Gute bezeichnet, worüber Nr. 45, 46, 142, 143, 246, 714, 715, 1823, 2179, 2180, 2781, 3218, 3519.

4489. "Wird es nicht uns gehören?", 1. Mose 34/23, bedeutet, es sei ähnlich und von einerlei Form.

Dies kann man aus dem Zusammenhang ersehen, der dahin geht, daß das Gute und Wahre der Ältesten Kirche, das bei Chamor und Schechem und ihren Familien noch zum Teil übriggeblieben war, übereinstimmte mit dem Guten und Wahren, das aus der Alten Kirche bei den Nachkommen Jakobs war; denn die Religionsgebräuche (ritualia), die bei den Nachkommen Jakobs eingeführt wurden, waren nichts anderes als Äußeres, welches das Innere vorbildete und bezeichnete, das der Ältesten Kirche angehört hatte. Daher wird durch die Worte: "wird es nicht uns gehören", d.h. auf uns übergehen, bezeichnet, daß (ihre Satzungen) ähnlich und von derselben Form seien.

Die Sache selbst möge durch ein Beispiel erläutert werden: der Altar, auf dem sie opferten, war die wichtigste Vorbildung des Herrn: Nr. 921, 2777, 2811; daher bildete er auch die Grundlage bei dem Gottesdienste in der Alten Kirche, welche die hebräische genannt wurde, und deshalb war auch alles und jedes, woraus der Altar errichtet wurde, vorbildend, z.B. seine Größenverhältnisse, nämlich die Höhe, Breite und Länge, seine Steine, sein netzförmiges Gitter (opus reticulare) aus Erz, seine Hörner, ferner das Feuer, das beständig darauf unterhalten wurde, und die Schlacht- und Brandopfer auf demselben. Das Wahre und das Gute, das Sache des Herrn war und vom Herrn stammte, war es, was sie vorbildeten. Sie waren das Innere des Gottesdienstes, und weil sie in dem Äußeren desselben vorgebildet wurden, so waren sie ganz ähnlich und von einerlei Form mit dem Wahren und dem Guten der Ältesten Kirche.

Die Größenverhältnisse, nämlich die Höhe, die Breite und die Länge, bezeichneten im allgemeinen das Gute, Wahre und das Heilige daraus; man sehe Nr. 650, 1613, 3433, 3434, 4482; die Steine bedeuteten im besonderen die untergeordneten Wahrheiten: Nr. 1298, 3720; das Erz, aus dem das netzförmige Gitter um den Altar war, bedeutete das natürlich Gute: Nr. 425, 1551; die Hörner bedeuteten die Macht des Wahren aus dem Guten: Nr. 2832; das Feuer auf dem Altar bedeutete die Liebe: Nr. 934; die Schlachtopfer und Brandopfer bedeuteten das Himmlische und Geistige, gemäß ihren verschiedenen Arten: Nr. 922, 1823, 2180, 2805, 2807, 2830, 3519. Hieraus kann man erkennen, daß in diesen äußeren Dingen innere enthalten waren, und daß sie in bezug auf die inneren gleich waren, so auch in dem übrigen.

Aber die, welche der Ältesten Kirche angehörten, bekümmerten sich nicht um diese äußeren Dinge, weil sie innere Menschen waren, und der Herr auf dem inneren Wege bei ihnen einfloß und lehrte, was das Gute sei. Die Mannigfaltigkeiten und Unterschiede des Guten waren bei ihnen das Wahre, und daher wußten sie, was alles und jedes in der Welt im Reiche des Herrn vorbildete; denn die ganze Welt oder die ganze Natur ist ein Schauplatz von Vorbildern des Reiches des Herrn: Nr. 2758, 3483.

Die aber, die der Alten Kirche angehörten, waren nicht innerliche, sondern äußerliche Menschen; deshalb konnte der Herr bei ihnen nicht durch den inneren Weg, sondern nur durch den äußeren einfließen und lehren, was das Gute sei, und zwar zuerst durch vorbildliche und sinnbildliche Dinge; hierdurch entstand die vorbildliche Kirche. Späterhin aber (wirkte Er ein) durch die Lehren des Guten und Wahren, das vorgebildet und bezeichnet wurde; daher stammte die christliche Kirche. Diese Kirche, nämlich die christliche, ist ihrem eigentlichen Wesen nach in Ansehung der inneren Form dieselbe wie die vorbildliche Kirche, aber die Vorbildungen und Bezeichnungen (Symbole) dieser Kirche wurden aufgehoben, als der Herr in die Welt kam, aus dem Grunde, weil alles und jedes Ihn vorbildete, und folglich auch das, was Sache Seines Reiches ist, denn dieses stammt von Ihm und ist sozusagen, Er selbst.

Zwischen der Ältesten Kirche und der christlichen ist jedoch ein solcher Unterschied, wie zwischen dem Sonnenlichte am Tage und dem Mond- oder Sternenlichte in der Nacht, denn das Gute auf dem inneren oder ersten Wege sehen, ist wie das Sehen am Tage beim Sonnenlichte, hingegen es auf dem äußeren oder mittelbaren Wege sehen, ist wie das Sehen in der Nacht beim Mond- oder Sternenlichte. Fast der gleiche Unterschied fand statt zwischen der Ältesten Kirche und der Alten Kirche, nur daß die, welche der christlichen Kirche angehören, in einem völligeren Lichte sein könnten, wenn sie die inneren Dinge anerkannt hätten, oder das Wahre und das Gute, was der Herr lehrte, geglaubt und getan hätten; das Gute selbst ist in beiden (Kirchen) dasselbe, aber der Unterschied ist, ob man es in Klarheit oder im Dunkeln sieht. Die es in Klarheit schauen, sehen unzählige Geheimnisse, fast so wie die Engel im Himmel, und werden auch angeregt von dem, was sie sehen; die es aber im Dunkeln schauen, sehen kaum etwas ohne Zweifel, und auch das, was sie sehen, vermischt sich mit den Schatten der Nacht, d.h. mit den Falschheiten, und sie können nicht innerlicher davon angeregt werden.

Weil nun das Gute für beide dasselbe ist, so ist folglich auch das Wahre dasselbe, daher kommt es, daß durch die Worte: "wird es nicht uns gehören" bezeichnet wird, daß das Gute und Wahre ganz ähnlich und von einerlei Form sei; denn Chamor und Schechem stammten, wie schon früher bemerkt wurde, aus den Überresten der Ältesten Kirche, und die Nachkommenschaft Jakobs (stammte) aus der Alten Kirche, welche die hebräische hieß, aber nur in dem Äußerlichen derselben. Daß aber Chamor und Schechem, sein Sohn, sich schrecklich versündigten, indem sie die Beschneidung annahmen, wird man im Folgenden: Nr. 4493, sehen.

4490. "Nur lasset uns ihnen beistimmen, daß sie bei uns wohnen", 1. Mose 34/23, bedeutet, wenn wir einwilligen, und daß sie dann in Lebensgemeinschaft mit ihnen treten würden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von beistimmen, insofern es ein Willfahren bezeichnet, und aus der Bedeutung von "bei uns wohnen", insofern es bezeichnet zusammen leben oder in Lebensgemeinschaft treten, worüber Nr. 4467.

4491. "Und es hörten auf Chamor und auf Schechem, seinen Sohn", 1. Mose 34/24, bedeutet die Beistimmung. Dies erhellt ohne Erklärung.

4492. "Alle, die ausgingen aus dem Tore seiner Stadt", 1. Mose 34/24, bedeutet, daß sie sich entfernten von der Lehre der Kirche bei den Alten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausgehen, insofern es hier bezeichnet sich entfernen, und aus der Bedeutung der Tore der Stadt, insofern sie die Lehre bezeichnen, worüber Nr. 2943, 4477, hier die Lehre der Kirche bei den Alten, weil diese das Tor seiner Stadt war, d.h. Schechems; denn durch Schechem wird das Wahre der Kirche bei den Alten vorgebildet: Nr. 4454.

Unter der Kirche bei den Alten wird diejenige verstanden, die von der Ältesten (Kirche stammte), wie auch früher schon bemerkt wurde. Wie sich dies verhalte, wird aus dem nun Folgenden erhellen.

4493. "Und sie beschnitten alles Männliche, alle, die ausgingen aus dem Tore der Stadt", 1. Mose 34/24, bedeutet ihr Beitreten zu dem Äußerlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von alles Männliche beschneiden, insofern es bezeichnet: dadurch eingeführt werden in das Vorbildliche und Sinnbildliche derselben, nämlich der Nachkommen Jakobs, in bezug auf das Äußerliche allein, worüber Nr. 4486; und aus der Bedeutung von "ausgehen aus dem Tore der Stadt", insofern es bezeichnet sich entfernen von der Kirchenlehre bei den Alten, worüber Nr. 4492; und weil die Entfernung von der Lehre und der Beitritt zu den äußeren Dingen bezeichnet wird, deshalb wird zweimal gesagt: "alle, die ausgingen aus dem Tore der Stadt", und nicht zugleich wie anderwärts: "die hineingingen durch dasselbe", denn durch Hineingehen wird das Hinzunahen zur Lehre bezeichnet, und das Entfernen von den äußeren Dingen, hier aber das Entgegengesetzte. Wie dies sich verhält, soll nun gesagt werden:

Die Menschen der Ältesten Kirche, aus deren Überresten Chamor und Schechem mit ihren Familien stammten, hatten einen ganz anderen und verschiedenen Genius und Anlage, als die Männer der Alten Kirche; denn die Menschen der Ältesten Kirche hatten einen Willen, in dem Aufrichtigkeit (integrum) herrschte, nicht aber die Männer der Alten Kirche; deshalb konnte der Herr bei den Menschen der Ältesten Kirche durch den Willen einfließen, somit auf innerem Wege, nicht aber bei den Männern der Alten Kirche; denn bei diesen war der Wille verdorben; sondern der Herr floß in ihr Verstandesvermögen ein, also nicht auf innerem, sondern auf äußerem Wege, wie Nr. 4489 gesagt wurde. Durch das Willensvermögen einfließen heißt, durch das Gute der Liebe; denn alles Gute gehört dem Gebiete des Willens an; aber durch das Verstandesvermögen einfließen heißt, durch das Wahre des Glaubens; denn alles Wahre gehört dem Gebiete des Verstandes an. In diesem Gebiet, nämlich in dem des Verstandes, bildete der Herr bei den Männern der Alten Kirche einen neuen Willen, wenn Er sie wiedergebar.

Daß das Gute und Wahre in das Willensgebiet der Menschen der Ältesten Kirche eingepflanzt wurde, sehe man Nr. 895, 927;

daß es hingegen in das Verstandesgebiet bei den Männern der Alten Kirche (eingepflanzt wurde): Nr. 863, 875, 895, 927, 2124, 2256, 4328;

daß im Verstandesgebiet ein neuer Wille gebildet werde: Nr. 928, 1023, 1044, 4328;

daß es eine gegenseitige Beziehung (parallelismus) zwischen dem Herrn und dem Guten bei den Menschen gebe, nicht aber mit dem Wahren: Nr. 1831, 1832, 2718, 3514;

und daß deshalb die Männer der Alten Kirche verhältnismäßig im Dunkeln waren: Nr. 2708, 2715, 2935, 2937, 3246, 3833.

Hieraus kann man erkennen, daß die Menschen der Ältesten Kirche einen anderen und verschiedenen Genius und Beschaffenheit hatten, als die Männer der Alten Kirche. Daher kam es, daß die von der Ältesten Kirche innerliche Menschen waren und keinen äußeren Gottesdienst hatten, und daß die von der Alten Kirche äußerliche Menschen waren und einen äußeren Gottesdienst hatten, denn jene sahen durch das Innere das Äußere, wie beim Sonnenlichte am Tage, diese aber sahen durch das Äußere das Innere, wie beim Mond- oder Sternenlichte in der Nacht. Deswegen erscheint auch der Herr jenen im Himmel als Sonne, diesen hingegen als Mond: Nr. 1521, 1529, 1530, 1531, 2441, 2495, 4060. Jene sind es, die in den Erklärungen Himmlische genannt werden, diese aber, welche Geistige.

Um zu erläutern, von welcher Art der Unterschied sei, diene Folgendes als Beispiel: wenn der Mensch der Ältesten Kirche das historische oder prophetische Wort gelesen hätte, so würde er ohne vorhergehende Belehrung oder irgendwelche Erklärung den inneren Sinn geschaut haben, und zwar so sehr, daß das Himmlische und Geistige, was dem inneren Sinn angehört, ihm sogleich entgegengetreten wäre, und kaum etwas von dem, was im Buchstabensinn ist; somit wäre der innere Sinn bei ihm in Klarheit gewesen, der Buchstabensinn aber im Dunkeln. Er würde sein wie einer, der jemand reden hört, und nur den Sinn auffaßt, nicht aber auf die Wortlaute des Redenden achtet. Wenn dagegen der Mensch der Alten Kirche das Wort gelesen hätte, so hätte er nicht ohne vorhergehende Belehrung oder Erklärung den inneren Sinn desselben sehen können; weil also der innere Sinn bei ihm im Dunkeln, der Buchstabensinn aber in Klarheit war, so wäre er gewesen wie einer, der jemand reden hört, und mit den Gedanken sich an die Worte hängt, und dabei nicht auf den Sinn acht gibt, der ihm deshalb verlorengeht. Wenn aber ein Mensch der jüdischen Kirche das Wort liest, so begreift er nichts außer dem Buchstabensinn; daß irgendein innerer Sinn vorhanden sei, weiß er nicht und leugnet es auch, ebenso ist es heutigen Tages bei dem Menschen der christlichen Kirche.

Hieraus kann man ersehen, welcher Art der Unterschied war zwischen denen, die durch Chamor und Schechem vorgebildet werden, die, weil sie aus den Überresten der Ältesten Kirche stammten, in den inneren und nicht in den äußeren Dingen waren, und zwischen denen, die durch die Söhne Jakobs bezeichnet wurden, die im Äußerlichen und nicht im Innerlichen waren; und ferner kann man erkennen, daß Chamor und Schechem nicht hinzunahen konnten zu den äußeren Dingen, und das annehmen, was bei den Söhnen Jakobs war, ohne daß ihr Inneres verschlossen worden wäre; wäre aber dieses verschlossen worden, so wäre es auf ewig zugrunde gegangen.

Dies ist die geheime Ursache, warum Chamor und Schechem mit ihren Familien getötet wurden, was sonst nicht zugelassen worden wäre. Dies nimmt aber nicht die Schuld von den Söhnen Jakobs, daß sie nicht eine ungeheure Missetat begangen hätten. Sie wußten nichts von diesem Geheimnisse, und hatten auch nicht diesen Zweck im Auge. Jeder wird aber nach seinem Zweck und seiner Absicht gerichtet; daß ihre Absicht eine trügerische war, wird deutlich 1. Mose 34/13 gesagt, und wenn so etwas vom Herrn zugelassen wird, geschieht es durch die Bösen und durch die Höllischen, die es einflößen. Aber alles Böse, was die Bösen gegen die Guten beabsichtigen und ausüben, verwandelt der Herr in Gutes, hier so, daß Chamor und Schechem mit ihren Familien errettet wurden.

4494. Vers 25-29: Und es geschah nach drei Tagen, als sie in Schmerzen waren, nahmen die beiden Söhne Jakobs, Schimeon und Levi, die Brüder Dinahs, jeder sein Schwert, und gingen kecken Mutes in die Stadt, und töteten alles Männliche. Auch Chamor und Schechem, seinen Sohn töteten sie mit der Schärfe des Schwertes, und nahmen Dinah aus dem Hause Schechems, und gingen davon. Auch die anderen Söhne Jakobs kamen über die Erschlagenen, und plünderten die Stadt, weil sie geschändet hatten ihre Schwester. Ihre Herden, und ihre Rinder, und ihre Esel, und was in der Stadt, und was auf dem Feld war, nahmen sie. Und alle ihre Reichtümer, und alle ihre Kinder, und ihre Frauen nahmen sie gefangen, und machten sie zur Beute, und alles, was im Hause war.

"Und es geschah nach drei Tagen" bedeutet das Fortdauernde bis zum Ende;

"als sie in Schmerzen waren" bedeutet die Begierden;

"nahmen die beiden Söhne Jakobs, Schimeon und Levi" bedeutet Glaube und Liebe;

"die Brüder Dinahs" bedeutet das Wahre und Gute derselben Kirche;

"jeder sein Schwert" bedeutet das Falsche und Böse;

"und gingen kecken Mutes in die Stadt, und töteten alles Männliche" bedeutet, daß sie die Wahrheiten der Kirchenlehre bei den Alten ausrotteten;

"auch Chamor und Schechem, seinen Sohn töteten sie mit der Schärfe des Schwertes" bedeutet die Kirche selbst,

"und nahmen Dinah aus dem Hause Schechems, und gingen davon" bedeutet, daß sie die Neigung des Wahren wegnahmen;

"auch die anderen Söhne Jakobs kamen über die Erschlagenen, und plünderten die Stadt" bedeutet, daß die ganze Nachkommenschaft diese Lehre zerstörte;

"weil sie geschändet hatten ihre Schwester" bedeutet, daß sie das Wahre des Glaubens schändeten;

"ihre Herden, und ihre Rinder" bedeutet, daß sie das vernünftig und natürlich Gute zerstörten;

"und ihre Esel" bedeutet, die Wahrheiten daraus;

"und was in der Stadt, und was auf dem Feld war, nahmen sie" bedeutet, alles Wahre und Gute der Kirche;

"und alle ihre Reichtümer" bedeutet, alles Wißtümliche, das sie sich erworben hatten;

"und alle ihre Kinder" bedeutet alle Unschuld;

"und ihre Frauen" bedeutet die Liebtätigkeit;

"nahmen sie gefangen, und machten sie zur Beute" bedeutet, daß sie sie beraubten und verstörten;

"und alles, was im Hause war" bedeutet das Ganze der Kirche.

4495. "Und es geschah nach drei Tagen", 1. Mose 34/25, bedeutet das Fortdauernde bis zum Ende.

Dies geht hervor aus der Bedeutung des dritten Tages, insofern er das Vollständige bezeichnet vom Anfang bis zum Ende, worüber Nr. 2788, also auch das Fortdauernde.

Daß der dritte Tag dies bedeutet, können diejenigen kaum glauben, die meinen, das Historische des Wortes enthalte nur Weltlich-Geschichtliches, und sei nur heilig, weil es im heiligen Buche stehe; daß aber nicht nur das Historische des Wortes selbst Geistiges und Himmlisches in sich schließe, das nicht im Buchstaben hervortritt, sondern auch alle Worte und außerdem alle Zahlen, wurde in den vorausgehenden Erklärungen gezeigt; daß die Sache sich so verhalte, wird, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, noch besser aus den prophetischen Teilen erkannt werden, die nicht so den Geist im Buchstabensinn durch den Zusammenhang festhalten, wie das Historische. Daß aber die Dreizahl, sowie auch die Siebenzahl und die Zwölfzahl Geheimnisse in sich schließen, kann jeder einsehen, der das Wort in Ansehung seines Inneren erforscht; und wenn dies bei diesen Zahlen (der Fall ist), so folgt, daß auch in den übrigen Zahlen im Worte ein Geheimnis liegt, denn das Wort ist allenthalben heilig, und bisweilen, wenn ich mit Engeln redete, erschienen vor meinen Augen gleichsam geschriebene Zahlen, wie auf einem Papier am hellen Tage, und ich wurde inne, daß die Sachen selbst, von denen sie sprachen, in solche Zahlen fallen, und aus dieser Erfahrung wurde mir auch zu erkennen gegeben, daß jede Zahl im Worte irgendein Geheimnis enthalte.

Dies kann man deutlich ersehen aus Folgendem bei Joh.Offenb.21/17: "Und er maß die Mauer des heiligen Jerusalem, Ellen, welches ist das Maß eines Menschen, das ist, eines Engels".

Joh.Offenb.13/18: "Wer Einsicht hat, berechne die Zahl des Tieres; denn es ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig".

Daß die erstere Zahl, nämlich hundertvierundvierzig, aus zwölf in sich multipliziert entstanden ist, und daß die Zahl Sechshundertsechsundsechzig aus der Drei- und Sechszahl herkommt, ist klar; was sie aber Heiliges in sich schließen, kann man erkennen aus dem Heiligen der Zahl Zwölf, worüber man sehe Nr. 577, 2089, 2129 E, 2130 E, 3272, 3858, 3913, und von dem Heiligen der Dreizahl: Nr. 720, 901, 1825, 2788, 4010.

Diese Zahl, nämlich die Dreizahl, wurde, weil sie das Vollständige bis zum Ende bezeichnete, also eine große oder kleine Periode, in der vorbildlichen Kirche aufgenommen, und wurde, so oft etwas derart bezeichnet werden sollte, auch im Worte angewendet, in dem alles und jedes bedeutsam ist, wie man erkennen kann aus folgenden Stellen:

daß "sie drei Tagereisen gingen, um zu opfern": 2. Mose 3/18; 5/3;

daß "sie bereit waren auf den dritten Tag, weil am dritten Tag Jehovah herabkommen würde auf den Berg Sinai": 2. Mose 19/11,15,16,18;

daß "vom Fleische des Schlachtopfers nichts übrigbleiben durfte auf den dritten Tag": 3. Mose 7/16-18; 19/6,7;

daß "über den Unreinen gesprengt werden sollte das Wasser der Ausscheidung am dritten Tage und am siebenten Tage": 4. Mose 19/11-22;

und daß "wer einen im Kriege Erschlagenen angerührt habe, entsündigt werden sollte am dritten Tage und am siebenten Tage": 4. Mose 31/19-25;

daß Josua dem Volke befahl, "sie sollten innerhalb drei Tagen den Jordan überschreiten": Jos.1/11; 3/2;

daß "Jehovah dreimal den Samuel rief, und Samuel dreimal zu Eli lief, und daß beim dritten Mal Eli verstand, daß Jehovah Samuel gerufen": 1.Sam.3/1-8;

daß "Jonathan zu David sprach, er solle sich auf dem Felde bis zum dritten Abend verbergen, und daß Jonathan zu ihm schickte am dritten Morgen, und ihm die Gesinnung seines Vaters offenbarte; und daß Jonathan dann an die Seite eines Steines drei Pfeile schoß, und daß darauf David sich dreimal zur Erde beugte vor Jonathan": 1.Sam.20/5,12,19,20,35,36,41;

daß "Dreierlei dem David vorgeschlagen wurde, aus dem er sich eins erwählen sollte: entweder Hungersnot in sieben Jahren, oder drei Monate vor den Feinden fliehen, oder drei Tage Pest im Lande": 2.Sam.24/11-13;

daß "Rehabeam zu der Versammlung Israels, die baten, daß er sie von dem Joche seines Vaters befreien möge, sagte: sie sollten drei Tage gehen und dann wiederkommen, und daß sie zu Rehabeam am dritten Tage kamen, so wie der König gesagt hatte: Kehret zu mir zurück am dritten Tage": 1.Kön.12/5,12;

daß "Elias, sich maß über den Sohn der Witwe dreimal": 1.Kön.17/21;

daß Elias sagte: "sie sollten Wasser gießen auf das Brandopfer und das Holz dreimal, und dreimal taten sie es": 1.Kön.18/34;

daß Jonas "im Bauche des Walfisches drei Tage und drei Nächte war": Jon.2/1; Matth.12/40;

daß der Herr redete von dem "Menschen, der einen Weinberg pflanzte, und dreimal die Diener schickte, und zuletzt den Sohn": Mark.12/2,4-6; Luk.20/12,13;

daß Er von Petrus sagte, "er werde Ihn dreimal verleugnen": Matth.26/34; Joh.21/15-17.

Aus diesem und mehreren anderem im Worte kann man erkennen, daß in der Dreizahl ein Geheimnis war, und daß diese Zahl daher als Bezeichnendes (Symbol) in den alten Kirchen aufgenommen wurde. Daß es eine vollständige Periode der Kirche und der Dinge der Kirche bedeutet, sowohl eine große als eine kleine, ist klar; daher auch das Vollständige und das Fortdauernde bis zum Ende; so offenbar bei Hos.6/2: "Nach zwei Tagen wird Jehovah uns wieder beleben, und am dritten Tage wird Er uns aufrichten, so daß wir vor ihm leben".

4496. "Als sie in Schmerzen waren", 1. Mose 34/25, bedeutet die Begierden.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Schmerzes nach der Beschneidung, insofern er die Begierde bezeichnet. Daß Schmerz nach der Beschneidung die Begierde bezeichnet, kommt daher, weil die Beschneidung die Reinigung von der Selbst- und Weltliebe bedeutet: Nr. 2039, 2044, 2049, 2632, 3412, 3413, 4462, und weil alle fleischliche Begierde von diesen Liebesarten herstammt, daher bezeichnet der Schmerz dieselben; denn wenn der Mensch von diesen Liebesarten gereinigt wird, was geschieht, wenn er wiedergeboren wird, dann ist er in Schmerz und Angst. Die Begierden, die dann entfernt werden, sind es, die schmerzen und ängstigen.

Wenn durch einen Religionsgebrauch ein Geheimnis vorgebildet wird, dann schließt auch das einzelne desselben, bis es erfüllt worden, etwas von diesem Geheimnis in sich, so wie die kleinen Schwerter (gladioli) oder Messer, mit denen sie beschnitten wurden, insofern sie aus Stein waren: Nr. 2039 E, 2046 E, 2799; dann auch das Blut und das Verfahren dabei, wie auch der Zustand. Dies kann man auch deutlich erkennen aus dem Verfahren bei den Reinigungen, den Einweihungen, Heiligungen und dem übrigen.

Hier wird durch den Schmerz nach der Beschneidung die Begierde Chamors, Schechems und der Männer ihrer Stadt bezeichnet, daß sie nach den äußeren Dingen verlangten, in denen die Nachkommen Jakobs waren, wovon Nr. 4493.

4497. "Nahmen die beiden Söhne Jakobs, Schimeon und Levi", 1. Mose 34/25, bedeutet den Glauben und die Liebe.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Schimeons, insofern er den Glauben im Willen bezeichnet, worüber Nr. 3869, 3870, 3871, 3872, und aus der vorbildlichen Bedeutung Levis, insofern er die geistige Liebe oder Liebtätigkeit bezeichnet, worüber Nr. 3875, 3877; dies wird im echten Sinn durch Schimeon und Levi und auch durch die nach Schimeon und Levi benannten Stämme bezeichnet; im entgegengesetzten Sinn aber das Falsche und Böse; denn das Falsche ist entgegengesetzt dem Wahren des Glaubens und das Böse dem Guten der Liebtätigkeit: solches bildeten Schimeon und Levi bezüglich des jüdischen Volkes vor, das bei sich das Ganze des Glaubens und das Ganze der Liebtätigkeit, die das Innere des Gottesdienstes waren, ausgelöscht hatte, wie man dies noch deutlicher aus dem Folgenden erkennen kann, wo von ihnen gesagt wird, daß sie Chamor, Schechem und die Männer der Stadt töteten, und daß die Söhne Jakobs über die Erschlagenen kamen und plünderten alles.

Daß Schimeon und Levi das taten, geschah, damit vorgebildet würde, daß das Wahre, das Sache des Glaubens, und das Gute, das Sache der Liebtätigkeit ist, Falsches und Böses geworden sei; denn wenn das Wahre zum Falschen und das Gute zum Bösen wird in der Kirche, dann ist es um die Kirche geschehen.

4498. "Die Brüder Dinahs", 1. Mose 34/25, bedeuten das Wahre und Gute jener Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Brüder, insofern sie das Wahre und Gute bezeichnen, oder den Glauben und die Liebtätigkeit, worüber Nr. 367, 3303, 3803, 3815, 4121, 4191, 4267, und aus der vorbildlichen Bedeutung Dinahs, insofern sie die Neigung des Wahren bezeichnet, daher die Kirche, worüber Nr. 3963, 3964, 4427.

4499. "Jeder sein Schwert", 1. Mose 34/25, bedeutet das Falsche und Böse.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Schwertes, insofern es das kämpfende Wahre und die Verteidigung des Wahren bezeichnet, worüber Nr. 2799.

Daß Schwert auch das Böse bezeichnet, kommt daher, weil es auch das des Levi war, durch den die Liebtätigkeit vorgebildet wurde, also das Gute; wenn dieses aber zum Bösen wird, dann kämpft es durch das Falsche aus dem Bösen, und was es dann tut, ist Böses.

4500. "Und gingen kecken Mutes in die Stadt und töteten alles Männliche", 1. Mose 34/25, bedeutet, daß sie die Wahrheiten der Kirchenlehre bei den Alten ausrotteten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Stadt, insofern sie die Lehre der Kirche bezeichnet, worüber Nr. 402, 2449, 2943, 3246, 4478; hier der Kirche bei den Alten, weil diese Kirche vorgebildet wurde durch Chamor und Schechem, deren Stadt es war; aus der Bedeutung von keck (zuversichtlich) insofern es mit Zuversicht geschah, hier aus der Zuversicht des Falschen und Bösen; und aus der Bedeutung des Männlichen, insofern es das Wahre bezeichnet, worüber Nr. 749, 2046, 4005. Hieraus erhellt, daß durch "sie gingen kecken Mutes in die Stadt und töteten alles Männliche" bezeichnet wird, daß sie aus der Zuversicht des Falschen und Bösen die Wahrheiten der Kirchenlehre bei den Alten ausrotteten.

Die Kirche bei den Alten war es, die aus der Ältesten stammte und bei den Nachkommen Jakobs wieder hergestellt werden sollte, weil die Alte Kirche anfing unterzugehen. Weil diese aber alles Wahre des Glaubens und Gute der Liebtätigkeit, also den ganzen inneren Gottesdienst bei sich auslöschten, und auf diese Weise keine Kirche bei dieser Nachkommenschaft errichtet werden konnte, so wird hier im inneren Sinn beschrieben, woher es kam, daß, weil sie hartnäckig darauf bestanden, nur ein Vorbild der Kirche bei ihnen errichtet wurde; man sehe Nr. 4281, 4288, 4289, 4290, 4293, 4307, 4314, 4316, 4317, 4429, 4433, 4444.

4501. "Auch Chamor und Schechem, seinen Sohn, töteten sie mit der Schärfe des Schwertes", 1. Mose 34/26, bedeutet die Kirche selbst.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Chamors, insofern er die Kirche bei den Alten in Ansehung des Guten bezeichnet, worüber Nr. 4447; aus der vorbildlichen Bedeutung Schechems, insofern er die Kirche bei den Alten in Ansehung des Wahren bezeichnet, worüber Nr. 4454, 4472, 4473; und aus der Bedeutung von "mit der Schärfe des Schwertes", insofern es das kämpfende Falsche und Böse bezeichnet, worüber Nr. 4499, also das, wodurch sie die Kirche bei sich zugrunde richteten.

4502. "Und nahmen Dinah aus dem Hause Schechems, und gingen davon", 1. Mose 34/26, bedeutet, daß sie die Neigung des Wahren wegnahmen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Dinahs, insofern sie die Neigung des Wahren bezeichnet, wovon Nr. 4498.

Gemäß dem nächsten inneren Sinn bedeutet es, daß sie die Neigung des Wahren denen raubten, die aus den Überresten der Ältesten Kirche stammten, weil gesagt wird "aus dem Hause Schechems", denn durch das Haus Schechems wird das Gute und Wahre einer anderen Kirche bezeichnet, aber weil von der Ausrottung des Wahren und Guten bei den Nachkommen Jakobs gehandelt wird, die hier durch seine Söhne bezeichnet werden, und weil sich alles auf den Gegenstand bezieht, von dem gehandelt wird, deshalb wird durch das Haus Schechems einfach das Gute des Wahren bezeichnet, wie es beschaffen war bei dem Menschen der Ältesten Kirche, somit auch, daß es vernichtet wurde bei dem Volke Jakobs; denn die Worte und Namen bezeichnen im inneren Sinn des Wortes das, was von ihrem Subjekt ausgesagt werden kann. Zugleich wird auch die Schwächung des Guten und Wahren bei Chamor und Schechem und dessen Familie bezeichnet, weil sie sich zum Äußerlichen hinwendeten, wie Nr. 4493 gezeigt wurde.

Daß das, was bisher von Schimeon und Levi erklärt wurde, sich so verhalte, kann man aus den Weissagungen Jakobs vor seinem Tode erkennen, wo es heißt: "Schimeon und Levi, die Brüder, Werkzeuge des Frevels sind ihre Schwerter; in ihr Geheimnis komme nicht meine Seele, mit ihrer Versammlung vereinige sich nicht meine Ehre, denn in ihrem Zorn haben sie den Mann getötet, und in ihrem Mutwillen haben sie den Stier gelähmt; verflucht sei ihr Zorn, weil er so heftig ist, und ihr Grimm, weil er so schwer ist; ich will sie zerteilen in Jakob, und zerstreuen in Israel": 1. Mose 49/5-7.

Durch Schimeon und Levi wird das Wahre des Glaubens bezeichnet, das bei den Nachkommen Jakobs in Falsches, und das Gute der Liebtätigkeit, was in Böses verkehrt wurde, wie Nr. 4499, 4500. Sie werden Brüder genannt, weil das Gute der Bruder des Wahren ist, oder die Liebtätigkeit des Glaubens: Nr. 4498. "Werkzeuge des Frevels sind ihre Schwerter" bedeutet das Falsche und Böse, insofern sie dem Wahren und Guten Gewalt antaten: Nr. 4499. "In ihr Geheimnis komme nicht meine Seele, und mit ihrer Versammlung vereinige sich nicht meine Ehre" bedeutet die Trennung in Ansehung des Lebens und der Lehre, denn Seele wird im Worte ausgesagt vom Leben: Nr. 1000, 1040, 1742, 3299, und Ehre von der Lehre. WWeil sie in ihrem Zorn getötet haben den Mann, und in ihrem Mutwillen gelähmt den Stier" bedeutet, daß sie aus bösem Vorsatze das Wahre der Kirche und das Gute der Kirche zugrunde richteten; der Mann bezeichnet das Wahre der Kirche: 3134, der Stier das Gute derselben: Nr. 2180, 2566, 2781. Verflucht sei ihr Zorn, weil er so heftig ist, und ihr Grimm, weil er so schwer ist, bedeutet die Schuld der Abwendung vom Wahren und Guten; fluchen bedeutet, sich abwenden und auch deshalb bestraft werden: Nr. 245, 379, 1423, 3530, 3584; Zorn bezeichnet die Entfernung vom Wahren, und Grimm die vom Guten: Nr. 357, 3614. "Ich will sie zerteilen in Jakob, und will sie zerstreuen in Israel" bedeutet, daß das Gute und Wahre nicht mehr in dem Äußeren und Inneren ihrer Kirche sein werde; zerteilen und zerstreuen bedeutet, trennen und austilgen bei ihnen: Nr. 4424; Jakob bezeichnet das Äußere der Kirche und Israel das Innere: Nr. 4286.

Solches wurde in jener Weissagung über Schimeon und Levi gesagt, weil durch sie im allgemeinen das Wahre und Gute der Kirche bezeichnet wird; denn wenn diese vernichtet werden, und mehr noch, wenn an ihre Stelle Falsches und Böses tritt, dann ist die Kirche zerstört. Daß diese Weissagungen nichts anderes in sich schließen, kann man deutlich daraus erkennen, daß der Stamm Schimeons und der Stamm Levis nicht mehr als die übrigen Stämme verflucht waren, denn es wurde der Stamm Levi zum Priestertum ausersehen, und der Stamm Schimeons galt unter den übrigen Stämmen Israels (soviel) als einer derselben.

4503. "Auch die anderen Söhne Jakobs kamen über die Erschlagenen und plünderten die Stadt", 1. Mose 34/27, bedeutet, daß jene ganze Nachkommenschaft die Lehre zerstörten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Söhne Jakobs, insofern sie die Nachkommen Jakobs waren, wovon oben, und aus der Bedeutung von plündern, insofern es ein Zerstören bezeichnet, und aus der Bedeutung der Stadt, insofern sie die Lehre der Kirche bezeichnet, worüber Nr. 4500.

Daß Schimeon und Levi, nachdem sie alles Männliche in der Stadt und auch Chamor und Schechem getötet hatten, hinausgingen, und daß hernach die Söhne Jakobs über die Erschlagenen kamen und die Stadt plünderten, ist ein Geheimnis, das nur aus dem inneren Sinn klar wird. Das Geheimnis ist dieses: als das Wahre und Gute der Kirche, das durch Schimeon und Levi vorgebildet wird, zugrunde ging und an dessen Statt Falsches und Böses trat, kam dann noch das Falsche und Böse dazu, das durch die übrigen Söhne Jakobs im entgegengesetzten Sinn bezeichnet wird.

Daß durch einen jeden Sohn Jakobs etwas Allgemeines des Glaubens und der Liebtätigkeit vorgebildet wurde, ist Nr. 2129, 3858, 3913, 3926, 3939, 4060 gezeigt worden; was durch Ruben: Nr. 3861, 3866, 3870; was durch Jehudah: Nr. 3881; was durch Dan Nr. 1391, 3922, 3923; was durch Naphtali: Nr. 3927, 3928; was durch Gad: Nr. 3934, 3935; was durch Ascher: Nr. 3938, 3939; was durch Jisaschar: Nr. 3956, 3957; was durch Sebulon: Nr. 3960, 3961.

Dieses Allgemeine des Glaubens und der Liebtätigkeit, das durch sie vorgebildet wurde, verwandelte sich in Falsches und Böses dieser Art, als einmal das Wahre und Gute der Kirche vernichtet war, und dann wurde dieses noch hinzugetan; denn das Falsche und das Böse nimmt beständig zu in einer Kirche, wenn sie einmal verkehrt und zugrunde gerichtet ist; dies wird dadurch bezeichnet, daß die Söhne Jakobs über die Erschlagenen kamen und die Stadt plünderten, nachdem Schimeon und Levi alles Männliche in der Stadt getötet und Dinah genommen hatten und fortgegangen waren.

Daß durch die Erschlagenen (confossi, Durchbohrten) im Worte das erloschene Wahre und Gute bezeichnet wird, kann man aus folgenden Stellen deutlich ersehen:

Jes.14/19: "Du bist hinausgeworfen worden aus deinem Grabe, wie ein verabscheuter Zweig, wie ein Kleid der Erschlagenen, die vom Schwert durchbohrt sind, die hinabstiegen zu den Steinen der Grube, wie ein zertretenes Aas": wo von Babel die Rede ist. Vom Schwert Durchbohrte bezeichnet die, welche die Wahrheiten der Kirche entweihten.

Jes.34/3: "So daß ihre Durchbohrten hingeworfen werden, und Gestank aufsteigt von ihren Leichnamen": wo von dem Falschen und dem Bösen die Rede ist, das die Kirche anfeindet, und unter den Durchbohrten zu verstehen ist.

Hes.28/7,8: "Die Gewaltsamen unter den Völkern werden das Schwert ziehen über die Schönheit deiner Weisheit und deinen Schmuck entweihen; in die Grube werden sie dich werfen, und du sollst sterben den Tod (mortibus) der Erschlagenen inmitten des Meeres": wo von dem Fürsten von Tyrus (die Rede ist), durch den das Wichtigste der Erkenntnisse des Wahren und Guten bezeichnet wird. Sterben den Tod der Erschlagenen inmitten des Meers bezeichnet diejenigen, die durch ihr Wißtümliches das Falsche ausbrüten, und so die Wahrheiten der Kirche verunreinigen.

Hes.31/17,18: "Auch diese werden mit jenen hinabsteigen zur Hölle, zu den mit dem Schwerte Durchbohrten; wenn du hinabgestoßen bist mit den Bäumen von Eden in das Land der Unterirdischen, dann wirst du liegen mitten unter den Unbeschnittenen bei den mit dem Schwerte Durchbohrten".

Hes.32/19-21: "Fahre hinab und lege dich zu den Unbeschnittenen, inmitten der vom Schwert Durchbohrten sollen sie hinabstürzen; anreden werden ihn die Fürsten der Mächtigen in der Mitte der Hölle": wo von Pharao und Ägypten (die Rede ist). Die vom Schwert Durchbohrten bedeuten diejenigen, die durch ihr Wissen in Irrwahn geraten sind, indem sie den Glauben an das Wahre, das der Kirche angehört, bei sich vernichteten.

Ps.88/5,6: "Ich bin geachtet gleich den zur Grube Hinabfahrenden, ich bin geworden wie ein Mann ohne Kraft, unter den Toten vergessen, wie die Durchbohrten, die im Grabe liegen, deren du nicht mehr gedenkst und die von deiner Hand ausgerottet sind": Durchbohrte in der Hölle, in der Grube und im Grab bezeichnen diejenigen, die das Wahre und Gute bei sich durch Falsches und Böses zerstört haben; daß sie nicht darum in der Hölle sind, weil sie vom Schwert durchbohrt wurden, kann jeder wissen.

Jes.22/2,3: "Du (warst) eine Stadt voll Getümmel, eine fröhliche Stadt, nicht vom Schwert Durchbohrte (waren sie), und nicht im Kriege Getötete; alle, die in dir gefunden sind, wurden zusammengefesselt, aus der Ferne entflohen sie": hier (wird gehandelt) von den Sinnestäuschungen, wegen derer sie die Wahrheiten der Kirche nicht sehen können, über die sie daher in verneinendem Zweifel sich befinden: solche heißen Durchbohrte, aber nicht durchs Schwert.

Hes.6/4,7,13: "Ich will über euch das Schwert bringen und vernichten eure Höhen, und es sollen zerstört werden eure Altäre und zerbrochen werden eure Standbilder, und eure Durchbohrten will Ich niederwerfen vor eure Götzenbilder; wenn die Durchbohrten in eurer Mitte gefallen sind, dann werdet ihr erkennen, daß Ich Jehovah bin; dann werdet ihr es erkennen, wenn die Durchbohrten mitten unter ihren Götzen liegen werden rings um ihren Altar": die Durchbohrten (stehen) für diejenigen, die in dem Falschen der Lehre sind.

Hes.9/7: "Verunreiniget das Haus und füllet die Vorhöfe mit Durchbohrten; sie gingen heraus und schlugen in der Stadt": (dies ist) ein prophetisches Gesicht. Das Haus verunreinigen und die Vorhöfe mit Durchbohrten anfüllen, steht für das Gute und Wahre entweihen.

Hes.11/6,7: "Ihr habt viel gemacht eure Durchbohrten in dieser Stadt, und ihre Straßen angefüllt mit den Erschlagenen, deswegen spricht der Herr Jehovih: eure Durchbohrten, die ihr gebracht habt in eure Mitte, diese sind das Fleisch und jene der Topf, und Ich will euch herausführen aus ihrer Mitte".

Weil durch die Durchbohrten diejenigen bezeichnet werden, welche die Wahrheiten der Kirche bei sich durch Falsches und Böses vertilgt haben, daher waren auch in der vorbildlichen Kirche diejenigen unrein, die einen Erschlagenen berührten, worüber Folgendes:

4. Mose 19/16,18: "Jeder, der auf dem Felde einen durch das Schwert Erschlagenen berührt hat, oder einen Toten, oder Menschengebeine, oder ein Grab, soll unrein sein sieben Tage": daher die Untersuchung und Sühnung durch eine junge Kuh.

5. Mose 21/1-8: "Wenn man einen Erschlagenen auf dem Felde liegen findet, und nicht weiß, wer ihn erschlagen hat, dann sollen die Ältesten und Richter der Stadt hinausgehen und gegen die Städte hin messen, die rings um den Erschlagenen liegen; und die Ältesten der Stadt, die dem Erschlagenen zunächst liegt, sollen eine junge Kuh nehmen, mit der noch keine Arbeit gemacht worden, und die noch nicht im Joche gezogen hat, und sie hinabführen an einen Fluß oder Tal, und daselbst der Kuh den Hals abschneiden, und ihre Hände waschen über der Kuh, welcher der Hals abgeschnitten, und sprechen: Unsere Hände haben nicht vergossen das Blut, und unsere Augen es nicht gesehen; entsündige Dein Volk Israel, Jehovah, und gib nicht das unschuldige Blut in der Mitte Deines Volkes; und das Blut soll ihnen gesühnt sein".

Daß diese Gesetze gegeben wurden, weil durch den Erschlagenen (confossum) die Verdrehung, Zerstörung und Entweihung des Wahren der Kirche durch das Falsche und Böse bezeichnet wird, erhellt aus dem einzelnen im inneren Sinn: "ein Erschlagener liegend auf dem Felde", wird gesagt, weil durch Feld die Kirche bezeichnet wird, man sehe Nr. 2971, 3310, 3766; durch die junge Kuh, mit der noch nicht gearbeitet worden, wird die Unschuld des äußeren Menschen bezeichnet, der in Unwissenheit ist; wenn diese Dinge nicht aus dem inneren Sinn erklärt würden, müßte jeder sich wundern, daß ihnen ein solches Verfahren der Sühnung auferlegt wurde.

4504. "Weil sie geschändet hatten ihre Schwester", 1. Mose 34/27, bedeutet, daß sie das Wahre des Glaubens verunreinigten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schänden, insofern es verunreinigen bezeichnet, und aus der Bedeutung der Schwester, insofern sie das Wahre ist, worüber Nr. 1495, 2508, 2524, 2556, 3386; hier das Wahre des Glaubens, weil durch Dinah, die hier die Schwester ist, die Neigung zu allem Inhalt des Glaubens bezeichnet wird: Nr. 4427.

Dadurch, daß Schechem ihre Schwester geschändet, wird bezeichnet, daß sie das Wahre des Glaubens verunreinigten, weil durch dieselbe die Neigung zu allen Wahrheiten, also die Kirche selbst vorgebildet wird: Nr. 3963, 3964, und weil sie nicht von ihren Brüdern dem Schechem zum Weibe gegeben wurde, sondern geschändet bei ihnen blieb, deshalb wurde nachher durch sie das Entgegengesetzte vorgebildet, wie durch ihre Brüder, nämlich die Neigung zu allem Falschen, also die verdorbene Kirche. Daher kommt es, daß durch die Worte: "weil sie geschändet ihre Schwester" bezeichnet wird, sie hätten das Wahre des Glaubens verunreinigt.

4505. "Ihre Herden und ihre Rinder", 1. Mose 34/28, bedeutet, sie hätten das vernünftig und natürlich Gute zerstört.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Herden, insofern sie das vernünftig Gute sind, und aus der Bedeutung der Rinder, insofern sie das natürlich Wahre bezeichnen, worüber Nr. 2566.

4506. "Und ihre Esel", 1. Mose 34/28, bedeutet, die Wahrheiten daraus.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Esel, ferner der Eselfüllen, wie auch der Maulesel, insofern sie die Wahrheiten des Natürlichen und Vernünftigen bezeichnen, worüber Nr. 2781.

4507. "Und was in der Stadt und was auf dem Felde war, nahmen sie", 1. Mose 34/28, bedeutet, alles Wahre und Gute der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Stadt, insofern sie die Lehre bezeichnet, somit das Wahre der Kirche, worüber Nr. 402, 2268, 2449, 2712, 2943, 3216, 4492, 4493; und aus der Bedeutung des Feldes, insofern es die Kirche in bezug auf das Gute bezeichnet, also das Gute der Kirche, worüber Nr. 2971, 3310, 3766, 4440, 4443.

"Alles, was in der Stadt und was auf dem Felde war" bedeutet daher alles Wahre und Gute der Kirche.

4508. "Und alle ihre Reichtümer", 1. Mose 34/29, bedeutet, alles Wißtümliche (Kenntnisse), das sie sich erworben hatten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Reichtümer, insofern sie Wißtümliches bezeichnen, wie man aus vielen Stellen im Worte deutlich ersehen kann; denn die geistigen Reichtümer, somit diejenigen, die im geistigen Sinn verstanden werden, sind nichts anderes; insoweit man sie erkennt, bilden sie das Wißtümliche; diese gelten im Reiche des Herrn, und somit in der Kirche als Reichtümer, was an einer anderen Stelle aus dem Worte, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, begründet werden wird.

4509. "Und alle ihre Kinder", 1. Mose 34/29, bedeutet alle Unschuld.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Kinder, insofern sie die Unschuld bezeichnen, worüber Nr. 430, 2126, 3183.

4510. "Und ihre Frauen", 1. Mose 34/29, bedeutet, die Liebtätigkeit.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Frauen, der Weiber und Gattinnen, insofern sie die Neigungen des Wahren und die Neigungen des Guten bezeichnen. Die Neigungen des Wahren, wenn der Gatte (conjux) und Ehemann (maritus) genannt wird, die Neigungen des Guten, wenn nicht der Gatte, sondern der Ehemann genannt wird: Nr. 915, 1468, 2517, 3236; hier die Neigungen des Guten, weil sie die Frauen der Männer der Stadt waren, durch welche die Wahrheiten bezeichnet wurden: Nr. 4478 E, und die Stadt wird überall als die des Schechem bezeichnet, durch den das Wahre der Kirche bei den Alten vorgebildet wurde: Nr. 4454. Die Neigung des geistig Guten ist dasselbe wie die Liebtätigkeit; daher wird hier durch die Frauen die Liebtätigkeit bezeichnet.

4511. "Nahmen sie gefangen, und machten sie zur Beute", 1. Mose 34/29, bedeutet, sie wurden verdorben und verkehrt.

Dies erhellt aus dem Zusammenhang im inneren Sinn.

4512. "Und alles, was im Hause war", 1. Mose 34/29, bedeutet das Ganze der Kirche.

Dies ergibt sich aus der Bedeutung des Hauses, insofern es die Kirche in Ansehung des Guten bezeichnet, worüber Nr. 1795, 3720, also das Ganze der Kirche; weil dies bezeichnet wird, wird es zuletzt genannt.

4513. Vers 30,31: Und Jakob sprach zu Schimeon und zu Levi: Ihr habt mich ins Unglück gebracht, und mich stinkend (d.h. verhaßt) gemacht bei den Bewohnern des Landes, den Kanaaniten und Peresiten, und ich (habe wenig) Leute an Zahl, und sie werden sich versammeln gegen mich, und werden mich schlagen, und ich werde vertilgt werden samt meinem Hause. Und sie sprachen: Soll man etwa wie eine Buhldirne behandeln unsere Schwester?

"Und Jakob sprach" bedeutet die Alte äußere Kirche;

"zu Schimeon und zu Levi" bedeutet die Vorbildung des Geistigen und Himmlischen;

"ihr habt mich ins Unglück gebracht, und mich stinkend (verhaßt) gemacht bei den Bewohnern des Landes" bedeutet, daß sie die Menschen der Alten Kirche verabscheuen würden;

"den Kanaaniten und Peresiten" bedeutet die im Guten und Wahren;

"und ich (habe wenig) Leute an Zahl" bedeutet, daß es ihnen leicht sein werde;

"und sie werden sich versammeln gegen mich, und werden mich schlagen, und ich werde vertilgt werden" bedeutet, daß so die Alte Kirche zugrunde gerichtet werde;

"samt meinem Hause" bedeutet, in betreff des Wahren und Guten;

"und sie sprachen" bedeutet die Antwort;

"soll man etwa wie eine Buhldirne behandeln unsere Schwester?" bedeutet, daß sie keine Neigung hätten.

4514. "Und Jakob sprach", 1. Mose 34/30, bedeutet die Alte äußere Kirche.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, insofern er die Alte Kirche bezeichnet, worüber Nr. 4439, und weil die Alte Kirche, wie eine jede Kirche, eine äußere und eine innere ist, so wird durch Jakob im Worte die äußere und durch Israel die innere vorgebildet.

4515. "Zu Schimeon und zu Levi", 1. Mose 34/30, bedeutet die Vorbildung des Geistigen und Himmlischen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Schimeons, insofern er den Glauben bezeichnet, aber im entgegengesetzten Sinn das Falsche, und aus der vorbildlichen Bedeutung Levis, insofern er die Liebe bezeichnet, aber im entgegengesetzten Sinn das Böse, wovon Nr. 4497, 4502, 4503; hier also die Vorbildung des Geistigen und Himmlischen, aus dem Grunde, weil die Dinge, die Sache des Glaubens sind, geistige genannt werden, und die, welche Sache der Liebe sind, himmlische.

Es wird gesagt, daß Schimeon und Levi das Vorbildliche derselben bezeichneten, weil das Vorbilden derselben etwas anderes ist, als das Sein; denn die Vorbildungen beziehen sich nicht auf die Person, sondern auf die Sache: Nr. 665, 1097 E; also daß es einerlei war, welche Person vorbildete: Nr. 3670.

Daß ein Vorbild der Kirche bei den Nachkommen Jakobs hergestellt werden konnte, wie sie auch immer beschaffen waren, wenn sie nur die Satzungen in der äußeren Form genau beobachteten, (sehe man) Nr. 3147, 4208, 4281, 4292, 4307, 4444; daher kommt es, daß durch Schimeon und Levi hier die Vorbildung des Geistigen und Himmlischen bezeichnet wird.

4516. "Ihr habt mich ins Unglück gebracht, und mich stinkend (verhaßt) gemacht bei den Bewohnern des Landes", 1. Mose 34/30, bedeutet, daß die Menschen von der Alten Kirche sie verabscheuen würden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "ins Unglück bringen und stinkend machen", insofern es bezeichnet Abscheu bewirken, und aus der Bedeutung der Bewohner des Landes, insofern es hier diejenigen sind, die der Alten Kirche angehörten; denn durch das Land wird die Kirche bezeichnet: Nr. 566, 662, 1066, 1067, 1262, 1733, 1850, 2117, 2118 E, 2928, 3355, 4447, somit durch Bewohner des Landes diejenigen, die der Kirche, hier, die der Alten Kirche angehörten, weil diese noch bei einigen Völkern im Lande Kanaan bestand.

Bei dem Volke Jakobs wurde das Vorbildliche der Kirche nicht früher eingeführt, als bis jene Alte (Kirche) völlig zugrunde ging, was auch dadurch bezeichnet wird, daß die Nachkommen Jakobs nicht früher in das Land Kanaan eingelassen wurden, als bis die Missetat der Bewohner des Landes vollendet war, wie 1. Mose 15/16 gesagt wird; denn eine neue Kirche wird nicht eher errichtet, als bis die frühere verwüstet ist.

4517. "Den Kanaaniten und Peresiten", 1. Mose 34/30, bedeutet, die im Guten und Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Kanaaniten, insofern sie hier diejenigen bezeichnen, die im Guten der Kirche, und Peresiten, die im Wahren der Kirche sind. Daß Kanaaniten und Peresiten diese Bedeutung haben, kommt daher, weil bei ihnen noch die Alte Kirche bestand, wie Nr. 4516 bemerkt wurde; denn hier lebten die Menschen von der Ältesten Kirche, man sehe Nr. 4447, 4454; und hier waren die von der Alten Kirche, besonders von derjenigen, welche die hebräische Kirche genannt wurde. Deshalb wurden die, welche aus dem Lande Kanaan waren, im allgemeinen Hebräer genannt: 1. Mose 40/15, und sie hatten auch Altäre und opferten; deshalb wurde, als sie Götzendiener wurden, so oft befohlen, daß ihre Altäre zerstört werden sollten, und so lange daher die Kirche oder etwas der Kirche bei ihnen verblieb, wurde durch Kanaaniten das Gute der Kirche bezeichnet, und durch Peresiten das Wahre der Kirche. Als aber das Ganze der Kirche bei ihnen zu seinem Ende gekommen war, wurde durch Kanaaniten das Böse und durch Peresiten das Falsche bezeichnet: Nr. 1573, 1574.

4518. "Und ich (habe wenig) Leute an Zahl", 1. Mose 34/30, bedeutet, es sei leicht (sie zu verderben).

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Leute an Zahl", insofern es wenige bezeichnet. Aber wenn im inneren Sinn dem Zusammenhang gemäß statt der Quantität die Qualität verstanden wird, dann bedeutet es "leicht"; denn wenige werden, wenn sich viele gegen sie versammeln, wie im Folgenden gesagt wird, leicht zugrunde gerichtet.

4519. "Und sie werden sich versammeln gegen mich, und werden mich schlagen, und ich werde vertilgt werden", 1. Mose 34/30, bedeutet, so werde die Alte Kirche zugrunde gehen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "sich versammeln, geschlagen und vertilgt werden", insofern es bedeutet, zugrunde gehen. Daß hier die Alte Kirche gemeint ist, kommt daher, weil Jakob dieses von sich und seinem Hause sagt. Daß Jakob hier die Alte Kirche bezeichnet, sehe man Nr. 4514.

4520. "Samt meinem Hause", 1. Mose 34/30, bedeutet, in betreff des Wahren und Guten.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, der hier das Subjekt ist. Daß er die Kirche bezeichnet, im besonderen die Kirche in Ansehung des Wahren, kann man aus dem erkennen, was von der vorbildlichen Bedeutung Jakobs: Nr. 3305, 3509, 3525, 3546, 3576, 3599, 3775, 4234, 4337 nachgewiesen wurde, nämlich daß er den Herrn vorbilde in betreff des göttlich Wahren im Natürlichen.

Mit den Vorbildungen verhält es sich so: wer im höchsten Sinn den Herrn in bezug auf das göttlich Wahre des Natürlichen vorbildet, derselbe bildet auch das Reich des Herrn in bezug auf das göttlich Wahre in demselben vor, folglich die Kirche in Ansehung des Wahren; denn diese Dinge entsprechen (einander). Alles Wahre nämlich ist Angehör des Herrn in Seinem Reiche und in Seiner Kirche; ferner aus der Bedeutung des Hauses, insofern es die Kirche in Ansehung des Guten bezeichnet, worüber Nr. 2233, 2234, 3720.

4521. "Und sie sprachen", 1. Mose 34/31, bedeutet ihre Antwort. Dies ist klar ohne Erklärung.

4522. "Soll man etwa wie eine Buhldirne behandeln unsere Schwester", 1. Mose 34/31, bedeutet, deshalb hätten sie keine Neigung.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Dinahs, nachdem sie geschändet oder zur Buhldirne gemacht war, insofern sie die Neigung zum Falschen, somit die verdorbene Kirche bezeichnet, worüber Nr. 4504, daher hatten sie keine Neigung zum Wahren mehr. Im angeführten Absatz sehe man auch, wie sich dies verhalte.

 

Nr. 4523 - 4534 abgedruckt in Band


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