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Es war ein Tag höchster Aufregung für sämtliche Bewohner Rinstedts. Die große Einquartierung war zwar erst für die vierte Nachmittagsstunde angesagt, aber man wußte, daß die Armee, zu welcher die Neunundneunziger gehörten, seit derselben Morgenstunde von Norden her auf dem Abmärsche war, um in die Stellungen einzurücken, aus denen sie gegen die Festung operieren sollte. Und das konnte ein böses Stück Arbeit werden, denn die Festung war nicht nur sehr stark besetzt, es nahte sich auch von Westen her in Eilmärschen ein bedeutendes feindliches Korps, gegen das man auf der Hut sein mußte, wenn man nicht zwischen dasselbe und das Festungskorps geraten wollte, welches nur auf den Augenblick wartete, um einen Ausfall zu machen. Da konnten die nun zu Angegriffenen gewordenen Angreifer in eine verzweifelte Lage kommen!
So hatte der Schulze den Bauern die Situation erklärt, und der Schulze mußte es wissen. Er hatte vor drei Tagen in Erfurt seinen Schwager, den Kommandanturschreiber, besucht, war selbst im Französischen Kriege Feldwebel gewesen und hatte als solcher in den Kämpfen gegen Orleans eine Kompagnie, deren sämtliche Offiziere tot oder kampfunfähig waren, wochenlang geführt. Und da fast die Hälfte seiner Zuhörerschaft aus alten gedienten Soldaten bestand, die nur in den Schatz ihrer Erfahrungen und Erinnerungen zu greifen brauchten, um die Angaben ihres Oberen zu bestätigen oder ihnen zu widersprechen, hatte es an lebhaften Diskussionen in der Dorfschenke nicht gefehlt – doch war der Widerspruch von Anfang an sehr vereinzelt gewesen und zuletzt völlig zum Schweigen gebracht. Das ganze Dorf stand jetzt wie ein Mann auf seiten der Angreifer, und die Neunundneunziger hießen nur noch »unser Regiment«. Man sah ihrer Ankunft mit ungeduldiger Spannung entgegen, als brächten sie die Befreiung von einem lange ertragenen Joch. Der dringenden Aufforderung der Frau Amtsrätin, »unserem Regiment« einen glänzenden Empfang zu bereiten und es auch sonst an nichts fehlen zu lassen, war man um so bereitwilliger nachgekommen, als sie mit gewohnter Liberalität nicht nur die Kosten für alle »Extraordinaria« – wie der Herr Schulze sagte – auf sich genommen, sondern da, wo es bei ärmeren Leuten hinsichtlich des Quartiers und der Menage mißlich stand, alles zu vergüten zugesagt, ja im voraus zu diesem Behufe Geld mit vollen Händen ausgeteilt hatte. Auch sah man, daß das Schloß dem Dorfe mit bestem Beispiele voranging. Der lange Zickzackweg zum Schlosse hinauf war in eine Siegesstraße verwandelt mit ragenden Stangen, von denen die deutschen und die thüringischen Farben flatterten, mit Tannengirlanden, die sich von Baum zu Baum schlangen, bis zum reichgeschmückten Tore, das sich auf den nicht minder reichdekorierten Hof öffnete. Und am Abend großer Ball im Schloß und Feuerwerk auf dem Gemeindeanger vor den unteren Stufen der Terrassen mit bengalischer Beleuchtung – die Dorfjugend wäre nicht zu bändigen gewesen, wenn sie nicht glücklicherweise bis zu den kleinen Jungen und Mädchen herab an dem Aufbau aller dieser Herrlichkeiten schon seit Tagen hätte mitschaffen müssen.
Dennoch stand es dahin, ob man würde fertig werden, zur höchsten Beunruhigung Hildegards, die wahrlich drinnen von den Vorbereitungen für Diner und Ball bereits mehr als billig in Anspruch genommen war und nun – im letzten Augenblicke – das Oberkommando der Angelegenheiten draußen in neue Hände legen mußte – in die des Forstkandidaten, der bereitwillig an die Stelle Lotters trat, als diesen gegen Mittag unaufschiebbare Geschäfte in die Stadt riefen.
Noch gestern hätte ihn Hildegard unter keinen Umständen reisen lassen; aber seit gestern abend war sein Stern in beständigem rapidem Sinken gewesen. Für die Fürstin selbst, nachdem sie gestern abend ihr Urteil über ihn abgegeben, war er nicht mehr vorhanden; sie hatte sein Eintreten heute morgen in den Frühstückssaal nicht gesehen, seine Begrüßung nicht erwidert, als wäre der beträchtliche Raum, den der Mann einnahm, von Luft erfüllt. Und dieser Mann war dem Landesherrn »antipathisch«! der alte Freund selbst des Vaters, der einflußreiche Hofmarschall, wagte nicht energisch für ihn einzutreten; es protegierte ihn niemand als Prinzeß Amalie, deren Launen notorisch wechselten wie der Mond! Und die häßliche Geschichte, die in Monako gespielt! Es war ja nicht möglich, daß Lotter der Held gewesen – um Gottes willen nein! das hatte ja auch Alexandra nicht behauptet! aber man darf keine unbequeme Ähnlichkeit mit Leuten haben, die im Gedächtnis hoher Gäste so übel figurieren; und – was die Sache für Hildegard so besonders peinlich machte – sie wußte, daß der Baron, wenn er kein Spieler war, so doch gern und hoch spielte. Bis gestern abend war das eines seiner Kavalierfaibles gewesen; heute war es eine böse Leidenschaft, der der Mann nicht frönen durfte, der sich um Erna bewarb!
Es war bereits gegen elf Uhr, als der Baron Otto aufsuchte, um einen Wagen in die Stadt zu erbitten und ihm bei der Gelegenheit den eigentlichen Inhalt der Nachrichten mitzuteilen, die er aus der Heimat erhalten. Ein jüngerer Bruder, selbstverständlich Offizier, hatte Schulden gemacht und stand auf dem Punkte, kassiert zu werden, wenn diese Schulden – bei deren Kreierung es nicht ganz reinlich zugegangen zu sein schien – nicht sofort gedeckt würden. Die Verwandten, sämtlich vermögenslos, waren außerstande, für den jungen Mann einzutreten; man hatte sich als letzte Zuflucht an ihn – den älteren Bruder – gewandt, der, wenn er auch schwerlich das Nötige selbst besitze, es doch vielleicht von den reichen Freunden, mit denen er auf einem so guten Fuße stehe, geliehen erhalten könne. Ob Otto ihm aus einer Verlegenheit helfen wolle, die schwerer auf ihn drücke, als es je eine andere getan, die er sich selbst bereitet? Es handelte sich um keine große Summe – um elende dreitausend Taler.
Otto geriet in die peinlichste Verwirrung. Seine Barkasse war durch die unaufhörlichen Forderungen erschöpft, die Hildegard in den letzten Tagen gemacht, und morgen hatte er die Hypothek von fünftausend Talern, deren er gegen Bertram Erwähnung getan, zu zahlen, ohne zu wissen, woher er das Geld nehmen sollte. Der Augenblick, von dem Bertram gesagt, daß er kommen werde, stand bevor, ja war eigentlich schon da: der furchtbare Augenblick, wo er Hildegard seine Lage entdecken mußte. Und wieder war es Hildegard, die ihm wenigstens den ersten Stoß abwehren konnte. Er hatte ihr im Laufe der Jahre bei verschiedenen Gelegenheiten bedeutende Schenkungen gemacht, die in sicheren Papieren angelegt waren, wenn sie auch die Zinsen immer voraus verbrauchte. Es war ihm ein gräßlicher Gedanke, ihr einen Teil dieses Geldes wieder abfordern zu sollen, und er hatte sich zugeschworen, es nicht zu tun, es komme nun, wie es wolle. Aber man tut für einen Freund, wozu man für sich selbst nicht den Mut hätte, und so sagte er denn dem Baron, daß er, selbst momentan außerstande, ihm gefällig zu sein, diese Gefälligkeit von Hildegard erbitten wolle, überzeugt, wie er sich halte, sie werde ihrem Protegé mit Freuden den kleinen Dienst leisten. Der Baron schien zu schwanken, meinte aber dann, dergleichen Angelegenheiten könne man nicht mit Frauen verhandeln; er werde sich auch so Rat verschaffen; bestieg, nachdem er vorher noch Lydie aufgesucht und Otto gebeten hatte, ihn bei den anderen Damen, die nicht sichtbar wurden, zu entschuldigen, den inzwischen angespannten Wagen und fuhr davon mit dem Versprechen, wenn nicht zum Diner, so doch spätestens zum Beginn des Balles zurück zu sein.
Otto wäre so gern mit ihm gefahren. Der Boden brannte ihm unter den Füßen. Heute war die entscheidende Kammersitzung. Fiel die Abstimmung für ihn, durfte er, ohne allzu sanguinisch zu sein, durch die Steigerung des Wertes seiner Fabriken auf eine Steigerung seines Kredits hoffen, mit Hilfe derer er den hereindrohenden Sturm beschwichtigen konnte. Im entgegengesetzten Falle war er, wie er sich selbst im Inneren fortwährend wiederholte, ein verlorener Mann, er hätte denn jenen äußersten Schritt tun und sich an Bertram um Hilfe wenden müssen, der sie ihm ganz gewiß nicht verweigern würde, von dem er sie aber ebenso gewiß nicht verlangen durfte, in Anbetracht des mißlichen Verhältnisses, das um Ernas willen zwischen dem Freunde und der Gattin obwaltete.
Hildegard hatte nach langem Bedenken ihm vorgestern den Verdacht mitgeteilt, daß niemand als Bertram der von ihr so sehr gewünschten Verbindung im Wege stehe. Die unlautere Quelle, aus der sie ihren Verdacht geschöpft – sie sprach freilich nicht von Verdacht, sondern von einem Faktum – nannte sie weislich nicht. Der arme Otto mußte natürlich ganz entsetzlich finden, worüber er im Inneren nichts weniger als unzufrieden war. Er hätte Erna gewiß einen jüngeren Gatten gewünscht; aber er selbst liebte und bewunderte den Jugendfreund aufrichtig, und wenn Erna ihn in ihrer Weise liebte, nun – sie hatte immer ihren besonderen Geschmack gehabt; er hatte sie nie begriffen – sie würde schon wissen, wie es um ihr Herz stand; und – wenn ihm schon der Freund geholfen haben würde, der Schwiegersohn tat es gewiß, und er für sein Teil würde dann auch die Scheu, sich an ihn zu wenden, überwunden haben. Aber es konnte nicht sein; Hildegard würde es nimmer zugeben, und nun – in dem Augenblicke, wo er in das Haus zurückkehrte, nachdem er den Baron bis zum Wagen begleitet – erklärte ihm Hildegard, daß sie sich völlig hinsichtlich Bertrams geirrt, daß Bertram durchaus unschuldig sei, daß sie ihm viel abzubitten habe und untröstlich wäre, wenn er nun doch abreiste, wie sie aus Mitteilungen, die Konski gemacht, schließen müsse. Otto möge sofort hinaufgehen und sich seines Bleibens versichern; sie selbst würde es tun, wenn sie auch nur einen Moment erübrigen könnte; aber er sehe selbst, wie die Fürstin sie nicht von ihrer Seite lasse.
Otto wußte nicht, ob er über die neue Wendung, welche die Angelegenheit genommen, sich freuen oder betrüben sollte. Er hatte unter der Spannung zwischen dem Freunde und der Gattin peinlich gelitten, und daß nun alles wieder gut und besser als zuvor, war gewiß sehr schön. Aber mit Hildegards Versicherung, daß Bertram gar nicht an Erna denke, schwand wieder der letzte Hoffnungsstrahl, es werde ihm von jener Seite die Rettung kommen. Dabei sagte er sich, Bertram würde nicht reisen, ohne noch einmal – zum letzten Male – die Rede auf das oft Besprochene zu bringen und sein Anerbieten zu wiederholen; und er fürchtete sich vor sich selbst, er könne schwach genug sein, es anzunehmen. So versicherte er denn Hildegard, er werde alsbald zu Bertram gehen und ihn auf jede Weise zum Bleiben zu bewegen suchen; aber er tat es nicht. Es hatte wohl keine so große Eile. Bertram konnte nicht fort, ohne ebenfalls einen Wagen zu bestellen. Das war bis jetzt nicht geschehen. Vielleicht geschah es überhaupt nicht; und weshalb sich so die schreckliche Aufregung unnötig bereiten? Und dann: der Forstkandidat kam ohne ihn mit der Ausschmückung des Tores schwerlich zurecht. Hildegard hatte immer gesagt, daß der alte gotische Bau, als der Endpunkt der via triumphalis, auch der Glanzpunkt werden müsse. Hildegard sollte zufrieden sein.
Und fünf Minuten später war Otto in hitzigem Streite mit Herrn von Busche, der die Landesfahne auf dem linken Erker haben wollte, während doch Hildegard ausdrücklich angeordnet, sie müsse vom rechten flattern.
Unterdessen war Hildegard wieder zu Alexandra geeilt, sie hatte nicht übertrieben; Alexandra kam kaum noch von ihrer Seite. Sie wollte durchaus wissen, wie es bei einer solchen Gelegenheit in einem deutschen Hause zugehe. Sie könne sich keine Vorstellung davon machen, da bei ihr zulande alles in den Händen des Hausmeisters und der anderen Leute liege und bei der Aufführung des Stückes die Wirtin ebenso im Parkett sitze wie ihre Gäste. Es gewähre ihr ein unglaubliches Vergnügen, nun auch einmal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen; wenn Hildegard sie ein wenig liebhabe, dürfe sie ihr dies Vergnügen nicht versagen. Es fiel Hildegard nicht allzu schwer, die erste Scheu zu überwinden, die sie bei dieser wunderlichen Zumutung empfand. Die Einrichtung ihrer Küchen, Speisekammern und Vorratsräume war so glänzend und in einem so großen Stil, wie nur immer in einem fürstlichen Palais, ganz entsprechend den kolossalen Vorbereitungen, die man zu dem Feste traf – sie durfte die Ausrufe des Erstaunens, der Bewunderung, in welchen sich die junge Fürstin erging, als einen ihr gebührenden Tribut mit Bescheidenheit entgegennehmen. Aber jene ließ es nicht bei der müßigen Bewunderung; sie wollte selbst Hand anlegen, und die Spitzenärmel von den weißen Armen zurückstreifend und eine Kelle ergreifend, begann sie zum Jubel des ganzen Küchenpersonals einen Pudding zu rühren. Bei diesem Übermut war Alexandra von einer so hinreißenden Liebenswürdigkeit, so völlig frei von jeder Affektation, und selbst die tollsten Possen, die sie trieb, standen ihr so drollig – Hildegard war außer sich vor Entzücken und forderte im Vorübergehen Lydie auf, an dem Bilde und Benehmen der Fürstin den Unterschied zu studieren, der zwischen einer genialen Frau bestehe und einer, die das Geistreichsein affektiere und dadurch nur den Spott der wirklich Geistreichen hervorrufe.
Das grausame Wort war zugleich das erste, das sie seit gestern abend an Lydie richtete.
Der Baron konnte nicht in so plötzliche, tiefe Ungnade fallen, ohne Lydie in seinen Sturz hineinzuziehen; ja, in Hildegards Augen traf diese womöglich noch schwerere Schuld. War sie es doch gewesen, die unablässig des Barons Lob gesungen, dem Baron das günstigste Zeugnis ausgestellt, das Ansehen, dessen er sich bei Hofe erfreuen sollte, gar nicht groß genug hatte schildern können, – alles natürlich nur, um die ahnungslose Freundin zu umgarnen und über ihre eigentlichen auf Bertram gerichteten Absichten zu täuschen. Es geschah der Betrügerin recht, daß sie sich in diesen Absichten so völlig betrogen hatte! Und nun, als wäre das Maß ihrer Sünden nicht schon übervoll gewesen, zuletzt noch auf den unschuldigen Bertram einen so schweren Verdacht zu wälzen; zur Bekräftigung dieses Verdachtes einen Diebstahl zu begehen, sie – die Mutter – zur Mitschuldigen zu machen, ihr den unglücklichen Brief aufzudrängen, der, wie es sich nun zeigte, nichts gewesen war, als die im Grunde harmlosen Ergüsse einer etwas überspannten Empfindung, in welcher sich junge Mädchen gefallen – nun, die Zeit würde kommen, wo sie der Intrigantin dies lange Sündenregister vorhalten durfte, inzwischen mochte schweigende Verachtung die gerechte, sehr gelinde Strafe sein.
Sie hatte dies verhängnisvolle Schweigen nun doch gebrochen; aber die unglückliche Lydie kannte die Freundin zu genau, um nicht auch ohne das zu wissen, in welche üble Lage sie geraten war. Und hatte sie noch daran zweifeln können, wäre sie durch die Vorwürfe, mit denen der Baron sie überhäufte, sicher aufgeklärt worden. Bereits gestern abend hatte er seiner übeln Laune in allerlei bitteren und höhnischen Worten Luft gemacht; heute aber, als er unmittelbar vor der Fahrt in die Stadt, nach der Unterredung mit Otto, unter dem Vorwande, sich bei den Damen verabschieden zu wollen, Lydie im Garten aufsuchte, kannte sein Zorn keine Grenzen mehr. Das also sei die vielgerühmte feste Position, die er in diesem Hause einnehme! Eine beliebige Abenteurerin brauche bloß zu kommen, um ihm im Handumdrehen die Gunst der Mutter zu entwenden – an die der Tochter habe er sowieso schon längst nicht mehr geglaubt! – ihm die Freundschaft des Vaters zu rauben; ihn, alles in allem, einer Behandlung auszusetzen, die sich kein Commis voyageur gefallen ließe! Und er werde es sich nicht gefallen lassen, davon möge Lydie überzeugt sein! Er werde der Schleppenträgern, der Achselträgerin, die ihre Freunde wechsle wie ihre Handschuhe, er werde dem Pantoffelhelden, dem Knicker, der für einen Freund in Verlegenheit nicht einmal ein paar lumpige tausend Taler übrig habe, beweisen, daß sich ein Lotter-Vippach nicht ungestraft an der Nase führen lasse; und vor allem solle es ihm der hochmütige, verliebte Pedant entgelten, der ihm doch schließlich die Geschichte eingerührt habe! Wenn Lydie, wenn die anderen nicht sehen wollten oder nicht sehen könnten – er habe offene Augen, er lasse sich kein X für ein U machen; er wisse, wie der Hase laufe; aber der Hase möge sich in acht nehmen vor jemand, der ihm den Balg noch übel zausen werde, ehe er sich's vermute! Es sei noch nicht aller Tage Abend; und was den heutigen Abend betreffe, so werde er jedenfalls – zum Trotz und Ärger aller, die ihn ins Pfefferland wünschten – rechtzeitig sich einstellen. Ob das gnädige Fräulein die Gnade haben wolle, ihm den ersten Kontertanz zu reservieren?
Damit und mit einer höhnischen Verbeugung war er davongestürmt, Lydien in Kummer und Schrecken zurücklassend. Aber der Schrecken war größer, als der Kummer. Sie hatte den Baron nie so gesehen, nie für möglich gehalten, daß der Mann so sein könne. Wenn er seine Drohung wahr machte! Seine Augen waren mit Blut unterlaufen gewesen und hatten so gläsern stier geblickt; und er hatte so gräßlich gelacht; und war ein so großer, starker Mann, dem kränklichen Bertram an Körperkräften gewiß weit überlegen. Wenn er eine Szene provozierte, zur rohen Gewalt griff! wozu greifen diese Männer nicht in ihrer Wut und Verzweiflung!
Die alte Liebe zu Bertram, die sie denn doch in ihrer Weise empfunden, und die sie damals ihrer Eitelkeit und Weltlust zum Opfer gebracht, regte sich wieder. Sie fühlte es zu ihrem Entzücken. Ja, sie hatte gelogen und getrogen, um zu einem Ziele zu gelangen, das die pure Berechnung sich ausgeklügelt! Aber sie war besser, als wofür sie selbst sich gehalten. Sie hatte ihrem Verstande zu folgen geglaubt und war, ohne es zu wissen, ihrem Herzen treu gewesen. Sie wußte es in dem Augenblicke, da den Geliebten eine ernstliche Gefahr bedrohte. Und seltsam! sie, die in den letzten Tagen jede Hoffnung, den Geliebten zurückzugewinnen, aufgegeben, die ihn voll Neid und Mißgunst in den Banden der Liebe zu der jungen, schönen Nebenbuhlerin gesehen – einer beglückten, erwiderten Liebe noch dazu –, sie zweifelte plötzlich an der Richtigkeit ihrer Beobachtungen; die alten Träume kamen wieder und behaupteten, daß sie die Wirklichkeit und alles andere Schimäre. Jetzt konnte, jetzt mußte noch alles gut werden! Die Lüge freilich und die Heuchelei waren ohnmächtig gewesen; die Wahrheit freilich und die Liebe würden allmächtig sein!
Und indem sie nun den unglückseligen Brief, den sie entwendet, um sich über Ernas Empfindungen aufzuklären, in Gedanken rekapitulierte und jedem Wort, das sich auf Bertram bezog, eine mildere Auslegung gab, dachte sie auch wieder jener Stelle, die auf ein früheres Verhältnis Ernas anzuspielen schien. Sie sowohl als Hildegard erpicht darauf, zu entdecken, was sie zumeist oder vielmehr einzig fürchteten: eine Neigung Ernas für Bertram, hatten auf die betreffende kurze Andeutung nicht das mindeste Gewicht gelegt; eine Tanzstundenliebe, hatte Hildegard gesagt, und sie ihrerseits hatte es bestätigt, schon um von sich den Vorwurf fernzuhalten, als habe sie in ihrer verantwortlichen Stellung, als Ernas Erzieherin und zweite Mutter, eine ernsthaftere Neigung des Kindes übersehen oder gar geduldet. Jetzt erschien ihr plötzlich, was sie für Phrase gehalten, als bedeutende und hoffnungsreiche Tatsache. – »Der Verratene, die Verratene!« – die Verratene? das war doch am Ende sehr verständlich und erklärte so manches, obgleich es in sich selbst wenig verständlich oder geradezu unerklärlich war. Ein so entzückendes Geschöpf wie Erna verrät wahrlich so leicht keiner, verrät niemand, der seine gesunden Sinne beisammen hat, wie es denn doch die jungen Herren heutzutage zu haben pflegen. War die Geschichte also mehr als eine flüchtige Phantasie – und das mußte man bei Ernas aller Frivolität abholdem Wesen annehmen –, so hatte Ernas leicht verletzlicher Stolz einen Bruch herbeigeführt, der – sich noch heilen ließ, der, wenn er geheilt wurde, das Kind von ihrer Kaprice für Bertram zurückbrachte, Bertram, falls er sich wirklich durch des Kindes unverhehlte Bewunderung hatte kaptivieren lassen, wieder frei machte – frei für sie, seine erste, seine wahre, seine einzige Liebe!
So irrte die aus Hildegards Gunst und Nähe Verbannte durch die Gartenterrassen, jetzt in Tränen zerfließend und ihr bitteres Los beklagend, jetzt selbstgefällig lächelnd und sich zu einem Glück gratulierend, das desto köstlicher war, je länger sie darauf hatte harren müssen. Wenn sie jetzt Erna begegnete! sich mit ihr aussprechen, sich mit ihr aussöhnen, dem Kinde durch Rat und Tat beweisen könnte, wie gut sie es mit ihm meine! Sie fühlte sich ganz in der Stimmung dazu, und – da kam Erna ihr entgegen! Die Scheu, die sie stets vor der Stolzen, Eigenwilligen empfand, wollte sich wieder regen; aber ein schneller Blick überzeugte sie, daß Erna noch eben geweint hatte, und daß sie es wagen durfte.
Erna hatte noch eben geweint; aber das hatte sie freilich seit gestern abend getan, so oft sie sicher war, daß niemand ihre Verzweiflung sah. Das holde Geschöpf war verzweifelt. Die ganze schlaflose Nacht hindurch hatte sie die letzte leise Frage Agathens: Was willst du tun, wenn es sich nun herausstellt, daß Kurt unschuldig ist? wie eines mahnenden Engels Stimme zu hören gemeint, und ihr Kopf und ihr Herz hatten nichts antworten können als immer wieder: Dann bist du es, die an ihm zur Verräterin geworden und ihn unglücklich gemacht. Konnte er unschuldig sein? Sie hatte sich so lange gesträubt, an seine Schuld zu glauben! hatte es erst getan, als er erklärte, über sein Verhältnis zu der russischen Dame sich nicht aussprechen zu dürfen, auch ihr gegenüber nicht, von der er um ihrer Liebe willen erwarten müsse, daß sie ihm vertraue, denn Vertrauen sei die Seele und zugleich der Prüfstein der Liebe. Ach, sie kannte noch einen anderen fürchterlichen Prüfstein: das war die Eifersucht, die sie heimlich gegen die Unbekannte genährt, und die in hellen Flammen aufgeschlagen war, als sie nun gestern vor ihr erschien, die Verhaßte, die Verführerin, in dem Glänze ihrer Jugend, Schönheit und Anmut. Vergebens, daß sie sich gegen den Zauber wehrte, der von dieser Frau ausstrahlte; vergebens, daß sie alles an ihr für unecht erklärte, außer etwa ihren Diamanten! sie fühlte sich mit jedem ihrer verstohlenen Blicke, die sie auf die Nebenbuhlerin richtete, mehr und mehr gefesselt, bestrickt, hingezogen; und in demselben Maße gedemütigt, besiegt, zuletzt vernichtet.
Ein entsetzlicher Zustand, der ihre geängstete Seele in völlige Nacht hüllte, aus der doch alsbald wieder ein Hoffnungsstern aufdämmerte. Wenn Kurt sie je geliebt – und er hatte es doch einmal getan –, wie konnte er diese lieben, die – wie reizend und verführerisch immer – doch in allem und jedem der volle Gegensatz von ihr war? er, der ihr so oft versichert, daß er allen Prunk und alle Eitelkeit hasse, und daß er sie liebe, weil sie nicht Prunke und nicht eitel und seine taufrische Rose sei, die er nicht hingeben würde für eine Welt von strahlenden Treibhausblumen.
Und seine großen braunen Augen hatten dabei so ernst, so liebevoll auf sie herabgeleuchtet, und seine Lippen hatten gezittert vor innerster Rührung, und das wäre alles nur Lüge gewesen von ihm, den sie wiederum geliebt, weil er ihr als ein hochherrliches Bild der Wahrhaftigkeit und Treue erschienen war?
Es konnte ja nicht sein!
Aber dann, was hatte sie getan? was sollte sie tun, wenn der andere, der Gute, Edle, dem sie, wie Agathe sagte und ihr Herz bestätigte, so unzweideutige Beweise ihrer Neigung gegeben, vor sie trat und sprach: Ich komme, dein Wort einzulösen: alle Flavios der Welt hätten Hilarie nicht verhindert, den Oheim zu lieben, wenn sie überzeugt gewesen wäre, daß er sie wahrhaft liebte. Und du weißt es: ich liebe dich! – was konnte sie tun, als mit Hilarien sprechen: Ich bin dein auf ewig. Er würde ihr nicht zu Füßen fallen und rufen: du machst mich zum glücklichsten Menschen unter der Sonne! aber sie wußte, er würde glücklich sein!
Ach, weshalb war sie nicht der Stimme gefolgt, die ihr zurief – an jenem ersten Abende, da sie ihn im Walde traf, und er ihr sein Herz öffnete –, öffne auch ihm dein Herz, sage ihm alles! Da wäre es Zeit gewesen, die einzige; denn schon am nächsten Tage hatte sie in seinen Augen gelesen, was sie so stolz machte – so glücklich! – glücklich? großer Gott!
Das war das Glück, daß sie jetzt auf der Stelle sterben wollte, um den Qualen zu entrinnen, die ihr das Herz zerrissen.
Ahnte er denn gar nichts von diesen Qualen? weshalb war er nicht gestern abend zu ihr gekommen? ein Augenblick hätte sich schon gefunden; hatte er doch für die Fürstin eine volle Stunde gehabt. Es mochte für ihn eine Erholung gewesen sein, nachdem er so lange einer geistreichen Unterhaltung entbehrt. War sie die schöne Witwe der Novelle, die den Oheim über den Verlust Hilariens tröstete? und Hilarie schon auf dem Punkte angelangt, diesen Trost zu wünschen, herbeizusehnen?
Ihr scheuer Blick irrte zu den Fenstern Bertrams hinauf, unter die sie doch nicht absichtslos geraten war. Wenn er sich jetzt da oben zeigte? winkte: Ich komme hinab! warte auf mich!
Wie ein aufgeschrecktes Reh huschte sie in einen der Terrassengänge, hinter dessen Mauer sie von jenen Fenstern nicht gesehen werden konnte, und brach in Tränen aus, als sie sich ihrer Feigheit bewußt wurde. Lydie erschien an dem anderen Ende des Ganges; sie konnte ihr nicht ausweichen; sie bog sich an das Weinspalier, ihre Augen zu trocknen, und da war auch Lydie schon an ihrer Seite, zu ihren Füßen, ihre Knie umklammernd, das Gesicht in ihr Kleid drückend, schluchzend.
Es war ein Theatercoup, von dem Lydie bei allen möglichen Gelegenheiten, gleichviel ob passend oder unpassend, Gebrauch machte – Erna wußte es wohl; aber heute hatte sie nicht den Mut, sich loszureißen, heute fand sie kein herbes oder ironisches Wort; ja sie beneidete fast ein Wesen, das für seine Gefühle, welcher Art sie auch seien, einen solchen Ausdruck fand. Sie suchte die Knieende emporzuheben.
Ich bleibe so liegen, bis du mir verziehen, murmelte Lydie.
Ich tue, was du willst; aber steh auf – ich beschwöre dich!
Sie hatte Lydie in eine Nische gezogen, die sich in der Mauer öffnete und wenigstens Schutz vor den Blicken der Leute gewährte, die noch überall, die Terrassen hinauf und hinab, mit den Vorbereitungen zu der Illumination beschäftigt waren. In der Tiefe der Nische befand sich eine steinerne Bank, vor der ein runder steinerner Tisch stand. Lydie ließ sich auf die Bank sinken, bog das mit den Händen bedeckte Gesicht auf den Tisch und murmelte mit einer vor Schluchzen und Weinen oft kaum vernehmlichen Stimme ihr Schuldbekenntnis: sie habe sich durch Umfrage bei den Leuten überzeugt, daß der Brief, den Erna an jenem Morgen unter der Platane geschrieben, und von dem sie mit Bestimmtheit angenommen, er sei an Agathe gerichtet, nicht abgeschickt worden, und außerdem durch scheinbar arglose Anspielungen von Agathen selbst herausgebracht, daß diese vor ihrer Abreise keinen Brief erhalten. Da habe sie, durch Ernas Zimmer kommend, die Mappe liegen sehen – unverschlossen, wie sie zu ihrem Staunen bemerkt. Sie habe der Versuchung nicht widerstehen können, nachzuforschen, ob der Brief noch vorhanden. Der Brief habe dagelegen; ein Schwindel habe sie erfaßt –
Ich sagte mir, daß du vor Agathen keine Geheimnisse hast, daß du ihr geschrieben haben würdest, wie du für Bertram fühlst, ob du ihn liebst – ich mußte es wissen –, meine Zukunft, mein Glück, meine Seligkeit – alles, alles war in der einen Frage. Habe Mitleid mit einer Unglücklichen, welche die Eifersucht zur Verbrecherin gemacht hat – an ihrem eigenen Kinde; ich habe dich immer so geliebt; ich hätte dir jedes Opfer gebracht; nur dieses nicht – es ging über meine Kräfte!
So jammerte Lydie, und Erna empfand es wieder als ein Seltsames, daß sie nicht von dem Platze neben der Weinenden aufsprang und sie allein ließ mit ihrer Albernheit und Verlogenheit, daß sie dem sentimentalen, übertriebenen Gerede zuhören konnte, ohne Ekel zu empfinden. Ja, es regte sich etwas in ihr, vor dem sie erschrak; etwas, das wie ein Wunsch aussah, es möchte Lydie diesmal nicht gelogen haben.
Lydie bemerkte durch den Tränenschleier, in den sie sich hüllte, sehr wohl, daß Erna ihre Bekenntnisse viel günstiger aufnehme, als sie irgend zu hoffen gewagt. Das gab ihr den Mut, den errungenen Vorteil bis aufs äußerste zu verfolgen.
Ich kann und will mich nicht von aller Schuld freisprechen, rief sie; ich bin eitel und leichtsinnig gewesen; ich bin der Lockung, Gräfin von Finkenburg zu werden, erlegen – es würden noch manche erlegen sein, die nicht wie wir Aschhofs die Reihe ihrer Ahnen bis zu den Kreuzzügen zurückleiten und drei Mohrenköpfe im Wappen führen. Aber Eitelkeit und Leichtsinn waren es doch nicht allein. Ich war aufrichtig überzeugt, daß ihm die Verbindung mit dem armen adligen Mädchen, das ihm nichts mitbrachte als ihre Prätensionen, nur hinderlich sei; daß er eine bessere, passendere Wahl hätte treffen können und nachträglich treffen werde, sobald ich ihm sein Jawort zurückgegeben. Wenn ich freilich geahnt hätte, er würde es so schwer nehmen! um nichts in der Welt würde ich gehandelt haben, wie ich es getan; aber um alles in der Welt möchte ich gutmachen, was ich getan, soweit es noch möglich ist. Sollte es denn so ganz unmöglich sein, Erna? Sieh, er ist doch nun beinahe fünfzig, und wie lange wird es dauern, so ist er ein alter Mann. Kränklich ist er überdies; ich weiß von seinem Diener, daß er an Herzklopfen leidet und an Schlaflosigkeit, und sein Arzt in Berlin ihm alle möglichen Vorsichtsmaßregeln auf die Reise gegeben hat. Da braucht er doch jemand, der ihn pflegt und seine schlechten Launen geduldig erträgt – denn alle kranken Leute sind launisch. Ich hab's bei meinem Onkel, dem Minister, erlebt, den alle Welt für ein Lamm von Güte und Gleichmut hielt, und der es auch war, bis ihm seine asthmatischen Anfälle kamen, wo es denn kein Mensch bei ihm aushalten konnte. Ja, das muß man durchgemacht haben, und Gott möge dich bewahren, du liebes, süßes Kind, daß du es erfährst und dein junges, duftiges Leben an der Seite eines gebrochenen Mannes hintrauern solltest, der keine Leidenschaft mehr hat, als seine Bücher und seine Politik. Wenn die ihn ruft, da muß er freilich folgen und Konski die Koffer packen. Der arme Mensch – ich habe ihn vorhin gesprochen – er bliebe so gern und machte die Tage hier mit; überdies hat er sich, glaube ich, in die Aurora verliebt; aber da hilft nichts, sagt er; morgen werde unwiderruflich gereist. Es ist vielleicht recht gut, denn der Baron ist in einer entsetzlichen Wut gegen ihn, und ich weiß nicht, was er in seiner Verzweiflung tut, wenn du ihn nicht überzeugst, daß er sich, daß wir alle uns geirrt haben. Ach, hätten wir es doch! mein süßes, geliebtes Kind! Du würdest uns allen Ruhe und Frieden bringen, und ich wollte dir unablässig deine lieben Hände, den Saum deines Kleides küssen.
Sie bedeckte Ernas Hände und Gewand mit Küssen; Erna ließ es geschehen; sie achtete nicht auf Lydies Tun, auf ihre Rede: sie saß da, starren Auges hinausblickend über den Garten und über das Dorf nach den Bergen drüben, an deren Hang ein Stück der Chaussee sichtbar wurde, welche von Norden her über das Gebirge in das Rinstedter Tal schnitt. Lydies scharfe Augen nahmen die Richtung von Ernas Blick auf, und sie sah, was Erna sah: die von Waffenblitzen durchzuckte Staubwolke, die sich auf der Chaussee in Schlangenlinie herabsenkte; und jetzt kam, abgedämpft durch die große Entfernung, aber doch deutlich vernehmbar, ein dumpfer Schall herüber: Trommelschlag; und unten, vom Eingange des Dorfes, krachte ein Böllerschuß, verkündend, daß das Regiment im Anmarsch sei.
Erna war emporgefahren, als habe sie der Schuß ins Herz getroffen.
Um Gottes willen, Kind, was ist dir? rief Lydie, über das blasse Gesicht und die starren Augen erschrocken.
Und abermals erschrak sie, als das seltsame Kind sich plötzlich in ihre Arme warf, wie Hilfe suchend vor einer hereindrohenden Gefahr, sie dann ebenso plötzlich wieder losriß, den Gang hinaufeilte und alsbald hinter einem Mauervorsprung verschwand.
Was bedeutet denn das? fragte sich Lydie.
Wie zur Antwort kam der Trommelschlag deutlicher als vorhin über das Tal.
Ah! sagte Lydie.
Ein Lächeln zuckte über ihr Gesicht.
Unmöglich wäre es nicht, murmelte sie; und wenn es ist, will ich es schon herausfinden.
Sie wandte sich, ins Schloß zu gehen, von dessen Turme eben die große Fahne emporflatterte, welche »unser Regiment« in dem Augenblicke begrüßte, als die Tete ihren Fuß auf die Dorfstraße setzte.