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Die Morgendämmerung erweckte den verbannten Grafen von Lancaster und dessen Sohn, und das Tageslicht ward kaum am östlichen Himmel sichtbar, als ihr Wirt Colvin mit einem Begleiter eintrat, der etliche Bündel trug, die er auf den Boden niederlegte, um sich dann sogleich zu entfernen. Des Herzogs Wachthabender meldete, daß er mit einem Auftrage Karls von Burgund käme. »Seine Hoheit,« sprach er, »hat vier starke junge Leibjäger geschickt, die den jungen Herrn von Oxford zu begleiten haben. Ferner sendet ihm der Herzog diese gefüllte Geldbörse, um seine Ausgaben bis Aix und seinen Aufenthalt daselbst zu bestreiten, und ein Beglaubigungsschreiben an den König René, um dem jungen Herrn guten Empfang zu sichern. Auch ein paar Pferde stellt Seine Hoheit dem jungen Herrn zur Verfügung. – Es wird geraten sein, daß der junge Herr eine seinem Range besser entsprechende Kleidung anlege. Seine Begleiter kennen die Wege und haben im Notfalle die Vollmacht, in des Herzogs Namen von allen treuen Burgundern Beistand zu fordern. Ich habe nur noch hinzuzufügen, daß der junge Herr sobald wie möglich abreisen soll.«
Nicht ohne inneres Wohlgefallen legte der Jüngling ein seiner Geburt geziemendes Gewand an, doch mit noch tieferer Empfindung, wenngleich hastig und heimlich, schlang er um seinen Nacken und verbarg unter dem Koller und den Falten seines geschmückten Wamses eine kleine, dünne goldene Kette, die, wie man es nannte, von maurischer Arbeit war. Diese Kette war der Inhalt des Päckchens, welches Anna von Geierstein ihm beim Abschiede vor Straßburg in die Hand gedrückt hatte. An dem Kettlein hing eine dünne Goldplatte, in die mit einer Messerspitze oder mit einer Haarnadel auf der einen Seite in deutlichen, wenn auch feinen Zügen die Worte: »Lebwohl für immer!« auf der Rückseite aber minder lesbar die Worte: »Vergiß mein nicht! A. v. G.« – eingeritzt waren.
Fast tonlos segnete der Vater seinen Sohn und sprach mit wiedergewonnener Festigkeit, daß zur Sache selbst nichts weiter zu sagen wäre. »So Du mir die Abdankung bringen kannst, deren wir bedürfen,« flüsterte er ihm zuletzt zu, »so wirst Du mich in der Nähe des Herzogs von Burgund finden.«
Schweigend schritten sie aus dem Zelte und fanden vor demselben die vier burgundischen Leibjäger, schlanke und rüstige Männer, wohl beritten. Sie hielten zwei Sattelpferde, eines kriegerisch ausgerüstet, das andere ein munterer Klepper zur Reise; einer der Jäger führte noch ein Saumroß, bepackt mit Kleidungsstücken, damit Arthur in Aix mit der nötigen Toilette versehen sei, wie Colvin ihm noch erklärte, indem er die vom Herzog geschickte Goldbörse aushändigte. – »Theobald,« sprach Colvin dann, indem er auf den ältesten der begleitenden Reiter deutete, »dürfte Euer Vertrauen verdienen – ich bürge für seine Einsicht und Treue. Die drei andern sind ausgesuchte Männer, die allewege ihren Mann stehen.« – »Noch ein Wort,« sprach dann der Vater und flüsterte Arthur, als dieser sich über den Sattel seines Pferdes beugte, noch rasch ins Ohr: »Wenn Du einen Brief von mir empfängst, so denke nicht, Du seiest mit dem Inhalte völlig bekannt, bis Du das Papier über ein heißes Feuer gehalten hast.«
Arthur nickte, winkte nochmals dem Vater und dem ehrlichen Colvin ein Lebewohl zu und ritt mit seinen Begleitern im Trabe davon.
Während der Graf noch wie ein Träumender dastand und sinnend seinem Sohne mit den Augen folgte, tat Trompetengeschmetter kund, daß der Herzog mit seinem Gefolge und seiner Dienerschaft sich zu Roß setzte. Philippson, wie er noch immer genannt sei, hatte im Namen des Herzogs ein stattliches Pferd erhalten, und gesellte sich samt Colvin zu der glänzenden Versammlung, die sich vorm Zelte des Herzogs aufstellte.
Nach wenigen Minuten trat der Fürst heraus, angetan mit der prächtigen Kleidung des Ordens vom Goldenen Vließ, dessen Stifter sein Vater Philipp gewesen war, und der jetzt in Karl seinen mächtigsten Beschützer und ersten Ritter hatte. Mehrere seiner Höflinge trugen dasselbe reiche Gewand und zeigten mit ihren Knappen und Knechten so viel Wohlhabenheit und Prunk, daß sie gar wohl die allgemeine Rede bestätigten, der Herzog von Burgund unterhalte den prachtvollsten Hof in der ganzen Christenheit.
Zu feierlichem Zuge gereiht, dessen Nachtrab von einer aus zweihundert Arkebusierern bestehenden Leibwache gebildet wurde, verließen der Herzog und sein Gefolge die Schranken des Lagers und zogen hinab gegen Dijon, das damals Hauptstadt von ganz Burgund war.
Als die Drommeten des herzoglichen Zuges die Bürgerwache am St. Nikolaus-Tore aufgefordert hatten, fiel die Zugbrücke; das Fallgitter hob sich, das Volk brach in Freudengeschrei aus, die Fenster wurden mit Teppichen behangen, und als Karl inmitten seines Gefolges und auf einem milchweißen Hengste, von sechs Edelknaben begleitet, deren jeder eine vergoldete Partisane trug, in die Stadt einritt, bewies der Jubel, der ihm von allen Seiten entgegenscholl, daß er noch immer beim Volke sehr beliebt war. Auch bleibt es wahrscheinlich, daß die Verehrung, die sich an seines Vaters Andenken knüpfte, für lange Zeit der ungünstigen Stimmung die Wage hielt, die etliche Handlungen Karls in weiten Kreisen seiner Untertanen erweckt haben mochten.
In der Mitte der Stadt Dijon hielt der Zug vor einem großen gotischen Gebäude. Dieses hieß damals das herzogliche Haus und wurde nach der Vereinigung Burgunds mit Frankreich das königliche Haus genannt. Der Maire von Dijon harrte auf den Stufen des Palastes, begleitet von seinen Amtsdienern und einhundert waffentüchtigen Bürgern in schwarzen Sammtmänteln und mit Halbpiken in der Hand.
Der Maire beugte das Knie, um des Herzogs Steigbügel zu küssen, und in dem Augenblicke, wo Karl vom Rosse stieg, begannen alle Glocken in der Stadt so donnernd zu läuten, daß die Toten davon hätten erweckt werden mögen, die in der Nähe der Kirchtürme schlummerten. Unter diesem betäubenden Begrüßungsgeläut trat der Herzog in die große Halle des Gebäudes, in deren obern Ende für den Monarchen ein Thron, für die ausgezeichneteren Staatsdiener und Kronvasallen Sitzplätze, für Personen von geringerer Bedeutung Bänke aufgestellt waren. Auf einer von diesen Bänken, jedoch an einer Stelle, von wo er die ganze Versammlung und auch den Herzog selbst ins Auge fassen konnte, wies Colvin dem Engländer seinen Sitz an, und Karl, dessen reges, ernstes Auge rasch die Anwesenden, nachdem diese sich gesetzt hatten, überblickte, schien durch ein unmerkliches Kopfnicken sein Einverständnis mit dieser Anordnung zu erklären.
Als der Herzog und seine Begleiter sich gesetzt hatten, näherte der Maire sich abermals auf die bescheidenste Weise, kniete auf der untersten Stufe des herzoglichen Thrones nieder und fragte, ob Seiner Hoheit Muße es gestattete, die Einwohner der Hauptstadt anzuhören, die ihrem anhänglichem Eifer für seine erlauchte Person Worte zu verleihen gedächten. Zugleich bat er, das Willkommengeschenk anzunehmen, das er in Gestalt eines mit Goldstücken gefüllten silbernen Trinkgeschirres namens der Bürger und Gemeinde von Dijon zu Seiner Erlaucht Füßen niederzusetzen sich erlaube.
Karl, der zu keiner Zeit sich sonderlicher Höflichkeit befleißigte, antwortete kurz und derb und mit einer von Natur rauhen, mißklingenden Stimme: »Jedes Ding nach seiner Reihe, guter Herr Maire. Laßt uns erst vernehmen, was uns die Stände von Burgund zu sagen haben, dann wollen wir die Bürger von Dijon hören.« – Der Maire erhob sich und wich zurück, indem er den Silberbecher in der Hand behielt, wahrscheinlich verdrossen und verwundert, daß des Gefäßes Inhalt nicht augenblicklich gnädige Aufnahme gefunden hätte. – »Ich erwarte,« sagte Karl, »zu dieser Stunde und an diesem Orte von unseren Ständen Antwort auf eine ihnen vor drei Tagen durch unsern Kanzler eingereichte Botschaft. Ist niemand von ihnen zugegen?«
Als keiner Miene machte zu antworten, sagte der Maire, die Mitglieder der Ständeversammlung hätten den ganzen Morgen in ernster Beratung zugebracht und würden augenblicklich vor Seiner Hoheit erscheinen, sobald sie vernommen, daß der Herr Herzog die Stadt durch seine erlauchte Gegenwart beehrt hätte.
Der Herzog schickte darauf einen Herold an die Ständeversammlung mit der Aufforderung, vorm Herzog zu erscheinen.
Das Andenken an den Herzog Philipp war den Burgundern heilig; denn zwanzig Jahre lang hatte jener weise Fürst seinen Rang unter den Monarchen mit vieler Mühe behauptet und einen Schatz aufgehäuft, ohne die reichen Länder, die er beherrschte, mit Erpressungen oder erhöhten Steuern zu belasten. Allein die überspannten Pläne und unmäßigen Ausgaben des Herzogs Karl hatten schon den Argwohn seiner Stände gegen ihn rege gemacht, und das gegenseitige Wohlwollen zwischen Fürst und Volk begann dem Mißtrauen auf der einen und dem Trotz auf der andern Seite Platz zu machen. Die widerspenstige Stimmung der Stände war in letzter Zeit noch gestiegen; denn man fürchtete, der Herzog ginge nur darauf aus, den ihm von seinen Untertanen zugebrachten Reichtum dazu anzuwenden, seine königliche Gewalt unziemlich zu erweitern und die Freiheit des Volkes zu zerstören. Es ging daher das Gerücht, daß unter den Ständen sich diesmal heftiger Widerspruch gegen die von dem Herzog in Vorschlag gebrachte neue Schätzung erheben würde. Der Ausgang wurde nun von den Räten des Herzogs mit lebhafter Besorgnis, vom Herzog selbst mit ärgerlicher Ungeduld erwartet.
Nach etwa zehn Minuten trat der Kanzler von Burgund, der zugleich Erzbischof von Wien war, mit seinen Begleitern in die Halle und bat den Herzog, die Antwort der Stände, in einem verschlossenen Gemach entgegenzunehmen, indem er ihm dabei zu verstehen gab, daß der Erfolg der Beratungen keineswegs erfreulich wäre.
»Beim St. Georg von Burgund, Herr Erzbischof!« rief der Herzog finster und laut, »wir sind kein Fürst von so erbärmlichem Gemüte, daß wir die frechen Blicke einer mißvergnügten, böswilligen Partei zu scheuen hätten. Wenn die Stände von Burgund auf unsere väterlich gemeinte Botschaft eine ungehorsame pflichtwidrige Antwort geben, so mag diese in öffentlicher Sitzung ausgesprochen werden, damit das versammelte Volk erfahren möge, wie diese kleinlichen, ränkespinnenden Gesellen sich ihrem Herzog in den Weg stellen!«
Der Kanzler verbeugte sich würdevoll und nahm seinen Sitz ein, während der vordem abgesandte Herold die Abgeordneten der Stände in die Halle führte. Diese Abgeordneten bestanden aus zwölf Mitgliedern, nämlich vier von jedem Zweige der Stände, und waren bevollmächtigt, dem Herzog die Antwort der Versammlung zu überbringen. Bei ihrem Eintritt erhob sich Karl, gemäß uraltem Herkommen, und sprach, indem er das mit ungeheuren Federn geschmückte Barett vom Haupt nahm: »Heil und Willkommen meinen guten Untertanen aus der Ständeversammlung!« Alle Hofleute erhoben sich und entblößten ebenfalls das Haupt. Dann warfen die Abgeordneten sich auf die Knie, indem die vier Geistlichen, unter denen Oxford den schwarzen Priester von St. Paul erkannte, dem Throne zunächst knieten, hinter diesen knieten die Adeligen und hinter diesen wieder die Bürger.
»Edler Herzog,« sprach der Pfarrherr von St. Paul, »möge es Euch gefallen, die Antwort Eurer guten, getreuen Stände von Burgund zu vernehmen! Ein Priester, ein Edler und ein freigeborener Bürger, werden Eure Hoheit einer nach dem andern anreden. Denn obwohl – und gelobt sei Gott, der da die Brüder läßt in Eintracht beisammen wohnen! – wir über die Antwort im allgemeinen einig sind, so kann doch jeder Stand noch besondere Gründe zur Unterstützung der allgemeinen Meinung vorzubringen haben.«
»Wir wollen Euch einzeln hören,« sagte Herzog Karl, indem er den Hut auf den Kopf stülpte und sich nachlässig zurücklehnte.
Die Abgeordneten erhoben sich, und der Priester von St. Paul redete den Herzog folgendermaßen an: »Mein Herr Herzog! Eure getreue und ergebene Geistlichkeit hat Euer Hoheit Vorschlag erwogen, dem Volke eine neue Steuer aufzuerlegen, um Krieg gegen die Verbündeten Kantone im Alpenlande zu führen. Der Streit, mein hochedler Herr, erscheint Eurer Geistlichkeit ungerecht und gewalttätig von seiten Eurer Hoheit; auch kann diese Geistlichkeit nicht hoffen, daß Gott diejenigen segnen werde, die in so ungerechtem Streite das Schwert ziehen. Sie ist deshalb gezwungen, Eurer Durchlaucht Vorschlag zurückzuweisen.«
Des Herzogs Augen hafteten finster auf dem Verkünder dieser widrig schmeckenden Botschaft. Er schüttelte den Kopf mit ernstem und drohendem Blicke. »Ihr habt gesprochen, Herr Priester!« war die einzige Erwiderung, die zu äußern ihm beliebte. – Einer der Adeligen, der Sire de Myrebeau, sprach sich sodann folgendermaßen aus: »Eure Hoheit hat von uns die Zustimmung zu neuen von ganz Burgund aufzubringenden Steuern verlangt, damit neue Scharen von Söldnern gedungen werden können. Herr Herzog, die Schwerter der burgundischen Edlen, Ritter und Herren standen jederzeit zu Eurer Hoheit Befehle. In jeden gerechten Streit, den Ihr führt, werden wir willig ziehen und standhaft fechten; aber neue Steuern können wir nicht bewilligen. Wozu noch mehr Söldner mieten, da wir selber Krieger genug zu stellen vermögen?«
»Ihr habt gesprochen, Sire de Myrebeau,« waren abermals die Worte, die der Herzog erwiderte. Dann winkte er, daß einer des dritten Standes seine Erklärung abgeben möge. Dieser Mann war Martin Block, ein wohlhabender Metzger und Viehzüchter aus Dijon. Seine Worte lauteten: »Edler Fürst, unsere Väter waren die gehorsamen Untertanen Eurer erlauchten Vorgänger; wir stehen ebenso zu Euch. Jedoch den Antrag, den Euer Kanzler uns machte, hätten unsere Vorfahren nie angenommen; so sind denn wir auch entschlossen, ihn abzuweisen.«
Karl hatte mit ungeduldigem Schweigen die Reden der beiden ersten Sprecher ertragen, allein die kecke, derbe Erwiderung des dritten Standes vermochte er nicht zu erdulden. Er ließ der Heftigkeit seines Gemütes vollen Lauf, stampfte auf den Boden, bis der Thron erzitterte und das hohe Gewölbe ihm zu Häupten widerhallte. Dann überhäufte er den kühnen Bürger mit Vorwürfen, »Du Lasttier!« rief er, »soll ich auch noch Dein Geschrei mir bieten lassen? Mögen die Edlen recht haben, sich zum Reden Erlaubnis zu erbitten, denn sie können fechten; mag die Geistlichkeit ihre Zunge gebrauchen, denn das ist ihr Gewerbe; aber Du, der Du nimmer Blut vergössest als das Deiner Bullochsen, die kaum dümmer sind als Du – mußt Du mit Deiner Herde hierherkommen, um am Throne eines Fürsten loszubrüllen?«
Ein Gemurmel des Mißfallens, das selbst die Furcht vorm Zorn des Herzogs nicht zu unterdrücken vermochte, durchlief bei diesen Worten die Reihen der Zuhörer, und der Bürger von Dijon, ein derber Volksmann, versetzte ohne Umstände: »Unsere Geldsäckel, mein Herr Herzog, sind unser – und wir rücken kein Geld heraus, ehe wir nicht genau wissen, wozu es verwendet werden soll; auch wissen wir recht wohl, wie wir unser Leben und unsere Habe gegen ausländische Schufte und Räuber zu beschirmen haben!«
Karl wollte schon Befehl erteilen, den Abgeordneten in Haft zu nehmen, als er einen Blick auf den Grafen von Oxford warf, dessen Anwesenheit ihm wider seinen Willen Zwang auferlegte. Er schien sich eines Besseren zu besinnen und sprach: »Ich sehe, daß Ihr Euch alle verbündet habt, meine Pläne zu durchkreuzen, und ohne Zweifel mich aller monarchischen Gewalt berauben wollt, nur daß ich eben noch meine Krone tragen darf. Jedoch Ihr sollt merken, daß Ihr es mit Karl von Burgund, einem Fürsten, zu tun habt, der, obgleich er Euch die Ehre erwies, Euren Rat einzuholen, doch vollauf imstande ist, seine Schlachten ohne die Mithilfe seiner Edlen zu führen, falls diese ihm den Beistand ihrer Schwerter weigern; der seine Zahlungen ohne die Hilfsleistungen tölpischer Bürger entrichten und wohl auch einen Weg ausfindig machen kann, um ohne die Fürbitte einer undankbaren Priesterschaft zum Himmel zu gelangen. – Ich will allen denen, die hier gegenwärtig sind, zeigen, daß ich mich durch aufrührerische Antworten nicht beirren lasse und meinen Vorsätzen getreu bleibe. – Herold! führe die Männer vor, die sich die Verbündeten aus den Städten und Kantonen des Schweizerlandes nennen.«
Oxford und alle, denen wirklich das Wohl des Herzogs am Herzen lag, hörten mit größter Besorgnis den Entschluß des Fürsten, den Schweizer Abgeordneten, gegen die er schon von vornherein eingenommen war, in einem Augenblicke Gehör zu geben, wo er durch die Weigerung der Stände, ihn mit Geld zu unterstützen, aufs heftigste erzürnt war. Alle erkannten, daß der Würfel geworfen war, aber da niemand mit übermenschlicher Voraussicht begabt war, ahnte niemand, daß dieser Augenblick sogar die Entscheidung über Karls Leben und die Unabhängigkeit Burgunds als eines für sich bestehenden Reiches nach sich zog.