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V.

Irma hatte ihr Hauswesen in Stuttgart aufgelöst, ihre Möbel auf den Speicher gestellt und war wieder zur Mutter gezogen, die in rührender Geschäftigkeit sich der liebevollen Pflege ihrer Tochter widmete.

Die junge Witwe war seelisch und körperlich arg herabgekommen. Eine Zeitlang hatten die behandelnden Ärzte das Allerschlimmste befürchtet. Die psychische Depression war so arg gewesen, daß sich die Patientin tagelang geweigert hatte, Speise und Trank zu nehmen. Mit einer Art asketischer Wollust hatte sie sich täglich schwächer und schwächer gefühlt, mit Genugtuung ihr stetig abnehmendes Körpergewicht konstatiert.

Sie brachte willig ihre Gesundheit, ihre Schönheit zum Opfer, in der Überzeugung von dem Unwert des Lebens, in dem Glauben, ein wohlgefälliges Werk zu tun.

Wem wohlgefällig?

Darüber gab sie sich keine Rechenschaft.

Nicht grübeln, nicht nachdenken wollte sie, nur fühlen und empfinden in süßer, schmerzvoller Erinnerung an den geliebten Toten, ohne Klarheit in nebelhaften, unbestimmten Vorstellungen bis zu der Stunde, die ja nicht mehr fern sein konnte, wo alles aus sein und wo sie mit dem letzten Atemzuge zum letzten Male den Namen des Verblichenen hauchen würde.

Ob dann wirklich alles aus sein würde? fragte sie sich mitunter.

Nicht ja, nicht nein zu sagen wußte sie. In mystischer Verschwommenheit zwischen Hoffnung und Verzweiflung dämmerte ihr waches Träumen.

Allmählich trat eine Besserung ein. Die Schwerkranke, die bis dahin ein halbverworrenes, von ihrer Umgebung so gut wie losgelöstes Innenleben geführt hatte, begann wieder schwaches Interesse zu zeigen für das, was um sie herum vorging.

Jeder noch so geringe Fortschritt, jede kleinste Veränderung, die nur einigermaßen günstig gedeutet werden konnte, wurde durch einen Austausch verständnisinniger Blicke von den Verwandten mit heimlicher Freude begrüßt.

Ein braver Wärter, ein treuer Wächter war Oskar Siewert auf seinem Posten gewesen.

Ein Berater, fast ohne daß er sprach, ein Helfer, fast ohne daß er sich rührte, hatte er geräuschlos mit kluger, gütiger Menschlichkeit seines Amtes gewaltet. Seine häufige Anwesenheit war Irma so unentbehrlich geworden, daß sie sich erst zufrieden gab, wenn sie seine tiefe, baßtönige Stimme hörte und seine freundlichen Augen auf sich gerichtet fühlte. Er aber begann allmählich in vorsichtigen Dosen seine Abwesenheit zu vermehren, damit sie sich langsam daran gewöhnte, ohne ihn zu sein. War er um sie, so beschränkte er sich jetzt nicht mehr wie in ihrer ersten Leidenszeit darauf, aus ihrem matten Munde zum soundsovielten Male die Apotheose Egons mitanzuhören, der als »Edelster, Bester der Menschen, als pflichttreuer Beamter, als unvergleichlicher Gatte« dahingegangen wäre, sondern er unterbrach wie unabsichtlich hin und wieder ihre schwärmerischen Verhimmlungen des Toten, indem er die Sprecherin langsam daran gewöhnte, auch anderen als sich selbst das Ohr zu leihen. Er zwang sie, ohne daß sie die Absicht merkte, mit ihm immer größere Exkursionen aus dem Jenseits ins Diesseits zu machen, er bemühte sich, sie in langsamen, mühevollen Etappen dem Leben zurückzugewinnen.

Die übrigen Verwandten, Frau Bögehold, Tante Christine und der auf Siewerts Wunsch in taktvoller Entfernung sich haltende Kolberg wurden, durch so heilsames Beispiel belehrt, seine Schüler in dieser Art von Seelenkur. Bisweilen, aber selten, sprach auch Herr von Hartmann vor.

Lisbeth, wäre sie noch im Hause der Tante gewesen, hätte für Irma in dieser trüben Zeit wohl kaum die rechte Gefährtin sein können. In ihr war zuviel Jubel, als daß sie sich dauernd auf den sentimentalen Ton hätte stimmen können, den die Kusine von ihr als Tribut für ihren Schmerz verlangt haben würde. Hatte doch Lisbeth nicht einmal gewagt, Irma schriftlich mitzuteilen, daß sie heimlich verlobt war, aus Furcht, ihr Glück würde der anderen weh tun. Sie hatte auf Brenners Empfehlung inzwischen eine Stellung als Sekretärin in einem Sanatorium der näheren Umgebung von Berlin bekommen und sie gern angenommen. Aus zweierlei Gründen. Einmal lag ihr daran, den Betrieb einer solchen Anstalt kennenzulernen, da Doktor Brenner beabsichtigte, später einmal die Leitung einer Nervenheilanstalt zu übernehmen. Auf die Weise konnte sie ihm dann eine tüchtige Mitarbeiterin werden. Vor allen Dingen aber legte sie Wert darauf, vom Elternhause unabhängig zu sein, wenn sie über kurz oder lang den Vater mit der Nachricht von ihrer Verlobung überraschte. Die Mutter war bereits verständigt. Onkel Oskar natürlich war ebenfalls in das Geheimnis eingeweiht. Er freute sich schon auf den Augenblick, wo er den friedlichen Mittler machen und die Sache zu einem happy end führen würde. Er war wie jedes Jahr so auch in diesem Sommer nach Caputh bei Potsdam übergesiedelt, wo er ein kleines Wassergrundstück mit Garten hatte. Schwester und Nichte hätten ihn am liebsten dahin begleitet. Doch er riet ab, da das kleine Anwesen nicht Raum genug und vor allem keinen Komfort bot. Dann auch sollte Irma sich wieder daran gewöhnen, ohne seinen täglichen Verkehr zu sein. Aber er versprach den beiden, in seiner nächsten Nähe einen Sommeraufenthalt für sie ausfindig zu machen.

Inzwischen war er nicht ein einziges Mal nach der Stadt hereingekommen, und wenn Irma ihn draußen in Caputh besuchen wollte, hatte er jedesmal einen stichhaltigen Vorwand gehabt, diesen Besuch zu hintertreiben. Er würde, was der Verstand ihn tun hieß, nicht das Herz gehabt haben auszuführen, wenn nicht die Wochenrapporte, die er der Schwester beim Abschied zur Pflicht gemacht hatte, andauernd günstig gelautet hätten.

Diese Wochenrapporte bemühte sich Frau Luise gemäß der Weisung des Bruders »kurz, knapp, klar« zu schreiben, »ohne Weiberlogik, also vernünftig, nicht vom Hundertsten ins Tausendste zu geraten, nicht über Nichtigkeiten und Nebensächlichkeiten die Hauptsachen zu vergessen und wenn möglich Punkte und Kommata zu setzen«.

Einige von diesen Berichten lauteten:

14. Juni.

»Gestern mit Irma den ersten größeren Ausflug gemacht. Sie wollte anfangs nicht, ließ sich aber von Christine und mir überreden. Sie ist nach wie vor unendlich traurig, nach wie vor schweigsam, wenn man ihr nicht Gelegenheit gibt, von Egon zu sprechen. Wir fuhren vom Stettiner Bahnhof nach Finkenkrug, wo es herrlich war bis auf die Mücken. In einem Restaurant ließen wir uns wiegen. Irma hat in den letzten Wochen einundeinhalb Pfund zugenommen.
P.S. Denk Dir: Irma liest jetzt viel. Aber nur Bücher, die von spiritistischen Dingen handeln.«

4. Juli.

»Der Sanitätsrat ist mit Irmas Befinden zufrieden. Aber ihr selbst darf man's nicht sagen, daß sie wieder Fleisch und Farbe bekommt. So einen Mangel an Eitelkeit habe ich noch mein Lebtag bei keiner jungen Person gemerkt. Der Arzt rät, wir sollen auf einen Monat nach St. Moritz gehen. Irma will nicht. Sie sagt, wenn sie Deutschland auch nur für kurze Zeit verlassen würde, käme ihr das vor wie eine Fahnenflucht von der heimatlichen Erde, in der ihr Egon ruht. So überspannte Ideen hat sie mitunter. Aber unsereins ist machtlos dagegen. Auch hüte ich mich wohl, ihr zu widersprechen, denn sie ist sehr reizbar geworden seit ihrer Krankheit.«

25. Juli.

»Da also von einer Reise ins Ausland nicht die Rede sein kann, so wollen wir endlich machen, daß wir wenigstens aus der Stadt herauskommen, meint der Doktor. Du schlugst Baumgart an der Havel vor. Ich erinnere mich, es ist sehr hübsch: Ein bißchen Anhöhe mit wunderbarem Blick auf Havel und Schwielowsee. Wir waren vor Jahren einmal einen Nachmittag mit dem seligen Robert dort. Es hat den Vorzug, nur eine halbe Stunde mit dem Dampfer von Caputh entfernt zu sein. Miete uns auf vier oder sechs Wochen dort eine Villa, die Du für geeignet hältst.
Irmas Befinden macht gottlob ausgezeichnete Fortschritte. Unberufen! Ich spucke dreimal aus.
Ihre Stimmung läßt leider, leider noch viel zu wünschen übrig.
Herr von Hartmann war am Sonntag da. Da er von Jugend auf mit Egon befreundet war, mußte er fortwährend von ihm erzählen: alle jungen Leiden, alle jungen Freuden, alle dummen Streiche. Von was anderem als von Egon durfte er überhaupt nicht reden. Hartmann fügte sich mit himmlischer Geduld. Er ist wirklich ein lieber, guter Mensch.«

*

Quisisana!

»Hier gesundet man.«

Die also benannte Villa in Baumgart hatte Onkel Oskar gefallen. Da ihm der Name bedeutsam schien, hatte er sie kurzweg im Auftrage der beiden Frauen gemietet.

Nun wohnten sie bereits seit anderthalb Monaten hier, die verwitwete Frau Luise Bögehold und die verwitwete Frau Irma Döring.

In wenigen Tagen wollte man nach Berlin zurückkehren.

Bei Baumgart, das schrägüber von dem Städtchen Werder am linken Havelufer liegt, steigt, was in der Mark eine große Seltenheit ist, das Gelände zwanzig bis dreißig Fuß über das Flußniveau und bietet den Bewohnern der weißen, aus dunklem Baumgrün hervorleuchtenden Villen einen herrlichen Blick über die breitfließende Havel und den Schwielowsee. Vergnügungsdampfer, Segelboote, Lastkähne ziehen vorüber, fern von den auf schattigen Veranden sitzenden Sommergästen.

Heute, am letzten Sonntag ihres Aufenthaltes, hatte Gustav Kolberg seinen Besuch angekündigt, da er wieder einmal wichtige geschäftliche Angelegenheiten mit Frau Luise zu besprechen hatte.

Auch Onkel Oskar war, wie allsonntags, herübergekommen. Schon in aller Frühe, um fünf Uhr, hatte er mit seinem Segelboot »Thule« in Baumgart angelegt und war schnurstracks an die Uferstelle gegangen, wo er zu angeln pflegte, bis die beiden Frauen aufstanden.

Während er dort unbeweglich und mit bewunderungswürdiger Geduld saß in der Hoffnung, endlich mal einen guten Fang zu tun, ging seine Schwester bereits im Garten der Villa spazieren. Sie war heute besonders zeitig herunter gekommen zur Verwunderung der Frau Schubert.

Frau Schubert, die redselige Haushälterin der Villa Quisisana, knüpfte neugierig sofort ein Gespräch an, indem sie aus wolkenlosem Himmel das schönste Sonntagswetter prophezeite.

»Und is es denn wirklich wahr? Wollen Sie wirklich schon wieder nach Berlin zurück, Frau Bögehold? Aber die Luft hier und die schöne Jejend haben doch die Frau Tochter so jut jetan. Wie sie herkam, jottedoch, die war zum Umpusten! 'n Vaterunser konnt man sie durch die Backen blasen. Wissen Se, was ich jejlaubt habe? Ich hab jejlaubt, sie hätt's auf der Lunge. Du meine Jüte, hab ich mir gedacht, det arme Frauchen wird's wohl nicht mehr lange machen ... Na, und nun sieht sie wieder aus wie's Leben.«

Frau Schubert, in der Erwartung, endlich etwas Genaueres über die schöne, interessante junge Witwe zu erfahren, von der man so vieles munkelte und nichts Genaues wußte in Baumgart, kam dicht an Luise heran und fragte in dummvertraulichem Tone:

»Is es wahr, daß sie nach dem Unjlück Jift jenommen und sich die Pulsadern aufgeschnitten hat?«

»Albernes Gerede!« – Unwillig wandte sich Luise zum Gehen.

Doch die andere war mit einem großen Schritte schon wieder neben ihr:

»Na, ich trag's ja nich unter die Leute.« Dann, mit verschmitztem Lächeln, fügte sie hinzu: »Übrijens, ich wüßt' ein Mittel für die junge Frau. Haha, die sollt mir schon wieder verjnüjt werden, quietschverjnüjt wie so'n junger Elfböhmer. Soll ich's Ihn' sagen, das Mittel?«

Sie entfernte sich einige Schritte von der Veranda, unter der sie beide standen, schaute einen Augenblick hinauf zu den geschlossenen Jalousien von Irmas Schlafzimmer und flüsterte geheimnisvoll: »'n Jöhr müßt sie kriegen! ... Na, ich mein' ja in allen Ehren ... Nu, sie wird doch nich ins Kloster jehn ... Sie wird doch schließlich wieder mal heiraten ... Etwa nich?«

»Lassen wir das, Frau Schubert.«

»Nu, jnädige Frau, nun passen Sie doch mal Achtung! Im Vertrauen: wir zwei, wir wissen doch Bescheid in der Welt ... So'n junges Frauchen natürlich, die meint, nu wär mit einem Male alles aus ... Hält's am Ende gar für eine Sünde, den lieben Himmel noch anzugucken, jeschweije denn 'ne lebendije Mannsperson. Nee, nee, so was müssen Se ihr jehörig ausreden ... Sehen Se, wie mein erster Mann jestorben is, da hab ich auch jedacht, jetzt is ejiptische Finsternis in die Welt. Und 's war auch ejiptische Finsternis um mich gewesen. Ich hab den janzen Dag jeheult und uff'm Kirchhof rumgehockt; 'n Jammer war's. Aber schließlich is mich die Flennerei und die ewige Beterei zu dumm jeworden. Und weil nun mal unsereins 'n armes Luder is und von's Trauern nich leben kann, bin ich schließlich hübsch nach Hause jejangen und hab' jearbeitet, aber feste! daß mir Hören und Sehen verjing, so hab ich jeschuftet. Und eines schönen Dags hab' ich mir dann wieder verheiratet. Na, und dann hab ich von meinem zweiten Mann den Jungen gekriejt, den Otto ...«

Hier drehte sich Frau Schubert um und lief die Böschung hinab dem Flusse zu: »Otto! ... wo steckste denn wieder? ... Otto! Otto!«

Aber es erfolgte keine Antwort.

»Er sucht jewiß wieder Rejenwürmer für den Herrn Bruder.« Sie deutete mit der Hand aufs Ufer, wo hinter dem Schilf der breite Rücken des angelnden Siewert sichtbar wurde. Dann fuhr sie fort:

»Wenn ich nu zurückdenke, so frag ich mir, ob's nich am Ende jut war so, wie's jekommen is, denn seine Mucken hat er schon jehabt mein erster ... au weih, aber nich zu knapp.«

Das Schicksal der Geschwätzigen begann die Witwe zu interessieren.

»Also Sie leben glücklich in Ihrer zweiten Ehe?«

»Jlücklich ... Du lieber Jott, wie man's nimmt. Wir haben, was wir brauchen, aber wir brauchen auch, was wir haben. Was heißt überhaupt jlückliche Ehe? Bei Lichte betrachtet, is das man so 'ne Redensart. Die Hauptsache is die Jesundheit, alles andere is Mumpitz. Und die Jesundheit für unsereins is ooch man Mumpitz, weil se bloß dazu da is, daß man se sich ruiniert durch das viele Arbeiten ... Na, aber ich will nich klagen. Mein Jetziger, der is zwar ooch kein Heiliger, aber er trinkt wenigstens nich mehr als er braucht, um manchmal 'n bißchen lustig zu sein.«

Luise lächelte: »Und der Verstorbene? Haben Sie den auch gern gehabt?«

»Oh ja. Das könn' Se schon dadran sehen, daß ich ihm aus Pität extra hab Messingbeschläge an den Sarg hab' machen lassen. Und 'ne kleene Pulle Kümmel hab ich ihm ooch reinjelegt ... Otto! he, Otto! ... Nee, wo bloß der Junge wieder bleibt!«

Ihre Heiterkeit zu verbergen, zeigte Frau Bögehold ablenkend mit der Hand auf den Angler: »Das sechstemal, daß mein Bruder hier sein Glück versucht. Ich glaube, es sind gar keine Fische drin im See.«

»Na und ob! Haben Sie Ahnung! Da sind solche Hechte drin und Schleien und Plötzen!«

Es war wohl eine Übertreibung, wenn Frau Schubert meterbreit die Arme auseinanderspannte, um eine Vorstellung von der Größe der Fische des Sees zu geben.

Luise nahm ihr die Aufschneiderei nicht übel, nickte ihr einen freundlichen Gruß zu und trat den Weg hinunter zur Landungsbrücke an, wo Gustav Kolberg gegen sieben Uhr mit dem Dampfer von Potsdam ankommen sollte. Es war zwar noch eine Stunde Zeit bis zum Eintreffen des Dampfers, aber eine gewisse Ungeduld trieb sie schon jetzt zur Dampferstation.

Frau Schubert begann eifrig mit Besen und Rechen den Kiesgang des Gartens zu bearbeiten.

Nach einigen Minuten kam Otto. Er war ein kleiner Kerl von etwa acht Jahren mit hübschen, leuchtenden, aber ein wenig verschmitzten Augen in dem kecken, immer beschmutzten, immer zerschundenen Gassenjungengesicht. Leicht wie auf Federn sprang er barhäuptig und barfüßig herbei, indem er triumphierend eine alte, rostige Konservenbüchse in der Hand hielt: »Hach, Mutta, sieh mal! ... sieh bloß den Haufen Rejenwürmer! Und so jroße Dinger mittenmang ... oha – ha, ha!«

Frau Schubert tat einen Blick in die Büchse: »Ich möcht' bloß wissen, was der mit die janzen Pieräser Märkischer Dialekt für Regenwürmer. macht!«

»Alle Oojenblicke pickt er sich 'n neuen uff'n Haken.«

»Laß du dir se man orntlich bezahlen, Otto!«

»Du, Mutta, vorhin da zuckt's mit eenmal mächtig an die Angel. Da schreit er: ›Otto, schnell, Otto, schnell, ein Hecht!‹ Und nun treckt = zieht. er und treckt an die Angel, und wie er se jlücklich raus hat aus'm Wassa, weeste, wat 's? 'n ollen Schifferhut hat er jefangen!«

Solches erzählend, lachte Otto laut auf und tanzte, die Büchse mit den Regenwürmern hochhaltend, grimassierend einen Freudentanz um die Mutter herum.

»Pst, halt's Maul!« warnte Frau Schubert und zeigte auf Siewert, der soeben die Böschung heraufkam: »Lachen kannste, aber innerlich. Wenn die Berliner erst mal dahinterkommen, daß seit die dämliche Dampferfahrerei so jut wie keene Fische mehr drin sind im See, dann kannste zusehen, an wen du deine Rejenwürmer verkloppst! Affe!«

»Schubert, Otto ... Junge, dein Geschäft blüht! Ich bin schon wieder fertig mit meinen Ködern,« rief Frau Bögeholds Bruder schon von weitem.

In Schäftenstiefeln, Pluderhosen, kurzer Joppe und Schirmmütze, mit der einen Hand die lange Angelrute, mit der anderen eine kleine Tabakspfeife haltend, stapfte er gemütlich, breitbeinig den steilen Uferweg herauf, um, oben angelangt, sich prustend den Schweiß von der Stirn zu wischen.

»Hier sind frische Würmer, Herr Siewert.«

»Bravo, Otto! Da hast du deinen Groschen!«

Der kleine Schubert zog eilig die dargebotene Konservenbüchse wieder zurück:

»Is nich ... die kosten fufzehn Fennije!«

»Bist wohl 'n bißken däsig?«

»'s sind 62 Stück, sogar 'n halber drüber.«

»Und wenn ich dir nicht mehr gebe als einen Groschen?« fragte Siewert mit blinzelndem Seitenblick auf die Schubert, die mit ihrem Sprößling sehr zufrieden schien.

»Nischt zu wollen, Herr Siewert!«

»Na, da nimm, du kleiner Finanzfilu ... Übrigens, Otto, ich hab den schrecklichen Verdacht, in eurem Tümpel sind gar keine Fische drin?«

»Sie fangen's bloß nich richtig an,« belehrte ihn Otto, indem er die Nickelmünzen in der Hosentasche versenkte. »Sie picken ja die Würmer immer verkehrt uf'm Haken. Der Kopp muß vorne sein.«

»Wenn man nur wüßte, wo so ein Biest den Kopf hat, mein Jungeken! Er sieht ja hinten und vorn verteufelt gleich aus.«

»Na, Herr Siewert, Sie lejen, eh sie ihn aufpicken, den Wurm einfach uf die Erde; und wo er nun hinkriecht, da is der Kopp.«

»Aha.«

»Und det andere Ende, det is der Schwanz.«

Pfeifend hopste Otto davon: »Phuit! fufzehn Fenniche, fufzehn Fenniche!«.

Frau Schubert folgte ihm eiligst, aus Furcht, er möchte das Geld gleich beim Händler drüben in Bonbons anlegen. Man hörte ihre Warnungen noch, als beide bereits hinter dem Hause verschwunden waren.

Siewert ging und barg die Büchse mit den Regenwürmern sorgfältig in einem dunklen Winkel unter der Holztreppe der Veranda.

In diesem Augenblicke ging die Jalousie des Fensters neben der Veranda quietschend in die Höhe.

Irma, in einem rosafarbenen Peignor mit weiten Spitzenärmeln, welche die weißen, jetzt wieder vollen und schönen Arme bis an die Ellbogen sichtbar ließen, öffnete das Fenster. Sie atmete in tiefen Zügen die frische Morgenluft ein. So stand sie ein Weilchen, den leicht umhüllten Leib im Lichtbad der Sonnenstrahlen streckend und dehnend. Ein leichter Luftzug, der vom See herüberkam, ließ einige Strähnen ihres gelösten Blondhaares über das ernste Gesicht wehen.

Siewert hatte sich dicht an die Hausmauer gedrückt, um nicht gesehen zu werden. Als sie nun langsam wieder ins Zimmer zurücktrat, nahm er ein Kieselsteinchen und warf es an die Scheiben. Irma kam wieder zum Vorschein, beugte sich über die Brüstung und lugte nach rechts und links hinaus. Eben, da sie sich wieder entfernen wollte, trat er unter dem Fenstersims hervor.

»Morgen, Irma.«

»Ah, du bist es, Onkel!«

»Faulpelz!«

Sie sagte ihm, daß die Mutter sie die Zeit habe verschlafen lassen, obwohl es verabredet gewesen wäre, daß sie beide zusammen zur Dampferstation gehen sollten.

Siewert fand, daß Irma glänzend aussähe. Die junge Frau antwortete mit einer müd abwehrenden Handbewegung.

»Wenn es dir angenehmer ist, das Gegenteil zu hören,« scherzte er, »so behaupte ich, ohne mit der Wimper zu zucken, daß du mordsmäßig ausschaust ... Da zum Beispiel die Falte da um den Mund, die gefällt mir gar nicht.«

»O, wenn du genauer zusiehst, so wirst du noch andere Schönheitsfehler entdecken ... graue Haare!«

Sie deutete mit resigniertem Lächeln auf ihre linke Schläfe.

»Allewetter! Da hast du dich wohl mit der Lupe im Spiegel betrachtet? ... ein gutes Zeichen.«

»Wieso ein gutes Zeichen?«

»Eitelkeit! Und Eitelkeit ist Wiederanfang der Liebe zum Leben.«

Einige Minuten darauf ging Irma auf die Veranda hinaus, um dort den Morgenkaffee zu trinken. Sie hatte in überraschend kurzer Zeit Toilette gemacht und trug jetzt Witwenkleidung.

Siewert, der ihr Gesellschaft leistete, mußte so ziemlich allein die Kosten der Unterhaltung tragen, da sie gewöhnlich nur kurze, einsilbige Antworten gab auf alle Fragen. Er suchte sie vergebens aufzuheitern, indem er launig seine Angelabenteuer mit dem Schifferhut zum besten gab. Sie entschuldigte ihre Zerstreutheit und Unaufmerksamkeit damit, daß ihre Gedanken woanders wären: sie habe nämlich heute nacht wieder einen Traum gehabt, der sie nicht loslasse.

»Na, was denn, Irmeken? was hat dir denn geträumt?« fragte er und streichelte freundlich ihre Hand.

»Mir träumte,« sagte sie leise, »ich ging drüben im Wald spazieren, wo die alten Föhren stehen. Es dunkelte bereits und ich erschrak hin und wieder vor einem Wacholderstrauch, der unter den mächtigen Stämmen auftauchte wie ein Mensch. Plötzlich bewegt sich so ein Strauch und kommt auf mich zu. Mich packt eine namenlose Angst. Ich will laut aufschreien, kann aber nicht. Die Kehle ist mir wie zugeschnürt ... Da bemerke ich, daß dieser Mensch, den ich für einen Strolch gehalten habe, kein Feind ist, sondern Egon. Obwohl ich weiß, daß Egon tot ist, finde ich es ganz selbstverständlich, daß wir nebeneinander hergehen, harmlos zusammen plaudern über die gleichgültigsten Dinge. Egon sagt: »Du, Irma, ich muß jetzt ins Dorf hinunter, mich rasieren lassen. Willst du mich begleiten? es ist ein so unangenehmes Gefühl, mit den Bartstoppeln im Gesicht herumzulaufen.« Ich begleitete ihn. Aber auf einmal ist es nicht mehr Egon, an dessen Seite ich gehe, sondern Herr von Hartmann ...«

»Herr von Hartmann?« unterbrach Siewert schmunzelnd, »günstiges Zeichen! ... sehr günstiges Zeichen!«

»Was willst du damit sagen?« fragte sie befremdet. »Ich verstehe dich nicht.«

»Na, ich meine bloß so,« suchte er auszuweichen ... »Na und weiter?«

Irma zögerte argwöhnisch. Dann, durch des Onkels treuherzige Miene wieder beruhigt, erzählte sie weiter: »Ist es nicht seltsam, wie in diesem Traum sich Tod und Leben vermengen? Egon ist tot und doch wieder nicht, er ist gestorben und lebt, ohne daß ich mich im geringsten darüber wundere. Dieser Traum verfolgt mich hartnäckig; er wiederholt sich mit gewissen Veränderungen nun schon – ich weiß nicht, zum wievielten Male.«

»Ja ja, mein Irmeken, man träumt oft verteufelt krause Dinge.«

»Am Ende ...« – Sie schien ihm vertraulich etwas mitteilen zu wollen, zögerte aber in sichtlicher Befangenheit es auszusprechen.

»Na, Irmeken,« murmelte er, »nur Mut! Ich bin doch kein Waschweib, ich sag's nicht weiter.«

»Die Träume, wollte ich sagen, sind am Ende nicht gar so bedeutungslos, wie manche glauben ...«

»Nanu? willste vielleicht zu 'ner Kartenlegerin gehen?«

»Ich lese nämlich gerade ein Buch über Okkultismus ...«

»Schmeiß es in den Ofen, Mädel!«

»Früher habe ich ja auch über so was gelächelt, aber ... es gibt eben Dinge, denen man mit dem Verstande nicht beikommt; es gibt Dinge, die mit dem Gefühl begriffen werden wollen.«

»Also der Magie haste dich ergeben?« – Er drohte lächelnd mit dem Finger, schüttelte dann aber ernst mißbilligend den Kopf: »Weiblein, Weiblein! was machst du für wilde Sachen! ... bist mir arg auf den Holzweg geraten, wart, ich werde dich ins Gebet nehmen. Sollst mir schon wieder zur Raison kommen!«

Doch unbeirrt, den Blick visionär ins Weite gerichtet, entgegnete sie: »Es wäre mir ein unendliches Glück zu wissen, daß Egons Geist mich umschwebt. Wenn er sich mir nur ein einziges Mal in wachem Zustande verkündete, wie schon so oft im Traum, dann wäre ich fähig, mich mit meinem Schicksal auszusöhnen.«

»Treib mir nicht solche Faxen, Mädel!« rief Siewert, jetzt wirklich unwillig. »Es fehlt bloß noch, daß du einem Schwindelmedium in die Hände gerätst mit Blumenrapporten und Geigentönen im Unterrocke!«

»Du magst spotten oder nicht, Onkel: jedesmal, wenn ich so mit rechter Inbrunst, mit aller Kraft meiner Seele die Gedanken auf Egon konzentriere, dann ... dann kommt ein stiller Friede über mich. Mir ist, als ob Egons Hand mir liebkosend über die Stirne glitte und sein Mund mir Worte des Trostes zuflüsterte ... Siehst du, darum unterhalte ich ja auch einen so regen Briefwechsel mit seinen Verwandten und seinem Freunde Hartmann. Ich lasse mir alles mitteilen bis zu der Zeit, wo wir uns kennenlernten. Ich lese es immer und immer wieder durch, denn mit der Seele eines Verstorbenen im Kontakt zu sein, daß sie sich uns materialisieren, daß sie vor unseren Augen Fleisch und Blut werden und zu uns reden aus dem Jenseits, dazu muß man in der Lage sein, ihr ganzes Erdendasein jederzeit zu durchleben.«

Jetzt wurde Onkel Oskar die Geschichte zu bunt.

»So ein verdammter Quatsch!« rief er und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, daß das Kaffeegeschirr klirrte.

Irma sah ihn groß an.

Der derbe Ausdruck, der brüske Ton verblüffte sie: »Lieber Onkel, wenn dich das Thema etwa langweilen sollte ...«

»Langweilen – das ließe ich mir noch gefallen. Nein, es wurmt mich, es macht mich wütend, solch dummes Zeug zu hören. Noch dazu von einer leidlich gescheiten Person! ... Ist das etwa das Resultat deiner Korrespondenzen? Dem Hartmann hätte ich mehr Verstand zugetraut. Könnte seine Zeit wahrhaftig besser bei dir nutzen, als sich solchen spiritistisch-mystischen Kuddelmuddel von dir vorjammern zu lassen! Hat er etwa bloß dazu hier in der Nähe einen Vetter entdeckt? Ich freue mich gewiß darüber, wenn er öfters von seinen Jagdpartien beim Oberförster drüben einen Abstecher zu dir hermacht, aber ...«

Die junge Witwe runzelte die Stirn und fixierte den Sprecher scharf, der seinen freundlich ironisierenden Ton wiedergefunden hatte. Doch er ließ sich nicht stören. Im Gegenteil, er ging jetzt ohne Umschweife auf sein Ziel los.

»Ich freue mich, wie gesagt, über Hartmanns Besuche, aber er soll sich nicht in deine Gunst einschmeicheln durch eine Hintertür in der vierten Dimension!«

»Das Wort Gunst,« entgegnete sie kühl, »scheint mir sehr deplaziert, lieber Onkel!«

Er erwiderte nichts, blinzelte sie nur von der Seite an mit dem bedeutsamen Lächeln des Besserwissenden.

Das brachte sie, die sich bisher mühsam beherrscht hatte, in den Harnisch: »Ich will nicht, daß du unsere reine Freundschaft verdächtigst!« brauste sie auf.

»Hui, hui! Friß mich nur nicht, Irmeken! Wer verdächtigt euch denn? Ich? ... wenn ich Menschliches menschlich finde? Bloß der Hokuspokus drum herum, der gefällt mir nicht. Hartmann interessiert sich für dich – gut! Du interessierst dich für ihn – gut! – So laßt die dummen Faxen, reicht euch die Hände, gebt euch einen Kuß und ...«

Er kam nicht zu Ende mit dem Satz.

Irma war von ihrem Sessel emporgeschnellt. Mit zuckenden Lippen, mit zitternden Händen stand sie da:

»Das ist unerhört, Onkel! das ist empörend! Gerade von dir hätte ich mehr Menschenkenntnis, mehr Verständnis erwartet. Hartmann hat ebensowenig wie ich jemals daran gedacht, daß die Art unserer Beziehung mißdeutet oder gar verdächtigt werden könnte. Ich schwöre dir, bei allem, was mir heilig ist ...«

»Pst, da kommt jemand!« – Siewert deutete mit einer Kopfbewegung nach links, wo an der Buchsbaumhecke entlang, die den Garten umsäumte, Hartmann im Jagdanzug, die Flinte auf dem Rücken und den spitzen Jagdstock in der Hand, auf die Villa Quisisana zukam.

»Guten Morgen, meine Herrschaften!« rief er die Verandatreppe hinaufeilend.

Siewert streckte ihm die Hand entgegen: »Holla, Weidmannsheil!«

Der Besucher küßte Irma beide Hände: »Sie wundern sich gewiß, gnädige Frau, daß ich schon wieder da bin ... Diesmal ist's tatsächlich der pure Zufall. Ich wollte nach dem Kunzendorfer Forst hinüber, Kaninchen jagen und habe mich verlaufen.«

»Pech!« versetzte trocken Onkel Oskar und sah die Nichte lächelnd an.

Eine große Befangenheit hatte sich der jungen Frau bei Hartmanns Erscheinen plötzlich bemächtigt. Sein Besuch, sonst herzlich willkommen, brachte sie diesmal in die größte Verlegenheit. Zum Glück schien er sich nicht aufhalten zu wollen, denn er fragte, ob der Boy der Villa Quisisana ihn mit dem Kahn über den Fluß setzen würde.

Irma kam diesem Wunsche lebhaft entgegen und rief sofort nach dem kleinen Otto, der, in der Aussicht sich wieder ein Trinkgeld zu verdienen, rasch die Böschung hinablief und das Boot klarmachte.

»Nun,« meinte Hartmann lächelnd, »gar so eilig wie der hab ich's nicht. Wenn ich mich zuvor ein Viertelstündchen verpusten darf ...« Er setzte sich als guter Bekannter, ohne die selbstverständliche Erlaubnis erst abzuwarten.

Peinliches Schweigen entstand.

Da endlich nahm Irma das Wort: »Herr von Hartmann,« sagte sie mit warmer, aber beklommener Stimme. »Wir zwei sind Freunde ... gute Bekannte, nicht wahr? Darum soll kein Mißverständnis bestehen ... nicht zwischen uns und nicht über uns ...«

Siewert erhob sich schnell: »Pardon, ich will nicht stören.«

»Bleib, Onkel!« rief Irma, »ich lege Wert darauf, daß du uns hörst – – – Ihre Besuche, lieber Hartmann, geben nämlich Veranlassung zu einer höchst merkwürdigen Beurteilung unserer Beziehungen. Ihre Besuche waren mir ein Trost im Unglück, und dennoch muß ich Sie bitten, nicht wiederzukommen.«

»Bist du bei Sinnen, Irma?« platzte Siewert heraus. »Was soll Herr von Hartmann davon denken?«

Hartmann war aufgestanden. Er war sehr blaß geworden. Seine Stimme hatte einen heiseren Klang, als er mit förmlicher Verbeugung erwiderte: »Ich werde Ihre Wünsche zu respektieren wissen, gnädige Frau.«

»Es werden uns beiden nämlich durch dritte Motive untergeschoben, die das mir teure Andenken an unseren Toten beleidigen ...«

»Sie weiß nicht, was sie tut, Herr von Hartmann,« fiel ihr Siewert ins Wort. »Sie ist nervös. Tragen Sie ihr, bitte, diese pathetischen Redensarten nicht nach.«

Der Besucher reichte Siewert die dargebotene Hand. Daß ihm Irma ebenfalls die Rechte hinhielt, schien er zu übersehen. Er machte eine gemessene Verbeugung vor ihr und ging mit raschen Schritten zum Fluß hinunter.

»Das hast du sauber gemacht!« sagte Siewert mit trockenem Sarkasmus zu Irma.

»Ich liebe eben klare Situationen,« antwortete sie trotzig.

»Aha! Darum schmeißt du deine Freunde raus?«

»Nun habe ich dir hoffentlich den Beweis geliefert, daß ich nicht in ihn verliebt bin!«

»Großartige Logik das! Mir scheint vielmehr, dir selber hast du beweisen wollen, daß du nicht in ihn verliebt bist. Und doch ist es so.«

»Du Seelenkenner! Haha! da lache ich bloß.« – Und sie lachte so laut, so gellend, daß eine Amsel, welche die Ruhe der Villa Quisisana zahm und dreist gemacht hatte und die immer, wenn Irma auf der Veranda frühstückte, einige Semmelbrocken zu stehlen kam, mit ängstlichem Flügelschlage erschreckt davonflatterte. – – – – – – – – – –


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