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Schatten

Ich hätte unbedingt fortgesollt aus Österreich, aus Familienenge, Planlosigkeit, in einen großen, harten Lebensernst. Man sagte immer wieder meinem Vater: »Schicken Sie sie in ernste Intelligenzkreise nach Berlin. Lassen Sie sie arbeiten, lernen, reifen.« Mein Vater wollte wohl – die Mutter nicht. Es sollte für mich besonders nichts ausgegeben werden. Es schickte sich nicht ohne Gardedame. So mußte ich bleiben und setzte wilde Triebe an. Aber auch lebensfähige.

Es dämmerte die Zeit heran der großen Wende in der Literatur, die, von Berlin ausgehend, das wirkliche Leben, die kleinen Leute auf die Bühne, in die Bücher brachte: Sudermann, Hauptmann flammten als Gestirne auf. Noch vorher, in einem Regensommer in Leonstein, hatte ich ein Stück bodenständigsten Lebens studiert und in ein Volksdrama verwandelt, von dessen Auswirkungen ich keine Ahnung besaß, bis ich sie dann sah. Es war merkwürdig, daß tatsächlich niemand an dieser Arbeit mehr fand, als eine starke Bühnenwirksamkeit und ganz wahr gesehene Gestalten, die ich ja auch aus dem Leben herausgerissen, einfach abgeschrieben hatte. Keine der Charakterfiguren war Erfindung. Der dritte Akt brachte eine realistische Szene von solcher Wahrheit, daß der Direktor Schreiber der Grazer Theater stutzte und sie gedankenvoll zweimal durchlas, während ich in munterster Sorglosigkeit dasaß und meine Promeneuse sich langweilte. Ein noch sehr junges Mädchen, mit einer Promeneuse behaftet – eine Komtesse jener Kreise, die den Schauspieler Willhain ängstlich nach möglichen Stücken befragten, schrieb so was und forderte, es aufgeführt zu sehen. »Hm,« machte Herr Schreiber und dann sah er mich scharf an. »Wie kommen Sie zu solchen verfluchten Sachen, Komtesse?« »Es ist das Leben,« erwiderte ich unbekümmert. »Ja – kennt der Papa dieses Drama?« »Die Mama kennt es.« »Sie dürfen es einreichen?« »Und ob! Ich leb' doch in geistiger Freiheit, Herr Direktor.« Jetzt lachte er, aber nur flüchtig. »Dieses Stück ist etwas. Es ist stark, wahr und sehr dramatisch. Aber es kann für Sie Konsequenzen haben, bedenken Sie das.« »Daß mich dann keiner heiratet, das weiß ich schon! Weil ich solche Sachen weiß – das heißt, ich geb es zu, daß ich sie weiß. Die anderen, die wissen auch manches.« »Sehr richtig, aber sie halten dicht, bis ihnen die Ehe Schnauzenfreiheit gibt. Sie können in Ihren Kreisen durch eine solche Aufführung zu einer Art Paria werden. Mir ist es ja gleich, nicht wahr. Ich sag' es nur im voraus. Ich selbst schätze ja ein Talent höher ein als eine Persönlichkeit, das ist mein Metier.« »Bitte geben Sie das Stück, sorglos.« »Kleine Mädchen spielen gern mit dem Feuer,« sagte Schreiber ernsthaft. »Anonym wollen Sie das Stück nicht aufführen lassen?« »Niemals! Was ich wage, wag' ich frei vor aller Welt.« »Und Ihre hochgeborenen Verwandten? Die ganze Sauce?« Er las die Antwort in meinem Gesicht. Wir kannten uns schon vier Jahre. Drei Stücke hatte er erfolgreich herausgebracht, den »Hochmeister von Marienburg«, den »Kronanwalt« und »Julian den Apostaten«. Das neue moderne Stück hieß: »Der Meier im Baumgarten«. Der Hof, auf dem es sich abgespielt in krasser Wahrheit, hieß anders. Während Schreiber noch und noch einmal die große Scene des letzten Aktes las, in der eine alternde harte Frau des Volkes zu einem ungeheuren Rechtsbewußtsein elementar erwachte, begreifend, was sie selber der Jugend genommen, selber den Richtspruch fällend, gegen sich und andere in ihrem Hause, entschwand mir meine Umwelt; das hübsche stille Bureau des Grazer alten winkeligen Landestheaters mit der Bühnenluft, den bekränzten Bildern großer Gäste, den Stößen von Manuskripten, den Kunstsachen. Schreiber war ein durchaus künstlerischer Mensch, der das Theater hoch brachte.

Ich sah vor mir den prachtvollen Hof, in Obstgärten ganz eingebettet, der Straße fern, von Bergen überblaut, umduftet von Alpenpflanzen. Weinlaub umzog das alte Haus, Reichtum, gediegenes Walten, alte Überlieferung kennzeichneten es. Sein Herr war tot. Eine stattliche, stolze Bäuerin von 45 Jahren herrschte, als Erbin. Sie hatte des Gatten uneheliches Kind, die bildhübsche Afra angenommen, um sie zu versorgen, und war, in kühler Bauernart, gut zu dem siebzehnjährigen Ding. An der Spitze des großen Gesindes stand seit drei Monaten ein neuer Großknecht von sechsundzwanzig Jahren, der Anderl aus Steiermark, eines zugrundegegangenen Bauern Sohn, tüchtig und blitzsauber, voll Schneid! Um die schwere Bäuerin liefen sich alle bäuerlichen Junggesellen des Landls, alle Wirte und Händler die Füße ab; sie hatte ihr verächtliches Spiel mit ihnen allen, und eigentlich haßten die sie. Ich sehe die drastischen Figuren dieser Freiwerber sich um die Frau scharen, die, großspurig ablehnend, unter ihnen sitzt und dem wunderschönen Zitherspiel des Steirerburschen lauscht, zu ihm hinübersieht. Zwischen dem Anderl und der Afra aber spinnt heimliche Liebe. Mit dem, was sie ausgezahlt bekommt, können sie ein Häuschen erwerben. – Es geht nicht so weiter; der Knecht soll bei der Bäuerin um das Mädl freien. Bei nächster Gelegenheit, er wartet darauf. Er ist heiß verliebt, das Herz steht in Flammen.

Die Freier ziehen ab, Bäuerin und Knecht sind allein; die Dirn ist ins Dorf zur Kirche gegangen, deren Glockenton heraufklingt. Der Anderl will reden. Er spricht von der Heimat, wie hart es sei, aus einem Herrenbuben ein Knecht geworden zu sein. Lang merkt er in der sinkenden Dämmerung nicht die Sprache der hellen, kühnen Frauenaugen, die auf ihm brennen. Er will von seiner Liebe beginnen, da sagt die Bäuerin plötzlich laut: »Werdst halt wieder Herr auf ein' bessern Hof. So Einer wia du! 's is schier zum Lachen.«

»Die Bäuerin meint?«

»Anderl, werd Herr da, auf mein Hof. Ich heirat dich. Du bist mir recht und stehst mir an.«

Sie nimmt nicht wahr, wie er fahl wird, sie anstarrt, zurückzuckt. Sie wirbt weiter, die reiche, gut gestellte Frau, das heiße Weib, das die Mittagshöhe überschritten.

Wie die Afra heimkommt, Weihrauchduft in den Kleidern – ist alles dunkel im Hof, niemand mehr auf. Anderls Zither lockt und klingt nicht. Es ist, als sei er fort.

Die Verlobung wird verkündet, der großen Versuchung ist der schöne lebenglühende Bursche erlegen, aber die Flamme seiner Leidenschaft für das Mädchen lodert heimlich weiter, maß- und gewissenloser, er sieht nicht mehr sein künftiges Weib in ihr, das man hoch hält. Er begehrt nur mehr skrupellos. Die Bäuerin leuchtet vor sattem Glück. Sie hat kein Verständnis für den Ausdruck in Afras erstarrtem Kindergesicht. Sie ahnt nicht die wahnsinnig machende Qual, die ungeheuren Versuchungen. Sie ist befangen in einem Rausch. Denn ihr Bauer war kränklich und kalt, und in ihr lodern unverbraucht alle Flammen eines starken Sinnenlebens. –

Hochzeit. Der junge Bauer ist verstört. Er beißt die Zähne zusammen, aber es ist schrecklich. Und doch! Konnte er anders? Ein verarmter Bauernsohn, den ein Hof lockt. –

Wochen schleichen. Eines Tages tritt Afra in die Stube vor das Ehepaar. Sie verlangt, daß die Vormünderin sie gehen lasse – in Dienst – sie muß fort. Die Bäuerin, satt und glücklich, gutmütig, lacht sie einfach aus. »Du wartst, mei' Dirn, bis oaner kimmt, a Rechter, mit dem gehst nachher. Ich hab's 'n Bauern versprochen, daß ich auf dich schau.

Ich bin verantwortli'. Da is dein neucher Vater, auch a weng dein Vormund. Na Anderl! Gelt Bauer, mir lassen 's Menscherl nöt fort, mir nöt.« Unter Afras Blick findet der Anderl ein leeres Lächeln. Er nickt. Die Bäuerin freut sich, weil er für junge Dirnen so gar nichts übrig hat.

Und nun kommt's! Durch das Haus schleicht, hemmungslos geworden, die Beutegier des Mannes, der in seiner Ehe knirscht. Die Sünde kommt, in duftenden Sommernächten, wie sie immer kommt, wenn der Versuchung nicht ausgewichen wird. Das Mädchen kämpft seinen Kampf, erfüllt sein Gretchenschicksal. Gewissenlos empfängt und nimmt der Mann.

Die vielen abgewiesenen Freier flüstern, es raunt überhaupt in der Gegend. Ein Freier, der um die Afra kommt, wird heimgeschickt, es ist der Bäuerin wenig recht. »Dös Dirndl is' überhaupt no a reins Kind,« sagt sie ärgerlich: –

Ein Sommertag – bald jährt sich im Baumgarten die Hochzeit – die Afra ist fort. Wochen vergehen. Die Bäuerin, ganz außer sich, läßt sie vergebens suchen. Sie beruhigt sich nicht. Der Ander hat finstere Stunden. Er wird in seinem Egoismus ein ganz Harter, Eisigkalter. Die Leidenschaft hat ausgeglüht. Recht, daß das Dirndl abzog. Recht!

Da bringt eines Tages die Polizei zwei in den makellosen, den hochangesehenen Hof, die sie wie Landstreicher am Wege aufgeklaubt hat; ein junges Weib, ein kleines Kind, halb verhungert. Die Afra ist's, schadenfrohe Scharen strömen hinterher. Vor der Bäuerin steht diese junge, sündige Mutter, die einer Toten gleicht, das Kind im Arme. Die Frau ist wie zerschmettert. Im Hin und Her der heißeren, der atemlosen Worte, ertönt es plötzlich: »Den Vater! Den Vater nennst, daß er di wieder ehrli' macht, das rat ich ihm.« Die Beschützerin, die Mutter regt sich in diesem starken derben Ichmenschen, dem glücklichen Weibe. Sie hält an ihrer Frage fest, eisern fest. »Ander, hilf mir, sie fragen. Wer ist er – der Schuft?« Der junge Bauer steht am Fenster, halb abgekehrt, den Kopf geduckt, fahl und bösartig. »Ander, so hilf uns doch. Du g'hörst do zu uns. Uns zwein wars Dirndl anheimgegeben und anvertraut. In die Hand hab ich mein sterbenden Mann geschworen, daß ich auf sie schau, Bauer.«

Er sagt über die Schulter weg: »So Eine laßt ma' laufen.«

Da zuckt die Afra plötzlich auf. Sie wird ganz weiß. Ihre Augen gehen zu ihm hinüber mit einem Ausdruck von Irrsinn. Die Seinen senken sich. Und jetzt – jetzt gewahrt die Bäuerin mit einem Mal der Beiden wahres Gesicht. Blitzesflammen einer entsetzlichen Erkenntnis lodern in ihr auf. Sie steht zwischen dem jungen Paar. Sie fragt noch einmal, ganz kurz, ganz hart und heiser: »Den Vater will ich wissen von dem Kind da.«

Plötzlich wird die Volksstimme laut, es ist als sprächen sie alle, die da stehen, mit einer Stimme: »Sixt es denn nöd? Spürst es denn nöd, Baumgartnerin, der da, der is es, dein sauberer Mann, der elendige Bursch. Zwöa schöne Laster hast dir großzogen in dein Haus. Ehebrecher – und die Dirn!«

»Laßt's die Dirn« –, Die Baumgartnerin schweigt und alle schweigen. Sie steht da; man schaut nur auf sie. Die Frau ist plötzlich alt – die Frau ist plötzlich nicht mehr derb, grob, alltäglich. Kein Ichmensch mehr. Ihre Blicke gehen von Afra hin zu dem Ander, der vor sich hinstarrt – seine Schultern zucken, Haß, Hohn, Wut ist in seinem Gesicht. Er hört die Stimme seiner Frau. »Ist das wahr? Im Namen Gottes frag ich? Ist das wahr? Daß du geschändet und verraten hast mein ehrliches Haus. Afra, red', ist das wahr, daß es sein Kind ist?« Nur ein Hauch von den Lippen gibt Antwort: »Es ist sein Kind.«

Und wieder dieser Atemzug gelähmten Schweigens in der Stube. Da schreit die Afra auf: »Laßt mi' jetzt gehen! Ich muß fort – weit fort; daß Gott erbarm, ein Dach für das Kind suchen.«

Sie will zur Türe. Niemand ist mehr schadenfroh. Niemand mehr boshaft. Bleich stehen sie alle.

»Du bleibst. Wie hat das sein können, Dirn?« – »Er hat mi' gern g'habt und mi' g'lassen für di'. Aber nit von mir g'lassen. Zu Tod g'hetzt, bin ich in Abgrund eini g'stürzt. Ich kenn mei Sünd.«

»Er hat Di gern g'habt? Zuerst. Und dann hat er sich verkauft an mich? Ander« – »He, was, du Alte, was kannst verlanga?«

»Hat si' verkauft und nachher vergriffen an einem anvertrauten hilflosen Kind, einem Vermächtnis.« »Mutter, laßt's mi' fort mit mein Kind, i muß fort! Verzeiht's eahm, vergeßts mi.« Vor der Türe steht die Bäuerin, sie streckt die Arme aus, der Dirne den Austritt verwehrend. »Das Kind hier, das muß do fort, fort muß es, Mutter. Das hat ja kein Recht hier!«

»Kein Recht? Das Kind da hat alle Recht. Das Kind is' der Erb'.« Sie nimmt es von Afras Brust in ihre Arme. »Das Kind bleibt da, und wachst auf zwischen uns zwei. Ich hab gesündigt! Du hast nur g'fehlt.« Das Weib sagt es stark, aus den tiefsten Tiefen seiner erwachenden echten Natur heraus. Der Ander macht einen Schritt vor – starrt es an, da hemmen ihn unerbittliche Augen. »Du –geh! Vor Gericht bringen könnt' ich dich für schwerste Schuld. Aber ich halt mir mein G'richt selber – nach meinem G'wissen. Du – geh – geh!«

Und – er geht. Die Afra ist in die Knie gebrochen. Die Bäuerin steht da, ganz allein, das Kind im Arm. Sie sieht darauf herab, ein Ausdruck geht über ihre harten Züge, in dem die allertiefsten Menschlichkeiten aufgedämmert sind. Langsam sieht sie auf. Hält den Leuten, die sie anstarren, wie etwas Fremdgewordenes das Kind hin. »Das ist der Erb' vom Meierhof im Baumgarten. Ich sühn mei' schwere Schuld.« –

Direktor Schreiber nahm das Stück an. Er war sehr ernst geworden. Mir erschien alles selbstverständlich. Das unerbittliche Muß, so zu schreiben, wie ich es gesehen, empfunden, war da. Fehlte es, glückte mir nichts. Das Stück wurde gegeben, erregte heftigen Widerspruch, teilweise frenetische Anerkennung, maßlose Entrüstung meiner Kreise. Alles rannte hinein. Alle Blätter schrieben. Meine Mutter, die in Stürmen gerade nicht Stand zu halten pflegte, sagte zu mir: »Wenn man ein solches Stück schreibt, das ist gerade, wie wenn man ein uneheliches Kind gekriegt hat.« Dieser Ausdruck war verblüffend, aber er zerknirschte mich nicht. Munter hielt ich dem Ansturm stand. Das Stück ging gedruckt überall hin, und eine große Berliner Zeitung brachte spaltenlange Stellen daraus. Sie nannte das Werk das unbewußte Aufdämmern eines gesunden Naturalismus, einer notwendigen schrankenlosen Menschenschilderung mit unbestechlichem Wahrheitsstreben, Geist vom Geiste einer neuen Zeit. Das machte mich glücklich. Ich knüpfte schriftliche Beziehungen mit literarischen Berliner Kreisen an, Korrespondenzen entstanden. Wohlmeinende Gräfinnen, die mich das ärmste Kind nannten, machten meiner Mutter heftige Vorwürfe wegen der Erlaubnis, ein solches Stück zu schreiben, zu geben. Das nahm ich ihr durchaus nicht übel, nur mehr Festigkeit im Ertragen von Konsequenzen wäre am Platze gewesen. Aber sie war wechselvoll. Fest zu mir hielt mein Vater, in großer Ruhe. Er war schon sehr leidend. Sein Interesse an meinen Arbeiten zerstreute ihn in vielem Kummer und in der Sorge um die Familie, die, er ahnte es, bald allein zurückbleiben würde, ohne inneren Zusammenhalt. Mit den Seinen in Linz war der Friede nur kurz gewesen, schon wieder tobten unberechtigte Forderungen, Gehässigkeiten, Intrigen. Aber es war ihm gelungen, uns Apanagen und ein kleines Vermögen zu sichern, die Mutter zu versorgen. Seine wirtschaftlichen Leistungen waren ungeheuer.

Der »Meier im Baumgarten« war ein Auftakt in der Provinz für die neue Richtung genannt worden, die unbezwinglich in den Menschen sein mußte, wenn ein Outsider, wie ich, sie sogar empfand. Ich denke an die ungeheuren Entrüstungen, die dann kamen, als die neuen Bühnenwerke gegeben wurden, als Gerhart Hauptmann, Sudermann und deren Schule sprach. Es war ein Sturm, der tobte. Ich denke der entrüsteten Elterngesichter, der knallenden Logentüren, wenn Einer oder Eine fluchtartig das Theater verließ, und dann nach einer halben Stunde wieder angeschlichen kam. Wir Jungen aber, mein Bruder und ich, wir tranken Lebensluft, wir waren hingegeben. Flammende Diskussionen füllten ungezählte Stunden. Man las, lernte, spürte sich selber, spürte dem wirklichen Leben nach. Die Phrase verschwand, der Kothurn verödete. Gelebtes Leben aller Schichten packte die menschliche Natur. Zu Wort kamen endlich geistig die großen Schweigenden, die Armen und Ärmsten. Aus ihren Tiefen glomm ein rotes Licht empor. Wir ahnten eine große Menschheitswende, sogar im leichtsinnigen Österreich.



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