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6.

D ie Untersuchung gegen Erna ging sehr langsam vor sich.

Erna selbst befand sich im Untersuchungsgefängnis zu Brandenburg.

Der Raum, den man ihr angewiesen, war annehmbar, und Erna hatte sich weder über die Kost noch über die Behandlung zu beklagen.

Was sie besonders freute, war der Umstand, daß man ihr gestattete, Bücher zu lesen.

Dagegen hatte sie ein schwerer Schlag getroffen.

Dr. Fritz Fiedler, auf den sie sich berufen, war nach Amerika ausgewandert.

Doktor Sänger, ihr Verteidiger, aber bestand auf der Aussage dieses wichtigen Zeugen, und so mußte der Termin der Verhandlung immer wieder hinausgeschoben werden.

Eines Morgens betrat Doktor Sänger den Raum des Gefängnisses mit strahlendem Gesicht.

»Heute bringe ich Ihnen zwei sehr erfreuliche Nachrichten, liebe Frau Erna,« sagte er.

»Hat sich Doktor Fiedler gefunden?« fragte die Unglückliche.

»Nein, wir wissen immer noch nicht, in welcher Stadt Amerikas sich Doktor Fiedler aufhält,« antwortete der junge Anwalt. »Aber ich habe den Besuch des Barons Botho von Tresko empfangen. Er erkundigte sich eingehend um Ihr Wohlbefinden, und dann erzählte er mir, daß der kleine Kuno vollständig genesen sei, fleißig im Garten herumlaufe und im übrigen immer unter der Aufsicht seines Vaters stehe.«

Ein Freudenschrei entrang sich den Lippen Ernas.

»Und dann,« fuhr Doktor Sänger fort, »habe ich Ihnen zu berichten, daß in Berlin der Teppich bereits untersucht wurde.«

»Mit welchem Resultat?« fragte Erna gespannt.

»Giftfrei, vollkommen giftfrei,« antwortete der Anwalt. »Die Flüssigkeit, die er aufgesaugt hat, erwies sich als ein ganz harmloses Mittel, welches nur dazu dienen konnte, das Herz eines Kranken zu beruhigen und wohl auch seine Schmerzen zu lindern.«

»Großer Gott, ich danke Dir,« stieß Erna hervor, »so haben wir also noch Hoffnung, daß meine Unschuld an den Tag kommt?«

»Wir haben die schönsten Aussichten,« erwiderte der Doktor.

»Aber ich bitte, gestatten Sie mir eine Frage,« wandte Frau Erna ein.

»Ich bitte, sprechen Sie, liebe Frau Erna.«

»Nun, dann sagen Sie mir, wer Sie für die Mühe, die Sie für mich aufwenden, bezahlt?«

»Ja, das wüßte ich Ihnen eigentlich selbst nicht anzugeben,« antwortete Doktor Sänger lächelnd. »Aber nehmen Sie an, Frau Erna, daß der liebe Gott im Himmel mich für die Mühe belohnen wird, die ich mir um eine unschuldige gute Seele gebe.«

Frau Erna hatte das Gefühl, daß diesmal der Doktor nicht ganz die Wahrheit spreche.

Da stieg plötzlich ein Gedanke in ihr auf, aber sie bannte ihn und bat heimlich Gott, sie nicht in Versuchung zu führen, ein Glück zu erhoffen, das sie doch ein für allemal verloren hatte.

Da öffnete sich die Tür, der Schließer trat ein und legte vor Erna einen Strauß herrlicher roter Rosen nieder

Der Doktor verabschiedete sich von seiner Klientin, und Frau Erna vergrub ihr Gesicht in den Blumen, während heiße Tränen von ihren Augen niederrollten.

* *
*

Im Arbeitszimmer des Barons Tresko, in welchem er selbst am Schreibtisch saß, stand der alte Förster, eine hohe, knorrige Gestalt, so recht, wie man sich einen alten Weidmann vorstellen muß.

»Na, was wollen Sie denn, Mühling, was gibt es denn wieder?« fragte der Baron

»Ich habe dem Herrn Baron die Meldung zu bringen,« antwortete der Förster, »daß sich in unserem Walde ein Wilderer herumtreibt –«

»Ein Wilderer,« unterbrach Tresko. »Habe ich Ihnen nicht geboten, diesem Gesindel scharf auf die Kappe zu gehen?«

»Ja, das habe ich auch getan,« meinte der Förster, »und wir sind ja so ziemlich fertig geworden mit den Wilddieben. Aber seit etwa acht Wochen geht's wieder los. Da treibt sich ein Kerl im Walde herum, der uns die schönsten Stücke wegschießt. Es kann natürlich keiner aus dem Dorfe sein, und da ein Fremder auch nicht drunten wohnen kann, so nehme ich an, daß der Mensch irgendwo in einer Höhle lebt.«

»Ah, ein Höhlenmensch? Haben Sie ihn schon einmal zu Gesicht bekommen?«

»Vergangene Nacht, Herr Baron. Ich lauerte ihm auf, sah seinen Kopf aus dem Gebüsch auftauchen und wollte schon meine Büchse anlegen, da war der Kerl, der Wind bekommen haben mußte, auch. schon verschwunden«

»Das haben Sie aber ungeschickt angestellt, Mühling. Sie hätten anlegen und abdrücken sollen, als der Kopf auftauchte.«

»Ja, das ist leicht gesagt. Wenn man nachher einen Unschuldigen niedergeknallt hätte.«

»Sie könnten recht haben, Mühling. Aber was wollen Sie eigentlich von mir? Sie wissen doch, daß ich nun an andere Dinge zu denken habe als an Wilddiebe. Wollen Sie am Ende, daß ich mich mit Ihnen auf die Jagd nach dem Kerl mache.«

»Eben das will ich, Herr Baron, denn vier Augen sehen besser als zwei, und vier Fäuste können kräftiger zupacken. Und nichts für ungut, Herr Baron,« – bei diesen Worten trat der Förster näher an Tresko heran – »ich habe doch schon Ihrem seligen Vater gedient und ihm in so manchen Dingen einen guten Rat gegeben. Und nun soll ich mit ansehen, wie Sie sich grämen und unglücklich sind? Und dazu schweigen? Nein, das kann ich nicht. Ich muß Ihnen sagen, daß es für Ihre Krankheit nur eine Medizin gibt, den frischen grünen Wald. Sie müssen wieder zu jagen beginnen, Herr Baron. Und da wäre wohl der heutige nächtliche Ausflug die beste Gelegenheit.«

Der Baron streckte dem Förster die Hand entgegen.

»Das war gut gesprochen, Mühling, und ich will Ihren Rat befolgen. Heute abend um neun Uhr erwarten Sie mich beim Wasserfall.«

Glücklich. über diesen Erfolg verließ der alte Förster das Arbeitszimmer des Barons.

 

Beim Mittagsmahl teilte Tresko seiner Gattin mit, daß er heute nacht mit dem Förster auf einen Wilderer Jagd machen wolle und wahrscheinlich erst am Morgen heimkehren werde.

Merkwürdigerweise hatte diesmal Maria dagegen absolut nichts einzuwenden

»Es ist gut, daß Du das Weidwerk wieder aufnimmst,« sagte sie. »Das wird Dich auf andere Gedanken bringen.«

Pünktlich um neun Uhr erschien der Baron an der verabredeten Stelle und schlug mit dem Förster den Weg in den Wald ein.

In einem nun leeren Wassergraben warteten die beiden Männer fast zwei Stunden lang.

»Zu dumm,« sagte Mühling, »wenn man nicht im Walde ist, dann haben die Wilderer genug zu tun, aber sobald man da ist, lassen sie sich nicht blicken.«

»Natürlich,« lachte der Baron, »wenn sie eine Ahnung haben, daß man ihnen auflauert, – doch still, regt sich da nicht etwas?«

Der Baron hatte recht gehört.

Und bald darauf tauchte aus dem Gebüsch eine Gestalt auf.

Ein zerlumpter Mensch war es, der ein junges Reh auf dem Rücken trug.

Mit vorgestreckten Büchsen stürmten der Baron und der Förster auf den Wilderer los.

»Stillgestanden, Halunke, oder wir schießen!« rief ihm der Baron entgegen.

Der Wilderer ließ Reh und Büchse sinken, starrte einen Augenblick lang fassungslos auf den Baron, dann sagte er:

»Nichts für ungut, Herr Inspektor, ich schieße ja nur, was ich zum Leben brauche.«

»Na, Ihr scheint sehr guten Appetit zu haben,« warf der Förster ein.

»Herr Inspektor –« nahm der Wilderer wieder das Wort.

»Ich bin nicht der Herr Inspektor,« unterbrach Tresko, »ich bin der Baron Botho von Tresko, dem dieser Wald gehört und dem Ihr das Wild wegschießt.«

»Ah, Sie sind der Baron Tresko selbst,« sagte der Wilderer. »Sehr erfreut, Ihnen zu begegnen, ich wollte Ihnen in den nächsten Tagen ohnedies einen Besuch abstatten.«

»Was, Sie wollten mich besuchen? Was hatten Sie mir denn mitzuteilen?«

»Herr Baron, Sie kennen mich doch?«

»Bei Gott, ich habe Euch schon gesehen,« antwortete Tresko, »Ihr seid ja der sonderbare Mann, mit dem ich mich im Wirtshaus des Dorfes unterhielt.«

»Ja, der bin ich,« fuhr der Wilderer fort, »aber, Herr Baron, haben Sie vielleicht zufällig ein Rasiermesser bei sich?«

»Wollt Ihr Euch die Kehle abschneiden?« fragte der Förster

»Das nicht, aber ich möchte mir den Bart abnehmen, damit mich der Herr Baron bestimmt erkennt,« fuhr der Wilderer fort. »Aber ich bitte, sehen Sie mich einmal recht genau an, Baron von Tresko.«

Der Baron trat noch einen Schritt näher und – fuhr betroffen zurück.

Ihm war es, als ob er dieses Gesicht in früheren Tagen einmal gesehen hätte.

»Wer seid Ihr?« stieß er hervor. »Haben wir uns nicht schon einmal gesehen?«

»Gewiß, und zwar in Ihrem Garten, Herr Baron,« antwortete der Wilderer. »Ich sprang damals aus dem Fenster des Schlafzimmers Ihrer ersten Gattin.«

»Barmherziger Gott, er ist es,« preßte der Baron hervor.

»Ja, ich bin es,« fuhr der Wilderer fort, »und Sie täten gut, Herr Baron, mich anzuhören. Aber bitte, geben Sie Ihrem Förster den Auftrag, uns allein zu lassen.«

»Ei freilich,« sagte Mühling, »damit Ihr den Herrn Baron umso leichter niederschießen könntet? Nein, daraus wird nichts, mein Freund.«

Der Wilderer ließ seine Büchse zurück, der Baron tat dasselbe, und dann gingen die beiden etwa zwanzig Schritte tiefer in den Wald hinein.

»Also ich verließ damals das Zimmer meiner Schwester,« begann der Wilderer.

»Ihrer Schwester?«

»Ja, denn ich heiße Franz Schulz, und Ihre erste Gattin war meine Schwester. – Aber lassen Sie sich erzählen, Herr Baron.

Ich lernte das Schlosserhandwerk, hatte aber wenig Glück und – mein Gott, der Hunger tut weh – verübte in Berlin einen Einbruch, nach dem ich zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt wurde.

Das war gerade zu der Zeit, als Sie Erna heiraten wollten. Und nun sagen Sie, Herr Baron, ob meine Schwester Ihnen damals sagen konnte, daß sie einen Bruder besaß?

Nicht wahr, sie mußte schweigen?

Nun, ich benahm mich im Zuchthaus anständig, infolgedessen wurde mir ein Jahr meiner Strafe erlassen. Ich kam heraus und hatte nur die paar Groschen, die ich mir während meiner Strafzeit verdient hatte.

Das reichte natürlich nicht für lange, und – nun, ich habe nun einmal das Schlosserhandwerk gelernt – als ich Hunger hatte, verübte ich einen neuen Einbruch. Ich erhielt abermals ein Jahr, saß es ab, und als ich wieder frei wurde, sagte ich mir, daß es denn doch nicht so weiter ginge und erinnerte mich meiner verheirateten Schwester.

Eines Nachts suchte ich sie auf.

Sie waren damals gerade verreist, Herr Baron. Nun, meine Schwester erschrak, als sie mich sah, bewirtete mich aber sehr gut und meinte, ich solle in der nächsten Nacht wiederkommen, sie werde mich mit anständigen Kleidern versorgen.

Ich kam wieder und eröffnete ihr in der zweiten Nacht einen Plan, nach Amerika zu gehen, wenn sie mir das nötige Reisegeld geben könnte.

Dieser Plan gefiel ihr sehr gut, sie bat mich, in der dritten Nacht wieder zu kommen. Sie werde mir dreitausend Mark geben.

Ich kam wieder, erhielt die dreitausend Mark, wollte mich von ihr verabschieden, sie umarmen, aber sie stieß mich zurück und meinte, so lange ich ihr nicht den Beweis erbringen könne, daß ich ein anständiger Mensch geworden sei, dürfe ich sie nicht berühren.

So ging ich denn ohne Kuß und ohne Händedruck wieder fort, durchs Fenster, und hatte das Pech, gerade Ihnen, Herr Baron, in die Arme zu laufen.

Na, und was weiter geschehen ist, das wissen Sie ja.«

Tief erschüttert hatte der Baron dieser Erzählung gelauscht.

Aber er hätte aufjubeln mögen, denn nun lag ja die Unschuld Ernas klar am Tage.

Dem Baron liefen die Tränen über die Wangen. Nun kam er sich selbst wie ein Verbrecher vor.

»Förster!« rief er laut in den Wald hinein.

»Zu Befehl, Herr Baron,« kam die Antwort zurück, und bald darauf erschien Mühling selbst.

»Dieser Mann wird nicht angezeigt,« sagte der Baron. »Sie nehmen ihn mit ins Forsthaus und verpflegen ihn bis auf weiteres. Aber achten Sie darauf, daß er Ihnen nicht entwischt, denn er wird in einer sehr wichtigen Angelegenheit der erste Zeuge vor Gericht sein.«

»Hoffentlich speist man gut bei Ihnen, Herr Förster,« sagte der Wilddieb.

»Haderlump, es wird Dir schon schmecken bei mir,« antwortete der Förster. »Was für mich gut ist, wird wohl auch so einem Halunken genügen.«

»Herr Förster, beleidigen Sie den Herrn Baron nicht,« lachte Franz Schulz, »Sie werden die Augen noch weit aufreißen.«

Dann verabschiedete sich der Baron vom Förster und drückte, zum größten Erstaunen des biederen Weidmanns, dem Wilderer herzlich die Hand.

Nun schritt Tresko rasch dem Schlosse zu.

Leise trat er ein.

Er hatte einen Schlüssel zur Tür bei sich und brauchte deshalb nicht anzuläuten.

Als er im Hausflur war, hörte er Schritte die Treppe herabkommen.

Rasch verbarg er sich hinter einer Statue, denn er wollte sehen, wer jetzt in der Nacht sich noch aus dem Schlosse zu entfernen hatte.

Maria war es und – Dr. Aventin.

»Also ich reise morgen nach Berlin,« flüsterte der Doktor Frau Maria zu. »Ich werde die Wärter des Aufbewahrungsortes bestechen und nur verlangen, daß sie mir den Teppich zeigen. Bin ich so nur eine Minute allein, dann werde ich den Teppich mit dem Gifte bespritzen und eine neue Untersuchung verlangen.«

Der Baron wollte sich auf den Doktor stürzen und ihn mit dem Flintenkolben niederschlagen, aber er beherrschte sich.

Er mußte noch mit ansehen, wie Maria den Doktor küßte und wie sie in zärtlicher Umarmung eine Zeitlang beisammen standen.

Der Baron rührte sich auch jetzt nicht.

 

Am nächsten Morgen aber gab er eine Depesche an Detektiv Rubber auf:

»Doktor Aventin nach Berlin abgereist, um Teppich zu vergiften. Beobachten Sie ihn am Aufbewahrungsort, und nehmen Sie ihn sofort fest, wenn er sein Verbrechen ausführen will.«

Am Abend des nächsten Tages traf beim Baron ein Telegramm ein, welches die Antwort enthielt.

Es lautete:

»Aventin von mir verhaftet im Augenblick, da er den Teppich vergiften wollte. Er hat gestanden. Maria seine Mitschuldige. Rubber.«

Mit diesem Telegramm in der Hand begab sich der Baron ins Zimmer seiner Frau.

»Na, kommst Du doch wieder einmal zu mir?« sagte sie. »Das ist wirklich sehr erfreulich. Du hast mich ja heute sehr stark vernachlässigt.«

»Lies dieses Telegramm,« antwortete Tresko kurz. Kaum hatte Maria einen Blick darauf geworfen, als sie einen gellenden Schrei ausstieß und sich dem Baron zu Füßen warf.

»Rette mich, rette mich,« stieß sie hervor, »laß mich nicht in die Hände der Behörde fallen, ich werde –«

»Du hast den Giftmord begehen wollen,« stieß er hervor, »Du bist ein treuloses Weib und überdies – eine Meineidige! Denn auch Ernas Unschuld ist durch einen einwandfreien Zeugen erwiesen.«

Er läutete dem Diener.

»Nehmt diese Person fest,« rief er, »und bringt sie sofort zur Gendarmerie hinunter!«

In diesem Augenblick sprang Maria auf und stürzte sich ins Nebengemach.

»Ihr nach, ihr nach,« rief Tresko, »wir müssen sie lebendig haben!«

Aber die Tür war bereits von innen verriegelt, und als sie aufgebrochen wurde, fand man Maria tot am Boden liegen.

Sie hatte sich mit dem Gift getötet, welches wahrscheinlich Kuno zugedacht war.

 

Zwei Tage später erhielt Erna ihre Freiheit wieder.

Tresko selbst holte sie aus dem Gefängnis ab.

Er umarmte und küßte sie vor aller Welt und rief ihr zu:

»Erna, kannst Du mir verzeihen?«

»Ich habe Dir niemals gezürnt,« antwortete Erna. »Und ich gehöre Dir, wenn Du mich wieder willst, fürs Leben!«

 

Doktor Aventin wurde zu zehn Jahren Zuchtbaus verurteilt. Er verließ die Strafanstalt nicht mehr als Lebender.

Erna aber zog wieder in ihr Haus ein und wurde von der ganzen Dienerschaft mit Jubel begrüßt.

Das Glück des Hauses Tresko war wieder hergestellt.

Aber auch ein anderer konnte von Glück sagen, und das war Franz Schulz.

Sein Schwager, der Baron Tresko, ließ ihn nicht mehr in die Welt hinausgehen, sondern ließ ihn vom Förster Mühling, mit dem er sich inzwischen innig befreundet hatte, zum Weidmann erziehen, damit er später einmal die Stelle des Alten erhalten könne.

Und das mußte man Franz Schulz nachsagen, daß er als Förster den Wilderern so scharf auf die Kappe ging wie keiner.


Verantwortlicher Redakteur: Georg Streicher, Heidenau-Nord.

 


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