Friedrich von Raumer
Geschichte der Hohenstaufen und ihrer Zeit, Band 2
Friedrich von Raumer

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Kaiser Friedrich I

 

Geschichte der Hohenstaufen

und ihrer Zeit

von

Friedrich von Raumer.

 

Zweiter Band.

Mit einem Kupfer.

 


 

Leipzig:
F. A. Brockhaus.
1823.

 


 

Vorrede.

Zur Rechtfertigung der Art und Weise wie ich die Gegenstände in diesem Bande betrachtet und behandelt habe, ließe sich mancherlei sagen: es scheint mir indeß gerathener den Eindruck abzuwarten, welchen das Geleistete auf den unbefangenen, weder durch Anklage noch durch Vertheidigung gestörten, Leser machen wird.

Über die Beilagen muß ich dagegen folgendes bemerken. Das Titelkupfer ist nach der Bildsäule Friedrichs I. an dem Portale der freisinger Hauptkirche, entworfen. Im Jahre 1159 brannte die dortige Kirche VI abMeichelb. Hist. Frising. I, 350, 355., ward 1161 zum Theil auf Kosten des Kaisers hergestellt, und aus Dankbarkeit jenes Standbild errichtet. Es stimmt mit den Beschreibungen, welche die geschichtlichen Quellen über die körperliche Bildung des Kaisers geben; auch läßt sich im allgemeinen erweisen, daß man damals Ähnlichkeit der Gesichtszüge bezweckte und in diesem Theile der Kunst weiter vorgerückt war, als in manchem andern. – Unter mehren Zeichnungen genügte endlich die von Herrn Raabe, nach einem Gipsabgusse angefertigte, vollkommen meinen strengen Forderungen.

Die mitgetheilten Regententafeln (Beilage 1) schienen mir zur Übersicht und Vergleichung bequem und brauchbar.

Große Mühe haben mir die diplomatischen Nachweisungen über den Aufenthalt der deutschen Könige und Kaiser, von Heinrich V bis Rudolf I (Beilage 2), gemacht. Möchte sie wenigstens der Kenner nicht für überflüssig erklären, sondern mir darin beistimmen: daß sie unter anderem zur Berichtigung mancher Thatsachen VII dienen, zur Würdigung der Ächtheit vieler Urkunden, zum anschaulichen Beweise der großen Regsamkeit und Thätigkeit der damaligen Herrscher. Hätte ich gleich beim Anfange meines Quellenstudiums jene Arbeit begonnen, würde die Ausbeute noch vollständiger geworden seyn; indeß dürfte ein Vergleich mit der sehr fleißigen Arbeit des Georgisch immer zeigen, daß sich der Reichthum an Urkunden seitdem außerordentlich gemehrt hat. Die, in der Geschichtserzählung vorkommenden Orts- und Zeit-Bestimmungen hier sämmtlich zu wiederholen, schien mir nicht nothwendig, und eben so wenig habe ich alle offenbar falsche Urkunden erwähnt. Über manche hingegen glaubte ich Zweifel andeuten, oder durch Beifügung der Regierungsjahre u. dergl. zur Prüfung auffordern zu müssen. Diese Prüfung selbst umständlich vorzunehmen, oder den Inhalt der Urkunden (nach der musterhaften Weise Langs) anzugeben, erlaubte der Umfang und Inhalt meines Werkes nicht; jedoch versteht es sich von selbst, daß alles für meine Zwecke Brauchbare an den passenden Stellen mitgetheilt ist. Möchten andere Forscher jenes VIII Geschäft durch meine Nachweisungen erleichtert finden, und mir Bereicherungen und Berichtigungen derselben zukommen lassen.

Berlin, den 3ten August 1823.

Inhalt.

Viertes Buch.
Erstes Hauptstück Von der Thronbesteigung Friedrichs I, bis zu dem Ende seines ersten italien. Zuges (1152–1155).
Zweites Hauptstück Deutsche Angelegenheiten, Normannen, Griechen, Lombarden und Streitigkeiten mit dem Papste, bis zum zweiten italienischen Zuge (1155–1157).
Drittes Hauptstück Der zweite Heereszug nach Italien, Mailands Bezwingung, neuer Streit mit Hadrian IV, Belagerung und Einnahme von Crema (1157–1160).
Viertes Hauptstück Tod Hadrians, zwistige Papstwahl, Kirchenversammlung in Pavia, Zerstörung von Mailand, Kirchenversammlung in Lodi, Papst Alexander III in Frankreich, Zusammenkunft Friedrichs und Ludwigs VII in Launes (1160–1162).
Fünftes Hauptstück Heinrich der Löwe und die Slaven, Lübeck, dänische Angelegenheiten, Unruhen in Mainz, andere deutsche Angelegenheiten (1154–1163).
Sechstes Hauptstück Friedrichs dritter Zug nach Italien, Viktors Tod, Pisa und Genua, Heinrich II und Thomas Becket, Reichstag in Würzburg, Alexanders Rückkehr nach Rom, Friedrichs vierter Zug nach Italien, Klagen der Lombarden, Aufstand derselben, Friedrich siegreich in Rom, Krankheiten, Rückkehr nach Deutschland (1162–1168).
Siebentes Hauptstück Fehden gegen Heinrich den Löwen, Einnahme von Arkona, die Söhne des Kaisers, kirchliche Angelegenheiten, die Gründung von Alessandria, Lombardenbund, Christian von Mainz in Italien, Belagerung von Ankona, Belagerung von Alessandrien, Abfall Heinrichs des Löwen, Schlacht bei Legnano, Friedensunterhandlungen, venetianischer Friede (1166–1178).
Achtes Hauptstück Heinrich des Löwen Fall, lateranische Kirchenversammlung, Tod Alexanders III, Christian von Mainz, konstanzer Friede, Reichstag in Mainz, Zwist mit dem Papste, völlige Aussöhnung mit Mailand (1177–1185).
Neuntes Hauptstück Neapolitanische Angelegenheiten, Vermählung Heinrichs VI und Konstanzens, Streit mit dem Papste, Eroberung von Jerusalem (1156–1187).
 
Fünftes Buch.
Erstes Hauptstück Vom Ende des zweiten Kreuzzuges, bis zum Tode König Balduins III (1149–1162).
Zweites Hauptstück Vom Tode König Balduins III, bis zum Tode König Amalrichs und Nureddins (1162–1173).
Drittes Hauptstück Die Zeit König Balduins IV (1173–1185).
Viertes Hauptstück Balduin V, Saladin, Eroberung Jerusalems (1185–1187).
Fünftes Hauptstück Der Kreuzzug Kaiser Friedrichs I (1188–1190).
Sechstes Hauptstück Die Belagerung von Akkon, der Kreuzzug Philipp Augusts und Richards, bis zum Tode Saladins (1187–1193).
Erste Beilage Regententafeln zur Geschichte der Hohenstaufen.
Zweite Beilage.  Diplomatische Nachweisungen über den Aufenthalt der deutschen Könige und Kaiser von Heinrich V bis Rudolf I:
    Heinrich V
    Lothar
    Konrad III
    Friedrich I
    Heinrich VI
    Philipp
    Otto IV
    Friedrich II
    König Heinrich, Friedrichs Sohn
    Konrad IV
    Wilhelm von Holland
    König Richard
    Konradin
    König Manfred
Dritte Beilage  Stammtafel der Hohenstaufen. Erste Hälfte.

 


 


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