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Das Märchen

Als Prolog

Das waren laute Tage,
Im Streite lag die Welt.
Daß es die Waffen trage,
Hat alles sich gestellt.
Im Kampf sich zu beweisen,
Selbst nicht die Dichtkunst mied.
Das Wort ward Stahl und Eisen;
Zum Schwerte ward das Lied.

Das Märchen stand verlassen
Im Dränen um ihn her.
Ihm will der Streit nicht passen,
Ihm ziemt nicht Schild noch Speer;
Zum blut'gen Kampfesruhme
Ist seine Macht gering.
Es fliegt vom Blatt zur Blume,
Ein bunter Schmetterling.

Und aus des Streites Mitte,
Da trieb's mich alsobald,
Ich floh mit scheuem Schritte
Tief in den grünen Wald,
Da, wo der Blüten Fülle
Der Bäume Fuß umsäumt,
Hab' ich in Waldesstille
Geschlummert und geträumt.

Ich lag im duft'gen Reise,
Umschaltet und umrauscht,
Und Hab' im Schlummer leise
Auf Waldes Wort gelauscht;
Wob meine Träume luftig
Und meine Phantasten
Im Blumenlaute duftig
Und in der Blätter Grün.

Jetzt treibt's vom Blumenbette
Mich wieder waldauswärts;
Des Märchens liebste Stätte
Ist doch des Menschen, Herz.
Jetzt drängt's mich, euch zu fragen:
Ist noch im Sturm die Zeit?
Ist noch nicht ausgeschlagen
Und ausgekämpft der Streit?

Doch habt für Waldes Kunde,
Für meinen bunten Traum
In eures Herzens Grunde
Ihr jetzt schon wieder Raum,
Dann nehmt, den ich getragen,
Den Strauß voll Waldeslust,
Und auf des Herzens Schlagen
Steckt ihn an eure Brust.

Und wollt ihr ihn nicht achten,
Den Märchengunst umwallt',
So laßt den Strauß verschmachten,
Viel andre trägt der Wald.
Ich aber zu den Bäumen
Will wieder dann entfliehn,
Will wieder ruhn und träumen
Im duft'gen Waldesgrün.


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