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Er hieß Paul Immanuel Lohrhaupt.
Auf seiner Visitenkarte stand: »Paul Immanuel Lohrhaupt.«
Das war keine Koketterie. Er hätte der Wahrheit gemäß noch darauf schreiben lassen können: ordentlicher Professor der Theologie, oder Professor der Dogmatik, oder Universitätsprediger, oder Doktor der Philosophie und Doktor der Theologie, oder Geheimer Kirchenrat, oder Vizepräsident der Generalsynode, lebenslängliches Mitglied der Ersten Kammer der Stände und Ritter hoher Orden, oder Mitglied des naturwissenschaftlichen Vereins zu A., Ehrenmitglied der naturforschenden Gesellschaft zu B., korrespondierendes Mitglied des Vereins für wissenschaftliche Schmetterlingskunde zu C.; aber als er bei dem Lithographen stand, um sich Karten drucken zu lassen, weil ihm das Schreiben der Visitenkarten unbequem geworden war, und der Lithograph jetzt höflich, nein, ehrerbietig vor ihm stand und ihn fragte: »Was wollen der Herr Geheime 162 Kirchenrat auf die Karte schreiben lassen?« da fiel ihm nur »Paul Immanuel Lohrhaupt« ein, und dies wurde wörtlich auf die Karte gedruckt.
Wer einen »Gebildeten« gefragt hätte, wie er predige, dem wäre mit Achselzucken die Antwort geworden: »Ich höre keine Predigt von einem Professor der Dogmatik!« Wer aber den Buchbinder Kräuslein oder gar seine Frau gefragt hätte, dem hätte Herr Kräuslein geantwortet: »Der Herr Geheime Kirchenrat? Das ist ein Pfarrer, der redet nur von Sachen, die im Leben vorkommen, der weiß, was den einfachen Leuten unverständlich ist und was ihnen gar nicht in den Kopf nein will, und er macht's klar. Und er weiß, bei welchen Sachen einem das Herz unvernünftig und rebellisch ist, und zeigt einem, daß es ihm auch schon so gegangen ist, und da sagt er alles genau, daß sich jedes in der Beschreibung erkennt, und dann tröstet er einen, daß man den Ausweg aus der Sackgasse findet.« »Und seine Predigt ist keine Poesie und kein Windkonfekt«, fügt Frau Kräuslein, eine ebenso resolute wie fromme Frau, hinzu, »er schlägt auf den Busch, daß der Hase herausmuß.« Dagegen hätte der Redakteur des General-Anzeigers und des dazu gehörigen Intelligenzblattes zu deiner Frage gelächelt und gesagt: »Der seltsame Kauz geht nach Käfern und Schmetterlingen herum – – ! ! Neulich nachts hat er mich halb zu Tod erschreckt! Ich gehe da durch die neue Anlage zwischen elf und zwölf Uhr, ich höre und sehe und denke nichts und gehe so für mich hin, auf einmal fällt wie ein Blitz ein ganz grelles Licht 163 auf mich und tanzt dann weiter über die Büsche: ist's der Herr Geheime Kirchenrat mit seinen Söhnen, sie leuchten mit einer Blendlaterne an den Zweigen hin und streifen Schmetterlinge oder Käfer ab!«
Die Studenten aber, die man fragt, werden warm: »Streng ist er«, so heißt es, »er stellt einen auf der Straße und fragt, warum man zweimal die Vorlesung versäumt habe, aber« – –; nun kommt ein »Aber« der Dankbarkeit, des unbedingten Zutrauens und der Liebe. »Er gibt uns«, so äußert sich einer, der seit Semestern bei ihm hört, »er gibt uns ein persönliches Verhältnis zu den Dogmen der Zeitalter; ehe wir ihn gehört hatten, schienen uns die dogmatischen Festsetzungen der alten Jahrhunderte aus dem Kopfe entsprungen zu sein, und wir begriffen nicht, wie ein vernünftiger Mensch solche Sachen behaupten oder glauben könne; nachdem wir ihn gehört hatten«, – und nun sprach das Kollegheft aus dem Studentlein – »wußten wir, daß an dem Dogma Voraussetzungen hafteten, die in die Seelen ringender Menschen zurückführten, man sah Priester in kleinasiatischen Dörfern, Priester und Laien in Alexandria, in Korinth sich abquälen in der Einsamkeit ihrer Seele, unter Heiden und unvollkommenen Christen mit den Fragen, die dann im Dogma eine Antwort fanden, in der nur wir nicht mehr das Nachzittern redlicher Herzenskämpfe spüren!«
Auch bei den Lehrern der Hochschule war er hochangesehen. Seine Gelehrsamkeit war unbestritten. »Er gehört zu den gläubigen Theologen«, konnte man wohl 164 hören, »immerhin nimmt er eine eigentümliche Stellung ein.« Das wußte Herr Paul Immanuel Lohrhaupt nicht, daß er immerhin eine eigentümliche Stellung einnahm, er gab sich Mühe, ein Christ zu sein, und gab sich die gleiche Mühe, andern zu helfen, Christen zu werden.
Als Schriftsteller war er oft, seiner häuslichen und guten Frau vielleicht zu oft, hervorgetreten.
Von allen seinen Werken hatte er stets vier Exemplare zurückbehalten. Das erste, und zwar dasjenige, das ihm in der Sendung seines Verlegers auch wirklich als das erste in die Hand gekommen war, erhielt seine Frau mit der Widmung, die sich immer gleichmäßig wiederholte, und die ihr so gut gefiel, daß sie nicht hätte geändert werden dürfen, wenn dazu je die Absicht bestanden hätte: »Der lieben Frau.« Das zweite Exemplar wanderte in eine sehr ansehnliche Bibliothek und erhielt hier den Platz, den die durchaus wissenschaftliche Anordnung der Bücherei ihm zuwies. Das dritte Exemplar war zum Ausleihen bestimmt. Von dem vierten aber schwieg er! es lag bei andern ihm teuren Zeugnissen seiner Vergangenheit, also seines Lebens; hier war ihm sein Buch kein Baustein im System der Wissenschaft, keine Angelegenheit des buchhändlerischen Verkehrs oder der fremden kritischen Beurteilung; hier war es ihm ein Schrein, der tausend stille, feine und von Gemüte durchtränkte Bezüge der Vergangenheit, der Gegenwart, des Familienlebens und freundschaftlicher Verbindungen in sich barg.
165 Unter den Büchern aber, in denen für ihn und für seine Frau sein inneres und äußeres Leben am stärksten durch zahllose Adern flutete, war ihm die Schrift am liebsten, die er geschrieben hatte, als er eben aus seinem Pfarramte geschieden und in die akademische Laufbahn eingetreten war. Sie führte den knappen Titel: »Symbolik«. Der Ästhetiker der Universität hatte sie im Erker des Buchhändlers liegen sehen und hatte sie sich zeigen lassen, er hoffte, hier sei das wichtigste Problem der Ästhetik in Angriff genommen, aber da er nur blätterte, fand er das nicht, was er suchte, obgleich es darin, wenn auch in anderer Sprache, als der Ästhetiker sie sprach, schön und tief als eine neue Begründung eines Einheitspunktes von Kunst und Religion, der Überzeugung von der göttlichen Beseeltheit der Natur, ausgesprochen war. Auch ein Professor der Theologie ließ sich das Buch vorlegen und schlug es auf und schlug es zu und sagte halblaut »Dilettantenarbeit!« Seitdem waren Jahrzehnte vergangen, das Buch hatte des Verfassers Ruf begründet und war vielen teuer geworden.
Wie Vorgänge und Erscheinungen der Natur mittelbar durch Analogie den reinen, unbefangenen und frischen Sinn früher oder später Zeitalter dahin führten, Geistiges und Sittliches, das im Menschendasein sich noch nicht hervorgelebt hatte, zu erkennen, nachdem es sich ihnen eben bis dahin noch nicht unmittelbar geoffenbart hatte, war das Grundthema der Schrift. Es zeigte sich hier ein Beobachter und Denker, der in 166 den Naturwissenschaften wie in den Geisteswissenschaften gleich mächtig war, und dem die Weite seiner Bildung das erhalten und befestigt hatte, was immer das hervorragendste Zeugnis der Bildung ist: Ehrfurcht. Wie manchem Pfarrherrn gab das Buch die Unbefangenheit den Ergebnissen der Naturforschung gegenüber zurück, wenn ihm hier ein offenbar frommer und im Gemüte freudiger Mann sagen konnte, daß alles in Natur und Geschichte an Naturgesetze gebunden ist, wie die Telegraphie an den Draht, daß aber immer durch diesen Draht der elektrische Strom der göttlichen Gedanken oder Absichten rinne. Vom Standpunkte dieses Buches aus steht der erkennende Mensch der mechanischen Welt wie ein Bauer gegenüber, wir sehen nur den Draht, und wenn wir ihn durchfeilen, so trifft das Auge immer nur auf die Metallflächen des Drahtes; was von der Anwesenheit der Elektrizität gesagt wird, entzieht sich unserer unmittelbaren Beobachtung, darum bleibt der Bauer dabei, es ist Draht und nichts als Draht. Ein auf das Ewige gerichtetes Auge aber, das sich in den innersten Mittelpunkt der Welt stellt, sieht in aller »Natur« die göttlichen Lebensströme ziehen.
Nun, dies Buch wollte einmal ein junger Geistlicher, ein lieber ehemaliger Schüler des Herrn Geheimen Kirchenrates von diesem entleihen; er war bereit wie immer; mit dem energischen Schritte, mit dem er als Mann noch ausschritt, wie er an dem Jüngling auffallend gewesen war, wandte er sich zu seinen Bücherreihen: aber beide, das Bibliotheksexemplar und das 167 Wanderbuch fehlten. Ein kurzes Besinnen, dann schloß er einen Schrank auf, in dem wohlgeordnet Papiere, Entwürfe, wissenschaftliche Auszüge und der literarische Briefwechsel lagen, und nahm hier aus einem verschlossenen Gefache das gewünschte Buch in einem schönen Einbande heraus. Er trat auf das Fenster zu, schlug das Buch hie und da auf und sah sinnend hinein. So blieb er lange stehen, abwesend, weitentrückt, er hatte seinen Gast völlig vergessen. Dieser aber hatte in dem Augenblicke, in dem der Herr Geheime Kirchenrat sein Buch aufschlug, gesehen, daß auf der Innenseite des Buchdeckels ein Gedicht, ein Sonett, so schien es ihm, und ein Blättchen mit einer Inschrift eingeklebt waren. Nicht gesehen hatte der junge Pfarrer, daß in dem Buche noch manches andere lag, so gleich innerhalb des ersten Bogens ein Blättchen, auf dem die ungeübte Hand eines etwa sechsjährigen Knaben in höchst unregelmäßigen Zügen und Zeilen geschrieben hatte: »Papa, ich habe dich lieb«; eine Frauenhand hatte darunter geschrieben: »Die Mama hat dich auch lieb«. Nach langer Zeit schlug der Professor das Buch zu, legte es in seinen Verschluß zurück und sprach dann mit seinem Gaste über andere Dinge, des Buches erwähnte er nicht mehr.
Das Gebirge sendet niedere breitgespannte Hügelwellen vom Fuße seiner Wälder und Felsen in die weite reich bebaute Stromniederung hinaus. Diese Hügel tragen in langen dunklen Zeilen gereihte Obstbäume und fruchtbare Felder. Eine schöne Kunststraße zieht dicht am Rande der Hügel dahin, und hier liegt das Dorf 168 zu beiden Seiten der Straße schon ganz in der Ebene, nur die evangelische Kirche und ihr Pfarrhaus stehen auf dem letzten Hügelvorsprung über den Dächern der Wohnhäuser und Scheunen. Ursprünglich lag nur das Wohnhaus da oben, vor Zeiten eine kleine Deutsch-Ordens-Komturei, im siebzehnten Jahrhundert aber hatte ein evangelischer Edelmann, dem ein Teil des Dorfes gehörte, seiner Dorfhälfte ein Kirchlein gebaut, und die Form des Hügelvorsprungs hatte dazu genötigt, die Kirche so im Winkel zum nunmehrigen Pfarrhause zu stellen, daß nach der Dorfseite hin beide fast zusammenstießen, dagegen traten nach dem Gebirge hin die beiden Gebäude in einem breit sich erweiternden, mit üppigem Grase bestandenen Raum auseinander. Seit der Gründung der Pfarrei hatte dasselbe Geschlecht in dem Pfarrhause gewohnt, der Vater hatte immer sein Amt an einen Sohn weitergeben dürfen.
Über diesem Dorfe, seinem Kirchlein und seinem Pfarrhause lag ein milder, sonniger September-Nachmittag. Über das hohe Gras und den mächtigen, alten Birnbaum, der inmitten des Wiesenplanes stand, ging leise die freundliche Sonne hinweg, und dicht hinter ihr schritt ebenso leise der Schatten der Kirche; auf dem goldenen Hahn des kleinen Kirchturmes saß eine Drossel, still, aber mit verhaltener Energie, sie wandte nur rasch den Kopf, als von dem Birnbaum eine reife Frucht sich löste, oben durch die Blätter und Zweige raschelnd ihren Weg suchte und dann nach einer Weile mit dumpfem Falle in dem dichten Grase aufschlug.
169 Ein junger Mann saß unter dem Birnbaume auf einem Bänkchen, auf dem er als Kind oft mit den Brüdern gesessen hatte, um Weidenpfeifen zu klopfen, Schmetterlingsraupen in Kistchen zu beobachten, die der Vater für diesen Zweck leergeraucht hatte, oder Rätsel sich aufzugeben. Die Brüder waren nun in der Welt zerstreut, als Pfarrer, als Beamte; er sollte morgen, nachdem er das Sommerhalbjahr bei den Eltern zugebracht hatte, zur Universität zurückkehren, um dort seine theologische Entlassungsprüfung zu bestehen. Sein Kopf lag an den Baum zurückgelehnt, sein Auge war geschlossen, er achtete nicht des Summens der Insektenwelt im Grase, er hörte nicht den Fall der Birne; seine Gedanken waren vorhin der Mutter gefolgt, er sah sie in seinem Stübchen hantieren: sie rüstete wohl noch manches für die Abreise, die treue Mutter. Er dachte daran, wie sie seither regelmäßig abends um zehn Uhr zu ihm gekommen war, liebevoll nach dem Fortgang seiner Arbeiten gefragt, über die unnützen Kenntnisse, die heutzutage von den jungen Leuten verlangt würden, den Kopf geschüttelt und dann seine Studierlampe mitgenommen hatte, um sie selbst auszulöschen – nach ihrer Meinung durfte man Kinder keine Lampe anzünden noch ausblasen lassen; er dachte an den stillen Kampf, den er täglich wegen des Zuges mit ihr kämpfen mußte: er wollte die Fenster und Türen seines Studierzimmers in der sommerlichen Wärme offen stehen lassen, wie oft aber schloß eine unsichtbare Hand leise und besorgt die Türe seines Stübchens. Du gute Mutter, du 170 überwachtest den Trunk Wassers, den dein Sohn über Tisch aus der zu seiner Freude dicht »beschlagenen« Wasserflasche nahm, und nun hegt dein Sohn Gedanken, die du nicht ahnst, und er weint in seiner Seele um seine Mutter.
Sie hatte innen in seinem Stübchen allerdings gepackt, daneben aber auch die Papiere seines Schreibtisches ein wenig in eine gefälligere Ordnung gelegt, und dabei war ihr Blick auf ein Gedicht gefallen, das von der Hand des Sohnes geschrieben war; sie sah erst nur flüchtig darauf, dann aber las sie aufmerksam die Worte:
Sie rühmen froh, daß sie den Herrn gefunden,
Daß er sie seines Umgangs wert gehalten
Und sich gezeigt in heiligen Gestalten:
Es glänzt ihr Auge, sieht es jene Stunden.
Sie glauben nicht, daß recht dem Herren dienen
Und einst durch sel'ge Tore vor ihn treten,
Die nur in frommer Ahnung zu ihm beten,
Und denen er im Busche nicht erschienen.
Auch meine Augen haben nichts gesehen!
Und wo mir andre seine Spuren zeigen,
Erkenn' ich der Natur weltalt Geschehen!
Mir sei's genug, wenn er es mir gestatte,
Bis sich zum Ende meine Tage neigen,
Daß ich im Suchen Gottes nie ermatte!
Der erste Eindruck dieser Zeilen war eine tiefe Betrübnis, wie sie nur über ein Mutterherz kommen kann, dann sah sie hinaus auf ihren Sohn, sie übersah seine 171 Knaben- und Jünglingsjahre, und seine Zukunft stand klar und sicher vor ihr. Sie nahm ein Blättchen von seinem Tische und schrieb eine Zeile darauf, öffnete den schon verschlossenen Koffer noch einmal und legte den Zettel gerade oben auf. Dann aber suchte sie den Sohn.
Er merkte ihr Kommen nicht, er merkte nicht, daß sie sich neben ihm auf der kleinen Bank niedersetzte, und fuhr erschreckt aus seinem tiefen Sinnen auf, als sich ihr Arm zärtlich um seinen Hals legte. Nun zog sie ihr Kind an sich und sagte ihm, daß sie in seiner Seele gelesen habe. Seine Augen füllten sich mit Tränen, und er gestand der Mutter, daß er sich vor dem Pfarramte fürchte; er dürfe bei den Zweifeln, die ihn eben erfüllten, nicht auf die Kanzel treten. Sie sprach mit leiser Stimme in ihn hinein. Er gab offene und kindliche Antworten zurück. Sie aber sah ihn in der langen Reihe seiner Väter und sagte: »Die Männer eures Geschlechts haben alle erst mit dem lieben Gott raufen müssen, ehe sie seine Kinder wurden. Laß dir einmal später, wenn du dich gefunden hast, von deinem Vater erzählen, wie es ihn umhergetrieben hat, und wie lange es gedauert hat, bis er merkte, daß der einzige Weg ins Himmelreich schnurgerade durch das Leben des Herzens und nicht durch die besondern Geschäfte und Aufgaben des Verstandes geht.« »Laßt mich Naturforscher werden, ich muß ja nicht Pfarrer sein, es sind ja schon zwei von uns Theologen«, sagte er leidenschaftlich. Aber die Mutter hielt ihn fest. Er versprach wenigstens die Prüfung abzulegen und auch die Stelle zu nehmen, wohin 172 man ihn weisen werde. »Dort gehst du mit Menschen um und nicht mit Büchern! Eine Seele in ihrer Not sieht anders aus als ein Paragraph in deinen sündhaft teuren Büchern; da sieh einmal zu, worauf es dem lieben Gott ankommt!« Er versprach es.
Die Abschiedsstunde ging vorüber. Der Vater fand seinen sonst so freudig-entschiedenen Sohn weicher als sonst; er liebte ihn in seiner energischen Bestimmtheit und Kraft, aber es tat ihm wohl, daß dies Kind sich weich und bewegt vom Elternhause löste.
Als aber Paul Immanuel Lohrhaupt in der Universitätsstadt seinen Koffer öffnete, da lag oben ein kleiner Zettel auf dem Gepäck, der in der Schrift der Mutter das Wort trug. »Sei stille dem Herrn und warte auf ihn.«