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In einer geschmackvoll errichteten Villa in einer der Vorstädte von St. Louis, umgeben von lieblichen Gartenanlagen, wohnte der alte Mr. Braun, der Kaufmann, der Millionär, der ältere Bruder des schlichten Kärrners.
Eine breite Straße führte vor dem Grundstück vorüber. Das Wohnhaus wurde indessen, wie alle Nachbarhäuser, durch einen mit äußerster Sorgfalt gepflegten Vorgarten von der Straße getrennt, und dieser wieder durch ein theils broncirtes, theils vergoldetes, gußeisernes Gitter begrenzt.
Hinter der Villa erhoben sich mehrere kleinere Baulichkeiten, welche mit dem Hauptgebäude theils durch verdeckte, theils durch offene Säulengänge verbunden waren.
Vor dem Hauptgebäude wie in demselben, herrschte stets eine fast melancholische Ruhe; um so lebhafter ging es dafür in den Hintergebäuden zu, wo eine Anzahl frei erklärter Sklaven des menschenfreundlichen Besitzers ihr Unterkommen gefunden hatte und aus alter Anhänglichkeit und aus Liebe zu einem verständig geregelten Leben sich weder um Politik, noch um Negerkrawalle, noch um gewonnene und verlorene Schlachten kümmerte.
In der schweren Kriegszeit fehlte es der munteren farbigen Gesellschaft freilich an ausreichender Beschäftigung, allein da jeder Einzelne derselben sich mehr oder minder für die ihm gewährte sorgenfreie Lage dankbar zu zeigen wünschte, so kamen die vorhandenen Arbeitskräfte in erster Reihe dem Grundstück selbst zu Statten, welches denn auch stets so sauber erschien, als ob Rasenplätze und Wege, Ziersträucher und Blumen künstlich auf ein gelbes Kiesfeld hingemalt gewesen wären. Sogar in den zwar reich, jedoch auch wieder wohlthuend einfach ausgestatteten Zimmern des Millionärs hätte man nicht errathen, daß ein alter Junggeselle sie bewohnte, eine solche freundliche Ordnung herrschte überall bis in die verborgensten Winkel hinein. Es war in der That, als hätte eine recht eigene Hausfrau des Tages wohl zehnmal mit Staubfeger und Staubtuch ihren Rundgang durch die Villa gehalten und mit wahrer Jagdwuth nach irgend einem unglücklichen Staubfäserchen gespäht, um es alsbald, wie aus Furcht vor einer allmäligen vulkanischen Verschüttung, mit entsetzten Blicken aus geöffneten Fenstern und Thüren in's Freie hinauszuhetzen.
So sauber hielten die treuen farbigen Hände die Umgebung ihres guten Herrn. Wenn aber etwas in dem Hause, vorzugsweise in dem Wohnzimmer, darauf hindeutete, daß eine wirkliche Hausfrau in den geweihten Räumen nicht waltete, so bestand dies eben nur in einigen recht großen und schönen Spinngeweben vor den Fensterscheiben und in den Ecken der Nischen. Eine Hausfrau würde dergleichen, selbst auf die Gefahr einer Scheidung hin, schwerlich geduldet haben, während die jetzigen Ordner es sich zur großen Ehre anrechneten, Alles, was ihr Herr liebte und geschont zu sehen wünschte, mit lobenswerther Pietät ebenfalls zu lieben und zu schonen.
In dieser Villa verlebte Mr. Braun seine freie Zeit. Die Geschäftsstunden dagegen brachte er regelmäßig in der Stadt in seinen großen Waarenräumen zu, innerhalb deren er sich ein seinen Neigungen entsprechendes Comptoir eingerichtet hatte. Und seine Neigungen waren in mancher Beziehung recht seltsam; man hätte ihm sogar eine Doppel- oder vielmehr eine dreifache Natur zuschreiben mögen, so verschieden zeigte er sich auf den verschiedenen Stätten, welche gewissermaßen seine Heimath, sein Leben, sein Alles zusammenfaßten.
In seinem Comptoir war er weiter nichts, als der strenge, nie lächelnde Geschäftsmann, der keine andere Aufgabe kennt, als seine Schätze zu vermehren.
Auf seiner südlichen Plantage lebte er nur den Genüssen, welche ihm der Aufenthalt in einer, von der Natur aufs Verschwenderischste ausgestatteten Umgebung gewährte. Er ergötzte sich an dem Wachsen und Gedeihen der daselbst erzielten Erträge und stellte sich zugleich die Aufgabe, den zu der Plantage gehörigen Sklaven ihr Verhältniß so angenehm und wenig drückend zu machen, wie nur immer möglich.
Befand er sich aber auf seiner Villa, dann gehörte er wieder ausschließlich seinen Freunden und Bekannten, die in ihm einen zwar ernsten, jedoch liebenswürdigen und aufmerksamen Wirth verehrten, der nicht im Entferntesten mehr an den wortkargen, fast mürrischen Kaufmann erinnerte. Ging es doch so weit, daß er vielfach durch Unglück zurückgekommene Leute, die bei ihm Rath und Hülfe suchten, in seinem Comptoir kalt, scheinbar herzlos auf ihre eigene Kraft verwies, um sie noch an demselben Tage auf seine Villa einzuladen und ihnen daselbst unaufgefordert nicht nur mit gediegenem Rath, sondern auch mit hellklingenden Dollars großmüthig zur Seite zu stehen.
Seit dem Ausbruche des Bürgerkrieges und seitdem er, nach Freigebung seiner Sklaven, um nicht ein Opfer südlicher Rachsucht zu werden, heimlich von seiner Plantage entfloh, hatte er fast ausschließlich und mit nur kurzen Unterbrechungen auf seiner Villa gelebt. Nur die Comptoirstunden widmete er mit astronomischer Pünktlichkeit seinem weitverzweigten Geschäft in der Stadt, wohin ihn jedesmal ein Negerjunge in einem eleganten, von einem zierlichen Pony gezogenen Einspänner brachte und zu der bestimmten Minute auch wieder abholte.
Für ihn, den Chef, begannen die Comptoirstunden mit dem ersten Schlage der elften Morgenstunde und schlossen mit dem letzten Dreiuhrschlage. Zum Aufenthalt in seiner Villa blieb ihm also noch immer der größte Theil des Tages, welchen er ebenfalls mit einer gewissen pedantischen Pünktlichkeit regelte und verlebte. –
Ein tüchtiger Decembersturm hatte während der Nacht gewüthet, hatte mit den Wolken gespielt, als ob es lauter Federbälle gewesen wären, hatte sie geschüttelt und zerrissen und sie endlich verachtungsvoll als Hagel und Regen auf die feuchte Erde niedergeschleudert. Dann hatte er wieder seine Kräfte in den langen, ewig rauchenden Schornsteinen der Fabriken versucht, die letzten Blätter von den Bäumen gestreift, zum Schrecken der Hausbewohner in die Feueressen und Kamine hinabgebrüllt, weiße Asche in die Gemächer hineingeblasen, leere Tonnen umgestoßen und davon gerollt und wer weiß, was sonst noch für dumme Streiche begangen. Jetzt aber, da es Tag geworden, die Sonne über die in Steinkohlendunst schwimmende Stadt emporstieg und die zerfetzten Wolken bis auf einige kleine Nachzügler davon gestoben waren, schien es plötzlich, als wäre der gestrenge Herr, der es sich die Nacht hindurch so sauer hatte werden lassen, nicht mehr derselbe gewesen. Er blies zwar noch, allein mit so unschuldiger, harmloser Miene, daß der den langen Schornsteinen entsteigende Rauch, weit entfernt davon, niederzuschlagen, sich in einem Winkel von fünfundvierzig Graden zum Himmel erhob, wo er sich vergeblich bemühte, die feige entflohenen Wolken zu ersetzen.
Es war neun Uhr, und als ob die eben schräge auf die Vorderseite der Villa fallenden Sonnenstrahlen ihn gerufen hätten, trat Braun aus seinem Schlafgemach in das Wohnzimmer, von dessen Fenstern aus er die Aussicht auf den Vorgarten und die Straße genoß.
Nach seiner unveränderlichen Gewohnheit hatte er sich bereits vollständig angekleidet. Alles schwarz: der feine Leibrock, die Beinkleider, die Weste wie die zierlichen Lackstiefel. Weiß dagegen waren die sorgfältig gepflegten Hände und das ernste, wohlwollende Gesicht mit den ruhigen blauen Augen und den vereinzelten Runzeln, welche von einer langen Reihe von Jahren der Arbeit und de Denkens zeugten. Weißer noch und von einer außerordentlichen Feinheit waren die an den Händen, auf der Brust und oberhalb des schmalen schwarzen Halstuches sichtbaren Theile der Wäsche; mit dieser aber wetteiferten an Weiße die noch immer ungelichteten Locken auf dem etwas geneigten Haupte und ein starker Bart, der die beiden Wangen bis zu den Mundwinkeln und hinab bis in das Halstuch hinein bedeckte.
Recht stattlich sah der hoch und kräftig gebaute Greis in seinem schwarzen Anzuge aus; und dabei ruhte ein gewisses Selbstbewußtsein in seiner Haltung, welches ihm weit mehr den äußeren Charakter eines reichen Mannes verlieh, als wenn er mit den kostbarsten und geschmackvollsten Schmucksachen behangen gewesen wäre. Als einzigen Schmuck hatte er eine goldene Busennadel angelegt, deren Knopf eine kleine zusammengewundene goldene Kärrnerpeitsche, welche auf einem Pferdekummet ruhte. Seine Uhrkette bestand aus einem allerliebsten, aus feinen Riemen und Stahlringen hergestellten Zaum, wie solche bei Karrengäulen gebräuchlich, und dieser entsprechend war die silberne Uhr von alterthümlichen äußeren Formen. Doch wie bereits angedeutet, die fast gesuchte Einfachheit in diesen kleinen Dingen beeinträchtigte nicht die Achtung gebietende Würde, welche die hohe Greisengestalt umschwebte, noch weniger die unbegrenzte Herzensgüte, welche, vereinigt mit einem schwermüthigen Zug um die etwas zusammengepreßten schmalen Lippen, dem guten Antlitz einen unbeschreiblichen, Zutrauen erweckenden Ausdruck verlieh. Schien es doch beim Hinblick auf dasselbe geradezu unmöglich, daß die hohe weiße Stirne sich streng runzeln, die Augen kalt und starr um sich schauen, die Lippen aber sich zu eintönig ertheilten Befehlen öffnen könnten.
Indem Braun durch das Zimmer nach dem nächsten Fenster hinschritt, überzeugte er sich durch einen flüchtigen Blick, daß sein Frühstück, bis auf die warm zu haltenden Speisen, aufgetragen war. Dasselbe, obwohl einfach, entsprach der Landessitte und zeigte namentlich einen großen Vorrath an feinen Backwaaren.
Bevor er das Fenster erreichte, klopfte es bescheiden an die Thüre. Auf sein freundliches »Herein!« trat ein achtjähriger, sauber gekleideter Negerknabe zu ihm herein, ein in Tellerform gefaltetes weißes Papier mit einem zutraulichen guten Morgen emporhaltend.
Braun dankte ebenso zutraulich und warf einen prüfenden Blick auf das Papier, auf welchem elf todte Fliegen lagen.
»Ben, Ben,« hob er an, indem er scherzhaft mit dem Finger drohte, »schon mehrfach sagte ich Dir, zehn Fliegen, und nun bringst Du mir deren eine zu viel. Auf jede Spinne rechne ich zwei Fliegen, was mehr ist, als sie auf gewöhnlichem Wege erwarten dürfen; und dann, Ben, man muß sich frühzeitig an Pünktlichkeit gewöhnen.«
»Ich dacht's gut zu machen,« entgegnete der Knabe mit einem verschämten Lachen.
»Und hier, Freund Ben,« fuhr Braun ernster fort, »hier finde ich eine Fliege ohne Beine und Flügel, die noch lebt. Bursche, ich warne Dich, quäle mir die Thiere nicht, wenn Dir nicht ebenfalls Beine und Flügel ausgerissen werden sollen. Du weißt, wie man den armen Thieren den Kopf schnell zerdrückt; laß Dich also nicht wieder ertappen.«
So sprechend begab er sich in Begleitung des Knaben von Fenster zu Fenster, wo auf den verschiedenen Spinngeweben die kunstsinnigen Verfertigerinnen lauernd saßen, um mit der Wildheit von hungrigen Hyänen das ihnen dargereichte Frühmahl in Empfang zu nehmen und durch Einhülle in seidenartiges Gespinnst zu sichern.
»Wie die Thiere sich freuen,« sprach Braun bei dieser Beschäftigung sinnend vor sich hin, »und dabei führt der Weg zu ihrem Wohlleben über das Verderben anderer Mitgeschöpfe, wie so vielfach im menschlichen Leben.«
Die Spinnen waren gefuttert, der schwarze Diener brachte den Thee und warme Fleischspeisen, Alles mit einem höflichen Morgengruß auf den Tisch stellend und ordnend.
Braun nickte dankend und wendete sich dem Knaben wieder zu.
»Den Spinnen hast Du Futter gebracht, ich muß mich daher wohl in ihrem Namen dankbar beweisen?« fragte er mit seinem gewöhnlichen wohlwollenden Lächeln, indem er einige Stücke von dem Gebäck nahm und sie dem beglückten Kinde einhändigte; »so, nun gehe hin und lerne fleißig, damit Du –?«
»Damit ich mich der mir zuerkannten Freiheit würdig zeige,« antwortete der Knabe und entfernte sich.
»Nicht oft genug kann man den Leuten das wiederholen,« sprach Braun in Gedanken, vor dem Tische Platz nehmend, »nur dann, wenn dieser Wahlspruch erst in ihr Fleisch und Blut übergegangen ist, werden sie im Stande sein, die gegen ihre Race gerichteten Vorurtheile, die noch zäher sind, als ihre bisherigen Sklavenketten, gänzlich zu vernichten.«
Ein etwa zehnjähriges Mulattenmädchen erschien in Begleitung eines lichtbraunen sechsjährigen Knaben mit den eingelaufenen Briefen und Zeitungen.
Ueber Brauns Antlitz eilte wieder das eigenthümliche wohlwollende Lächeln.
»Wie die Leute meine Liebhabereien studiren und mich zu erfreuen suchen,« sprach er leise, und dann fuhr er, den Kindern die Hand entgegenstrecken, lauter fort: »Eure Eltern müssen gewaltig stolz auf Euch sein, daß sie Euch schicken, anstatt selbst zu kommen.«
»Sie meinten, Herr, Ihr liebtet es, Kinder um Euch zu sehen,« antwortete das Mädchen verständig, »und wir haben auch sehr gebeten, gehen zu dürfen.«
»Damit ich mich der mir zuerkannten Freiheit würdig zeige,« fügte der Knabe die auswendig gelernte Formel hinzu, bevor noch die betreffende Frage an ihn gerichtet wurde.
Braun lachte herzlich und klopfte dem kleinen Burschen das mehr lockige, als wollige Haupt.
»So recht, Kleiner,« sprach er dabei, »präge Dir das genau ein, und so lange Du lebst, wiederhole es jedesmal mit Deinem Morgen- und Abendgebet.«
Dann wurden auch diese, mit Kuchen beschenkt, entlassen, aber so lange der alte Herr noch bei seinem Frühstück saß, erschienen immer neue kleine farbige Gestalten, die entweder über dieses oder jenes Bericht erstatteten, nach dem Kaminfeuer sahen oder sich sonst irgend etwas in der Nähe ihres gütigen Gebieters zu schaffen machten. Und Braun übersah Keinen, und für Jeden hatte er ein freundliches Wort und ein Stückchen Kuchen, bis endlich der letzte kleine wollköpfige Bursche mit dem Teller und dem letzten Kuchenrest davonsprang.
Die Beendigung seines Frühmahls war für alle Hausbewohner das Zeichen, daß ihr Herr nicht weiter gestört sein wolle. Er pflegte sich um diese Zeit mit den eingelaufenen Briefen zu beschäftigen, deren etwa ein Dutzend neben einer leeren, verschließbaren Mappe auf dem Tische lagen.
Die Briefe ließ Braun schnell durch seine Hände laufen, auf jeden einzelnen einen flüchtigen Blick wendend, um sich zu belehren, ob derselbe ungeöffnet in die Mappe zu legen und nach dem Comptoir mitzunehmen sei, oder in der Villa gelesen werden dürfe.
Nur drei Briefe behielt er zurück, und unter diesen einen überseeischen, welchen er zuerst öffnete. Derselbe kam von Alvens, der, im Fall die erst kürzlich abgesendeten Briefe ihre Adresse nicht erreicht haben sollten – was bei dem herrschenden Bürgerkriege nicht unmöglich – höchst gewissenhaft Alles noch einmal wiederholte, was er nunmehr schon zweimal hinter einander berichtet hatte.
Braun las nur die einzelnen Hauptpunkte: »Anna – Johannes, ein sehr ehrenwerther junger Mann und Reisebegleiter.« Dann wieder: »Wassernix,« den Namen des Segelschiffes, in welchem die beiden jungen Leute in der ersten Hälfte des November abgereist seien, und daß das Schiff bei Ankunft des Briefes an seinem Bestimmungsort, nach menschlicher Berechnung wohl schon in den Hafen von New-York eingelaufen sei.
»Wir schreiben den achtzehnten December; also über fünf Wochen unterwegs,« sprach Braun in Gedanken, »ja, es könnte, es müßte eigentlich schon eingelaufen sein – aber nicht einmal signalisirt ist es. Mein Gott, wenn ein Unglück den Wassernix betroffen hätte und mir auch diese Freude nicht gegönnt wäre! Es haben so furchtbare Stürme in den letzten Wochen gewüthet – Thor, der ich war, mich mit so viel Zuversicht der Hoffnung hinzugeben, den Abend meines Lebens – «
Traurig und ohne zu lesen blickte er auf den in seiner Hand befindlichen Brief. Er war so sehr in schmerzliche Betrachtungen versunken, daß seine Augen ihre Sehkraft verloren zu haben schienen.
Allmälig begannen seine Lippen sich wieder zu regen, und er fuhr fort, gleichsam unbewußt, seine Gedanken in Worte zu kleiden.
»Für das, was ein trügerisches Geschick mir einst versagte, suchte ich Ersatz in rastlosem Streben und Schaffen. Ich wurde reich, jedoch nur, um in erhöhtem Grade die Leere in meiner Brust, meine gänzliche Vereinsamung zu empfinden. Ja, einsam stehe ich da; und gelang es mir auch nicht, das Höchste zu erreichen – es war ja nicht für mich bestimmt – so hätte mir wenigstens die treue Anhänglichkeit eines Bruders bewahrt bleiben können. Ich wollte sein Bestes, er aber versteht mich nicht; ich bin für ihn nur der reiche Mann, welchem er sich entfremdet fühlt. Doch ich will nicht über ihn richten, nicht über ihn, noch über seine brave Frau; zu tief sind sie durch den Verlust ihres einzigen Kindes gebeugt worden. Der arme Eberhard, auf welchen ich meine ganze Hoffnung baute, ist hinüber; Gott mag wissen, wo und wie der Verblendete seinen Untergang fand; der Hochmuth war sein Verderben. Hätte er, wie ich es wünschte, zu dem Gewerbe seines Vaters gegriffen, es wäre anders gekommen; er würde sich haben lenken und leiten lassen zum Guten – doch er ist hinüber, verschollen, ohne daß ich seinen Eltern einen anderen Ersatz bieten könnte, als eitles Gold, was sie nur noch elender machen würde. Hinüber, hinüber, und ich stehe allein. Und nun noch die beglückende Hoffnung auf den Besitz des theuern Kindes, dieses heiligen Vermächtnisses, auch sie wird zerstört werden, in Nichts zerfallen – ich ahne es, mein Herz ist zu schwer – das Schiff hätte bereits eingelaufen sein können.«
Er las den Schluß des Briefes, welcher von Lobeserhebungen über den Kärrner und Frau Kathrin gleichsam überströmte und von Irrthümern sprach, welche die Ursache früherer falscher Beurtheilungen des Schreibers gewesen.
»Warum diese Widersprüche?« fragte Braun sich wieder, indem er den Brief zusammenfaltete und zu mehreren anderen, durch einen kleinen broncenen Bären beschwerten legte. »Zuerst Zweifel, dann Beweise der Verschwendungssucht der beiden alten Leute, und nun wieder das Gegentheil von Allem. Mein Mißtrauen muß dadurch wach gerufen werden. Was kann er bezwecken? Und dann wieder die Ausdrücke der Freude, daß es ihm gelungen, Anna Werth zu entdecken, und der Enthusiasmus, mit welchem er das offenbar sehr anmuthige Kind schildert. Wo weilt sie jetzt? Werde ich sie kennen lernen? Wirst Du Dich zu mir hingezogen fühlen, zu mir, der ich Dich schon, ohne Dich zu kennen, so zärtlich liebe?«
Er nahm eine New-Yorker Zeitung zur Hand, in welcher er sogleich nach der Liste der eingelaufenen und abgesegelten Schiffe suchte.
Bevor er dieselbe auffand, wurden seine Blicke durch das groß gedruckte: »Wassernix« angezogen.
Der Schrecken, welchen er bei dieser augenscheinlichen Hindeutung auf eine Hiobspost empfand, war so überwältigend, daß er nicht weiter zu lesen wagte, sondern entsetzt die Hände mit der Zeitung auf seine Kniee legte.
Erst nachdem er längere Zeit, wie betäubt, vor sich niedergestarrt hatte, hob er die Zeitung wieder empor, und die verhängnißvolle Anzeige aufsuchend, begann er zögernd, jedoch mit wachsender Schnelligkeit zu lesen:
»Wieder ein echtes Rebellenstückchen! Die Vereinigte-Staaten Handelsbrigg, der Wassernix, ein bekannter Schnellsegler, von einem südstaatlichen Seeräuber gekapert! Der Wassernix verließ Bremen und Southhampton zur bestimmten Stunde als Emigrantenschiff. Als Ballast führte er einige tausend Paar Schuhe und Stiefel, so wie deutsche und englische Präcisionswaffen, jedoch nicht so viel, um dadurch seinen Charakter als Emigrantenschiff einzubüßen. In der ersten Kajüte befanden sich nur zwei deutsche Passagiere, im Zwischendeck dagegen eine Anzahl Engländer und Irländer, also hinlänglich genug, um das Fahrzeug für jeden Piraten unantastbar zu machen. Die Herren Engländer nun, deren Hauptgeschäft ist, stets im Trüben zu fischen, und die sich in diesem unheilvollen Kriege schon vielfach der schamlosesten Verräthereien an der rechtmäßigen Vereinigte-Staaten Regierung schuldig machten, scheinen auch in diesem Falle die Rolle eines Angebers übernommen und betreffs der Ladung des Wassernix nach Richmond berichtet zu haben, denn wie man uns mittheilt, wurde der Wassernix in der Nähe der Neufundlandbänke von einem armirten Propeller erwartet, angehalten und im vollsten Sinne des Wortes ausgeplündert. Das Wetter begünstigte den frechen Piraten, so daß er alles ihm brauchbar Erscheinende an Bord nehmen konnte. Nachdem zuletzt auch noch die Passagiere übergeschifft worden waren, setzte er den Wassernix in Brand. So viel erfuhren wir durch die Bemannung eines schwedischen Schooners, welcher des gerade herrschenden schwachen Westwindes wegen längere Zeit in der Nähe der beiden Schiffe kreuzte.
»Sobald der Wassernix bis zum Wasserspiegel in Flammen stand, wendete der Propeller sein Bugspriet gegen Süden und dampfte mit der Geschwindigkeit eines Pfeiles davon. Er kann nur in Wilmington, Charleston oder Savannah eingelaufen sein, und es steht zu hoffen, daß er mit dem voraussichtlich baldigen Fall dieser Raubnester seinen Besitzer wechselt. Der Pirat erwies sich nämlich als ein so flinker und leicht zu steuernder Segler, daß es ihm bei einer genauen Kenntniß der Küste gewiß nicht schwer wird, die Blockadeschiffe zu täuschen und irgendwo zwischen Inseln und Deltas hindurch in eine Flußmündung zu schlüpfen. Sehr zu wünschen wäre es, daß man bessere Jagd auf solche Piraten machte und, im Falle des Ergreifens, die ganze Bemannung, vom Schiffsjungen bis zum Kapitän, an die Raaen hißte.
»Nachschrift: Eben geht uns auf telegraphischem Wege die verbürgte Nachricht zu, daß es dem Propeller gelungen ist, in die Mündung des Savannah zu entkommen. Wir veröffentlichen dies, um denjenigen, die mit dem Wassernix Freunde und Bekannte erwarten, mitzutheilen, wohin sie sich zu wenden haben, um mit den Ihrigen in Verbindung zu treten.«
Nachdem Braun diese Anzeige mit athemloser Spannung zu Ende gelesen hatte, seufzte er tief auf.
»Vielleicht noch gerettet,« sprachen die entfärbten Lippen unbewußt. Dann schoß es ihm wie helles Feuer in das bleiche Antlitz, und die Zeitung zwischen seinen krampfhaft zuckenden Händen zerknitternd, warf er sie vor sich auf den Tisch.
»Die Elenden!« rief er erbittert aus, »nicht zufrieden, mich um einen erheblichen Theil meines Besitzthums gebracht, meine armen freien Farbigen in die Gefangenschaft zurückgeschleppt und zu ihren schändlichen Zwecken verwendet zu haben, reißen sie mir auch noch diejenige vom Herzen, die mein Trost in meinem Alter werden sollte! Es ist entsetzlich! Alle, welche ich an mich zu ziehen wünsche, um ihr Glück zu begründen und mein Glück in dem ihrigen zu finden, werden von einem feindlichen Geschick heimgesucht. Es ist, als ob ein Fluch auf mir laste, ein Fluch, welchen zu bannen, alle meine Schätze nicht ausreichen?«
Grübelnd sah er vor sich nieder. Sein Antlitz nahm die gewöhnliche bleiche Farbe an, und in demselben Maße stellte sich auch seine Ueberlegung wieder ein.
»Arme Magnolia, arme Bella,« begann er von neuem, »wenn bei Euch Rettung möglich ist, so wird sie denjenigen gelingen, die Eure Spuren verfolgen; aber Anna? Wer anders wäre im Stande, sie aufzufinden, sie vor Unbilden zu bewahren und sie auszulösen, als ich selber? Ja, ich will hin, es soll der erste Beweis meines treuen Willens, meiner zärtlichen Liebe sein, daß ich sie in der Mitte meiner Feinde aufsuche und sie an mein zerrissenes Herz ziehe. – Meine Feinde?« fügte er gleich darauf hinzu, und wie bitterer Spott glitt es über sein ernstes Greisenantlitz, »im Süden besitze ich keine Feinde, so lange ich mir deren Freundschaft mit Geld zu erkaufen vermag; selbst die Reise dorthin hat keine Gefahren für mich, denn noch ist der Paß gültig, welchen ich –«
Er hatte aus einem Schubfach seines Schreibtisches einen zusammengefalteten, großen Bogen Papier hervorgeholt und auseinander geschlagen.
Derselbe war ein in aller Form abgefaßter Reisepaß, oder vielmehr Geleitschein durch die conföderirten Staaten, welcher die Unterschrift eines der hervorragendsten Häupter der Rebellion trug. Er lautete zwar auf einen anderen Namen, doch war des alten Braun Persönlichkeit in dem Signalement so genau beschrieben, daß ein Kind ihn nach demselben hätte erkennen müssen.
»Fünftausend Dollars erschienen mir damals etwas viel,« nahm der alte Herr sein Selbstgespräch wieder auf, »allein heute würde mir das Doppelte kein zu hoher Preis sein. Galt es damals nur dem Versuch der Rettung einiger geraubten freien Farbigen, so erweist es sich dieses Mal hoffentlich als mehr.«
Er sah nach der Uhr; es fehlten noch drei Viertelstunden an elf.
Den Reisepaß legte er zu den für das Comptoir bestimmten Briefen in die Mappe, und nachdem er diese verschlossen, begann er, wie um sich körperliche Bewegung zu verschaffen, langsam auf und ab zu wandeln.
Plötzlich entsann er sich der beiden noch ungelesenen Briefe, welche der Villa angehörten. Schnell trat er an den Tisch zurück, und auf seinem Antlitz wurde der Ausdruck bangen Erstaunens bemerkbar, als er in der einen Adresse Redsteels Handschrift zu erkennen glaubte.
Hastig riß er das Schreiben auf, ein Blick auf die Unterschrift überzeugte ihn, daß er sich nicht getäuscht hatte, und dann las er den nur in wenigen Zeilen bestehenden und in deutscher Sprache abgefaßten Inhalt:
»Geehrtester Herr Braun! Eine allerdings nicht ganz sichere Gelegenheit benutze ich, um Ihnen mitzutheilen, daß wir in so weit von dem Glück begünstigt wurden, als wir wirklich auf die Spuren Ihrer beiden Schützlinge und deren Räuber gelangten. Gesehen haben wir sie noch nicht, doch baue ich auf den Scharfsinn meiner westlichen Begleiter und die Aussagen Willings, der sich wohlbehalten uns zugesellte. Alle behaupten fest, daß Magnolia und Bella sich in Mullans Gesellschaft befinden. Wir sind ihm auf den Fersen, es handelt sich nur um eine günstige Gelegenheit zum Ueberfall. Mullan scheint bei Savannah die Küste erreichen zu wollen, wo er mit seinem Raube vielleicht aufs Meer zu entkommen denkt; bei Savannah selbst dürfte er sich wohl nicht sehr lange mehr sicher fühlen. In großer Eile; Ihr treu ergebener Redsteel.«
»Also auch nach Savannah,« bemerkte Braun mit einer gewissen freudigen Ueberraschung, indem er den Brief sinnend betrachtete, »nun, das soll mir ein Fingerzeig des Himmels sein; bevor noch viele Tage vergehen, bin ich dort, und dann werde ich ja sehen, ob ich mit Geld nicht mehr ausrichte, als manche Menschen mit der Gewalt der Waffen.«
Eine Peitsche knallte im Vorgarten und gleich darauf rollte der Einspänner vor das Haus.
Fast in demselben Augenblick erschienen in Brauns Zimmer drei Negerknaben. Der eine derselben bemächtigte sich sogleich der Comptoirmappe, der zweite ergriff eine dickmaschige, gehäkelte wollene Decke, welche Braun bei kühlem Wetter über seine Kniee zu legen pflegte, während der dritte ihm Hut und Handschuhe darreichte.
»Ich lebe wahrhaftig wie ein türkischer Pascha,« bemerkte der alte Herr freundlich zu den Knaben, deren schwarzbraune Gesichter vor Amtseifer strahlten, »seid nur ebenso aufmerksam beim Lernen, Ihr lieben Kinder, damit Niemand wagt, Euch für etwas Anderes, als frei geborene Menschen zu halten.«
Von den drei niedlichen Wollköpfen gefolgt trat er auf den Flur hinaus, wo ein älterer Neger im schwarzen Leibrock und feiner Wäsche bereit stand, ihm den Mantel umzuhängen.
»Prächtige Kinder,« bemerkte Braun mit gedämpfter Stimme zu dem Diener.
»Nur etwas zudringlich, Herr,« antwortete dieser zugleich zutraulich und ehrerbietig.
»Nicht mehr, als wohlerzogene Kinder kleidet,« versetzte Braun gütig, »thut ihnen nur keinen Zwang an; Ihr wißt, es gewährt mir Freude, wenn gerade Kinder sich furchtlos und vertraulich um mich bewegen. Uebrigens, mein lieber Stanley, packt einen kleinen Handkoffer für mich mit den nothwendigsten Gegenständen, damit ich heute Abend oder morgen im Laufe des Tages abreisen kann.«
»Wie lange gedenken der Herr fortzubleiben?«
»Acht, vierzehn, Tage, vielleicht noch länger. Ich will nach dem Süden, dringende Geschäfte rufen mich.«
»Nach dem Süden?« fragte Stanley entsetzt.
»Keine Gefahr für mich, alter Freund,« entgegnete Braun, indem er, die heimliche Besorgniß des anhänglichen Dieners vollkommen würdigend, demselben die Hand auf die Schulter legte; »es gilt der Wohlfahrt meiner von Europa eingetroffenen Pflegetochter; auch hoffe ich für Magnolia und Bella etwas thun zu können – ich habe neue Nachrichten erhalten und vermuthe, sie in Savannah wiederzusehen.«
»Gott segne Euch,« sprach der Neger leise; dann folgte er seinem Herrn nach, der rüstig und mit festen Schritten die nach dem Vorgarten führenden Stufen hinabstieg und gleich darauf, jede fremde Hülfe zurückweisend, in dem offenen Wägelchen Platz nahm.
Die Knaben traten noch einmal zu ihm heran und reichten ihm Mappe und Decke, welche letztere Stanley, trotz der abwehrenden Bewegungen sorgfältig um seines geliebten Herrn Füße wand, und alsbald erhielt der mit feinem schwarzen Zeug, weißer Halsbinde und weißen Handschuhen bekleidete junge Negerkutscher Befehl zum Aufbruch. Gleichzeitig veränderte sich aber auch, als wäre es bereits von der Comptoirluft angeweht worden, das wohlwollende, schöne Greisenantlitz. Das freundliche Lächeln und der Zug von Schwermuth räumten einer gewissen Verschlossenheit ihre Stelle ein; die weißen Brauen zogen sich über der Nase in eine dicke Falte zusammen; die schmalen Lippen schmiegten sich fest an die Zähne an, und selbst die einzelnen Haare des weißen Bartes schienen sich zu sträuben und zuzuspitzen, als hätten sie den Leuten zeigen und beweisen wollen, daß sie einen Millionär schmückten, einen Mann, der aus eigenen Kräften ein Geldfürst geworden, einen Mann, vor dessen kalten Blicken Buchhalter und Secretaire zitterten, Laufburschen, Sackträger und Kärrner sich schier die Lunge aus der Brust liefen, sogar die Rubriken in den dicken Contobüchern zusammenzuschrumpfen und die einzelnen Zahlen respectvoll den Hut abzuziehen schienen.
So waren auch der schwarze Kutscher, der braune Pony und selbst das leicht gebaute Wägelchen nicht mehr dieselben, die sie vor der Hausthüre der Villa gewesen.
»Ihr seid Lumpenpack!« leuchtete es verächtlich aus dem dunkeln Antlitz des jungen Kutschers, indem er die glühenden Blicke aus den schwarzen Augen nach links und nach rechts hinübersandte, um sich zu überzeugen, ob auch alle Welt den von ihm gefahrenen Millionär bemerke. »Ihr seid Lumpenpack!« schnaubte der Pony und klapperte er mit seinen zierlichen Hufen auf den Pflastersteinen, wenn ihm schwerfällige Karrengäule und Maulthiere begegneten, »Ihr seid Lumpenpack, denn Ihr schleppt Baumwollballen, Kaffee, Zucker und schmierigen Melasse, während ich die Ehre habe, einen Millionär seinem Comptoir zuzuführen. Ihr seid Lumpenpack!« rasselten endlich die Räder des Wägelchens, und knackte mit vornehmer Bescheidenheit die nur zum Schein gebrauchte Peitsche, »Ihr seid Lumpenpack!« sprach Alles an dem saubern, eleganten Gefährte, an welchem jeder Nagel wie gediegenes Silber blitzte; nur der Millionär selber sprach es nicht. Der saß auf seinem weichen Sitz, ernst und verschlossen, wie eine Sphinx; sein Körper wurde von den Federn des leichten Fuhrwerks sanft hin und her geschwungen, sein Geist aber befand sich bereits im Comptoir auf dem einfachen dreibeinigen Schraubensessel, von welchem aus seine Befehle mit zauberhafter Geschwindigkeit in die Welt hinausgetragen wurden. –
Braun hatte wohl schon die Hälfte des Weges bis zu seinem Comptoir zurückgelegt, da stand sein Diener Stanley noch immer in dem Portal der Villa, sorgfältig überwachend einen braunen Gärtnerburschen, der mit peinlicher Genauigkeit die von dem Wägelchen und dem Pony hinterlassenen Spuren in dem Kieswege vernichtete und harkte, um dieselbe Arbeit im Laufe des Tag mindestens noch dreimal zu wiederholen.
Die drei braunen Knaben standen neben ihm; andere Knaben und Mädchen in verschiedenen Schattirungen hatten sich ihnen zugesellt. Sie stritten sich darum, wer die Ehre haben sollte, den heimkehrenden Herrn zu bedienen. In ihren Augen las man nichts von Lumpenpack und Millionär. Sie kannten nur erst die zu der Villa gehörige Stimmung und schauten so munter darein, als habe Brauns letzter menschenfreundlicher Blick sich noch immer in den großen, schwarzen, zutraulichen Augen abgespiegelt. Sie schauten so munter darein, wie die grünen Rasenplätze und die zwar entlaubten, aber immer noch anmuthig geordneten Ziersträucher; wie die Vögel, welche die Villa umschwirrten und nach dem ihnen ausgestreuten Futter suchten, und endlich wie die Villa selbst mit ihren weiß und freundlich verhangenen Fenstern. Da entdeckte man nirgend im Ausdruck eine Anspielung auf »Millionär und Lumpenpack;« wollte man aber durchaus und mit aller Gewalt den todten Physiognomien irgend einen Ausspruch entlehnen, dann hätte es allein der sein können, mit welchem der ernste Stanley, ohne jedes überflüssige Geräusch, die farbige kleine Gesellschaft nach dem Hinterhofe wies:
»Nehmt mit Dankbarkeit entgegen, was ein gütiger Gebieter Euch gewählt, und zeigt euch würdig des Namens: freie Kinder freier Eltern.«