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XXI.

Der Vormärz war überstanden.

Am 21. März 1848 hatte König Maximilian die Verfassung beschworen, und tags darauf sprach er zum erstenmal vor den versammelten Ständen des Reichs. Sein erstes königliches Wort war ein Dank für den Vater:

»Großes hat er in seiner dreiundzwanzigjährigen Regierung vollbracht. Nicht bloß in Stein und Erz, auch in unserem Herzen wird dankbar dessen Gedächtnis fortleben.«

Der Bierkreuzer wurde wieder herabgesetzt und obendrein im Hofbräu zwei Tage Freibier gewährt. Das genügt, um die heftigsten Revolutionen zu ersäufen. Wieder brüllten die Münchener in unwandelbarer Königstreue. Und was das Entscheidende ist: die ultramontane Partei kam wieder zur Herrschaft. Die ultramontanen Universitätsprofessoren kehrten wieder zurück: Sepp, Philipps, Lassaulx, Döllinger; Polizeichef v. Pechmann stieg in der Folge sogar zum Staatsminister auf ... Die Kirche hatte sich wie immer den Reformen und dem Zeitgeist angepaßt. Das Spott- und Tanzlied war zu Ende ...

Unerschöpflich sind die Masken, in denen der Geist der Schwere, dieser allmächtige Teufel, die Welt versucht. Sind wir wirklich vom Vormärz ganz erlöst? Der Kampf wiederholt sich, wenn auch in anderen Formen. Stehen wir immer wieder am Anfang – – – – –?

Lola Montez 1851
Daguerrotypie.
Quelle: de.wikipedia.org