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Christoph Seng

Entwurf

Der Vater stirbt. Der Sohn dessen Geschichte erzählet wird verkauft die besten Bücher, weil er aber einige nicht los werden kann, so fängt er an zu studieren. Seine Neigung geht auf die Theologie. Die Nacht im Bette fällt ihm ein daß er die hebräische Bibel verkauft hatte, deswegen resolvierte er sich die Rechte zu studieren ohnerachtet er auch kein Corpus juris hatte. Man findet für gut einen Teil seiner Lebens-Geschichte auf Universitäten zu überschreiten, ward Hofmeister bei einem Herrn von R. Der Herr wird beschrieben, einige Taten wie er ihn verteidigt, einige Gespräche die sie führen. Er gibt ihm einen guten Anschlag der aber weil die Hauptsache übel abläuft und endlich der Herr erstochen wird, sich der Hofmeister zu Schiff begibt, Soldat wird, hier legt er sich auf die schönen Wissenschaften im bequemen Verstand, verliert über ein Mädgen den Verstand, geht durch, wird von einigen Bauern gefangen, wird wieder gesund und Informator, endlich Prediger, schreibt einige Bücher, macht Neperische Stäbgen auf den Kauf, verteidigt einen Bauren der Ehbruchs halben angeklagt wurde durch allerlei Advokaten- Schwänke, wird abgesetzt. Er fängt in N.. einen Spezereikram an, wobei er sich stark auf die Mathematik legt, und weil er den besten Anschlag gab wie man dem Einreißen eines Stroms vorzubeugen lehrte, bekam er von einem Fürsten eine Pension von tausend Talern zuerkannt, wollte anfangs wegen seinem Laden nicht hingehen, ging aber endlich doch und starb, unterwegs.

 

Der Haupt-Charakter des Christoph Sengs

Zum Nachdenken ziemlich aufgelegt, nur sehr selten eines Vergnügens fähig, weil seine Gedanken sehr selten da waren, wo seine Begebenheiten sich zu einem Vergnügen zuspitzten, und da doch nur ein Vergnügen statt findet, wenn die Seele auch sich dazu schickt, so war es ein solcher Zufall daß er würklich vergnügt war, als es einer ist, daß zwei Personen die einander gar nichts angehen eben einerlei denken, denn sich ganz den Vergnügen der Seele zu überlassen war er würklich zu körperlich, und er befand sich just in dem Mittel-Zustand worin man immer vor sein sinnliches Vergnügen bedacht ist, zugleich mit der Nachdenklichkeit, selten bei sich genug zu sein, wenn er es genießen konnte. Allzeit oder wenigstens gemeiniglich geneigt dasjenige in jedem Vorfall zu tun was man selten raten konnte was er tun würde man, müßte es denn

 

Christoph Seng läßt sich durch kleine Umstände von seinen Begebenheiten abschrecken, selten durch große. Genie ist ihm nicht abzusprechen, nur hat ihn die Natur mit einer besondern Empfindung versehen, die macht, daß er selten tut was alle Menschen würden getan haben.


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