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Als die eidgenössischen Truppen im Jahre 1476 bei Murten Aufstellung nahmen, um gegen Karl den Kühnen zu kämpfen, kniete ihr Anführer nieder und sprach folgendes Gebet:
»Lieber Gott im Himmel! Wenn wir recht haben, gib uns den Sieg; wenn die anderen recht haben, gib ihnen den Sieg; wenn wir aber beide recht haben, dann halt dich draußen und gib einmal acht, wie wir Schweizer uns schlagen werden!«
In St. Gallen hat sich einmal – es ist lange, lange her – vor Beginn der abendlichen Vorstellung im Theater eine würdige alte Dame, Mutter einer zum erstenmal auftretenden jungen Schauspielerin, von ihrem Platz in der ersten Reihe erhoben und zur Hörerschaft gesprochen wie folgt:
»Meine Herrschaften! Hätten Sie wohl etwas dagegen, daß meine Tochter heute abend ihre Rolle ausnahmsweise gleich am Anfang aufsagt? Wir sind nämlich zum Essen eingeladen.«
Als Soubise zu Beginn des Siebenjährigen Krieges mit dem Heere, dem später bei Roßbach ein so schlimmes Ende beschieden sein sollte, über den Rhein setzen wollte, weigerten die schweizerischen Hilfstruppen sich ganz entschieden, mitzutun. Ihr Führer, Oberst Lochmann, vertrat diesen Standpunkt laut, deutlich und ohne die geringste Höflichkeit.
Soubise wurde wütend.
»Da möchte ich aber wirklich einmal wissen, wozu ihr Schweizer mir nütze seid«, rief er.
»Zur Deckung Ihres Rückzuges«, versetzte Oberst Lochmann.