Theodor Körner
Knospen
Theodor Körner

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An Phöbos.

        Stolz, wenn Zeus ihn erwählt, schreitet der Fürst die Bahn
Und, den Gott in der Brust, fühlt er des Armes Kraft.
                Aber finster am Throne
                Hebt die Sorge ihr Schlangenhaupt.

Kühn, vom Ares gejagt, stürzt sich der Held zum Kampf,
Stürzt mit eherner Kraft in die gewalt'ge Nacht,
                Und aus blutiger Hand fällt
                Einst die Fackel des Genius.

Rastlos fort durch die Welt, rastlos durch Wüst' und Meer
Eilt der Kaufmann; es lockt Hermes den Flüchtigen.
                Unbeweint bricht das Auge,
                Fern der Heimat, der Liebe fern.

Doch wen du dir erwählt, Phöbos, Unsterblicher,
Der umarmet die Welt ewig mit neuer Lust.
                Freundlich führt ihn die Liebe
                Durch die stürmende Nacht der Zeit.

Nur das Göttliche füllt seinen gewalt'gen Geist,
Und es senkt sich der Blick fern zur Vergangenheit,
                Und den Schleier der Zukunft
                Lüftet kühn die verwegene Hand.

Wird zu mächtig der Gott einst in der ird'schen Brust,
Sprengt begeistert das Herz schnell seine Fesseln los,
                Und in heiligen Liedern
                Schwebt die Seele dem Himmel zu.


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