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Ben Hafi erschien auf den Glockenschlag und begann:
Indessen Abdallah bei der Leiche seines Vaters trauerte und sie der Erde übergab, ward Ebu Amru von dem Sultan in den Divan als Kanzler eingefühlt. Mit Kühnheit, Gewandtheit und rascher, schonungsloser Thätigkeit trat er seine Geschäfte an. Er verstand die Kunst, sich und dem Sultan Alles leicht zu machen und jedes Ding so zu drehen, daß es das Werk des Herrn und nicht das seinige zu sein schien. Eben so leicht gelang es ihm, den Sultan zu überzeugen, daß er nun erst wirklich regiere und den Ruhm genöße, dessen ihn bisher so frevelhaft beraubt hätte.
Gleichwohl bemerkte Ebu Amru, daß tiefe Achtung, Mitleid und Erinnerung der jugendlichen Verbindung, des schönen, ruhig genossenen Glücks der blühenden Jahre noch immer zur Gunst Abdallahs in dem Herzen des Sultans sprachen; daß er sogar in seinem Mißbehagen über ihn fühlte, er handelte nicht gerecht. Darum fürchtete Ebu Amru, wenn Abdallah von seinem Stolze und Starrsinn, denen er sein Betragen allein zuschrieb, nur etwas nachließe und dem Sultan mit Zutrauen und frohem Sinn nahte, könnte er sehr leicht das lockere Band der alten Freundschaft wiederum fester knüpfen. Er verließ sich indessen auf die Macht, welche ihm seine Stelle verlieh und wodurch Abdallahs Macht beschränkt ward, auf Abdallahs allzu strenge Tugend, die das Mißbehagen des Sultans mehr reizen als besänftigen mußte, auf die düstre Stimmung, welche ihm das Unglück seines Hauses eingeflößt zu haben schien, und vorzüglich auf seinen eigenen Einfluß auf den Sultan.
Bald fand er Gelegenheit, alle diese Hülfsmittel auf einmal in Bewegung zu setzen, denn der Sultan trug ihm das Gericht über den Ober-Kadi auf.
Abdallah vernahm Ebu Amru's Erhebung zum Kanzler, die ihn mit demselben in einen unaufhörlichen Kampf setzen mußte, mit dem tiefsten Kummer.
Großvizir. Ich glaube es wohl, dein Geist hat uns ja gesagt, warum.
Ben Hafi. Und gleichwohl fühlte er diesen Kummer mehr um des Sultans, als um seinetwillen. Denn da ihm der Geist auch die obige geheime Veranlassung zu Ebu Amru's Erhebung zutrug, so sah er nach seinen jetzt gespannten Sinnen den Sultan noch viel tiefer gesunken, als er es vielleicht wirklich war. Dies kam daher, daß er sich von der Einbildung noch nicht heilen konnte, in dem Sultan einen Freund zu sehen und zu lieben, sich noch immer mit ihm in einem Verhältnisse zu träumen oder zu denken, wovon man wohl aus der alten Vorwelt einige Beispiele hat, die aber weder Sultane noch Vizire gegeben haben. Von dieser Einbildung konnte ihn weder sein langer Aufenthalt am Hofe, das letzte falsche, hämische und tückische Betragen und Benehmen des Sultans in Ansehung der Flucht seines Bruders, noch die Erfahrung heilen, die wir ihn machen sahen und machen sehen werden. Er rechnete also mit dem Sultan bloß nach seinem eigenen Herzen in diesem idealistischen Sinn ab und vergaß ganz die Lage, in welcher er sich nothwendig von dem Augenblick an gegen ihn befand und befinden mußte, da ihm dieser nur den Herrn und Herrscher zeigte.
Schuldlos, Beherrscher der Kinder des Apostels, wenn du ihm seine Verbindung mit jenem frostigen Wesen nicht zum Vorwurf machst und dabei mehr auf seine irrigen und doch edlen Absichten siehst, stand nun Abdallah, durch das Verbrechen seines Bruders, den Tod seines Vaters, die Kälte des Sultans vor den Augen der Hofleute und seines Herrn als ein zu fürchtender Gegenstand verhaßten Unglücks da. Man sorgte dafür, daß sich dieses düstre Vorurtheil immer mehr unter dem Volke verbreitete. Und das Volk, das empfangene Wohlthaten so schnell vergißt, weil es sie, wie dein Großvizir zum Verwahrungsmittel dagegen sagt, nur als einen Vertrag zu neuen Wohlthaten ansieht, sah Abdallah bald als einen Mann an, der es unmöglich gut mit ihm meinen könnte, da er es mit seinen eignen Nächsten so schlimm meinte, daß er lieber seinen Bruder zum Morde reizte und seinen Vater ins Grab stürzte, als Das erfüllte, was doch Pflicht, Achtung und Neigung unbedingt für sein Haus von ihm forderten.
Diese Vorurtheile gegen ihn wurden durch seine Untätigkeit noch mehr und schneller bestärkt.
Abdallah befand sich nun in der Lage, in welcher man, ohne es zu merken, von Mißmuth zur Bitterkeit, von Bitterkeit zum Stolze, vom Stolze zur kalten Gleichgültigkeit, von der kalten Gleichgültigkeit zur Selbstsucht und von der Selbstsucht zur Verachtung und Geringschätzung der Menschen, seines und ihres Werths, seiner und ihrer Bestimmung übergeht. Ein Uebergang, der bei Menschen, die in der Luft des Hofes leben, wo man bald überkühlt, bald überhitzt wird, so leicht geschieht, als er sie wenig kostet. Da aber Abdallah das gefährliche Gift der spekulativen Philosophie nie gekostet und sich dem Kitzel des Forschens über unbegreifliche Dinge nie überlassen hatte, so siegte er, trotz allen Vorspiegelungen des Geistes, trotz den Neigungen, die seine durch das gefahrdrohende Glück Ebu Amru's noch mehr gereizten Leidenschaften seinem Herzen unaufhörlich aufdrangen, über diese finstren Dämonen. Aber alle seine Thätigkeit, ja selbst der Trieb dazu, mußte ihm zu Marter werden. Jede That, die sein Geist entwarf, jeden Wunsch, den sein Herz schuf, jede Aeußerung des Willens, dieses oder jenes zu unternehmen oder auszuführen, zernichtete und zerblies der kalte Athem seines unermüdeten Verfolgers durch die Aufzählung ihrer widrigen Folgen. Er tödtete selbst den Genuß seiner Sinne, da er die Täuschung vor ihnen wegzog und von jedem Gegenstande die anlockenden Farben abstreifte, die unsern Blick und durch den Blick unsre Phantasie und unser Herz anziehen. Streckte Abdallah seine Hand zu einer wohlthätigen Handlung aus, so lähmte sie der Geist durch die trockene und schneidende Zergliederung des Bedürftigen. Unternahm er Geschäfte, wollte er etwas in dem Divan oder dem Sultan allein vortragen, so lispelte er ihm die Folgen zu, und da nun Menschen nichts unternehmen können, dessen Erfolg nicht zweideutig sei; oder da das Beste selten ohne Mischung und ohne seinen nachhinkenden Begleiter, das Schlimme oder Böse, geschehen kann, und wir nun einmal glücklicher Weise keinen warnenden Geist zur Seite haben, noch haben sollen, als den, welchen uns der Erhabene zum Wächter in das Herz gesetzt hat, so mußte Abdallah, der sich an diesem sichern Warner allein, nicht genügen ließ, zu der furchtsamen, düstern Unthätigkeit herabsinken, zu welcher vermuthlich Jeder von uns herabsinken würde, der die fernen und nahen Folgen seiner Handlungen vor Augen sähe.
Herr der Gläubigen, die Folgen jeder That sind vermischt und außer unsrer Macht. Nur der reine Zweck, die lautere Absicht, die innre Stimmung des Handelnden, die durch das Herz gefühlte, durch den Verstand geleitete Anerkennung des Guten drücken dem Werthe unsers Wirkens oder Nichtwirkens das Siegel auf. Den Erfolg müssen wir der ewigen Anordnung unbedingt überlassen, die unserm Geiste immer dunkler wird, je mehr wir Erfahrung machen und über das Erfahrne nachsinnen.
In Abdallah verlosch zwar, durch den Einfluß seines frostigen Warners, der ihn einst oft blendende und irre führende Enthusiasmus; aber dafür schwebte er nun zwischen dem unablässigen Drange seines Herzens, zu wirken, seinem noch immer lockenden, glänzenden Zwecke, und der Furcht der unvermeidlichen, vorhergesagten Folge jeder That, deren Gewißheit ihm alles Geschehene schaudernd bewies.
Sein Dasein ward ihm zur Qual; die Erscheinungen des Geistes, dem er nicht entfliehen konnte, tödteten die Kraft seines Herzens und verdunkelten sein innres Licht. Flehend bat er ihn, er möge von ihm lassen. Der kalte Düstre erwiederte:
»Fliehe – durchwandre den ganzen Erdboden: wo du gehest, wo du weilest, wo du dein müdes Haupt zur Ruhe niederlegest, überall ist des mächtigen Schicksals Herberge!«
Khalife. Und ich sage euch, diese Erde ist nichts anders für uns. Gott spricht: »Nichts geschieht euch auf Erden, was nicht aufgezeichnet ist in dem Buche unsrer Rathschlüsse, bevor wir die Erde und euch geschaffen haben. Es ist aufgezeichnet, wenn ihr jammert über das Gute, das euch entging, und euch freut über das Gute, das euch zu Theil ward. Das Leben gleichet dem Wasser, das wir von dem Himmel senden. Das Gras der Erde ist damit gemischet, und nachdem es grün war und blühte, wird es zu Stoppeln, die der Wind wegweht. Reichthum und Kinder sind Zierden des Lebens, aber gute Werke sind durch ihre Dauer besser vor dem Auge des Herrn, ersprießlicher in Rücksicht auf Belohnung und Hoffnung.«
Ben Hafi. So ist es, Herr!«
Der Geist antwortete Abdallah kalt:
Das Schicksal mag dich zerschlagen oder heilen, was kümmert es mich? Mich knüpft nun einmal die Notwendigkeit an dich, ich kann ihr Joch nicht von deinem, nicht von meinem Nacken lösen, das du mir und dir aufgelegt hast, da du mich aus meiner düstern Wohnung riefest. Du hast mich dir verpflichtet, dich vor aller Täuschung deiner Sinne, der Menschen, die dich umgeben, durch die du wirken mußt, zu bewahren: dir die Früchte deines Wirkens in dem Augenblick, da du den Samen dazu auswirfst, reif zu zeigen: was liegt nun mir daran, ob du dadurch leidest, dahin sinkest, oder dich empor schwingest! Du bist mir nichts, kannst mir nie durch einen Punkt deines Seins etwas werden, und ich kann dir nie etwas anders sein und werden, als ich dir nun sein muß.
An dir liegt es, zu handeln wie du willst, deinem Zwecke nachzujagen, oder ihn fahren zu lassen, und in dem Geiste zu wirken, der die Sterblichen um dich her forttreibt und sie nach der Neigung ihrer Begierden immer vorwärts stößt. Werde eine glänzende augenblickliche Erscheinung oder ein Wirbel in dem wilden Chaos der Welt, die ihr die moralische nennt, wie Jeder es sein muß, der darin gefangen oder eingeschlossen ist. Streite mit eben den Waffen, mit welchen man dich bekämpfet, versinke in nichts, oder schmachte hin in der Qual deines Herzens; in mir hast du nur einen kalten Zuschauer. Ich rechne weder auf deinen Dank, noch auf deine Liebe, noch auf deine Achtung, ich bedarf ihrer nicht, Wie ihrer der Sohn des Staubes bedarf, und sehe in deine mit Thränen gefüllten Augen, wie auf deine entzückten Blicke der täuschenden Freude, ohne daß mich jene rühren, oder diese ergötzen.
Jetzt erst empfand Abdallah die schrecklichen Folgen des Bundes, den er mit diesem fühllosen, mit ihm durch nichts verwandten Wesen eingegangen war, den zu zerreißen er kein Mittel vor sich sah. Der schöne Zweck seines Lebens verschwand durch eben die Verbindung, welche ihn nach seinen Träumen sichern sollte.
Er fühlte sich vor dem rastlosen Verfolger wie ein aufgejagtes Wild, dessen Spur der gierige Jäger verfolgt, dem er weder Ruhe noch Athemholen verstattet, bis er seine Lebenskräfte ganz erschöpft hat.
In melancholischer Düsternheit wanderte er herum, und während er bei jedem Schritte zagte, bei jeder That bebte, bei jedem Schritte zur That das kalte, tödtende Flüstern des Geistes an seinen Wangen fühlte, ging Ebu Amru in den Geschäften kühn vorwärts. Alles gelang ihm, denn er that das Böse ohne Furcht, Scheu und Schonung, das Gute ohne Wahl und Vorliebe und nur darum, weil es der Fall so mit sich brachte und vertrug. Diese Art zu handeln mußte Ebu Amru nun natürlich zu einem der Vizire machen, wie wir sie täglich vor uns sehen und deren eifriger Lobredner der deinige ist.
Großvizir. Giuzurat wird unter ihm darum nicht schlechter fahren.
Khalife. Woran ich noch zweifle, Vizir!
Ich sehe nun ganz deutlich, wo Ben Hafi mit seinem Abdallah hinaus will, und hätte sich der Unglückliche mit diesem frostigen Wesen nicht eingelassen, so wäre er der Mann, dessen ich bedarf. Könnte er sich von diesem lästigen Gesellschafter noch befreien, du solltest ihn mir aufsuchen, so wenig dir auch dieses Geschäft, aus gewissen Ursachen, gefallen möchte.
Großvizir. Herr, Alles was du mir aufzutragen geruhest, gefällt mir, und ich würde mich zur Stelle aufmachen, diesen seltenen Mann aufzusuchen, wenn er anderswo als in einem langweiligen Märchen zu finden wäre.
Khalife. Langweilig oder nicht, sinnreich bleibt es immer, und ich glaube daran. Dir kann es leicht aus Gründen, die du wohl verschweigen wirst, langweiliger vorkommen als mir. So viel scheint mir aber ausgemacht: das Märchen ist wahr, denn es ist viel zu ernsthaft für eine dichterische Lüge, und überdem sind die Umstände darin so wahrscheinlich, besonders diejenigen, die sich am Hofe ereignen und ferner, wie ich voraussehe, ereignen werden, daß man deine Gründe haben muß, um daran zu zweifeln.
Ich, der ich den Glauben für das Beste halte, was Gott den Menschen gegeben hat, nehme, was ich erzählen höre, gerne für Wahrheit an, so bald es nur das Glück hat, mich zu rühren oder zu ergötzen, und kann dieses Ben Hafi hervorbringen, so fahre er nur getrost fort.
Ben Hafi. In dem Maße Abdallah nun zur Unthätigkeit heruntersank, riß Ebu Amru alle Macht an sich, und Abdallah war nur noch Großvizir dem Namen nach.
Großvizir. Wer wird sich darüber wundern: ich wahrlich nicht.
Ben Hafi. Dem Sultan mußte er darum bald als ein unglücklicher Träumer vorkommen; wenigstens als ein Mann, der sich von ihm beleidigt glaubte, ihm trotzte, ihm vielleicht gar darum zu trotzen wagte, daß er den thätigen Ebu Amru zum Kanzler erhoben hatte.
Je tiefer also Abdallah sank, je höher mußte Ebu Amru steigen, und Ebu Amru, der den Sultan aus seinen eigenen Empfindungen das Netz weben ließ, worin er ihn und Gjuzurat fangen wollte, wußte diese Gefühle mit aller Klugheit zu benutzen.
Khalife. Guter Ben Hafi, du berührst hier eigentlich, vielleicht ohne daran zu denken, unsre ärgste Thorheit und die Quelle unsers Unglücks. Wahrlich, dein Vorwurf würde ganz unerträglich sein, wenn er die Menschen, die uns umgeben und denen wir trauen müssen, nicht noch viel mehr als uns selbst träfe. Darum sage so viel Böses von uns, als du willst, du machst immer mehr die Satire der Menschen überhaupt, als die unsre.
Ben Hafi. Leider, Herr; doch habe ich diese Absicht nicht.
Khalife. Und hatte ein Mann von meinem Herzen diesen Trost nicht, was bliebe ihm übrig, als von dem Throne herunterzusteigen, in die Zelle eines Derwisches zu kriechen und da in Einsamkeit Gott zu bitten, daß er ihm die verlebten Tage vergessen möchte.
O Herr! Verleihe mir Weisheit! Mein Name stehe unter den Namen der Gerechten! Gewahre, daß die spätesten Nachkommen mit Ehre von mir sprechen!«
Ben Hafi. Abdallah saß einsam unter den dichten Bäumen seines Gartens und sann, eingewiegt von dem leisen Lispeln in ihren Wipfeln und dem sanften melodischen Rauschen eines nahen Baches, über sein Schicksal nach. Die Sonne war im Sinken, und die nahende Dämmerung umzog nach und nach alle Gegenstände um ihn her mit der Farbe seiner Seele. Sein Nachsinnen war mehr sanftwehmüthig als herbe und quälend. Plötzlich stand der Geist vor ihm, und sein marterndes Weh erwachte.
Geist. Erschrick, bebe, zürne oder freue dich über meinen Anblick, du mußt mich ertragen, wie ich dich ertragen muß, dein und mein unerbittlicher Meister gebietet mir und dir und treibt mich jetzt hierher. Während du hier träumest, seufzest und in feiger Unthätigkeit deine Kraft aufzehrest, bereitet Ebu Amru den Schlag, der dich mit allen deinen schönen Träumen, deinen stolzen, glänzenden Zwecken noch heute zerschmettern soll.
Er sah zum letzten Mal über den Ober-Kadi, dem ich des Sultans Befehl zu deiner Rettung entwandte, zu Gerichte. Dieser Mann soll sterben, weil er sich mit nichts als Leugnen gegen die Anklage rechtfertigen kann: ich habe dir jenes Blatt überliefert.
In der Todesangst beruft er sich auf dich, und sein Leben und sein Tod stehen in deiner Gewalt. Was wirst du thun?
Abdallah. Wie, zweifelst du an Dem, was ich thun werde, da du doch sagst, du läsest in meinem Herzen? Glaubest du, ich würde den Unschuldigen um meinetwillen fallen lassen?
Geist. Mir ist es gleich, er lebe oder sterbe. Sage du nur laut, was ich in deinem Herzen lese, denn das ausgesprochene Wort allein bindet den trugvollen Menschen.
Abdallah. Wenn ich ihn nicht anders retten kann, so werde ich sagen, wie ich zu diesem Blatt gekommen bin.
Geist. Und dadurch deine Verbindung mit mir offenbaren?
Abdallah. Dieses werde ich thun, wenn es sein muß.
Geist. Thue es immer; doch vergiß nicht, daß ich dich vor den Folgen warnte.
Abdallah. In diesem Augenblicke fühle ich noch schrecklicher die Thorheit, mich mit dir verbunden zu haben.
Geist. Dies ist deine, nicht meine Sache; ich drang mich dir nicht auf.
Abdallah. Kann ich dadurch den Unschuldigen retten?
Geist. Du kannst es und nur dadurch.
Abdallah. So folge ich meiner Neigung einmal wieder und ohne Furcht.
Geist. Thue es nur und laß es dich schneller an die Klippe der Verzweiflung treiben. Die Errettung dieses Unschuldigen wird die Wage deines Elends nicht erleichtern.
Sprich noch einmal dieses Wort und werde dann Allen ein Gegenstand der Furcht und des Abscheues, wie du es schon des drohenden Unglücks bist.
Abdallah. Dies verdanke ich dir, und seitdem ich dieses weiß, bin ich auf das Aergste vorbereitet. Nur einen Wunsch habe ich noch – dich nicht mehr sehen.
Geist. Dessen Erfüllung von mir und dir nicht mehr abhängt. Ich verliere und gewinne übrigens hierbei nichts. Schwebe ich unter den Menschen, so höre ich Seufzen, Wehklagen, Jammergeschrei und die achtlose Zufriedenheit Derer, die es veranlassen. Ich sehe den Wahnsinn sich drehen in blendenden Farben, das Lächeln grundloser Freude und die Thränen unnützer Traurigkeit.
Ueber meiner düstern Insel sausen und kämpfen bald rasende Winde; bald umhüllt sie finsterer Nebel, durch den die Sonne nur zittert, mit der dicken Finsternis; streitend. Siegt sie, so durchglüht sie die Sümpfe; feurige, schwere Dämpfe steigen empor – dann rasselt der Hagel, dann heulet der Donner, dann brauset und toset das Meer, und ich bin in den Wellen des Meers, dem Wirbeln des Nebels, dem Sausen des Windes, dem Heulen des Donners und labe mich in den kalten Strahlen des Mondes, der nach den Stürmen hervortritt und sich in den brechenden Wellen der Fluthen spiegelt.
Sage, ist dieses euer Stöhnen, euer Seufzen, euer Winseln, euer theuer erkauftes Lachen nicht werth? Und wie lange glaubst du, daß ich mich dort deiner erinnern werde?
Abdallah. O, daß ich mich deiner erinnern muß! Du, du hast mich um Alles gebracht, nur durch dich bin ich ein Gegenstand des Elends, des Hasses, der Verachtung geworden.
Geist. Du sprichst, wie ich an den Menschen gewohnt bin, und Salomo, trotz seiner unter euch berühmten Weisheit, machte es nicht besser; doch du magst immer reden, ich muß es hören.
Abdallah. Alles Dieses wollte ich ertragen und besiegen, könnte ich nur der Qual entfliehen, dich Fürchterlichen zu sehen, der du mir immer diese einzige, kalte, fühl- und trostlose Larve der Schönheit zeigest.
Verlaß, verlaß mich, oder laß menschliches Gefühl in diesen erhabenen Zügen lebendig werden – gaukle mir wenigstens vor, was du nicht bist, damit ich deinen Anblick ertragen kann!
Geist. Der Mensch spricht Unsinn und erröthet nicht, spricht Lügen und erblasset nicht, dieses hat er vor dem Thier voraus. Ich sollte dich mit Täuschung betrügen; ich, den du gerufen und gedungen hast, dich vor jeder Täuschung zu bewahren und zu warnen?
Abdallah. Spreche ich Unsinn, so beweist dir der Unsinn selbst mein Elend. Verlaß mich!
Zu deinen Füßen wollte ich dich mit meinen heißen Thränen darum bitten, wenn Flehen und Thränen auf dich wirken könnten. O, ich wollte dich so lange anflehen, bis ich dich erweicht hätte, wenn ich in deinem Gesicht nur eine Spur entdeckte, in welche der Mensch sich flüchten könnte.
Geist. Mein Angesicht ist licht und schön, wie der schimmernde Mond und eben so kalt für dich. Meine mir Verwandten gefallen sich darin, wie der von Eitelkeit verblendete Sterbliche in dem Spiegel. Kann ich dafür, daß es nicht für deinen Genuß geschaffen ward?
Dein Reden, dein Klagen, dein Bitten sind vergebens. Ich bin auf Befehl meines mächtigen Meisters deine Sklave – und fühle, was ich sage, Mensch: du bist mein Herr, so lange er es gebietet. Du hast die unauflöslichen Ketten selbst geschmiedet, ich muß dir folgen, dir gehorchen, dich umschweben, wie der Tod, der sich zu Jedem von euch von dem Augenblicke des Eintritts ins Leben gestellt. Ich bin um dich, bis sich dein Schicksal entwickelt.
Abdallah. Wann endet es? Wie endet es?
Geist. Ich habe das letzte Blatt nicht gelesen – dein Herz soll vielleicht den Inhalt bestimmen. Fühlst du dein Glück nicht? Wie, wenn ich auch dieses dir vorzeigen könnte?
Abdallah. Stunde des Elends und der Qual, in welcher ich dich rief, begeistert von dem trugvollen, täuschenden Traume: der Blick in das Herz der Menschen, das Voraussehen der Folgen ihres und meines Wirkens, sichre meine Tugend! –
Grausamer, mit dem ich allein von meinem Elende reden kann, sei nur der Theilnahme, des Mitleids fähig, und ich bin weniger unglücklich.
Geist. Und was bist du mir? Was ist mir dein Elend? Was dein Glück? Deine Worte sind mir Schall, dein Seufzen Hauch, deine Thränen Wasser, dein Unglück die alte Fabel, die ich immer wiederholt höre und sehe, wenn mich die Uebermacht unter die Menschen treibt.
Warum wolltest du zwei widersprechende, sich wechselseitig zerstörende Dinge vereinigen: die Begeisterung zu edeln Thaten und den ihre Wirkung berechnenden, kalten Verstand? Warum wolltest du gegen die ewige Anordnung kämpfen und auf einem Felde nur Gutes ernten, worauf des Samens zum Bösen so viel ausgesäet ward?
Doch was wirst du thun? Der Bote des Sultans an dich ist schon auf dem Wege.
Abdallah. Weiß ich es? Bin ich? Meine Thätigkeit ist erstorben, deine Erscheinungen und deine Vorspiegelungen haben sie vertilgt. Ich gleiche nun dem Manne, dessen Verstand durch Aufklärung und Erfahrung so ausgebildet ist, daß er jeden zu Zeiten erwachenden Reiz seines Herzens zu einer guten, uneigennützigen That durch einen klugen und gegründeten Einspruch niederschlägt. Dem Geizigen gleiche ich, der bei dem Anblick des Elenden Thränen weint, während er das Gold in seinem Gürtel mit krampfigten Fingern fester zusammendrückt.
Geist. Glaubst du, daß du darum schlimmer daran bist.
Abdallah. Ich weiß nur, daß ich höchst elend bin, daß ich es durch dich bin. Du hast mir Alles genommen; meine Ruhe, meine Tugend, meine schönen Hoffnungen, den Gewinn meines Lebens, meine schönen Träume. –
Geist. Du wolltest nicht mehr träumen und vergaßt vielleicht damals, daß eben von diesem Träumen alles Das abhing, dessen Verlust du nun betrauerst.
Abdallah. Schrecklich, wenn dieses Wahrheit wäre!
Geist. Mensch! Warum nun schrecklich, wenn es Wahrheit ist? Du solltest früher deine Kraft geprüft haben, ob du sie nackend sehen könntest. Gereicht es mir zum Vorwurf, daß du die Wahrheit, die ich dir zeigen und sagen muß, nicht ertragen kannst?
Abdallah. Wer kann sie von diesen Lippen ertragen, ohne Licht und Wärme!
Geist. So wolltest du Das, was eure Kraft, eure Genüsse, eure Phantasie und Einbildungskraft tödtet, was euch auftrocknet, so bald es euch vor die Augen tritt.
Die Wahrheit, Thor, ist ein nacktes, hagres, trocknes, zermalmendes, Alles in seinen Ursprung und Ende zerlegendes und auflösendes Gespenst, ohne Licht und Wärme. Wirft das Licht nicht Schatten? Täuscht die Wärme nicht die Sinne?
Der Sterbliche, der dieses Gespenst einmal sieht, hört auf es zu sein, oder es ergeht ihm wie dir.
Der Bote des Sultans naht; noch einmal, was willst du thun?
Abdallah. Zu seinem Herzen reden. Du nahmst mir Alles; doch das Gefühl unsrer jugendlichen Verbindung, der seligen Stunden, die wir zusammen lebten, die Erinnerung Dessen, was ich mit ihm und für ihn gethan habe, konntest du mir und ihm nicht nehmen.
Geist. Könnte ich lächeln, so würde ich's nun thun. Geh und erprobe es.
Dein Schicksal hier entwickelt sich heute – noch in dieser Stunde.
Abdallah. Befreit es mich von dir, so treffe es immer mein Haupt.
Geist. Der Erdboden, seine Tiefe, die Höhe der darauf fest gewurzelten Gebirge, das Meer, das ihn umschließt, verbergen dich nicht vor mir. So lange du fühlst und bist, umschwebe ich dich, bis mich mein mächtiger Meister abruft.
Der Bote des Sultans erschien und forderte Abdallah auf.
Der Sultan empfing ihn mit gebieterischem Ernste, den aber Abdallahs freundlich trauriger Blick und sanftes Betragen bald milderten.
Sultan. Abdallah, es war eine Zeit, in welcher ich nicht benöthigt war, dich zur Rechtfertigung eines Unschuldigen aufzurufen. Warum schmachtet der Ober-Kadi in Ketten durch deine Schuld? Warum verschweigest du ein Geheimniß, von dem das Leben und der Tod dieses Mannes abhängt? Sage: er habe dir meinen Befehl überliefert: er stirbt, und du bist gerechtfertigt. Kannst du dieses sagen?
Abdallah. Nein, Herr, und ich schwöre dir, bei deinem Leben, bei der Freundschaft, die uns einst verband, der Mann ist unschuldig. Dein Befehl kam ihm aus den Händen, er weiß nicht wie, und keine Vorsicht hätte ihn vor dem Verlust desselben sichern können.
Sultan.. Und wie bist du dazu gekommen?
Abdallah. Wenn ich dir noch einer Wohlthat würdig scheine, so laß sie darin bestehen, daß du meinem traurigen Herzen ein Geheimniß überlassest, dessen Enthüllung nichts nützen und vielleicht Vieles schaden kann.
Sultan.. Wem kann es schaden?
Abdallah. Mir, vielleicht auch dir – könnte es dir nicht schaden, würde ich dir es nicht längst enthüllt haben?
Sultan.. Der Rücksicht auf mich entlass' ich dich, ich fürchte nichts; weder Zweideutigkeit noch Dunkelheit begleiten meine Handlungen. Ich gehe noch immer den geraden Weg, den wir einst zusammen gingen, und den du nun verlassen zu haben scheinst. Die eigennützige Rücksicht auf dich selbst bezahlt der Unglückliche mit seinem Leben, und wenn ich ihm das Loos des Todes zuwerfe, so schütte ich sein Blut auf dein Haupt und entsündige mein Volk.
Abdallah. Vermag ich hier gar nichts mehr? Kann die Erinnerung des Vergangenen nicht mehr so viel Zutrauen zu mir erwecken?
Sultan.. Wo ist das deine? Können dein tiefes Schweigen, dein verschloßnes Wesen, deine Vernachlässigungen, deine unbegreifliche Unthätigkeit, dein Zurückziehen mein Zutrauen Wohl reizen? Ist der Mann mein Freund, wagt er sich so zu nennen, der ein Geheimniß verschweigen kann, bei dessen Enthüllung er nichts zu fürchten hat, wodurch er das Leben eines Unglücklichen retten kann? Und wenn du für dich wagest, wenn du dieses unglückliche Blatt durch ein Mittel erhalten hast, das deinem vorigen Leben und Thun widerspricht, so bist du durch dein Schweigen zwiefach strafbar.
Und du schweigest noch?
Abdallah! Du bist der Mann nicht mehr, den ich in dir liebte, du warst nie der, den ich in dir liebte.
Abdallah. Ich war es und bin es, und darum schweige ich und schweige, weil düstre Ahnung meine Zunge fesselt.
Sultan.. Ausflüchte, welche List oder Schwäche ersinnen. Beweise mir, daß du Der bist, der du warst, den ich in dir liebte?
Abdallah. Wenn dir dein eignes Herz nicht sagt, wenn mein vergangenes Wirken und Leben, wenn Das, was diesen Augenblick aus meiner Stimme zu dir spricht, dir es nicht beweisen, womit konnte ich es?
Haben diese Beweise ihre Kraft verloren, so kann ihnen die Aufzählung derselben keine mehr verleihen. Ich halte sie zurück, und kann einst mein Herz zur Ruhe kommen, so kann es nur durch sie geschehen.
Noch schweige ich, Herr, und ertrage deinen Unwillen, deinen mir so schrecklichen Haß, selbst mein Unglück, bis es mich erdrückt.
Ich kann dir und mir nichts mehr sein: alle meine Thätigkeit, selbst der Wille dazu ist in mir erstorben. Laß mich nach diesem Geständniß, mit der Erfüllung eines einzigen Wunsches in die Einsamkeit ziehen. Gib diesem Unschuldigen die Freiheit und deine Gnade wieder und erlaube mir, ein Geheimniß zu verschweigen, das mich an dir rächt, wenn du Rache an mir wünschest.
Sultan.. So ziehe mit dem Gedanken in deine Einsamkeit, daß mir durch dein jetziges Betragen deine Tugend, deine ehemalige Tugend selbst verdächtig ist – ziehe hin, und der Ober-Kadi sterbe.
Abdallah. Ich verliere Alles – gebe Alles hin – Nimm nur dies Wort – dies letzte Wort zurück!
Sultan. Nimmer! Von diesem Augenblicke an fühle, daß du nur vor deinem Herrn und Richter stehest.
Abdallah. Herr, es ist die furchtbarste, qualvollste Stunde, die ich lebte.
Sultan. Wer gab Anlaß dazu? Fragt der Richter darnach, was der Schuldige leidet? Er sucht die Wahrheit an den Tag zu bringen, und sollte auch das Herz des Angeklagten darüber brechen.
Abdallah. Schicksal, dem ich unterliege, laß dich erstehen und die widrige Wirkung eines Geheimnisses, das ich enthüllen muß, einen Unschuldigen zu retten, nur mich allein treffen!
Du befiehlst, so höre!
Hier entwickelte Abdallah dem Sultan seine Verbindung mit dem Geiste, nebst den Bewegungsgründen dazu; und eben wollte er ihm die Folgen derselben, alle Vorfälle, die sich zugetragen, nebst den Weissagungen des Geistes ohne allen Rückhalt mittheilen, als der Sultan, der ihm mit Verwunderung, Erstaunen, Verwirrung und Angst zuhörte, rasch und schreiend rief, indem er sich von ihm entfernte:
»War es dasselbe furchtbare Wesen, das mit Bogen und Pfeil bewaffnet, drohend vor meinen Thron trat und den verborgenen Mörder Khaleds offenbarte?«
Abdallah. Er war es.
Zweideutige Gefühle, plagende Zweifel, Schrecken und Furcht, Mißtrauen über den Mann, der ihm erst jetzt ein solches unerwartetes Geheimniß mittheilte, wechselten in dem Herzen des Sultans. Er zog sich noch weiter von ihm zurück und rief abermals:
»Abdallah! Und eine solche gefährliche Verbindung konntest du ohne mein Wissen eingehen – an meiner Seite in der Gesellschaft eines Wesens leben, bei dessen Erinnerung mein Herz erstarrt? Und du nanntest dich meinen Freund?« –
Abdallah. Verwirf mich, verabscheue mich, nur höre, was dir nützen kann.
Sultan. Weg mit allen diesen gefährlichen Gaukeleien, die mich mit Angst und Abscheu erfüllen! Entfliehe und nahe mir nicht, bevor du dieses schrecklichen Gefährten los bist. Ich sah ihn einmal, und sein Bild ängstete mich noch im Traume und Wachen. Du hast mir, dir und den Menschen nicht mehr getraut; wer kann dir trauen, wer den Mann ertragen, dem ein solches Wesen zur Seite steht? Dieses war es, das sich zwischen dich und mich so frostig stellte und unsre Herzen trennte. Dein Unglück ist unheilbar! Fliehe; dem du nahest, den machst du so unglücklich, wie du es zu sein scheinst. Könnte ich vergessen, was ich gehört habe!
Der Sultan entfernte sich schnell, Abdallah eilte nach Hause, um diese Nacht noch die Stadt zu verlassen.
Sieh, Herr der Gläubigen, so endete Abdallah, durch diese Verbindung, an dem Hofe des Sultans von Giuzurat, so ward er schuldlos, nach seiner Absicht wenigstens, durch sein gefährliches Wagestück ein Gegenstand des Abscheues und zum unglücklichsten Menschen, der jetzt auf der Erde herumirrt.
Gefällt es dir, so wollen wir ihn morgen auf seiner Flucht begleiten.
Khalife. Es geschehe! Ich bedaure deinen Abdallah herzlich; aber so sehr ich ihn auch bedaure, so kann ich diesem Sultan gleichwohl nicht ganz Unrecht geben; denn ich, der ich Vieles weiß, was dem Sultan von Giuzurat unbekannt ist, der ich diesen Ebu Amru wie meinen Großvezier hier kenne und diesen Ebu Amru für weit gefährlicher für den Sultan halte, als diesen Geist für Abdallah, möchte deinen Abdallah doch nicht um mich haben. Es thut mir leid; aber ein Mensch, der sich auf fremde Kräfte verläßt und solchen gefährlichen Kräften gebieten kann, taugt nichts mehr für den Menschen, weil unsre Tugend, wenn sie etwas werth sein soll, ihren Stoff in unserm eignen Herzen finden muß. Dies ist meine Meinung, und dein Abdallah beweist sie mir.
Großvizir. Mich wundert gar nicht, was ich gehört habe: denn Das, was diesem Abdallah widerfahren ist, hat er wohl verdient. Warum nützte er seinen Verstand und den Geist nicht besser?
Ben Hafi. Weil er nicht wie du dachte.
Khalife. Dies meine ich auch, Vizir. – Friede sei mit dir und euch!