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Calandrino verliebt sich in ein Mädchen. Bruno gibt ihm ein Amulett, um sie damit zu berühren, worauf sie ihm nachfolgt; er wird aber von seiner Frau ertappt, welche darüber großen Lärm und Zank erhebt.
Niccolo Cornacchini war ein reicher Mann, der unter mehreren Besitzungen ein recht schönes Landgut in Camerta hatte, auf welchem er ein hübsches, ansehnliches Meierhaus bauen und es durch Bruno und Buffalmacco ausmalen ließ, und da sehr viel dabei zu arbeiten war, so nahmen diese Nello und Calandrino mit zu Hilfe. Weil nun schon ein paar Zimmer daselbst mit Betten und anderm Hausrat versehen waren, über welche eine alte Magd die Aufsicht hatte, so pflegte Filippo, der Sohn des Niccolo, ein junger, unverheirateter Bursche, bisweilen zu seinem Zeitvertreib ein Mädchen mit dahinzunehmen, einen Tag oder zwei mit ihr dort zuzubringen, und sie dann wieder wegzuschicken. So brachte er auch einst eine gewisse Niccolosa dahin, die ein liederlicher Kerl, Mangione genannt, in einem Haus in Camaldoli unterhielt und sie für Lohn vermietete. Das Mädchen war hübsch von Gestalt, wohlgekleidet und für eine Person von ihrem Gewerbe artig genug in ihren Manieren und Reden. Als sie einmal gegen Mittag in einem weißen Mieder und Röckchen, mit aufgeflochtenem Haar hinunter an den Brunnen im Hofe gegangen war, um sich Gesicht und Hände zu waschen, fügte es sich, daß Calandrino ebenfalls dahin kam, um Wasser zu holen, und sie freundlich grüßte. Sie dankte ihm und betrachtete ihn aufmerksam, nicht weil er ihr gerade übermäßig schön, sondern weil er ihr ein possierlicher Mensch zu sein schien. Calandrino besah sie sich gleichfalls, und, da er sie sehr hübsch fand, so zauderte er, solange er konnte, und ließ seine Kameraden auf das Wasser warten; doch getraute er sich nicht, das Mädchen anzureden, weil er sie nicht kannte. Da sie merkte, wie emsig er nach ihr gaffte, so warf sie gleichfalls bisweilen einen Blick auf ihn, um ihn zu kirren, und ließ einige Seufzerchen fahren. Darüber verliebte sich Calandrino auf der Stelle in sie und wich nicht vom Hof, bis Filippo sie wieder zu sich in die Kammer rief. Als Calandrino wieder an seine Arbeit ging, tat er nichts als seufzen und schnaufen, was Bruno, der ihm stets auflauerte und sich gern eine Kurzweil mit ihm machte, allsobald gewahr ward und ihn daher fragte: »Was, zum Henker, fehlt dir, Bruder Calandrino? Du tust ja nichts als seufzen?« »Bruder,« sprach Calandrino, »wenn ich jemand hätte, der mir helfen würde, so wär' ich wohl daran.«
»Wieso?« fragte Bruno.
»Eigentlich müßte man ja seinen Mund halten«, antwortete Calandrino. »Dort unten ist ein Mädchen, so schön wie eine Fee, die sich dermaßen in mich verliebt hat, daß du dein Wunder daran sehen würdest. Ich bin es eben jetzt gewahr geworden, als ich Wasser holte.«
»Der Henker! Nimm dich in acht«, sprach Bruno. »Wenn sie nur nicht gar die Frau des Filippo ist.« »Das glaub' ich fast,« sprach Calandrino; »denn er rief sie, und sie ging zu ihm in die Kammer. Allein was liegt daran? Ich würde mich in solchen Dingen zum Teufel selbst um Christus nicht kümmern, noch viel weniger um Filippo. Ich muß dir gestehen, Bruder, sie gefällt mir besser, als ich dir's beschreiben kann.«
»Ich will auskundschaften, wer sie ist,« sprach Bruno, »und wenn sie des Filippo Frau ist, so will ich dir in zwei Worten zu deiner Sache verhelfen, denn sie spricht oft sehr vertraulich mit mir. Wie machen wir es aber, daß Buffalmacco nichts davon erfährt? Er folgt mir immer wie mein Schatten, wenn ich mit ihr spreche.«
»Um Buffalmacco sorge ich mich nicht,« sprach Calandrino, »aber vor Nello müssen wir uns hüten. Er ist verwandt mit Tessa und würde uns gewiß den ganzen Kram verderben.«
»Du hast recht«, sprach Bruno. Dieser wußte sehr wohl, wer das Mädchen war; denn er hatte gesehen, wie sie gekommen war, und Filippo hatte es ihm auch gesagt. Sobald nun Calandrino sich von der Arbeit ein wenig entfernte, um sie zu sehen, erzählte Bruno alles dem Buffalmacco und Nello und verabredete mit ihnen, was sie bei dieser Liebschaft mit ihm anstellen wollten. Kaum war Calandrino wiedergekommen, so raunte ihm Bruno ins Ohr: »Hast du sie gesehen?«
»Ach freilich! Sie bringt mich noch ins Grab«, sprach Calandrino.
»Ich will hingehen«, versetzte Bruno, »und sehen, ob sie die ist, wofür ich sie halte, und wenn das ist, so laß mich nur weiter machen.«
Bruno ging demnach hinunter zu Filippo und dem Mädchen und erklärte ihnen umständlich, wer Calandrino wäre und was er ihm entdeckt hätte, und nahm Abrede mit ihnen, was sie sagen und wie sie sich verhalten sollten, um sich an der Liebelei des Calandrino zu belustigen. Als er wieder zurückkam, sprach er zu Calandrino: »Sie ist's allerdings, und wir müssen also vorsichtig zu Werke gehen; denn wenn Filippo etwas merkte, so würden alle Wasser des Arno uns nicht wieder weiß waschen. Was soll ich ihr aber in deinem Namen sagen, wenn es sich trifft, daß ich sie spreche?«
»Wahrhaftig,« sprach Calandrino, »du mußt ihr vor allen Dingen sagen, daß ich tausend Scheffel von dem in mir habe, wovon die Weiber zuweilen schwanger werden, und daß ich ihr ergebenster Diener sei, und wenn ich womit dienen könnte ... verstehst du mich?«
»Ich verstehe,« sprach Bruno, »laß mich nur machen.« Als es Feierabend war und sie von der Arbeit gingen, hielten sie sich unten im Hofe, wo sich eben Filippo und Niccolosa befanden, dem Calandrino zu Gefallen ein wenig auf. Calandrino fing an, Niccolosa zu begaffen, und gebärdete sich dabei so tollpatschig, daß ein Blinder seine Absicht hätte merken können. Niccolosa ihrerseits tat alles, was sie konnte, um seine Flamme noch mehr anzufachen, und da Bruno ihr von allem Nachricht gegeben hatte, so machte ihr das Betragen des Calandrino den größten Spaß von der Welt. Filippo stellte sich indessen, als ob er nichts von allem merkte, indem er sich mit den beiden andern unterhielt. Endlich gingen sie weg, so ungern Calandrino sich auch entfernte. Auf dem Wege zur Stadt sprach Bruno zu Calandrino: »Ich kann dir versichern, daß sie für dich schmilzt wie das Eis an der Sonne. Beim Himmel! Wenn du einmal deine Hummel mitnähmst und sängst ihr dabei ein paar verliebte Lieder vor, so würde sie aus dem Fenster in deine Arme springen.«
»Meinst du, Bruder?« fragte Calandrino. »Soll ich sie mitbringen?«
»Allerdings!« sprach Bruno.
»Du wolltest mir heute nicht glauben, was ich dir sagte«, sprach Calandrino.
»Wahrhaftig, Bruder, nun siehst du wohl, daß ich besser als ein anderer verstehe, zu meinem Zweck zu kommen. Wer hätte wohl so schnell wie ich ein solches Weibchen wie dieses verliebt machen können? Da hätten dir die Stutzer erst lange zappeln müssen, die den ganzen Tag auf und ab trippeln und doch in tausend Jahren keinen Hund hinterm Ofen hervorlocken. Nun sollst du mich einmal mit der Hummel in der Hand sehen; du sollst deine Freude daran haben. Glaube mir sicherlich, ich bin nicht so alt wie ich dir scheine; das hat sie wohl gemerkt, und wo nicht, so soll sie's gewahr werden, wenn ich sie unter die Hände kriege. Beim Himmel, ich will ihr ein Spiel zeigen, daß sie mir nachlaufen soll wie das Kalb hinter der Kuh.«
»Das denk' ich auch«, sprach Bruno. »Du wirst deinen Schnabel schon tüchtig an ihr wetzen. Mich deucht, ich sehe dich schon, wie du deine Zahnstummel in das rote Mäulchen schlägst und in ihre Rosenwangen und sie dann mit Haut und Haaren auffrißt.«
Calandrino glaubte bereits im Geiste alles zu tun, was Bruno sagte, und fing an zu singen und zu springen, als wenn er nicht in seiner Haut zu bleiben wüßte. Des andern Tages brachte er seine Hummel mit und sang verschiedene Lieder dazu. Kurz, da er das Mädchen oft vor Augen hatte, so ward er so in sie vernarrt, daß er keine Arbeit mehr anrührte, sondern den Tag über wohl tausendmal bald ans Fenster, bald an die Tür, bald in den Hof hinunterlief, um sie zu sehen, wozu sie ihm auf Brunos Anstiften immer die beste Gelegenheit zu geben wußte. Wenn sie abwesend war, was die meiste Zeit zu geschehen pflegte, so bestellte Bruno seine Aufträge an sie und brachte ihm bisweilen Briefe von ihr, in denen sie ihm große Hoffnung machte, seine Wünsche zu erfüllen, und zugleich vorgab, sie befände sich zu Hause bei ihren Eltern, wo er sie nicht zu Gesicht bekommen könne.
So machten sich Bruno und Buffalmacco, indem sie stets die Hand im Spiele hatten, manchen Spaß auf Kosten des Calandrino und ließen sich von ihm bald einen elfenbeinernen Kamm, bald einen Beutel, bald ein Messerchen und andere dergleichen Sächelchen geben, als wenn seine Geliebte sie haben sollte. Dagegen brachten sie ihm dann und wann einen unechten, wertlosen Ring, worüber er sich dann wie ein Kind freute. überdies gab er ihnen manches schöne Frühstück und er zeigte ihnen manche andere Gefälligkeit, damit sie sich seiner Angelegenheit eifrig annähmen. Nachdem sie ihn auf diese Weise wohl zwei Monate hingehalten hatten, ohne die Sache weiter zu fördern, fing Calandrino an, seinen Freund Bruno fleißig anzutreiben und aufzufordern, weil er sah, daß die Arbeit bald zu Ende ging und daß alle seine Hoffnungen zu Wasser würden, wenn er seine Liebe nicht vor deren Ende gekrönt sähe. Als nun einmal das Mädchen wiederkam und Bruno und Filippo alles verabredet hatten, was nötig war, sprach Bruno zu Calandrino: »Höre, Brüderchen, das Frauenzimmer hat mir nun wohl schon tausendmal versprochen, dir zu Willen zu sein, und hernach ist nichts daraus geworden. Es kommt mir vor, daß sie uns an der Nase herumführt; was sie also nicht von selbst tut, um ihr Versprechen zu erfüllen, dazu wollen wir sie zwingen, sie mag Lust haben oder nicht, wenn du es zufrieden bist.«
»Ei freilich«, sprach Calandrino. »Um des Himmels willen, beeile dich nur.«
»Hättest du wohl den Mut,« sprach Bruno, »sie mit einem Zauberzettel zu berühren, wenn ich dir einen gäbe?«
»Warum nicht?« sprach Calandrino.
»Gut!« versetzte Bruno. »So verschaffe mir nur ein Stückchen Jungfernpergament und eine lebendige Fledermaus, drei Körnchen Weihrauch und eine geweihte Wachskerze und laß' mich für das übrige sorgen.« Calandrino lauerte den ganzen Abend, um eine Fledermaus zu haschen, und als er sie gefangen hatte, brachte er sie nebst den andern Sachen Bruno. Dieser ging in eine Kammer, kritzelte ein paar Schnörkel und Zauberzeichen auf das Pergament und gab es ihm. »Wisse, Calandrino,« sprach er, »wenn du sie mit diesem Zettel anrührst, so wird sie dir nachlaufen und alles tun, was du haben willst. Wenn also Filippo heute ausgeht, so suche ihr auf irgendeine Art nahe zu kommen, berühre sie und laufe dann in die Strohscheune hierneben, wo der bequemste Ort ist, weil niemand dahinkommt; du wirst sehen, daß sie dir sogleich nachfolgt, und wenn du sie dort hast, so weißt du selbst, was du tun mußt.«
Calandrino war der glücklichste Mensch von der Welt; er nahm das Pergament und sagte: »Laß mich nur machen, Bruder.«
Nello, vor dem sich Calandrino so sorgfältig in acht nahm, hatte seine Lust am Spiele so gut wie die andern und trug das seinige bei, um ihn äffen zu helfen. Er ging also auf Brunos Anstiften nach Florenz zu der Frau des Calandrino und sagte: »Jessa, du weißt, wie dich Calandrino damals so ungerechtfertigt prügelte, als er mit den Steinen aus dem Mugnone kam. Ich meine, du solltest dich jetzt dafür an ihm rächen, und wenn du es nicht tust, so nenne mich nie wieder deinen Verwandten und Freund. Er hat sich dort oben in ein Weibsbild vernarrt, und sie ist solch ein liederliches Mensch, daß sie sich oft miteinander einschließen, und noch vor wenigen Minuten haben sie Abrede genommen, daß sie wieder zusammenkommen wollen. Du sollst deswegen mit mir gehen, um sie auf der Tat zu ertappen und nach Verdienst zu züchtigen.«
Frau Tessa, die das Ding nicht spaßhaft fand, sprang auf wie eine Furie und rief aus: »Ach, du Spitzbube! Spielst du mir solche Streiche? Beim Kreuze Christi! Das soll dir nicht so gelingen, ohne daß ich dir's bezahle.« Damit warf sie ihr Mäntelchen um, nahm eine Frau mit sich und ging mehr laufend als schreitend mit Nello hinauf.
Als Bruno sie von ferne gewahr wurde, sprach er zu Filippo: »Da kommt unser Freund schon.« Filippo ging deswegen zu Calandrino und den andern Arbeitern und sagte: »Meister, ich muß jetzt in die Stadt gehen; arbeitet hübsch fleißig.« Damit entfernte er sich und verbarg sich an einem Orte, wo er ungesehen alles beobachten konnte, was Calandrino tun würde.
Sobald Calandrino glaubte, daß Filippo schon eine gute Strecke entfernt wäre, ging er in den Hof hinunter, wo er Niccolosa ganz allein fand. Er sprach einige Worte mit ihr, und da sie um alles wußte, so kam sie ihm näher und sprach etwas vertraulicher mit ihm als gewöhnlich.
Calandrino berührte sie also mit seinem Zauberzettel und ging, sobald dies geschehen war, ohne ein Wort zu sagen, nach der Scheune zu. Niccolosa folgte ihm nach, und als sie hineinkam, schloß sie die Tür zu, umarmte Calandrino, warf ihn auf das Stroh nieder, das dort lag, setzte sich rittlings auf ihn, stemmte ihm die Hände gegen die Schultern, so daß er ihr Gesicht nicht berühren konnte und sagte, indem sie sich stellte, als wenn sie ihn mit schmachtenden Augen betrachtete: »Ach, mein liebster Calandrino, mein Herz, meine Seele, mein Schatz, mein einziger Trost, wie lange hab' ich mich schon gesehnt, dich zu besitzen und in meiner Gewalt zu haben. Du hast mir mit deiner Artigkeit den Faden aus dem Hemd gezogen, du hast mir mit deiner Hummel das Innerste meines Herzens zerkratzt. Ist es möglich, daß ich dich habe?«
»Ach, liebstes Herz!« sprach Calandrino. »Laß mich dich küssen.«
»Nicht so eilig«, sprach Niccolosa. »Erst laß mich dich nach Herzenslust recht betrachten, und laß mich meine Augen sättigen an deinem reizenden Anblick.«
Bruno und Buffalmacco waren zu Filippo gegangen, und alle drei hörten und sahen das mit an. Indem nun Calandrino sich aus allen Kräften bestrebte, Niccolosa zu küssen, war Nello mit Frau Tessa schon angekommen. »Ich möchte schwören,« sprach Nello, »daß sie schon beisammen sind.« Vor Wut darüber stieß Frau Tessa mit beiden Händen so mächtig gegen die Tür der Scheune, als sie hinkamen, daß sie aufsprang, und im Hineintreten gewahrte Tessa, wie Niccolosa auf Calandrino lag. Diese sprang jedoch auf, sobald sie nur die Frau erblickte, flüchtete und lief zu Filippo. Frau Tessa fuhr indessen ihrem Mann, der sich nicht so geschwind aufraffen konnte, mit allen zehn Nägeln ins Gesicht, zerkratzte ihn jämmerlich, packte ihn bei den Haaren und schrie ihm zu, indem sie ihn herumzerrte: »Du ekelhafter, räudiger Hund! Unterstehst du dich, mir so zu kommen? Alter eingebildeter Narr! Verdammt sei die Liebe, die ich für dich gehabt habe! Meinst du nicht, daß du genug vor deiner eigenen Tür zu fegen hast, daß du auch noch anderswo herumliebeln mußt? Du bist mir ein schöner Liebhaber! Kennst du dich selbst nicht, du Jammerbild? Kennst du dich nicht, du Staatskrüppel? Weißt du nicht, daß man nicht so viel Saft aus dir pressen kann, daß es auch nur zu einer Suppe reichte? Beim Himmel! Diesmal war's nicht Tessa, die dich geschwängert hat. Hol' sie der Teufel, wer sie auch war! Aber es mag gewiß ein rechter Haderlumpen gewesen sein, da sie sich nach einem solchen Kleinod, wie du bist, hat können gelüsten lassen.«
Calandrino war mehr tot als lebendig, als er seine Frau hereinkommen sah, und hatte nicht das Herz, sich ihr zu widersetzen, sondern so zerzaust und zerkratzt, wie er war, hob er seine Kappe wieder auf, machte sich auf die Füße und bat seine Frau demütig, nicht so laut zu schreien, wenn sie nicht wolle, daß man sie in Stücke zerhauen solle, weil die, die sie bei ihm gesehen hätte, die Frau des Herrn vom Hause wäre.
»Sei sie, wer sie will, so hole sie der Henker!« sprach Tessa.
Bruno und Buffalmacco, die bis dahin sich an dem Auftritte mit Niccolosa und mit Filippo belustigt hatten, kamen endlich dazu, als wenn der Lärm sie herbeigeführt hätte; sie besänftigten Frau Tessa mit vieler Mühe und rieten Calandrino, nach Florenz zu gehen und nicht wiederzukommen, damit Filippo ihm nicht übel mitspiele, wenn er etwas von der Sache erführe. Calandrino schlich demnach traurig und übel zugerichtet, zerkratzt und zerzaust nach Florenz zurück und getraute sich nicht wieder hinaufzukommen. Die Vorwürfe, womit ihn seine Frau Tag und Nacht folterte und peinigte, erstickten auch bald seine heiße Liebe, womit er seinen Kameraden Niccolosa und Filippo manche Kurzweil verschafft hatte.