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Hier ist die Peripetie des Dramas Rathenau; hier wird es zur Tragödie. Die gewaltsam vom Verstand zurückgedrängten Seelenkräfte rebellieren. Zu schwach, um die Übermacht zu erringen, zu stark, um endgültig unterdrückt zu werden, vergiften sie sein Innenleben durch die Sehnsucht nach ihrem Siege und kompromittieren ihn vor der Welt durch den immer unentschiedenen Kampf. Wie homerische Helden marschieren sie auf: Mut contra Furcht, Gesinnung contra Schlauheit, zweckfreie Schöpfung contra zweckhaftes Geldverdienen, visionäre Intuition contra kritischen Verstand, Wunsch nach vollem Menschentum contra Beschneidung der Fähigkeiten zu Instrumenten besseren Fortkommens: homerische Kämpferpaare, homerisch auch in ihren Beschimpfungen! Niemand, außer später Harden, hat Walther Rathenau so erbarmungslos Stück für Stück auseinandergenommen, sein schlechteres Ich kritisch so zerpflückt wie Walther Rathenau selbst in seinem 1904 in der »Zukunft« erschienenen Aufsatz » Von Schwachheit, Furcht und Zweck«. Es ist ein Pamphlet, in dem die aufständischen Seelenkräfte die anderen, gegen deren Herrschaft sie sich auflehnen, öffentlich an den Pranger stellen. Man kann in dieser Schrift voll bösartigster Psychologie den angeprangerten »Zweckmenschen«, »Furchtmenschen«, »Klugen«, fast überall gleichsetzen dem böseren Ich, das Walther Rathenau als Medusenhaupt vor sich sah; und dieses Bild gibt, als Untermalung, seiner Figur erst die richtige Tiefendimension.
Hier im Auszug seine Schilderung der gespenstischen Erscheinung! »Das Lachen, dem lebenskräftigen Menschen ein Naturlaut der Freude, ist dem Klugen eine Reaktion auf Witzempfindung: eine halbe Schadenfreude. Bewunderung ist ihm ein verhaßtes Gefühl; denn sie erhebt ihn nicht, sondern wirft ihn zurück. Er ist lernbegierig, lüstern nach Wißbarem, neugierig. Eine mechanische Klarheit und handgreifliche Theorie scheint ihm zweckdienlich. Er begreift nicht, daß das bloße Dasein ein Quell der Seligkeit ist. Er kennt nicht die Freude an eigener Kraft und Schönheit der Welt. So lechzt er nach dem, was ihm Ersatz der Freude ist, nach Genüssen. Die Schuld seiner Organe den Dingen aufbürdend, erhofft er von schwer Erreichbarem, was seine im Genuß versagende Natur ihm verwehrt. Der Kraftlose beneidet den Starken um seine Gewalt. Das Urteil anderer ist ihm wichtig. Er ist sich selber nur, was er anderen scheint. Er begehrt, fordert und bettelt Anerkennung. So ist das, was Menschen Eitelkeit und Anmaßung zu nennen pflegen, der Bescheidenheiten tiefste, denn sie ist wahrhaftige Unterwürfigkeit. Und so wird er den Menschen zum Ekel. Denn er verlangt beides von ihnen, das sie niemals zugleich geben: Bewunderung und Knechtdienst. Deshalb ist er als Herr unmöglich. So groß ist bei einzelnen die Menschensucht, daß sie kaum ihren Nächsten erblicken, ohne seiner im Geist zu begehren. Sie wollen wissen, wer er ist und was er treibt; sie wollen einen Eindruck irgendwelcher Art auf ihn machen, ihm gefallen, imponieren oder auffallen und, wenn alles versagt, wenigstens in ihrer Art ihn dadurch überwinden und besitzen, daß sie ihn kritisieren. Selbst wenn der Geist, mit lockrem Zügel sich selbst überlassen, seine Straße wählen darf, treibt der Zweckhafte höchst persönliche und praktische Dinge: ›Gesetzt dies und das passiert, was werde ich antworten? Wie werde ich mich benehmen? Wie werde ich wirken?‹ und so wird er zum Schauspieler seiner selbst.«
Mit Entsetzen wendet sich Rathenau ab von diesem Bilde, zu dem sich langsam im Laufe langer Jahre Zug an Zug gefügt hat. Mit zäher Selbsterziehung, mit Erfolg hat er diese Auswüchse in sich bekämpft und unterdrückt, ja in ihr Gegenteil verkehrt; so Scheelsucht, Genußsucht, Schadenfreude, Besserwissen, Kritisiererei. In allen diesen Punkten hat er sich zum Gegenteil von dem erzogen, was ihm als böse Möglichkeit und Schreckbild vorschwebte. Er glaubte, und hatte Grund zu glauben, daß er selbst, daß der Einzelne durch zähes Wollen seine Natur biegen kann. »Das, was dem oberflächlich denkenden Geist vor der Unfreiheit des Willens zurückschrecken macht,« schreibt er einmal in diesen Jahren, »ist die Furcht, kraft seiner Schwäche verurteilt sein, ein inneres Leben zu führen, das er nicht führen will: ›So mußt du sein, dir kannst du nicht entfliehen!‹ Das Goethe-Wort ist wahr, nicht die Folgerung. Weißt du denn, wie du bist? Ist deine Furcht vor dir selbst stark genug, einen starken Willen auszulösen, so wirst du bis in die innersten Zellen deines Körpers und deiner Seele wirken.« Er fühlt sich als Experiment, als ein Auserwählter, der mit sich den Versuch zu machen bestimmt ist, wieweit ein »Furchtmensch« sich in einen »Mutmenschen«, ein »Zweckmensch« in einen »Gesinnungsmenschen« verwandeln kann. »Sie werden«, schreibt er in einem unveröffentlichten Briefe an seine nächste Freundin, »in Gutem und in Bösem, meinesgleichen nicht wieder finden; denn mit mir hat der Herrgott ein Experiment angestellt, das, selbst wenn es mißlingt – und das glaube ich häufiger als das Gegenteil – interessant war. Und das beste ist, daß ich mit Ernst und Ehrlichkeit bei der Sache bin und dem Faden durch alle Windungen folge, gleichviel wohin er führt.«
Aber gleichzeitig liebt er doch den »Furchtmenschen«, den er in sich zu töten sucht. An Frank Wedekind schreibt er 1904 mit Beziehung auf das Pamphlet »Von Schwachheit, Furcht und Zweck«: » Der Furchtmensch. Nur ein idealer Leser und Divinator konnte fühlen, daß ich ihn liebe. Schon um Gottes Gerechtigkeit willen. Ist er denn nicht der einzig Unglückliche? Und ist nicht Schmerz – der einzige Adel? Sind nicht Luzifer und Prometheus die höchsten Menschenträume? Sind nicht olympische Götter – und Menschen – kalte herzlose Idole? Lassen Sie mich eins vertrauen, was ich glaube, nicht behaupte: alles Geniale ist engste Mischung der beiden Elemente. Woher sonst das Rezeptive, Divinatorische, das Mitklingen aller Schmerzen? – Und alle Profile beweisen's. Die Griechen waren Furchtmenschen, das habe ich gesagt ...« (Brief 22.) Also geht der Kampf weiter zwischen den in ihm gegeneinander aufmarschierenden Seelenkräften. Und da die Gegensätze, die in seiner Natur unter der glatten oder künstlich geglätteten Oberfläche toben, die gleichen sind, wie die unter der glänzenden Oberfläche unserer westlichen Zivilisation, so wandelt sich der Aufruhr seiner verdrängten Seelenkräfte gegen die Verkrüppelung seines Menschentums in einen Aufstand gegen die Verunstaltung der Menschheit als solchen durch den Dienst am Zweck.
Wo aber eine Gabe finden, die mächtiger als der Verstand die Alleinherrschaft der Zweckmäßigkeit stürzen könnte? Rathenau glaubte, bei seinem Vater diese Gabe zu sehen. Bis zu seiner Rückkehr aus Bitterfeld hatte er seinem Vater zum mindesten noch kühl gegenübergestanden; jetzt arbeiteten beide zusammen in der A. E. G., Walther als Direktor, Emil Rathenau als Aufsichtsratsvorsitzender. In seiner »Apologie« sagt Walther: »Diese drei Jahre (von 1900 bis 1903) waren die einzigen meines Arbeitslebens, die ich im eigentlichen Machtbereich meines Vaters verbrachte.« Jetzt, 1903, brachte sie ein Trauerfall in die engste persönliche Berührung: der Tod des jüngeren Bruders von Walther, Erich. Dieser war, im Gegensatz zu Walther, der Abgott seines Vaters. Schon als Kind hatte er schweren Gelenkrheumatismus gehabt. Die Eltern ahnten, von den Ärzten gewarnt, daß er nicht lange leben werde. Auf einer Reise mit Emil Rathenau nach Ägypten starb er plötzlich am 18. Januar 1903 in Assuan. Die Verzweiflung Emil Rathenaus war grenzenlos, ja so sinnverwirrend, daß man für seinen Verstand fürchtete. Er konnte die einfachsten geschäftlichen Verhandlungen nicht mehr führen, vergaß die Zahlen, auf die es ankam, brach bei Generalversammlungen zusammen und fing an zu weinen, weil der Sarg Erichs plötzlich vor ihm stand, wurde völlig hilflos. Da sprang Walther Rathenau für ihn ein, begleitete ihn, führte für ihn die nötigen Verhandlungen, stattete die Berichte in den Versammlungen in seinem Namen ab, wurde sein zweites Ich. Es war der Abschluß eines langen, schmerzlichen Familiendramas, das an das zwischen Friedrich Wilhelm I. und seinen Sohn Friedrich erinnert, und beeinflußte offenbar entscheidend Walther Rathenaus Weltanschauung. Er erkannte in der engen Zusammenarbeit, was seinem Vater die Überlegenheit sicherte: nicht der eng an den Zweck sich klammernde Verstand, sondern die den Zweck aus ihrem Bewußtsein ausschaltende visionäre Intuition. In der »Physiologie der Geschäfte« findet sich, ohne Namensnennung, ein Porträt von Emil Rathenau: »Mein Chef (das ist offensichtlich Emil Rathenau) war das Gegenteil eines Diplomaten. Wenn eine große, grundsätzliche Frage ihn beschäftigte, so zog er jeden zu Rat, der ihm in den Weg kam. Er sprach davon mit seinen Angestellten, mit seiner Frau, mit seinen Konkurrenten, womöglich mit seinem Diener, so etwa wie den Juden vorgeschrieben ist, über das Gesetz zu diskutieren: ›Wenn du sitzest, und wenn du gehest, wenn du dich legest, und wenn du aufstehst.‹« Er ließ nicht nur alle Einwendungen gelten, sondern berichtete gewissenhaft jedem Nachfolger, was der Vorhergehende gesagt hatte. Zuletzt, oft nach Wochen, wenn keiner mehr an die Sache dachte, kam er mit seinem Vorschlag. Ungeschickt vorgetragen, mit langen Ausschweifungen nach rechts und links, machte seine Lösung den Eindruck von etwas höchst Trivialem, Uninteressantem, Selbstverständlichem, ähnelte manchem, was lang und breit besprochen war – und war doch nicht ganz dasselbe. Ohne Geräusch wurde die Direktive befolgt, und meist viel später erst wurde deutlich, welche Ausblicke der neue Weg eröffnete, dessen Eigenart anfangs verborgen geblieben war ... Wie für den Künstler, so ist für den Wirtschaftler und Händler das höchste Erbtum › der Blick fürs Wesentliche‹ ... Will man von einer Genialität auf diesem Schauplatz menschlicher Tätigkeit sprechen, so mag man, ausgehend von der eben erwähnten Begabung für das Wesentliche, sie finden in einem – ich möchte sagen: divinatorischen Überblick über die Bedürfnisse der jetzigen und der kommenden Zeit und in der Erkenntnis der zur Erfüllung möglichen Mittel. Solche Divination besaß der Bankmann (Emil Rathenau), von dem ich vorhin gesprochen habe ... Er liebte theoretische Betrachtungen nicht und redete nur über den gerade vorliegenden Fall; wie etwas Selbstverständliches enthüllte sich in einer zufälligen Andeutung das Bild, das er in sich trug, in einzelnen Zügen, etwa so, wie eine Spalte im Theatervorhang uns einen Ausschnitt der hellerleuchteten Bühne zeigt.« (Ges. Schriften, Bd. 4, S. 324.)
Diese Schilderung zeigt, was nach Walther Rathenau höher als der analytische Verstand steht, wirksamer als dieser Menschen und Dinge unterwirft: der Blick fürs Wesentliche, das Bildmäßige, Visionäre des Denkens und Erkennens, kurz, ein Eindringen in die Welt nach der Art des Künstlers. Der Maler beweist nicht die Richtigkeit seines Bildes, er überzeugt durch dessen bloßen Anblick oder überhaupt nicht. Der Dramatiker bietet keine wissenschaftliche Psychoanalyse des Charakters seines Helden; er stellt ihn auf die Bühne und überzeugt die Zuschauer durch die Logik seiner Worte und Handlungen. Die Kunst kennt keine Beweise im Sinne des Verstandes, wohl aber Visionen, die oft wahrer sind als die sogenannten Wahrheiten der gleichzeitigen Wissenschaft. Visionäres Eindringen in die Wirklichkeit glaubte Rathenau als die Überlegenheit seines Vaters zu erkennen. Und es gefiel ihm, daraus auf die Minderwertigkeit des Verstandes zu schließen. »Aller Verstand«, sagt er in seinen »Ungeschriebenen Schriften«, »muß sich zuletzt im Unwesentlich-Wirklichen verlieren; die träumende Phantasie allein findet den Aufweg zum Wesentlich-Wahren. Die heutige materiell-unternehmende Welt kann nur bestehen, wenn sie, von ihrer krassen Wertung des analytischen Geistes abkehrend, sich dem Idealen beugt. Nur indem er sich selbst opfert, kann der Verstand sich erhalten.« (Ges. Schriften, Bd. 4, S. 210.)
Um diese Zeit kam der Nachlaß Nietzsches heraus. Rathenau, der alles las, hat wahrscheinlich auch diesen gelesen. Dort steht ein Fragment über » Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne«, das Intuition und Verstand ähnlich gegeneinander abschätzt wie Rathenau: »Es gibt Zeitalter, in denen der vernünftige Mensch und der intuitive Mensch nebeneinander stehen, der eine in Angst vor der Intuition, der andere mit Hohn über die Abstraktion; der letztere ebenso unvernünftig, als der erstere unkünstlerisch ist. Beide begehren über das Leben zu herrschen: dieser, indem er durch Vorsorge, Klugheit, Regelmäßigkeit den hauptsächlichsten Nöten zu begegnen weiß, jener, indem er als ein »überfroher Held« jene Nöte nicht sieht und nur das zum Schein und zur Schönheit verstellte Leben als real nimmt. Wo einmal der intuitive Mensch, etwa wie im älteren Griechenland, seine Waffen gewaltiger und siegreicher führt als sein Widerspiel, kann sich günstigenfalls eine Kultur gestalten und die Herrschaft der Kunst über das Leben sich gründen: Jene Verstellung, jenes Verleugnen der Bedürftigkeit, jener Glanz der metaphorischen Anschauungen und überhaupt jene Unmittelbarkeit der Täuschung begleitet alle Äußerungen eines solchen Lebens. Weder das Haus, noch der Schritt, noch die Kleidung, noch der tönerne Krug verraten, daß die Notdurft sie erfand: es scheint so, als ob in ihnen allen ein erhabenes Glück und eine olympische Wolkenlosigkeit und gleichsam ein Spielen mit dem Ernste ausgesprochen werden sollte. Während der von Begriffen und Abstraktionen geleitete Mensch durch diese das Unglück nur abwehrt, ohne selbst aus den Abstraktionen sich Glück zu erzwingen, während er nach möglichster Freiheit von Schmerzen trachtet, erntet der intuitive Mensch, inmitten einer Kultur stehend, bereits von seinen Intuitionen, außer der Abwehr des Übels, eine fortwährend einströmende Erhellung, Aufheiterung, Erlösung.« (Nietzsches Werke, Bd. X, S. 206f.)
Aber die Abkehr vom Intellekt, die Bevorzugung der Intuition als einer tiefer eindringenden und schöpferischen Form der Erkenntnis lag überhaupt um 1900 sozusagen in der Luft. Die Beredsamkeit des französischen Philosophen Bergson umgab gerade damals die Wertschätzung der Intuition mit einem so verführerischen, sozusagen nach dem Scheiterhaufen riechenden Zauber, daß seine Werke eine Zeitlang, in jener von Proust beschriebenen Zeit, neben die seltensten und neuesten Kostbarkeiten, altpersische Fayencen, Maillol-Figürchen, Han-Terrakotten, auf die vorgeschrittensten Boudoirtische von Paris gehörten. Auch ist die Erkenntnis, daß das zweckfreie intuitive Schauen tiefer eindringt als der am Zweck gebundene analytische Verstand selbstverständlich uralt. Der erste Spruch des ältesten Philosophen, Laotse, lautet:
»Klar sieht, wer von ferne sieht,
und nebelhaft, wer Anteil nimmt.«
»Der Vollendete lebt ohne Zweck,
lenkt ohne Wort,
handelt ohne Antrieb,
schafft ohne Gegenstand,
erdenkt ohne Ziel,
wirkt ohne wirkend zu sein.«
Doch für Walther Rathenau wurde die Überlegenheit der Intuition eine ganz persönliche Erfahrung durch das Schaffen seines Vaters, an dessen Beispiel ihm der Unterschied verwaltender von schöpferischer Tätigkeit und die Rolle der Intuition bei dieser täglich, fast stündlich verdeutlicht wurde. Daher erschienen ihm nicht nur theoretisch, sondern auf Grund lebendigsten Erlebens neue Wertmaßstäbe, die er 1907 in seinen »Ungeschriebenen Schriften« katalogmäßig aufzählt (Ges. Schr., Bd. 4, S. 218f.):
»Blick fürs Wesentliche,
Bewunderung,
Vertrauen,
Wohlwollen,
Phantasie,
Selbstbewußtsein,
Einfachheit,
Sinnenfreude,
Transzendenz«
und in Gegensatz setzt zu den » Neigungen von Sklavenseelen«, die diejenigen sind, welche er an sich selbst bekämpft:
»Freude an der Neuigkeit,
Kritiklust,
Dialektik, Skeptizismus,
Schadenfreude,
Sucht zu glänzen,
Geschwätzigkeit,
Verfeinerung,
Ästhetizismus.«
So hat er die Abkehr vom Geist vor sich gerechtfertigt und theoretisch reinen Tisch gemacht für seine späteren Konstruktionen.
Aber man würde seine Persönlichkeit mißverstehen, wenn man damit den Kampf in seinem Innern als ausgefochten ansähe. Der Geist mit seinem Glanz und Elend, mit seiner Sklavenseele, bleibt, wie in unserer Zivilisation, so auch in ihm der mächtigste von allen Antrieben, gegen den die Eigenschaften, die, wie er sich ausdrückt, den »Adel der Seele ausmachen«, bestenfalls ständig rebellieren können.