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Im Hause König Johanns. Abend.
Großes gotisches Gemach. Eine Treppe führt in der Mitte zu einem erhöht liegenden Raume empor. Einige niedrige breite Polsterbänke zu den beiden Seiten der Treppe und an den Wänden, eine Ampel und ein paar Kerzen geben dem Raum einen alttestamentarischen, feierlichen Anstrich. Links und rechts Türen. Das Gemach ist ziemlich düster. Der erhöhte, in den Hintergrund führende Raum matt erleuchtet.
Divara bedient Wenzel von der Langenstraaten, der auf einer der breiten, niedrigen Polsterbänke, rechts von der Treppe, sitzt. Er ist in bequemer Kleidung und sieht gesund, frisch und blühend aus. Sie badet ihm in einer Zinnschüssel Hände und Füße. Mägde reichen Zinnkannen und Linnen, Essenzen usw. Zuweilen geht eine Magd durch das Zimmer, ein Bote die Treppe hinauf usw. Man sieht, daß Johanns Hofhaltung umfangreich und geregelt ist. Divara ist sorgfältig, kostbar aber schlicht gekleidet.
Divara. Fühlst du dich jetzt wohler?
Wenzel. Ich fühle mich wie neugeboren und danke Euch von ganzem Herzen.
Divara. Du warst sehr erschöpft vom Kampfe und fast ohnmächtig.
Wenzel. Als ich den Wall bestieg, warfen sich die Zimmergesellen wie Wölfe über mich und schlugen mich und den Feldobersten nieder. Ich war mehr tot als lebendig. So rasch geschah es.
Divara. Du bist wohl noch wenig erfahren in den Waffen. Lächelnd. Wie alt bist du?
Wenzel. Neunzehn Jahre.
Divara. Dann bist du gewiß noch nicht lange im bischöflichen Lager? Wie ist dein Name?
Wenzel. Ich heiße Wenzel Graf von der Langenstraaten und bin ein Vetter des bischöflichen Feldobersten Meinhard. Im Lager bin ich seit Pfingsten.
Divara. So müßte ich dich eigentlich gnädiger Herr oder Erlaucht nennen, Wenzel. Aber in der heiligen Stadt Zion gibt es nur Brüder und Schwestern. Das hochmütige Herz der Menschen kann Titel und Erhöhungen nicht ertragen. Gnädig ist nur Gott und erlaucht sind allein seine Propheten. – Gib das Linnen, Barbara. Sie trocknet ihm die Füße damit.
Wenzel erstaunt und fast belustigt, während er errötet: Was tut Ihr?
Divara. Man hat dir wohl von den Gebräuchen der Altväter erzählt, von Abraham, Jakob? Dann weißt du auch, daß ihre Frauen den Gästen die Füße badeten, wenn sie in ihr Haus traten. Wir eifern ihnen nach. Die Propheten lehren, daß das eitle Herz der Frauen sich täglich und stündlich demütigen muß, um nicht hoffärtig zu werden. Hoffart aber ist die größte Sünde, die Gott nur schwer verzeiht. So sind die Frauen von Münster auch gehalten, alle niedrigen Dienste, die das Leben erfordert, abwechselnd zu verrichten, zur Übung der Demut. Wir dienen einer dem andern.
Wenzel belustigt: Verzeiht mir, ist die Frage erlaubt: behandelt ihr alle Gefangenen mit gleicher Milde?
Divara. Wir sind heftig im Kampfe, ihr da draußen habt der Brüderschaft zuviel Leids zugefügt. Fällt aber ein Feind in unsere Hand, so behandeln wir ihn wie einen Bruder. Er mag bei uns leben und in die Brüderschaft eintreten.
Wenzel. Wenn er sich aber weigert?
Divara. Nun, so muß er sterben. Dies ist das Gesetz.
Wenzel. Ah!
Divara. Fürchte nichts. Bis heute haben noch alle Gefangenen die Taufe angenommen und sich zur reinen Lehre bekehrt.
Eine Magd tritt ein: Divara, Hille Feiken ist hier.
Divara horcht auf: Hille Feiken? Was will sie?
Die Magd. Sie will den König sprechen.
Divara erhebt sich, voller Spannung: Und was läßt sie Johann melden?
Die Magd. Sie ist gekommen, um dem König zu sagen: sie sei entschlossen, den Gang zu tun.
Divara. Sagte sie das?
Die Magd. Sie sagte es mit diesen Worten.
Divara. So heiß sie eintreten. Herrisch. Melde es Johann!
Wenzel hat sich voller Erstaunen und Schrecken erhoben: Seid Ihr Divara, die Frau des Königs Johann? Und ich bin im Hause Johanns?
Divara. Ich bin Divara, ja.
Wenzel schlägt das Kreuz.
Divara lacht: Hast du Furcht vor mir?
Wenzel. Nein. Ich schlug das Kreuz nur aus Gewohnheit. Ich habe eine alte Mutter. Wüßte sie, daß ich bei Euch bin!
Divara. Deine Mutter glaubt wohl, ich sei ein sehr gefährliches Weib?
Wenzel. Mehr noch. Sie sagte –
Divara. Was sagte sie?
Wenzel. Es ist wohl besser, daß ich es verschweige.
Divara. Sprich offen, du kannst alles sagen.
Wenzel. Sie glaubt, Ihr seid der Satan selbst, aus der Tiefe der Hölle gestiegen, um die Menschheit zu verderben.
Divara bleich: Rufe die Wache! Führt ihn hinaus!
Wenzel stürzt ihr zu Füßen: Verzeiht mir! Ich war unbedacht.
Divara bereut ihre Heftigkeit: Es ist schwer, ruhig zu bleiben, hört man solch schändliche Beschimpfungen. Ich war heftig, vergib mir. Der Prophet Mathys lehrt: Bevor du deinem Beleidiger antwortest, beuge das Haupt und denke an den Erlöser am Kreuz. Sie pflegt Wenzel wieder, indem sie vor ihm kniet. Das Becken, Barbara.
Wenzel. Sähe meine Mutter, wie freundlich Ihr zu mir seid, sie würde anders von Euch denken. Sie würde Euch lieben, sie hat ein mildes Herz. Oh, welche Lügen man doch über euch Täufer verbreitet im Lande! Aber ich werde meiner Mutter Botschaft senden. Und ich bin überzeugt, daß sie sofort nach Münster kommen wird.
Divara. Sie soll willkommen sein. Ist deine Mutter reich? Besitzt sie Schlösser, Güter?
Wenzel. Keine Schlösser, o nein. Aber eine schöne Burg und zehn Dörfer. Dazu Wälder und große Fischteiche.
Divara. So schreibe ihr, sie möge die Burg und die Dörfer, die Wälder und Fischteiche den Armen geben. Alle Rentenbriefe und Schuldscheine möge sie zerreißen und Gold und Geschmeide mit hierher bringen für die Brüder.
Wenzel hat mit offenem Mund zugehört: Ist das euer Gesetz?
Divara. Wir fordern von unsern Brüdern und Schwestern Gut und Blut. Du erinnerst dich wohl, was Christus zu dem reichen Jüngling sagte? Man kann nicht Gott dienen und dem Mammon. Und jetzt verstehst du vielleicht, weshalb Fürsten und Pfaffen uns verfolgen?
Wenzel. Oh, jetzt fange ich an, es zu begreifen. Nun fürchte ich aber fast, daß meine Mutter nicht nach Münster kommen wird.
Divara ärgerlich: Wie kleinmütig du bist! Vielleicht verfolgt Gott mit deiner Gefangenschaft die Absicht, deine Mutter und die Deinen der reinen Lehre zuzuführen? Wer kennt seine Absichten?
Wenzel nachdenklich: Wer glauben könnte wie Ihr, Divara!
Divara. Wirf die Hoffart ab und sei demütig. Reinige deine Gedanken und sei gütig und freundlich gegen jedermann. Diene deinen Mitmenschen. Trägt jemand eine schwere Last, so hilf ihm tragen, hat jemand Kummer, so tröste ihn. Hungert ein Tier, gib ihm Nahrung. Dies ist der Anfang. Auch ich war einst ungläubig und wähnte, es genüge, die Messe zu besuchen und das Kreuz zu schlagen, während doch Wandel und Leben in Christi Geboten allein der reine Glaube ist. Aber Gott war gnädig und erweckte mich.
Wenzel. Wie geschah das?
Divara. Ich wuchs in einem Dorf an der holländischen Grenze auf. In einer Nacht kam ein Prediger zu uns, ein Täufer aus Harlem. Es war Jan Mathys.
Wenzel. Jan Mathys! Oh, ich hörte seinen Namen.
Divara fast verletzt, strahlend: Es wäre merkwürdig, hättest du seinen Namen nicht gehört! – Er predigte und taufte in einer Scheune. Ich lauschte im geheimen und ich fühlte, daß er allein die Wahrheit lehrte. Am Morgen kamen Reiter des Bischofs aus Cleve und durchforschten den ganzen Hof nach dem Propheten. Mathys stand kaum drei Schritte neben ihnen in der Scheune. Aber die Reiter sahen ihn nicht.
Wenzel. Wieso aber sahen sie ihn denn nicht?
Divara. Gott hatte ihnen die Augen verschlossen und sie geblendet! – Ich verließ meine Eltern und folgte Mathys nach Münster.
Wenzel. Oh, wie seltsam ist das alles! Aber – man erzählte mir im Lager – Jan Mathys sei im Kampfe gefallen?
Divara. Er fiel in der Woche nach Pfingsten. Siehst du diese Ampel dort? Sie brennt zu seinem Gedächtnis. Eine Erleuchtung war über ihn gekommen. Eines Abends sagte er: Liebe Brüder, der Herr hat mich berufen zu hoher Tat. Morgen werde ich in das Lager der Heiden gehen und sie mit dem Schwerte schlagen. Er wählte zwölf Streiter und zog zum Tore hinaus. Ich stand mit den anderen auf dem Wall und wir sahen ihn kämpfen. Hunderte fielen über Mathys und seine Streiter her. Mathys stand wie ein Turm, aber zuletzt schlugen sie auch ihn nieder.
Wenzel. Und du lächelst?
Divara. Was ist der Tod? Gott hat Mathys zu sich gerufen in die Herrlichkeit, um seinen Glauben zu belohnen. Er benutzte die Deinigen als sein Werkzeug.
Hille Feiken tritt ein. Eine bäuerisch aussehende, junge, hübsche Frau. Etwas üppig, große Augen. Bescheiden, fast demütig. Etwa 30 Jahre alt. Sie verbeugt sich.
Divara beachtet sie nicht.
Wenzel erhebt sich, nach einer Pause: Sagt nicht: die Meinigen! Ich gehöre nicht mehr zu ihnen. Bittet den König für mich, Divara, daß ich bei euch in Münster bleiben darf. Ich will die Taufe nehmen.
Divara zu den Mägden: Führt Wenzel in die Kammer und speist ihn.
Wenzel ab.
Hille Feiken tritt näher. Guten Abend, Divara!
Divara. Guten Abend, Hille.
Hille Feiken. Der König ist noch nicht hier? Ich glaubte seine Stimme zu hören.
Divara mit einem Anflug von Eifersucht: Dann hast du feinere Ohren als ich, Hille. Johann ist im Rate, du wirst dich noch etwas gedulden müssen, bis du ihn siehst.
Hille demütig: Ich bin nicht ungeduldig.
Divara. Setze dich, Hille. Pause. Du bist also entschlossen, den Gang zu tun?
Hille senkt das Haupt: Es hat mich wiederum Kleinmut befallen, Divara. Sie zittert unter Divaras Blick. Ich bin eine Unwürdige, ich weiß es. Zürne mir nicht, Divara. Ich habe Angst, Johann entgegenzutreten.
Divara betrachtet sie argwöhnisch, lacht: Angst? Wie sollte ein Mensch Angst vor Johann haben?
Hille. Und doch ist mein Herz beklommen in seiner Gegenwart.
Divara. Vielleicht ist es nicht jedem gegeben, in Johanns Nähe zu leben? Oft scheint er zu träumen, dann wieder ist er wie ein Besessener. Er ist gut und sanft wie ein Kind, und doch hat er Hanna, die ihm die Treue brach, mit eigener Hand mit dem Schwerte gerichtet. Vielleicht ist es gut, daß du Angst vor ihm hast, Hille.
Hille. Es ist eigentlich nicht Angst, Divara, aber ich fürchte seine Augen. Sie blenden oft wie die eines Wolfes im Finstern. Ich kann seinen Blick von gestern abend nicht mehr vergessen! Gott soll mir gnädig sein.
Divara voller Staunen: Hast du Johann gestern abend gesehen?
Hille. Ja, gestern abend sprach er mit mir. Er besuchte mich.
Divara erregt: Er besuchte dich?
Hille. Er rief zum Garten hinein: Hille. Da kam ich heraus. Was hast du, Divara –?
Divara. Ich bin so töricht. Schmeichelt. Verzeihe. Sage mit alles. Also er besuchte dich. Ging er in die Stube?
Hille. Ich sagte: Wenn die Stube deiner Magd nicht zu gering ist.
Divara. Und so trat er ein?
Hille. Ja. Und er sagte: Hille. Wie ist es mit der Erleuchtung? Ich sagte ihm: Jede Nacht träume ich denselben Traum, daß ich ins Lager gehen soll.
Divara. Und dann, was sagte er dann?
Hille. Er sagte dann – lacht töricht –, wenn du es vollbringst und du kommst zurück ans Stadttor, so sollst du meine Gemahlin vor Gott dem Herrn werden.
Divara springt auf.
Divara. Und was antwortetest du?
Hille. Des Herrn Wille geschehe! – Weshalb tust du mir weh, Divara?
Divara. Ich habe dir nicht wehe tun wollen, Hille. Verzeihe mir, Hille.
Hille. Ich verzeihe dir gern, Divara.
Divara. Schwöre mir, daß du mir nichts verheimlichst!
Hille. Ich schwöre es dir.
Divara. Was sagte er noch?
Hille. Er sagte noch: Wenn du es vollbringst, so will ich dich zur Königin über Zion setzen.
Divara ist maßlos erstaunt und tief verletzt. Sie erhebt sich, starrt. Pause.
Divara. Das sagte er also.
Hille wiederum töricht lachend, ihr Gesicht strahlt vor Freude: Ja, das sagte er.
Divara tritt in den Raum. Denkt lange nach, mit einem bösen, listigen Gesichtsausdruck: Aber höre, Hille, wenn du ins Lager gehst, so werden sie dich fangen und der Bischof wird dich aufs Rad flechten lassen!
Hille zittert: Gott sei mir gnädig und barmherzig!
Divara. Wenn ich dich betrachte, Hille, du bist ja nur eine Bäuerin. Ich kann nimmermehr glauben, daß Gott dich auserwählt hat.
Hille beleidigt, erhebt sich: Wie grausam du bist, Divara! Trotzig. Aber, höre Divara – vielleicht habe ich doch den Mut, trotzdem ich nur eine Bäuerin bin, wie du sagst. Da Divara lächelt. Ja, ich habe den Mut, Divara, und Gott wird mich beschützen und nicht in die Hände des Bischofs fallen lassen!
Divara. Johann! Nun werden wir es ja sehen, Hille!
Hille flüstert: Gott gebe mir Kraft. Sie zieht sich zur Wand links zurück.
Johann erscheint am Geländer des erhöhten Raumes. Er ist gekleidet wie im vorigen Akt. Alle Spuren des Kampfes sind verschwunden. Er sieht aus wie ein Zimmergeselle, der sich nach der Tagesarbeit gewaschen hat. Er ist zuversichtlich, seine Augen leuchten. Er beugt sich über das Geländer.
Johann. Hille Feiken!
Hille Feiken mit tiefer Verbeugung: Hier bin ich, König Johann.
Johann blickt Hille an: Du bist entschlossen, den Gang zu tun, Schwester Hille?
Hille Feiken betrachtet Johann lange: Ich bin entschlossen, Johann.
Johann. So halte dich bereit. Es wird in dieser Nacht noch geschehen müssen. Er entfernt sich wieder.
Divara triumphierend: Nun kannst du nicht mehr zurück, Hille. Du hast Johann dein Wort gegeben.
Hille verwirrt und erschreckt: In dieser Nacht noch? Jetzt? Ekstatisch. Ja, ich bin entschlossen, es zu tun. Ich werde noch heute nacht ins Lager des Bischofs gehen.
Rottmann erscheint an der Treppe: Ein Läufer!
Johann und sein Rat (fast wie im ersten Akt) kommen die Treppe herab in den unteren Raum. Einige Diener mit brennenden Leuchtern folgen ihnen.
Ein Läufer erscheint.
Rottmann. Öffne deine Ohren, mein Sohn, und höre, was ich dir sage. Eine Verordnung des Königs und des königlichen Rates. Der König und der Rat haben beschlossen, einundzwanzig Apostel aus Münster zu senden in alle Richtungen des Himmels. Die Apostel sollen den großen Sieg Münsters über die Ungläubigen verkünden. Sie sollen die Brüder sammeln in allen Landen und sie unverzüglich nach Gottes heiliger Stadt entbieten. Er entrollt ein Pergament. Die Brüder Boentrub, Graes, Vinne, Schwering, Kueper, Scheffer begeben sich nach Osnabrück und Lübeck.
Tilbeck. Ich will sie sprechen, bevor sie gehen. Ich habe Freunde in Lübeck, an die will ich sie verweisen.
Rottmann. Du hörtest, was Bruder Tilbeck sagte? Unser Bruder Heinrich Roll wird sich nach Holland begeben, begleitet von den Brüdern Johann Geel und van Campen.
Roll tritt vor, bescheiden, glücklich: Welche Verdienste habe ich, Brüder, daß ihr mich abermals auszeichnet? Johann und dem hohen Rat meinen Dank für die hohe Ehrung!
Krechting. Der Rat weiß wohl, wen er sendet!
Rottmann. Es ziehen nach Koesfeld im Westen die Brüder Grave, Essens, Focke, Francker, Regenwart und Beckmann. Nach Osten begeben sich die Brüder Stralen, Ummegrove, Alfen, Prünn. Die Brüder Clopris und Burkmeyer gehen nach Köln. War nicht Bruder Clopris hier?
Clopris tritt vor, tanzt vor Freude: Freue dich, meine Seele und jauchze! Hier ist der unwürdige Clopris, Brüder, hier bin ich! Ich werde nach Köln gehen. Ich werde dem Erzbischof ein Netz auslegen, darin er zappeln soll. Ihr sollt es erleben!
Dusentschur. Bruder Clopris, du wirst dem Bischof ein Lied vorsingen! Er singt mit schriller, rasender Stimme.
Oh, Köllen, Köllen an dem Rhein,
Wann endlich willst wohl satt du werden
Des Bluts der Heiligen Gottes rein,
Die von dir getötet werden?
Clopris. Des Bluts der Heiligen Gottes rein –! Ja, Dusentschur, ich will es dem Bischof von Köln in die Ohren singen, daß ihm der Schlaf in seinem seidenen Bett vergehen soll. Will gehen.
Rottmann. Warte noch ein Weilchen, Bruder Clopris. Die Apostel, so ist befohlen, sollen weder Zehrung noch Geld mit sich nehmen, sie sollen aufbrechen, so wie sie gehen und stehen. Gott der Herr wird für sie Sorge tragen, so wie er für die Vögel in der Luft Sorge trägt. Sie sollen in die Städte nicht in der Nacht einziehen wie Diebe und heimlich, sondern am lichten Tage, wie es einem Streiter der Gerechtigkeit geziemt. Der allmächtige Gott wird sie beschirmen. Gegeben am Tage des großen Sieges, am 31. August, anno Domini 1534 durch Gott und Johann den Gerechten und König im neuen Tempel. – Bote! Gibt dem Boten die Rolle. Du wirst die Apostel finden. Sie mögen sich um Mitternacht versammeln am Jüdefelder Tor. Ich werde sie aus der Stadt entlassen. Und jetzt spute dich!
Johann. Vergiß nicht: Am lichten Tage sollen sie in die Städte einziehen und überall offen predigen. So befehle ich es.
Bote ab.
Dusentschur. Johann, weshalb sendest du mich nicht hinaus? Sende mich nach Rom! Zum Antichrist!
Johann. Befiehlt es Gott, so werde ich auch dich hinaussenden, Dusentschur.
Clopris und Roll verabschieden sich.
Divara. Du willst uns schon wieder verlassen, Bruder Roll? Erst heute abend bist du gekommen.
Roll. Der Herr kennt keine Zeit, Divara. Ich muß gehen und ich bin glücklich, Divara.
Divara. Gott beschütze dich, Bruder Roll. Hüte dich vor den holländischen Spähern.
Roll. Der Herr wird seine Hand über mich breiten, Divara, nichts geschieht ohne seinen Willen.
Johann umarmt Roll. Friede sei mit dir, Bruder Roll.
Roll. Friede sei mit dir, Johann. Sie küssen sich.
Roll und Clopris verneigen sich tief, alle verbeugen sich.
Roll und Clopris ab.
Johann. Offenbar ist es heute und offenkundig allen geworden: Der Herr hat Wohlgefallen an seiner Stadt Münster! Die sie antasten wollten, er hat sie mit dem Hauche seines Mundes verbrannt. Und schon erweist er uns neue Gnade. Er deutet auf Hille.
Knipperdolling. Erlaube, Johann, daß ich dir in die Rede falle, bevor du beginnst –
Johann. Knipperdolling, bist du ein Knecht, daß du die Worte so unterwürfig setzest?
Knipperdolling noch immer unglücklich und gekränkt: Du warst heute unwillig über mich, Johann.
Johann. Unwillig?
Knipperdolling. Zweimal hast du mich heute vor dem Volk zurechtgewiesen.
Johann streckt Knipperdolling die Hand hin, lächelnd, herzlich: Verzeihe mir, Bruder Knipperdolling. Wiege meine Worte nicht, wie man Gold wiegt. Gibt es in Münster einen Menschen, der unvollkommen ist, so bin gewiß ich es. Du bist mein Vater an Jahren, sei nachsichtig und vergib mir.
Knipperdolling. Ihr habt gesehen, daß Johann sich vor mir verneigte. Das ist zuviel. Knipperdolling ist einer solchen Ehre unwürdig. So wollen wir nicht mehr daran denken. – Und nun, Johann, als dein oberster Hauptmann rede ich zu dir. Deine Hauptleute haben am Abend einen Kriegsrat gehalten. Wir haben alles wohl erwogen, berechnet und bedacht. Das aber ist unser Schluß, Johann: Überfalle das bischöfliche Lager und nimm es im Sturm! Bewegung. Nie war die Gelegenheit so günstig, in all den sechs Monaten nicht, seit der Bischof Münster belagert.
Johann mit einem seltsamen Lächeln: Es könnte wohl sein, Knipperdolling, daß Gott beschlossen hat, uns das Lager des Bischofs in die Hand zu geben!
Knipperdolling. Johann! Vor der Schanze beim Lamberti-Tor sind achtzig bischöfliche Landsknechte eingetroffen und haben die Waffen abgegeben. Sie schreien: Es lebe Münster! Es lebe König Johann!
Gert tom Kloster. Die Knechte im Lager glauben nicht mehr an den Sieg des Bischofs.
Dusentschur. Sage, des Satans! Sage, der Hölle!
Redecker. Sie weigern sich, noch länger gegen Münster zu kämpfen. Sie erklären die Sache des Bischofs für ungerecht und halten dafür, daß die Sache Münsters die Sache der Gerechtigkeit ist.
Dusentschur. Sage, die Sache des Heils, sage, die Sache des lebendigen, strahlenden Gottes!
Johann. Sagte ich nicht: der Morgenwind hat sich erhoben?
Gert tom Kloster. Das Gleiche berichten die Späher, die wir ins Lager geschickt haben. Das Lager ist in hellem Aufruhr und in Auflösung.
Redecker. Der Bischof fürchtet, du könntest über das Lager herfallen und ihn gefangen nehmen. So wie wir seinerzeit über die Versammlung in Telgte herfielen. Er hat alles zur Flucht vorbereitet.
Dusentschur. Greife ihn, Johann. Strecke deine Hand aus. Gott hat ihn in deine Hand gegeben!
Johann lächelnd: Ich werde ihn greifen! Gott hat die Stunde des Bischofs schon angesetzt.
Knipperdolling. Die Lehnsleute und Junker haben den Bischof im Stich gelassen und sind abgeritten. Das Meißner Lager hat sich verlaufen. Die Geschützmeister haben die Feldschlangen und Haubitzen zurückbringen lassen. Johann! Gib Befehl und ich lasse die Tore öffnen. Das Lager ist in deiner Hand.
Redecker. Laß die Hörner blasen, Johann!
Dusentschur. Befiehl, Johann – und ich stürze mich, nackend, wie Gott mich erschaffen hat, den Heiden entgegen.
Rottmann. Was die Hauptleute vorschlagen, dünkt mich gut und aussichtsvoll, Johann.
Johann schüttelt den Kopf, mit dem gleichen seltsamen Lächeln: Noch ist die Zeit nicht gekommen, ihr Freunde.
Knipperdolling, Redecker, Gert tom Kloster, Rottmann zeigen ihre Enttäuschung. Johann, überlege! Versäume die Gelegenheit nicht. Fall ihn an!
Johann. Euer Plan, Freunde, ist ein Plan, wie Menschen in ihrer Einfalt ihn ersinnen. Gott aber, der über uns thront, hat in seiner Weisheit längst einen Plan ersonnen – da wir nicht einmal daran dachten. Und was sollte ein Plan von Menschen gegen seinen Plan, sagt es selbst? Ihr Brüder – verstehe ich Gottes Absicht recht, so ist es sein Wille, uns das Lager des Bischofs in die Hand zu geben – aber auf seine Weise! Und so zwar, daß es allen Völkern des Erdballs offenbar werde, daß Gott sein Volk über die Tyrannen stellt. Solch ein Zeichen will Gott der Herr allen Ungläubigen geben, daß sie zittern und erbleichen.
Tilbeck. Hört es, Brüder!
Knipperdolling. Wir verstehn dich nicht, Johann.
Johann. Ihr werdet verstehen! Er wendet sich zu Hille Feiken. Schwester Hille, erhebe dich!
Hille steht auf und kniet nieder: Ich bin Hille Feiken, Gottes unwürdige Magd.
Johann. Knie nicht, Hille. Nur vor Gott sollst du knien. Hille steht auf. Ihr kennt Hille Feiken, die aus Ostfriesland zu uns kam. Sie gab all ihr Hab und Gut, Haus und Vieh den Armen. Gott hat sie erhöht für ihren Glauben. Sie ist es, Schwester Hille, die Er auserwählt hat, dem Erdball sein Zeichen zu geben!
Alle verneigen sich voller Achtung vor Hille.
Johann. Zittere nicht, Hille. Berichte den Brüdern, wie Gott dich erleuchtete.
Hille beginnt sehr leise und unsicher: Ich bin eine arme unwürdige Magd des Herrn! Ich bin voller Sünden. Ich bin Witwe, mein Mann ist vor drei Jahren gestorben. Ich suche, da ich sündig bin, den Weg zu Gott, und kam am Charfreitag nach Münster. In den letzten Wochen aber ...
Johann. Sprich getrost, Hille. Du sprichst vor Brüdern, die dich lieben.
Hille verliert die Unsicherheit, wird immer überzeugter, bis sie endlich in einem fast überirdischen Glanz erstrahlt: In den letzten Nächten, da erschien ein silberner Glanz in meinen Träumen. Zuerst achtete ich seiner nicht, da ich töricht bin. Aber der Glanz wurde stärker in jeder Nacht und so betete ich zu Gott, mich zu erleuchten. Da kam der Glanz wieder in einer Nacht und siehe da, ich sah, daß ein himmlischer Bote bei mir weilte.
Alle sind bewegt und erregt.
Johann. Stört sie nicht!
Hille. In der nächsten Nacht erschien der himmlische Bote wieder und hielt die Heilige Schrift in der Hand. Er schlug das Buch auf und da ging ein Blitzen und Gleißen aus dem Buch, daß es mich blendete. Ich kniete im Traume und fragte: Soll ich im Buche lesen? Der himmlische Bote sagte: Du sollst das Buch öffnen und da, wo dein Auge hinfällt, sollst du lesen. – Ich erwachte zeitig, reinigte mich und betete. Dann nahm ich die Heilige Schrift zur Hand und schlug sie auf und las, wo mein Blick hinfiel. Da stand geschrieben: Gib mir einen Mut, daß ich mich nicht entsetze vor ihm und vor seiner Macht, sondern daß ich ihn stürzen möge. Das wird deines Namens Ehre sein, daß ihn ein Weib darniedergelegt hat.
Und weiter las ich: Da sie nun ausgebetet hatte, stand sie auf. Und rief ihrer Magd Abra und ging herunter ins Haus und legte den Sack ab und zog ihre Witwenkleider aus. Und wusch sich und salbete sich mit köstlichem Wasser und flocht ihr Haar ein und setzte eine Haube auf und zog ihre schönen Kleider an.
Rottmann erregt, leise: Judith von Bethulia, Manasses Witwe!
Hille. Ich hatte das Buch der Judith aufgeschlagen, aber noch immer verstand ich nicht, da ich töricht bin. An diesem Tage las ich das Buch Judith wieder und wieder und fastete und betete und flehte Gott an, mich zu erleuchten. – In dieser Nacht aber führte mich der Bote Gottes im Traum auf den Wall von Münster und deutete gegen Osten und sagte: Siehe, die Sonne kommt bald hervor. Und sowie sie hervorkommt, mußt du gehen, wie Judith gegangen ist. Du bist die Judith des neuen Zion! Und der himmlische Bote deutete gen Westen, da sah ich den Bischof sitzen. Er trug ein rotes Gewand, starr von trockenem Blut, und eines Narren Kappe auf dem Kopfe. Aus der Kappe aber sahen Hörner, wie bei einem Ochsen so groß. – Siehst du, Hille, sprach die himmlische Stimme, das ist der neue Holofernes. Und ich fragte: Was soll ich tun? Die himmlische Stimme sagte: laut, wie ein Befehl: Tue, wie Judith mit Holofernes tat! Gehe hinaus in das Lager und schlage dem Bischof den Kopf ab! Ich werde dich behüten, wie ich Judith behütete.
Und ich antwortete: Dein Name sei gelobt! Ich Werde tun, wie du befohlen hast! Sie strahlt verzückt.
Rottmann in stiller Verzückung, kniet: Wunderbar sind deine Wege, Unerforschlicher.
Alle erheben sich und neigen sich vor Hille.
Tilbeck. Schwester! In Demut neigt sich der Knecht Tilbeck vor dir.
Dusentschur krümmt sich: Was sind dagegen menschliche Pläne? Er lacht, er küßt den Saum von Hilles Rock. Wollte ich mich nicht Gott aufdrängen und nackt gegen die Heiden laufen? Dusentschur – Gott der Herr hat dir gezeigt, wie närrisch du bist!
Johann. Dies ist also Gottes Plan, Knipperdolling. Verstehst du jetzt?
Knipperdolling. Ich bescheide mich in Demut, Johann.
Johann. Nun segne dich Gott, Schwester Hille, die der Herr auserwählt hat. Gehe ans Werk!
Hille wie im Traum: Ich gehe ans Werk.
Johann. Die Frauen mögen sie schmücken, so wie Judith vor ihrem Gange geschmückt wurde. Brüder Rottmann und Tilbeck, ihr gebt Schwester Hille die geistliche Stärkung! Wenn die Sonne aufgeht, geleitet ihr Schwester Hille aus dem Tor. Sobald aber die Wachen Hilles Rückkehr melden und sie des Bischofs Haupt bringt – so laß dreimal die Hörner blasen, Knipperdolling. Dies sei das Zeichen, daß wir die Tore öffnen und über das Lager herfallen. – Dies ist Gottes Wille und Absicht.
Alle begeistert: Johann! Johann!
Johann beugt das Knie vor Hille: Gott geleite dich, Schwester Hille!
Hille verzückt: Bete für mich, König Johann, daß mich die Kraft nicht verläßt.
Johann. Ich werde im Geist bei dir sein.
Hille. Betet alle für mich. Ab mit Divara.
Alle. Friede sei mit dir, Johann!
Alle ab. Johann bleibt allein.
Johann steht in der Mitte des Raumes, in tiefes Nachdenken versunken. Sein Blick brennt. Eine Magd steckt einige Kerzen an.
Wenzel tritt scheu ein: Divara schickt mich zu Euch.
Johann ohne aufzublicken: Wer spricht hier?
Wenzel. Divara schickt mich zu Euch. Ich bin Wenzel von der Langenstraaten, bischöflicher Fähnrich, heute in Gefangenschaft geraten. Wirft sich in die Knie. Ich bitte um die Gnade, in Münster bleiben zu dürfen. Bin dir, Johann, mit Leib und Seele ergeben.
Johann blickt ihn an: Du zitterst?
Wenzel. Ich habe Furcht vor dir.
Johann lächelt: Stehe auf. Bald wird die Zeit vorüber sein, da ein Mensch vor dem anderen Furcht hat. Vor Gott allein sollst du zittern. Zittere, wenn die Sonne aufgeht, denn der Herr ist im Licht. Wenn der Wind säuselt, so zittere, denn der Herr ist im Winde. Niemals aber zittere vor dem gebrechlichen Menschen. – Bleibe in Münster. Bemühe dich. Diene auf den Wällen und sage Knipperdolling, daß er dir einen Platz anweisen möge. Jetzt gehe!
Wenzel ab.
Johann steht wie vorhin, tief in Gedanken versunken. Seine Augen brennen.
Divara tritt ein, sie betrachtet Johann eine Weile: Du bist unruhig, Johann?
Johann regt sich nicht von der Stelle, leise: Ich höre viele Stimmen in mir.
Divara. Du solltest schlafen. Johann. Zwei Nächte und zwei Tage bist du ohne Schlaf. Und heute war ein heißer Tag.
Johann. Schlaf? Wer könnte jetzt schlafen? – Ein neuer Tag ist angebrochen, ich fühle es, Divara. Oft habe ich gezweifelt, ob es recht sei, mit dem Schwerte für das Evangelium zu kämpfen. Die ersten Täufer berührten kein Schwert, wie die ersten Christen es nicht berührten.
Divara. Du weißt, Johann, daß Gott Mathys das Schwert in die Hand gab und ihm befahl, die Ungläubigen mit dem Schwerte zu bekämpfen.
Johann. Wohl weiß ich es. Wer aber kennt Gottes Beschlüsse? Ich höre eine Stimme, die sagt, daß ein neuer Tag heraufkommt. Gott hat mir durch Hille Feiken ein Zeichen gegeben. Ich höre eine Stimme, die sagt: Wirf das Schwert weg, Johann. Nimm einen grünen Zweig in die Hand und gehe damit den Feinden entgegen. Sie werden vor dir niederfallen und du wirst sie besiegen. Ich will meine Feinde mit dem Geiste schlagen, spricht die Stimme, und nicht mit dem Schwert. Er taumelt vor Erschöpfung.
Divara. Du bist müde, Johann, ruhe. Lege deinen Kopf in meinen Schoß, wie du es oft getan hast. Schlafe und die Zweifel werden dich nicht quälen. Das Lamm Gottes hat genug geblutet, du weißt es. Deshalb lehrte Mathys die Vernichtung der Ungläubigen.
Johann legt den Kopf in Divaras Schoß. Augenblicklich fällt er, halb kniend, halb liegend, in Schlaf.
Divara starrt vor sich hin voller Gram und Sehnsucht: Mathys! Mathys!
Johann. Riefst du?
Divara. Nein. Ich sagte nichts. Schlafe, Johann. Nach einer Weile. Mathys! Mathys!
Johann fährt auf, unruhig: Ich höre singen.
Divara. Es sind die Frauen, die Hille Feiken schmücken. Sie singen dazu. Schlafe jetzt, Johann.
Johann erhebt sich: Ich will nicht schlafen. Nur ein Tier schläft in solcher Nacht. – Lies, Divara, wie jeden Abend. Lies die Offenbarungen.
Divara nimmt die Bibel und liest.
Und hörete eine Stimme von dem Stuhl, die sprach: Siehe da, eine Hütte Gottes bei den Menschen. Und er wird bei ihnen wohnen und sie werden ein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein.
Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. Der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein, denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Stuhle saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu ...
Johann, der erschüttert zugehört hat, hebt die Hand: Genug. Gute Nacht, Divara. Divara geht.
Johann erhebt sich: Siehe, ich mache alles neu ... Lächelt verzückt. Abwischen wirst du alle Tränen von ihren Augen und der Tod wird nicht mehr sein – noch Leid – Er streckt die Arme zum Himmel. Noch Geschrei ... Ja, komm, komm, Herr Jesu Christ! Er stürzt in die Knie. Ich bin dein Knecht, Herr. Elend und unwürdig. Erleuchte mich! Gib mir die Kraft, dein Volk durch die Wüste zu führen! – Ja, mache sie neu, diese Welt. Mache alles neu ... Mein Herz ist froh – du, du, großer Gott, du wirst es tun ...
In einer ekstatischen Verzerrung, die Arme erhoben, erstarrt er.
Der Vorhang fällt.