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Auf der Spitze des luftigen Hügels der Albaycia, des höchsten Theil der Stadt Granada, stehen die Ueberbleibsel eines ehemaligen königlichen Palastes, der kurz nach der Eroberung Spaniens durch die Araber gegründet wurde. Er ist jetzt in eine Fabrik umgewandelt worden und man hatte seiner so gänzlich vergessen, daß es mich, obgleich mir der scharfsüchtige und allwissende Mateo Ximenes hülfreich zur Seite stand, viele Mühe kostete, ihn zu finden. Dieses Gebäude trägt heute noch den Namen, unter welchem es Jahrhunderte hindurch bekannt war, nämlich: La Casa del Gallo de Viento, d. h. das Haus des Wetterhahns. Es erhielt diesen Namen von der Bronze-Statue eines Kriegers zu Pferd, der mit Schild und Speer bewaffnet auf einem seiner Thürme stand und sich mit jedem Winde drehte, und einen arabischen Spruch hatte, der, in das Spanische übersetzt, so lautete.
Dice el sabio Aben Habuz, Que asi se defiende el Andaluz. Der weiße Aben Habuz spricht, Der Andalusier schirmt sich anders nicht. |
Dieser Aben Habuz war, nach den maurischen Chroniken, Feldherr in dem Ueberfallsheere des Taric, und wurde von ihm als Alcayde von Granada zurückgelassen. Er soll die Absicht gehabt haben, die arabischen Einwohner durch diese Statue immerwährend zu erinnern, daß von Feinden umgeben, wie sie es waren, ihre Sicherheit nur davon abhänge, daß sie stets auf ihrer Huth und kampffertig wären.
Die Ueberlieferungen geben andere Kunde von diesem Aben Habuz und seinem Palast und behaupten, dieser bronzene Reiter sey ursprünglich ein Talisman von großer Kraft gewesen, obgleich er in spätern Jahrhunderten seine magischen Eigenschaften verloren habe und in einen bloßen Wetterhahn ausgeartet sey.
Nachstehendes bezieht sich auf die hier angeführte Sage.