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In einem Keller in Pompeji. Durch das Kellerfenster fällt das Tageslicht herab, und zwar hauptsächlich auf ein bettartiges Gestell, auf welchem Lemniselenis liegt. Sie döst vor sich hin. Links die Türe, Tisch und Kisten als Stühle. Rechts ein Herd mit allerhand Gefäßen, Flaschen, Gläsern, Retorten, als wärs eine Alchimistenküche, aber es wird nur Geld gefälscht. Hier arbeitet Lemniselenis' Bruder Bagnio, ein Mensch auf der schiefen Ebene.
Bagnio Wie mans auch dreht, deine Flucht war ein Irrsinn – hör auf deinen Bruder, der dich liebt! Eine Flucht muß gewissenhaft vorbereitet werden, mit Helfershelfern und sofortigem Geld in der Tasche, damit man in aller Ruhe die Kontrollorgane bestechen kann, um sofort übers Meer –
Lemniselenis fällt ihm verärgert ins Wort: Wie oft willst du mir das noch vorkauen! Wie oft soll ichs dir denn auseinandersetzen, daß jener Bursche herkommen wird, und zwar mit dem Geld, er wird sich die sechshundert schon beschaffen, grad oder krumm – vergiß es doch nicht, daß er mich liebt!
Bagnio Wenns nur er nicht vergißt!
Lemniselenis Verlaß dich auf meinen Instinkt!
Bagnio Red nicht so gebildet! Mit achtzehn Jahren hab ichs überhaupt nicht gewußt, daß es einen Instinkt gibt!
Lemniselenis Vergleich mich nicht immer mit dir! Du gerätst eben Papa nach und ich meiner armen Mama!
Stille.
Bagnio Und was passiert, Schwesterchen, wenn dein verliebter Bursche anläßlich seiner krummen Geldbeschafferei verhaftet wird?
Lemniselenis Schweig!
Bagnio Man gibt ihm ein leichteres Kreuzverhör und schon hat er gestanden, wo wir zu finden sind –
Lemniselenis Das wär mein Ende!
Bagnio fährt sie an: Denk nicht immer nur an dich! Denk auch mal an deinen unschuldigen Bruder! Wenn sie dich hier holen, sehen sie, daß ich da Geld fälsch – und was ist dann?!
Lemniselenis Wenn du deine Schwester liebst, dann kauf du sie doch frei!
Bagnio Ich?!
Lemniselenis Dort! Mit deinem falschen Zeug!
Bagnio Mit dem schäbigen Kleingeld?! Meinst du denn, ich fälsche Silberlinge? Ich bin doch kein Krösus! Und außerdem muß ich auch für Vater sorgen.
Lemniselenis fällt ihm ins Wort: Für Papa? Wie mag man nur für einen Menschen sorgen, der seine einzige Tochter verkauft hat!
Bagnio Verkauft, verkauft, verkauft! Immer macht sie eine solche Sache daraus! Wie gut hast dus gehabt in deiner Sklaverei –
Lemniselenis fährt hoch: Gut?!
Bagnio Das will ich meinen! Sogar eine eigene Dienerin hast du gehabt, in deinem Alter, und silberne Teller und Konfitüren und Rosenöl mit seidener Wäsch und was weiß ich! Du wirst noch weinen nach deinem »Kerker«, weinen!
Lemniselenis Ach, Bruder! Was weißt du von der reichen Sklaven Leid. Sie liegen auf seidenen Kissen, aber ihr Herz liegt auf Stein.
Bagnio grinst: Liegt es hier besser in diesem Loch?
Lemniselenis Ja. Denn hier hab ich meine Freiheit.
Bagnio Eine feine Freiheit! Nicht einmal auf die Straße darfst, sonst sperrens dich gleich ein!
Lemniselenis Bald werd ich dürfen! Bald werd ich durch alle Straßen gehen, stolz und froh. Ich weiß, alles wird gut, denn Amor hat geholfen.
Bagnio Amor, Amor! Du glaubst noch an die Götter? Ich nicht. Da munkeln jetzt die Leut von einem neuen Gott, aber es gibt weder Alte noch Neue! Man hat sich auf sich selbst zu verlassen.
Lemniselenis Fälsch dein Geld und ärger mich nicht.
Es klopft an die Türe.
Die Zwei schrecken zusammen.
Es klopft noch dreimal in einem bestimmten Rhythmus.
Bagnio Ach, das ist Vater! Er öffnet die Türe, läßt den Parasiten, einen alten Stutzer, eintreten und verriegelt rasch wieder die Türe.
Lemniselenis ohne sich zu erheben: Guten Morgen, Papa.
Parasit Guten Morgen.
Bagnio zu Lemniselenis: Willst du dich nicht erheben, wenn dein Vater kommt?
Lemniselenis Na schön – Sie erhebt sich unwillig.
Parasit Ein Benehmen ist das, wo man sich zwei Jahre nicht gesehen hat – Zu Bagnio. Hast du nichts Eßbares da?
Bagnio Leider –
Parasit Nicht ein Stückchen Brot? Immer wenn ich einen Tisch seh, hab ich einen leeren Magen.
Lemniselenis spitz: Noch bei Appetit?
Parasit grinst: Früh am Tage soll der Mann ans Essen gehen. Kinder, gestern war ich eingeladen – es war ein Fest! Grandios, einmalig! Leider einmalig! Ein Singvögelzungenragout – delikat! Dazu ein Salat, oh!
Lemniselenis wie vorhin: Man ladet dich immer noch ein?
Parasit stutzt etwas: Was soll diese Frage? Ich bin zwar nicht mehr der Jüngste, aber man plaudert noch gerne mit mir. Ich war immer ein guter Gesellschafter und übrigens hat unsere ganze Familie bis ins höchste Alter hinein konstant von fremder Kost gelebt –
Lemniselenis wie vorhin: Mama nicht.
Parasit unangenehm berührt: Reden wir lieber von dir. Also du scheinst ja durch den Herrn Präsidenten Thago einen ordentlichen Schock erlitten zu haben, sonst wäre mir nämlich dein überaus leichtfertiges Vorgehen überhaupt unerklärlich. Ich sehe auch so noch nicht klar, denn K. R. Thago ist ein kreuzbraver Mann!
Lemniselenis Kennst du ihn?
Parasit Wie soll ich ihn kennen, er hat mich ja noch nicht eingeladen! Zu Bagnio. Hast du wirklich nichts Eßbares da?
Bagnio Reden wir jetzt mal nicht vom Essen, Vater, sondern von der Flucht deines Töchterleins, samt allen ihren etwaigen Konsequenzen!
Parasit Warum so aufgeregt?
Bagnio Weil ich nervös bin! Ich fälsch schon falsch!
Lemniselenis Bagnio übertreibt. Schau Papa, ein Mann hat sich in mich verliebt –
Parasit fällt ihr ins Wort: Hat er Geld?
Bagnio Keinen Groschen! Er ist ein Sklave!
Parasit Was hör ich?!
Lemniselenis Ausreden lassen! Er heißt Toxilus und ist der Stellvertreter K. R. Thagos! Er ließ mich fliehen und er bringt auch die sechshundert Silberlinge auf, grad oder krumm – morgen bin ich frei! Er liebt mich nämlich!
Parasit Und du liebst ihn?
Lemniselenis Aber nein, Papa! Nicht doch! Ich hab ihm ja nur ein großes Theater vorgespielt und er ist mir auf den Leim gegangen – morgen bin ich ihn los!
Parasit Das ist aber nicht schön von dir, daß du einen braven Mann derart ausnützt –
Lemniselenis Du redest was von ausnützen?! Wer hat mich denn verkauft, wer?!
Bagnio verzweifelt: Sie fängt schon wieder an!
Lemniselenis Jetzt nütz ich jeden aus, für meine Freiheit bin ich zu allem fähig!
Parasit Backfischideale!
Lemniselenis Ich lasse mir meine Ideale von euch nicht rauben!
Bagnio Schrei nicht mit deinem eigenen Vater!
Lemniselenis Ich schrei aber!
Parasit zu Lemniselenis: Vergiß nicht, daß ich dich gezeugt hab!
Bagnio zum Parasiten: Schrei nicht!
Lemniselenis zum Parasiten: Ich nehme keine Rücksicht mehr auf dich!
Bagnio zu Lemniselenis: Dann nimm wenigstens Rücksicht auf meine Arbeit! Man hört euch ja bis nach Rom! Stille.
Parasit zu sich selbst: Die eigene Tochter! Nimmt keine Rücksicht – und zum Essen ist auch nichts da. Was bin ich? Ein alter Mann. Und einsam – Zu Lemniselenis. Du wirst deine Ideale schon von allein verlieren.
Lemniselenis Papa, hör mich mal jetzt in Ruhe an: ich weiß, daß kein Kind was taugt, das seinen Eltern nicht gehorcht. Aber auch kein Kind taugt etwas, das schweigend zusieht, wenn die Eltern was Unrechtes machen.
Parasit Wann habe ich was Unrechtes gemacht? Nie!
Lemniselenis Gewiß, du hattest die Macht und das Recht, mir meine Freiheit zu nehmen –
Parasit unterbricht sie: So laß doch endlich deine Freiheit in Ruh! Was willst du von ihr? Ohne Geld? Vergiß doch nicht, daß ich leider nicht in der Lage war, dir eine Mitgift zu geben, dein Vater ist eben ein armer Mann, willst du ihm deshalb Vorwürfe machen? Schäme dich! Ich wollte immer nur dein Bestes.
Lemniselenis Gewiß, Papa, wir lebten in Dürftigkeit, doch ist ein bescheidenes Leben besser, als wenn sich die Armut mit der Unehrenhaftigkeit paart. Dann wird die Armut noch bitterer.
Parasit Willst du denn die Welt ändern? Du bist ja unausstehlich!
Lemniselenis Papa, auch der Menschen Schande hat Unsterblichkeit. Sie lebt noch fort, wenn man sie schon gestorben glaubt.
Die Gefäße auf dem Herde zittern und klirren, eine Kiste fällt um und die Ampel stürzt von der Decke herab. Die Drei erschrecken und erstarren.
Stille.
Bagnio leise: Was war denn jetzt das?
Lemniselenis Ich dachte, der Boden rutscht unter mir weg –
Parasit Kinder, das war ein Erdbeben!
Stille.
Lemniselenis setzt sich: Mir ist ganz schlecht.
Bagnio Das hat was zu bedeuten.
Stille.
Parasit Das letzte große Erdbeben war vor sechsundzwanzig Jahren. Ja, ich erinnere mich. Damals wart ihr beide noch nicht auf der Welt.
Es klopft an die Türe.
Die Drei schrecken wieder zusammen.
Es klopft noch dreimal in dem bestimmten Rhythmus.
Lemniselenis schnell empor: Das ist er! Toxilus! Sie öffnet rasch die Türe.
Toxilus tritt ein, er trägt das kurze Schwert gegürtet, erblickt Lemniselenis und schließt sie sofort in seine Arme.
Bagnio verriegelt rasch wieder die Türe und tauscht mit dem Parasiten einen spöttischen Blick.
Lemniselenis macht sich sanft von Toxilus los; lächelnd. Was sagst du zu unserem Erdbeben?
Lemniselenis Die Ampel ist heruntergefallen. Schau!
Toxilus schaut auf die Ampel: Ich dachte nur an dich –
Parasit zu Lemniselenis: Willst du uns nicht vorstellen?
Lemniselenis zu Toxilus: Das ist mein Papa und das ist mein Bruder Bagnio. Toxilus horcht bei dem Wort »Papa« auf und fixiert finster den Parasiten.
Parasit unsicher: Was hat er denn?
Toxilus zum Parasiten: Herr! Darf ich Ihnen meine tiefste Verachtung ausdrücken, da Sie sich nicht scheuen, Ihr eigen Fleisch und Blut zu verschachern –
Bagnio unterbricht ihn verzweifelt: Jetzt fängt der auch noch an!
Lemniselenis zu Toxilus: Aber Toxilus! Kein Wort mehr, Liebling! Papa und ich haben uns ausgesprochen und sind wieder versöhnt – Nehmt Platz!
Die Vier setzen sich um den Tisch.
Bagnio Leider habe ich nichts zum anbieten –
Parasit Leider – leider!
Lemniselenis Wir sind sehr arm.
Toxilus Oh bitte – bitte!
Stille.
Lemniselenis Hast du eine angenehme Flucht gehabt?
Toxilus lächelt: Erschrick nicht, Liebste – aber um ein Haar hätte man mich in den Brunnen gesperrt.
Lemniselenis In einen Brunnen?!
Toxilus Ja. Deine Flucht, Geliebte, wurde nämlich leider frühzeitig entdeckt und so schleppte man mich vor das Sklavengericht. Aber ich nahm keine Strafe an und bahnte mir meinen Weg zu dir mit dem Schwert!
Parasit Allerhand!
Bagnio Gabs Tote, Verletzte?
Toxilus Nein, es ging auch ohne Blut.
Lemniselenis Den Göttern sei Dank!
Toxilus Matrosa führte mich her, sie wartet draußen. Auch bei ihr mußte ich Gewalt anwenden – Er lächelt. Jaja, seit ich dich liebe, bin ich plötzlich ein Held geworden, denn mein Leben hat endlich einen Sinn. Das Meer ist kleiner und größer geworden, der Himmel näher und höher. Wald und Flur rücken ins rechte Licht. Ach, Lemniselenis, ich finde keine Worte, nur deinen Namen!
Lemniselenis lächelt gewollt geziert: Lieb von dir. Doch sag mal: das Geld hast du doch dabei?
Toxilus Was für Geld?
Lemniselenis Die sechshundert Silberlinge –
Toxilus Ich? Ich hab keinen Groschen.
Bagnio schnellt empor: Was?! Wußt ichs doch!
Toxilus perplex: Wieso? Versteh kein Wort.
Parasit zu Toxilus, der ihn mit äußerster Zurückhaltung betrachtet: Herr, reden wir mit offenen Karten: das Mädel sitzt hier in dem Loch und kann nicht heraus, ehe die sechshundert Silberlinge da sind!
Lemniselenis Ich dachte, du würdest mich freikaufen!
Toxilus Ich? Dich? Womit denn?!
Lemniselenis Du hast doch gesagt, daß du etwas verkaufen willst, was nicht dir gehört –
Toxilus Das hab ich nie gesagt!
Lemniselenis Nie?! Haben wir denn nicht stundenlang darüber gesprochen?!
Toxilus Gesprochen gewiß! Aber wer wird denn so etwas tun? Bin ich denn ein Räuber? Mißversteh mich nicht, Geliebte! Ich habe nur gesagt: reite fort und ich reit dir nach –
Bagnio verzweifelt: Wußt ichs doch, wußt ichs doch!
Toxilus Still! Laßt mich mal grübeln: wer mir etwa soviel leihen tät –
Bagnio außer sich: Leihen?! Dir?! Was fällt dir ein, unverschämter Kerl?! Er ergreift einen Prügel und brüllt. Hinaus! Hinaus, gewissenloser Mädchenverführer!
Toxilus schnellt empor und zückt sein Schwert.
Lemniselenis Nein! Sie stellt sich schützend vor Bagnio. Erstich ihn nicht, er ist mein Bruder!
Bagnio Laß ihn nur stechen! Ich demolier ihm seinen Kürbis, daß er auf der Stell den Zerberus bellen hört!
Parasit Aber meine Herren!
Stille.
Toxilus zu Lemniselenis, indem er Bagnio nicht aus den Augen läßt: Komm!
Lemniselenis Wohin?
Toxilus Vertrau nur mir, wir kommen schon durch. Verlaß dich auf meine Liebe –
Parasit Einen Augenblick! Wer liebt, sitzt bekanntlich auf seinem Verstand, und da muß ein heller Kopf eingreifen –
Toxilus unterbricht ihn barsch: Verzichte auf Eueren Kopf!
Lemniselenis fährt Toxilus an: Sprich anständig mit Papa! Der hat schon mehr für mich getan, wie du! Toxilus starrt sie entgeistert an. Starr mich nicht so an – oder tust du etwa was für mich?!
Toxilus Ich opferte meinen Beruf.
Parasit wegwerfend: Ein Sklave! Auch ein Opfer!
Lemniselenis zu Toxilus: Ich hoffte, du würdest stehlen.
Toxilus Ist das dein Ernst?
Parasit zu Lemniselenis: Laß ihn, jetzt redet dein Papa zu dir: hier steht ein Mann und starrt dich an. Er hat nichts und ist nichts, ein entsprungener Unfreier aus dem Brunnen heraus. Verfolgt und gehetzt von arm und reich, gehört er nirgends hin und will trotzdem nirgends einbrechen. Ein Phantast! Frag ihn, wie er dich ernähren will, bekleiden, beschuhen? Frag ihn, was er dir bieten kann?
Toxilus Mich.
Parasit Das ist nichts.
Stille
Lemniselenis Du hast recht, Papa.
Toxilus Recht?!
Lemniselenis Ja.
Toxilus starrt sie wieder an, und es scheint eine Welt in ihm zusammenzubrechen.
Stille.
In einem ländlichen Lustsitz am Meer steht eine Kasse und die Herrschaft ist verreist.
Toxilus horcht auf: Meinst du unsere Herrschaft?
Lemniselenis Unsere ehemalige. Vorbei, vorbei! Oder kannst du zurück?
Toxilus Werd mich hüten. Du hast recht.
Stille.
Lemniselenis Die Kasse steht im dritten Zimmer.
Toxilus Gleich rechter Hand.
Lemniselenis Wenn man von links kommt.
Toxilus lächelt traurig: Ich kann mich noch erinnern.
Lemniselenis mit geschlossenen Augen: Ich seh sie noch vor mir.
Stille.
Toxilus Man kann auch durchs Fenster.
Lemniselenis Stimmt. Durchs fünfte von links.
Toxilus Nein, dort schläft der Aufseher. Durchs vierte von rechts.
Lemniselenis Aha.
Stille.
Was ist denn in der Kasse?
Toxilus Neunhundert Silberlinge.
Bagnio faßt sich ans Herz: Sags noch mal!
Toxilus Neunhundert.
Parasit Wie das klingt! Neun-hun-dert – das zerrinnt auf der Zunge, wie Butter –
Lemniselenis Na also!
Stille.
Toxilus gibt sich plötzlich einen Ruck, stürzt an die Türe, will hinaus, kann aber nicht, denn sie ist ja verriegelt; er rüttelt an ihr und schreit: Aufmachen! Noch bin ich kein Verbrecher! Auf – auf! Er sprengt die Türe auf und rasch ab.
Bagnio stürzt auf die demolierte Türe und schreit Toxilus nach: Feiger Halunke! Brich lieber ein, statt aus! Schurke! Erst ein Mädel verführen, aber dann nicht einmal stehlen!
Parasit lächelt süffisant: Soweit geht die Liebe nicht –
Lemniselenis tonlos: Nein. Soweit nicht.
Bagnio zu Lemniselenis: Trotz deines Amors! Er repariert die Türe und schließt sie wieder.
Stille.
Lemniselenis hat nachgedacht; leise: Jetzt nehm ich Abschied von meinen Idealen. Lebt wohl! Denn wenn sogar Amor es nicht fertig bringt, daß einer für einen stiehlt, dann gibt es keine Hilfe mehr.
Parasit nickt zustimmend. Bagnio öffnet langsam die Türe.
Und wenn Matrosa kommt, sagt, ich bin bei Dordalus –
Sie geht auf die Türe zu. Bagnio öffnet sie weit.
Parasit Pa, Kindchen!
Lemniselenis hält noch einmal: Sieht man mirs an, daß ich an keine Götter mehr glaub? Ab durch die Türe.