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12. Kapitel.
Die schwierige Lage des alten Pfandstallwärters.

Nachdem Shorty mit Herrn Melville die Reise in das ›Reich der Phantasie‹ angetreten hatte, verliefen die nächsten Tage für Jan und seine Freunde im kleinen Häuschen auf der Höhe in Ruhe und Zufriedenheit. Beim Kapitän aber bemerkte Jan, daß er über etwas grübelte; denn wenn er die Schnauze in die Hand seines Freundes steckte, streichelte derselbe wohl Jans Kopf, aber er lächelte nicht dabei, und seine Augen blickten in die Ferne, als ob sie etwas sähen, was für Jan nicht sichtbar war. Dies quälte den Hund, aber er konnte nichts dazu tun als stilliegen und den alten Mann mit Besorgnis betrachten.

Eines Abends nach dem Essen wurde laut an die Tür geklopft. Der Hund blickte rasch auf und Hippity-Hop fuhr mit erhobenem Schwänze und erschrockenen Augen in die Höhe. Der Kapitän öffnete die Tür, und zwei Männer traten in die Stube. Sie schüttelten dem Kapitän die Hand und setzten sich auf die Stühle, die er ihnen hinschob. Die Männer sahen sich im Zimmer um, gafften den Hund an und wandten sich dann an Jans Herrn. Der Ausdruck in dessen Augen ließ Jan vermuten, daß diese Männer etwas mit dem Kummer des Kapitäns zu tun hätten; er ging deshalb zu ihm hin, setzte sich dicht an seine Seite und legte den Kopf auf sein Knie.

»Ist das der gestohlene Hund?« fragte endlich einer der Männer.

»Ja,« antwortete der Kapitän. »Dies ist Prinz Jan. Er wurde halbtot vor Räude in den Pfandstall gebracht, mit dem Auftrag, ihn umzubringen, da er bösartig sei. Aber,« fuhr er fort, »dem Hund zulächelnd, der ihn liebevoll ansah, »wie Sie sehen, fehlte ihm nichts als gute Behandlung und rechte Pflege.«

»Mir wurde gesagt, Smith,« sagte darauf der andere Mann mit einer Stimme, die ärgerlich klang, »daß Sie die Verordnungen der Stadt umgehen, indem Sie Hunde behalten, die hierher gebracht werden; dieselben werden abgeliefert, um beseitigt zu werden, nicht um ihnen das Leben zu erhalten.«

»Ich bringe sie alle gut unter,« beeilte sich der Alte zu erwidern. »Es dauert nie lange, Leute zu finden, die ihnen ein gutes Heim geben. Seitdem ich hier Wärter bin, ist noch kein einziger Hund gebracht worden, der wirklich bösartig war. Diejenigen, die anfangs gefährlich schienen, wurden gut und sanft, sobald sie merkten, daß hier niemand sie mißhandeln würde.«

»Wir verstehen ganz gut, wie Sie darüber fühlen, aber Sie sind von der Stadt angestellt, die Hunde zu beseitigen, wenn ihre Besitzer sie nicht abholen lassen. Leute beschweren sich darüber, daß Sie die Hunde behalten und sie auf Kosten der Gemeinde füttern. Das kann nun wirklich nicht so weiter gehen.«

Kapitän Smith erhob sich, und die Hand, die er plötzlich den Männern entgegenhielt, zitterte.

»Ich weiß nicht, wer Ihnen das gesagt hat,« bemerkte er ernsthaft, »und ich will nicht annehmen, daß derjenige, der es behauptet hat, eine Unwahrheit sagen wollte; aber die Gemeinde zahlt nur für die Hunde, für welche sie mir das Geld bewilligt. Wenn ein Hund länger als eine Woche bei mir bleibt, bezahle ich seinen Unterhalt aus meiner eigenen Tasche.«

Die beiden fremden Männer blickten sich stillschweigend an. Nach ein paar Minuten hob der eine wieder an: »Es tut mir leid, Smith, aber Sie müssen die Hunde loswerden. Der Pfandstall ist kein Kosthaus für herrenlose Hunde, und selbst, wenn Sie die Kosten nach einer gewissen Zeit selbst bestreiten, ändert das nichts an der Sache.«

Der alte Mann ließ sich wie ermüdet auf seinen Stuhl nieder und starrte auf den Boden; als er Jans Schnauze fühlte, blickte er in dessen treue Augen. Die welke Hand zuckte; aber er wandte den Männern ein freundliches Gesicht zu.

»Ich weiß, Sie können das Gesetz nicht ändern,« sagte er langsam, »aber wenn Sie mir nur ein wenig Zeit lassen, kann ich alle Hunde, die jetzt hier sind, gut unterbringen. Es sind deren nur zehn außer Prinz Jan, und der gehört jetzt mir. Schauen Sie,« – er schob das dichte Haar am Halse des Hundes beiseite, – »ich habe ein Halsband und eine Hundemarke für ihn gekauft und er hat keinen Bissen bekommen, für den ich nicht selbst bezahlt habe.«

»Zu viele Leute haben sich beschwert,« war die Antwort. »Die Hunde machen Lärm und niemand darf innerhalb der Stadt so viele Hunde halten. Sie wissen, Smith, das ist gegen das Gesetz. Damit ist die Sache erledigt.«

Die beiden Männer erhoben sich und blickten den Alten an; an der Türe blieben sie stehen und sprachen mit gedämpfter Stimme zusammen. Dann drehte sich einer von ihnen um und sagte: »Wir wollten es Ihnen nicht zu schwer machen, denn wir wissen, daß Sie die Tiere liebhaben, und deshalb geben wir Ihnen eine Frist von zwei Tagen, um sie unterzubringen. Wenn dann noch welche hier sind, müssen sie beseitigt werden oder Sie verlieren Ihre Stelle als Pfandstallwärter.« Kapitän Smith schaute ihnen nach, als sie den Weg entlang zum Gartentor gingen und trat dann schweren Schrittes und mit gebeugtem Haupt in das kleine Haus. Jan schmiegte sich dicht an ihn, als der alte Mann in seinen Stuhl sank. Cheepsie flog aus seinem Käfig heraus und setzte sich laut singend auf seine Schulter; Hippity-Hop, die bei dieser Familiengruppe nicht fehlen wollte, hinkte durchs Zimmer, schnurrte und rieb sich am Bein des Alten. Sie alle fühlten, daß er Kummer habe und wollten ihm verständlich machen, daß sie ihn liebten und bedauerten.

»Wir müssen etwas für die armen Hunde tun,« sagte der Kapitän nach einer Weile zu Jan. »Aber in so kurzer Zeit kann ich nicht für alle ein Unterkommen finden. Fast alle Leute, die ich in der Umgegend kenne, haben einen Hund, und einige sogar zwei. Alle waren ungemein nett, indem sie mir die Hunde abnahmen.«

Cheepsie sang ein Lied als Antwort darauf; Hippity-Hop schnurrte ihren Beifall, und Jans Schwanz, mit dem er auf den Boden aufschlug, bekundete deutlich, daß er mit seinem Herrn übereinstimmte. Der Kapitän lächelte ihnen allen zu, denn er verstand ihre verschiedenen Sprachen. »Nun, es muß schließlich auf irgendeine Weise gehen,« bemerkte er dann etwas heiterer, und seine drei Freunde gaben abermals ihre Zustimmung.

Am folgenden Morgen ließ der Kapitän Jan und Hippity-Hop im Vorgarten zurück, als er ausging. Es war das erstemal, daß der Alte seine Geige mitnahm. Er ging raschen Schrittes die Straße entlang; an der Ecke winkte er mit der Hand dorthin, wo Jan und Hippity-Hop standen und ihre Schnauzen zwischen die Latten des Bretterzaunes schoben. Jan hatte Kummer, denn bis jetzt war der Kapitän nie ausgegangen, ohne ihn mitzunehmen.

Während Hippity-Hop auf die Bäume kletterte, Schmetterlinge jagte und sich unzählige Male Gesicht und Pfoten wusch, verhielt der Hund sich ganz ruhig und erwartete die Rückkehr seines Herrn. Mit lautem Gebell hieß er ihn bei seiner Rückkehr willkommen, und lief ihm auf dem Wege entgegen. – »Jan, komm mit,« sagte der Alte mit einem Lächeln, und der Hund begleitete ihn in den Pfandstall, wo die andern Hunde an ihren Stricken zerrten und sie lärmend begrüßten.

Der Wärter ging zu jedem Hunde hin und befestigte eine kleine Marke aus Metall an ihren Halsbändern; dann führte er sie in seinen eigenen Hinterhof, wo sie ihn umdrängten und umhersprangen oder einander spielend jagten. Einer der Hunde war in seiner Freiheit so glücklich, daß er fortwährend rundum lief, bis er sich vor Schwindel nicht mehr aufrecht halten konnte.

»Es ist eine ziemlich große Familie, Jan,« lachte der Alte, als er auf der hinteren Veranda saß und, seine Pfeife rauchend, dem Spiel der Tiere zuschaute. »Sie haben jetzt alle Marken, also können sie vor Ablauf eines Jahres nicht getötet werden. Bis dahin werden wir wohl ein Heim für jeden einzelnen gefunden haben.«

Als die beiden Männer wiederkamen, führte Kapitän Smith sie in den Hinterhof und zeigte ihnen die Hundemarken an jedem Halsband, während er erklärte: »Fünf der Hunde habe ich schon untergebracht, und morgen bringe ich die anderen aufs Land, zu einem Bekannten. Er wird sie versorgen, bis wir ein gutes Heim für alle gefunden haben.«

Zufrieden lächelnd blickte er auf die Tiere, aber das Lächeln verging ihm bei den nächsten Worten der Männer.

»Nun, und was werden Sie in Zukunft mit den Hunden machen, die hierher gebracht werden?«

»O, für die werde ich auch sorgen, ebenso wie für die andern.«

»Nein, Smith, das geht nicht. Entweder besorgen Sie Ihre Arbeit, wie sie Ihnen vorgeschrieben ist, oder ein anderer Mann erhält Ihre Stelle. Was wollen Sie also tun?«

Der Wärter streichelte die Haare an Jans Nacken. Die Augen des Hundes begegneten den seinen. Dann sah er auf und erwiderte ruhig: »Ich werde die Stelle aufgeben. Als ich sie annahm, glaubte ich, hier Gelegenheit zu haben, armen stummen Geschöpfen helfen und ihnen das Leben erträglich machen zu können; es war niemals meine Absicht, auch nur einen einzigen zu erschießen. Das könnte ich nicht übers Herz bringen, denn alle Hunde sind meine Freunde.«

»Also gut,« war die Antwort. »Handeln Sie nach Belieben. Morgen früh werden wir einen anderen Wärter anstellen.«

Ohne weitere Worte entfernten sich die Männer, und der Kapitän und Jan wandten sich wieder den Hunden zu, die bellten und umhersprangen und übereinanderpurzelten und sich dicht an den Alten drängten, der sie streichelte und leise zu Jan sagte: »Es sind die besten Freunde, die ein Mensch hat, Jan.«

Prinz Jan betrachtete die verschiedenen Hunde: kleine, große, hergelaufene Köter und solche von guter Rasse. Wo sie auch herstammten, sie alle hatten im alten Wärter einen Beschützer gefunden. Aber sie wußten nicht, daß er lieber seine Stelle aufgab, als daß er sie umbrachte. Auch Jan wußte nicht, was sein Herr an dem Abend schrieb. Es dauerte geraume Zeit, bis der Brief ganz nach Wunsch verfaßt war; dann wurde er in einen Umschlag gesteckt, versiegelt und mit einer Briefmarke versehen, worauf Jan den Kapitän zum Briefkasten begleitete, der einige Minuten vom Hause entfernt war.

Als sie wieder zu Hause waren, setzte sich der Kapitän hin, rauchte seine Pfeife und nickte öfters dabei; später zog er die Standuhr auf, denn es war Samstag abend, und legte den Schlüssel oben auf die Uhr. Und dann sagte er zu Jan:

»Nun ja, am Montag müssen wir uns eine andere Stelle suchen; aber ich glaube, es wird uns nicht schwer werden, eine Arbeit zu finden, die wir verrichten können.«

Montag früh kamen Leute, um die Hunde abzuholen. Der Kapitän streichelte einen jeden, ehe er fortgenommen wurde. Ein Mann von einem Bauerngut kam mit einem Auto, in das die fünf Hunde gesteckt wurden, die noch kein dauerndes Heim gefunden hatten. Dann zog der Alte seine abgenutzte Börse hervor, zählte eine Summe ab und gab sie dem Bauern.

»Versorgen Sie mir die Hunde gut,« sagte er dann, »ich werde ihr Futter bezahlen, bis wir sie alle untergebracht haben.«

»Schon gut, Smith,« entgegnete der Mann und fuhr mit den kläffenden Hunden davon.

Es war im Hause und im Hinterhof sehr still geworden, worüber Hippity-Hop sich freute, denn es war ihr nie recht gewesen, daß so viele Hunde hinter dem Hause sich befanden. Nach dem zweiten Frühstück zog der Kapitän seinen besten Anzug an, nahm seinen Hut und ging, Jan zur Seite, in die Stadt und dort in viele große Gebäude hinein, wo er sich ernsthaft mit verschiedenen Männern unterhielt.

Sie waren alle freundlich gegen ihn, streichelten Jan und versprachen, den Kapitän zu benachrichtigen, wenn sie Arbeit hätten, die er tun könnte. Als sie an mehreren Plätzen gewesen waren, bemerkte Jan, wie ermüdet sein alter Freund war, denn als er, wie gewöhnlich, seine Schnauze in dessen Hand steckte, sah der alte Mann ihn mit matten Augen an, lächelte aber und sagte freundlich: »Schließlich muß sich doch alles zum Guten wenden, Jan.«

Tag für Tag machten sie solche Gänge zusammen, und abends lag Jan und beobachtete das Gesicht seines Herrn, auf dem sich jetzt nur selten ein Lächeln zeigte. Eines Abends war der Alte noch niedergeschlagener als sonst, so daß selbst Jans Teilnahme ihn nicht aufzuheitern vermochte, obgleich er den Hund liebkoste. Es tat Jan in der Seele weh, und nicht imstande, es länger zu auszuhalten, legte er den Kopf auf das Knie seines Freundes und heulte leise.

Kapitän Smith bückte sich, nahm den Kopf des Tieres zwischen seine Hände und sah ihm in die fragenden Augen. Dann sagte er langsam: »Es geht uns schlecht, Jan. Mein Geld ist zu Ende, und es scheint für mich keine Arbeit zu geben. Jedermann ist sehr freundlich, und alle versprechen mich zu benachrichtigen, wenn sich etwas für mich finde; aber das tun sie nur, weil ich ihnen leid tue. Wäre ich jünger, könnte ich genug Arbeit finden.«

Jan leckte die schwielige Hand und wollte bezeugen, wie gern er helfen würde; aber das einzige, was er zu tun vermochte, war die Liebe und die Teilnahme zu zeigen, die sein treues Herz erfüllten. In der Nacht, als das Licht gelöscht und alles dunkel war, lag Jan wach und grübelte darüber nach, was alles das zu bedeuten habe; er hörte einen leisen Seufzer und wußte, daß auch der Kapitän noch wachend auf seinem Feldbett lag. Deshalb erhob er sich leise, ging ans schmale Bett und streckte sich neben diesem auf den Boden hin. Alsbald berührte eine Hand seinen Kopf, die er sofort mit seiner Zunge liebkoste. Und wieder sprach der Alte: »Schließlich muß sich alles doch zum Guten wenden, Jan.«

Am folgenden Morgen war der Kapitän etwas heiterer, und als der Briefträger die Straße entlangging, rief ihm der Alte zu: »Ein schöner Tag, nicht wahr?« – Der Postbote nickte und sagte: »Ich habe einen eingeschriebenen Brief für Sie, Kapitän Smith.«

Mit verwunderten Augen ging der Alte raschen Schrittes zum Gartentor und unterschrieb die Karte. Er drehte den Brief um, starrte ihn an und rief dann aus: »Er ist von meiner Tochter!«

Ein glückliches Lächeln erhellte seine Züge, und seine Finger zitterten, als er den Umschlag abriß. »Meine Tochter und ihr Mann zogen vor zwei Jahren nach Alaska,« bemerkte er dabei, »und seit sechs Monaten habe ich nichts von Ihnen gehört. Sie wissen wohl, wenn der Winter dort oben anfängt, friert der Fluß fest zu und kein Schiff und keine Post kann sie erreichen.«

»Jawohl, und dann haben die Briefträger dort oben leichte Arbeit,« erwiderte der Postbote, hob die schwere Ledertasche auf die Schulter und ging seines Weges.

Der alte Mann setzte sich auf die Stufen der Veranda und las den langen Brief. Jan wußte, sein Herr freue sich über etwas, obgleich demselben die Tränen über die Backen liefen, als er zu Ende gelesen hatte. Jan schmiegte sich dicht an ihn.

»Es geht allen gut, und sie wollen, daß wir zu ihnen kommen und bei ihnen wohnen. Sieh mal her, Jan.« Er hielt dem Hunde ein Stück Papier hin, welches derselbe beschnüffelte. »Dies wird unsere Reise bezahlen; wir wollen aufbrechen, sobald wir gepackt haben. Du siehst nun, schließlich hat sich doch alles zum Guten gewendet.«

Nun kam eine geschäftige Zeit für den Kapitän. Er hantierte im kleinen Haus umher, packte allerlei Sachen in Kisten, nahm die Bilder von der Wand und legte sie in einen Koffer. Ein Bild hielt er einige Minuten lang in der Hand und erklärte dann dem Hunde: »Das war Jenny als kleines Mädchen, wie sie eben laufen konnte.« Dann wickelte er das Bild vorsichtig in einen verblichenen blauen Schal und legte es zu anderen Sachen in den Koffer. Hippity-Hop sprang dabei im Zimmer umher und Cheepsie konnte sich nur mit Mühe auf der Schulter des Alten festhalten, weil derselbe sich so schnell bewegte und sich so oft über den Koffer bückte.

Nachmittags um drei Uhr war der Koffer gepackt und verschlossen; eine alte Reisetasche wurde neben ihn hingestellt. Der Kapitän war reisefertig, den Hut auf dem Kopf. Cheepsie zwitscherte in einem Bauer, das mit Zeitungspapier umwickelt war, und Hippity-Hop miaute hilflos in einem Korbe, während Jan ruhelos zwischen dem Gepäck und seinem Herrn hin und her wanderte und nicht begriff, was das alles zu bedeuten habe. Dann fuhr ein Wagen vor, ein Mann kam und holte den Koffer und die Reisetasche, und der Kapitän trug das Vogelbauer und den Korb mit der Katze.

»Jan, komm her!« rief der Kapitän fröhlich aus, und der Hund jagte freudig umher und sprang um seine Freunde herum. Er war viel glücklicher als Hippity-Hop, die laut miaute und eine Pfote durch ein Loch im Korb steckte, und auch als Cheepsie, dessen Gezwitscher wirklich ärgerlich klang.

Auf dem Bahnhof wurde Jan, wie schon einmal, in einen Gepäckwagen gesteckt, nach mehrstündiger Fahrt aber herausgenommen und auf einen Kai geführt. Jan erinnerte sich jener Fahrt, als er in das Land ohne Schnee gereist war; deshalb zögerte er, ehe er die Schiffsplanke betrat. Aber der Kapitän sagte: »Du brauchst keine Angst zu haben, komm nur mit,« und dann trabte Jan ohne Furcht die Planken entlang, die auf das Verdeck des großen Schiffes führten. Dort war ein großes Durcheinander, aber es kümmerte Jan nicht, auch nicht, als sein Herr ihn in den unteren Teil des Schiffes unter dem Verdeck brachte. Nachdem er den Hund angebunden hatte, streichelte ihn der Kapitän und sagte: »Ich komme bald zurück, Jan,« und der Hund fühlte, daß alles in Ordnung sei, streckte sich auf die Seite und schloß die Augen.

Er war ermüdet von der Reise, von der Aufregung des Einpackens und von den sorgenvollen Tagen, ehe der Brief gekommen war, der den Kapitän wieder glücklich gemacht hatte. Er freute sich deshalb, jetzt nichts zu tun zu haben und über nichts nachdenken zu müssen.

Dann erbebte das ganze Schiff, ein Pfeifen ertönte, und Jan wußte, daß er und Hippity-Hop und Cheepsie und ihr geliebter Herr zusammen irgendwo hinreisten, und er war dies zufrieden.


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