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Baraks Stimme im Wind
Ah!
Der Frau Stimme von der anderen Seite
Ah!
Baraks Stimme
Daß ich dich fände!
Der Frau Stimme klagend
O mein Geliebter!
Baraks Stimme
Fürchte nichts!
Sieh, so sieh!
Der Frau Stimme zugleich
Finde mich,
töte mich!
Beide
Weh, weh, o weh!
Die Amme
Menschen! Menschen!
Wie ich sie hasse!
Wimmelnd wie Aale,
schreiend wie Adler,
schändend die Erde!
Tod über sie!
Barak im Nebel herein, von rechts
Ich suche meine Frau, die vor mir flieht!
Erkennt die Amme, angstvoll, gepreßt, fast stöhnend
Hast du sie nicht gesehn –
O meine Muhme?
Die Amme zeigt nach links aufwärts
Dort hinüber!
Dort hinauf!
Sie verflucht dich
in den Tod!
Strafe sie –
räche dich –
schnell!
Barak ab nach links aufwärts
Zu ihr! Zu ihr!
Die Frau erscheint von links weiter unten
O du – o du – wo ist mein Mann? O du –
ich will zu ihm!
Die Amme zeigt nach rechts
Dort hinüber!
Dich zu töten,
mit seinen Händen.
Rette dich,
flieh!
Die Frau eilt nach rechts in den Wind und Nebel, wild entschlossen
Barak! Hier!
Schwinge dein Schwert.
Töte mich
schnell!
Verschwindet rechts, es dunkelt.
Die Amme
Wehe, mein Kind,
ausgeliefert,
Gaukelspiel
vor ihren Augen,
Falle und Stricke
vor ihrem Fuß!
Sie ist hinein!
Sie trinkt! Das goldne,
flüssige Unheil
springt auf die Lippen,
wühlt sich hinab!
Ihr Gesicht
gräulich zuckt,
ein menschlicher Schrei
ringt sich aus
der wunden Kehle!
Ihr zu Hilfe!
Müßte ich sterben!
Keikobad!
Sie will ans Tor.
Bote tritt aus dem Tor, ehern
Den Namen des Herrn?
Hündin, zu wem
hebst du die Stimme?
Fort mit dir
von der Schwelle!
Pack dich für immer!
Die Amme wie wahnsinnig vor Erregung
Mir anvertraut –
du selber, Bote!
drei Tage lang!
ich hab sie gehütet,
ich rang mit ihr –
sie stieß mich von sich –
sie kennt mich nicht mehr –
Keikobad!
Er muß mich hören!
Will an ihm vorbei.
Bote vertritt ihr den Weg; ehern
Sie ist vor ihm!
Wer bedarf deiner?
Niemand.
Such dir den Weg!
Die Amme
Keikobad!
Deine Dienerin
schreit zu dir –
Strafe sie, aber
verwirf sie nicht
ungehört!
Mir übergeben,
ich steh dir Rede!
Keikobad!
Der Nebel tritt herein, wird immer dichter, Gewitter und Sturm nehmen zu an Heftigkeit. Es dunkelt mehr und mehr. Im Sturm tönen die Stimmen der Färbersleute,die einander vergeblich rufen und suchen. Zugleich
Bote gewaltig, mit einem Anflug von Hohn
Wer bist du,
daß du ihn rufest?
Was weißt du
von seinem Willen
und wie er verhängt hat
ihr die Prüfung?
Wenn er dich hieß
des Kindes hüten,
wer heißt dich raten,
ob er nicht wollte,
daß sie dir entliefe?
Immer schrecklicher
Und trotzdem dich
verwirft auf ewig:
daß du nicht vermochtest,
ihrer zu hüten!
Barak unsichtbar
O du!
Die Frau unsichtbar
O du!
Barak
Wo bist du?
Die Frau
Wo bist du?
Barak
Fliehe nicht!
Die Frau
Finde mich!
Barak
Komm zu mir!
Die Frau
Komm zu mir!
Barak
Dich zu sehen – atmen, leben!
Die Frau
Kinder, Guter, dir zu geben!
Barak
Weh, verloren!
Die Frau
Weh, vertan!
Barak
Diese Hände – !
Die Frau
Weh, so jung!
Barak
Dir vergeben, dich erquicken!
Die Frau
Liebend, dienend dir mich bücken!
Barak
Weh, verloren!
Die Frau
Hab Erbarmen!
Barak
Sterben! Sterben!
Die Frau
Weh, uns Armen!
Barak
Mir anvertraut.
daß ich dich hege,
und dich trage
auf diesen Händen.
Die Amme
Schlage er mich
mit seinem Zorn!
Ich will zu ihr!
Bote
Mit seinem Zorn
schlägt er dich,
daß du ihr Antlitz
nicht wiedersiehst!
Die Amme
Weh, mein Kind!
Mir verloren!
Fluch und Verderben
über die Menschen –
fressendes Feuer
in ihr Gebein!
Bote mit Hohn
Unter den Menschen
umherzuirren
ist dein Los!
Die du hassest,
mit ihnen zu hausen,
ihrem Atem
dich zu vermischen
immer aufs neu!
Die Amme wie von Sinnen
Die ich hasse,
mit ihnen zu hausen,
ihrem Atem
mich zu vermischen
immer aufs neu!
Sie drängt sich an den Boten, will an ihm vorbei.
Bote faßt sie gewaltig und stößt sie die Treppe hinab
Auf, du Kahn,
trage dies Weib
Mondberge hinab
den Menschen zu!
Die Amme
Fressendes Feuer
in ihr Gebein!
Die Amme stürzt im Kahn zusammen, der Kahn löst sich und treibt jäh hinab. Ihr Schrei, durchdringend, verhallt.
Bote ehern
Verzehre dich!
Dir widerfährt
nach dem Gesetze!
Blitz, Donner, Posaune.
Die Stimmen der Färbersleute
Sterben, sterben!
Weh uns Armen!