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Lyrischer Abend

... Wo ein paar weiße Bogenlampen schwanken.
Aus Spiegeln prallen sie mit Fieberblick.
Und ein paar häßliche Gedanken
Packen mich klappernd am Genick.

Die Erde, die am Tag in Flammen dröhnte,
Ist fern und leer.
Nur schnelles Wagenrasseln
Tönt von Straßen her.

Die Nacht ist teufelsrot.
Auf schmalen Wegen
Ein grauer Tod
Kommt uns entgegen. Tortur

Im Himmel liegen Schwerter wo verborgen.
Ja, wenn ich nur so lange Finger hätte!
So aber hängt man mich an eine Kette,
Hoch in die Luft, so zwischen heut und morgen.

Wer aber band mich fest? Ich möcht es gerne wissen.
Als Wachsfigur beschweb ich diese Stadt.
Man hüllt mich ein in sanften Finsternissen,
Weil sonst die Polizei ein Einsehn hat.

Es hebt sich ein rosa Gesicht
Von der Wand.
Es strahlt ein verwegenes Licht
Von der Wand.
Es kracht mir der Schädel
Beim Anblick der Wand.
Es träumt mir ein Mädel
Beim Anblick der Wand.

O Wand, die in meine leblosen Stunden starrt
Wand, Wand, die meine Seele mit Wundern genarrt
Mit Langeweile und grünlichem Kalk
Mein Freund. Meiner Wünsche Dreckkatafalk.

Soeben erscheint mir der Mond
An der Wand.
Es zeigt mir Herr Cohn seine Hand
An der Wand.
Es schnattert wie Schatten
Pretiös an der Wand.

Verflucht an der Wand!
Und heut an der Wand!
Was stehen denn so viel Leut
An der Wand?


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