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Preußiscbe Konfliktpoesien
Und immer mehr und immer mehr Und immer mehr Soldaten! Herr Wilhelm braucht ein großes Heer, Er sinnt auf große Taten. Er braucht's nicht wider Dänemark, Er braucht es nicht am Rhein, am Po; Er braucht es nicht für Griechenland; Er braucht es nicht wie Friederich Er braucht es für des Freiheitswolfs Er braucht's um seiner Stände Saal Er braucht es, den gemeinen Mann Er braucht es ja! – von Wacht- zu Wacht- Für Junker, die kein Glück gehabt Herr Wilhelm braucht ein großes Heer, Die Infanterie, die Kavallerie, Er kann, o Volk, wie einen Hund Die drei sind eins – und wißt ihr's nicht, |
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II |
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»Von Gottes Gnaden ist mein Thron! Ich hab ihn nicht durch Schnäpse Erschwindelt wie Napoleon Vom kaisermachenden Plebse. Von Gottes Gnaden ist mein Thron! Von Gottes Gnaden ist mein Thron! Von Gottes Gnaden bin ich, ja! Wir Hohenzollern sind sehr stolz Auch hat von Barbarossa nie Die Muse hat mich nicht umgarnt Ich habe wenig mich befaßt Laßt mich in Ruh mein Paschalik Ich bin nicht euer Demiurg, Im Käfig wird's euch offenbar, Den Holzstoß zünd ich wieder an Hochtragen soll mein Junkertum Auch müßt ihr für den Einheitstaat Ich habe nie als Komödiant Gehabt euch wohl! Trinkt Wein und Bier, |
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III |
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Wartet nur, sprach Pharao, Will euch Juden Mores lehren! Moses aber sprach: »Oho! Spiele nicht mit Schießgewehren; Denn es fühlt wie du den Schmerz; Und der Pharao gedacht Mußten machen rechts und links, Einen Meister der Dressur Pharao erhob sein Heer Hatt auch einen neuen Knopf Rüstete das ganze Jahr, Er vermehrte mit Genie Eine Konstitution Jeder Zoll ein Korporal! Damit ist er kriegsbereit Glaubte sich auf festem Land, Aus dem Boden wogt's und wallt's – Auf dem letzten Loche pfiff Wär's die Amazone gar Müßt' ich nicht in hellem Zorn Aber höher stieg die Flut, In dem Roten Meer ertrank Mirjam, die die Pauke schlug, In das Rote Meer gestürzt |
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IV |
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Nicht mit sanftem Klagelaut Sucht sein ledern Herz zu rühren; Pochen müßt ihr, pochen laut An des Junkerkönigs Türen. Wenn er spricht: Wer will herein? Wenn er spricht: Bleibt vor dem Tor, Wenn er spricht: Nur die Gewalt Wenn er spricht: Wie Sand am Meer Wenn er spricht: Seid auf der Hut, Wenn er spricht: Der Satanas Tränen, daß sie deiner Lust Tränen, ach! um Graudenz bloß – Gehest über den Kanal, Gehest über den Kanal, |