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Nach Ada Negri
Das alte Tor geht auf in dunkler Winkelgasse: Elend und Aussatz tropft der Mauer klebrige Masse. Schwarz wie ein Schlund und stumm das Tor, das unheilschwere, Tot? . . . nein, es denkt. – Weiß Dinge, begraben in Zeitennacht, . . . Heiter ging morgens hinaus, abends kam müd und verdrossen Um den stolzen Mund, in dem graugrünen Auge träumt' es so leuchtend schön. Das alte Tor sinnt nach: – In der dunkeln Gass', eines Nachts, Zwei Worte: Weh mir! Zu Hilfe! Hilflos, im Dunkeln belauert, Vorüber zogen rhachitischer Kinder kleine, armselige Bahren, Die Mutter beweinte sie nicht, ganz kurz nur währten die Klagen, Vorüber zogen die Arbeiter singend. Aber sie sangen Klang nach verborgenen Tränen . . . Von oben schaute ein Mädchen und bückte Wie viele Seufzer und Träume des armen Lebens vernahm * * Mit heller Freude werden morgen die Picken und Hämmer die grauen Niederreißen die Mauern, die feucht von Fieber und Typhus triefen, Die Stuben, wo wüst durcheinander auf engen Lagerstätten Dann spürt die traurige Brut zuerst der Liebe Wehen Sieht reine, schlichte Freuden, sieht Häuser mit schmucken Balkonen Und du, du altes Tor, gestürzt in Staub und Trümmern, Hörst pochen den heiligen Lenz, den Wecker der Veilchen und Wonne, |