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2. Kapitel.
Im Lande der Mobali.

Nun ging's mit vereinten Kräften vorwärts. Die Gegend wurde hügeliger. Alsbald galt es, einen hohen Berg zu übersteigen. Aus dem Dickicht heraus gab es nicht die geringste Aussicht auf die Umgebung. Zuweilen nur konnte man bis auf etwa hundert Meter den Lauf eines Flusses verfolgen, der sich mit Mühe einen Weg durch den Urwald bahnt. Aber behend wie Katzen überwanden die Träger trotz ihrer Lasten ziemlich leicht alle Schwierigkeiten.

P. Varmer hing seinen Gedanken nach. Die Vermutungen des Herrn Graven hatten ihn beunruhigt und mißtrauisch gemacht. Das stand bei ihm fest: er würde seine ganze Persönlichkeit einsetzen, Licht in die dunkeln Geheimnisse des Mobalilandes zu bringen.

Dann aber umfing ihn wieder der Zauber dieser herrlichen Landschaft. Bald leuchtete ihm eine sonnige Lichtung, ein schöner Fleck entgegen, das Dorf Bebene, das hart am Ufer des wild schäumenden Flusses mitten im Urwalde liegt. Fast eine Stunde war die Karawane dem Laufe gefolgt. Wohl entzog das dichtverwachsene Gehölz den Fluß ihren Blicken, allein das Rauschen und Donnern seiner Wasserfälle dröhnte beständig in ihre Ohren. Dieser Fluß, Lombaya genannt, scheint ein bevorzugtes Lieblingsplätzchen für Schimpansen zu sein, die überall in den Bäumen lärmten. Elefantenspuren fanden sich zahlreich auf dem Pfade, und mehrmals sah man die Köpfe von Krokodilen an ruhigen Plätzen aus dem Wasser hervorlugen.

Da die Sonne gerade unterging, wurde in Bebene Halt gemacht und nach der üblichen Begrüßung durch den Häuptling die Gasthütte bezogen.

Der Missionar bemerkte, daß die Mobali-Weiber auffallender bekleidet waren, als bei den Bakumu. Er mußte hell auflachen, als ihm die ersten Weiber zu Gesicht kamen. Ihre Oberlippe hatten sie mit einem schauderhaften Pelele verunstaltet. Es ist dies eine elfenbeinerne oder hölzerne kleine, runde Scheibe; sie wird in die durchbohrte Oberlippe eingeführt und nach und nach durch eine größere ersetzt. Die Lippe wird dadurch bis zu elf und zwölf Zentimeter erweitert und steht weit vor, so daß die Weiber fast wie ein Schnabeltier aussehen. Ja, bei einer Negerin sah er sogar den Deckel einer kleinen Konservenbüchse in der Oberlippe. Es war zum Lachen. Ob die schwarzen Ehemänner diese Frauenmode eingeführt hatten, um ihren Weibern das Schwätzen zu erschweren? Vielleicht. –

Gleich nach seiner Ankunft in Bebene erfuhr der Pater, daß er in ein reines Mückennest geraten war. Die Stechmücken waren so zahlreich, daß er sich ihrer kaum erwehren konnte. Die Kerze, bei deren Schein er sein Abendessen einnahm, erlosch mehrmals von dem Schwärmen der Mücken, und so war es ihm recht, als einige Mobalileute, die ihm Lebensmittel vom Häuptling gebracht hatten und nun neugierig herumstanden, sich mit ihm in ein Gespräch einließen. Der einheimische schwere Tabak in seiner Pfeife qualmte wie ein Schlot, vertrieb aber bloß seine Müdigkeit und seinen Schlaf, nicht die Insekten, Fliegen und Moskitos.

»Ihr seid aber merkwürdig tätowiert«, fing P. Varmer die Unterhaltung an.

»Das ist unser Mobali-Zeichen«, erwiderte einer stolz.

»In welchem Alter bekommt ihr dieses Zeichen denn?« fragte er neugierig weiter.

»Sobald die Knaben zu Jünglingen werden, weihen sie sich der Gottheit«.

»Wie geschieht denn das?«

»Die zur Weihe bestimmten Knaben werden von allen Männern des Dorfes zuerst gereinigt«.

»Worin besteht diese Reinigung?« forschte der Missionar.

»Sie werden bis aufs Blut geprügelt und dann mit Stöcken in den Wald zur Feier der Mambila gejagt«.

»Weshalb denn diese Prügelei?«

»Damit sie wissen, daß der Mann körperliche Schmerzen geduldig ertragen muß«.

»Was geschieht dann weiter?«

»Ein Fetischdiener begleitet sie zum Wald und führt sie in unsere Geheimnisse ein.«

Der Missionar konnte seine Neugierde kaum bezwingen und stellte weitere Fragen. »Was sind das für Geheimnisse?«

»Maneno ya muzimu – Dinge der Geister!« antwortete der Mann achselzuckend.

P. Varmer wußte, daß er weiter darüber nichts erfahren würde und ging dann wieder zu der Tätowierung über.

»Der zu Tätowierende wird rücklings auf den Boden geworfen«, erzählte nun der Neger. »Dann bindet man ihm Hände und Füße an Pflöcke. Hierauf schlägt ihn der Fetischpriester mit der Hand auf die Brust und den Leib, um diese Stellen zum Schwellen zu bringen. Und dann zieht er schnell und sicher mit einem Messer die Kreise«.

»Wenn nun ein Jüngling durch Angst vor den Schmerzen sich der Operation zu entziehen suchte, was dann?«

»O Weißer!« tat der Mann erstaunt, »das kommt nicht vor«.

»Was geschieht dann weiter mit den Jünglingen?«

»Sind die Knaben geheilt«, fuhr der Schwarze fort, »dann werden sie nach einem Monat aus dem Walde geholt und in festlicher Weise vom ganzen Dorfe gefeiert. Wir führen allerlei Tänze auf, an denen alle Männer teilnehmen, auch die Greise und die Knaben. Die in der Mambila Geweihten tragen Kränze auf dem Kopfe und Girlanden um die Hüften. Alle Erwachsenen haben das Kriegskostüm an, Federn auf dem Kopfe, Lanze und Schlachtmesser in den Händen, Köcher und Bogen über der Schulter. Und alle sind rot bemalt. Bei den Klängen des Tamtam ziehen wir dann über den Dorfplatz. Die Frauen dürfen zuschauen und klatschen Beifall«.

»Schön, was du da alles erzählt hast«, versetzte der Weiße befriedigt. »Nur noch eine Frage. Wie kommt es, daß in dieser Gegend die Leoparden so viele Tiere und Menschen töten, wo ihr doch so viele kriegsgewohnte und tapfere Männer habt?«

Der Schwarze zögerte einen Augenblick mit der Antwort. Dann sagte er wie verlegen: »O Weißer, die Leoparden sind böse Tiere. Wir haben Angst, viel Angst davor.«

Der Missionar bemerkte, wie die anderen Schwarzen aufmerksam den Sprecher betrachteten, als fürchteten sie seine Antwort.

»Ja, die Leoparden sind böse Tiere!« fielen mehrere ein.

Noch größer aber war aller Staunen, als P. Varmer den Erzähler nach seinem Namen fragte. Zögernd sagte er: »Babingo« und sah verwundert zu, wie der Weiße sich den Namen ins Notizbuch schrieb. Doch scherzend meinte der Weiße: »Habt nur keine Angst vor dem Leoparden; ich habe ein gutes Albini (Gewehr).«

Zufrieden zogen sich die Schwarzen zurück, und der Weiße suchte vergebens Ruhe und Schlaf auf seinem Feldbett. Trotz des aufgespannten Moskitonetzes gab es darin und darum die ganze Nacht hindurch einen wilden Hexentanz von Leuchtkäfern, Fliegen, Stechmücken und allerlei Insekten.

Er war froh, als der Morgen graute, denn in aller Frühe wollte er die heilige Messe lesen. Doch die Mücken umschwirrten die Kerzen in solchen Mengen, daß diese wiederholt erloschen.

Unter solchen Umständen vollzog sich der Aufbruch sehr schnell. Und wieder ging's durch das Gestrüpp des Waldes. Keine besonderen Ereignisse unterbrachen den Marsch. Nur, daß beim Durchwaten eines Sumpfes einer der Träger beinahe mit seiner Last stecken blieb. Der Pater selbst mußte auf den Schultern eines robusten Kerls hinübergetragen werden. Alle waren froh, als im Laufe des Nachmittags Bafwaboli erreicht wurde. Aber am Abend merkte der Weiße zu seinem Schrecken, daß er vom Regen in die Traufe gekommen war, denn die Stechmücken ließen ihm hier ebensowenig Ruhe, als an dem letzten Rastplatze. Und doch mußte er hier wegen einiger Christen mehrere Tage verweilen. Der Gong hatte bereits seine Ankunft gemeldet, und vor dem Dorfe, das ganz nach Mobaliart im Gebüsche versteckt lag, standen die Christen zu beiden Seiten des Pfades und begrüßten ihn mit dem vertrauten Gruße » Tumusifu Jesu Christi! Gelobt sei Jesus Christus!« » Kwa milele! In Ewigkeit!« gab P. Varmer zur Antwort und dann segnete er die darniederknieenden und richtete an sie einige Worte der Freude und der Aufmunterung. Gerade vor der Lücke, die man in der das Dorf umzäunenden, von Dickicht und Dorngestrüpp starrenden Palissade geöffnet hatte, stand der Häuptling Bilinjama in Gala, den weißen Gast willkommen zu heißen. Die nackten Füße steckten in abgetragenen Schuhen. Um die Hüften hatte er ein Stück blaues Tuch geschlungen, und der Oberkörper war mit einer alten Uniform bekleidet. Auf dem Kopfe aber trug er – einen roten Fastnachtzylinder. Nur mit Mühe konnte der Missionar das Lachen verbeißen und die notwendige Würde bewahren, zumal auch die Neger aus dem Rate und dem Gefolge sich in »Staat« geworfen hatten. Ihre phantastischen Kostüme erinnerten an einen rheinischen Karneval.

Trotzdem waren die Zuschauer feierlich ernst. Der Häuptling betonte, daß er den Christen eine schöne Kapelle erbaut habe und erbot sich, den Missionar dorthin zu begleiten. Das war zwar eine armselige Hütte, allein sie genügte zum Gebet der Christen und für die gelegentliche Darbringung des heiligen Opfers durch den Missionar.

Dann ging der Zug zur Gasthütte, wohin der Häuptling schon einen Haufen Lebensmittel und fünf Hühner hatte bringen lassen. P. Varmer aber ließ sich an Großmut nicht übertreffen und schenkte dem Dorfobersten ein Stück Tuch, etwas Salz und Tabak, was dieser mit sichtlicher Freude und überschwänglichen Dankesworten entgegennahm.

Kaum aber hatte sich die Menge verzogen, da erschienen zwei kleine Mädchen mit hübschen Lockenköpfchen und schauten neugierig und mit sehnsüchtigen Augen in die Gasthütte hinein. Das Größte der beiden faltete die Händchen und bat, als der Pater ihrer ansichtig wurde: » Baba, nataka mutakutifu, mapinangu! Vater, bitte ein Bildchen, einen Namenspatron!«

»Bist du denn getauft?« fragte der Missionar.

»Ja, wir sind mit Vater und Mutter von Banalya hierhergekommen.«

»Wie heißt ihr denn?«

»Ich heiße Aloysia und mein Schwesterchen Antonia.«

»Warum habt ihr denn kein Essekapulari oder Rosari oder ein Sanamu (Ekapulier, Rosenkranz, Medaille) um den Hals, wenn ihr Christinnen seid?«

»O, die waren schon so alt und sind kaput gegangen«, antwortete das älteste treuherzig und verzog das Gesichtchen, als wollte es weinen.

Der Pater suchte also in einer seiner Kisten und gab beiden ein Heiligenbildchen und eine Medaille. Und hochbeglückt und mit strahlenden Gesichtern stoben sie davon. P. Varmer aber schaute ihnen nach, und ein trostvolles Zukunftsbild der katholischen Mission stieg in seinem Geiste auf.

Nach dem Abendessen ging er zur Kapelle, wo etwa zwanzig Christen, Männer und Frauen, vereinigt waren. Schon hatten sie mit dem Katechisten ihr Abendgebet begonnen, als er erschien. Nach dem Gebete hielt er eine Stunde Religionsunterricht, stellte allerlei Fragen, hörte dem Katechisten Joseph zu, der von jedem einzelnen, von seinem Fleiße, seinem guten Betragen oder von seiner Lauheit etwas zu erzählen hatte. Wie kleine Kinder, erfreut oder beschämt, schauten sie drein. Aber der Missionar hatte nur Worte des Lobes, der Aufmunterung und der väterlichen Ermahnung. Allein auch ernstere Gespräche mußte er nach dem Unterrichte halten, um hie und da den ehelichen Frieden oder ein freundnachbarliches Verhältnis wiederherzustellen.

Am anderen Morgen in aller Frühe saß der Pater in seinem provisorischen Beichtstühle, und er war ganz Priester, um die armen Christen, die in einer ganz heidnischen Unwelt lebten, für den heiligen Glauben und ein echt christliches Leben zu begeistern. Wie glücklich fühlte er sich, als er dann die heilige Messe feierte und dem kleinen Häuflein seiner Getreuen die hl. Kommunion reichte, das Brot der Starken!

Und nachher saß er in seiner Hütte beim Frühstück, zu dem er den treuen Katechisten Joseph eingeladen hatte, und ließ sich von seinen Erlebnissen und Erfahrungen erzählen. Man kam auf die Sterbefälle zu sprechen. Ein Christ war am Fieber gestorben, eine Christin war das Opfer eines Leoparden geworden.

»Wieder der Leopard!« seufzte der Weiße. »Der Leopard ist doch der Schrecken der Gegend.« – »Hast du die Leiche dieser Christin gesehen?« fragte er unvermittelt.

»Nur als sie in ein Tuch eingewickelt war. Wir haben sie so begraben und dabei gebetet, wie ich es in Banalya gelernt habe. Und auf das Grab haben wir ein Kreuz gepflanzt, Mupe!«

»Die Verwundungen ihres Körpers hast du nicht gesehen?«

»Nein, Mupe!«

»Joseph, dann hol mir gleich mal den Gatten dieser Frau herbei!« Nach einer Viertelstunde erschien Joseph mit dem Pauli, der früher Killa (Kröte) hieß. Nach kurzer Begrüßung fragte ihn der Missionar ohne Umschweif: »Möchtest du mir nicht einige Aufklärungen über den Tod deiner Frau geben, Pauli? Denn ich habe gehört, sie sei das Opfer eines Leoparden geworden.«

»O Mupe!« antwortete der ganz verstört, »darüber darf ich nichts sagen. Nein, frage mich nicht darüber!«

»Aber um Gottes willen, was fürchtest du denn, Pauli?« fragte der Weiße erstaunt, und eine dunkle Ahnung stieg in ihm auf.

»Der weiße Richter von Bomili hat mir gesagt, meine Frau sei wahrscheinlich nicht von einem gewöhnlichen Leoparden, sondern von einem Menschen in Leopardengestalt getötet worden. Ich sollte nicht davon sprechen, weil er die Sache vorsichtig untersuchen wolle. Mehr weiß ich nicht, Mupe!«

»Hast du die Wunden am Leichnam deiner Frau gesehen?«

»O, es war ganz schrecklich! Der Hals war wie durchschnitten, und die Brust und der Rücken waren zerfleischt wie von den Tatzen eines Leoparden.«

»Hattest du einen Feind im Dorfe, Pauli?«

»Einen Feind? Ich wüßte nicht,« meinte achselzuckend der Christ.

»Hast du nicht einmal Streit mit einem Heiden gehabt?« forschte der Pater weiter.

»Nein, Mupe! – doch. Vor etwa acht Monaten habe ich den Batebekuko beim Weißen verklagt, weil er mehrmals meine Frau handgreiflich beleidigt und sie durch Versprechungen und Drohungen zu bewegen gesucht hat, mich zu verlassen und mit ihm zu leben. Er ist damals vom Gericht bestraft worden. Später hat er dann einmal gesagt, er werde sich rächen. Meine Frau Besali ist sicher von ihm getötet worden, aber das Gericht hat ihn wegen Mangels an Beweisen freigesprochen. Seither tat er sehr freundlich zu mir.«

»Pauli«, fuhr der Missionar fort, »hast du denn irgend einen Grund, einen Anhaltspunkt, Batebekuko als den Mörder zu bezeichnen?«

»Vor drei Monaten, als ich mit den Arbeitern des Bula Matari für einige Tage im Walde war, ist meine Frau nachts getötet worden. Mein Nachbar hörte auf einmal einen Schrei in meiner Hütte, und als er vorsichtig aus seiner Hütte herauskroch, sah er, wie ein Mann gerade aus meiner Hütte entfloh, und an der Gangart will er den Batebekuko erkannt haben. Das habe ich dem Gericht mitgeteilt, aber eine ganze Menge von Freunden hat dem Richter gesagt, Batebekuko sei in dieser Nacht gar nicht draußen gewesen. Und da ist er freigesprochen worden.«

»Pauli, basi! das genügt mir«, erwiderte der Missionar. »Sind hier im letzten Jahre noch andere Mordtaten vorgekommen, die man dem Leoparden zur Last legt?«

»Ja, soviel ich weiß, sind in dieser Gegend nach und nach zwei Männer, Bekwinga und Angabu, dann zwei kleine Brüderchen Yanga und ein Mädchen namens Maroge ermordet worden.«

»Gut, Pauli, ich danke dir für deine Mitteilungen. Trage dein Kreuz mit Geduld. Der Vater im Himmel hat gesagt: Mein ist die Rache. Bete für deine Feinde, wie es Christenpflicht ist, und vergilt Böses mit Gutem, damit du dereinst dorthin gelangest, wo deine Frau dich erwartet.«

»Ach, Mupe«, seufzte da der arme Mann, » kufa hapana muzuri – Sterben ist nicht gut. Wer weiß, ob ich in den Himmel komme?!«

»Doch Pauli«, versicherte ihm der Pater, »du kommst sicher hinein, wenn du als braver Christ lebst«. Dann gab er ihm ein Bildchen mit seinem Namenspatron und entließ ihn mit seinem Segen.

Als Pauli sich verabschiedet hatte, wandte der Weiße sich wieder an den Katechisten: »Joseph, es ist sicher, daß in dieser Gegend eine Mörderbande haust oder mehrere. Und es ist schwer, ihr nahe zu kommen. Horche die Leute aus, aber sei vorsichtig. Ich werde, so Gott will, von Avakubi schon mal nach Bomili herunterkommen. Dann werde ich, wenn es sich nur eben ermöglichen läßt, auch den Posten von Bafwaboli besuchen und von dir hören, was du in Erfahrung gebracht hast. Ich bin mit deiner Arbeit und deinen Leistungen sehr zufrieden und werde dich dafür auch belohnen.«

Der brave Katechist erhielt Stoffe, Salz und allerlei Kleinigkeiten, die sein Herz mit Freude erfüllten und ihm neuen Eifer einflößten, sein schwieriges Amt unter den Mobali treu auszuüben.

Den Rest des Tages verbrachte der Missionar noch inmitten seiner Christen. Am Nachmittage hielt er wieder Unterricht und ließ sich von allen erzählen, was sie auf dem Herzen hatten. Nach einer ruhigen Nacht versammelte er seine Getreuen noch einmal zum Morgengebet und zur heiligen Messe, und dann zog er, von ihren Segenswünschen begleitet und mit der eindringlichen Mahnung, bald wieder zu kommen, in den dunklen Urwald hinein.


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