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Schon zur Tafel angekleidet, in weißem Gewand, Perlen in den Ohren und um den Hals, schritt Beatrice auf der breiten, von Klematis und Jasmin umrankten Marmorterrasse des Schlosses auf und ab und las einen Brief.
»Es gibt einen Peter Marchdale – ob er indes der Deine ist, meine Liebe, weiß ich nicht, obgleich der Name keinesfalls sehr verbreitet ist –, Sohn des verstorbenen Archibald Marchdale, Q. C. Q. C. Abkürzung von Queen's Councillor = Staatsrat. Anm. d. Übers. und Neffe des alten Generals Marchdale von Whitstoke. Eine höchst angesehene, reiche Norfolker Familie. Zufällig habe ich den Herrn nie selbst getroffen, aber man sagt mir, er sei ein wenig überspannt, bummle in der Welt herum und schreibe Bücher (Romane glaube ich), die meines Wissens kein Mensch liest. Er schreibt unter dem Pseudonym Felix Mildmay oder Wildmay. Anfangs gehörte er übrigens der Diplomatie an und war eine Zeitlang Attaché in Berlin oder Petersburg oder sonstwo. Ob er die Sache satt bekommen, oder sein Examen nicht bestanden hat, weiß ich nicht. Er wird etwa dreißig Jahre alt sein und einige Tausend des Jahres zu verzehren haben. Jedenfalls war sein Vater ein hochbedeutender Rechtsanwalt und muß etwas Anständiges hinterlassen haben. Das Einzige, was ich über seine Beziehungen zur Gesellschaft habe erfahren können, ist, daß die kluge Margarete Winchfield große Stücke auf ihn hält, was beweist, daß er – sei er als Schriftsteller noch so ungelesen und unbekannt – hervorragende Eigenschaften als Gesellschafter haben muß, denn mit Langweilern gibt sich Mrs. Winchfield nicht ab. Du übrigens auch nicht – also verbum sap., wie mein kleiner Bruder Friederich sagt.«
Sinnend ließ Beatrice ihre Blicke über die prächtige Aussicht zu ihren Füßen schweifen; sinnend pflückte sie ein Zweigchen Jasmin und drückte die kühle, weiße Blüte an ihre heiße Wange und atmete ihren süßen Duft in langen Zügen ein.
»Ein unbekannter Romanschreiber,« sprach sie vor sich hin. »Aber man ist ja selbst nur eine obskure Romanleserin! Man muß die Werke des Herrn Felix Mildmay oder Wildmay aus London verschreiben!«