Muhammad Schams ad-Din Hafis
Gedichte
Muhammad Schams ad-Din Hafis

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Weh! mich ließ der Freund an Kummer
    und an Weh gebannt und floh;
Setzte mich, dem Rauche ähnlich,
    auf den Feuerbrand und floh;

Reichte mir, dem Liebetrunknen,
    nicht ein einz'ges Gläschen dar,
Gab mir aber Gift zu kosten
    mit der Trennung Hand und floh.

Als ich seine Beute wurde,
    ließ er mich im Meer des Grams,
Wund und krank; und seinen Zelter
    spornte er gewandt und floh.

Als ich sprach: »Vielleicht gelingt es,
    ihn mit List zu fesseln mir«,
Fuhr er auf; mein Glückesrenner
    schreckte sich und rannt' und floh.

Weil mein Blut den Raum des Herzens
    allzu enge fand, geschah's,
Daß es rosig aus den Augen
    durch das Feld sich wand und floh.

Weil der Knechtschaft Wonne nimmer
    diesem Sklaven ward zuteil,
Sandt' er Grüße ab und küßte
    jener Schwelle Rand und floh.

Schleier deckten noch die Rose,
    als der Morgenvogel schon,
In Hafisens Garten eilend,
    Stoff zu Klagen fand und floh.

(Übersetzung:
Ritter V. von Rosenzweig-Schwannau)

 


 


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