Andreas Gryphius
Catharina von Georgien
Andreas Gryphius

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Catharina.

Der SchauPlatz verändert sich in der Königin Zimmer.

Beherrscher diser Welt / der vnser Tage zehlt
Vnd die / die eh' als Erd vnd Himmel stund / erwehlt
Durch Hohn vnd Schmertzen übt / wie lange sol ich leiden?
Wenn heissest du die Seel' auß diesen Gliedern scheiden?
Die jmmer stetes Ach mit heisser Pein beschwert.
Die tausendfaches Leid durch lange Qual verzehrt.
Was hab ich von Kind auff vor Wehmuth nicht empfunden?
Was fühlt diß Hertze nicht vor allzeit frische Wunden?
Weil der betrübte Tag diß Angesicht bestralt!
Ist nicht mein Purpurkleid durchaus mit Blut gemalt!
Ihr die jhr Fürsten hoch vnd mehr denn Seelig schätzet!
Schau't an wie manche Noth das Schwerdt auff mich gewetzet:
Die Eltern rühr' ich nicht / die ich schon da verlohr;
Als Alexander mich zu seiner Schnur erkohr.
Wer wündtschte mir nicht Glück als man auff dise Hare
Gurgistans Crone band / als in noch zartem Jahre
Der Printz Georgiens mich an die Seiten nam /
Vnd seines Zepters Gold in dise Rechte kam;
Wer jauchtzte nicht als ich den Tamaras geboren
Der zu deß Reiches Schirm vnd Hoffnung schien erkoren?
Ihr Armen! schaut vns an: was vns der Himmel gibt;
Sind Mittel dadurch Er / so bald Er zürnt / betrübt.
Wie offt saß ich bethränt so bald mein Schwäher klagte /
Vnd sein abtrünnig Blutt vor Gottes Recht außtagte!
Wenn er die greisen Har von seinem Schädel riß
Vnd Seufftzer / Fluch vnd Weh auff seinen Sohn außstiß
Wenn er das Licht verflucht das Constantin beschauet
Der mehr auff Persens Hoff denn Gottes Bund getrauet
Wenn er das letzte Kind mein werthes Ehgemahl
Als Balsam herber Wund' als Trost erhitzter Qual
Mit nassen Wangen küst'. Ach! diß ist nicht zu setzen /
Bey diser Plagen Heer die mein Gemütt verletzen!
Diß war ein Donnerschlag der durch die Seele ging /
Vnd mein getroffen Hertz mit lichter Glut vmbfing;
Als ich mein zartes Kind dem Abas schicken muste
Das wenig oder nichts von Gott vnd Eltern wuste.
Bald zog das Weter auff das mit geschwinder Macht
Auff meines Schwähers Haubt vnd Ehgemahl erkracht.
Mein Schwäher fil dahin durch seines Sohnes Wunden
Mein König hat den Tod ins Brudern Hand gefunden /
Der grimme Constantin (O rasend-toller Mutt!)
Hat mit deß Brudern Leich' vnd greisen Vaters Blutt
Sein Gast Pancket befleckt. Kan wol ein Mensch ersinnen
Mit was Gemütt ich Mann vnd Schwäher schauen können
Vom Schwager selbst entleibt? Wie sich mein Geist entsetzt /
Als dieses Tygerthir das mich so hoch verletzt /
Mir Bett' vnd Eh' anboth? Blutschänder! must ich hören:
Daß du deß Bruders Weib gedachtest zu entehren /
Noch warm von seinem Mord! als dises Leid verging;
Sah' ich den neuen Sturm der in den Lüfften hing /
Vnd gantz Georgien durch jnnenländsche Krige
In Flamme Rauch vnd Grauß vnd ungeheure Sige /
Zu stürtzen mächtig war. Biß der Tyranne kam
Vnd mich auß meinem Thron mit in den Kercker nam.
Was hab ich nicht gesehn! was hab ich nicht erlitten!
Was hab ich nicht beklagt! wie bin ich nicht bestritten!
Was hab ich nicht erlebt! vnd was erfahr ich noch!
Erlöser! Ach wie lang zih ich in disem Joch.
Wie fern von meinem Hoff! vnd weggeraubter Crone!
Vnd vmbgekehrten Reich! vnd dem verjagten Sohne!
Mein Kind! mein Tamaras! hat dich der Persen Schwerdt
Hat dich der grimme Brand Armeniens verzehrt!
Ist noch von Gurgistan ein Steinhauff vberblieben!
Ist wer den Abas nicht ins Elend hat vertrieben!
Ist jemand auff der Welt der meine Noth beklag!
Der / ob ich lebend sey / ob ich verschiden / frag!
Ich weiß es selber nicht. Mein Leben ist beschlossen;
Doch schnaub ich in der Angst. Mein Blut ist nicht vergossen;
Doch bin ich mehr denn Tod / die Erde deckt mich nicht;
Doch schleust deß Kerckers Nacht mein trübes Angesicht.

 

Salome. Catharina.

Salo. Wie werd ich solche Freud' jhr können recht anzeigen?

Cath. Von wannen Salome mit diesen Rosenzweigen?

Salo. Ich jrrte durch den Hoff als jhre Majestet
Auffopffert' vnserm Gott' jhr feuriges Gebet
Da fand ich ohngefähr die neuen Sommers Zeichen.

Cath. O Blumen welchen wir in Warheit zu vergleichen!
Die schleust den Knopff kaum auff / die steht in voller Pracht
Beperl't mit frischem Taw. Die wirfft die welcke Tracht
Der bleichen Blätter weg. Die edlen Rosen leben
So kurtze Zeit / vnd sind mit Dornen doch vmbgeben.
Alsbald die Sonn' entsteht / schmückt sie der Gärte Zelt;
Vnd wird in nichts verkehrt so bald die Sonne felt.
So küssen wir den Tag benetzt mit eignen Thränen.
Vnd schwinden / wenn wir vns erst recht zu leben sehnen.
Schau wie die Röth' erblast / so fahren wir davon
So fleucht die Lust der Welt / so bricht der güldne Thron.
Nichts bleibt vns in der Faust als die nichts werthen Aeste /
Die Stachel / dises Creutz / die Angst / die Seelen Peste /
Die kummervolle Sorg' vnd überhäufftes Leid /
Vnd das Gedächtnüß nur verschwundner Libligkeit.
So / wie die Rose ligt / must auch mein Zepter brechen /
Die Dornen fühl ich noch die vnauffhörlich stechen.

Salo. Doch / wie wenn jtzt der Grimm der Winter sich gelegt /
Der harte Dornenstrauch erneute Rosen trägt;
So wird / wenn nun der Sturm deß Jammers wird verschwinden
Auch jhre Majestet gewündtscht' erquickung finden.

Cath. Es wintert vns ja recht. Der Zweig erinnert mich
Der Bilder / die ein Traum / eh' als die Nacht entwich
In diesen Geist gedruckt. Vns kamen die Paläste
Die wir besessen vor. Gurgistans trotze Feste
War mit gewürcktem Gold auffs herrlichst' außgezirt /
Wir wurden auff den Thron (wie wol vorhin!) geführt.

Salo. Diß zeigt was frölichs an.

Cath.         Als ich den Stul bestigen
Sah' ich in einem Nu die gantze Pracht verfligen /
Den Diamanten Glantz der auff dem Kleide spilt
In Perlen gantz verkehrt. Vnd (wie mich dünckt.) ich fühlt
Daß die besteinte Cron die mich vor disem schmückte
Diß mein geängstet Haupt mehr als gewöhnlich drückte /
Biß mir das klare Blut von beyden Schläffen lif /
Vnd ich an statt der Cron nur Rosen-Aest ergriff /
Verdorrte Rosen-Aest / die als ein Krantz gewunden
Fest vmb die Stirn gedruckt auf meinen Haren stunden.
Der Purpur riß entzwey / der Zepter brach als Glaß /
Ich glaubte daß ich selbst auff scharffen Dornen saß /
Vil suchten mir vmbsonst mitleidend beyzuspringen;
Noch mehr hergegen mich in höchste Qual zu bringen;
Biß mich ein frembder Mann nicht ohne Pein anliff
Vnd als mit einem Sturm vmb beyde Brüst' ergriff.
Ich fiel gantz von mir selbst. Doch als die Furcht vergangen:
Fand ich mich Salome! O mit was Lust! vmbfangen.
Weit schöner als wenn ich in höchster Zirat ging /
Weit höher als da ich Gurgistans Cron empfing.
Mein weisses Kleid schaut ich von Diamanten schüttern
Chach Abas voll von Furcht vor disen Füssen zittern
Ein jeder rieff: Glück zu! der Die so groß gemacht
Biß das Geschrey den Schlaff vns auß den Augen bracht.

Salo. Wenn man bedachtsam wil das Elend überschlagen
Das jhre Majestet auch mit der Cron getragen /
Was sie biß noch versucht; ist nur der Traum zu war
Doch diß Gesichte macht die Hülff jhr offenbar /
Die Freyheit rufft vns heim! kan Salome sich zwingen
So unverhoffte Lust nicht eylends vorzubringen?
Fürst Tamaras.

Cath.         Was ists?

Salo.                 Hat.

Cath.                         Was

Salo.                                 sein Reich.

Cath.                                         sag an.

Salo. Eröbert.

Cath.         Tamaras?

Salo.                 Vnd sucht so viel Er kan

Cath. Mein Kind?

Salo.         Diß feste Band / das vns verstrickt / zu brechen.

Cath. Mein Tamaras!

Salo.         O GOtt! sie kan vor Lust nichts sprechen!
Sie zittert! sie bestirbt! Princessin!

Cath.         Ach mein Sohn!

Salo. Auff meine Königin! dies ist die schöne Cron
Die jhr die Nacht gezeigt.

Cath.         Nun acht ich keiner Schmertzen
Der Sturm der Angst vergeht! die Last von meinem Hertzen
Verfällt auff diese Stund! Ach / Ketten / Noth vnd Stein
Sind mir ein Kinderspiel / mein Sohn! wenn dich allein
Der Blitz nicht hat berührt! mein Sohn nu du entgangen!
Mein Sohn! nu du regirst nun bin ich nicht Gefangen!
O Wanckelbare Freud! ich glaube was ich wil /
Vnd leider! sonder Grund!

Salo.         Grunds mehr denn nur zu vil
Ein Gurgistanscher Fürst / der nechst auß Reussen kommen
Hat mir diß selbst erzehlt.

Cath.         Was er villeicht vernommen
Durch vngewiß Geschrey.

Salo.         Ich hab ein sicher Pfand
Das sein erzehlung stärckt.

Cath.         Vnd was?

Salo.                 Deß Printzen Hand.
Glaubt ihre Majestet was Tamaras geschrieben?

Cath. Wenn? wie? durch wehn? an vns.

Salo.         was solt jhm mehr belieben
Als seiner Mutter Heil.

Cath.         O Himmel kans geschehn!

Salo. Wil jhre Majestet Gesandten von jhm sehn?

Cath. Gesandten?

Salo.         Die ich vor / bey noch nicht hellem Morgen
In ein beschlossen Ort auff diese Burg verborgen.

Cath. Wie hast du sie erkennt? wie kamen sie zu dir?

Salo. Ich öffnete deß Nachts die hinter-Garten Thür.
Zwey Tage sinds daß sie mich ohngefehr erblicket;
Nun bin ich vnterweis't warumb sie außgeschicket.

Cath. Sind sie denn nicht entdeckt.

Salo.         Sie leben vnerkand
Bey disem den der Czar der Reussen nechst gesand.

Cath. O unverhoffter Fall! O frembder Lauff der Dinge!

Salo. Wil jhre Majestet daß ich sie vor sie bringe?

Cath. Wofern man heimlich kan.

Salo.         Die Wach ist Sinnen loß.
Geschläft durch starcken Wein / den ich auff Kräuter goß
Die die Gesandten mir gereicht zu disem Funde.

Catha. Geh' hin. O höchster Fürst du schlägst vnd heilst die Wunde /
Du senckest vns in Pein / doch beutest du die Hand
Wenn aller Menschen Rath vnd hoffen sich gewand.
Wolan! ich wil das Joch der Plagen
Daß du auff meinen Hals gelegt
Mit vnverzagtem Mutt' ertragen
Nach dem mein Weinen dich bewegt.
Nun du / in dem ich hir verstricket
Mein Reich vnd Kind hast angeblicket.
Nu klag ich nicht was ich verlohren /
Weil du diß Pfand erhalten hast.
Mir ist als wenn ich Neu gebohren
Ich fühle keiner Kummer Last.
Ich wil diß Sorgen volle Leben
Für Reich vnd Sohn dir willig geben.

 

Catharina. Demetrius. Procopius.

Demetr. Durchlauchtigste / die je der Erden Kreiß geehret /
Der eure Tapfferkeit vor mit Bestürtzung höret;
Nu über der Geduld vnd Tugend sich entsetzt
Als vns der raue Feind durch eure Noth verletzt;
Verzeiht Georgien das euch so späth heist grüssen /
Das euer Bande sucht mit Thränen zubegiessen;
Verzeihet eurem Sohn der vnauffhörlich klagt
Vnd für sein eigen hält die Bürde die jhr tragt /
Verzeiht vns / Königin / daß nach so vielen Zeiten
Wir erst ankommen sind euch in den Thron zu leiten /
Den jhr vor vnser Heil verwechselt mit der Bar
Die mehr als in der Grufft / zu mehr denn Todter Schar
Euch mit vil Schmertzen trug. Mit euch gewündtschte Sonne
Deß hart bestürmten Reichs / verlohr sich Lust vnd Wonne!
Wie lang hat vns die Nacht der Dinstbarkeit erschreckt!
Wie offt ward vnser Land mit eignem Blut befleckt;
Nach eurem Vntergang! wie offt fil auff die Leichen
Der Mutter / jhre Frucht? die Schwester must erbleichen
Ins Brudern kalten Arm / der Strom floß gantz gefärbt
Von Edlen die das Schwerdt der Persen hat verderbt.
Doch hoffen wir nunmehr nu vns die Morgenröte /
Eur Tamaras besucht; daß auch der Tod sich tödte
Vnd eure Wiederkunfft / verjag all vnser Leid /
Diß wündtscht Armenien / vnd seufftzet nach der Zeit
Die euch vns geben wird. Wir haben ja begehret
Vorlängst schon eur Gesicht; der Himmel hats gewehret /
Der Feind schlug alles auß / deß Persen trotze Macht
Hat was Gurgistan batt mit stoltzem Mutt verlacht.
Doch nun gibt Reussen selbst Georgien die Hände /
Vnd sucht in Abas Hoff deß langen Kummers Ende
In dessen Königin nemt dise Schreiben an /
Das Pfand nicht fälscher Trew / das einig schicken kan
Eur nun gekrönter Sohn vnd Meurab der gebrochen
Was Tefflis hat geprest / vnd eigne Schmach gerochen /
Der euren Tamaras auff disen Stul gesetzt
Auff welchem er ohn euch sich noch nicht König schätzt.

Cath. Der Sinn den vnser Reich biß jtzt noch zu vns träget /
Erleichtert dises Creutz das der vns auffgeleget
Der Cronen gibt vnd nimt. Wir haben diß vollbracht
Was eine Fürstin sol / was eine Fraw in Macht
Vnd Mutter hat in Trew erbötig noch zu wagen:
(Da euch diß helffen mag) die Glieder die wir tragen /
Die Seele / die sich noch in disen Brüsten regt /
Das Blut das in vns wall't vnd durch die Adern schlägt.
    Die Freyheit die man vns zu geben unterfangen
Ist ja der Menschen Lust vnd euserstes Verlangen /
Vnd wird von vns gesucht; doch / wenn es dem gefält
Der vns in dise Band' vns zu bewehren stelt.
Da aller Printzen Printz vns willens zu entbinden;
Vmbfangen wir sein Heil. Sol vns der Tod hir finden /
Der Tod / der stündlich vns durch lange Marter plagt /
Vnd vor dem Sterben kränckt; hir sind wir / seine Magd.
Es ist vns schon genung daß wir von euch vernommen
Daß vnser Reich in Ruh; vnd der ins Reich einkommen
Den diser Leib gebahr. Dem wündtschen wir Verstand /
Vnd besser Glück als vns / vnd Heil dem Vaterland.

Dem. Der Gurgistan so hoch nach so viel Angst erquicket /
Wird auch das werthe Pfand nach dem wir außgeschicket /
Nicht Ewig lassen stehn in frembder Tyranney.

Cath. Diß was Er wil gescheh! wie ward Gurgistan frey
Vnd Tamaras erlöst?

Dem.         Wenn Gottes Grimm wil straffen;
Gebraucht Er frembde Weg' vnd vnverseh'ne Waffen.
Wem ist die herbe Zeit (O Jammer!) nicht bekant
Da Abas wider vns in tollem Zorn entbrand
So starck zu Felde zog. Da er nach falschen Schwüren
Liß jhre Majestet in disen Kercker führen!
Wie er den Tamaras verfolgt in seiner Flucht /
Vnd nach vil Brand vnd Mord bey Alovassa sucht?

Cath. Vns leider nur zu vil.

Dem.         Doch als er nicht zu finden
Hiß er in heissem Zorn Printz Alovassa binden /
Vnd Meurabs hoher Geist deß Fürsten rechte Hand;
Wurd mit Gemahl vnd Kind nach Schiras zugesand.

Cath. Weh mir! da Alovas durch schwartze Gifft vmbkommen!
Da Meurab hat den Wahn der Persen angenommen!
Da Meurabs Fraw von Chach in Meurabs Angesicht
So freventlich entehrt! O blitzt der Himmel nicht!
Da Meurabs zarter Sohn vnd Tochter diß erlitten
Was angeborne Recht' auch stummen Vieh verbitten!
Vnd Meurab schaut es an!

Dem.         vnd sparte sich der Zeit
Die eh der Jahre Rest stürtzt in die Sterbligkeit /
Ihm nach getrotzter Angst das Rach-Schwerdt solt anbitten /
Welch auch nicht aussenblib / Chach ward nach langem Wütten
Durch Meurabs steten Dinst so in den Schlaff gewigt
Daß der betrübte Mann Platz sich zu rächen krigt.
Eh' er vnd jmand meint'. Als der Tyrann gesonnen
Diß was die harte Macht deß blossen Schwerdts gewonnen /
Zu halten durch Gewalt; sprach er den Meurab an;
Nun hoffe diß von vns was jmand wündtschen kan!
Wir haben deinen Stand zu steigern vns verbunden:
Itzt lösen wir die Wort. Es hat sich Zeit gefunden
Die der bestürtzten Welt sol darthun in der That /
Wie glücklich der; der steh't vnd bau't auff Abas Rath.
Fünffhundert Fürsten sind auff vnser Wort erschinen.
Bereit mit Schwerdt vnd Volck vnd Leichen vns zu dinen.
Die Läger stehn gefüllt mit Helden Roß vnd Vih
Biß Feldherr für vns selbst / vnd Haubtmann über Si /
Wer sonder dein Gebot wird eine Faust erheben;
Den straff ohn' alle Gunst ohn Ansehn an dem Leben.
Mit kurtzem; nim den Stab / das Reich steh' vnter dir
Du einig vnter vns.

Cath.         Hilff Gott was hören wir!

Dem. Du wirst vns / fuhr er fort / noch mehr vnd mehr verbinden /
Wenn wir zu einem Stück an jtzt dich willig finden;
Dem welchem wir die Cron Georgiens vertraut
Gebührt auch vnser Kind' als längst verlobte Braut.

Cath. Wen hatte der Tyrann auff vnsern Thron gesetzet?

Proc. Ein abgefallner Mann auß weitem Blut geschätzet
Deß Fürsten Alovas / erhilt zwey Königreich.

Dem. Zeuch denn / sprach Abas / hin / vnd wohn in Macht vns gleich
Der Tochter Heyrath bey. Nach dem heiß alles binden
Was noch von Christen ist in Gurgistan zu finden.
Weib / Jungfern / Mann vnd Kind / die Mutter mit dem Sohn /
Entblöst biß auff den Fuß / vnd führ' in diesem Hohn
Die nackte Schar vns zu. So bald diß ausgerichtet /
Sol man was noch alhir den wahren Gott vernichtet
Vnd auff den Christus pocht / in eben gleicher Pracht
Vns lifern auff die Burg / weil einmal wir bedacht
Den Greuel abzuthun vnd disen Trotz zu brechen
Der in der Blüthe steht. Man sol von Rache sprechen
Weil vnser Nahme lebt. Wer nicht das Creutz abschwert
Der werde von der Glut in Leich' vnd Staub verkehrt.

Cath. Hat Meurab den Befehl zu vollzihn sich verbunden?

Dem. Der König hat jhn stracks mehr denn bereit gefunden.
Ihm schwur der Fürsten Schar / jhm ward der Stab gewehrt
Er ward mit höchster Pracht Feld-Oberster erklärt.
Doch Abas gab jhm zu Zwey welchen er verholen
Den Meurab vnversehns zu tödten anbefohlen.


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