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Und richtig, in der Frühe des nebligen Morgens stampfte Ocke Frerksen schon rund um die Hallig und stampfte hinaus aufs Watt.
Der Blick, der einst die Fernen und die Leuchtfeuer der Nächte gesucht hatte, lief nun den schweren Schritten eines sorgenmüden Mannes vorauf und lief durch klebrigen Klei.
Wen die Sorge sendet, der macht sich vertraut mit dem Staube, in den Leben und Glück den Rest ihrer Gaben geworfen haben.
Zerbrochene Backsteine, die die Zähne der Wogen benagt, hatte die See verächtlich ans Land geworfen. Die Menschen geben ihr solche Splitter alljährlich zurück, wenn sie im Scheine der Märzsonne ihr Meedeland abharken. Aber immer von neuem spült sie die Flut herauf. Sie hat die Hütten gebrochen, die vor Jahren draußen standen, wo jetzt schon längst die graue Welle wiegt, und sie hat Menschenglück und Heimat verschlungen, nun gibt sie die armen Reste den Menschen wieder zurück. Draußen hat einst die Kirche gestanden; um diese Kirche haben die Inselleute ihre Gräber gegraben und ihre Toten beerdigt. Aber die See hat die Kirche gebrochen und hat die Gräber wie die Hyäne der Wüste aufgekratzt; die schlechten Knochen wirft sie nun ans Land. Und diese Knochen suchte Ocke Frerksens Sorge.
Die hat das graue Spinnwebekleid an; er trägt sie auf seinen starken Armen durch die Nebel und über den Schlammgrund, und sie zeigt ihm mit der welken Hand, was er sucht: »Dort! Und dort!«
Ocke Frerksens Sack füllte sich: Knochen von Seegetier, Knochen aus den Schlächtereien des Festlandes, Knochen, die einst in Särgen gewesen sind und die das Meer mit geschäftigen Händen herausgewühlt hat ...
Und während dieser armen Mühen, zu arm für die unverbrauchte Kraft, erzählte ihm die Sorge in einem fort. Sie hatte eine staubige Stimme. Und sie redete in des Mannes Herz hinein.
Ocke Frerksens Herz aber war nicht taub.