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Sie. | Mag auch ein größer Hertzeleidt gefunden können werden / als dieses / das mich dieser Zeit zur ärmsten macht auff Erden! Was soll ich nun beginnen? Itzt macht er sich von hinnen! Kein Wort / kein Kuß / kein Zähren / kan seinem Willen wehren. Er soll / er muß sich scheiden. Ich muß / ich soll ihn meyden. Ach! ach deß bittern Schmertzen / in mein- und seinem Hertzen! Der mich in lieben übte / der mich liebt' und betrübte / den ich so innig liebte / der / Ach! der soll von mir. |
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Er. | Ach das ists / das mein Hertze bricht! Hör ich den Mund nicht klagen? Seh ich die Augen weinen nicht / die mir die meinen plagen? O daß doch diese Stunden schon wären überwunden! Wol hab ich können dencken / wie sie diß würde kräncken. Was aber soll man machen; kein Rath hilfft dieser Sachen. Wir wolln nicht oder wollen; wir müssen / wie wir sollen. Daß ich mich itzt soll scheiden / daß ich sie nun soll meiden / das bringt mir gleiches Leiden; Schatz / hörst dus / oder nicht? |
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Sie. | Recht / Liebster / hör' ich wol die Noth / in welcher wir itzt schweben. Daß aber aller Trost ist todt / das tödtet mir mein Leben. Sollt ihr mir seyn genommen / So bin ich ümm mich kommen; Bin ich von euch verlassen / So muß ich mich selbst hassen. So werd' ich krancke müssen mit steten Thränen fliessen. Soll ich euch fort nicht sehen / So ists ümm mich geschehen. Ich kan / ich mag nicht leben. Ich will den Geist auffgeben. Als stets in ängsten schweben. Und itzt / itzt fang ich an. |
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Er. | Ich krancker ich / was mach ich nun? Sie sinckt in Ohnmacht nieder. Laß / Hertze / laß dein kläglich thun. Wir sehn einander wieder. Ach Lieb / gieb dich zu frieden / Wir bleiben ungeschieden. Gantz nichts nicht soll uns trennen. Ich will dich meine nennen. Dein werd ich unterdessen und nimmermehr vergessen. Mein Sinn wohnt in dem deinen / und deiner in dem meinen. Mein Hertze bleibet deine. Dein Hertze bleibet meine. Du / Schatz / du bists alleine / die meine Seele liebt. |
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Sie. | Ach Thyrsi / nun so sey gegrüßt von deiner Amaryllen. |
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Er. | Und / Amarylli / du geküßt / von Thyrsi / deinem Willen. Das wiederkommen machet / daß man deß scheidens lachet. |
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Sie. | Auff tausent tausent Leyden kömmt tausent tausent Freuden. Gott schütz dich in Gefahren. |
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Er. | Der woll auch dich bewahren. | |
Sie. | Zeuch hin; machs wol; komm wieder. Das wünscht mit mir ein ieder. |
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Er. | Ach Lieb / laß ungeklaget. | |
Sie. | Wolan es sey gewaget. | |
Er. | Wolan es ist gesaget. | |
Beide. | Wolan / so scheiden wir. |