Paul Fleming
Gedichte
Paul Fleming

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Auff eines Kindes Ableben.

        Wo ist der Gärten Pracht / der Blumen Königinn /
der Augen liebe Lust / die Anemone hin?
Die so nur gestern noch in ihrem Purpur-Munde
und keuschem Angesicht' allhier zu gegen stunde?
Wo ist denn heut' ihr Schmuck? Ihr wollust-volles Häupt?
und mit einander Sie? Sie ist schon abgeleibt.
Hier steht Ihr grüner Fuß / der Stengel noch zu schauen /
der schon auch matt und welck. Hier siehst du was zu trauen /
Mensch / auff dein Leben ist. Der / den man itzt begräbt /
das hertzeliebe Kind / hat neulich noch gelebt.
Und itzt / itzt starb es hin. Er war wie eine Blume /
Wo nur nicht leichter noch / mit seiner Schönheit Ruhme.
Hier liegt sein leerer Leib; Ihr Stengel steht noch hier.
Bald wird der keins mehr seyn. Beklagt es doch mit mir.
Was hilfft es / Menschen seyn / was liebe Blumen küssen /
Wann sie sind schöne zwar / doch balde nichts seyn müssen!

 


 


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