Gustav Theodor Fechner
Gedichte
Gustav Theodor Fechner

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Das Gefühl

          Was ist doch ein Gefühl?
Ich kann's nicht von mir geben;
Es ist ein reg' Gewühl,
Ein wunderbares Leben.

Wo nichts sich scheiden will,
Wo nichts kann los sich ringen,
Wo nichts sich meiden will,
Keins kann das andre zwingen.

Als Lied will es heraus,
Kein Lied doch kann es singen;
Die Arme breit' ich aus,
Und kann's doch nicht umringen.

Ein Rauschen ist's im Hain,
Drin tausend Blätter beben,
Ein Blühn auf Wies' und Rain,
Dran tausend Blumen weben.

Ich horche auf ein Blatt,
Ich pflücke eine Blüte;
und fortgerauschet hat
Es immer im Gemüte.

 


 


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