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Out – out are the lights – out all!
And over each quivering form
The curtain, a funeral pall,
Comes down with the rush of a storm
E. A. Poe, The Conqueror Worm.
Er schlug mit dem Kopf auf einen harten Stein – nun war auch sein Gesicht vom Blute gefärbt. Bewusstlos lag er da.
Er war ihnen im Wege; sie griffen ihn auf, trugen ihn abseits, warfen ihn in das Gestrüpp des Abhangs. Und sie knieten und beteten.
O Lamm Gottes –
Da lag er und regte sich nicht. Aber in seinen Ohren gellte der Heiligen Schrei.
Ihr Schrei, ihr furchtbarer, grässlicher Todesschrei. Der alle Schleier zerriss und durch alle Nebel sah, der alle Himmel einstürzen machte und sie tief in den Schlund der letzten Hölle warf.
Der riss ihn auf.
Er kroch durch das Buschwerk hinab, vorsichtig, auf allen vieren, wie ein todwundes Tier. Nur fort, fort – – gab es nicht ein Loch, in das er sich eingraben konnte? Er hielt sich an Steinen und Brombeerranken, unter ihm brach das Geröll und stürzte in die Tiefe. Fort – fort – –
Dann stand er auf einem kleinen Vorsprung. Nun ging es nicht weiter; jäh fiel der Fels in den See. Er stand und suchte –
Da klang es oben – – Ah, ihre Stimme, ihre Stimme – noch einmal. Wie Mikrophone saugten seine Ohren und er hörte in der entsetzlichen Stille der Sterbenden leise Worte:
»Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«
– Fort! Fort!
Alles schwand. Er sah nichts, er hörte nichts. Nur eines jagte durch seine heissen Nerven: fort, fort!
So sprang er hinab.
O, es war gut durch die Luft zu fliegen – Er fiel, fiel; durch viele Stunden fiel er.
Und der See nahm ihn auf. Weich und linde, tat ihm kein Leid. Tief tauchte er hinab, bis zum Grunde fast. Er fühlte: ›Nun bin ich in der Heimat.‹ Und es schien ihm ein süsser Gedanke, auf dem feuchten Grunde zu ruhen.
Aber der See hob ihn hoch, gab ihm kein Asyl. Spie ihn wieder aus, als ob er unrein wäre. Er jappte und schnappte nach Luft; instinktiv schwamm er wie ein Hund und teilte das Wasser.
Quer über den See.
Er stieg ans Land, dicht bei Raimondis Hause; gedankenlos schritt er darauf zu. Dann, vor der Treppe, blieb er stehen – was wollte er nur?
Er blickte aufwärts – ah, die Sonne war weit hinter den Bergen! In tiefem Schatten lag Val di Scodra.
Aber vielleicht war das Fahrzeug noch nicht vorbei, das ihn wegtragen konnte?!
Hinauf, den Berg hinauf zur Landstrasse!
Er wagte nicht, den Kopf zu wenden – rückwärts zur Kreuzesplatte. Er lief, lief. Er sah den Ziegenpfad zur rechten Seite – da floh er hinauf. Sein Atem keuchte, die Kleider trockneten auf dem Leibe. Trockneten und wurden wieder nass von heissem Schweiss.
Wenn sie hinter ihm waren? Wenn sie gesehen hatten, wie er hinabsprang von der Kreuzesplatte und hinüberschwamm über den See? – Wenn sie ihn fingen?
Ihn – der die Heilige am Kreuze erstach?
Schmähliche Angst jagte ihn, Todesfurcht sass ihm im Nacken. Kamen sie nicht hervor aus dem Laube? Hörte er nicht die schweren Schritte und die gurgelnde Kropfstimme des Knechtes? Wenn ihn der Riese griff mit seinen Tatzen, wenn er ihn anspie, wie die süsse Heilige?!
Ah, er würde nicht die Hand heben können, sich zu wehren!
Und es brach in den Büschen! Er hörte es, hörte es genau – Es schob sich und sprang – Er sah die Landstrasse – zehn Schritte nur vor sich –
Und jetzt noch, jetzt!
Er fiel in die Knie vor Angst. Er kroch zur Seite, drückte sich in das Gestrüpp – vielleicht liefen sie vorbei.
Es kam näher heran, näher, den Weg herauf. Er schloss die Augen, drückte den heissen Kopf in das Gras. Aber er wusste wohl, dass es nichts nutzen würde, und das Herz schlug ihm bis hinauf zur Zunge.
Marfa, die Ziege war es. Sie kam heran, leckte ihm rauh und zärtlich über das Gesicht.
»Du bist es, du?« flüsterte er.
Mühsam richtete er sich auf. Er hielt sich an dem Halsgurt des Tieres, liess sich schleppen von ihm. So kam er auf die Landstrasse.
Angelo sass da auf dem Handkoffer.
»Ist das Auto schon vorbei?« fragte er hastig.
Der Knecht antwortete: »Nein, Herr, noch nicht.«
Er seufzte tief auf. – Das war die Rettung.
Er wartete. Er ging die Landstrasse auf und nieder, schaute angestrengt nach dem Monte Almego, dorthin, wo sich fern ein heller Streifen zeigte: das Stück der Strasse. Dort musste es zuerst auftauchen.
Aber es kam nicht, kam noch immer nicht.
Er lauschte – mit hundert Ohren. Die Strasse hinauf, ob er den Lärm des Motors höre. Und hinunter nach Val di Scodra hin, ob nicht ein Geräusch heraufdrang von den Teufelsjägern, die ihn verfolgten.
War es nicht besser die Landstrasse weiterzugehen? So gewann er immerhin einen Vorsprung. – Aber er fühlte wohl: nicht hundert Schritt weit würde er kommen. Er war totmatt, zerschlagen an allen Gliedern.
Er stand am Rand, hielt sich fest an einer Haselstaude und lugte nach Westen. Da kroch etwas zu seinen Füssen, schob sich vorbei an seinen Beinen. Er erschrak heftig; dann besann er sich. »Geh weg, Marfa!«
Aber es war nicht die Ziege. Es war ein Mensch. Sibylla Madruzzo.
Er klammerte sich an den jungen Stamm, Um nicht umzufallen. Da kroch die alte Bettlerin – wie am ersten Tage, als er dies Tal betrat Ihr Rücken war gekrümmt; wie ein Bogen spannte er sich steif nach vorne hin, so dass der Kopf mit den wirren, grauen Haaren kaum sich aus Hüfthöhe hinaushob. Sie drehte das Gesicht zur linken Seite, bewegte die stummen Lippen und schielte seltsam von unten herauf. Sie setzte den kurzen Krückstock auf und streckte ihm die Rechte hin, die um ein Almosen bat.
Er wagte nicht sie zu fragen. Er gab ihr eine Handvoll Silbermünzen und wich scheu zur Seite. »Geh weg!« flüsterte er. »Geh weg!«
– War sie denn nicht geheilt?
War das alles nur ein wilder Traum? Hatte er nie diese Strasse verlassen, um hinabzuziehen in das Zaubertal von Scodra?
Nein, nein! Lebhaft sah er das Bild der ersten Teufelsschlacht – unmittelbar, fast mit den Händen zu greifen. Er stand in des Propheten Halle, hinten am Ende, bei der langen Bank. Und Teresa stand neben ihm und umschlang eng seinen Hals und hielt seine Hände und schmiegte sich an ihn. Teresa – – damals war sie noch Teresa.
Die roten Fackeln schwälten durch den Saal und Pietro stand unter dem Christusbilde und seine ersten Jünger schwangen die Geissel.
Er sah, wie die alte Bettlerin sich abmühte, durch die Menge zu dringen. Wie sie an Jüppen und Jacken riss, wie sie stiess mit ihrem Stocke, um durchzukommen. Wie sie hockte vor dem Propheten, wie sie mühsam ihren Wunsch auf einen Zettel kritzelte. Wie die wilde Frau des Venier ihre Röcke löste, wie die Dornenrute niederfiel auf ihre alte Schulter.
Und wie sie sich aufrichtete –
Erst kniete. Dann sich hob zu voller Höhe. Wie ihr Leib, der gekrümmt war durch dreissig lange Jahre in grässlichem Krämpfe, hoch sich reckte und alle Umstehenden überragte um Haupteslänge –
Sie war geheilt!
Und ein Wunder war es, ein Wunder!
Nun aber kroch sie wieder herum, jammervoll gekrümmt; wand sich am Boden wie ein zertretener Wurm. Und es kam ihm vor, als ob sie noch gebückter ginge, noch steifer Und elender wie zuvor.
Er erinnerte sich, dass er sie nicht mehr gesehn hatte in den Versammlungen der Teufelsjäger, seit er zurück war aus Cimego. Also so kurz, so jammervoll kurz war ihr Glück gewesen?!
Dann dachte er: vielleicht log sie. Vielleicht spielte sie nur die gelähmte Bettlerin und war stark und gesund – gesunder wie er. Vielleicht war sie hierher gestellt von den Bauern, ihm aufzupassen, ihn festzuhalten, ihm an die Kehle zu springen im letzten Augenblicke.
Rief sie nicht? Machte sie nicht Zeichen mit ihrem Stocke den Berg hinunter?
Entsetzt wandte er sich, blickte ihr nach. Aber sie humpelte mühselig, unendlich langsam ihrem Steine zu. Sie setzte sich und er konnte ihr Gesicht sehen. Verwittert, zerstört, wie geschnitten aus braunem wurmstichigem Holze –
Nein, nein, sie log nicht. Sie war gelähmt und verkrümmt – – und nur das Wunder war eine grosse Lüge.
Sie war Sibylla Madruzzo, die alte Bettlerin.
Und er dachte: – Die Heilige – –? O die Heilige –
»Nie!« rief er laut. »Nie, nie! – Sie hängt am Kreuze. – Und ich stach – –« Er hielt beide Hände vor das Gesicht. »Nie. Nie!« schrie er. Und die steilen Wände des Monte Alme griffen den Schall, warfen ihn weit zurück: Nie – nie –
Er biss sich in die Lippen. Warum schrie er nur? Wollte er denn selbst die Verfolger herbeirufen? Atemlos spähte er nach Westen. Kam denn das Auto immer noch nicht? Noch immer nicht?
Er ging zu Angelo. Er wollte ihn bitten, ihm zu helfen, wenn die Feinde kämen. Aber dann schwieg er doch; konnte nicht sprechen.
Er sah den Knecht an, wie er da sass, breit und zufrieden. Den rechten Arm schlang er um seiner Ziege Hals, mit der linken Hand spielte er an ihren Eutern. »Du bist glücklich!« dachte er. »Du allein!«
Er fragte: »Wie lange bist du schon hier?«
»Den ganzen Nachmittag.«
»Weisst du, was unten passiert ist?«
Der Knecht schüttelte den Kopf. »Nein, Herr.«
»Hast du sie nicht lärmen hören?«
Angelo grinste bedächtig. »Doch. Ich hörte so ein Geschrei.– Was gehts mich an, Herr?«
Frank Braun sagte: »Nein, nein, dich gehts nichts an. – Du bist nicht von hier.«
Er liess ihn stehn, lief auf die Mitte der Landstrasse. »Da kommt es!« schrie er. »Da kommt es!«
Oben am Monte Almego tauchte das Auto auf, jagte schnell über das schmale Stück der Strasse, das das Auge fasste, hüllte es in eine dichte Wolke weissen Staubes. Dann hörte er das harte Geräusch des Motors, und nun kam es, pfeilgeschwind, näher und näher.
Der Führer stiess in sein kurzes Horn. Aber Frank Braun blieb stehn, reckte die Arme hoch und zwang ihn zum Bremsen.
»Was wollen Sie?« rief der Führer unwillig.
»Mitfahren!« antwortete Frank Braun. »Mitfahren!«
»Ich kann Sie nicht mitnehmen. Sie sehen ja, dass alle Plätze besetzt sind.«
Frank Braun trat dicht zu ihm hin, fasste ihn am Arm. »Sie müssen mich mitnehmen!« schrie er. »Ich werfe mich unter die Räder, wenn Sie mich nicht mitnehmen.«
Der Führer sah ihn verwundert an, er fühlte wohl, dass es diesem Manne Ernst war. »Herr,« sagt er zu seinem Nachbar, »würden Sie vielleicht ein wenig zur Seite rücken?«
Der Herr tat es, kopfschüttelnd und brummend. Frank Braun stieg auf, klemmte sich neben den Führer. Der Knecht schob seinen Koffer zwischen die Knie der Passagiere, streckte dann die Hand aus.
»Was willst du?« fragte Frank Braun.
Angelo grinste, zog seinen Zehnkronenschein heraus und schwenkte ihn.
Frank Braun warf ihm, ohne hinzusehen, einen andern Schein hinaus. Er flatterte in der Luft und fiel in den Staub. Der Knecht hob ihn auf und warf rasch einen Blick darauf. Dann sprang er mit erschrecktem Gesicht zum Wagen und hielt ihm den Schein wieder hin.
»Herr,« sagte der Chauffeur, »Sie haben dem Burschen hundert Kronen gegeben.«
»Behalts!« rief Frank Braun. »Behalts!« Er presste den Arm des Führers. »Um Gottes willen, fahren Sie zu!«
Achselzuckend sprang der Führer ab und drehte die Kurbel an. Frank Braun wandte unwillkürlich den Kopf, um einen letzten Blick in das Tal zu werfen.
Und – über die Büsche weg – sah er die Platte am See – mit vier grossen, gewaltigen Kreuzen – –
»Fahren Sie zu!« schrie er in wahnsinniger Angst. »Fahren Sie zu!«
Der Führer sprang auf – endlich liefen die Räder. Endlich –
Nun atmete er freier.
Nach einer Weile fragte er: »Werden wir zeitig genug zur Stadt kommen, um den Abenddampfer zu erreichen?«
»Nein.« sagte der Chauffeur. »Ganz gewiss nicht. – Ich hatte hinter dem Monte Almego eine kleine Panne – daher die Verspätung. Uebrigens macht es kaum etwas, alle Mitreisenden sind unsere Hotelgäste, sie bleiben noch und würden doch nicht heute abend abfahren.«
»Aber ich will fahren!« sagte Frank Braun.
Eine neue Angst überfiel ihn. Die Bauern würden ihn vermissen, sie würden ihn suchen.
Sie würden den Knecht fragen und Sibylla Madruzzo. Da würden sie hören, dass er zur Stadt gefahren sei. Dann würden sie sich aufmachen. Marschieren – die ganze Nacht hindurch. Und am andern morgen standen sie wieder unter seinem Fenster –
Oder drangen hinein ins Hotel, in sein Zimmer. Griffen ihn, packten ihn, holten ihn zurück. Zurück nach Val di Scodra. Zur Kreuzesplatte. Zu der Heiligen, die dort oben hing.
O, er war nicht sicher in der Stadt! Er musste auch von dort fort, am Abend noch – verlieren mussten sie jede Spur von ihm.
Er wischte sich den Schweiss von der Stirne; zwang sich ruhig zu sprechen. »Hören Sie,« sagte er dem Führer, »ich muss den Dampfer erreichen, heute abend – um jeden Preis! – Fahren Sie zu, was die Maschine läuft. Sie sehen, dass ich dem Knechte hundert Kronen gab, nicht wahr? – Sie bekommen das dreifache, wenn wir zur Zeit ankommen!«
Der Führer besann sich, seufzte und schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid genug, Herr,« antwortete er, »ich möchte, weiss Gott, die Scheine gerne verdienen. – Aber es ist unmöglich. Wenn der Dampfer sich nicht ebenso verspätet, wie ich, so wird es nicht gehen.«
Frank Braun flüsterte: »Fahren Sie, fahren Sie! Vielleicht hat er Verspätung!« Dann kam ihm ein anderer Gedanke. »Wäre es nicht möglich zu einer weiteren Station zu fahren, zu einer, die er später anläuft? Da würde man vielleicht abschneiden und ihn am Ende noch erwischen!«
Der andere schüttelte den Kopf: »Nein Herr. Dahin führt keine Strasse von hier aus.«
Sie schwiegen. Fieberhaft suchte Frank Braun nach einem Ausweg.
Nichts, nichts! O, sie würden ihn fangen! Er fühlte wie des Scuro roter Kropf sich schwer hinschob über sein Gesicht.
Dann hörte man ein Posthorn rufen. Der Führer hielt nach links, sie fuhren vorbei an der Postkutsche, die ihnen entgegenkam. Er blickte hin – da sass der Gastwirt neben einem starken, hässlichen Weibe. Frank Braun duckte sich – hatte ihn Raimondi gesehen?
Ah, nun würden sie ganz gewiss kommen, ihn aufzuheben in der Stadt! Sie würden dem Wirte sagen, dass er es war, der den Stoss führte, er – sie würden mit ihm kommen, alle, alle. Das Weib des Venier würde ihre Krallen in sein Fleisch schlagen und der schmutzige Alvassi seine Hände greifen. Der Prophet würde sie führen, Und Ratti und Ronchi würden vor ihm herschreiten, wenn sie ihn zurückholten im Triumphzuge –
Was würden sie mit ihm tun?
Erst warten drei Tage lang, dass die Heilige auferstehen solle, wie sie verkündet hatte. Und drei Tage lang und drei lange Nächte musste er liegen vor ihrem offenen Grabe. Dann aber? Dann, wenn sie nicht aufstieg aus ihrer Gruft? Wenn die grosse Hoffnung zerriss, wenn der furchtbare Alltag mit entsetzlicher Klarheit allen heiligen Wahnsinn erstickte??
Ah, ihm würde geschehen, so wie es der junge Ulpo sagte: sie würden ihn greifen in rasender Wut und lebendig in den See des Feuers werfen, das mit Schwefel brannte! Sie würden ihn zerreissen mit den Zähnen und die Fetzen verstreuen und die Vögel sättigen mit seinem Fleische!
Er fieberte. Seine Zähne klapperten; in sinnloser Angst barg er den Kopf in den Händen.
– Nach einer Weile sagte der Chauffeur leise: »Vielleicht könnte man nach Tremosine fahren. Das ist nicht weit. Es ist die vorhergehende Station.«
»Fahren Sie hin!« flüsterte der Deutsche.
Der Führer zögerte. »Herr, auch da werden wir den Dampfer nur erreichen, wenn er Verspätung hat. Dazu liegt Tremosine oben auf dem Berge; man kann allerdings mit einer Drahtseilbahn hinunter zum See fahren. Aber es ist nicht ganz ungefährlich – nur die Leute des Ortes benutzen sie und auch die nicht alle. Und dann – – ich kann Sie wohl nach Tremosine bringen, aber ich kann nicht wissen, ob Sie zurecht zum Dampfer kommen würden.«
Frank Braun sagte: »Versuchen wir es. Sie sollen auf jeden Fall Ihr Geld bekommen.«
Der Führer bremste und wandte den Wagen zurück.
»Wohin?« fragte Frank Braun.
»Der Weg nach Tremosine führt rechts ab von der Strasse; wir haben ihn schon passiert. Aber es sind kaum vier Minuten Verlust.«
»Kaum vier Minuten!« rief Frank Braun. »Vier Minuten! Fahren Sie, Mann, fahren Sie, was der Motor hergibt!«
Sie jagten durch die Dämmerung, stiegen hinauf auf einer jammervollen Strasse. Das Fahrzeug sprang wie ein Ball, über Steine und harte Furchen, warf die schimpfenden Reisenden von ihren Sitzen und schüttelte sie durcheinander. Es war völlig finster, als sie den Ort erreichten.
Der Führer sprang ab, schrie laut zu den Bauern; fragte, ob der Dampfer schon vorbei sei. »Eben kommt er.« antwortete man.
Er riss den Handkoffer heraus und warf ihn den Leuten zu. »Fahrt den Herrn hinunter!« rief er.
Frank Braun gab ihm sein Geld, lief mit den Bauern auf die Felsklippe. Die Bahn war alt und erbärmlich schlecht, nur bestimmt, Lebensmittel herauf und hinunter zu befördern; die eisernen Hunde waren kaum grösser, als ein starker Korb. Er sprang hinein in den ersten, ein Bauer mit seinem Koffer in den nächsten. Jemand pfiff und die Hunde setzten sich in Bewegung, unendlich langsam krochen sie senkrecht den Fels hinab. Er sah den Dampfer – er fuhr schnell und tat gar nicht so, als ob er anhalten wollte.
Oben hörte er den Führer schreien und die Bauern. Sie winkten mit Lichtern, heulten in die Nacht hinaus, um den Kapitän zu veranlassen, beizudrehen. Dann schrien sie nach unten, man solle ein Boot zurecht machen.
Nun ging es schneller, es war, als ob der eiserne Hund hinabfiele. Hart schlug er auf den Boden auf, Frank Braun fiel vorne über und schlug mit der Stirne auf den harten Rand. Ein paar kräftige Arme hoben ihn heraus, rissen ihn zum Ufer hin und warfen ihn in den Kahn. Sie griffen zu den Riemen und fuhren hinaus in den See, auf den Dampfer zu, dessen Lichter sich langsam im Dunkel entfernten.
Die Schiffer schrien und lärmten; endlich hielt der Dampfer. Frank Braun kletterte an Bord.
Aber er fand keine Ruhe und keine Sicherheit. Seine Gedanken verwirrten sich. Waren die Leute von Val di Scodra nicht schon in der Stadt? Warteten sie nicht schon – bereit über ihn herzufallen, wenn das Schiff dort anlief? Mit langen Schritten lief er über Deck, hin und zurück, von einer Reeling zur andern.
Dann kam die Stadt und der Dampfer hielt. Die Landungsbrücke war fast leer, auch am Ufer standen nur wenige Menschen. Er spähte vorsichtig herum – – nein, nein, es war niemand da.
Hinten, in dem offenen Schuppen, sah er seine Koffer stehn. Er löste sie aus und liess sie an Bord bringen. Jeden Augenblick spähte er in die dunklen Gassen, ob nicht doch einer da wäre von den Teufelsjägern.
Jemand rannte vom Platze her auf die Brücke zu. Wieder erschrak er. Sah er nicht aus wie Ulpo, wie der junge Giovanni Ulpo? Er besann sich – Giovanni Ulpo war tot. Und nun sah er auch, dass er der Portier irgendeines Hotels war.
Die Dampfpfeife schrie – ein – zwei – dreimal. Man zog den Steg zurück und schloss die Reeling. Die Maschine arbeitete, die Schaufelräder griffen ins Wasser.
Er stand auf Achterbord und blickte zurück, sah wie die Stadt verschwand mit ihren letzten Lichtern. Nun mochten sie kommen, nun war er fortgeflogen! Mochten sie sich doch in den See werfen, ihm nachschwimmen, wie Hunde – bah, nun würden sie ihn nicht mehr erreichen!
Die Angst schwand, aber es blieb eine heisse Unruhe. Er wusste gut, dass er nun gewiss gerettet wäre, wenn anders seine Furcht wirklich mehr Grund hatte, als den barer Einbildung. Aber dennoch spähte er scharf nach dem Ufer, lugte auf die tiefblauen Wasser der Garda, als möchte jeden Augenblick der mächtige Kropf des Girolamo Scuro dort auftauchen.
Der Dampfer kam zur Endstation, er hatte den Zug verspätet, der den Anschluss hielt zu der grossen Strecke nach Norden. Die Reisenden kletterten in die Wagen, feilschten mit den Kutschern und verstreuten sich. Aber er wollte nicht bleiben, auch hier noch nicht. Nur fort, so weit als es möglich war. Ein letzter Zug der Kleinbahn ging noch ab, den bestieg er. Er sass eingekeilt zwischen Weinbauern und Holzwirten, hielt seinen Handkoffer auf den Knien fest. Er starrte vor sich hin und versank in dumpfes apathisches Brüten. Seine Gedanken fassten nichts mehr, seine Lippen bewegten sich leise und formten immer dieselben trostlosen Worte: »O du Lamm Gottes, welches du hinwegnimmst die Sünden der Welt – –«
Ein Schaffner riss ihn auf. »Wollen Sie sitzen bleiben?« fragte er barsch. Er blickte verstört um sich; er war allein. »Nein.« stammelte er.
Er war in Mori. Er ging zum Schalter der Hauptstrecke und verlangte eine Fahrkarte. Er erfuhr, dass der nächste Zug erst am andern Morgen fahre. »Heute nacht kommt kein Zug mehr durch?« fragte er.
»Nein.« sagte der Beamte. »Nur ein Schnellzug, der nach Süden fährt.«
»Bis wohin?«
»Durch nach Venedig.«
Der Beamte sah auf die Uhr. »Gleich.« antwortete er. »In fünf Minuten muss er hier sein.«
Frank Braun atmete auf. »Geben Sie mir ein Billett.«
Er stieg in den Zug. Es gelang ihm mit mancher Mühe ein Schlafabteil zu bekommen. Er schloss die Türe. Schwer liess er sich auf das Bett fallen.
Dann kam der Schaffner, kam der Kontrolleur, der Schlafwagenbeamte – jede Minute eine andere Störung. Fast traten ihm die Tränen in die Augen. »Warum quälen sie mich?« flüsterte er.
Ala. – Er musste hinaus, sein Gepäck besichtigen zu lassen. Er schloss auf, stand stumm neben den Zollwächtern, die in seinen Sachen wühlten.
»Zollpflichtiges?«
Er schüttelte den Kopf.
Endlich war er wieder im Zuge. Er entkleidete sich, legte sich nieder.
Schlafen, schlafen!
Aber er schlief nicht. Er zählte die Stösse des Wagens und seines Herzens Schläge. Es klopfte langsam genug, aber schwer und tief, bis in die Kehle hinauf. Er lauschte auf die Stösse des fahrenden Zuges.
»Nun bin ich zurück.« dachte er. »Besiegt, geschlagen, mit Füssen getreten. Wieder einmal.«
Ach – nie würde es anders werden! Und wie gut er auch die Maske nahm und wie stolz er daher schritt, ein Danton, ein Cesare Borgia – einmal fiel doch die Larve.
Dann stand er da, nackt und verzweifelt: Hamlet.
Und das furchtbare Kainszeichen der Erkenntnis leuchtete auf seiner Stirne – da floh der Wille.
Vernunft und Intellekt – o ja, sie erkannten gut, was war und was geschah. Aber zur Ueberwindung hatten sie keine Kraft, sie schleppten am Fusse das schwere Bleigewicht des Gedankens, das sie immer hielt durch das ganze Leben hindurch. So brach die Kraft im Spiel, so zersplitterte sich die Stärke im zwecklosen Scheinkampf. Aber der Wille jagte daher, dumm und froh und zerschlug die Welten und schuf sie von neuem und sprang leicht von Tat zu Tat.
O, diese schöne Larve des Willens! Nun lag sie in heissem Staube des Tales von Scrodra, blutbesudelt, beschmutzt und zerfetzt.
Er schrie nach dem Willen. Und jede Faser seines Leibes dürstete heiss und verging in wilder Sehnsucht nach der Tat. Aber die Gedanken lachten laut und sagten: ›Wer den Willen predigt, der ist ein Schwächling!‹
Nie war Zarathustra so weich und so schwach, als da er rief: ›Werdet hart.‹
Und Nietzsche fühlte wohl, dass es so war, und eben diese Erkenntnis gebar die Tragik, die ihn zum Wahnsinn führte. Ein Lehrling war er, ein Lehrling, und kein Zauberer. Wie er selber.
– Eine Fliege kroch ihm übers Gesicht. Er fasste zu und griff sie zwischen zwei Fingern. ›Werdet hart!‹ lachte er bitter. Und die hundert Gedanken jagten im Augenblick: »Wozu? Lass sie fliegen! Was willst du mit ihrem armseligen bisschen Leben?« Er schob das Fenster hinab und warf das Tier hinaus. ›Werdet hart!‹ schluchzte er.
Der Mensch des Willens hätte es zerquetscht – gedankenlos. Zwischen den Fingern wäre es gestorben und das Ereignis seines Todes wäre kaum hingedrungen zu dieses Menschen Hirn. Er aber musste denken und überlegen –
Unheilbar war er, nie würde sich seine Sehnsucht erfüllen. Seine heisse Sehnsucht nach der Maske, die er so liebte.
Oder doch – vielleicht –? Einmal – am Ende – im Wahnsinn!?
Dann, dann endlich waren die Gedanken frei von der schrecklichen Erkenntnis. Dann war die Kette zerrissen, die ihn schmiedete an die Vernunft. Dann raste der Wille, frei und froh, und zerschlug Welten und schuf sie –
Dann!
War es nicht das beste, wahnsinnig zu sein?
Er lehnte sich ans Fenster, starrte in die Nacht. Er sah die Namen der Stationen, las Buchstaben, Worte – ohne sich Rechenschaft zu geben, was sie bedeuteten. Er warf sich aufs Bett, steckte den Kopf in die Kissen und biss mit den Zähnen hinein.
»O du Lamm Gottes, welches du hinwegnimmst die Sünden der Welt, erbarme dich unser.«
Er stand auf, zog sich wieder an. Lief durch den Zug, von einem Ende zum andern. Kam dann zurück, setzte sich und barg den Kopf in die Hände.
Der Tag kam, und der Zug jagte über die Lagunen. Ueber Venedig lag der erste kalte, giftige Frühschein, den er so hasste. Er stieg in die Gondel; mit geschlossenen Augen fuhr er durch die Kanäle.
Als er die Treppe hinaufstieg zum Hotel, taumelte er und fiel. Der Hausknecht fing ihn in den Armen auf. »Sie sind krank, Herr!« sagte er. Er führte ihn in sein Zimmer, half ihm sich entkleiden. Er lief weg und brachte eine Flasche Wermut. Frank Braun trank gierig drei grosse Gläser.
Dann fiel er auf das Bett –
* * *
Er schlief, schlief fest, stundenlang. Als er erwachte, blieb er einen Augenblick liegen, aber er ermannte sich gleich, sprang schnell auf, klingelte und bestellte ein kaltes Bad. Nicht denken, nicht denken! Nur irgend etwas tun – Er rasierte sich sorgfältig, dann ging er ins Bad. Das kalte Wasser erfrischte ihn, es schien ihm, als ob es einen dicken, fünfmonatigen Staub herunterspülte. Er kleidete sich an, nahm seinen Hut und ging hinaus.
Er schritt über den Markusplatz, setzte sich an einen der kleinen Tische des Café Quadri und frühstückte. Der Kellner brachte ihm eine Zeitung; er las eifrig, interessierte sich für jede dumme Kleinigkeit des Blattes, als ob er es all die Zeit über täglich verfolgt hätte. Als er jede Zeile gelesen, legte er es weg, schaute über den Platz, den die warme Sonne des letzten Septembertages leuchten machte. Er war fast leer, nur hinten bei dem Holzbau des Campanile fütterten frische, englische Kinder die Tauben. Er blickte nach St. Marco und auf die Procuratien –
Seltsam! Wohl hundertmal hatte er hier gesessen und jeden Stein kannte er. Und doch kam ihm heute alles so fremd vor. So traumhaft und unwirklich –
Er liess den Kopf hängen und starrte auf die Steinfliesen. Und irgendwoher trug ihm der Wind diese Worte zu: »Da fliehst du, und der ewige Tod jagt dir im Nacken. Ueber Seen und Berge, durch lange Täler und weite Ebenen. Ich sehe sich sitzen auf einem weiten Platze und die Sonne strahlt auf dem weissen Marmor. Rings erheben sich hohe Paläste, du aber blickst stumm auf den Boden –«
»Der Heiligen Worte.« dachte er. Aber alle Aufregung war gestorben und er wunderte sich fast über diese schwere Ruhe seiner Seele. »Nun wird jemand rufen.« murmelte er.
Und jemand rief seinen Namen. Er sah nicht auf und er staunte nicht. So musste es sein.
»Frank Braun!« rief die Stimme. »Frank Braun!«
Er kannte die Stimme wohl – wer war es doch? Es war nicht die Stimme der Heiligen – aber aus dieser fremden Stimme klang dennoch die ihre. Und er flüsterte ihre Worte: »Jemand ruft deinen Namen – du aber hörst meine Stimme.« Er stand auf und sagte laut: »Und die Wolken decken die Sonne – –«
Die Frau lachte: »Da haben Sie eine tiefe Weisheit gesprochen, Frank Braun, ein Astrolog wird Sie beneiden! Ein Schatten zieht über den Markusplatz und ohne nur aufzusehen, zieht der Herr Philosoph den grossen Schluss, dass wohl eine Wolke die Sonne verdecke! Es ist erstaunlich!«
Er wandte sich der schönen Frau zu, die ihm die Hand hinstreckte.
»Lotte Lewi?« sagte er. »Lotte Lewi, die Phönizierin.«
»Immer noch die Phönizierin?« lachte sie.
»Immer noch.« wiederholte er. »Rote Haare, grüne Augen und dünne schwarze Striche darüber. Schlank wie Baaltis und die Nägel mit Henna gefärbt. Jungfräuliche Brüste, die alle Laster kennen und sich sehnen, neue zu erfinden.« Er wandte den Kopf und suchte herum, »Sind da nicht Ihre Eltern?«
Sie nickte. »Ja, da stehen sie bei dem Juwelier. Ich hoffe, sie werden mir die Perlenschnur kaufen, die mir gefällt.« Sie lachte wieder. »Schweigen Sie nur,« fuhr sie fort, »ich weiss gut, was Sie denken! – Tate Lewi: etwas krummbeinig, klein, schwülstige Lippen, dicke Nase und kluge Augen. Mama Lewi – oder nein, sie würde entsetzt sein! – also Frau Geheime Kommerzienrätin Lewi – leider! – geborene Ludmilla Freiin von Kühlbeck – unterstrichen! – Gross, starkknochig, immer noch schön und ein bisschen dumm. Und dann: Lotte. Schlagwort: Tiergarten. – Richtig?«
»Ja.« sagte er. »Richtig. Bestes Halbblut. Soll Tollkirschen ins Haar stecken.«
Sie lachte leicht: »Oder Myrthen und Orangenblüten. – Ich bin seit drei Wochen mit einem Grafen verlobt. Mama ist entzückt.«
Er sagte: »Schade! Es wird den Schlag verderben.«
Sie trat dicht zu ihm, sah ihn scharf an: »Ich bin fünfundzwanzig Jahre alt. Fünfundzwanzig! Auf wen soll ich warten? – Soll ich Sie vielleicht heiraten?«
»Behüte!« lachte er. »Heiraten Sie nur den Grafen. – Aber kriegen Sie keine Kinder. – Wenigstens nicht von ihm.«
Sie war ärgerlich. »Sie sind unausstehlich!« rief sie.
Er setzte sich und gab auch ihr einen Stuhl. »Ach, Lotte, das glauben Sie ja selber nicht.«
Sie stützte beide Ellenbogen auf den Tisch und sah ihn voll an. »Nun gut, ich glaube es nicht. Sie sollen recht haben, meinetwegen! – Aber Sie müssen mir versprechen, heute abend mit mir auszugehen.«
»Wohin?«
Ihr Auge lauerte, lag auf dem Sprung wie ein Raubzeug. »Einerlei.« sagte sie. »Ich weiss noch nicht. Ich werde Sie schon führen.«
»Gut.« sagte er. »Uebrigens – wenn Sie's hören wollen – gerne. Ich bin froh, dass ich Sie traf.«
»Sie?« Sie sprach leicht und fast gleichgiltig. »Nun, – ich auch! Ich langweile mich.«
Er nahm ihre Hand und küsste sie. »Das ist Ihre Hand, Lotte, nur Ihre. Klug und grausam.«
Sie lachte laut auf. »O, Sie haben es nötig, so zu sprechen. – Gibt es denn grausamere und brutalere Klauen als Ihre eigenen?«
Er schwieg, seine Lippen verzogen sich bitter. »Maske!« dachte er. »Elende Maske.«
Sie blickte ihn lange an. Nach einer Weile fragte sie: »Wie kommen Sie hierher – um diese Zeit? Die Saison beginnt in Berlin – man wartet auf Sie.«
Er nickte müde. »Ja,« sagte er tonlos, »ich werde hingehen.«
Wieder schwieg sie eine Weile. Dann sagte sie: »Seit einem halben Jahre sind Sie verschwunden vom Erdball. – In welchem Erdteile haben Sie gesteckt? Was haben Sie gemacht? Und wo kommen Sie her?«
Er stand schnell auf. Aber er taumelte, hielt sich mühsam an der Tischkante. Sein Gesicht war bleich, seine Blicke starrten ins Leere. »Wo ich herkomme? Aus den Bergen. Aus einem Loch in den Bergen. Was ich gemacht habe? – O – ich habe in den Bauch der Erde gesehn.«
Sie fasste seinen Arm. »Und auf dem Blocksberg getanzt? Und dem Satan Mekatrig einen Sabbat gefeiert?« Sie lachte spöttisch. »Gestehen Sie doch, Frank Braun!«
Er schüttelte müde den Kopf. »Vielleicht habe ich nur einen Roman geschrieben.«
Sie gab ihm rasch die Hand. »Da sind meine Eltern! – Kommen Sie ins Hotel, wenn Sie wollen. Danieli. Und heute abend neun Uhr hier – und lassen Sie mich nicht warten!«