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Achtzehntes Kapitel.
Der Täter wird entdeckt

McManus war unverheiratet und wohnte im Hotel zu Millbank, wo er sich den Luxus zweier Zimmer – eines Wohn- und eines Schlafzimmers – leistete. Trafford fand ihn gerade beim Abendbrot und verabredete mit ihm eine Zusammenkunft noch für denselben Abend.

»Ich werde zu Ihnen kommen,« sagte er, »denn meine Wohnung ist bloß ein sechs mal neun Fuß großes Kämmerchen im obersten Stock.«

Nach dem Abendessen machte er einen kurzen Spaziergang, um die Zeit bis zur verabredeten Stunde zu verbringen. Er schritt nach der River Road hinaus, wo Charles Hunters großes Wohnhaus lag, und stellte in Gedanken Betrachtungen an, welche Kosten ein solch großer Haushalt wohl mit sich führte, um dann zu der Frage überzugehen, ob ein Mann mit einem Einkommen, das sich aus der Verzinsung von hunderttausend Dollars ergab, sich wohl einen solchen Haushalt leisten könne. In seinen Gedanken versunken, bemerkte er nicht, daß er weiterschritt, bis er den Parlinhügel mit dem Parlingehöfte erblickte und sich hier die Frage vorlegte, ob Mrs. Parlin nicht vielleicht Lust haben werde, ihr großes Haus zu verkaufen und in ein kleineres zu ziehen.

Von der Flut seiner zügellosen Gedanken getrieben, wandte er sich wieder dem Hotel zu und gewann nicht eher seine Selbstbeherrschung zurück, als bis er sich in McManus' Zimmer befand, wo ihn ein Gefühl von Sicherheit überkam.

»Ich werde dieses Fenster, das nach der Halle führt, schließen und den Vorhang herabziehen,« sagte er und ließ den Worten die Tat folgen. »Ich habe Dinge zu berichten, die sonst niemand hören darf.«

Sie nahmen am Tische Platz und zündeten ihre Zigarren an. Erst dann nahm McManus auf die Affäre, die sie beschäftigte, Bezug und fragte: »Nun, haben Sie Fortschritte gemacht?«

»Ich habe die Sache bis zum letzten Tüpfel aufgeklärt,« erwiderte Trafford, »nur eins fehlt noch – und das wird Ihnen als das Wichtigste erscheinen – der Täter selbst. Ich kann Ihnen genau beschreiben, wie jener Mord vor sich ging, und wenn ich damit fertig bin, werden Sie zugeben müssen, daß meine Prophezeiung vor vierzehn Tagen bezüglich der Charaktereigenschaften dieses Mannes richtig war. Was ich von Ihnen, wenn ich mit meiner Erzählung fertig bin, wünsche, ist: mir zu helfen, die Hand auf den Mann zu legen.«

»Ich werde mein Bestes tun,« erwiderte McManus, »aber vergessen Sie nicht, daß Sie mir dabei auch den Punkt erzählen müssen, von dem Sie selbst bekennen, daß Sie über ihn in Verlegenheit sind.«

Trafford lachte.

»Pflegt man das nicht immer so zu machen, wenn man Hilfe erhofft?«

»Das wohl; aber die Hilfe wird einem nicht immer zuteil.«

»Gut. – Also am Abend des 10. Mai kam hier ein Mann von irgendwoher mit dem Achtuhrzuge an. Er stieg bereits bei der Brückenstation ab, statt bis nach Millbank zu fahren, und traf – augenscheinlich auf Verabredung – einen andern Mann ungefähr halben Wegs zwischen der Eisenbahn und der besagten Brücke. Sie sprachen ungefähr zehn Minuten lang miteinander.«

»Halt!« unterbrach ihn McManus. »Sie gehen zu schnell vor. War dieser andere ein Millbanker Bürger?«

»Oh, ich vergaß. Es war Frank Hunter.«

»Frank Hunter!« rief McManus aus. »Dann nehmen Sie eine schwere Verantwortung auf sich, Mr. Trafford.«

»Ich nehme gar keine Verantwortung auf mich; ich erzähle Ihnen einfache Tatsachen. Außerdem bin ich gewiß, daß, wer der Mörder auch sein mag, Frank Hunter es jedenfalls nicht ist. Ich will Ihnen das zu Ihrer Beruhigung gleich zum voraus sagen. – Also die beiden sprachen etwa zehn Minuten lang miteinander, dann trennten sie sich. Hunter begab sich in das Haus seines Bruders, und der Fremde wandte sich zurück. Er überschritt die Eisenbahnbrücke und ging dann schließlich die Somerset Street hinab, wo er einen andern Mann traf. Es war jetzt ungefähr dreiviertel neun, und die beiden blieben eine halbe Stunde beisammen. Dann schritt der Fremde die Somerset Street zurück und begab sich direkt nach dem Hause Charles Hunters. Zehn Minuten später schritt ein andrer – vielleicht derselbe, mit dem der Fremde soeben gesprochen hatte – quer über die Eddy Street nach der Bicknell Street, kam aus der Bicknell Street in die Canaan Street, überschritt diese und gelangte so auf die River Road, die er bis zum Parlingehöfte hinabging. Dort kam er zwischen halb und dreiviertel zehn Uhr an und begab sich nach der Seitentür, wo er an der rechts befindlichen Glocke läutete, dadurch verratend, daß er mit der sonderbaren Einrichtung der Glocken vertraut war. Mr. Wing kam an die Tür, und die beiden schritten in die Bibliothek.«

Hier machte Trafford eine Pause, um McManus alle Einzelheiten erfassen zu lassen, und fuhr dann fort:

»Was nun die Zeit anbetrifft, so war es um halb zehn, als Mrs. Parlin das Zimmer verließ. Wing hatte seinen Brief noch nicht geschrieben, so daß wir also die Zeit ziemlich genau abschätzen können. Der späte Besucher nun blieb bei Wing bis gegen halb zwölf. Der Fremde scheint das Haus Hunters unter dem Vorwand verlassen zu haben, daß er noch den Güterzug, der um elf Uhr abgeht, erreichen müsse; in Wahrheit aber ging er nach der Somerset Street und wanderte dort eine Viertelstunde lang auf und ab, bis ein andrer Mann zu ihm stieß – vermutlich derselbe, der aus Wings Zimmer kam. Es war ein recht gewagtes Stück, hier auf und ab zu gehen, doch habe ich bis heute keinen gefunden, der ihm besondere Beachtung geschenkt, und vor allem keinen, der ihn erkannt hätte, obwohl ich sicher bin, daß er hier in der Stadt sehr viele Bekanntschaften besitzt.«

»Wenn die beiden Hunter ihn gesehen haben, warum lassen Sie sich dann nicht von diesen berichten, wer er war?« fragte McManus.

»Wird noch alles kommen,« erwiderte Trafford. »Ich mochte nicht zu viele ins Vertrauen ziehen. Und davonlaufen werden sie mir schon nicht. Natürlich, wenn die Möglichkeit vorläge, daß dieser fremde Besucher der Mörder wäre, dann wäre das etwas andres – aber wie Sie sehen werden, ist diese Möglichkeit ausgeschlossen.«

»Er kann jedoch den Mord angestiftet haben, ohne selbst den Schuß abzufeuern,« warf McManus ein. »Sie entschuldigen, Mr. Trafford, aber ich finde, daß Sie sich in dieser wichtigen Angelegenheit nicht recht den Schwierigkeiten gewachsen gezeigt haben.«

»Ich hoffe, daß es mir vor Beendigung meiner Rede gelungen sein wird, mich zu rechtfertigen,« sagte Trafford. »Jedenfalls lassen Sie mich fortfahren. Die Dinge, die diese Herren zu besprechen hatten, waren von solchem Interesse für sie, daß der Fremde beinahe den Mitternachtzug versäumt hätte. Nur dadurch, daß die beiden durch die Allee zwischen dem Postamt und Neils Lager eilten, erreichten sie den Zug – das heißt, nur der Fremde; er kam, wie mir bezeugt worden ist, hinter dem Kartoffellagerschuppen hervor, während sein Gefährte zurückgeblieben sein muß, denn sonst wäre er von Oldbeg bemerkt und erkannt worden.«

»Es wäre eine famose Sache,« fuhr Trafford nach einer augenblicklichen Pause fort, »wenn wir wüßten, was hinter dem Speicher, wo die beiden die letzten Worte wechselten, geredet wurde. Das würde einiges Licht auf das Geheimnis werfen.«

»Allerdings,« erwiderte McManus, ein fieberhaftes Verlangen nach der Fortsetzung der Erzählung zeigend, »aber ebensogut könnten Sie zu erraten versuchen, von wo der Wind gestern wehte. Sie scheinen aber genug Tatsachen in der Hand zu haben, um auf den Inhalt der Gespräche verzichten zu können.«

»Das ist wohl wahr,« entgegnete Trafford, »aber dennoch erregt gerade diese letzte Unterhaltung mein Interesse. Wer weiß, ob nicht gerade da das Schicksal Wings besiegelt wurde? Sie sagen, dieser Mann kann den Mord angestiftet haben. Wenn dem nun wirklich so ist, dürfte dann nicht gerade in diesem Augenblick die Anstiftung erfolgt sein?«

»Kaum möglich,« erwiderte McManus, gegen seinen Willen in die Unterhaltung gezogen. »Etwas so Wichtiges würde er sich nicht bis zum letzten Augenblick aufgespart haben.«

»Da bin ich andrer Meinung,« gab Trafford zurück und zeigte große Neigung zum Wortkampf, so daß McManus in eine nervöse Erregung geriet, die er nicht länger verbergen konnte. »Nach meinen Erfahrungen würde er gerade dieses getan haben; er zögerte von Minute zu Minute, dieses Äußerste – diesen Sprung in die Tiefe, aus der es kein Zurück mehr gab, zu wagen; er suchte und suchte, eine passende, mildernde Ausdrucksform für seine Anstiftung zu finden, bis er es schließlich im allerletzten Moment, als ihm nichts andres übrig blieb, hervorstieß in der nächsten besten Form, die ihm in den Mund kam. Tatsächlich gäbe ich für die Worte, die in den letzten zwei Minuten fielen, mehr, als für das Gespräch vom ganzen Abend.«

»Gut, denken Sie, wie Sie wollen,« sagte McManus brüsk. »Das bleibt sich ja auch gleich; wissen können Sie es ja doch nicht. Fahren Sie nun lieber fort, zu berichten, was alsdann geschah – wenn Sie das wissen.«

Trafford hatte ihn, während er sprach, sorgfältig überwacht; doch nun, da jener fertig war, schien er nichts an seinen Worten zu finden, und fuhr fort: »Nachdem der Zug abgegangen war, wartete der Mann hinter dem Lagerschuppen noch einige Minuten, bis die Station geschlossen wurde und die Leute sie verlassen hatten; dann trat er hervor und griff etwas vom Boden auf, das er dort hatte liegen sehen, und das er vom ersten Augenblick an im Auge behalten hatte. Es war ein Revolver, dessen eine Kammer abgeschossen war. Wir wissen bereits, wie der Revolver dorthin kam, und brauchen uns nicht den Kopf darüber zu zerbrechen. Der Unbekannte schlich sich alsdann zurück, immer die schattigen Stellen benutzend, bis er schließlich wieder in die River Road gelangte. Eine fieberhafte Hast war über ihn gekommen, und als er den Fahrweg des Parlingehöftes erreicht hatte, sah er, daß das Licht in der Bibliothek noch brannte. Mr. Wing saß in der Tat noch vor seinem Pult, denn er hatte soeben den Brief beendet, den er bereits des Abends geschrieben hätte, wenn er nicht durch den Besuch jenes Unbekannten daran verhindert gewesen wäre.«

»Es liegt aber kein Grund zu der Annahme vor, daß er diesen Brief wirklich geschrieben hat,« unterbrach ihn McManus, der jeder Einzelheit der Erzählung mit immer zunehmender Spannung gefolgt war.

»Oh, doch,« sagte Trafford. »Ich kann beweisen, daß der Brief geschrieben wurde, auch den Namen des Empfängers kann ich nennen. Aber ich kann auch beweisen, daß dieser den Brief nie bekommen hat.«

»Gut. Fahren Sie fort,« sagte McManus.

»Der Mann fühlte sehr wohl, daß das, was er tun wollte, schnell getan werden müsse. Vielleicht fürchtete er auch, daß er, wenn er sich Zeit zum Überlegen ließe, vielleicht den Mut zur Tat verlieren würde. Er schritt zu der Tür, an der er an diesem Abend bereits einmal geläutet hatte, und zog dieselbe Glocke zum zweiten Male. Dann trat er auf die Grasfläche vor der Schwelle zurück und wartete mit der gefundenen Pistole in der Hand.«

»Wissen Sie das letztere genau?« fragte McManus.

Trafford hielt inne und blickte McManus an, als ob er die Frage erwäge. Schließlich antwortete er: »Ich denke es mir so. Wahrscheinlich hatte er auch eine eigene Pistole bei sich; aber ich bin überzeugt, daß er zu dem Schuß die gefundene benutzte. Jeder Umstand weist darauf hin, daß er ein scharfsinniger, pfiffiger Mann war, und ein solcher würde selbstredend nicht seine eigene Pistole benutzen, wenn er eine gefundene in der Tasche hat.«

McManus nickte beistimmend, und Trafford fuhr fort: »Wing begab sich wie beim vorigen Mal an die Tür. Er nahm die Lampe nicht mit, sondern ließ statt dessen die Türe weit offen stehen. Als er draußen niemand sah, trat er ganz auf die Türstufe hinaus; in demselben Augenblick sprang der Mann aus der Dunkelheit hervor, preßte ihm die Pistole gegen die Schläfe und drückte gleichzeitig ab. Wing brach auf der Stelle als Leiche zusammen und blieb halb auf der Türschwelle, halb auf der steinernen Stufe liegen.«

McManus hatte den letzten Worten, wie von ihnen fasziniert, gelauscht. Er atmete vor Bewegung so schwer, als habe er über dem Bilde vor ihm momentan alles andre vergessen.

»Ihre Erzählung trifft die Wahrheit,« sagte er, tief atemholend. »Ihre Beschreibung des Mannes stellt den Mann selbst dar – einen Menschen von schnellen Bewegungen, strenger Zielbewußtheit, sicherer Haltung und absoluter Selbstbeherrschung. Der Mann muß aus Eisen gewesen sein, wenigstens als er diesen Streich vollführte.«

»Ja, und damit begnügte er sich keineswegs. Am Tode Wings war ihm nichts gelegen – das war für ihn ein Tod wie jeder andre. Er nutzte ihm nichts, wenngleich er andern Nutzen brachte. Worauf er ausging, war positiver, nicht negativer Gewinn. Vielleicht wäre es ihm sogar lieber gewesen, wenn Wing am Leben geblieben wäre. Er hielt das Ganze einfach für notwendig, und nur, daß Wing sterben mußte, bereitete ihm Pein. Er hatte aber noch ein Ziel vor Augen, das sich ohne Wings Tod nicht erreichen ließ. Nachdem er also so lange gewartet, bis er sich vergewissert hatte, daß durch den Schuß niemand aufgestört worden war, schritt er über die Leiche hinweg und trat in das Bibliothekzimmer ein. Er schloß hinter sich die Tür, begab sich zum Geldschrank, der noch offen stand, und nahm aus dem obern linken Fach ein Pack Papiere. Schloß darauf den Tresor, indem er – wahrscheinlich ganz mechanisch – den Knopf umdrehte, wodurch er verriet, daß er mit schlüssellosen Geldschränken umzugehen verstand. Darauf schritt er zum Pult und nahm von dort den Brief, den Wing soeben gesiegelt und adressiert hatte –«

»An wen adressiert?« unterbrach ihn McManus.

»An den Gouverneur. Der Brief enthielt das Gesuch um eine Unterredung am nächsten Donnerstag den 13.«

McManus nickte, und Trafford fuhr fort: »Alsdann löschte er das Licht aus, zog den Vorhang des einen Fensters hoch, um sich zu vergewissern, ob draußen das Feld rein war, und begab sich dann auf demselben Wege, den er gekommen, zurück. Hierbei zog er die Bibliothekzimmertür hinter sich zu und lehnte auch die Außentüre an, soweit der dazwischenliegende Körper des Toten es zuließ. – Wie Sie sehen, hat er somit trotz all seiner Schlauheit vier Fehler gemacht: er schloß den Geldschrank zu; er löschte das Licht aus; er schloß die Tür zur Bibliothek und er versuchte, auch die Außentür zu schließen.«

»Inwiefern sind das Fehler?« fragte McManus.

»Wenn er den Geldschrank offen gelassen hätte, dann würde man einfachen Raubmord vermutet haben; wenn er das Licht brennen und beide Türen offen gelassen hätte, dann wäre keine Andeutung dafür vorhanden gewesen, daß jemand das Zimmer nach dem Morde betreten hatte.«

»Nun, das Fehlen des Briefs hätte es doch verraten,« warf McManus ein, scheinbar auf Traffords Gedanken eingehend.

»Richtig,« bestätigte dieser, »das wäre also Fehler Nummer fünf.«

»Nun, es blieb ihm aber auch nichts andres übrig, als den Brief zu nehmen; wie hätte er sonst erfahren sollen, was darin stand? Ja, wenn der Brief nicht versiegelt gewesen wäre, dann wäre das etwas andres gewesen. Aber so blieb ihm gar nichts andres übrig.«

»Oh, doch,« erwiderte Trafford. »Das Päckchen Papiere war, was er eigentlich zu erlangen wünschte. Damit hätte er sich begnügen sollen.«

»Aber wie konnte er denn wissen, daß gerade in diesem einen Pack alles enthalten war, was er brauchte? Dürfte er nicht eher den ganzen Tresor und vor allem das kleine Schränkchen darin durchsucht haben?«

»Wie hätte er zu diesem gelangen können? Es war ja verschlossen.«

»Vielleicht steckten Wings Schlüssel im Schloß. Das ist durchaus möglich. Er müßte sie dann, als er den Tresor verschloß, herausgezogen haben, denn sonst wäre die Türe des Tresors nicht zugegangen. Ich hörte, daß man den Schlüssel später auf dem Kamingesimse vorfand.«

»Wer hat das bezeugt?« fragte Trafford, als versuche er, sich der Tatsache zu erinnern.

»Ich weiß nicht mehr. Irgend jemand beim Verhör, glaube ich.«

»Möglich ist es ja immerhin, daß er auch das Schränkchen geöffnet hat, obwohl er das Paket bereits bei seinem ersten Besuch zu sehen bekommen haben muß und es somit kannte. – Jedenfalls hielt er sich nicht lange im Zimmer auf. Am Tage darauf reinigte er die abgeschossene Kammer des Revolvers und lud sie aufs neue, so daß jetzt nur eine Kammer leer blieb, und während der nächsten Nacht fand er Gelegenheit, die Waffe über die Buxbaumhecke in den Vorderhof zu werfen.«

Trafford hielt inne, als er seine Erzählung beendet hatte, und McManus saß wie in einem schweren Traume befangen da. Plötzlich sah er auf.

»Wo befinden sich denn diese Papiere, die somit die Ursache der Tragödie bilden?«

»Der Mörder wagt noch nicht, sie zu seinem Zweck zu gebrauchen; er hält sie verborgen, bis es ihm sicher erscheint, sie für die hunderttausend Dollars zu verkaufen, die ihm dafür geboten wurden.«

»Mein Gott, Mann, woher wissen Sie alles das?« rief McManus voll Entsetzen, und sein Gesicht nahm das Aussehen einer achttägigen Leiche an.

»Wagen Sie etwa, auch nur ein Stück davon zu leugnen?« gab Trafford zurück.

»Was wollen Sie damit sagen?« fragte der andre.

»Daß Sie derjenige sind, der Theodor Wing ermordet hat!«

*


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