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V.

»Nastassja Petrowna, schauen Sie doch etwas in der Küche nach«, sagt sie, nachdem sie den Fürsten hinausbegleitet. »Ich habe so eine Vorahnung, daß dieser Nichtsnutz von Nikitka mir das ganze Mittagessen verderben wird! Ich bin überzeugt, daß er schon betrunken ist ...«

Nastassja Petrowna gehorcht. Beim Hinausgehen wirft sie noch einen mißtrauischen Blick auf Marja Alexandrowna und bemerkt an ihr eine ungewöhnliche Erregung. Anstatt nach dem Nichtsnutz von Nikitka zu sehen, eilt Nastassja Petrowna zuerst in den Saal, von da durch den Korridor in ihr Zimmer, von dort aus in ein dunkles verschlagartiges Zimmerchen, in welchem Koffer stehen, irgendwas für Kleider hängen und in Bündeln die schmutzige Wäsche des Hauses aufbewahrt wird. Sie schleicht auf Fußspitzen an die verschlossene Tür, hält ihren Atem an, beugt sich vor, guckt durchs Schlüsselloch und horcht. Diese Tür – eine von den dreien, die aus dem Zimmer hinausführen, wo jetzt Sina mit ihrer Mama zurückgeblieben ist – bleibt ständig verschlossen und zugenagelt. Marja Alexandrowna hält Nastassja Petrowna wohl für eine durchtriebene, jedoch sehr leichtsinnige Person. Natürlich ist ihr auch mal der Verdacht gekommen, daß Nastassja Petrowna sich nicht genieren würde, an den Türen zu horchen. Aber im Augenblick ist Frau Moskalewa so beschäftigt und aufgeregt, daß sie jede Vorsichtsmaßregel beiseite läßt. Sie setzt sich ins Fauteuil und blickt vielsagend zu Sina hinüber. Sina spürt diesen Blick und irgend ein quälendes Gefühl preßt ihr das Herz zusammen.

»Sina!«

Sina wendet ihr langsam ihr blasses Gesicht zu und schlägt ihre dunklen, nachdenklichen Augen auf.

»Sina, ich möchte mit dir über eine sehr ernste Sache reden.«

Sina wendet sich nun ganz ihrer Mutter zu, faltet die Hände und steht in Erwartung da. In ihrem Antlitz ist ein Gemisch von Gereiztheit und Spott, was sie übrigens zu verbergen sucht.

»Ich wollte dich fragen, Sina, wie dir heute dieser Mosgljakoff gefallen hat?«

»Sie wissen ja schon längst, wie ich über ihn denke«, antwortet Sina widerwillig.

»Ja, mon enfant; aber mir scheint es, daß er anfängt, zudringlich zu werden.«

»Er behauptet ja, in mich verliebt zu sein, und seine Zudringlichkeit wird ja dadurch entschuldigt.«

»Sonderbar! Früher hast du ihn nicht so ... bereitwillig entschuldigt. Im Gegenteil, du fielst immer über ihn her, wenn ich anfing, von ihm zu sprechen.«

»Mir erscheint es wiederum sonderbar, daß Sie ihn bisher immer verteidigten und es durchaus haben wollten, daß ich ihn heirate; und jetzt fallen Sie als erste über ihn her.«

»Ja, beinahe. Ich leugne es nicht, Sina, ich hätte dich früher gerne als Frau Mosgljakowa gesehen. Mir fällt es schwer, deinen ständigen Kummer zu sehen, deine Qual, welche ich nachfühlen kann (was du auch von mir denken mögest!) und welche nachts meine Träume vergiftet. Ich bin überzeugt, daß nur eine wichtige Veränderung in deinem Leben dich retten kann! Und diese Veränderung besteht für dich in der – Heirat. Wir sind nicht reich und können nicht ins Ausland reisen. – Die hiesigen Esel wundern sich darüber, daß du dreiundzwanzig Jahre alt bist und noch immer unverheiratet, und erfinden allerlei Geschichten. Aber soll ich dich vielleicht an unseren Herrn Rat verheiraten, oder an Iwan Iwanowitsch, unseren Verwalter? Existieren hier Männer für dich? Mosgljakoff ist natürlich ziemlich hohl, aber immerhin ist er besser als die anderen. Er stammt aus einer anständigen Familie, er hat eine einflußreiche Verwandtschaft, besitzt hundertfünfzig Leibeigene; das ist immerhin besser, als von Bestechungsgeldern und ähnlichem zu leben; deshalb auch habe ich einen Blick auf ihn geworfen. Aber ich schwöre dir, ich habe nie eine besondere Sympathie für ihn empfunden. Ich glaube, Gott selbst hat mich gewarnt. Und wenn der Himmel uns jetzt etwas Besseres senden wollte, oh! wie gut wäre es dann, wenn du ihm noch nicht dein Wort gegeben hättest. Du hast ihm doch heute nichts Definitives gesagt, Sina?«

»Wozu verstellen Sie sich so, Mamachen, wenn sich doch das ganze in zwei Worten sagen läßt?« sagte Sina gereizt.

»Sich verstellen, Sina, verstellen? Und du kannst deiner Mutter so ein Wort sagen? Aber was bin ich dir? Du glaubst deiner Mutter ja schon längst nicht mehr! Du siehst in mir ja schon längst deinen Feind und nicht deine Mutter.«

»Ach, Mamachen, lassen Sie das doch! Sollen wir beide wirklich noch um Worte streiten? Verstehen wir uns denn wirklich nicht? Ich glaube, dazu hätten wir Zeit genug gehabt!«

»Aber du beleidigst mich, mein Kind! Du willst mir nicht glauben, daß ich alles, alles für dich tun würde, um dein Leben schön einzurichten.«

Sina sah ihrer Mutter spöttisch und mit einem gewissen Verdruß in die Augen.

»Denken Sie am Ende daran, mich an den Fürsten zu verheiraten, um mein Leben einzurichten?« fragte sie mit einem sonderbaren Lächeln.

»Ich habe kein Wort davon gesagt, aber falls du den Fürsten heiraten solltest, so wäre das dein Glück!«

»Aber ich finde, daß es einfach unsinnig wäre«, rief Sina heftig aus. »Ein Unsinn, ein vollkommener Irrsinn! Ich finde, Mamachen, daß Sie zu viel poetische Eingebungen haben, Sie sind eine Poetin, im wahren Sinn dieses Wortes; Sie werden ja auch hier allgemein so genannt. Sie hecken rastlos Projekte aus, deren Unmöglichkeit und Unsinnigkeit Ihnen gar nicht auffällt. Ich ahnte, als noch der Fürst hier saß, daß Ihnen dieser Gedanke gekommen ist. Als Mosgljakoff diesen Blödsinn daherredete und behauptete, man müsse den Fürsten verheiraten, las ich bereits alle Ihre Gedanken auf Ihrem Gesicht. Ich wette darauf, daß Sie auch jetzt daran denken und mir mit diesem Vorschlag kommen wollen. Aber da Ihre rastlosen Projekte anfangen mich zu Tode zu langweilen, ja mich direkt zu quälen, so bitte ich Sie inständigst, kein Wort mehr darüber zu verlieren, hören Sie, Mamachen, kein Wort mehr, und ich wünsche, daß Sie das beherzigen!« Sina zitterte dabei vor Wut.

»Sina, du bist ein Kind, ein erregtes, krankes Kind!« antwortete Marja Alexandrowna mit gerührter tränenerstickter Stimme. »Du sprichst unehrbietig mit mir und beleidigst mich. Keine Mutter würde das von ihrem Kinde dulden, was ich täglich von dir erdulden muß! Aber du bist erregt, du bist krank, du leidest, und ich bin eine Mutter und vor allem eine Christin. Ich muß dulden und verzeihen. Doch nur ein Wort, Sina; sollte ich wirklich an diese Verbindung gedacht haben – weshalb hältst du das alles für einen Unsinn? Meiner Meinung nach hat Mosgljakoff noch nie vernünftiger geredet, als eben jetzt, da er die Notwendigkeit einer Heirat für den Fürsten bewies – natürlich nicht mit diesem Schmutzfink Nastassja. Da hat er sich schon zu einem Blödsinn verstiegen.«

»Hören Sie mal, Mamachen, sagen Sie mir ehrlich: fragen Sie das nur einfach so aus Neugierde, oder mit einer bestimmten Absicht?«

»Ich frage nur: warum findest du, daß es so ein Blödsinn wäre?«

»Ach, Sie sind wirklich unerträglich!« ruft Sina aus, und stampft vor Ungeduld mit dem Fuß. »Nun, also, aus folgenden Gründen (falls Sie das nicht wissen sollten), abgesehen von allen übrigen Unsinnigkeiten: Sich die Unzurechnungsfähigkeit eines Mummelgreises zunutze zu machen, um ihn, einen vollständigen Krüppel, in betrügerischer Absicht zu heiraten, ihm sein Geld zu entlocken, um nachher jeden Tag, jede Stunde sehnsüchtig auf seinen Tod zu warten, – ja, das ist meiner Meinung nach nicht nur ein Unsinn, sondern außerdem noch unaussprechlich niedrig, so niedrig, daß ich Ihnen zu diesen Gedanken nicht gratulieren kann, Mamachen!«

Eine ganze Minute dauerte das Schweigen.

»Sina, entsinnst du dich noch dessen, was vor zwei Jahren geschehen ist?« fragte Marja Alexandrowna plötzlich.

Sina zuckte zusammen.

»Mamachen«, sagte sie darauf mit strenger Stimme. »Sie haben mir feierlich versprochen, mich nie mehr daran zu erinnern!«

»Und jetzt bitte ich dich feierlich um die Erlaubnis, mein Kind, nur ein einziges Mal dieses Schweigen zu brechen, was ich bis jetzt noch keinmal getan habe. Sina! Die Zeit für eine offenherzige Aussprache zwischen uns ist gekommen. Diese zwei Jahre des Schweigens waren schrecklich! So kann es nicht weitergehen! ... Ich bin bereit, dich auf den Knien darum anzuflehen, sprechen zu dürfen. Hörst du, Sina: die eigene Mutter fleht dich auf den Knien an! Gleichzeitig gebe ich dir mein feierliches Versprechen – das Versprechen einer unglücklichen Mutter, die ihr Kind vergöttert –, daß ich nie mehr, in keiner Weise unter keiner Bedingung, und gelte es mein Leben, auf diese Sache zurückkommen werde. Es wird das letztemal sein, aber jetzt muß es sein!«

Marja Alexandrowna rechnete mit dem vollen Erfolg.

»Sprechen Sie«, sagte Sina, merklich erblassend.

»Ich danke dir, Sina. Vor zwei Jahren kam zum seligen Mitja, deinem kleinen Bruder, ein junger Lehrer ...«

»Aber Mamachen, warum beginnen Sie so feierlich? Wozu diese ganze Schönrederei, alle diese Einzelheiten, die absolut nicht notwendig sind, die unerträglich schwer und uns beiden nur zu geläufig sind?« unterbrach sie Sina mit einer Art empörten Abscheues.

»Deshalb, mein Kind, weil ich, deine Mutter, gezwungen bin, mich vor dir zu rechtfertigen! Deshalb, weil ich dir diese selbe Sache von einem ganz anderen Standpunkt aus zeigen will, als du sie bisher angesehen. Deshalb, endlich, damit du die Schlußfolgerung, die ich aus dem allen ziehen will, besser begreifst. – Glaube nicht, mein Kind, daß ich mit deinem Herzen spielen will. Nein, Sina, du wirst in mir eine richtige Mutter finden und wirst vielleicht tränenüberströmt zu meinen Füßen, zu den Füßen der »niedrigen« Person (wie du mich eben genannt hast) selbst die Versöhnung erflehen, die du bisher so lang, so hochmütig, verschmäht. Deshalb, Sina, will ich jetzt alles aussprechen, alles, vom Anfange an; sonst schweige ich lieber.«

»Sprechen Sie«, wiederholte Sina, von ganzem Herzen die Neigung ihrer Mutter zu schönen Worten verwünschend.

»Also ich fahre fort, Sina: Dieser Kreisschullehrer, fast noch ein Knabe, macht auf dich einen für mich vollständig unbegreiflichen Eindruck. Ich baute zu sehr auf deine Vernunft, auf deinen edlen Stolz und vor allem auf seine Nichtigkeit (denn man muß jetzt die Dinge beim richtigen Namen nennen) – um irgendwas für Beziehungen zwischen euch zu vermuten. Und plötzlich kommst du zu mir und teilst mir entschlossen mit, daß du die Absicht hättest, ihn zu heiraten. Sina, das traf mich wie ein Dolchstoß! Ich schrie auf und verlor das Bewußtsein. Aber ... du weißt das ja noch alles! Natürlich fand ich es für nötig, meine ganze Macht zu gebrauchen, die du mit »Tyrannei« bezeichnetest. Bedenke doch: Dieser Knabe, dieser Sohn eines Popen, der zwölf Rubel Monatsgehalt bekommt, dieser Schmierer von erbärmlichen Versen, die nur aus Mitleid in der ›Bibliothek für Aufklärung‹ gedruckt werden, und der nur von diesem verwünschten Shakespeare zu faseln weiß – dieser Knabe – dein Mann, der Mann von Sinaida Moskalewa! Aber das ist ja à la Florian mit seinen Hirtenidyllen! Verzeih, Sina, aber die Erinnerung allein bringt mich noch außer mir! Ich wies ihn also ab, aber keine Macht der Erde konnte dich zurückhalten. Dein Vater klappte natürlich nur mit den Augen und begriff nicht einmal meine Erklärungen. Du setzt also die Beziehungen zu diesem Knaben fort, triffst dich sogar mit ihm, und, was das Schrecklichste von allem ist, du beschließt, mit ihm zu korrespondieren. In der Stadt beginnen schon Gerüchte umzulaufen. Ich bekomme bereits verschiedene Sticheleien zu hören; man freut sich schon, man posaunt es schon aus, und plötzlich verwirklichen sich alle meine Prophezeiungen. Ihr streitet euch aus irgendeinem Grunde; er erweist sich als deiner ganz unwürdig, dieser Bengel (ich kann ihn unmöglich einen Mann nennen) und droht dir, deine Briefe in der Stadt zu verbreiten. Diese Drohung empört dich tief, du gerätst außer dir und versetzt ihm eine Ohrfeige. Ja, Sina, auch dieser Umstand ist mir bekannt. Ich weiß alles, alles! Dieser Unglückliche zeigt noch am selben Tage einen deiner Briefe diesem Schuften Saouschin, und bereits nach einer Stunde befindet sich dieser Brief in den Händen von Natalja Dmitrijewna, meiner Todfeindin. Am selben Abend packt diesen Irrsinnigen die Reue und er macht einen lächerlichen Versuch, sich zu vergiften. Mit einem Wort, es entsteht ein fürchterlicher Skandal! Dieser Schmutzfink Nastassja stürzt ganz erschrocken zu mir, mit einer schrecklichen Nachricht: Der Brief befindet sich bereits eine ganze Stunde in den Händen von Natalja Dmitrijewna; in zwei Stunden wird die ganze Stadt von deiner Schande wissen! Ich ermannte mich, ich fiel nicht in Ohnmacht – aber wie tief hattest du mich ins Herz getroffen, Sina! Diese Schamlose, dieses Scheusal Nastassja fordert zweihundert Rubel von mir und schwört mir dafür den Brief zu beschaffen. Ich selbst laufe in leichten Schuhen durch den Schnee, zum Juden Bumstein und versetze bei ihm mein Medaillon – ein Andenken meiner seligen Mutter! Nach zwei Stunden ist der Brief in meinen Händen. Nastassja hat ihn einfach gestohlen. Sie hat die Schatulle erbrochen und – deine Ehre ist gerettet – es sind keine Beweise mehr da! Aber in was für einer Aufregung habe ich durch deine Schuld den Tag verbracht! Am anderen Tage bemerkte ich an meinem Haupt die ersten grauen Haare. Sina! du bist dir selbst längst im klaren über die Handlungsweise dieses Knaben. Du gibst jetzt selbst zu, vielleicht sogar mit einem bitteren Lächeln, daß es der Gipfel der Unvernunft gewesen wäre, ihm dein Leben anzuvertrauen. Aber seitdem quälst und zermürbst du dich, mein armes Kind; du kannst ihn nicht vergessen, oder richtiger, nicht ihn – er war deiner immer unwürdig –, sondern das Bild des entschwundenen Glückes. Dieser Unglückliche liegt nun auf dem Sterbebette; man sagt, er hätte die Schwindsucht, und du – bist ein Engel an Güte! Du willst bei seinen Lebzeiten nicht heiraten, um sein Herz nicht zu zerfleischen, denn ihn quält auch jetzt noch die Eifersucht, obwohl ich überzeugt bin, daß er dich nie mit der wahren Liebe geliebt hat! Ich weiß es, daß er, als er von der Bewerbung Mosgljakoffs hörte, spionierte und die Leute aushorchte. Du schonst ihn, mein Kind, ich habe dich durchschaut, und Gott allein weiß es, mit was für bitteren Tränen ich mein Kissen getränkt habe!«

»Ach, lassen Sie doch das alles, Mamachen!« unterbricht Sina sie voll unaussprechlicher Qual. »Mußten Sie hier unbedingt das Kissen erwähnen?« fügt sie boshaft hinzu. »Bei Ihnen geht es ohne Deklamation und Floskeln nicht ab!«

»Du glaubst mir nicht, Sina! Sieh mich nicht so feindlich an, mein Kind! Meine Augen sind diese zwei Jahre über nie trocken geworden, aber ich habe dir meine Tränen nicht gezeigt und, ich schwöre es dir, ich habe mich selbst in dieser Zeit sehr verändert! Ich habe deine Gefühle längst verstehen gelernt und, ich gestehe es, jetzt erst habe ich deine ganze Qual erfaßt. Kann man mich deshalb beschuldigen, meine Teure, daß ich diese ganze Anhänglichkeit nur für Romantik hielt, beeinflußt durch diesen verwünschten Shakespeare, der, wie mit Absicht, seine Nase überall dorthin steckt, wo man ihn gar nicht braucht. Welche Mutter würde mich für meine Angst verurteilen, für die ergriffenen Maßregeln, für die Härte meines Urteils? Aber jetzt, wo ich deinen Kummer durch zwei Jahre hindurch mitangesehen habe, jetzt erst verstehe ich und schätze deine Gefühle. Glaube mir doch, daß ich dich jetzt verstehe, vielleicht besser, als du dich selbst verstehst. Ich bin überzeugt davon, daß du nicht ihn, diesen Knaben liebst, sondern die goldenen Träume, dein verlorenes Glück, deine hohen Ideale! Ich habe einmal selbst geliebt und vielleicht stärker als du. Ich habe selbst gelitten; ich hatte selbst hohe Ideale. Und deshalb, wer kann mich jetzt dafür verurteilen, und vor allem hast du das Recht, mich dafür zu verurteilen, daß ich in deiner Verbindung mit dem Fürsten den einzigen rettenden, unbedingt notwendigen Ausweg aus deiner jetzigen Lage sehe?«

Sina lauschte mit Befremden dieser langen Deklamation, da sie gut wußte, daß ihre Mutter nie ohne Grund einen solchen Ton anschlug. Aber die letzte unerwartete Schlußfolgerung setzte sie vollkommen in Erstaunen.

»Also Sie haben wirklich ernstlich beschlossen, mich an diesen Fürsten zu verheiraten?« rief sie, halb verwundert, halb entsetzt auf ihre Mutter blickend. »Also sind das keine Luftschlösser und Projekte, sondern ein fester Entschluß? Stimmt das? Und ... und ... auf welche Weise soll mich diese Heirat retten und weshalb ist sie in meiner jetzigen Lage unbedingt erforderlich? Und ... und in welcher Verbindung steht denn das alles mit dem, was Sie jetzt gesprochen haben? ... Ich verstehe Sie wirklich nicht, Mamachen!«

»Und ich wundere mich, mon ange, wie man das nicht verstehen kann!« ruft Marja Alexandrowna aus, ihrerseits in Erregung geratend. »Erstens, schon allein der Umstand, daß du in eine andere Gesellschaft, in eine andere Welt eintrittst! Du verläßt für immer dieses ekelhafte Nest, welches für dich voll von trüben Erinnerungen ist; wo du keinen Freund hast; wo du verleumdet worden bist; wo dich alle diese Elstern wegen deiner Schönheit hassen. Du kannst noch diesen Frühling ins Ausland reisen, nach Italien, in die Schweiz, nach Spanien, Sina, nach Spanien, wo die Alhambra steht, wo der Guadalquivir fließt, und nicht dieses hiesige schäbige Flüßchen mit dem unanständigen Namen ...«

»Aber, erlauben Sie, Mamachen, Sie sprechen so, als wäre ich bereits verheiratet oder mindestens, als hätte mir der Fürst bereits einen Antrag gemacht?«

»Mach dir darüber keine Sorgen, mein Engel, ich weiß, was ich sage. Aber – erlaube mir fortzufahren. Ich habe bereits eines erwähnt, nun kommt das zweite: ich begreife, mein Kind, mit welchem Abscheu du deine Hand diesem Mosgljakoff reichen würdest ...«

»Ich weiß auch ohne Ihre Worte, daß ich nie seine Frau werden werde«, antwortete Sina heftig, und ihre Augen blitzten.

»Und wenn du wüßtest, wie ich deinen Abscheu verstehe, meine Liebe! Es ist furchtbar, vor dem Altar eine Liebe zu beschwören, die man nicht empfindet. Es ist schrecklich, einem Menschen anzugehören, den man nicht einmal achten kann! Und er wird deine Liebe fordern; er heiratet dich ja nur deswegen, ich sehe es an den Blicken, mit denen er dich betrachtet, wenn du dich abwendest. Und was es heißt, sich ständig verstellen zu müssen! Ich selbst mache das nun schon fünfundzwanzig Jahre durch. Dein Vater hat mich zugrunde gerichtet. Er hat, sozusagen, meine ganze Jugend zerstört, und wie oft hast du meine Tränen gesehen!«

»Papachen ist auf dem Lande, lassen Sie ihn, bitte, in Ruhe«, antwortete Sina.

»Ich weiß, du bist seine wärmste Verteidigerin. Bei mir zog sich das Herz zusammen beim Gedanken an deine Heirat mit Mosgljakoff, obwohl ich sie aus gewissen Berechnungen heraus wünschte. Mit dem Fürsten jedoch brauchst du dich nicht zu verstellen. Es versteht sich ja von selbst, daß du ihn nicht lieben kannst, ich meine ... mit der ehelichen Liebe ... und er selbst ist ja nicht mehr fähig, diese Art Liebe zu fordern ...«

»Gott, welch ein Unsinn! Aber ich sage Ihnen, daß Sie sich gleich von Anfang an einer Täuschung hingegeben haben, und zwar was das Hauptsächlichste anbetrifft! Sie sollen es wissen, daß ich nicht die Absicht habe, mich aus unbekannten Gründen zu opfern! Ich habe überhaupt nicht die Absicht, wen es auch sei, zu heiraten und werde alte Jungfer bleiben! Sie haben mich zwei Jahre lang dafür gequält, daß ich nicht heiraten wollte. Nun, Sie müssen sich eben damit abfinden! Ich will nicht und damit basta!«

»Aber Sinotschka, Herzchen, reg dich doch um Gotteswillen nicht so auf, ohne mich ganz angehört zu haben! Was hast du doch für ein hitziges Köpfchen! Erlaube mir doch, die Sache von meinem Standpunkt aus zu betrachten, und du wirst mir dann bestimmt recht geben. Der Fürst wird vielleicht noch ein Jahr, höchstens zwei leben, und meiner Meinung nach ist es besser, eine junge Witwe zu sein als eine ältliche Jungfer, abgesehen davon, daß du nach seinem Tode – Fürstin bist; frei, reich und unabhängig! Meine Teuere, du verachtest vielleicht diese meine Berechnungen auf seinen Tod! Aber ich bin Mutter – und welche Mutter wird mich dafür verurteilen, daß ich weiter sehe als du? Und endlich, wenn du, ein Engel an Güte, bis heute noch Mitleid mit diesem Knaben hast und nicht zu seinen Lebzeiten (wie ich errate) heiraten willst, so bedenke doch, daß er, bei der Nachricht deiner Heirat mit dem Fürsten, aufleben wird und frohlocken! Wenn er überhaupt einen Tropfen Vernunft hat, so wird er selbstverständlich begreifen, daß eine Eifersucht auf den Fürsten absolut nicht am Platz, daß sie lächerlich ist; er wird es begreifen, daß du aus Berechnung, aus Notwendigkeit heiratest. Endlich wird er begreifen ... das heißt, ich möchte nur sagen, daß du nach dem Tode des Fürsten wieder heiraten kannst, wen es auch sei ...«

»Also, um es in einfache Worte zu kleiden: Ich soll den Fürsten heiraten, ihn berauben und auf seinen Tod warten, um dann meinen Liebhaber zu heiraten. Wie schlau sind Ihre Schlußfolgerungen! Sie wollen mich verlocken, indem Sie mir vorschlagen ... Ich verstehe Sie, Mamachen, ich verstehe Sie vollkommen! Sie können nicht darauf verzichten, edle Gefühle zur Schau zu tragen, sogar wo es sich um eine so niedrige Sache handelt. Es wäre besser, wenn Sie ganz einfach und offen sagen würden: ›Sina, es ist niedrig, aber vorteilhaft, und deshalb willige ein!‹ Das wäre wenigstens aufrichtig und ehrlich gesprochen.«

»Aber wozu denn, mein Kind, von diesem Standpunkt aus das Ganze betrachten, vom Standpunkt des Betruges, der Hinterlist und der Habsucht? Du hältst meine Absichten für niedrig und betrügerisch? Aber im Namen aller Heiligen, worin liegt denn der Betrug, worin liegt denn die Schändlichkeit? Sieh dich doch in den Spiegel! Du bist so schön, daß man ein Königreich für dich geben könnte! Und plötzlich opferst du dich und deine ganze Schönheit, deine besten Jahre einem alten Manne, du wirst wie ein lichter Stern die letzten Tage seines Lebens erhellen; wie ein grüner Efeu wirst du sein Alter umranken, du, und nicht jene Brennessel, jenes niederträchtige Weib, das ihn behext hat, das ihm gierig seine letzten Lebenssäfte aussaugt! Glaubst du, daß sein Geld, sein Fürstentitel mehr wert sind als du? Wo bleibt denn hierbei der Betrug und die Niederträchtigkeit? Du weißt selbst nicht, was du sprichst, Sina!«

»Scheinbar sind sie doch mehr wert, da ich einen Krüppel heiraten soll! Betrug bleibt immer Betrug, Mamachen, welche Zwecke er auch verfolgt.«

»Im Gegenteil, mein Liebling, im Gegenteil! Man kann es auch von einem hohen, von einem christlichen Standpunkt aus betrachten! Du selbst hast mir einmal in einer verzweifelten Stimmung gesagt, du wolltest barmherzige Schwester werden. Dein Herz hat gelitten und ist hart geworden. Du sagtest (ich weiß es noch), es könne keine Liebe mehr empfinden. Wenn du nicht mehr an Liebe glauben kannst, so richte deine Gefühle auf etwas noch Höheres, voller Aufrichtigkeit, wie ein Kind, voller Glauben und Heiligkeit – und Gott wird dich segnen. Dieser Greis hat auch gelitten, er ist unglücklich, er wird verfolgt; ich kenne ihn schon seit mehreren Jahren und fühlte stets eine unerklärliche Sympathie zu ihm, eine Art Liebe, so, als ob ich etwas vorausgeahnt hätte. Werde nun sein Freund, sei seine Tochter, sei sogar sein Spielzeug – wenn alles gesagt werden soll! Aber erwärme sein Herz, und du wirst das um Jesu und der Tugend willen tun. Er wirkt lächerlich – übersieh es. Er ist nur noch ein halber Mensch – bemitleide ihn; du bist doch eine Christin! Überwinde dich; solche Taten werden nur durch Selbstüberwindung vollbracht. Uns erscheint es schwer, in den Krankenhäusern Wunden zu verbinden; es ist widerlich, diese verseuchte Krankenhausluft zu atmen. Und doch gibt es Engel Gottes, die das tun und Gott für diese ihre Bestimmung danken. Das ist Arznei für dein gekränktes Herz, ein Aufgabe, eine Tat – und dabei werden deine eigenen Wunden verheilen. Wo bleibt hier der Egoismus, wo die Schändlichkeit? Aber du glaubst mir nicht! Dir scheint es vielleicht, daß ich mich verstelle, indem ich von Pflicht und Heldentat rede? Du kannst es nicht verstehen, daß ich, eine eitle Weltdame, mir ein Herz bewahren konnte, Gefühle und eine Moral? Was macht es? Glaub deiner Mutter nicht, beleidige sie, aber gib gleichzeitig zu, daß ihre Worte vernünftig sind. Versuch es dir vorzustellen, daß nicht ich es bin, die spricht, sondern jemand anderer; mach die Augen zu, kehr dich zur Wand und bilde dir ein, daß eine unsichtbare Stimme zu dir spricht. Dich verwirrt hauptsächlich der Umstand, daß das alles für Geld geschehen soll, daß es nach Kauf und Verkauf klingt! So verzichte doch auf dieses Geld, falls dir dies Geld so zuwider ist! Behalte nur das Allernotwendigste und verteile das Übrige an die Armen. Hilf zum Beispiel diesem Unglücklichen auf seinem Sterbelager.«

»Er würde keine Hilfe annehmen«, sagte Sina ganz leise vor sich hin.

»Er vielleicht nicht, aber gewiß seine Mutter,« antwortete die triumphierende Marja Alexandrowna, »sie wird es heimlich vor ihm annehmen. Du hast deine Ohrringe verkauft, ein Geschenk deiner Tante, und ihr damit vor einem halben Jahre geholfen; ich weiß es. Ich weiß, daß die alte Frau in die Häuser geht, um Wäsche zu waschen, und damit ihren unglücklichen Sohn ernährt.«

»Er wird ihre Hilfe bald nicht mehr brauchen!«

»Ich weiß auch das, worauf du anspielst«, rief Marja Alexandrowna aus, von wahrer Begeisterung ergriffen: »ich weiß, wovon du sprichst. Man sagt, er sei schwindsüchtig und werde bald sterben. Aber wer sagt das? Grade vor ein paar Tagen habe ich Kalist Stanislawowitsch nach ihm gefragt, ich interessiere mich für ihn, denn ich habe ein Herz, Sina. Kalist Stanislawowitsch sagte mir darauf, daß die Krankheit natürlich gefährlich, aber daß er für seinen Teil überzeugt sei, daß der Arme nicht die Schwindsucht habe, sondern nur ein ziemlich ernstes Brustleiden. Frag ihn doch selbst. Er hat mir bestimmt gesagt, daß bei einer Luftveränderung und unter dem Einfluß neuer Eindrücke der Kranke wieder genesen könnte. Er sagte mir, daß es in Spanien – und davon habe ich schon früher gelesen –, daß es in Spanien irgend eine wunderbare Insel gebe, ich glaube, sie heißt Malaga – mit einem Wort, der Name klang nach irgendeinem Wein, – wo nicht nur Brustleidende, nein, auch richtig Schwindsüchtige, allein infolge des Klimas genesen, und daß viele zwecks Heilung dorthin führen, natürlich nur Edelleute, vielleicht auch Kaufleute, jedenfalls nur ganz reiche. Und allein schon diese zauberhafte Alhambra, die Myrten, diese Zitronen, diese Spanier auf ihren Maultieren! – Das allein wird schon einen tiefen Eindruck auf ein poetisches Gemüt machen. Du glaubst, daß er deine Hilfe, dein Geld für diese Reise nicht wird annehmen wollen? So betrüge ihn, wenn er dir leid tut. Ein Betrug zur Rettung eines menschlichen Lebens ist erlaubt. Gib ihm Hoffnung, versprich ihm schließlich deine Liebe; sag ihm, du würdest ihn heiraten, sobald du Witwe wärest. Alles in der Welt läßt sich auf edle Weise sagen. Deine Mutter wird dich zu nichts Unedlem verführen, Sina; du wirst es zur Rettung seines Lebens tun, und deshalb ist alles erlaubt! Du wirst ihn durch die Hoffnung neu beleben; er selbst wird dann auf seine Gesundheit achtgeben; wird sich kurieren, wird auf die Ärzte hören. Er wird sich bemühen, gesund zu werden, um das verheißene Glück zu genießen. Wenn er dann genesen ist, so wirst du ihn zwar nicht heiraten – aber du hast ihn doch gerettet, neu zum Leben erweckt! Schließlich kann man ja auch Mitleid mit ihm haben! Vielleicht hat ihn auch das Leben belehrt und er hat sich zum Besseren verändert, und, wenn er nur deiner wert ist, kannst du ihn ja auch heiraten, sobald du Witwe geworden ... Du wirst reich und unabhängig sein. Du kannst, wenn er geheilt ist, ihm eine Stellung in der Welt verschaffen, eine Karriere sichern ... Deine Heirat mit ihm wird dann entschuldbarer sein, als jetzt, wo sie unmöglich ist. Was würde euch beide erwarten, wenn ihr euch jetzt zu diesem Irrsinn entschließen würdet? Die allgemeine Verachtung, Armut, Schulbuben an den Ohren ziehen, weil das zu seinem Beruf gehört, die gemeinsame Lektüre von Shakespeare, das ewige Verbleiben in Mordassoff, und, schließlich, sein naher, unvermeidlicher Tod. Anderseits, hast du ihn erst dem Leben zurückgewonnen, wirst du ihn zu einem nützlichen Leben erweckt haben, zu einem Leben voller Wohltaten; hast du ihm erst verziehen, wird er dich dafür vergöttern. Er quält sich wegen seiner niedrigen Handlungsweise, aber du eröffnest ihm durch deine Verzeihung ein neues Leben, schenkst ihm die Hoffnung wieder und versöhnst ihn mit sich selbst. Er kann in den Dienst eintreten und zu Ehren und Titeln gelangen. Und schließlich, wenn er auch nicht genesen sollte, so wird er doch glücklich sterben, mit sich selbst ausgesöhnt, in deinen Armen, denn du kannst dann stets bei ihm sein und er kann sterben, von deiner Liebe und Verzeihung überzeugt, im Schatten der Myrten und Zitronen, unter einem azurnen, exotischen Himmel! Oh, Sina! Alles dieses liegt in deiner Hand! Alle Vorteile sind auf deiner Seite – und das alles durch deine Heirat mit dem Fürsten.«

Marja Alexandrowna hatte geendigt. Es trat ein ziemlich langes Schweigen ein. Sina war in einer schrecklichen Erregung.

Wir unterfangen uns nicht, Sinas Gefühle zu beschreiben; wir können sie nicht erraten. Nur will es uns scheinen, daß es Marja Alexandrowna gelungen war, den richtigen Weg zu Sinas Herzen zu finden. Da sie die gegenwärtige Gemütsverfassung von Sina nicht ahnen konnte, so hatte sie alle Möglichkeiten herangezogen, bis sie zuguterletzt erriet, daß sie den richtigen Weg gefunden. Mit grober Hand hatte sie alle wunden Stellen von Sinas Herzen berührt und hatte es selbstverständlich nicht unterlassen können, die edelsten Gefühle vorzutäuschen, welche natürlich Sina keineswegs geblendet hatten. »Aber es ist ja ganz gleichgültig, ob sie mir glaubt oder nicht,« dachte Marja Alexandrowna, »der Zweck ist erreicht, wenn ich sie zum Nachdenken gezwungen habe! Wenn es mir nur gelingt, recht geschickt das anzudeuten, was ich nicht direkt sagen kann!« So dachte sie und erreichte damit ihr Ziel. Sina hörte schließlich gespannt zu. Ihre Wangen glühten, ihre Brust hob und senkte sich.

»Hören Sie, Mamachen«, sagte sie endlich entschlossen, obwohl die tiefe Blässe, die plötzlich ihr Gesicht überzog, deutlich zeigte, was sie dieser Entschluß kostete. »Hören Sie, Mamachen ...«

Aber plötzlich wurde Sina durch Lärm im Vorzimmer und eine scharfe, kreischende Stimme, die nach Marja Alexandrowna fragte, unterbrochen. Marja Alexandrowna sprang von ihrem Stuhle auf.

»Mein Gott!« rief sie aus, »der Teufel schickt mir diese Elster, die Oberstin auf den Hals! Und ich habe sie ja doch vor kaum zwei Wochen fast hinausgeschmissen«, fügte sie hinzu, der Verzweiflung nahe. »Aber ... aber es ist jetzt unmöglich, sie nicht zu empfangen! Unmöglich! Sie bringt sicher irgendwelche Neuigkeiten, sonst würde sie es nicht wagen herzukommen. Das ist wichtig, Sina! Ich muß es unbedingt wissen ... Man darf jetzt nichts unbeachtet lassen! – Oh, wie ich Ihnen für ihren Besuch dankbar bin!« rief sie aus, dem Gast entgegeneilend. »Wie lieb von Ihnen, daß Sie sich meiner erinnert haben, teuerste Sofja Petrowna? Was für eine ent–zück–en–de Überraschung!«

Sina floh aus dem Zimmer.


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