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Um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts flutete zugleich mit dem Frühlingswehen der nationalen Wiedergeburt auch ein sehnsüchtiger Drang nach einer Reformation der deutschen Kunst und der deutschen Dichtung durch die Herzen. An Kornelius' verblaßter Kartonkunst hatten sich die Augen sattgesehen, und Fontane und Gottfried Keller las man noch nicht. Doch dem Volke wurde in dieser Zeit gespannter Erwartung kein Meister beschert; der schöpferische Genius schien Deutschlands Boden zu meiden. Um so hingebender lauschte, wer mit starkem und gesundem Sinne die Welt froher Schönheit und klopfenden Lebens ahnte, auf die Apostelworte, die aus fremden Ländern herüberklangen, auf Ruskins' begeisternde Ästhetik, auf den künstlerischen Realismus Flauberts und – Turgenjews.
Das »Tagebuch eines Jägers« erschien 1854 in deutscher Übersetzung; 1862 folgte langsam »Das adlige Nest«, und dann schlossen sich sehr schnell die Übersetzungen der anderen Erzählungen an. Einen weithin spürbaren Eindruck auf die deutsche Literatur ließ jedoch erst der Roman »Väter und Söhne« zurück.
Der Reiz der Turgenjewschen Erzählungen, der den Leser zuerst umfing und noch heute bestrickt, beruht auf der Überraschung, mit der wir eine ganz neue, eigenartig stilisierte Welt erschlossen sehen, eine Welt, in der naturwüchsige, kantige Menschen, aus unverdorbenem Stoff gebildet, unbekümmert um die ganze moderne nervöse Zeit, inmitten primitiver sozialer Zustände einfach und ungekünstelt ihre Leiden und Freuden empfinden. Und dann mußte die Art frappieren, wie dieser originelle Stoff in seinen Einzelheiten gepackt wird – von einem Jägerauge, das die Schärfe des Falken besitzt. Das Reich aber, dessen Pforten der Dichter auftut, ist kein Reich, vom Einklang leuchtender Farben und jubelnder Töne erfüllt; ein ernster Stimmungscharakter spricht uns an, und ungekünstelt scheinen die Naturlaute zu reden. In einer Zeit, da man übermüdet war von deutschem Idealismus, ließ Turgenjew durch seine Erzählungen das Lied von der Grausamkeit der Menschen und von der Grausamkeit der Natur erklingen.
Turgenjew kennt keine poetische Gerechtigkeit. Voll von Willkür ist das Leben, und um den Menschen kümmert sich niemand als der Mensch. Zappelnde Fliegen sind die Menschenkinder, die vergeblich den Kampf gegen das Unabwendbare kämpfen. Das Schicksal tritt ihnen mit einer gleichgültigen, marmornen Erhabenheit in den Weg und zwingt sie unter seine Gesetze, die sie nicht verstehen. Es trägt die Schuld an allem Elend dieser Erde. Da legen sie die Hände matt in den Schoß und nehmen das Unabwendbare mit Resignation auf sich. Turgenjew ist der Dichter der kleinen und stillen Naturen. Ihr Leben geht nicht über die Höhen, es ist Prosa; aber wie es sich in ihrer Empfindung spiegelt – darin liegt die Poesie; und wie sie ihre Erlebnisse überstehen – darin liegt die Tragik.
Turgenjews ältere Erzählungen sind Figurengeschichten. Eine auffällige Gestalt läuft dem Dichter eines Tages in den Weg. Irgend eine Äußerlichkeit, eine Absonderlichkeit scheidet sie von den alltäglichen Erscheinungen. Der Dichter weidet sich zuerst mit Behagen an dieser Abnormität, die sich ihm bald grotesk gestaltet, und dann findet er für seine merkwürdigen Figuren auch einen merkwürdigen Lebenslauf.
Die Welt seiner Stoffe und Gestalten blieb ihm zunächst das alte Rußland, das die Aufhebung der Leibeigenschaft noch nicht aus dem Schlafe gescheucht hat. Auch als ihn später die Gegenwart mit ihrem reformfrohen Leben umbrauste und seiner Kunst verlockende Probleme zuwarf, kehrte er doch in stiller Stunde noch zu jenen Dämmertagen zurück, in denen seine Jugend dahingegangen war. Mit Liebhabersorgsamkeit kramte er dann in dem reichen Schatz seiner Erinnerungen. Die Melodie des Jägertagebuches weht durch diese Erzählungen, durch »Mumu« und »Das Gasthaus«, die den fünfziger Jahren angehören, und durch »Ein König Lear der Steppe« und »Punin und Baburin«, die erst zwanzig Jahre später entstanden.
Man hört wohl wiederholen, daß eine müde Hoffnungslosigkeit den Leser der Turgenjewschen Erzählungen überkommt. So spricht gesteigerte Empfindsamkeit. Zu dem Unbefangenen weht es frisch und herzhaft aus dieser Poesie herüber, unter deren Ernst nicht das Grauen müder Verzweiflung, sondern das Vertrauen zu einer unversiegbaren Volkskraft wohnt.
»Mumu« hat Turgenjew im Jahre 1852 in der unfreiwilligen Muße seines Polizeiarrestes geschrieben. Thomas Carlyle sagte, er kenne nichts Rührenderes als diese kleine Geschichte. Der Türhüter Gerassim ist ein armseliger, leibeigener Taubstummer mit einer Hünengestalt und von einem gutmütig ernsten Wesen. Heimtückisch und despotisch nimmt ihm seine Herrin die Geliebte und spricht sie launisch einem verkommenen Trunkenbold als Frau zu. Kein Seufzer kommt von den Lippen des Zertretenen. Der Verlassene findet am Flußufer ein verstoßenes kleines, weißes Hündchen; er rettet es vom Ertrinken, und Mensch und Tier schließen sich einander mit der eifersüchtigsten Zuneigung, mit dem Instinkt der Parias an. Die Herrin beobachtet eines Abends das Hündlein Mumu. Es gefällt ihr. Aber ihr Wohlwollen schlägt in kleinlichen Haß um, als das Tier sich feindlich von ihr wendet. Auf ihr Geheiß wird Mumu mit List geraubt und fortgeschafft. Doch der Hund findet sich am nächsten Tage zu seinem verzweifelten Gerassim zurück, und selig birgt dieser sein wiedergefundenes Kleinod mit aller Heimlichkeit. Nur in der Nacht wagt er sich mit ihm scheu an die Luft. Das Gebell des Tieres wird zum Verräter. »Ach, ach ich sterbe! Wieder dieser Hund!« schreit die Herrin und spricht das Todesurteil über Mumu aus. Ehe Gerassim seinen Freund den erbarmungslosen Menschen preisgibt, will er ihn lieber selbst töten. Er rüstet ihm die letzte Mahlzeit, fährt auf die Moskwa hinaus, blickt zum letzten Male in die treuen, arglosen Augen und läßt ihn dann abgewandten Blickes ertrinken. Kein Ingrimm gegen die Tyrannen flackert in seiner einfachen Seele auf, seine Gefühle haben kein Recht zum Leben. Als Fronballer arbeitet er im Dienste seiner Peiniger mit unerschütterlichem Pflichteifer weiter, einsam und kraftvoll und groß, – von Frauen aber und Hunden will er nichts mehr wissen.
Auch der Leibeigene Akim in der Erzählung »Das Gasthaus« ist ein Rechtloser, von Despotenspruch vergewaltigt. Es geht ihm gut mit seiner jungen, hübschen Frau in dem Kruge, den er auf seinem Lehensfelde erbaut hat. Da kommt das Unheil über ihn, wie über das Eichhörnchen, das sich gemütlich die Nase putzt, während der Jäger seine Büchse anlegt. Ein Schurke von Kaufmann stiehlt ihm die Liebe seiner Dunjascha, raubt ihm seine Ersparnisse und treibt ihn von Haus und Herd, indem er von der Gutsherrin das Besitzrecht des Gasthauses erkauft. Akim betrinkt sich zwei Tage lang. Dann will er den Krug anstecken. Als ein Zufall das mißlingen läßt, geht es wie eine Erleuchtung durch seine ernüchterte Seele. Er wirft sich vor der göttlichen Fügung nieder. Kein selbstsüchtiger Gedanke keimt mehr; ausgelöscht ist alles Menschliche, nur eine tiefe Leere bleibt. Er weint und betet und verzeiht allen, auch seiner Frau. Dann pilgert er von einer frommen Statt zur anderen. Bisweilen zeigt er sich sogar wieder vor seiner Herrin und bringt ihr ein geweihtes Brot. Dunjascha, die alles Elend heraufbeschwor, verlebt ruhig ihr Alter bei der Herrschaft; und der ungetreue Kaufmann wird reicher alle Tage, sein Getreide wächst am schönsten, seine Hühner sind die besten, sein Vieh wird nicht krank, und seine Pferde werden nicht lahm. Ja, er nimmt den Erfolg mit sich fort, denn nach fünfzehn Jahren, als er den Krug verkauft hat und ein neuer Wirt eingezogen ist, brennt das Haus mit allen seinen Scheunen nieder.
Gewalttätiger als der in sein Leid ergebene Akim setzt sich der »König Lear der Steppe« den brutalen Faustschlägen des Schicksals entgegen. Im Kreise alter Universitätsfreunde wandelt einst das Gespräch um Shakespeares mächtige Charaktertypen, die so frisch und lebenswarm aus der menschlichen Natur herausgebildet sind. Jeder erinnert sich irgend eines Hamlets, Othellos, Falstaffs, der ihm im Leben begegnete, – und der eine hat einen König Lear gekannt. Er erzählt nun die Geschichte des adligen Gutsbesitzers Charlow. Das ist eine Riesengestalt mit urweltlicher Körperkraft. Auf kolossalem Rumpfe sitzt ohne jede Spur eines Halses ein wenig schief der ungeheure Kopf. Eine Masse wirrer, gelblich grauer Haare bedeckt ihn bis zu den buschigen Augenbrauen. Aus der bläulichen, gleichsam geschundenen Haut ragt eine mächtige Stumpfnase, blickt ein Paar kleiner Augen mit hochmütigem Ausdruck. Aus den geborstenen Lippen des kleinen Mundes tönt die heisere aber feste Stimme, wie das Klirren von Eisenstangen, die über schlechtes Pflaster gefahren werden, und er spricht stets, als ob er bei scharfem Winde über ein weites Tal hin jemand etwas zuriefe. Seine Hände sind wie Kissen, sein Rücken ist zwei Ellen breit, und seine Schultern ähneln den Mühlsteinen. Und seine Ohren – wie Bretzeln sehen sie aus mit ihren Biegungen und Krümmungen, und die ungeheuren Wangen werden von ihnen förmlich in die Höhe gepreßt.
Aber das Schicksal dieser Gestalt mit ihren grotesken Konturen ist von einer Shakespeareschen Tragik. In dem klobigen Körperbau sitzt das Gemüt eines Kindes, offenherzig und gut. Er hat volles Vertrauen zu seiner leibhaftigen Kraft; er ist ein Selbstherrscher, den seine Absonderlichkeiten von der Menschheit isolieren, und den deshalb gerade Anflüge tiefer, nachdenklicher Schwermut heimsuchen. Zwei Töchter stehen dem Vater seelenlos gegenüber; sie beugen sich sklavisch, so lange er regiert, und lauern mit niedriger Habsucht auf seinen Tod. Der Alte träumt eines Tages von einem schwarzen Fohlen, das gegen ihn die Zähne fletscht. Das ist der Tod. Aber dieser soll ihn nicht unvorbereitet treffen. Charlow bestellt sein Haus mit ceremoniöser Umständlichkeit; er teilt dann seine Güter und depossediert sich selbst. Da bricht es über ihn herein. Die Töchter treten auf die gefallene Größe; sie nehmen ihm seine Stute, seinen kleinen Kosaken, sein letztes Zimmer; sie jagen ihn von dannen wie einen räudigen Hund. Verwirrten Geistes, verkommen, zerlumpt, zerzaust und regennaß wälzt er sich wie ein vorsündflutliches Mastodon im Straßenschmutz. Als aber ein frecher, vorlauter Bursch ihn höhnt: »Sagen Sie doch, Verehrtester, wo jetzt Ihr ererbtes Dach ist, auf das Sie immer so stolz waren! Ihre Fräulein Töchterchen machen sich unter diesem Dache lustig über Sie!«, da durchzuckt ihn der Rachegedanke. »Ein Dach!«, ruft er, »sie sollen kein Dach mehr haben!« Und wie eine Erlösung steigt dieser Einfall vor ihm auf und beleuchtet sonnenklar den Weg, den er zu gehen hat. Bis aufs Wort macht er seine Drohung mit kindlicher Logik wahr. Und nun folgt eine Scene, grauenhaft, durch die Nerven schneidend, von unerreichter Größe. Der Alte steht auf dem Dache; mit seiner Bärenkraft reißt er die Sparren, Bretter, Balken los; seine blutenden Fäuste werfen den Schornstein nieder. Eine Wolke von Staub und Schmutz umhüllt ihn, seine Haare wirbelt der Wind empor, durch die Risse seiner Lumpen blickt der rote Körper, und das Brüllen seiner heiseren, wilden Stimme hallt wie das Triumphgeschrei eines Ungetüms. Es ist der Rachegott in der plumpen Unförmlichkeit des Scheusals. Und jetzt wanken die Stützbalken des Giebels unter seinem eisernen Griff, mit Gekrach stürzen sie hinunter, und sein Körper verliert schwankend das Gleichgewicht und taumelt aufschlagend zur Erde und ist tot. »Ihr habt den Alten zur Verzweiflung getrieben,« sagt den Töchtern ein alter, langbärtiger, grauköpfiger Bauer ins Gesicht, der wie ein Richter des alten Testaments dasteht, »Ihr habt die Sünde auf der Seele!« Und wie sucht der rächende Gott die Sünde der Kinder heim? Die jüngere Tochter verzichtet auf ihren Vermögensanteil und tritt in eine Sekte der Raskolniks, wo sie bald vermöge ihres stolzen Selbstbewußtseins eine Herrscherrolle spielt. Und die ältere Schwester … Als nach fünfzehn Jahren der Erzähler sie besucht, genießt sie in der ganzen Gegend den Ruf einer ausgezeichneten Wirtin; in ihrer Nähe atmet alles innere und äußere Zufriedenheit und geistige und körperliche Gesundheit. Der Dichter wirft – und das ist für seine Weltanschauung bezeichnend – die Frage auf: »Hat sie das Glück verdient?« Und er antwortet dann selbst: »Solche Fragen stellt man nur in der Jugend. Alles in der Welt, das Gute wie das Böse, wird dem Menschen gegeben nicht nach seinem Verdienst, sondern nach einem noch unbekannten, aber logischen Gesetze, auf das näher einzugehen ich nicht wagen kann, obgleich es mir zuweilen scheint, als hätte ich eine dunkle Vorstellung davon.«
In der Form einer Erinnerung aus der Kindheit ist die Novelle »Punin und Baburin« geschrieben. Sie ist in der Tat aus bunten Reminiscenzen gewirkt. Die Großmutter – es ist in Wirklichkeit Turgenjews Mutter – verurteilt eines Tages einen armen Burschen, weil er mit einer Miene des Widerwillens die Herrin gegrüßt hat, zur Deportation nach Sibirien. Als der Elende unten im Garten mit stumpfsinnigem Lächeln und trockenen, eingefallenen Augen, barfüßig und barhäuptig zur Abreise bereit steht, erhebt sich die Großmutter seiderauschend vom Divan und tritt ans Fenster und mustert mit Ihrem Doppellorgnon den armen Verbannten von oben bis unten. Da hat der Schreiber des Gutes, der hinter der alten Dame steht, die Kühnheit, eine Fürbitte zu Gunsten des Sträflings auszusprechen. Ein peinliches Schweigen. Die Herrin nimmt die Lorgnette von der Nase und wendet sich zu dem Kecken: »Über meine Untergebenen habe ich allein zu befehlen. Ich bin außerdem nicht gewohnt, daß man mich in meiner Gegenwart kritisiert und sich in meine Angelegenheiten mischt. Gelehrte und plebejische Philanthropen kann ich nicht gebrauchen. Du gefällst mir nicht … Du bist entlassen … Nikolaus Antonow, rechne mit dem Menschen ab!«
Der Philanthrop ist Baburin, ein schwärmender Republikaner, und sein unzertrennlich sich an ihn klammernder Kamerad ist Punin, Turgenjews erster literarischer Lehrmeister. Zwei Sonderlinge von grotesker Komik und doch ein paar herrliche Idealisten, die sich durch die kleinlichste Misere schleppen müssen. Als der Erzähler die beiden nach sieben Jahren in Moskau wiederfindet, hat Baburin eine Braut. Musa heißt sie. Zuerst fesselt Dankbarkeit das junge Mädchen an den Alten, dann aber läßt sie sich von einem Studenten entführen. Nach abermals zwölf Jahren, als Baburin sie sich wiederum zum Dank verpflichtet hat, heiratet sie ihn; sie ist jetzt gezähmt und lernt ihn schlicht und aufrichtig lieben. Eine eigentümliche Frau. Ihr sanft gerundetes, rosiges Antlitz ist fein und zart. Eine frische, elastische Jugendlichkeit lebt in der zierlichen, schlanken Gestalt. Das blonde Haar ist aufgebauscht, die schwarzen Augen sind klein und tiefliegend, aber sie blitzen verstohlen und funkeln lebhaft und klar. Ihre Stimme ist ein voller Alt, der auf den hellroten, fast kindlichen Lippen seltsam anmutet. Was sie von den russischen Mädchen alten Schlages unterscheidet, das ist ihr Freiheitssinn, ihre Entschlossenheit und ihre Leidenschaft, die sich bis zur Selbstvergessenheit steigert. So ist sie einst ihrem Verführer in die weite Welt gefolgt; so wird sie die hingebende Genossin der Freiheitsideen, die den alten Baburin durchglühen; so folgt sie ihm ohne Bedenken, als er wegen Teilnahme an einer Verschwörung nach Sibirien wandern muß. Sie ist »ein neuer, ein ganz neuer Typus,« ist die russische moderne Frau, die als ebenbürtige Gefährtin die kühnen Hoffnungen und Entwürfe des Mannes teilt. – So bleischwer die Atmosphäre der Knechtschaft auf dieser Erzählung lastet, es blitzt am Schlusse doch die Strahlensonne der Erlösung durch. Baburin und Musa haben sich in Sibirien eine neue Heimat geschaffen, und in der Schule, die sie gründen, um das Feuer der Aufklärung und Bildung zu schüren, finden sie einen Wirkungskreis. So machen sie keinen Gebrauch von der Amnestie, die ihnen das Jahr 1855 beschert. Frühling ist es, als 1861 das Manifest der Aufhebung der Leibeigenschaft zu ihnen dringt. Im Überschwang der Seligkeit, die das glückliche Herz nicht fassen kann, scheidet der Greis aus dem Leben. Musa aber bleibt in dem kleinen sibirischen Städtchen und setzt das Werk des Toten fort, weil es sein letzter Wille war und sie keinen anderen Willen kennt.