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Aufstöhnend lag ich diese Nacht
und hab' gezweifelt und gewacht
und hab' gerungen mit dem Geist,
der mit den schweren Bildnerhänden
mich angerührt, – mich wirken heißt,
mich kämpfen lässt und nie vollenden:
»Wenn dein Gefieder windgebauscht,
du dunkler Engel, mich umrauscht
mit urgewalt'ger Melodie, –
Posaunen scheinen deine Klänge
und selbst dein Lächeln ist noch strenge, –
ich fass' dich nie, ich halt' dich nie …
An meiner Lampe Flackerlicht
entzündet sich das Weltall nicht!
Lass ihren sturmzerrissnen Schein
in Nacht verwehn! … Lass mich allein!
Zu Füßen brauste mir ein Meer
und meine Hände blieben leer,
gesegnet nahte mir ein Wort
und eine Woge riss es fort,
der Trank, den deine Hand mir bot,
er gab mir Leid, er schuf mir Not,
dein Hauch zerschmettert und zerbricht …
Du bist zu groß! Ich fass' dich nicht …«
So stöhnend, wild und aufgeräumt,
entschlief ich denn und hab' geträumt:
Aus Wolkenfernen kam Gesang
begleitet von metall'nem Klang
und eine Stimme glanzumloht
deutete Leben mir und Tod.
Torflügel sprangen auf … Es riss
der Vorhang meiner Finsternis,
ein Brunnen hob und senkte sich
weiß überschleiert gegen mich
und fiel in goldnem Tropfenschwarm
in eines Beckens Marmorarm.
Er ließ die Schale übersprühn
und machte sie so reich und voll,
dass über Rand und Grenze hin
der Segen floss und überquoll.
Da beugt' ich mich in Demut tief
vor dem Gesicht und weint' und rief:
»So fülle du mich bis zum Grund
des Herzens! … Zeichne Stirn und Mund! …
Gleichwie ein Becher glüh'nden Wein
umschließt, lass mich Gefäß dir sein.
Mach' meine Dunkelheiten hell
durch deines Brunnens Funkenquell
und meine Seele deinem Nah'n
mit tausend Pforten aufgetan.
und kann ich nie vor dir bestehn,
wird meine Spur im Sand verwehn
und geht verloren, was ich schuf:
Was mich bewegte, war dein Ruf,
dein Atem war es, der mich trug,
auf deinem Fittig ging mein Flug,
ich schwebte, – und zerbrech' ich auch,
was mich zerschmettert, ist dein Hauch.
Zünde die Fackel, – heb' das Licht, –
segne mich denn, – ich lass dich nicht!« …