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Indessen beobachtete Alexander den Gallier mit einem Blicke, der Besorgnis einflößen konnte. Ich dachte bei mir selbst, er würde ihn samt seinem Pferde mit Pfeilschüssen töten lassen.
Pendragon dagegen, stolz und kühn, wie ein Sohn des Zeus, behielt seine ruhige Haltung; er wartete.
Endlich hatte der König seinen Entschluß gefaßt.
»Ich sehe wohl«, sagte er, »du kannst mit meinen Freunden nicht leben ....«
»Nein«, unterbrach ihn der Gallier, »deine Freunde können mit mir nicht leben. Was mich betrifft, so behelligen sie mich nicht. Kein Mensch und kein Ding auf der Welt wird mich jemals behelligen.«
Alexander mußte lachen.
»In der That«, sagte er, »du scheinst mir danach angethan, dir überall Platz zu verschaffen. Im übrigen gefällst du mir und ich behalte dich ....«
Der Gallier machte hier eine bezeichnende Bewegung.
»... So lange natürlich, als du mein Freund sein willst. Für einstweilen gebe ich dir das Kommando über das Korps der »verlornen Söhne« in meinem Heer. Ihr letzter Führer Klearchos ist kürzlich beim Übergang über den Tigris gefallen und noch nicht ersetzt. Du wirst immer die Vorhut bilden und den ersten Stoß aushalten. Bei deinem Naturell wird dir hoffentlich dieser Posten zusagen.«
»Ausnehmend wohl!« antwortete der Gallier.
»Was Sold und Beute betrifft ...«
»Ich werde meine Pflicht thun«, erwiderte Pendragon.
Hierauf ließ ihn der König mit Nadjed zu seinem Posten führen und behielt mich bei sich, um den Hohenpriester aus Chaldäa auszufragen.
Amaleks Blicke folgten lange dem scheidenden Pendragon; dann murmelte er einige chaldäische Worte, die weder ich noch der König verstand.
»Was sagst du da?« fragte Alexander ihn in persischer Sprache, die er ziemlich gut sprach.
»Daß dieser Gallier den Mut des Löwen in seinen Adern hat und daß er über kurz oder lang eine Krone tragen wird.«
Alexander wurde rot vor Zorn.
»Solange ich lebe, wird niemand die Krone tragen«, sprach er, »und wenn dieser Barbar es je wagen sollte ...«
Eine entsprechende Bewegung führte seinen Gedanken zu Ende. Augenscheinlich hätte er ihn gleich dem geringsten Sklaven töten lassen.
Aber Amalek antwortete in ernstem Ton:
»Ich habe nicht gesagt, daß er deine Krone nehmen wird. Was diesen Punkt betrifft, so weiß ich nichts. Übrigens wird Baals Wille geschehen. Wenn Baal diesen jungen Barbaren mit seiner Wehr beschützt und ihm sein unbezwingliches Schwert leiht, so wirst weder du, noch Dareios, noch irgend ein Mensch ihn aufhalten können.«
Alexander blieb eine Weile nachdenklich, denn er kannte das tiefe und beinahe unfehlbare Wissen der chaldäischen Priester.
Er zitterte sogar vor ihnen, er, der den Tod als einen Kriegsgefährten, nicht als einen Gegner ansah, den er zu fürchten brauchte.
Endlich richtete er seine Augen auf Amalek und sagte:
»Unter welchen Umständen bist du ihm begegnet? Was ist vorgefallen? Hat er dich als Gefangenen weggeführt, wie er sich dessen rühmt, oder bist du ihm freiwillig gefolgt, um zu mir zu kommen?«
»Beides, großer König«, antwortete der Chaldäer. »Er hat mich mit Gewalt im Zelt des Dareios ergriffen, aber ich wußte im voraus, daß man mich dort ergreifen werde und ich war freiwillig dahin gegangen, um mich ergreifen zu lassen.«
»Das ist vielleicht wahr, jedenfalls aber sehr sonderbar«, sagte jetzt Alexander. »Welchen Grund hattest du, zu mir zu kommen, den du zuvor noch nie gesehen hattest?«
Amalek nahm sich zusammen und sprach:
»Zwei Gründe, großer König, mein Interesse und das deinige. Willst du ohne Schwertstreich Herr von Babylon werden, der größten und reichsten unter sämtlichen Städten Europas und Asiens? Der Stadt, deren Besitz dich zum Herrn des Perserreichs machen würde?«
»Gewiß!« sagte der Makedonier.
»Und welchen Preis willst du für seine Eroberung zahlen?«
»Den, welchen du von mir verlangen wirst.«
»Wohlan, Herr, ich werde dir Babylon geben, aber du, du wirst mir meine einzige Tochter Drangiane wiedergeben, die mir teurer ist als alle Schätze Asiens.«
Alexander reichte ihm die Hand und sprach:
»Greis, am Tage nach meinem Einzuge in Babylon werde ich dir deine Tochter zurückgeben. Ich nehme die unsterblichen Götter zu Zeugen! Aber wie kam es, daß Drangiane meine Gefangene wurde?«
Er wandte sich gegen mich und fragte:
»Weißt du etwas davon, Sosikles, du, der für den geschwätzigsten und neugierigsten der Athener gilt, welche selber wieder die geschwätzigsten und neugierigsten aller Menschen sind?«
Ich antwortete bescheidentlich:
»Herr, es ist meine Pflicht, alles zu erfahren, und mein Recht, alles zu erzählen; aber wenn mein Geschwätz dich langweilt, so gibt es ja ein sehr einfaches Mittel: man lasse mich ungefragt, dann brauche ich dir keine Geschichte von diesem oder jenem zu erzählen.«
Er klopfte mir lachend auf die Schulter und sagte:
»Mein Freund, sei nicht böse. Es war nur ein Scherz. Kennst du Drangiane? Ist sie gefangen in meinem Lager?«
Der alte Amalek sah mich mit einem Blick der qualvollsten Unruhe an, als läge in meiner Hand die Entscheidung seines Geschickes; ich antwortete:
»Herr, die schöne Drangiane – denn sie ist durch ihre Schönheit im ganzen Reiche berühmt – ist nach der Schlacht bei Issos zusamt den beiden Königinnen – der Mutter und der Frau des Dareios – und den Frauen und Töchtern der vornehmsten persischen Satrapen in die Gefangenschaft geraten. Sie ist im Lager, ihr Zelt stößt an das, worin sich die Mutter des Dareios befindet. Sie verläßt es, wie alle Prinzessinnen, nur in Begleitung ihrer Frauen und ist dann in einen langen Schleier gehüllt, der sie den Blicken der Männer entzieht.«
»Wie kannst du denn wissen«, fragte Alexander lachend, »daß sie schön ist?«
»Die alten Frauen in ihrem Geleit und in dem der beiden Königinnen, die sie gesehen haben, sagen es und behaupten, es habe nie eine vollendetere Schönheit gegeben.«
»Ich hätte Lust, sie auch einmal zu sehen.«
Amalek erwiderte in ernstem Tone:
»Von Männern wird allein ihr Gemahl sie sehen am Tage der Hochzeit: jeder andre würde sein Leben dabei verlieren.«
– »Aber«, fragte der König, »wen soll sie heiraten?«
– »Denjenigen, den Baal bezeichnen wird.«
Er fügte mit feierlicher, orakelmäßiger Stimme hinzu:
»Und dieser Mann wird der Führer eines unermeßlichen Volkes sein!«
Von dieser Antwort betroffen, fragte Alexander nach einigem Nachdenken:
»Du, der du im Namen Baals sprichst, wer bist du?«
– »Ich bin«, erwiderte Amalek, »Hoherpriester und König der Chaldäer, welche Babylon bewohnen, und die einst Herren des halben Asiens waren .... Du wirst bald den Palast meiner Väter sehen, der an Größe alle in Griechenland und Ägypten überragt, und dessen terrassenförmiges Dach sich dreihundert Fuß hoch über dem Boden am linken Ufer des Euphrat erhebt.
»Auf der Terrasse selber ragen vier große Türme empor, so hoch wie siebzig hochgewachsene Männer, die übereinander aufgestellt werden; sie halten Wache an den vier Enden des Horizontes, wie lanzenbewaffnete Krieger. Der nördliche sieht auf die Berge Armeniens, wo der Euphrat entspringt, der mit der Ruhe und Majestät des Vaters der Flüsse Mesopotamien sich zuwendet, und der Tigris, der neben ihm mit der Schnelligkeit des Pfeiles dahineilt.
»Der westliche Turm schaut gegen die syrische Wüste und die Stadt Damaskus, hinter welcher die grünen und dunkeln Wälder des Libanon aufsteigen.
»Der Turm gegen Süden zeigt den Augen die Ebene, wo der Persische Golf seinen Anfang nimmt, diese Einbiegung eines unbekannten Ozeans, der Afrika und Indien bespült, und der sich noch weit darüber hinaus dehnt, bis ans Ende der Erde.
»Endlich, vom östlichen Turm aus, der höher und schöner ist als die andern, gewahrt man, o großer König, das Thal des Tigris und darüber hinaus die Gebirge von Susiana, an deren Fuß man die weiße, mit dem Rücken an einen dreißig Meilen langen Wald gelehnte Stadt Susa erblickt, einer Neuvermählten ähnlich, die am Wege ihres Gatten harrt.«
»O!« sagte Alexander, »das ist ja sehr bemerkenswert. Nimm Notiz davon Sosikles. In der That, ein prächtiger Palast und eine des Palastes würdige Landschaft.«
Dann, an den Hohenpriester sich wendend:
»Aber in allem, was du da von Babylon erzählst, Amalek, sehe ich nur Mauern, die zwar erstaunlich hoch, indes schließlich doch nur ein Haufen von Ziegelsteinen sind ... Deine Vorfahren hatten ja, wenn sie in ihrer Stadt lustwandelten, nicht einmal einen Grashalm, um ihren Fuß darauf zu setzen?«
»Das habe ich erwartet«, sagte er. »Sie hatten vor sich das Gebirge und die Ebene, die Zeit und den Raum, diese vier Unendlichkeiten.«
Nach diesen Worten sammelte er sich einen Augenblick, dann fuhr er fort:
»So konnten sie wie Götter in den Straßen Babylons spazieren reiten, auf turmhohen Elefanten, vor sich dreimalhunderttausend Reiter und hinter sich fünfmalhunderttausend Fußtruppen, umgeben von einer Leibgarde von dreihundert Satrapen, worunter sechzig Könige; von fern verkündeten ihre Ankunft zehntausend Trommeln und sechstausend Trompeten, während eine Bevölkerung von über drei Millionen, Männer, Weiber und Kinder, die sich auf die Straßen, Plätze und Kreuzwege ergoß, voll Bewunderung, Furcht und Verehrung sich vor ihnen niederwarf.«
– »Ach«, sagte Alexander, »deine Vorfahren waren glückliche Menschen!«
Ich sah, daß er ihr Los beneidete, dieser Makedonier, dessen Vater in seiner Jugend genötigt war, auf Kosten seiner thebanischen Gastfreunde zu leben.
»In der That, sie waren glücklich«, wiederholte mit feierlicher Stimme Amalek, »solange sie dem Willen Baals gehorchten; aber sie vergaßen bald die Wohlthaten, womit Baal sie überhäuft hatte, und vernachlässigten seine Altäre. Da wandte er sein Angesicht von ihnen und überlieferte sie den Medern und den Persern; Kyros drang während einer Nacht in Babylon ein. Oh! es war eine Mord- und Schreckensnacht! ... Er tötete Belsazar, den Großvater meines Älterahns, und seine achtzig Söhne. Ein einziger, kaum ein Jahr alt, wurde von seiner Amme gerettet und in einem unterirdischen Gewölbe unter dem Altar des Gottes versteckt. Hier lebte er zwanzig Jahre, chaldäische Priester unterrichteten ihn in allen Geheimnissen der göttlichen Wissenschaft, die da lehrt Menschen und Geister zähmen und mit den Himmlischen sich in Verbindung setzen. Dann, als Kyros und sein Sohn gestorben waren, verkündeten die von Baal begeisterten Magier dem Dareios, Sohn des Hystaspes, dem neuen König, daß Baal soeben einen neuen Hohenpriester vom Stamme Belsazars erweckt habe, und daß dieser sich am Tage des Sonnenfestes im Tempel zeigen werde.«
– »Wirklich?« fragte Alexander mit Lachen. »Und was antwortete Dareios, der Sohn des Hystaspes?«
Amalek zog die Augenbrauen zusammen.
»Der Großkönig lachte wie du jetzt und erklärte, er würde diesen Erben Belsazars wie einen Hund töten lassen ... Da griff alles Volk zu den Waffen und kämpfte mutig drei Jahre lang, um den Befehlen Baals zu gehorchen und die verhaßte Nation der Perser, der Ormuzddiener, zu vertreiben; aber Dareios drang durch Verrat in Babylon ein, nach einer Belagerung, welche zweimalhunderttausend Babyloniern das Leben gekostet hatte.«
»Alle andern wurden zu Sklaven gemacht; aber von den Männern wurden sechstausend in Säcke genäht und in den Euphrat geworfen, damit sich die Haifische des Persischen Meerbusens von ihrem Fleisch mästen konnten; zehntausend wurden ans Kreuz geschlagen; fünftausend wurden lebendig von Kopf bis zu den Füßen geschunden, mit Honig bestrichen und während dreier Tage den Sonnenstrahlen und den Stichen der Wespen ausgesetzt; achtzehntausend, glücklicher als jene, wurden zwischen zwei Brettern durchsägt, zwölftausend wurden mit flüssigem Naphthaöl getränkt, gepfählt und lebendig verbrannt, um den Park zu beleuchten während eines Nachtfestes, das der frohgemute Dareios den großen Perserherren gab. Vor den Augen derjenigen, welche langsam verbrannten, ließ man, um ihre Qualen noch schrecklicher zu machen, ihre Weiber und Kinder unter Peitschenhieben tanzen.«
– »Schließlich«, fragte Alexander, »war das Fest vollständig, nicht wahr?«
– »In der That vollständig, größter der Könige, denn sämtliche Babylonier über fünfzehn Jahren, die man leben ließ, wurden an Stricken um den Hals herbeigeschleppt; man schnitt ihnen Nase und Ohren ab, damit man sie wieder erkenne, wenn sie ins Land hinaus flohen, um ihren neuen Herren zu entrinnen, und damit sie für ihre eignen Eltern und Freunde ein Gegenstand des Abscheus wären.«
»Und der Sohn Belsazars, der Vater deines Älterahns, welche Todesart erlitt er? Denn vermutlich wurde er nicht verschont, da das ganze Volk um seinetwillen umkam.«
– »Oh!« rief Amalek, den rechten Arm gegen den Horizont ausstreckend, »er allein konnte nicht umkommen, die Hand Baals beschützte ihn.
Dareios verlangte ihn von den chaldäischen Priestern; diese antworteten, er sei verschwunden, die Geister, die dem Baal, dem Feinde des Ormuzd, gehorchten, hätten ihn durch die Luft entführt.«
– »Eine gute Idee«, meinte Alexander. »Und der König gab sich mit dieser Auskunft zufrieden?«
– »Keineswegs. Der Gottlose wagte es, Baal zu trotzen, und ließ fünfzig Priester des Gottes, die er unter den ältesten und ehrwürdigsten auswählte, auf die Folter legen; aber alle beteuerten das Wunder, dessen Zeuge sie gewesen waren, und starben auf dem Marterholz. Ein einziger wurde wegen seines hohen Alters, und weil offenbar der Geist des Gottes aus seinem Munde sprach, verschont. Dieser prophezeite dem Sohne des Hystaspes, daß, wenn er oder ein andrer das Tempelheiligtum Baals betrete, der Tempelschänder von den Göttern würde erschlagen werden. Dareios' Bruder, Achämenes, wagte dieser Warnung zu trotzen und ließ das große Tempelportal aufbrechen; aber kaum hatte er den Fuß auf die Schwelle gesetzt, als ein goldener, von unsichtbarer Hand geschleuderter Wurfspieß ihn vor den Augen der persischen Armee tot hinstreckte. Zu gleicher Zeit ließ sich aus der Statue Baals, die in einer Höhe von mehr als sechzig Fuß im Innern des Tempels aufgestellt war, eine schreckliche, wie Trompetenschall schmetternde Stimme vernehmen:
»Sohn des Hystaspes, du siehst, welche Züchtigung denen beschieden ist, welche meinem allerhöchsten Befehl zu trotzen wagen. ... Wenn du leben und regieren willst, so gehorche!«
»Dareios fragte voller Entsetzen den Propheten, womit er den Zorn des Baal beschwichtigen könne.
»Durch Opfer«, antwortete der Greis, »und dadurch, daß du den Tempel Baals und das Hohepriestertum dem Sohne des Belsazar zurückgibst.«
– »Aber wenn die Geister ihn in die Luft entführt haben«, erwiderte der große König, »wie kann ich ihn zurück rufen?«
– »Überlaß dem mächtigen Baal diese Sorge!« antwortete der Prophet. »Er selber wird seinen Diener wohl wiederfinden und zurückführen können. Du aber lasse an den vier Enden der Stadt laut verkünden, daß du den Göttern gehorchen willst; bekümmere dich nicht um das Übrige.«
»Der Sohn des Hystaspes, der über so viele Könige herrschte, schlug diesen Rat in den Wind und ließ den Propheten töten. Aber am folgenden Tage, als er auf die Terrasse des Palastes gestiegen war und das Eroberte ansah, näherte sich ihm in bittender Stellung ein Babylonier, der sich unter dem Gefolge seiner Großen versteckt hatte, und versuchte, während der König ihn anhörte, diesen zu erdolchen; indes der Harnisch, den der Sohn des Hystaspes unter seinem Rocke trug, rettete ihm das Leben, und er erhielt nur eine leichte Wunde. Der Abgesandte Baals dagegen (denn niemand zweifelte daran, daß er von Gott geschickt war, um die Verachtung seines heiligen Namens zu rächen) entzog sich den Schwertstreichen der persischen Großen, indem er sich von der Terrasse hinab in den Euphrat stürzte, wo er umkam.
»Am gleichen Abend begab sich der bestürzte Dareios ins Feldlager vor den Mauern der Stadt, wo er sich inmitten seiner Leibgarden für sicher hielt; aber dem Gott, der Herr ist über Himmel und Erde, trotzt man nicht ungestraft. In der folgenden Nacht wurde sein Zelt durch das Feuer des Himmels in Brand gesteckt.«
Hier unterbrach Alexander den Bericht Amaleks.
»Das Feuer des Himmels«, rief er, »oder vielleicht irgend ein Babylonier? ...«
– »Wenn es ein Babylonier war«, entgegnete der Chaldäer, »so hat ihn niemand entdecken können. Übrigens, warum sollte Baal sich nicht der Hand eines seiner treuen Anhänger bedienen können, um hier Rache auszuführen? ....«
– »Verzeihung!« erwiderte der Makedonier. »Deine Worte, Amalek, sind die eines Weisen. ... Aber was geschah weiter?«
– »Daß der Sohn des Hystaspes endlich öffentlich bekannt machte, der Sohn Belsazars könne nach Babylon zurückkehren, und er werde ihm den Tempel Baals und die Herrschaft über das ganze Land zurückgeben, vorausgesetzt daß er ihm Tribut entrichte. In der folgenden Nacht öffneten sich alle Pforten des Tempels von selber und der Tempel war beleuchtet, ohne daß man sagen konnte, von wessen Hand, und die gewaltige Stimme des Gottes ließ sich vernehmen und verkündete allen Völkern, daß der Erbe und Nachfolger Belsazars bei hellem Tage auf dem Luftwege zurückkommen werde.
»In der That, am folgenden Tage, um Mittag, als alle Babylonier und auch die Perser die Augen gegen den Himmel richteten, gewahrte man in schwindelnder Höhe einen leichten Wagen, der aus Aloëfasern gefertigt und von einem Gespann acht gezähmter Adler gezogen war und zuerst gegen Osten wie eine Wolke am reinen Himmel Babylons sichtbar wurde. Auf dem Wagen saß, mit einem von Gold, Seide und Purpur gewobenen Kleid angethan, ein Jüngling, schön wie der Tag. Es war Assur, der Sohn Belsazars und der Ahn meines Urgroßvaters. Er stieg nieder und trat auf Dareios zu, der ihn mit einem aus Bewunderung und Schrecken gemischten Gefühl betrachtete.«
»Baal hat deine Bitten gehört«, sprach er. »In anbetracht deiner Reue verzeiht er dir, dir und dem ganzen Volk der Perser. Lerne nun infolge der gestrigen Wunder die Götter verehren.
»So wurde Assur, mein Vorfahr, wieder Satrap und Großpriester von Babylon. Und von jetzt an that der Großkönig nichts, ohne ihn vorher um seine Meinung anzugehen, und die Nachkommen des Hystaspessohnes unternahmen gleichfalls nichts, ohne die Nachfolger des Assur um Rat zu fragen.«
Alexander vernahm diesen seltsamen Bericht mit ernstem Staunen in der Art, wie Orientalen das Wunderbarste anzuhören pflegen, aber in seine Bewunderung mischte sich auch etwas von griechischer Spottlust.
»Ich habe«, sagte er, »viele Wunder dieser Art gelesen in den trefflichen Erzählungen Herodots, der sie unmittelbar von den Priestern deines Landes hörte, aber für nichts einstehen wollte ... Du, Amalek, sage mir nun, was dich bestimmte, hierher zu kommen.«
– »Ein Traum, den Baal mir sandte«, antwortete stolz der Hohepriester, »und der Wunsch, meine Tochter Drangiane wiederzuerhalten. Aber zuvor mußt du wissen, wie sie deine Gefangene geworden ist.
»Es ist Sitte bei den Perserkönigen, wenn sie in den Krieg ziehen, den größten Teil ihrer Schätze, ihre Frauen und ihre Kinder mit sich zu schleppen. Dies geschieht nicht aus Luxus und Prachtliebe (wie mundfertige Griechen behaupten), sondern um sicher zu sein, daß nicht irgend ein verborgener Feind während ihrer Abwesenheit sich ihrer Schätze bemächtige. So hielt es schon der berühmte Xerxes, so halten es heute seine Nachfolger. Zugleich führen sie auch, um sich der Treue ihrer Satrapen und Provinzialstatthalter zu versichern, als Geisel das Kostbarste mit, was diese besitzen.
»Mein kostbarstes Kleinod war meine einzige Tochter Drangiane. Diese nahm also Dareios auf seinem Zuge durch Babylonien mit sich trotz aller meiner Bitten, behandelte sie jedoch mit großer Achtung, aber sie wurde von deinen Soldaten gefangen am gleichen Tage, da auch die Frau, die Mutter und die Kinder des Großkönigs in Gefangenschaft gerieten, nämlich während der Schlacht bei Issos.
»Seit jenem schrecklichen Tage habe ich mein Haar geschoren, habe mein Haupt mit Asche bestreut, habe den Göttern Opfer dargebracht, habe tausendmal das grausame Geschick meiner Tochter und den unsinnigen Hochmut des Großkönigs verflucht, der sie als Geisel mitgenommen hatte; endlich habe ich gehofft, durch einen großen Dienst, den ich dir erweise, indem ich dir Babylon ohne Schwertstreich in die Hände liefere, die Befreiung Drangianens zu bewirken.
»Während ich diesen Gedanken nachhing, hast du den Euphrat und den Tigris überschritten auf dem Marsch gegen Dareios. Da erinnerte ich mich an ein Orakel, das mein Vorfahr Assur einst verkündete:
» Wenn der Tiger, der von Westen kommt, sich auf den Stier mit zwei Hörnern stürzen wird, der im Osten weidet, wird Babylon gerettet und die weiße Hirschkuh frei werden.«
»Nichts kann deutlicher sein. Der Stier ist Dareios. Persien und Medien sind die beiden Hörner, mit denen er seine Feinde stößt und zurückwirft. Die weiße Hirschkuh ist Drangiane. Der Tiger bist du.«
– »In der That«, sagte Alexander, »nichts kann deutlicher sein als diese Erklärung ... Und dann, bist du dem Dareios gefolgt?«
– »Wie du siehst«, antwortete Amalek. »Weil er weiß, daß ich von Baal begeistert bin, zieht er mich in allen Angelegenheiten zu Rate. Diesen Morgen hat er mich rufen lassen. Er hatte im Traume einen Mann gesehen, der wie er mit dem königlichen Rock bekleidet war, eine mit den kostbarsten Steinen geschmückte Tiara trug, sein Zepter in der Hand hielt und auf seinem Bett in tiefem Schlafe lag. Dieser Mann war ihm in der Kleidung ähnlich, aber war doch nicht er selber. Plötzlich verschwand er wie von einem Tiger entrafft, der sofort die Flucht ergriff. Dareios war aufs äußerste bestürzt und fragte mich um Rat. Ich antwortete: »Großer König, ein Unheil droht deinem Reich und deinem Haus. Aber es gibt ein Mittel, es von deinem Haupte abzuwenden.«
– »Welches?« fragte Dareios. – Du setzest einen andern an deinen Platz mit deinen prächtigen Kleidern und deiner Krone. Wenn der Tiger von Westen kommt, welchen dir die Götter schicken, wird er ihn antreffen. – »Aber wer wird meinen Platz einnehmen wollen?« – Ich selbst, großer König! In der That, ich hatte einen ähnlichen Traum und war, ohne zu wissen wie, in dein Feldlager getragen worden und hatte meine Tochter wiedergesehen.
»Er dankte mir, versprach mir als Lohn, wenn ich diese Prüfung überlebte, die Satrapie Susianas und bekleidete mich eigenhändig mit seinem Königsrock. Ich schlief auf Veranstaltung der Götter ein. Da kam Pendragon. Den Rest weißt du.«
Ein langes Schweigen trat ein.
Endlich brach es Amalek und sagte:
»Herr, laß mich zu meiner Tochter führen.«
– »Wie wird die Schlacht morgen ausfallen?«
»Du wirst siegen«, erwiderte Amalek, »Baal hat es mir vorhergesagt. Und binnen acht Tagen wirst du durch meine Bemühungen in Babylon einziehen.«
– »Empfange auch du deinerseits mein Versprechen«, sagte der Makedonier. »Du bleibst hier mein Gefangener. Aber am Tage nach meinem Einzug in Babylon wirst du Hoherpriester der Stadt sein, wie du es schon bist, und obendrein Satrap der Provinz Persis mit der Hauptstadt Persepolis. Zugleich werde ich deine Tochter Drangiane zurückgeben, und da man dir prophezeit hat, daß sie eines Tages Königin eines großen Volkes sein wird, so werde ich dir einen Eidam geben, der ihrer würdig ist.«
Er schien sich selbst zu meinen.
»Es wird geschehen, wie Baal will«, erwiderte der Chaldäer.
»Du, Sosikles«, sprach Alexander weiter, »führe ihn zu den Zelten der gefangenen Königinnen. Geh' und schlafe oder wache mit deinen Freunden; ich bedarf deiner Dienste nicht mehr, und es wird morgen ein heißer Tag werden.«
Als ich mich entfernen wollte, sagte er noch:
»Benachrichtige Pendragon, daß ich ihn vor Mitternacht werde rufen lassen, um ihm meine letzten Aufträge zu geben.«
Ich gehorchte und diente dem alten Amalek als Führer.
Der Chaldäer folgte mir mit nachdenklicher Miene.
»Sosikles«, sagte er endlich, »du hast soeben einen Menschen gesehen, der in einigen Monaten der Herrscher über Asien und in einigen Jahren nichts als Staub sein wird.«
Ich antwortete philosophisch:
»Das ist auch das Los der Semiramis, des Kyros, des Sesostris und tausend andrer Eroberer gewesen. Das Leben ist für die größten wie für die kleinsten nur der Weg, der zum Tode führt ... aber, vorausgesetzt daß ...«
Er unterbrach mich:
»Vorausgesetzt daß du Zeit hast, in seinem Dienste dein Glück zu machen, kümmerst du dich wenig darum, was aus Alexander werden kann. Nicht wahr?«
Er fixierte mich mit seinen schwarzen tiefen Augen, die im Grund der Seele zu lesen schienen.
Ich erwiderte mit einem Freimut, der mich selber in Erstaunen setzte:
– »Je nun, und wenn dies schließlich wahr wäre, könnte man mir einen Vorwurf daraus machen? Bin ich Alexanders Sohn oder sein Vater oder sein Bruder? Bin ich auch nur seines Stammes oder aus seinem Lande? Er hat mich zu seinem Geheimschreiber gemacht, weil ich ihm Dienst leisten kann. Er zahlt mich gut, weil meine Dienste ihm zu statten kommen. Er nennt mich von Zeit zu Zeit seinen ›Freund‹, wenn er gut bei Laune ist, und ich lasse es mir gern gefallen, weil es mir bei der Armee einen guten Namen macht; aber, wenn er sich betrinkt und ich ihm widersprechen wollte, so würde er mich mit seinem Speer durchbohren, ehe jemand Zeit hätte, auch nur ein einziges Wort zu sprechen.«
– »Du machst doch aber«, sagte der Chaldäer, »wenigstens dein Glück bei ihm? Du sammelst große Reichtümer?«
– »Gewiß. Aber was nützen Schätze, die man nicht genießen kann, die man zu jeder Stunde des Tages mit sich schleppen muß, aus Furcht, daß Diebe oder einfache Marodeurs dahinter kommen? Ich habe von Alexander seit vier Jahren mehr als 1000 Talente erhalten, das heißt, soviel, daß ich damit die Hälfte der Häuser Athens erwerben könnte; aber ich kann nirgends etwas kaufen. ... Weiß ich denn, wo ich morgen sein werde? Seit ich im Gefolge der Makedonier den Beruf eines Erobernden treibe, habe ich nicht drei Nächte im gleichen Bett und unter dem gleichen Dach geschlafen, ausgenommen während der Belagerung von Tyros, die sieben Monate dauerte, und Zeus weiß, wie man sich im Lager und den Laufgräben amüsierte! Ihr Götter, wie hab' ich mich gelangweilt! Man gähnte die ganze Zeit über; ich habe mir beinahe die untere Kinnlade ausgerenkt!« –
»Nun, wenn du wüßtest, daß er in fünf oder sechs Jahren sterben muß, daß man sich über seinem Leichnam schlagen wird, daß man sich über seine Überreste streiten wird, daß seine besten Freunde einander erwürgen werden und daß es unmöglich ist, vorauszusehen, wer Sieger sein wird und ob dieser Sieger selber im Augenblicke, wo er seines Sieges genießen kann, nicht als das Opfer einer Mörderhand fallen wird – wenn du alles dies wüßtest, Sosikles, nicht wahr du würdest gern deinen Dienst verlassen und einen Herrn suchen, dessen Freundschaft weniger gefährlich wäre?« –
Beinah' unwillkürlich rief ich aus:
»Gewiß!«
Dann fügte ich nachdenklich hinzu: »Aber wer kann wissen? ...«
Der alte Chaldäer erwiderte:
»Ich, Freund Sosikles, ich allein! denn Baal hat keine Geheimnisse vor seinem Diener.«
Er sprach dies, beim Zeus, mit einem so feierlichen Tone, daß ich beinahe geneigt war, ihm aufs Wort zu glauben.
»Ihr Griechen seid Leute von Geist, ihr redet über alles wie Philosophen, ihr versteht und erklärt alles, doch erratet nichts, aber wir Chaldäer, wir wissen alles und reden über nichts. Denn das Gerede kommt von der Erde, und die wahre Weisheit steigt vom Himmel herab.«
Als ich nach diesen Worten verwirrt dastand, redete er also weiter:
»Das Glück ist an dir vorbeigegangen, Sosikles, du hättest es beim Schopfe fassen sollen. Du kannst es noch. Kehre zur Beiwacht zurück. Derjenige, der dein Glück begründen soll, wird dort sein. Wenn du ihn noch nicht bemerkt hast, so wirst du ihn an seinem erhabenen Gesichtsausdruck, an seiner stolzen Sprache, an jener triumphierenden Kühnheit erkennen, die sich nur bei den Söhnen oder den Lieblingen der Götter findet.«
Nachdem er also gesprochen und sich den Sklavinnen, welche Drangianen bedienten, zu erkennen gegeben hatte, trat er in das Zelt seiner Tochter.
Als ich langsamen Schrittes mich entfernte, in Nachdenken über die unbestimmten, dunkeln, bedrohlichen und glückverheißenden Weissagungen Amaleks versunken, faßte mich ein kleiner Mensch mit langem Rock, langem Bart, mit sichelförmiger Nase, schwarzen und lebhaften Augen, die wie zwei glühende Kohlen leuchteten, an der Hand und grüßte mich mit den Worten:
»Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs sei mit dir!«
Abraham, Isaak und Jakob waren, so scheint es, sein Urgroßvater, sein Großvater und sein Vater. Kurz, es war ein Jude, der uns seit dem Durchmarsche Alexanders durch Palästina folgte und unsern Soldaten um billigen Preis die den Persern, Medern, Chaldäern, Ägyptern und Syrern abgenommene Beute abkaufte, um sie dem ersten besten wieder zu verkaufen.
Er verdiente viel Geld dabei, denn ein Soldat, der nicht sicher ist, zwei Tage zu leben, hütet sich wohl zu feilschen. Er kauft oder verkauft alles mit der gleichen Sorglosigkeit. Aber der augenfälligste Nutzen, den mein Redegefährte zog, bestand in der Gewohnheit, Geld auf kurze Frist auszuleihen. Die schönste Münze der Perser war eine Golddareike, er bot gern irgend einem Offizier zehn Dareiken auf die Bedingung hin, daß ihm dieser eine Woche später zwanzig zurückzahle, und da das Jahr zweiundfünfzig Wochen zählt, so trugen ihm seine zehn Dareiken ihrer fünfhundertzwanzig ein, das heißt so viel, um vierzig Morgen Land zu kaufen im fruchtbaren Babylon, welches ein Getreidekorn dreihundertfältig aufgehen läßt und für die Kornkammer Asiens gilt.
Im übrigen war er eine gute Seele, von Natur munter und aufgeweckten Geistes, er lachte gern über andre wie auch über sich selber und ärgerte sich über nichts, nicht einmal über die häufigen Schläge, für die er sich nach seiner Art zu rächen wußte, denn er war im Grunde von sanfter Gemütsart, aber dennoch nicht frei von Schadenfreude und Rachsucht. Sein Name war Samuel.
Es bestand ein ziemlich enges Verhältnis zwischen uns. Und zwar darum, weil wir einander nie ins Gehege kamen. »Sieh, Sosikles«, sagte er oft zu mir, »du bist ein Grieche, du liebst es, zu glänzen und zu sprechen, du hast Geist, du willst Menschen regieren, Ruhm erwerben und deine Statue auf dem Markte Athens aufstellen lassen – kurz, du bist ruhmsüchtig und du willst, daß dein Name oft von den Menschen genannt werde ... Mit mir ist es etwas ganz andres. Mein Vorfahr Abraham war ein mächtiger Patriarch in Mesopotamien. Von Adel war er also, und ich, sein Urenkel, bin es noch in höherem Grade, allen Königen der Perser und der Meder, der Makedonier und der Babylonier weit überlegen. Was fehlt mir also, um Herr über sie alle zu sein? ... Eine Kleinigkeit, das Geld ... Um Gold und Silber kann ich sie untereinander sich schlagen lassen, wie man Kinder sich balgen läßt, wenn man Geldstücke unter sie wirft. Das sehen sie aber nicht, diese plumpen makedonischen Hopliten, diese unüberwindlichen thessalischen Reiter, die im Begriff sind für mich Asien zu erobern ... Alexander selber sieht es nicht, oder wenn er es sieht, so wendet er die Augen ab.«
– »Aber«, sagte ich zu Samuel, »wenn er es sähe, wenn er es beobachtete, wenn er Hand an dich legte?«
– »Was nützte es ihm? Ich habe fünf Brüder, welche einer nach dem andern kommen und ihre Dareiken leihen würden zu hundert Prozent in der Woche. Was würde er dabei gewinnen? was würden seine Soldaten gewinnen? Wer, außer einem Enkel Abrahams, würde Soldaten oder Offizieren, von denen keiner, selbst ihr Oberster nicht, sicher ist binnen vierundzwanzig Stunden noch des Lebens sich zu freuen, auf Kredit ab- oder verkaufen wollen? ... Laß jedem sein Handwerk, Sosikles, und die Kühe werden gut gehütet sein. Ihr andern, Leute aus dem Morgenland und aus dem Abendland, findet Vergnügen daran, den Acker zu bebauen, Paläste und Tempel aufzurichten, und euch vor den Augen andrer Menschen zu schlagen, um ihre Bewunderung zu erwecken. Ich dagegen, den man verachtet, weil man mich nicht kennt, liebe nur das Geld und mein teures Jerusalem, die Mutterstadt so vieler Propheten.«
– »Wie? sonst nichts?«
– »Doch! ich habe mein Vergnügen daran, durch die Perser oder die Makedonier die Tempel Baals zerstören zu lassen, weil die Chaldäer und Assyrer denjenigen zerstört haben, welchen der große König Salomo in Jerusalem zu Ehren Jehovahs gebaut hatte ... Siehst du, Sosikles: dies und das Vergnügen, den Babyloniern ihre Frauen und Kinder zu töten, wie wir es weiland mit den Midianitern und Philistern gemacht haben, ist das Süßeste und Köstlichste, was es auf der Welt gibt. Das wäre die Rache für unsre Väter, die so lange Sklaven waren an den Wassern Babylons.«
So war der Charakter meines Freundes Samuel.