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XI.

Einige Wochen später, als der Abend seine Schatten über Amerika ausbreitete und in Richmond sich der Platz um das Kapitolium mit Spaziergängern füllte, herrschte in der Wohnung des Pfarrers Nelson eine ernste verhängnißvolle Stille, die Negerin Morna stand in Thränen und, händeringend an der offenen Thür vor dem Zimmer ihres Herrn und dieser lag schwer erkrankt auf seinem Lager. Vor dem Bette des alten braven Mannes saß seine Schwester und hielt seine Hand zwischen den ihrigen, und hinter ihr an dem Tisch stand ihr Gemahl, der Doctor Hunter, und heftete seinen nachdenkenden Blick auf den Kranken, als zähle er dessen schwere, beklommene Athemzüge. Er war ein Mann von finsterem Aussehen mit rabenschwarzem Haar, olivenfarbener Gesichtsfarbe, starken buschigen Brauen und matten gläsernen grauen Augen.

»Habt Ihr denn zu dem Friedensrichter und zu dem Advocaten geschickt, wie Ihr mir versprochen? Meine Stunden sind gezählt, ich habe nicht mehr viel Zeit zu verlieren. Ich muß und will noch, ehe ich sterbe, den Freibrief für Rosiana ausstellen,« sagte der Pfarrer mühsam mit abgebrochenen Worten und blickte bittend zu seiner Schwester auf. Diese gab ihm jedoch keine Antwort und senkte ihre trockenen Lippen auf seine Hand, der Doctor aber nahm das Wort und sagte:

»Wir haben zu ihnen geschickt und sie werden kommen; es ist aber schon spät, vielleicht finden sie sich erst Morgen früh hier ein. Ich glaube selbst, daß es besser für Sie wäre, liebster Schwager, wenn die Herren erst morgen kamen, das Geschäft möchte Sie doch angreifen und Ihre Nachtruhe stören.«

»Nein, nein, nicht morgen früh, gleich, sobald wie möglich, sonst wird es zu spät und ich kann nicht ruhig sterben, ohne Rosiana sicher zu wissen. Bitte, bitte, laßt die Herren sogleich kommen!« sagte Nelson mit großer Unruhe und suchte den Augen seiner Schwester zu begegnen, die aber ihr Gesicht gesenkt hielt und seinem Blick auswich.

»Nun, sie können ja noch kommen, ich will selbst noch einmal zu ihnen gehen,« entgegnete der Doctor, ergriff seinen Hut und Stock und trat nahe an das Bett des Kranken, indem er sagte:

»Verhalten Sie sich nur ruhig während der Zeit, in der ich abwesend bin, ich kehre bald zurück.« Dabei gab er seiner Frau einen Wink, ihm zu folgen und sagte, indem er aus der Thür schritt, zu der Negerin Morna, sie solle hinein zu ihrem Herrn gehen.

Madame Hunter war ihrem Gatten bis in den Garten vor dem Hause gefolgt, dort blieb er stehen und sagte:

»Ich will mich nur eine halbe Stunde entfernen, damit er glaubt, ich sei zum Friedensrichter und zum Advocaten gegangen, um sie zu rufen; man muß ihn mit der Hoffnung hinhalten, bis es mit ihm vorbei ist. Es wird nur noch einige Stunden mit ihm dauern. Wenn er nur Medicin nehmen wollte, dann gäbe ich ihm eine gute Dosis Opium, so daß er in tiefen Schlaf verfiele; es würde ihm auch das Ende erleichtern. Gieb nur Acht, daß das Negerweib nicht heimlich fortspringt und uns am Ende doch noch das Gericht in's Haus bringt; dann waren wir des Rechts auf Rosiana verlustig, und ich hege immer noch die Hoffnung, sie aufzufinden. Käme das Mädchen in Neworleans unter den Hammer, so wäre sie zehntausend Dollar werth.«

»Das Negerweib. soll mir nicht entwischen; bleibe nur nicht gar zu lange weg, ich mögte nicht gern mit ihm allein sein, wenn er stürbe; er ist doch mein Bruder.«

»Thorheit, Bruder hin, Bruder her, sterben muß er und soll uns nicht vor seinem Tode noch um unsere rechtmäßige Erbschaft bringen,« entgegnete Hunter und wandte sich von seiner Frau ab mit den Worten: »Behalte die Negerin im Auge.«

In diesem Augenblick trat der Postbote in den Garten und übergab dem Doctor einen Brief mit dem Bemerken: »Für den ehrwürdigen Herrn Pfarrer Nelson.«

»Mein Schwager ist krank, was kostet der Brief?« sagte der Doctor, indem er denselben dem Boten abnahm.

»Nur die Bestellungsgebühr. Der Brief ist hier in die Post geworfen, wahrscheinlich ist er von der Bank in Neworleans an die hiesige übermacht worden, denn es steht das Zeichen jener Bank darauf,« entgegnete der Bote und empfing von dem Doctor den Briefträgerlohn.

Madam Hunter war herzugetreten und sah neugierig auf das Schreiben, welches ihr Mann in der Hand hielt.

»Der Brief ist von der Bank in Neworleans. Was mag er enthalten, sollte Dein Bruder dort noch Kapitalien stehen haben, wovon wir Nichts wüßten?« sagte der Doctor, das Schreiben betrachtend.

»Das können wir bald erfahren. Komm mit mir in das andere Zimmer, ich will ein Licht anzünden, dann können wir den Brief ja lesen,« erwiederte die Doctorin und eilte ihrem Bruder voran in das Haus.

In der, dem Krankenzimmer gegenüber gelegenen Stube traf Madame Hunter, mit dem Lichte eintretend, ihren Gatten ihrer harrend und dieser erbrach sofort das Schreiben.

Es war der Brief Lincoln's an den Pfarrer, womit er ihm die zweitausend Dollar übermachte. »Hallo! – siehst Du – jetzt kommen wir der Mulattin auf die Spur, und die zweitausend Dollar hier, die haben wir noch extra in den Kauf bekommen. Wer das Mädchen jetzt besitzt, dem ist sie mehr werth als zehntausend Dollar, sonst würde er nicht unaufgefordert zweitausend einsenden. Nun ist sie unser, denn die Bank in Neworleans muß wissen, wer ihr den Brief zugestellt hat. Sobald Dein Bruder todt ist, reise ich nach Neworleans. Sorge jetzt nur dafür, daß uns das Negerweib keinen Streich spielt.« Mit diesen Worten steckte der Doctor den Brief nebst dem Gelde in die Tasche und eilte auf die Straße hinaus.

Madame Hunter ging wieder zu ihrem Bruder hinein und stellte sich vor sein Bett, doch als Morna das Zimmer verlassen wollte, sagte sie zu ihr:

»Setze Dich dort an das Fenster und gieb Acht, ob die Herren kommen.«

»Liebe Schwester,« sagte der Pfarrer mit beklommener Stimme, »ich habe Morna aufgetragen, auch nach dem Friedensrichter und dem Advocaten sich umzusehen, vielleicht findet sie dieselben leichter auf, als Dein Mann. Ich fühle es, ich werde schwächer, das Athmen wird mir so sauer; großer Gott, hilf mir mein Kind retten, Schwester, Rosiana ist mein eigenes Kind!«

»Beruhige Dich, Bruder, Du wirst nicht sterben, mein Mann sagt es ja, es hätte gar nichts mit Dir zu sagen,« fiel dem geängstigten Manne die Doctorin in die Rede, doch dieser richtete sich mit ungeheurer Anstrengung auf, erfaßte ihre beiden Hände und flehte wieder:

»Schwester, Schwester, habe Erbarmen, laß mich mein Kind retten, meine Rosiana, sonst gehe ich mit einer schweren Sünde, ja fluchbelastet aus der Welt!«

»Die Herren werden gleich kommen. Lege Dich wieder nieder, Bruder, Du regst Dich unnöthig auf, es könnte Dir Schaden bringen,« sagte Madam Hunter und suchte ihrem Bruder den Arm wegzuziehen, auf den er sich stützte.

»Nein, nein, laß mich, ich will mich nicht wieder niederlegen, bis ich mein Kind frei gemacht habe. Morna, den Augenblick eile, laufe, thue was ich Dir befohlen habe, bringe mir den Friedensrichter, sage ihm, er solle keine Minute verlieren, ich läge im Sterben und wolle meinen letzten Willen machen!« rief der Pfarrer in höchster Angst und wehrte die Hände seiner Schwester mit Verzweiflung von sich ab. Doch plötzlich, als ob alle Kraft ihn auf einmal verließe, fiel er auf das Lager zurück, holte tief Athem, stöhnte noch einmal den Namen Rosiana hervor und war dann der Sprache beraubt. Seine Augen hatten sich geschlossen, mühsam und röchelnd hob sich seine Brust nur noch in kurzen schwachen Athemzügen und seine Gesichtsfarbe änderte sich auffallend schnell.

Madame Hunter trat einen Schritt von dem Bett zurück, so daß der Schein des Lichtes, welches auf dem Tisch stand, über den Sterbenden fiel. Sie faltete ihre Hände, sie zitterte aber so heftig, daß sie, sich abwendend, sich an dem Tisch halten mußte, um nicht in die Kniee zu sinken.

»Geh' an das Bett zu Deinem Herrn, Morna, ich will sehen, ob der Doctor noch nicht kommt!« sagte sie zu der Negerin und wankte bebenden Schrittes mit einer Hast zur Thür hinaus, als folge ihr ein Gespenst auf dem Fuße. Erst in dem Garten, nahe an dessen Ausgang, hielt sie ihre Schritte an und sank dort auf einer Bank nieder, während sie bald ihren Blick in die Straße hinaus, bald auf den matten Lichtschein richtete, der aus dem offenen Fenster des Krankenzimmers hervordrang. Es war dunkel geworden, Alles war ruhig und nur einzeln zog ein Vorübergehender wie ein Schatten lautlos auf dem losen Sand der Straße hin. Madame Hunter sah sich von Zeit zu Zeit wie erschreckt um, obgleich sich Nichts in ihrer Nähe bewegte, doch plötzlich fuhr sie mit einem unterdrückten Schrei von ihrem Sitz auf und rannte nach der Gartenthür; eine Fledermaus war über ihr hingeflogen. Sie hatte die Thür geöffnet und sah in die Straße hinaus, als heftiges Weinen und Schluchzen der Negerin Morna von dem Hause her zu ihren Ohren drang und ihr sagte, daß ihr Bruder todt sei. Sie fuhr zusammen und sah einen Augenblick nach dem offenen Fenster hin, dann wandte sie sich aber in die Straße hinaus und spähete und lauschte in derselben hinauf und hinab, ob ihr Mann noch nicht zurückkehre.

»Gottlob, daß Du kommst!« sagte sie nach einigen Minuten, indem sie dem Doctor entgegeneilte, den sie durch die Dunkelheit erkannte, »ich glaube, mein Bruder ist gestorben. Ich ging hinaus, um mich nach Dir umzusehen, und so eben begann Morna laut zu weinen; er ist sicher todt.«

»Wie ich es ja vorhersagte,« entgegnete der Doctor. »Laß uns hineingehen und sehen, wie weit es mit ihm ist.«

Als sie in das Sterbezimmer traten, fanden sie die Negerin über die Leiche ihres Herrn hingestreckt, ihren Arm hatte sie unter sein Haupt geschoben und ihr Gesicht verbarg sie an seiner regungslosen Brust.

»Steh auf,« sagte der Doctor zu der Sclavin und stieß sie mit seinem Stock in die Seite, und als dieselbe sich jammernd und wehklagend aufrichtete, winkte er ihr, das Zimmer zu verlassen.

Hunter nahm hierauf das Licht, hielt es nahe über das Antlitz des Entschlafenen, fühlte dann nach dessen Puls und sagte, indem er das Licht nach dem Tische zurücktrug:

»Er ist vollständig todt.«

Einige Augenblicke blieb er in Gedanken versunken vor dem Tische stehen, dann fuhr er fort:

»Wir wollen Alles verschließen, dann bringe ich Dich nach Hause und kehre hierher zurück, um die Nacht hier zuzubringen. Morgen sehen wir die Hinterlassenschaft durch, übermorgen früh lassen wir Nelson begraben und am folgenden Tage reise ich nach Neworleans ab, um Erkundigung über den Brief einzuziehen.«

Darauf machte er die Fenster zu, verschloß den Schreibtisch des Verstorbenen, verließ mit seiner Frau das Zimmer und verschloß dann alle Stuben im Hause. Der Negerin befahl er, in der Küche zu bleiben, bis er zurückkehre und begab sich dann mit seiner Gattin auf den Heimweg.

»Ich weiß nicht,« sagte er nachsinnend, als sie in der Dunkelheit neben einander hinschritten, »es ist mir, als hätte ich die Handschrift in dem Briefe schon einmal im Leben gesehen; wo aber, das ist schwer zu sagen. Ich meine, es müßte Jemand hier in Richmond gewesen sein, von dem ich einst einen Brief mit solcher Schrift erhielt. Die Buchstaben sind so sehr klein und haben doch wieder so lange dick ausgedehnte Züge. Es ist eine ganz ungewöhnliche Hand.«

»Du müßtest einmal in Deinen Papieren nachsehen, vielleicht fände sich der Brief noch vor. Du hebst sie ja alle auf,« versetzte Madame Hunter.

»Es muß schon mehrere Jahre her sein, doch die Hand kann man noch nach zwanzig Jahren wiedererkennen,« sagte der Doctor, eilig vorwärts schreitend, und bald darauf hatte er mit seiner Frau seine Wohnung erreicht. Hier wurde der Brief abermals beim hellen Lampenscheine betrachtet und Hunter wurde in seiner Ueberzeugung nur noch mehr bestärkt, daß er diese Handschrift schon einmal gesehen habe.

Er hielt sich nur kurze Zeit in seiner Wohnung auf und begab sich dann nach dem Hause des todten Pfarrers zurück; der Brief Lincoln's aber mußte ihn dorthin begleiten und, dessen Schriftzüge immer fester in seine Seele prägend, suchte er die ihnen ähnlichen, welche er vor Jahren gesehen hatte, vor seinem Geiste heraufzubeschwören. Er saß mit untergeschlagenen Armen über dem Zimmer des Todten in Rosiana's früherer Stube an deren kleinem Arbeitstisch und blickte nachdenkend unverwandt auf den offenen Brief, der vor ihm in dem Scheine der Lampe lag. Er ließ nach und nach alle ihm in Richmond seit Jahren bekannt gewesenen Personen an seiner Erinnerung vorüberziehen und sann, ob er deren Handschrift kenne. Zuerst nahm er die Kaufleute vor, dann die Rentiers, die Gutsbesitzer aus der Umgegend, die Beamten, die Handwerker, die Wirthe; der Brief, zu dem er den Schreiber suchte, kam immer deutlicher vor seine Erinnerung, er sah ihn im Geiste vor sich, er erinnerte sich, daß derselbe auf gelbliches Papier geschrieben war, doch immer noch konnte er den Mann nicht finden, der ihn geschrieben hatte. Er sann und sann, da fiel ihm ein, daß er ja der Advocaten noch nicht gedacht hatte. Es fuhr ihm wie ein Hoffnungsstrahl durch den Sinn, der Brief mußte von einem Advocaten gekommen sein! Die Rechtsanwälte, die augenblicklich noch in Richmond wohnten, waren bald überblickt, es war nur Einer darunter, dessen Handschrift er gesehen hatte, derjenige, der jetzt seine ausstehenden, Forderungen für ihn eintreiben mußte. Welche Advocaten hatte er aber wohl in früherer Zeit beschäftigt? Er wandte sich mit seinen Gedanken zurück und wie in einem Sonnenblick, der plötzlich zwischen Nebelwolken hervorbricht, sah er mit Einemmale den jungen Advocaten Lincoln im Geiste vor sich, der damals während seines kurzen Aufenthalts hier so viel Aufsehen gemacht und dem er mehrere Streitsachen für sich zu ordnen übergeben hatte. Zugleich sah er in seiner Erinnerung den Brief von demselben und erkannte in ihm deutlich denjenigen, auf den er sich mit so großer Anstrengung besonnen hatte. Er sprang auf, ging mit verschränkten Armen rasch im Zimmer auf und ab und suchte sich das Bild noch deutlicher zu machen, es war aber kein Zweifel mehr darüber, Lincoln hatte den Brief geschrieben. Jetzt fiel ihm auch das schnelle und unerwartete Abreisen des jungen Mannes ein und er fand aus, daß es ungefähr zu derselben Zeit stattgefunden haben mußte, in der Rosiana verschwunden war. Der ganze Zusammenhang wurde ihm jetzt klar und deutlich, Lincoln mußte die Mulattin entführt haben, sie lebte mit ihm ohne Zweifel in einem Sclavenstaat, und sie mußte ihm Viel werth sein, sonst hätte er nicht zweitausend Dollar für sie eingesandt und würde den Pfarrer Nelson nicht so dringend beschworen haben, einen Freibrief für sie vor Gericht auszustellen. Vollständig mit sich darüber einig, daß ihm ein reicher Gewinnst aus dem Mädchen erstehen werde, rieb er sich mit triumphirendem Lächeln die Hände, steckte den Brief wieder in die Tasche, und legte sich zur Ruhe auf das Bett Rosiana's, welches der Pfarrer ebenso, wie die ganze übrige Einrichtung des Zimmers vollkommen in demselben Zustande erhalten hatte, wie das ihm so theure Mädchen dasselbe bei ihrer Flucht verließ.

Am folgenden Morgen fand sich Madame Hunter schon zeitig bei ihrem Gatten ein und wurde von ihm sogleich mit der frohen Kunde überrascht, daß er den Schreiber des Briefes ausgefunden habe, und Beide gingen nun mit geschäftigem Eifer an die Arbeit, um die Hinterlassenschaft des Verstorbenen nachzusehen und in Empfang zu nehmen. Alle Briefschaften wurden zusammengebunden und nach dem Haus des Doctors geschickt, wo derselbe sie mit Muße durchlesen wollte, alle Werthsachen wanderten gleichfalls dorthin, und als der Abend kam, überließen sie den Todten sich selbst in der verschlossenen Stube, übergaben das Haus der Aufsicht der Negerin Morna und gingen, mit dem Ergebnis ihrer Ausbeute zufrieden, nach ihrer eigenen Wohnung. Doctor Hunter beeilte sich dort, den frühern Brief von Lincoln aufzusuchen, was ihm nun gar nicht schwer ward, denn er war ein sehr pünktlicher Geschäftsmann und hielt alle seine Papiere stets in bester Ordnung aufbewahrt. Das Schreiben wurde neben das gestern empfangene gehalten und mit demselben verglichen, und all und jeder Zweifel war nun verschwunden, es war Lincoln und Niemand anders, der den Brief geschrieben hatte. Frühzeitig am folgenden Morgen wurde der Pfarrer in der Stille beerdigt, Madame Hunter konnte ihm jedoch die letzte Ehre durch ihr Geleit nicht erzeigen, da sie sich zu sehr angegriffen fühlte. Nach seiner Rückkehr von der Beerdigung nahm nun der Doctor die von Nelson hinterlassenen Papiere und Briefschaften zur Hand, um sie durchzusehen und diejenigen, welche für ihn von keinem weiteren Nutzen sein konnten, dem Feuer zu übergeben. Welch großes Entzücken aber empfand er, als er die verschiedenen Briefe von Rosiana an den alten Herrn entdeckte, worin sie ihm ihr unbegrenztes Glück schilderte, wenngleich sie ihm auch verschwieg, worin dasselbe eigentlich bestehe. Hunter's Hoffnungen auf einen großen Gewinn durch den Besitz der Mulattin wurden noch mehr gesteigert und Madame Hunter betheiligte sich lebhaft an der Freude über diese vielversprechende Aussicht. Jetzt handelte es sich nur noch darum, den Wohnort Lincoln's ausfindig zu machen, und das, hoffte der Doctor, sollte ihm in New-Orleans gelingen.

Frühzeitig am folgenden Morgen trat er seine Reise dorthin an, erreichte die Stadt nach vielen überstandenen Beschwerden und Strapazen und kehrte dort in dem prächtigen St. Charles-Hotel ein. Es war noch eine Stunde vor dem Schluß der Bank von New-Orleans, weshalb Hunter schnell seine Toilette ordnete und sich mit dem Briefe Lincoln's dorthin begab. Er trat an einen der Zahltische und der dort beschäftigte Beamte fragte ihn, womit er ihm dienen könne.

»Die Bank hat vor Kurzem diesen Brief an den Pfarrer Nelson in Richmond befördert und es liegt diesem Herrn sehr Viel daran, zu erfahren, wer der Bank dies Schreiben übermacht hat. Es wird Ihnen unstreitig ein Leichtes sein, mir die gewünschte Auskunft darüber zu ertheilen,« sagte der Doctor, sich höflichst verneigend, und gab dem Angeredeten den wieder versiegelten Brief.

»Ja, ja, Herr, es ist schwer, Ihren Wunsch zu erfüllen; wie können wir uns erinnern, wer uns den Brief übergeben hat? Wir werden so sehr mit dergleichen Aufträgen überhäuft, daß ein einzelner Brief uns nicht in der Erinnerung bleiben kann,« entgegnete der Beamte und betrachtete das Schreiben einige Augenblicke. Er reichte es dann mit einem Achselzucken dem Doctor über den Tisch hin, hielt es aber, als derselbe es ihm abnehmen wollte, wieder zurück und sagte:

»Warten Sie noch einen Augenblick, ich will einen meiner Herren Collegen fragen, ob er sich vielleicht darauf besinnt; ich meine, ich hätte den Mann, der diesen Brief hierherbrachte, an ihn damit verwiesen.« Darauf begab er sich nach dem andern Ende der großen Säulenhalle und redete mit einem dort am Schreibpulte beschäftigten alten Herrn. Nach wenigen Minuten kehrte er zu dem Doctor zurück und ersuchte ihn, zu jenem Beamten zu gehen, der ihm wahrscheinlich Auskunft über den Brief geben könne.

Hunter folgte der Weisung und trat mit höflichster Verneigung zu dem ihm bezeichneten Herrn, der den Brief in der Hand hielt und ihm beim Herantreten denselben mit den Worten zurückgab:

»Das Schreiben hat uns ein Herr Jackson aus B……… an dem G…….fluß eingehändigt, ich erinnere mich seiner zufällig, da er aus Versehen seine Brieftasche hier auf meinem Tisch liegen ließ und deshalb nochmals zu mir zurückkehrte. Ich weiß es sicher, daß er Herr Jackson aus B……… war. Er hatte zugleich einen Creditbrief an uns, den wir ihm ausgezahlt haben.«

»Ich bin Ihnen im Namen des Pfarrers Nelson unendlich dankbar, Sie haben ihm durch diese Auskunft einen großen Dienst erwiesen. Die Bank steht wohl mit B……… nicht in directer Verbindung?« sagte Hunter mit einer Verbeugung.

»Allerdings nicht, sollten Sie jedoch Zahlungen dorthin zu leisten, oder solche von dort zu empfangen haben, so werden wir gern zu Ihren Diensten stehen,« entgegnete der Beamte.

»Es ist leicht möglich, daß ich in der Kürze davon Gebrauch machen werde. Können Sie mir vielleicht ein hiesiges Haus nennen, welches mit B……… in Geschäftsverbindung steht?« sagte Hunter mit höflichem Ton.

»Die Firma C. Willenius & Comp, macht meines Wissens ansehnliche Geschäfte dorthin; wenn Sie sich an diese Herren wenden, so werden dieselben Ihnen sicher jede gewünschte Auskunft gern ertheilen,« versetzte der Beamte und Hunter empfahl sich ihm mit der Versicherung seines innigsten Dankes.

»Gottlob, sie ist also noch in einem Sclavenstaat,« sagte er halblaut vor sich hin, als er in die Straße trat, und sich nach einer Miethkutsche umsah, die ihn nach den ihm genannten Herren Willenius & Comp, fahren sollte. Er hoffte von diesen Herren weitere Auskunft über den Kaufmann Jackson, vielleicht über Lincoln selbst zu erhalten. Da rief die Glocke auf dem St. Charles-Hotel zum Mittagsessen, und Hunter beschloß, seinen beabsichtigten Besuch für den Nachmittag aufzusparen. Er eilte nach dem Gasthaus zurück, in dessen Eingang hunderte von Fremden aus allen Theilen der vereinigten Staaten sich drängten, obgleich die Glocke noch zweimal ertönen mußte, bis die Thüren des ungeheuren Speisesaals sich den Gästen öffnen würden. Die, aus Marmor aufgeführte hochgewölbte und auf Pfeilern gelegene Vorhalle des Hotels füllte sich mit Reisenden und Hunter begab sich nach dem Pult, auf dem das Fremdenbuch lag, um die kürzlich darin verzeichneten Namen durchzulesen, unter denen er vielleicht einen Bekannten zu finden hoffte. Als er zu dem Pult trat, hatte sich so eben ein Fremder eingeschrieben, dessen Lederkleidung ihm auffiel und ihm den Mann von dem fernen Westen bezeichnete. Er sah ihm einen Augenblick nach und schaute dann auf das Buch, wo er mit noch nasser Tinte den Namen Franval, von B……… verzeichnet fand. Es war wirklich Franval gewesen, der so eben angekommen, seinen Namen hineingeschrieben und der die Stadt B……… als seinen Wohnort angegeben hatte, um überhaupt eine Richtung zu nennen, aus welcher er kam, denn sonst hätte er »aus der Wildniß« hinschreiben müssen.

Hunter sah überrascht auf die Schrift, er las den Namen nochmals, wandte sich dann rasch von dem Buche ab und ließ seinen Blick spähend durch die Halle streifen, um den, in Leder gekleideten Mann aufzufinden. Derselbe hatte sich an einem der vielen Tische niedergelassen, auf denen die neuen Zeitungen ausgebreitet lagen und war im Lesen eines Newyorker Blattes vertieft, als Hunter neben ihm Platz nahm und ihn mit den Worten anredete:

»Sie verzeihen mir wohl, mein Herr, wenn ich Sie einen Augenblick störe; ich sah so eben in dem Fremdenbuch, daß Sie aus B……… kommen und erlaube mir, Sie um Auskunft über einen Geschäftsfreund dort zu bitten. «

»Ich bedauere sehr, daß Sie sich damit an den unrechten Mann wenden. Ich wohne nicht in B………, hielt mich auch nur, einem Freund zu gefallen, dort einige Tage auf und bin während dieser Zeit mit Niemandem bekannt geworden,« entgegnete Franval mit einer leichten Verneigung des Kopfes und richtete dann seinen Blick wieder auf die Zeitung.

»Es wohnen zwei Herren in B………, über deren Wohlergehen ich so gern Auskunft haben möchte. Der eine ist der Kaufmann Jackson, ein alter Freund von mir, von dem ich seit langer Zeit Nichts hörte,« fuhr Hunter zu Franval gewandt fort, obgleich dieser gar nicht mehr auf ihn zu hören schien und eifrig die Newyorker Neuigkeiten durchflog.

Hunter schwieg einen Augenblick, war aber durchaus noch nicht entschlossen, seine Forschungen aufzugeben und heftete seinen Blick auf Franval, als ginge er mit sich zu Rathe, auf welche Weise er denselben zu einer Unterredung stimmen könne.

»Sie wohnen wahrscheinlich an der Frontiere, Herr Franval?« fuhr er nach einer Weile fort. »Ein saures, gefahrvolles Stück Brod, in der That, und nur wenige Bürger der alten Staaten wissen es anzuerkennen, daß sie den Frontieremännern den ruhigen Besitz ihres Landes zu verdanken haben. Wie weit ist denn die Grenze noch von B……… entfernt?«

Franval gab ihm abermals keine Antwort, ja, er schien die an ihn gerichteten Reden gar nicht gehört zu haben.

Hunter warf einen giftigen Blick auf den schweigsamen Hinterwäldler, hustete einige Male und trommelte mit den Fingern auf seinem Knie, behielt aber seinen Platz inne. Nach einer abermaligen Pause, gerade als Franval das Blatt umwandte, begann er jedoch wieder und fragte, indem er sich näher zu Jenem hinneigte:

»Wie heißt denn Ihr Freund in B………, wenn ich fragen darf?«

»Mein Herr, bei uns an der Frontiere würden wir eine solche Zudringlichkeit, wie Sie gegen mich ausüben, Unverschämtheit nennen; welchen Namen Sie hier in der sogenannten gebildeten Welt für Ihr Betragen haben, weiß ich nicht!« entgegnete Franval, plötzlich auffahrend, indem er die Zeitung sinken ließ und den Redner mit einem zurechtweisenden strammen Blick in die Augen sah.

»Ich bitte um Entschuldigung, ich wollte Ihnen durchaus nicht lästig fallen, ich lebte nur der Hoffnung, möglicher Weise durch Sie Etwas über meinen alten Freund zu erfahren, der sich schon seit mehreren Jahren in dortiger Gegend niedergelassen hat,« erwiederte Hunter mit einer entschuldigenden Bewegung der Hand.

»Zum Teufel mit Ihrem Freunde, ich habe Ihnen ja schon gesagt, daß ich selbst in B……… unbekannt sei und Ihnen keine Auskunft geben könne. Das muß Ihnen genug sein,« versetzte Franval heftig, warf sich in dem Stuhl zurück und entfaltete abermals die große Zeitung vor seinem Blick.

»Ich bedaure, daß ich gegen meine Absicht Ihnen durch meine Fragen störend wurde,« sagte Hunter jetzt aufstehend mit etwas beleidigtem Ton »ich hoffe übrigens, durch ein hiesiges Haus die erwünschte Auskunft über meinen Freund Lincoln erhalten zu können.«

»Lincoln – Lincoln sagen Sie, ist Lincoln Ihr Freund? Ja freilich, mein Herr – dann muß ich Sie um Verzeihung bitten. Sie müssen Nachsicht mit einem Manne haben, der seit Jahren von aller Gesellschaft entfernt war und darum deren Gebrauche vollständig verlernte. Lincoln ist auch mein Herzens-Freund seit geraumer Zeit und er ist es, den ich in B……… wiederfand, nachdem ich so lange von ihm getrennt war.«

»Nun sehen Sie, so ist es zuletzt doch gut gewesen, daß ich unverschämt war, denn dies kann ich selbst jetzt nicht läugnen und Sie hatten vollkommen Recht, sich über meine Zudringlichkeit zu beschweren. Was thut man aber wohl nicht einem Freund zu gefallen! Nun sagen Sie mir, wie geht es denn unserm lieben Lincoln?«

»Gut, sehr gut, sehr glücklich. Er hat ein beneidenswerthes Loos gefunden; er ist angesehen und beliebt in der ganzen Gegend, verdient sehr viel Geld und, was Alles noch übertrifft, er ist der glücklichste Gatte und Vater. Seine reizende Frau, eine Mexicanerin, hat ihn mit zwei Kindern, zwei wahren Engeln, beschenkt und, selbst ein Engel, schafft sie ihm einen Himmel auf Erden,« sagte Franval in glücklicher Begeisterung und sah mit wohlthuender Gewißheit dem Doctor in die Augen, um auf deren Spiegel die Freude zu lesen, die diese Nachricht in dessen Herz gießen mußte.

Wohl erglänzte der Blick Hunters, es war aber nicht das Licht der herzlichen Freude, der innigen freundschaftlichen Theilnahme, das sich in seinen Augen spiegelte, es war mehr ein zuckender Blitz, der seinem Ziel entgegeneilte, um es zu vernichten. Ueber das bleiche Gesicht des Doctors schoß eine leichte Röthe und sein Mund verzog sich zu einem unangenehmen Lächeln.

»Also reich, und beglückt durch eine so schöne Mexicanerin und zwei so liebliche Kinder – wie freue ich mich über diese Nachricht und wie sehr bin ich Ihnen für dieselbe dankbar!« sagte er mit gezwungen milder Stimme und suchte die eigentliche Ursache der Aufregung zu verbergen, die sich seiner nach dieser Kunde bemeistert hatte. Franval's Menschenkenntniß war aber auf dem Probirstein des Unglücks geschliffen worden und sein Leben unter den schweigsamen lauernden Indianern hatte sein Studium menschlicher Charaktere noch mehr begünstigt; der Blick Hunters fiel ihm kalt in das Herz und mit ihm stand die Sclavin Rosiana und ihre beiden Quadronenkinder vor seiner Seele. Ein Gefühl des Vorwurfs gegen sich selbst, daß er wahrscheinlich einem Gauner getraut und ihm möglicherweise zum Nachtheil seines Freundes Auskunft über diesen gegeben hatte, überkam ihn, und alle seine Menschenkenntniß zusammenraffend, sah er dem unheimlichen Fremden forschend in die Augen und suchte sein Mißtrauen durch eine ruhige unbekümmerte Haltung vor ihm zu verheimlichen.

Hunter's Augen hatten bereits wieder ihren natürlichen gläsernen Blick angenommen, die ihm gewohnte finstere Ruhe lag wieder auf seinem fahlen Gesicht und mit dem Ausdrucke, als habe er eine wichtige Frage zu seiner vollsten Zufriedenheit gelöst, legte er sich mit seinem Stuhl zurück, schlug ein Bein über und sagte, augenscheinlich nur, um Etwas zu sagen:

»Nun, wenn Sie nach B……… zurückkehren, müssen Sie unsern Freund recht herzlich von mir grüßen; ich bin der Apotheker Brand aus Newyork.«

Franval fühlte deutlich, daß der Mann ihn überlistet und durchschaut und daß er Dasjenige von ihm erfahren hatte, woran ihm so sehr viel gelegen gewesen war; doch er konnte seine Mittheilung nicht wieder zurücknehmen und mit verbissenem Zorn antwortete er:

»An der Frontiere weiß man einen wahren Freund eben so hoch zu schätzen, als man einen falschen Freund gering achtet, dessen man sich dort leicht entledigen kann. Lincoln hat viele Freunde in jener Gegend, die Gut und Leben für ihn einsetzen und Einer von diesen bin ich, Herr Brand! Ich werde Ihre Grüße ausrichten.«

In diesem Augenblicke ertönte die Tischglocke zum Letztenmale, Alles erhob sich in der Halle und mit Ungestüm drängten sich einige hundert Gaste nach den weit geöffneten Thüren des ungeheuren Speisesaals.

Auch Hunter war rasch aufgesprungen und sagte mit einem leichten Gruß zu Franval, der sich gleiche falls erhob:

»Auf Wiedersehen, Herr!« und drängte sich eilig zwischen die Menge; Franval aber schritt ihm schnell nach, hielt einen der Kellner in der Thür der Halle an und sagte zu ihm, indem er hinter dem Doctor herzeigte:

»Gehen Sie diesem Manne nach und forschen Sie seinen Namen aus; wenn Sie mir denselben mittheilen, gebe ich Ihnen zehn Dollar.«

Der Kellner eilte Hunter nach, der nicht in den Speisesaal, sondern die Treppe hinauf ging und Franval begab sich zu Tisch. Vergebens blickte er während der Mahlzeit an den Tafeln auf und nieder und suchte das Gesicht des angeblichen Apothekers Brand, derselbe erschien nicht. Nach Tisch aber, als Franval in der Vorhalle beim Kaffee saß, trat der Kellner zu ihm und theilte ihm mit, daß jener fremde Herr, dessen Namen er zu erfahren wünsche, das Haus verlassen habe, ohne sich in das Fremdenbuch einzuschreiben. Mit sich selbst grollend und mißmüthig über den vereitelten Versuch, etwas Weiteres über den widrigen verhaßten Mann zu erfahren und mit einer Bangigkeit, wie ein Vorgefühl von drohendem Unheil erhob sich Franval, schritt einige Male in der Halle auf und nieder und wandte seine Gedanken einem freundlicheren Ziele zu, welches ihm auf seiner ganzen mühseligen Reise als beglückender ersehnter Moment vorgeschwebt hatte. Es war das Wiedersehen Fehrmann's. Sein Herz erbebte freudig, nur noch wenige Minuten, und er sollte dem alten Freunde gegenüber stehen. »Wenn er nur in der Stadt ist,« dachte er und trat an das Geschäftslocal des Gasthauses, welches durch ein Fenster mit der Halle in Verbindung stand.

»Wollen Sie wohl so freundlich sein, und mir die Wohnung eines Herrn John Fehrmann bezeichnen, er hat ein bedeutendes Commissionsgeschäft,« sagte er zu einem der dort arbeitenden Leute.

»John Fehrmann? – die Firma ist mir durchaus nicht bekannt,« entgegnete der Angeredete.

»John Fehrmann – war er nicht ein Deutscher?« rief ein anderer Herr aus dem Bureau.

»Ganz recht, vor vier Jahren wohnte er hier,« versetzte Franval.

»Jetzt wohnt er außerhalb der Stadt, auf dem Kirchhofe, er fiel vom Pferde und starb einige Tage darauf an einer Verletzung seines Arms,« sagte der Vorige, indem er zu Franval an das Fenster trat.

»Fehrmann todt? Großer Gott – also auch ihm hat das Glück so bald den Rücken zugewandt!« sagte Franval mit einer Verneigung gegen den Spender dieser Trauerkunde und schritt durch die Halle, indem er halblaut vor sich hinsagte: »Lincoln, Lincoln, Du Dritter in unserm Bunde, möge Dir das Glück treuer bleiben, als es uns Beiden war!«


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